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Naschan auch Nasan in der romischen Geschichtsschreibung Nestum heute السوداء DMG as Saudaʾ die Schwarze war eine altsudarabische Stadt im heutigen Jemen Die Stadtruine liegt im Nordwesten einer Flussoase im al Dschauf im Hoheitsgebiet des antiken Konigreiches Ma in Naschan Jemen NaschanNaschan im heutigen Jemen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Architektur 4 Anmerkungen 5 Einzelnachweise 6 LiteraturGeographie BearbeitenDie Ruinenstatte Naschan liegt am Ghail Kharid ehemals ein standiger Wasserlauf der in den Fluss Dschauf mundet Naschan die Weisse wird als Schwesterstadt von Naschq die Schwarze verstanden was sich nicht nur im Farbkontrast bei der Namensgebung sondern auch durch enge raumliche Nahe aussert 1 2 A 1 Flussabwarts liegt Kaminahu zitiert als CIH 377 Gl 1000 A und dahinter die heutige Ortschaft al Ghail die selbst moglicherweise bereits inschriftlich belegt ist zitiert nach Hal 267 8 Am Fluss Dschauf liegt zudem Haram zitiert als CIH 588 ff 1 Schlackenansammlungen in den ausgedehnten Ruinen von Naschan zeigen dass die Stadt einst Mittelpunkt der Metallindustrie war 1 Geschichte BearbeitenIn der Fruhzeit war Naschan ebenso wie Haram und Kaminahu ein eigener Stadtstaat Stadtkonigreich Um 715 v Chr A 2 annektierte Yitha amar Watar I von Saba Naschan 3 Im von Karib il Watar I um 685 v Chr gefuhrten Krieg Sabas gegen Naschan und wohl auch gegen Ausan zerstorte Yadhmurmalik von Haram auf Geheiss des Kriegsherrn die Stadt zitiert als Hal 154 Karib il Watar I schloss Naschan und Naschq drei Jahre lang ein und unterwarf Naschq Naschan hingegen demutigte er indem er der ansassigen Bevolkerung oktroyierte inmitten der Stadt einen Tempel des sabaischen Reichsgottes Almaqah errichten zu lassen Zudem liess er dort Sabaer ansiedeln Zuvor beschlagnahmte er die Region entfestigte die Mauer schreckte allerdings vor einer Brandschatzung in der Stadt zuruck zitiert als Gl 1000 A Kaminahu erhielt zur Belohnung einen eroberten Bewasserungskanal Naschans als Lehen zugeteilt Einen anderen Teil erhielt Yadhmurmalik zugewiesen 1 4 Vermutlich wurde Naschan durch den Feldzug des Aelius Gallus im Jahr 24 v Chr zerstort Durch einige neue Identifikationen von Ortsnamen folgt diese Vermutung dem Bericht des Plinius wonach auch das benachbarte Naschq zerstort wurde 5 Auf den antiken Friedhofen der Stadt fand Eduard Glaser aufgerichtete Gesichtsstelen die die Namen der Verstorbenen trugen Er konnte feststellen dass die schonsten Gesichtsmasken aus einem besonderen Stein gehauen und dann in eine Aushohlung in der Stele eingefugt worden waren C A Rathjens hat daruber eine differenzierte Entwicklungsreihe erstellt 5 Architektur BearbeitenDie Dschauf Stadte dieser Zeit fuhrten bedeutende Bauprogramme aus Es wurden machtige Stadtmauern errichtet in Naschan mass sie 1175 Meter Integriert wurde ein komplex angelegtes Stadttor 6 Das innerhalb der Stadtmauer gelegene Schloss Faru war mit steinernem Erdgeschoss errichtet Die Stockwerke bestanden aus einem mit gebrannten Ziegeln ausgefullten Holzgerust 6 Bedeutsam weil besterhalten in der Region ist der Athtar Tempel von Naschan Er liegt im Bewasserungsgebiet ausserhalb der Stadt und war dem Mondgott Wadd geweiht 6 In einem Innenhof liegt ein kleines Gebaude das westlich durch einen monumentalen Eingang betreten wird Pfeiler bilden beidseits einen Portikus Verzierungen bilden Schlangen Straussen Lanzen Vasen Ziegen und Granatapfelmotive Gern gewahlt waren zudem kauernd liegend oder frontal dargestellte Steinbocke Im Innern des Tempels befinden sich Frauenfiguren die auf Podesten stehen Die Bedeutung weiterer geritzter Verzierungen sind bis heute unklar 6 Der Tempel wurde 1988 1989 durch ein franzosisches Forscherteam freigelegt Im Gebaudeschutt fanden sich zahlreiche