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Die Felsenkirchen von Lalibela in Athiopien sind elf Kirchen die um das Jahr 1250 jeweils als Monolithen aus der umgebenden Felsformation herausgearbeitet wurden Ihr Bau wurde ursprunglich Kaiser Lalibela zugeschrieben der im 12 Jahrhundert ein Neu Jerusalem errichten wollte nachdem muslimische Eroberungen die christlichen Pilgerfahrten ins Heilige Land zum Erliegen brachten Die heilige Stadt Lalibela erlebte nach dem Untergang des Reiches von Aksum ihre Blutezeit Felsenkirchen von LalibelaUNESCO WelterbeBiete GiyorgisVertragsstaat en Athiopien AthiopienTyp KulturKriterien i ii iii Referenz Nr 18UNESCO Region AfrikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1978 Sitzung 2 Die Kirchen befinden sich im zentralen athiopischen Hochland im Stadtgebiet des wachsenden Ortes Lalibela Sie dienen noch immer ihrem ursprunglichen Zweck und werden von athiopisch orthodoxen Pilgern aufgesucht Die Kirchengebaude sind seit 1978 als UNESCO Weltkulturerbe eingetragen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Eintragung als Weltkulturerbe 3 Erhaltungszustand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Karte von LalibelaDie Kirchen lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen Nordlich des Jordan Flusses Biete Medhani Alem Haus des Welterlosers Biete Mariam Haus der Maria Biete Maskal Haus des Kreuzes Biete Denagel Haus der Jungfrauen Biete Golgotha Mikael Haus des Golgota Mikael und sudlich des Flusses Biete Amanuel Haus des Emmanuel Biete Qeddus Mercoreus Haus des Heiligen Mercoreos Biete Abba Libanos Haus des Abtes Libanos Biete Gabriel Raphael Haus des Gabriel Raphael und Biete Lehem Haus des Heiligen Brotes Die elfte Kirche Biete Ghiorgis Haus des Heiligen Georg ist von den anderen isoliert aber mit diesen durch ein System von Graben verbunden 1 Die Kirchen wurden nicht auf traditionelle Weise gebaut sondern aus monolithischen Felsblocken gehauen Durch weitere Ausmeisselung wurden Turen Fenster Saulen Fussboden Dacher usw herausgearbeitet Einige der Innenraume sind mit Wandmalereien verziert Um die Kirchen herum entstand ein weit verzweigtes System von Entwasserungsgraben und Zeremoniengangen teilweise mit Offnungen zu Einsiedlerhohlen und Katakomben 1 Biete Medhani Alem mit ihren funf Kirchenschiffen und einer Hohe von 33 Metern 2 gilt als die grosste monolithische Kirche der Welt wahrend Biete Ghiorgis einen bemerkenswerten kreuzformigen Grundriss aufweist Die meisten wurden wahrscheinlich von Anfang an als Kirchen genutzt Biete Mercoreos und Biete Gabriel Rafael konnten einst auch konigliche Residenzen gewesen sein 1 Unweit der Kirchen befindet sich das Dorf Lalibela mit zweistockigen Rundhausern die aus lokalem roten Stein gebaut wurden und als Lasta Tukuls bekannt sind 1 nbsp Biete Giyorgis Ansicht von oben nbsp Trommeln in einer Kirche nbsp Biete Medhane AlemEintragung als Weltkulturerbe BearbeitenDer Kirchen von Lalibela wurden 1978 aufgrund eines Beschlusses der zweiten Sitzung des Welterbekomitees als erste Weltkulturerbestatte Athiopiens in die Liste des UNESCO Welterbes eingetragen In der Sitzung wurde auch der Simien Nationalpark als erstes Weltnaturerbe des Landes aufgenommen 3 Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien i ii und iii 1 i Alle elf Kirchen stellen in ihrer Ausfuhrung Grosse Vielfalt und Kuhnheit ihrer Form eine einzigartige kunstlerische Leistung dar ii Der Konig von Lalibela beschloss ein Symbol des Heiligen Landes zu bauen als die Wallfahrten dorthin durch die historische Situation unmoglich wurden In der Kirche von Biet Golgota befinden sich Nachbildungen des Grabes Christi und Adams und der Geburtskrippe Die heilige Stadt Lalibela wurde zu einem Ersatz fur die heiligen Statten Jerusalem und Bethlehem und hatte als solcher einen erheblichen Einfluss auf das athiopische Christentum iii Die gesamte Stadt Lalibela ist ein aussergewohnliches Zeugnis der mittelalterlichen und nachmittelalterlichen Zivilisation Athiopiens Neben den elf Kirchen zahlen dazu auch die zahlreichen Uberreste traditioneller zweistockiger runder Dorfhauser mit Innentreppen und Strohdachern Erhaltungszustand BearbeitenDie Entwasserungsgraben wurden mehrere Jahrhunderte lang mit Erde aufgefullt im 20 Jahrhundert dann freigeraumt und durch Erdbeben beschadigt Dies hat zu ernsthaften Wasserschaden gefuhrt so dass die Denkmaler heute in einem kritischen Zustand sind Biete Amanuel ist aufgrund statischer Probleme einsturzgefahrdet 1 Seit dem spaten 20 Jahrhundert ist es zu ernsthaften Beschadigungen der Gemalde in den Kirchen gekommen Auch Skulpturen und Flachreliefs z B am Eingang von Biete Mariam wurden stark beschadigt so dass ihre ursprunglichen Details kaum noch zu erkennen sind 1 nbsp Schutzdach uber Biete MariamUber einigen Kirchen wurden inzwischen temporare Schutzvorrichtungen angebracht die allerdings die visuelle Integritat beeintrachtigen 1 Weitere Gefahren fur das Welterbe drohen durch das Vordringen von neuen offentlichen und privaten Bauten in die Umgebung der Kirchen durch Wohnbauten im angrenzenden traditionellen Dorf und durch den Ausbau der Infrastruktur fur den Tourismus 1 Literatur BearbeitenGeorg Gerster Mitarbeit David Roden Buxton u a Kirchen im Fels Entdeckungen in Athiopien Kohlhammer Stuttgart 1968 ISBN 3 7611 0389 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsenkirchen von Lalibela Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Die athiopischen Felsenkirchen von Lalibela Wallfahrt zu einem Weltwunder Deutschlandfunk Kultur 12 August 2018 Ethiopian Treasures englisch Geschichte der Kirchen von Lalibela Memento vom 14 Mai 2011 im Internet Archive englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Johanna Tirnthal Die athiopischen Felsenkirchen von Lalibela Wallfahrt zu einem Weltwunder Deutschlandfunk Kultur 12 August 2018 abgerufen am 9 Juli 2019 Decision 2 COM VIII 38 UNESCO World Heritage Centre 1978 abgerufen am 9 Juli 2019 englisch Welterbestatten in Athiopien Kulturerbe Felsenkirchen von Lalibela 1978 Fasil Ghebbi in der Region Gondar 1979 Unteres Awash Tal 1980 Tiya 1980 Aksum 1980 Unteres Omo Tal 1980 Harar Jugol 2006 Kulturlandschaft der Konso 2011 Kulturlandschaft von Gedeo 2023 Naturerbe Nationalpark Simien 1978 Bale Mountains Nationalpark 2023 12 033333333333 39 043333333333 Koordinaten 12 2 N 39 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsenkirchen von Lalibela amp oldid 236561865