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Eduard Glaser geboren als Elias Glaser 15 Marz 1855 in Deutsch Rust Bohmen 7 Mai 1908 in Munchen war ein osterreichischer Forschungsreisender Orientalist und Archaologe Schwerpunkt seiner Forschungen bildete der Suden der arabischen Halbinsel insbesondere der Jemen Glaser gilt als einer der Begrunder der Sabaistik Eduard Glaser Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEduard Glaser wurde als Sohn des judischen Wanderhandlers und Landwirts Salomon Glaser und dessen Ehefrau Maria Kohn in Deutsch Rust geboren Noch wahrend seiner Kindheit ubersiedelte die Familie nach Saaz Der Vater hatte den Wunsch dass seine Sohne trotz der schlechten finanziellen Lage die Glaser sein ganzes Leben lang begleitete eine hohere Ausbildung geniessen sollten Er besuchte zunachst die Volksschule in Liebeschitz Lubenz und Litschkau dann die Unterrealschule Komotau und schliesslich die Oberrealschule Prag wo er Kenntnisse mehrerer europaischer sowie der arabischen Sprache erwarb Durch die Vermittlung seines Klassenvorstandes erhielt er eine erste Anstellung als Privatlehrer Nach einer Reise nach Paris schloss Glaser 1873 die Oberrealschule ab und studierte bis 1875 an der Technischen Hochschule Prag wo er Mathematik Physik und Geodasie studierte Noch wahrend seines Studiums nahm er am 2 Internationalen Geographenkongress in Paris teil wo er bedeutenden Forschungsreisenden begegnete Nach der Ableistung eines einjahrigen Militardienstes immatrikulierte sich Glaser 1877 an der Universitat Wien zum Studium der Astronomie und Arabistik 1879 wurde er fur ein Jahr an der Universitatssternwarte in Wahring bei Wien angestellt nbsp Photographie Glasers von einem islamischen Rechtsgelehrten aus Sanaa und Stammesangehorigen aus KaukabanSpatestens zu dieser Zeit scheint Glaser Reisen nach Arabien geplant zu haben weshalb er die Einladung zu Expeditionen nach Afrika ablehnte Dem Semitisten David Heinrich Muller gelang es Glaser fur die Sudarabienforschung zu begeistern die fortan Glasers Leben bestimmen sollte 1880 ging Glaser zunachst nach Tunis zwei Jahre spater dann nach Agypten In Sohag Oberagypten beobachtete er im Mai 1882 die totale Sonnenfinsternis Im Oktober reiste er uber Sues Dschidda und Hodeida nach Sana a der Hauptstadt des seinerzeitigen Sudarabiens wo er fast ein Jahr inhaftiert wurde Nach dem Ende der Haft gelang es Glaser freundschaftliche Kontakte zur einheimischen Bevolkerung und turkischen Beamten zu knupfen welche jedoch seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse auch fur ihre Zwecke ausnutzten Jedoch zeigten sich bald neue Probleme Die Academie des Inscriptions et Belles Lettres in Paris hatte ihre finanzielle Unterstutzung von Glasers Reisen nur unter der Bedingung gewahrt dass dieser das inschriftliche Material welches er auf seinen Reisen sammeln wollte nach Paris bringen solle Daraufhin schickte David Heinrich Muller den Osterreicher Siegfried Langer in den Jemen den Glaser als Konkurrenten betrachtete wenngleich dieser bereits 1882 von Einheimischen ermordet wurde Bald daraufhin stellte die Pariser Akademie ihre finanzielle Unterstutzung ein zudem fand Glasers Material nicht die erhoffte Beachtung durch die europaische Gelehrtenwelt Glaser hielt seinen fruheren Forderer Muller fur den Verursacher dieser Probleme und eroffnete in der Rezension eines Werkes Mullers einen scharfen Konflikt der das Verhaltnis dieser beiden Gelehrten lange bestimmte und Glaser isolierte bis sie kurz vor Glasers Tod wieder zu einer Einigung fanden Nach seiner ersten Reise 1882 84 unternahm Glaser noch drei weitere Expeditionen in den Jemen