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Dispersionen in der schematischen Einteilung der StoffeStoff Reinstoff Gemisch Element Verbindung Losung Dispersion auch Kolloid Aerosol disperseFlussigkeit disperserFeststoff Nebel Rauch Schaum Emulsion SuspensionEine Dispersion zu lat dispergere verteilen ausbreiten zerstreuen ist in der Kolloidchemie und in der Verfahrenstechnik ein heterogenes Gemisch aus mindestens zwei Stoffen die sich nicht oder kaum ineinander losen oder chemisch miteinander verbinden Dabei sind ein oder mehrere Stoffe als sogenannte disperse Phase fein verteilt in einem anderen kontinuierlichen Stoff dem sogenannten Dispersionsmedium 1 Synonyme fur disperse Phase dispergierte Phase innere Phase Nebenphase 2 Synonyme fur Dispersionsmedium Dispersionsmittel Dispergens kontinuierliche Phase aussere Phase HauptphaseDie einzelnen Phasen konnen deutlich voneinander abgegrenzt und in der Regel durch physikalische Methoden wieder voneinander getrennt werden z B Filtrieren Zentrifugieren oder sie entmischen sich von selbst Sedimentieren Der Begriff der Dispersion wird daruber hinaus in der Oberflachenchemie vereinzelt im Sinne eines Ausgebreitetseins als dimensionslose Zahl fur das Verhaltnis von Oberflachenatomen zu Gesamtatomen eines Festkorpers oder Nanoteilchens gebraucht Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung nach Teilchengrosse 2 Einteilung nach Aggregatzustanden 2 1 Ubersicht 2 2 Beispiele 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEinteilung nach Teilchengrosse BearbeitenNach ihrer Teilchengrosse lassen sich disperse Systeme wie folgt einteilen 3 Art Teilchengrosse Merkmale Beispielmolekulardisperses System lt 1 nm Grenzen zwischen disperser Phase und Dispersionsmedium nicht sichtbar mechanische Trennung durch Nanofiltration moglich Kaskaden von Gaszentrifugen ermoglichen bei Gasgemischen ggf eine An bzw Abreicherung echte Losung fluide Phasenkolloiddisperses System 1 nm bis 1 µm Grenzen zwischen disperser Phase und Dispersionsmedium unter Ultramikroskop sichtbar Brownsche Bewegung erkennbar Bei Flussigkeiten ist eine Trennung durch Ultrazentrifugen oder Ultrafiltration moglich Proteinlosungengrobdisperses System gt 1 µm Grenzen zwischen disperser Phase und Dispersionsmedium oft ohne Mikroskop sichtbar Brownsche Bewegung nicht merklich Bei Flussigkeiten ist eine Trennung durch Zentrifugen oder Filtration moglich MilchfettkugelchenSind in einer Dispersion alle Teilchen von etwa derselben Grosse spricht man von einem monodispersen homodispersen oder isodispersen System bei unterschiedlichen Teilchengrossen von heterodispersen 2 oder polydispersen Systemen Einteilung nach Aggregatzustanden BearbeitenUbersicht Bearbeiten Bei zweiphasigen Dispersionen gibt es abhangig von den Aggregatzustanden insgesamt acht Dispersionsarten 4 disperse Phaseflussig in gasformig in fest in Dispersions medium flussig Emulsion Schaum Suspensiongasformig Aerosol flussig Nebel Gasmischung keine Dispersion Aerosol fest Rauch fest poroser Festkorper fester Schaum durchfeuchtet poroser Festkorper fester Schaum trocken feste Mischung gefugedicht Dabei ist jedoch die Zuordnung der inneren Phase zu einem festen oder flussigen Aggregatzustand manchmal problematisch So zeigen fein verteilte feste wie flussige Stoffe in einem gasformigen Dispergens analoge Fliesseigenschaften 3 Eine Gasmischung ist mikroskopisch betrachtet immer homogen und daher keine Dispersion dies gilt auch wenn makroskopisch betrachtet Konzentrationsgradienten vorliegen Beispiele Bearbeiten Bezeichnung disperse Phase Dispersionsmedium Beispiele Dispersion Feststoff undFlussigkeit Flussigkeit Polymerdispersion Milch Milchfett ist emulgiert Kasein ist suspergiert Kakao Getrank Feststoffgemisch Feststoffgemenge Feststoff Festkorper Granit Konglomerat Gestein Kies im Beton Pigmente in ausgeharteten AnstrichenSuspension Festkorper Flussigkeit Kalkmilch Scheuermilch naturtruber Apfelsaft Marmelade GletschermilchAerosol Festkorper Gas Rauch Feinstaub in der Luft Sandstrahlen Sandsturm Schneefall pyroklastischer Strom Pulver PuderEinschluss Flussigkeit Festkorper nasser Badeschwamm Trubung in Bernstein feuchter poroser BacksteinEmulsion Flussigkeit Flussigkeit Milch Butter Hautcreme LotionAerosol Flussigkeit Gas Nebel Wolken Regenporoser Korper fester Schaum Gas Feststoff Schaumstoff Porenbeton Metallschaum Luftblasen in EisSchaum Gas Flussigkeit Seifenschaum ausperlender Sekt Colaschaum Loschschaum SchlagsahneBezeichnung disperse Phase Dispersionsmedium BeispieleBiofluid Erythrozyten Flussigkeit BlutBiokolloid Apatit Kollagen KnochenGel Makromolekule Losungsmittel Leime GeleMizellen Aggregate Flussigkeit Seife FarbstoffeLiteratur BearbeitenA F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 G Lagaly O Schulz R Zimehl Dispersionen und Emulsionen Steinkopff Darmstadt 1997 ISBN 3 7985 1087 3 Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried J Bartz Expert Praxislexikon Tribologie Plus 2010 Begriffe fur Studium und Beruf expert verlag 2000 ISBN 3 8169 0691 5 S 36 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Mufit Bahadir Harun Parlar Michael Spiteller Springer Umweltlexikon Springer 2000 ISBN 3 642 56998 6 S 328 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Karl Heinz Naser Dieter Lempe Otfried Regen Physikalische Chemie fur Techniker und Ingenieure Stark uberarbeitete Auflage VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1988 ISBN 3 342 00277 8 S 91 Vgl Gerhard Lagaly Oliver Schulz Ralf Zimehl Dispersionen und Emulsionen Eine Einfuhrung in die Kolloidik feinverteilter Stoffe einschliesslich der Tonminerale Steinkopff Darmstadt 1997 ISBN 3 7985 1087 3 S 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dispersion Chemie amp oldid 222938483