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Karib il Watar I bin Dhamarʿali sabaisch krbʾl wtr bn Ḏmrʿly nach alterer Zahlung Karib il Watar I und Karib il Watar II auch Karib il Watar der Grosse Sohn des Dhamar ali I war der wohl bedeutendste Herrscher der Fruhzeit des alt sudarabischen Reiches von Saba Seine Regierungszeit wird meist im fruhen 7 Jahrhundert v Chr angesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Chronologische Einordnung 3 Regierung 3 1 Krieg gegen Ausan 3 2 Weitere Feldzuge 3 3 Bauarbeiten und sonstige Handlungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 5 1 Uberblickswerke 5 2 SpezialliteraturQuellen BearbeitenAn kleineren Inschriften sind von Karib il Watar unter anderem Bauinschriften in den Stadtmauern von Araratum heute al Asahil 1 und Katalum 2 50 km westnordwestlich von Marib eine Prunkstele aus einem Tempel am Dschabal al Laudh am Nordostrand des Dschauf 3 sowie eine Stele die Karib ils Eigentum an Feldern nahe Marib markierte 4 zu nennen Vor allem aber hinterliess er zwei lange Tatenberichte zitiert als RES 3945 und RES 3946 die sich im Innenhof des von Yada il Dharih I errichteten Almaqah Tempels in Sirwah befinden und die erstmals von Eduard Glaser kopiert wurden Der erste Text berichtet vom Bau von Bewasserungsanlagen und den militarischen Feldzugen der zweite von Bauarbeiten und erworbenen Grundstucken Damit geben sie wichtige Einblicke sowohl in Karib ils Politik als auch in die politischen Verhaltnisse im Sudarabien dieser Zeit Die Vermutung der anonyme Tatenbericht RES 3943 stamme ebenfalls von Karib il Watar wird heute abgelehnt Neben sabaischen Inschriften erwahnen auch mindestens zwei Inschriften aus dem Dschauf Karib il Unsicher ist die Zuordnung zahlreicher privater Inschriften die nur den Herrschernamen Karib il erwahnen so dass eine Zuweisung zu Karib il Watar I moglich aber nicht zwingend ist Chronologische Einordnung BearbeitenNeben der Lokalisation vieler Orte bereitet auch die chronologische Einordnung Karib il Watars Probleme Fritz Hommel identifizierte ihn zu Ende des 19 Jahrhunderts mit dem Karibilu der nach assyrischer Uberlieferung im Jahr 685 Tribut uberbrachte Nikolaus Rhodokanakis hielt ihn dagegen fur den letzten Trager des Titels Mukarrib weshalb er ihn ins 5 Jahrhundert v Chr datierte aus palaographischen Grunden unterschied William Foxwell Albright und nach ihm Hermann von Wissmann daher zunachst zwei Trager des Namens Karib il Watar bin Dhamar ali der erste soll zu Beginn des 7 Jahrhunderts der zweite im fruhen 5 Jahrhundert v Chr regiert haben ersterem schrieb dieser den Ausbau der Stadte Araratum und Katalum sowie die Erwahnung an assyrischen Quellen zu auf letzteren sollen dagegen die beiden Tatenberichte aus Sirwah zuruckgehen Im Rahmen der sogenannten Kurzen Chronologie vereinigte Jacqueline Pirenne beide Trager des Namens Karib il Watar wieder und datierte sie ins 5 Jahrhundert In seinem letzten Werk 5 nahm Hermann von Wissmann wichtigster Vertreter der sogenannten Langen Chronologie diese Theorie an datierte Karib il aber ins 7 Jahrhundert Eine Entscheidung zugunsten einer dieser Moglichkeiten ist noch nicht gefallen in jungerer Zeit wurde aber hauptsachlich die Lange Chronologie vertreten weshalb Karib il wohl zwischen 700 und 450 v Chr angesetzt werden darf 6 Regierung BearbeitenKrieg gegen Ausan Bearbeiten nbsp Karib il Watars Krieg gegen Ausan Legende Grun Verbundete Sabas rot orange Gebiet mit Annexionen von Besitz des ausanischen Konigs Feuer zerstorte Stadt Soweit die Tatenberichte erkennen lassen war Karib ils Regierung hauptsachlich vom Krieg gegen Sabas sudlichen Nachbarn Ausan und dessen Vasallen gepragt Im Allgemeinen wird angenommen dass der erste Tatenbericht die Reihenfolge der Feldzuge wiedergibt was freilich etwas zweifelhaft erscheint da Karib il dann abwechselnd Feldzuge in voneinander weit entfernte Gebiete unternommen haben muss Das Reich Ausan hatte grosse Teile von Sabas Vasallen von Hadramaut und Qataban