teils inkognito 1885 86 1887 88 1892 94 Auf seinen Reisen sammelte er mehrere tausend altsudarabische Inschriftensteine bzw Papierabdrucke von Inschriften die von Hayyim Habshush entziffert wurden und heute im Wiener Kunsthistorischen Museum aufbewahrt werden Daneben hinterliess Glaser zahlreiche Tagebucher und sonstige schriftliche Aufzeichnungen von seinen Reisen Sie werden in der Nationalbibliothek in Wien aufbewahrt 1890 erhielt Glaser das Ehrendoktorat der Universitat Greifswald in den folgenden Jahren wurde er zudem Ehrenmitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften In den 1890er Jahren nahm er mit Theodor Herzl Kontakt auf und schlug diesem die Grundung eines judischen Staates in Sudarabien vor Auf Herzls ablehnende Haltung gegenuber Glasers Vorschlag antwortete dieser mit einer offentlichen Kritik des Zionismus Seine finanziellen Probleme und sein sich verschlechternder Gesundheitszustand hinderten Glaser daran sein immenses Forschungsmaterial das er auf seinen Reisen gesammelt hatte zu publizieren Am 7 Mai 1908 erlitt er in Munchen wo er seit 1896 gelebt hatte einen todlichen Asthmaanfall Er wurde auf dem Judischen Friedhof in Munchen Thalkirchen bestattet Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Statni okresni archiv Louny und Regionalni muzeum K A Polanka v Zatci Werke BearbeitenAltjemenische Studien 1 Die neuen Pariser Inschriften Derenbourg nouveaux textes Yemenites inedits RAAO V 4 Hinrichs Leipzig 1923 Digitalisat Literatur BearbeitenOtto Weber Eduard Glasers Forschungsreisen in Sudarabien Hinrichs Leipzig 1909 Der Alte Orient 10 Jahrgang Heft 2 Glaser Eduard In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 9 Glas Grun Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2001 ISBN 3 598 22689 6 S 6 13 Egon Komorzynski Glaser Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 429 f Digitalisat Walter Dostal Eduard Glaser Forschungen im Yemen Eine quellenkritische Studie in ethnologischer Sicht Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 545 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1990 ISBN 3 7001 1746 9 Walter Dostal Ethnographica Jemenica Auszuge aus den Tagebuchern Eduard Glasers mit einem Kommentar versehen Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1993 ISBN 3 7001 1977 1 Peter Rohrbacher Wustenwanderer gegen Wolkenpolitiker Die Pressefehde zwischen Eduard Glaser und Theodor Herzl in Anzeiger der philosophisch historischen Klasse 141 Wien Osterreichische Akademie der Wissenschaften 2006 103 116 Bohumir Roedl Der Nachlass vom Arabienforscher Eduard Glaser im Kreisarchiv Louny Reisen im Leben der Gesellschaft Acta Universitatis Purkynianae Usti nad Labem 1997 S 443 447 ISBN 80 7044 136 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eduard Glaser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Eduard Glaser im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Sammlung Glaser Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Biographie CZ The Zaydi Manuscript Tradition Portal fur zaiditisch jemenitische Handschriften eine Suche nach Glaser ergibt die von Eduard Glaser gesammelten Manuskripte Manuskriptkataloge zu zaiditisch jemenitischen Handschriften welche Kataloge der Handschriftensammlung Glasers enthaltenNormdaten Person GND 118695223 lobid OGND AKS LCCN n87899967 VIAF 50019691 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glaser EduardKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Forschungsreisender Orientalist und ArchaologeGEBURTSDATUM 15 Marz 1855GEBURTSORT Deutsch RustSTERBEDATUM 7 Mai 1908STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Glaser amp oldid 213214173