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Der Staudamm von Ma rib wurde in der Mitte des 1 vorchristlichen Jahrtausends errichtet Schon lange zuvor wurden nachweislich seit dem 3 Jahrtausend v Chr Stauanlagen und Hochwasserdamme im Wadi Dhanah bei der sabaischen Hauptstadt Ma rib errichtet bzw betrieben Der Staudamm galt als das grosste technische Bauwerk der Antike und als Wunder Arabiens 1 2 Der Damm ist Teil des Wappens der Republik Jemen Ruine des alten Staudamms 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Grosser Staudamm 2 1 Die Schleusen 2 2 Niedergang 2 3 Antike Statte heute 3 Neuer Staudamm 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Darstellung des Damms auf dem Wappen JemensDa das jemenitische Hochland und der Rand der Wustenregion Ramlat es Sayhad arm an Niederschlagen sind wurden schon im 3 Jahrtausend v Chr wie an anderen Orten in Sudarabien Stauanlagen im Wadi Dhanah errichtet um das jahreszeitlich fliessende Wasser des Sayl Hochwassers zu speichern Grosser Staudamm BearbeitenDie jungste und bedeutendste Anlage wurde von den sabaischen Mukarriben Sumuhu ali Yanuf II und Yitha amar Bayyin II errichtet Sie erreichte eine Lange von 680 m und ca 20 m Hohe und ermoglichte die Bewasserung von ca 9600 ha Kulturland in der 21 km langen und acht Kilometer breiten Oase Zur Datierung der Stauanlage gibt es unterschiedliche Meinungen Hermann von Wissmann setzt sie Ende des 6 Jahrhunderts v Chr an K A Kitchen hingegen in die erste Halfte des 4 Jahrhunderts vor Christus Der Staudamm bot vom 8 Jahrhundert v Chr bis zum 5 oder 6 Jahrhundert nach Christus die Lebensgrundlage in der Wuste um die Stadt Ma rib die grosste Stadt im antiken Sudarabien 3 Die Schleusen Bearbeiten Der Staudamm bestand aus einem Erddamm der das Tal des Wadi absperrte und heute nicht mehr vorhanden ist und zwei Schleusenbauwerken am Nord und Sudhang Diese Bauwerke die teilweise erhalten sind haben Abmessungen von 145 m Lange 50 m Breite und 13 m Hohe und bestehen aus drei Pfeilern mit zwei Durchlassen Die Mauern wurden in vergangenen Jahrhunderten teilweise zerstort weil die Steine fur andere Bauwerke verwendet wurden Sie werden zurzeit von Archaologen ausgegraben wieder aufgebaut und sollen zum Unesco Kulturerbe erhoben werden Die Schleusen dienten der Bewasserung das Wasser wurde erst uber einen Primarkanal und anschliessende Verteilerkanale auf die Felder in der Oase geleitet Die Schleusen hatten auch gemauerte Uberlaufe eine Hochwasserentlastung wo uberschussiges Wasser gefahrlos in Tosbecken abgeleitet werden konnte Wegen der Schlammablagerungen von einem Zentimeter pro Jahr mussten der Damm und alle Bauwerke haufig erhoht werden Dabei wurden sie mehrfach ganz abgerissen und neu aufgebaut Auch waren oft Reparaturen nach Dammbruchen infolge Hochwasser notig Niedergang Bearbeiten Mit dem Niedergang des Handels auf der Weihrauchstrasse seit der christlichen Zeitenwende begann auch eine zunehmende Vernachlassigung des Staudamms Dies fuhrte seit dem 4 Jahrhundert zu mehreren Dammbruchen Konig Sharahbil Yafur hat den Staudamm laut Berichten im Jahr 449 n Chr reparieren lassen aber 450 wurde er von Hochwasser erneut beschadigt Der Damm wurde noch einmal repariert Letztmals wurde im Jahr 542 wahrend der Herrschaft des Vizekonigs Abraha einem christlichen Herrscher aus dem Aksumitischen Reich von einem grosseren Bruch und von der Restauration des Staudammes berichtet Die letzte bekannte Inschrift die sich auf den Staudamm bezieht stammt aus diesem Jahr nach anderen Angaben von 548 Es wird berichtet dass der Vizekonig Reparaturen befohlen hatte und grosse Mengen Versorgungsguter fur die vielen Arbeiter geordert hatte darunter 200 000 Schafe und Ziegen 50 000 Sack Mehl und 26 000 Kisten Datteln Offenbar wurde die Rekonstruktion prompt ausgefuhrt 4 Da mit dem Ruckgang des Weihrauchhandels aber die Bevolkerung ihre wirtschaftliche Grundlage einbusste verlor auch der Damm durch den Abzug der Menschen seine Bedeutung Historiker nehmen an dass das endgultige Desaster kurz danach geschah worauf sich die Ebene von Saba in eine Wuste verwandelte Einige