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Dieser Artikel behandelt Homogenitat im naturwissenschaftlichen Zusammenhang zu mathematischen und anderen Bedeutungen siehe Homogenitat Begriffsklarung Homogenitat von ὁmos homos gleich und genesis genesis Erzeugung Geburt also etwa gleiche Beschaffenheit bezeichnet die Gleichheit einer Eigenschaft uber die gesamte Ausdehnung eines Systems oder auch die Gleichartigkeit von Elementen eines Systems Der Begriff besitzt einen weiten Anwendungsbereich und kann im Einzelnen unterschiedliche Bedeutungen enthalten Eine Massnahme oder Methode mit der ein Material oder System homogen wird oder mit dem die Homogenitat gesteigert wird heisst Homogenisierung Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 1 1 Inhomogenitat und Heterogenitat 2 Abhangigkeit vom Grossenmassstab 3 Bedeutung homogener Stoffe 4 Folgen der chemischen Homogenitat 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDer Begriff Homogenitat bezieht sich auf die Verteilung einer bestimmten Eigenschaft auf einer Flache oder in einem Raum Bei dieser Eigenschaft kann es sich um eine skalare oder vektorielle Eigenschaft handeln Beispiele fur ersteres waren die Temperatur die Dichte eines Stoffes die Konzentration etc fur letzteres die elektrische oder magnetische Feldstarke etc siehe Feld Physik Die Eigenschaft heisst homogen wenn sie wenigstens in einem definierten Bereich der Flache bzw des Raumes uberall denselben Wert hat Bei vektoriellen Grossen schliesst das die Richtung mit ein Ist das nicht der Fall so ist sie inhomogen Homogene Vektorfelder erkennt man an parallelen gleichmassig verteilten geraden Feldlinien Einige Beispiele fur homogene Verteilungen Wenn man ein Stuck Zucker in heissem Wasser auflost und gut umruhrt ist die Konzentration des Zuckers in jedem Volumenelement des Wassers gleich hoch Die Zuckerlosung ist also ein homogenes Gemisch aus Zucker und Wasser Die elektrischen Feldlinien zwischen den Platten eines Plattenkondensators sind gleichmassig verteilt gerade und parallel Man spricht von einem homogenen elektrischen Feld Fur die magnetische Feldlinien in einer langen stromdurchflossenen Spule gilt dasselbe Es handelt sich um ein homogenes Magnetfeld Man beachte dass die letzten beiden Falle nur naherungsweise gelten und zwar unter der Voraussetzung dass man die Flache des Kondensators bzw die Lange der Spule als nahezu unendlich auffassen kann 1 Das Schwerefeld der Erde ist zwar inhomogen Wenn man aber nur einen Teil des Feldes betrachtet der sehr klein gegenuber der Erdkugel ist z B ein Zimmer dann kann man das Schwerefeld auch als homogen betrachten Schliesslich spricht man in der theoretischen Physik von der Homogenitat des Raums wenn man ausdrucken mochte dass physikalische Gesetze invariant gegenuber der Translation sind Daraus folgt nach dem Noether Theorem dass der Impuls eine Erhaltungsgrosse ist Inhomogenitat und Heterogenitat Bearbeiten Homogen heterogen dispers inhomogenWas nicht homogen ist ist inhomogen Inhomogene Systeme konnen heterogen zu ἕteros ˈhɛtɛrɔs deutsch der eine oder andere von zweien genannt werden wenn Teile des Systems klar voneinander abgegrenzt werden konnen Heterogene Gemische werden als dispers zu dispergere zerstreuen bezeichnet Hier sind Partikel einer Substanz in einer anderen Substanz zerstreut Ein Beispiel fur ein inhomogenes Feld ist das Radialfeld eines Monopols also beispielsweise das elektrische Feld eine Punktladung Auch Dipolfelder sind an fast jeder Stelle des Raumes inhomogen ausser an dem Punkt zwischen den beiden Polen Insbesondere sind Wirbelfelder inhomogen wie beispielsweise die magnetischen Felder um einen geraden stromdurchflossenen Leiter Wahrend Dipole von inhomogenen Feldern ausgerichtet und angezogen werden uben homogene Felder auf Dipole zwar ausrichtende Momente aber keine anziehenden Krafte aus Abhangigkeit vom Grossenmassstab BearbeitenHomogenitat der StoffeReinstoff Element Verbindung Losung Gasgemisch Luft Vergasergemisch Kohlensaure Kochsalzlosung Kristallwasser Austenit Stahl Kolloid Aerosol Smog Mayonnaise Sintermetall Schlamm Feinkornbaustahl Dispersion Schaum Seifenschaum Polystyrol EPS Bims Sand Brekzie homogen heterogen Atomar betrachtet ist Materie grundsatzlich nicht homogen da die Bausteine