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Dieser Artikel behandelt aus Erde oder Gestein aufgeschuttete Damme zu anderen Arten von Absperrbauwerken siehe unter Talsperre Ein Staudamm oder Schuttdamm ist das Absperrbauwerk einer Talsperre oder einer Stauanlage die im Wesentlichen aus einer Erd oder Felsschuttung besteht 1 Im Gegensatz zu einem Deich der parallel zu einem Fluss oder einer Kustenlinie verlauft und sehr lang sein kann sperrt ein Staudamm in der Regel einen Talquerschnitt ab Selbstgebauter StaudammQuerschnitt und Langsschnitt des Steinschuttdamms der Grossen Dhunntalsperre mit Kerndichtung aus Asphaltbeton sowie Spundwand und Dichtungsschleier zur Verhinderung von Unterspulungen Staudamme konnen auch auf naturliche Weise durch Erdrutsche entstehen so ist zum Beispiel der Pragser Wildsee entstanden Auch Biber legen Staudamme an indem sie Baume fallen und Aste in einen Bach zerren Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Geschichte des Staudammbaus 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAufbau Bearbeiten nbsp Trinkwassertalsperre FrauenauEin Staudamm besteht aus einer Aufschuttung von Steinschotter Kies Sand Erde usw Man unterscheidet deshalb Erdschuttdamme und Steinschuttdamme Der Hauptteil eines Staudamms ist der Stutzkorper Er ist normalerweise mit einer Dichtungsschicht im Innern oder an der Wasserseite abgedichtet und besteht oft aus Zonen unterschiedlicher Durchlassigkeit Die Dichtungsschicht kann eine Kerndichtung aus Lehm Ton Folie oder Asphalt sein Moglich ist auch eine dunne Tonbetonwand in der Mitte des Dammes Eine so genannte Schurzendichtung ist eine schrage an der Wasserseite liegende Schicht aus Lehm oder Ton Auch eine Aussendichtung aus Beton Asphalt oder Kunststofffolie kommt in Frage Wegen der besseren Standfestigkeit wird fur den Stutzkorper moglichst nicht bindiges Material verwendet Zur Vermeidung hoher Transportkosten wird es in der Regel in der naheren Umgebung zum Beispiel in Steinbruchen oder Kiesgruben gewonnen Ein Staudamm kann aber auch homogen sein d h vollstandig aus ein und demselben Material bestehen allerdings gibt es bei derartigen Konstruktionen bei dauerhaften Einstau haufig Probleme mit der Standfestigkeit nbsp Staudamm des Oberharzer WasserregalesEin Staudamm hat einen dreieckigen bis trapezformigen Querschnitt mit beidseitiger Boschung Die Boschung kann in Abschnitte mit unterschiedlichen Neigungen und dazwischenliegenden horizontalen Absatzen Bermen unterteilt sein Die Aufstandsflache ist im Gegensatz zu einer Staumauer relativ gross dafur muss der Untergrund keine so hohe Belastung aufnehmen Es ist deshalb kein Felsuntergrund erforderlich Ein Staudamm eignet sich dort wo breite Taler mit geringer Hohe abgesperrt werden sollen In engen Gebirgstalern sind Staumauern besser geeignet Zum Nachweis der Standsicherheit eines Staudammes muss man unter anderem die Sicherheit gegen Boschungsbruch berechnen Geschichte des Staudammbaus BearbeitenAls einer der altesten noch teilweise erhaltene Staudamme gilt der Sadd el Kafara im Wadi el Garawi bei Kairo Agypten verschiedenen Angaben zufolge zwischen 2950 und 2500 v Chr erbaut Die Uberbleibsel von Dammen die Teil der Wasserversorgung fur die Stadt Jawa in Jordanien waren datieren die Archaologen auf 3 000 v Chr Ab 1 000 v Chr entstanden in vielen Teilen der Erde zahllose grossere und kleinere Damme sowie Staumauern Reste der Bauten fand man unter anderem im Mittelmeerraum In Europa waren die Romer beruhmt fur ihre Wasserbauprojekte Siehe die Liste romischer Staudamme In Deutschland gelten Damme des Oberharzer Wasserregales als die altesten noch im Betrieb befindlichen Staudamme Sie entstanden ab dem 15 Jahrhundert Siehe auch BearbeitenWehr Wasserbau Liste der grossten Talsperren der Erde Liste von Talsperren in DeutschlandLiteratur BearbeitenHans Bretschneider Hrsg Taschenbuch der Wasserwirtschaft 6 Auflage Paul Parey Hamburg Berlin 1982 ISBN 3 490 19016 5 Peter Rissler Talsperrenpraxis R Oldenbourg Munchen Wien 1998 ISBN 3 486 26428 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Staudamme Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arbeitshilfe zur DIN19700 fur Hochwasserrueckhaltebecken PDF 1 8 MB Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg 2007 S 24 27 abgerufen am 19 Dezember 2013 Roland Knauer Zweite Chance fur die Verdammten Staudamm Ruckbau in Spektrum de vom 22 Oktober 2020Einzelnachweise Bearbeiten Peter Rissler Talsperrenpraxis R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1998 S 81 Normdaten Sachbegriff GND 4057020 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staudamm amp oldid 237388156