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Saba sabaisch s1bʾ griechisch Saba hebraisch Seba arabisch سبأ DMG Saba war ein Konigreich im heutigen Jemen zwischen 1000 v Chr und 400 n Chr mit der Hauptstadt Ma rib 1 Die Erforschung der Geschichte und Kultur dieses Landes ist noch luckenhaft Vor allem die zeitliche Einordnung der historischen Ereignisse und der bekannten Konige ist nicht gesichert Siehe hierzu Herrscher von Saba und Himjar Liste der Herrscher von SabaInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhzeit und Sabas Vorherrschaft 1 2 Verlust der Vorherrschaft 1 3 Vorherrschaft Himyars und Ende 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhzeit und Sabas Vorherrschaft Bearbeiten In der Bibel wird der Besuch der Konigin von Saba auch Konigin von Sheba erwahnt die Konig Salomo aufsuchte 2 Die Historizitat dieses Besuches ist unklar insbesondere ob es sich dabei um eine Herrscherin aus dem sudarabischen Konigreich handelte Das Reich von Saba wurde spatestens im 8 Jahrhundert v Chr vom Stamm der Sabaer im nordwestlichen Jemen gegrundet teilweise wird auch schon das 10 Jahrhundert v Chr angenommen dafur spricht die Besiedlungskontinuitat in Ma rib und an anderen Orten Moglicherweise war zunachst Sirwah die Hauptstadt des Reiches jedoch war Marib spatestens seit Einsetzen der schriftlichen Quellen mit Karib il I das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Reiches Wirtschaftliche Grundlage des Landes war die Landwirtschaft und der Weihrauchhandel der von Marib kontrolliert wurde Zur Bewasserung der Oase von Marib wurden schon fruh Dammanlagen errichtet die Vorganger des beruhmten Staudammes von Ma rib nbsp Karib il Watars Feldzuge gegen Ausan rot Gebiet mit konfiszierten Gutern des ausanischen Staates Die erste Erwahnung von Saba bildet eine bei Haditha Irak gefundene Notiz welche berichtet ein Statthalter von Suchu und Mari habe in der Mitte des 8 Jahrhunderts v Chr bei Hindanu bei Al Bukamal eine Karawane aus Saba und Tayma uberfallen 3 Im Jahre 715 v Chr leistete ein Itamra von Saba und um 685 v Chr ein Karibilu von Saba dem Neuassyrischen Reich Tribut Die Identifikation der beiden Konige mit Konigen aus sabaischen Quellen ist nicht endgultig gesichert da mehrere Konige dieses Namens belegt sind Jedoch gilt als wahrscheinlich dass Itamra mit Yitha amar Watar I und Karibilu mit Karib il Watar I zu identifizieren ist Yitha amar Watar I der folglich um 715 v Chr regierte eroberte die Gebiete Qatabans sudlich von Saba und starkte Sabas Einfluss im Dschauf durch den Sieg uber Kaminahu Naschq und Naschan Kurz darauf verlor Saba Qataban an das Konigreich Ausan Jedoch gelang Karib il Watar I um 685 v Chr in mehreren Feldzugen die Unterwerfung des Nachbarstaaten Ausan dessen Gebiet dem Vasallen Qataban zugeschlagen wurde sowie durch die Eroberung von Nadschran die Kontrolle des Weihrauchhandels Neben dem Weihrauchhandel gab es auch einen umfangreichen Seehandel mit der afrikanischen Ostkuste Besonders im heutigen Eritrea und Tigray in Athiopien wurden Kolonistensiedlungen gegrundet woraus eine Mischkultur entstand die Grundlage des athio sabaischen Konigreiches von Da amot Di amat und spater ab dem 1 Jahrhundert n Chr des Reiches von Aksum wurde Zum Unterhalt der Bevolkerung von Saba wurde im 6 oder 4 Jahrhundert v Chr der beruhmte Staudamm von Ma rib errichtet Mit diesem Damm konnten grosse Flachen des Wustenbodens am Rand des Rub al Chali urbar gemacht werden was erheblich zum Aufstieg von Saba beitrug In der zweiten Halfte des 6 Hermann von Wissmann bzw 4 Kenneth A Kitchen Jahrhundert v Chr unterwarf Konig Yithi amar Bayyin II der auch den Margela Damm vollendete Ma in Amir und das inzwischen offenbar wieder verlorengegangene Nadschran siehe hierzu den Artikelabschnitt Architekturgeschichte Sudarabien Verlust der Vorherrschaft Bearbeiten Im 4 Jahrhundert v Chr errangen die Vasallen Ma in Qataban und Hadramaut sowie vorubergehend das Gebiet Sum ay ihre Unabhangigkeit das erste Zeugnis von Ma ins Unabhangigkeit stammt von etwa 420 v Chr 4 Um 390 v Chr schlug Qataban Saba 5 Durch den Verlust von Ma in das zwischen Saba und Nadschran lag verlor Saba vorubergehend die Kontrolle uber die Weihrauchstrasse Da Saba mit dem Bab al Mandab auch den Seeweg durch das Rote Meer nach Indien kontrollierte versuchte der romische Kaiser Augustus 27 v Chr bis 14 n Chr Saba zu unterwerfen Dazu unternahm der romische Feldherr Aelius Gallus unter Fuhrung des nabataischen Kanzlers Syllaios mit romischen judaischen und nabataischen Truppen 25 v Chr einen Feldzug nach Sudarabien Nach einem langen beschwerlichen und verlustreichen Marsch erreichte das romische Heer das nach Strabo Geographie XVI 4 23 24 von Syllaios absichtlich in die Irre geleitet wurde die nordliche Grenzstadt Sabas Nadschran das nach einer kurzen