Wissenschaftler sagen dass der letzte Dammbruch zwischen 542 und 570 oder 572 stattfand Nach diesem neuen Dammbruch unterblieb eine Reparatur worauf das Kulturland schnell versteppte und Ma rib endgultig aufgegeben wurde Andere neigen dazu dies fur das siebente Jahrhundert anzunehmen Der Koran erwahnt den Dammbruch in Sure 34 Saba Vers 15 Der Verlust des Staudamms wurde verschiedenen Ursachen zugeschrieben die von vulkanischen Aktivitaten uber Erdbeben bis zu Vernachlassigung reichen Robert B Jansen halt letzteres fur am wahrscheinlichsten 4 Antike Statte heute Bearbeiten Die Uberreste des Staudamms werden als bedeutendste antike Statte im Jemen betrachtet 3 da er als eines der grossten technischen Wunder der antiken Welt gilt 3 5 Zusammen mit weiteren bedeutenden Kulturstatten in und um Ma rib wie dem Bar an Tempel dem Awwam Tempel nebst Nekropole die Wadi Ghufaina Siedlung und dem al Mabna Damm wurde der grosse Staudamm auch als Archaeological site of Marib auf der Tentativliste des Jemen aufgefuhrt 5 Wahrend der Militarintervention im Jemen seit 2015 wurde die Ruine des historischen Staudamms nach lokalen Nachrichtenberichten und Angaben archaologischer Experten bei einem Luftangriff in der Nacht des 31 Mai 2015 beschadigt 3 5 Berichten zufolge konnten auch die antiken sabaischen Inschriften auf den Staudammwanden von der Bombardierung betroffen sein 5 Die Bestatigung erster Berichte zu den Zerstorungen am Staudamm vom 31 Mai 2015 in sozialen Medien und lokalen Nachrichtenquellen 3 6 gestaltete sich fur internationale Archaologen aufgrund der weitreichenden Kommunikationsprobleme im Jemen zunachst als schwierig 3 Jemenitische Behorden machten die saudi arabischen Koalitionskrafte fur den Luftangriff verantwortlich Die General Authority for Antiquities and Museums in Yemen verurteilte den Angriff und drohte mit Rechtsmitteln gegen die saudische Regierung 3 Die UNESCO Generaldirektorin Irina Bokowa verurteilte die Luftangriffe und zeigte sich tief besorgt mit ausdrucklichem Hinweis auf die Schaden am grossen Damm von Ma rib Diesen bezeichnete sie als eine der wichtigsten Kulturerbestatten auf der Arabischen Halbinsel und als Zeugnis der Geschichte und der Werte die die Menschheit verbindet 5 Neuer Staudamm Bearbeiten nbsp Neuer Staudamm von Ma rib 1986Zur wirtschaftlichen Erschliessung des Landes wurde 1986 mit der Unterstutzung von Abu Dhabi drei Kilometer oberhalb des alten Dammes ein neuer Staudamm im Wadi Dhanah errichtet Dieser ist 760 m lang und 40 m hoch und soll 10 000 ha Land mit Wasser versorgen Siehe auch BearbeitenListe von StauanlagenunfallenLiteratur BearbeitenNorman Smith A History of Dams 1971 Michael Schaloske Untersuchungen der sabaischen Bewasserungsanlagen in Marib Antike Technologie Band 3 Archaologische Berichte aus dem Yemen Band 7 Sana a 1995 ISBN 3 8053 1488 4 Der grosste Damm der antiken Welt bild der wissenschaft 5 2003Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ma rib Dam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Grosse Damm von Marib Republik JemenEinzelnachweise Bearbeiten Yusuf Abdallah Die Vergangenheit lebt Mensch Landschaft und Geschichte im Jemen S 481 Werner Daum Jemen 3000 Jahre Geschichte S 10 f a b c d e f g Engineering Marvel of Queen of Sheba s City Damaged in Airstrike Memento vom 5 Juni 2015 aufWebCite englisch news nationalgeographic com 3 Juni 2015 von Kristin Romey a b Archivierte Kopie Memento des Originals vom 1 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ussdams com Robert B Jansen 1980 dams from the beginning doc Datei 3490 kB abgerufen am 8 Juni 2016 a b c d e UNESCO Director General condemns airstrikes on Yemen s cultural heritage Memento vom 6 Juni 2015 aufWebCite englisch unesco org 2 Juni 2015 Saudi warplanes kill 8 people Memento vom 5 Juni 2015 aufWebCite englisch sabanews net 31 Mai 2015 15 401388888889 45 268611111111 Koordinaten 15 24 5 N 45 16 7 O Weltkulturerbe Wahrzeichen des antiken Konigreichs Saba Marib Awwam Tempel Baran Tempel Marib Sirwah Staudamm von Ma rib Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staudamm von Ma 27rib amp oldid 234304240