erobert Vielleicht um Ausans Vasallen im Westen auszuschalten unternahm Karib il Watar zunachst einen Feldzug nach Sudwesten bei dem er die Gebiete Sa d Nuqbat Ma afir Zabir Zulm Arway Dhubhan und Schargab die soweit bekannt zwischen Sanaa und dem Bab al Mandab lagen besiegte und eine nicht naher lokalisierbare Festung sowie eine Bewasserungsanlage Saba einverleibte Bei diesem Feldzug starben nach Karib ils Bericht 3000 Feinde 8000 wurden gefangen genommen Darauf folgte der eigentliche Krieg gegen Ausan in dem Karib il mit Unterstutzung von Hadramaut Qataban und der Stadtstaaten Haram und wohl auch Kaminahu das ausanische Kernland Wusr von Westen nach Osten bis zum Wadi Maifa a durchzog dann wandte er sich nach Norden in das offenbar eigentlich zu Hadramaut gehorende Gurdan heute Wadi Dschirdan Erst danach brachte das sabaische Heer dem ausanischen Konig eine Niederlage im an der Kuste gelegenen Dathina bei und zerstorte die ausanischen Kustenstadte Die letzte Niederlage erlitt der ausanische Konig Muratta in Wusr Karib il liess dessen Palast Maswar zerstoren und bestimmte Inschriften entfernen Merkwurdigerweise wird nun von der Annexion der weit im Norden bei Nadschran liegenden Gebiete Sarum und Humdan berichtet ersteres konnte aber auch sudlich von Marib und damit an der sabaisch ausanischen Grenze zu lokalisieren sein 7 Obwohl Karib il das Gebiet westlich Ausans schon im ersten Feldzug besiegt hatte fuhrte er nun erneut einen Zug in diese Richtung bei dem er die Gebiete Dahas und Tubanay nordlich von Aden besiegte und Dathina Saba anschloss wahrend die ehemals ausanische Landschaft Aud dem Konig von Dahas der im Amt bleiben durfte ubergab Anschliessend bringt der erste Tatenbericht eine lange Auflistung von annektierten ausanischen Stadten und Gebieten Wahrend das ausanische Kernland demzufolge an Saba fiel wurden den Verbundeten Qataban und Hadramaut die von Ausan besetzten Gebiete zuruckgegeben Weitere Feldzuge Bearbeiten Offenbar nicht mit dem Krieg gegen Ausan hangen einige weitere Feldzuge zusammen Der erste von ihnen richtete sich gegen Kahad von Saut im Westen des Hadramaut die offenbar Sabas Verbundete angegriffen hatten Mit Unterstutzung der im Dschauf gelegenen Stadtstaaten Haram und Kaminahu griff Saba dann deren Nachbar Naschan das zuvor offenbar an der Seite Sabas gegen Ausan gekampft hatte 8 an zerstorte es nach zweijahriger Belagerung zusammen mit zwei weiteren Orten im Dschauf und plunderte seine Oasen Dieser Feldzug ist auch bekannt durch eine Weiheinschrift aus einem Tempel in Haram in welcher ein gewisser Ḥnbṣm bin Ḥlwm erwahnt dass ihn der Konig von Haram mit der Leitung des haramitischen Heeres im Krieg gegen Ausan und gegen Naschan beauftragt habe 9 Offenbar war dieser Feldzug jedoch nicht dauerhaft denn Karib il unternahm einen zweiten Feldzug in dem er Naschan und die Nachbarstadt Naschq drei Jahre lang belagerte und schliesslich eroberte Die Gebiete die Sumhuyafa von Naschan zuvor von Saba erhalten hatte wurden konfisziert zu Naschan gehorende Stadte an Saba angeschlossen Naschans Mauern geschleift und der Konigspalast Afrawu zerstort Inmitten der Stadt wurde ein Tempel des sabaischen Reichsgottes Almaqah errichtet und Sabaer angesiedelt Die verbundeten Konige Yadhmurmalik von Haram und Nabat aliy von Kaminahu wurden mit einigen Bewasserungsanlagen Naschans belohnt Naschq hingegen wurde neu befestigt und von Sabaern besiedelt Nicht lokalisierbar sind die Stadte Yadhun Guzbat und Arab die ebenso wie Sabl Haram und Fananan deren Einwohner Karib ils Schutzbefohlene in Dahr nordlich von Sanaa getotet hatten und die bei einem weiteren Kriegszug erobert tributpflichtig und zum Teil zerstort wurden Der letzte Kriegszug richtete sich schliesslich gegen die bei Nadschran ansassigen Muha mir Amir und Auhab wobei die Oase Nadschran Saba einverleibt und die Muha mir tributpflichtig gemacht wurden Damit hatte Saba die Kontrolle uber den Beginn der Weihrauchstrasse erobert falls Karib il Watar mit dem