Schlacht eingenommen wurde und kurz darauf die ehemals minaische Stadt Yathill jemenitischer Name Baraqisch die Gallus besetzen liess Darauf belagerte er gemass Strabo sechs Tage lang Marib zog dann aber aufgrund des Wassermangels und von Krankheiten ab und erreichte ohne weitere Schwierigkeiten Anfang 24 v Chr das Nabataerreich Trotz der militarischen Uberlegenheit der Romer war der Feldzug aufgrund der Unkenntnis des Gelandes erfolglos Seinen politischen Hohepunkt erreichte Saba mit der Eroberung von Hadramaut 242 womit wieder die gesamte Weihrauchstrasse im Jemen kontrolliert wurde Vorherrschaft Himyars und Ende Bearbeiten Durch die Verlagerung der Handelswege gewannen die Kustengebiete zunehmend an Bedeutung So konnten die Himyariten die erstmals zu Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr in einer hadramitischen Inschrift 6 und bei Plinius dem Alteren erwahnt wurden im sudlichen Bergland des Jemen seit 100 zunehmend an Einfluss gewinnen da sie besser die Hafen und damit den Seehandel kontrollieren konnten Nach Kenneth A Kitchen waren Saba und Himyar von etwa 0 140 n Chr unter einer Personalunion vereint 7 Etwa gleichzeitig zerfiel Saba in mehrere Sippen oder Dynastien die um die Vorherrschaft stritten die traditionelle Dynastie von Marib die Hamdaniden um Na it die Marthad in Schibam und die Gurat aus Dschebel Kamin Um 200 n Chr rissen die Hamdaniden die Macht an sich jedoch blieb das alte Zentrum Marib auch weiterhin das religiose Zentrum Sabas Alhan Nahfan um 200 n Chr verbundete sich zunachst mit den Abessiniern sein Sohn Sha ir Awtar dagegen bekampfte Aksum wieder schlug 217 18 bei Schawa ran den Hadramaut und warf einen Aufstand der zentralarabischen Kinda 280 km nordostlich von Nadschran nieder In der sabaisch himyarischen Schlacht von Hurmat 248 49 scheint keine Partei einen eindeutigen Sieg davongetragen zu haben um 260 schliesslich wurde Saba von Himyar endgultig unterworfen Zwar betrachteten sich die Himyariten als Nachfolger der Sabaer doch konnte der Niedergang des Hinterlandes nicht mehr aufgehalten werden Zunehmend zerfielen die Bewasserungsanlagen was zur Abwanderung der Bevolkerung fuhrte Nach mehreren Dammbruchen wurde Marib 572 endgultig aufgegeben Mit ostromischer Unterstutzung eroberten die Aksumiten unter ihrem Negus Ella Asbeha 525 Sudarabien nachdem es um 517 an den judischen Konig Yusuf Asʾar Yathʾar gefallen war Jemen wurde kurzzeitig ein aksumitischer Vasallenstaat um 575 gelangte es in die Abhangigkeit des neupersischen Sassanidenreichs bis es 597 598 eine persische Provinz wurde Literatur BearbeitenZu allgemeinerer Literatur siehe das Literaturverzeichnis des Artikels Altes Sudarabien Kenneth A Kitchen The World of Ancient Arabia Series Documentation for Ancient Arabia Part I Chronological Framework amp Historical Sources Liverpool 1994 Andrey Korotayev Pre Islamic Yemen Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1996 ISBN 3 447 03679 6 Walter W Muller Skizze der Geschichte Altsudarabiens In Werner Daum Hrsg Jemen Pinguin Verlag Innsbruck Umschau Verlag Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7016 2251 6 S 50 56 kurze Gesamtdarstellung mit Bibliographie im Anhang Walter W Muller Hrsg Hermann von Wissmann Die Geschichte von Sabaʾ II Das Grossreich der Sabaer bis zu seinem Ende im fruhen 4 Jh v Chr Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 402 Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1982 ISBN 3 7001 0516 9 Wilfried Seipel Hrsg Jemen Kunst und Archaologie im Land der Konigin von Saba Kunsthistorisches Museum Wien 1998 Skira Mailand 1998 ISBN 8881184648 Peter Stein Saba In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff Jaroslav Tkac Saba 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I A 2 Stuttgart 1920 Sp 1298 1511 Hermann von Wissmann Zur Geschichte und Landeskunde von Alt Sudarabien Sammlung Eduard Glaser Nr III Osterreichische Akademie der Wissenschaften philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 246 Hermann Bohlaus Nachfolger Graz Wien Koln 1964 Hermann von Wissmann Die Geschichte des Sabaerreiches und der Feldzug des Aelius Gallus In Hildegard Temporini Aufstieg und Niedergang der Romischen Welt II Principat Neunter Band Erster Halbband De Gruyter Berlin New York 1976 ISBN 3 11 006876 1 S 308 544 Einzelnachweise Bearbeiten Die Jahreszahlen richten sich nach der Langen Chronologie Sudarabiens Vgl Bibel Buch der Konige 10 1 die Bibel online Publiziert A Cavigneaux B K Ismail in Baghdader Mitteilungen 21 1990 S 32 ff So von Wissmann Inschrift RES 2980 Kenneth A Kitchen 415 400 v Chr Inschrift RES 3858 RES 2687 The World of Ancient Arabia Series Documentation for Ancient Arabia Part I Chronological Framework amp Historical Sources Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saba Antike amp oldid 228776174