der Materie keine gleichmassige Raumfullung aufweisen Schon im Atom selbst ist die Masse und Ladungsverteilung nicht homogen da sie sich ungleich auf den Atomkern und die Atomhulle verteilt In der Chemie werden Reinstoffe dessen ungeachtet als homogen bezeichnet Losungen sind molekular disperse Gemische Fur sie gilt das ebenfalls Die Partikel der inneren Phase haben hier eine Grosse von weniger als einem Nanometer Grobdisperse Systeme sind heterogen Ihre Partikelgrosse betragt mehr als einen Mikrometer Kolloide Partikelgrosse 1 nm bis 1 µm stellen einen Ubergang dazwischen dar 2 Ein Beispiel fur Materie die auf mikroskopischer Ebene heterogen ist makroskopisch betrachtet dagegen homogen erscheint ist Milch Dabei handelt es sich um ein grobdisperses System bei dem Milchfett als disperse Phase ungelost in einer wasserigen Losung als Dispersionsmedium enthalten ist Bei einer fur Rohmilch typischen Partikelgrosse von 10 bis 30 µm kommt es dabei zu einer partiellen Entmischung bei der sich oben Rahm ein Gemisch mit einer deutlich hoheren Konzentration an Fettpartikeln absetzt Erst durch technische Verfahren entsteht mit Butter ein System bei dem innere und aussere Phase vertauscht sind also Wasser als ungeloste innere Phase im Fett enthalten ist Um eine Entmischung zu verhindern wird Milch homogenisiert Dabei wird die Partikelgrosse auf 1 2 µm reduziert Die Milch ist folglich auch dann noch als grobdispers anzusehen Eine Grenze dieser Festlegungen wird schliesslich z B bei Uranhexafluorid erkennbar Dieses ist zunachst ein Reinstoff und also homogen Bei genauerer Betrachtung kann es jedoch als Losung von Verbindungen mit unterschiedlichen Isotopen angesehen werden die unter hohem Aufwand mit Kaskaden von Gaszentrifugen an bzw abgereichert werden konnen Bedeutung homogener Stoffe BearbeitenDie Gewinnung hinreichend homogener Ausgangsmaterialien oder Zwischenprodukte fur die Industrie wie bei der Herstellung der diversen Halbleiterkomponenten der modernen Elektronik und Computerindustrie gehort zu den Schlusselproblemen der wissenschaftlich technischen Entwicklung Sie erfordert vor allem bei der Gewinnung von Reinststoffen und oder der Verringerung ihrer Fehlertoleranzen oft hohen Aufwand Folgen der chemischen Homogenitat BearbeitenDieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Es besteht ein Widerspruch zu Gasgemisch Homogene Materie hat uberall die gleiche Dichte und Zusammensetzung Wenn in einem grossen Behalter mit einem homogenen Stoff z B mit einem Gas an einer Stelle eine Teilmenge V1 betrachtet wird so enthalt diese dieselbe Stoffmenge wie eine Teilmenge mit demselben Volumen V1 an anderer Stelle Teilt man die gesamte Stoffmenge auf zwei gleich grosse Volumina auf so enthalten sie die jeweils gleich grosse Stoffmenge in diesem Fall jeweils die Halfte der ursprunglichen Daraus folgt Die Stoffmenge ist fur homogene Substanzen bei gleich bleibendem Druck und gleich bleibender Temperatur proportional zum Volumen oder umgekehrt Das Volumen V homogener Substanzen ist bei gleich bleibendem Druck p und gleich bleibender Temperatur T proportional zur Stoffmenge n Fur T const und p const gilt also V n V n const V 1 n 1 V 2 n 2 V sim n qquad frac V n text const qquad frac V 1 n 1 frac V 2 n 2 Diese Gesetze gelten fur alle homogenen Stoffe solange Temperatur und Druck unverandert bleiben einschliesslich fur ideale Gase fur die die thermische Zustandsgleichung idealer Gase gilt Der Quotient V n V m tfrac V n V m heisst Molvolumen der Quotient n V c tfrac n V c ist die Konzentration Die genannten Beziehungen sind auch die Grundlage der Volumetrie Fur homogene Substanzen gelten auch die Beziehungen V m m V r V sim m qquad frac m V rho Literatur BearbeitenBrockhaus Enzyklopadie 19 Auflage Mannheim 1988 Weblinks Bearbeiten Wiktionary homogen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Horst Kuchling Taschenbuch Physik 13 Auflage Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1991 ISBN 3 343 00759 5 S 410 426 Karl Heinz Naser Dieter Lempe Otfried Regen Physikalische Chemie fur Techniker und Ingenieure Stark uberarbeitete Auflage VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1988 ISBN 3 342 00277 8 S 91 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Homogenitat amp oldid 233581340