aus assyrischen Quellen bekannten sabaischen Herrscher Karibilu identisch sein sollte konnte der an die Assyrer gelieferte Tribut der Sicherung der Kontrolle uber die Weihrauchstrasse gedient haben Bauarbeiten und sonstige Handlungen Bearbeiten Karib il fuhrte nicht nur zahlreiche Kriege sondern unternahm auch eine grossere Anzahl an Bauarbeiten So reparierte und erweiterte er die Bewasserungsanlagen der sabaischen Hauptstadt Marib Daruber hinaus befestigte er eine betrachtliche Anzahl von Stadten in Saba Ausan in dem von Ausan besetzten Teil Qatabans und im Dschauf Zudem fuhrte er den Oberbau des Palastes Salh wohl des spateren Palastes Salhin in Marib auf und erwarb zahllose Guter um Marib herum Dass Karib il Watar Steinmetzschulen geschaffen habe 10 ist zu ungenugend abgesichert um als sicher gelten zu konnen Einzelnachweise Bearbeiten Inschriften Philby 133 Glaser 1657 Inschriften Philby 16 Philby 25 Glaser 1550 Glaser A 776 Glaser A 775 Glaser A 777 Ryckmans 586 Albert Jamme Inscriptions de alentours de Mareb in Cahiers de Byrsa 5 1955 S 271 ff Nr 541 zitiert als Ja 541 Die Geschichte von Sabaʾ II siehe Literaturverzeichnis Fur das 5 Jahrhundert pladiert im Rahmen der Langen Chronologie Kenneth A Kitchen Documentation for Ancient Arabia I Liverpool 1994 S 246 47 ISBN 0 85323 359 4 Die nordliche Lokalisation wurde erstmals von A Grohmann siehe Literaturverzeichnis vertreten die zweite Lokalisierung dagegen hat Walter W Muller siehe Literaturverzeichnis vorgeschlagen Vgl die vom Naschaniter Ammsama gesetzte Prunkstele as Sawda 88 Nummer nach CSAI Ch Robin Inventaire des inscriptions sudarabiques Tome 1 Inabbaʾ Haram al Kafir Kamna et al Harashif Paris Rom 1992 S 82 85 cf fig 1 p 19 Hermann von Wissmann Die Geschichte von Sabaʾ II siehe Literaturverzeichnis S 176 177Literatur BearbeitenUberblickswerke Bearbeiten Klaus Schippmann Geschichte der alt sudarabischen Reiche Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 ISBN 3 534 11623 2 zur Chronologie des alten Sudarabien siehe S 32 49 Walter W Muller Hrsg Hermann von Wissmann Die Geschichte von Sabaʾ II Das Grossreich der Sabaer bis zu seinem Ende im fruhen 4 Jh v Chr Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 402 Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1982 ISBN 3700105169 Zu Karib il Watars Regierung seiner chronologischer Einordnung und der Lokalisierung einiger Orte S 108 113 und 150 177 Spezialliteratur Bearbeiten Walter W Muller Altsudarabische und fruhnordarabische Inschriften in O Kaiser Hrsg Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band I Lieferung 6 1985 S 651 667 auf S 651 658 neueste Ubersetzung des ersten Siegesberichts mit Literaturangaben Alfred Felix Landon Beeston Sabaean Inscriptions Oxford 1937 Behandlung des Tatenberichtes S 59 71 Hermann von Wissmann Maria Hofner Beitrage zur historischen Geographie des vorislamischen Sudarabien Abhandlungen der geistes und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Jahrgang 1952 Nr 4 Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Mainz 1953 wichtigste Arbeit zur Identifikation der Ortsnamen in den Karib il Tatenberichten Nikolaus Rhodokanakis Altsabaische Texte I Akademie der Wissenschaften in Wien Philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Band 206 2 Abhandlung Holder Pichler Tempsky Wien Leipzig 1927 Erstedition und ausfuhrlich kommentierte Ubersetzung beider Tatenberichte S 19 96 Zur Identifikation zahlreicher Ortsnamen vgl den AnhangHistorisch geographische Bemerkungen zu Gl 418 419 1000A Bvon Adolf Grohmann VorgangerAmtNachfolgerYitha amar Bayyin II Mukrib von Saba 7 Jh v Chr Yada ab II PersonendatenNAME Karib il Watar I ALTERNATIVNAMEN krbʾl wtr bn Ḏmrʿly Karib il Watar bin Dhamar ali Karab il Watar I Karib il Watar der GrosseKURZBESCHREIBUNG Herrscher von SabaGEBURTSDATUM 8 Jahrhundert v Chr oder 7 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 7 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karib il Watar I amp oldid 186436202