Dachplatten in gutem Zustand insbesondere musste kaum Steinraub attestiert werden So liess sich der Tempel weitgehend befriedigend rekonstruieren 7 Erhalten sind auch einige Fundstucke aus Naschan so Opfertische Libations Zubehor Weihgefasse und zahlreiche sabaische und minaische Inschriften 8 Siehe auch Architekturgeschichte SudarabienAnmerkungen Bearbeiten Um die tatsachliche Lokalisation von Naschan gab es unter den Wissenschaftlern zunachst unterschiedliche Auffassungen Hommel begrundete die vertretene Auffassung der sich von Wissmann anschloss Dagegen zunachst Grohmann der die Ruine Kaʾab al Laudh am Dschabal al Laudh fur Naschan hielt sich spater in seinem Artikel Minaioi jedoch revidierte Hermann von Wissmann fuhrt in diesem Zusammenhang aus dass die wasserarme abseitige Lage der von Grohmann avisierten Ruine auszuschliessen sei Gerade die ausgezeichnete Beschreibung Grohmanns in Bezug auf das Gebiet Ma in und seiner Stadte und Stadtkonigtumer zeige deutlich dass Naschan im gleichen Bewasserungssystem wie Naschq und Kaminahu zu suchen sei und die Gleichstellung von Naschan und as Saudaʾ sicherlich korrekt sei nach der von Hermann von Wissmann vertretenen Langen Chronologie mit der Kurzen Chronologie ware auf das 5 Jahrhundert v Chr zu datieren Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Hermann von Wissmann Maria Hofner Beitrage zur historischen Geographie des vorislamischen Sudarabien Akademie der Wissenschaften und der Literatur Abhandlungen der Geistes und Sozialwissenschaftlichen Klasse Jg 1952 Nr 4 Franz Steiner Wiesbaden 1971 S 14 16 Hermann von Wissmann Zur Geschichte und Landeskunde von Alt Sudarabien Sammlung Eduard Glaser III S 252 Norbert Nebes Itaʾamar der Sabaer Zur Datierung der Monumentalinschrift des Yiṯaʿʾamar Watar aus Ṣirwaḥ In Arabian archaeology and epigraphy Kopenhagen 2007 18 2007 S 25 33 Walter W Muller Hrsg Hermann von Wissmann Die Geschichte von Sabaʾ II Das Grossreich der Sabaer bis zu seinem Ende im fruhen 4 Jh v Chr siehe Literatur a b Hermann von Wissmann Maria Hofner Beitrage zur historischen Geographie des vorislamischen Sudarabien Akademie der Wissenschaften und der Literatur Abhandlungen der Geistes und Sozialwissenschaftlichen Klasse Jahrgang 1952 Nr 4 Franz Steiner Wiesbaden 1971 S 31 und 102 a b c d Jean Francois Breton Die ersten Stadte Sudarabiens Das Beispiel des Jauf in Stadte und Tempel Entstehung der sudarabischen Zivilisation In Werner Daum Jemen Umschau Frankfurt Main ISBN 3 7016 2251 5 S 80 Horst Kopp S 200 siehe Literatur Bildserie von Fundstucken aus NaschanLiteratur BearbeitenHorst Kopp Hrsg Landerkunde Jemen Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2005 ISBN 3 89500 500 2 Gerd Simper Petra Brixel Jemen Reise Know How Bielefeld 2002 ISBN 3 921497 09 4 Hermann von Wissmann Zur Geschichte und Landeskunde von Alt Sudarabien Sammlung Eduard Glaser Nr III Osterreichische Akademie der Wissenschaften philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 246 Bohlau Wien 1964 Hermann von Wissmann Zur Archaologie und antiken Geographie von Sudarabien Untertitel Ḥaḍramaut Qataban und das ʿAden Gebiet in der Antike Istanbul Leiden 1968 Hermann von Wissmann Maria Hofner Beitrage zur historischen Geographie des vorislamischen Sudarabien Abhandlungen der geistes und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Jg 1952 Nr 4 Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Mainz 1953 Walter W Muller Hrsg Hermann von Wissmann Die Geschichte von Sabaʾ II Das Grossreich der Sabaer bis zu seinem Ende im fruhen 4 Jh v Chr Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 402 Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien Wien 1982 ISBN 3 7001 0516 9 16 169722222222 44 758333333333 Koordinaten 16 10 N 44 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naschan amp oldid 229877555