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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Schaumstoffe sind kunstlich hergestellte Stoffe mit zellformiger oder zelliger Struktur Die einzelnen Zellen sind hohl und i d R mit Luft gefullt so dass Schaumstoffe leicht sind Sie haben eine niedrige Dichte Fur ihre Herstellung Schaumen eignen sich fast alle Kunststoffe Schaumstoffe kann man zusammendrucken also durch Druck ihr Volumen deutlich verkleinern siehe Kompressibilitat Schaumstoffe auf Gummi bzw Kautschuk werden als Porengummi oder Schaumgummi bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung 2 Eigenschaften 2 1 Festigkeiten und Gewicht 3 Schaumverfahren 3 1 Schaumextrusion 3 2 Formteilprozess 3 2 1 Styroporverfahren 3 3 Thermoplast Schaumguss Verfahren TSG 3 4 PUR Schaumen 3 4 1 RRIM 3 5 MuCell Verfahren 3 6 Neuere Entwicklungen 4 Beispiele 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEinteilung Bearbeiten nbsp Topfschwamme als ein Beispiel fur einen offenzelligen SchaumstoffGeschlossenzelliger Schaumstoff die Wande zwischen den einzelnen Zellen sind komplett geschlossen siehe auch Zellgummi Offenzelliger Schaumstoff die Zellwande sind nicht geschlossen diese Schaumstoffe konnen daher Flussigkeiten aufnehmen siehe auch Moosgummi Gemischtzellige Schaumstoffe enthalten beide Arten von Zellen siehe auch Schwammgummi Integralschaume haben eine geschlossene dicke Aussenhaut und einen zelligen Kern die Dichte nimmt nach innen hin ab Siehe hierzu auch RetikulierenEigenschaften BearbeitenSchaumstoffe zeichnen sich durch eine sehr niedrige Dichte hier Raumgewicht genannt und Warmeleitfahigkeit bei nur geringer Festigkeit aus Die Ver und Bearbeitung ist bei geringen Werkzeugkosten einfach moglich Bedingt durch den inneren Aufbau sind Bauteile aus Schaumstoff nahezu eigenspannungsfrei Festigkeiten und Gewicht Bearbeiten Die Festigkeit wird in Stauchharte z B Stauchharte 50 5 0 kPa bei 40 zusammendrucken meistverbreitet aber ungenau oder Eindruckharte unbekannter aber aussagekraftiger ausgedruckt Beispielsweise entspricht die Stauchharte von 50 ca 50 g cm Das Raumgewicht wird in kg m veraltet auch g l angegeben Das Raumgewicht z B RG 35 35 kg m und die Stauch bzw Eindruckharte sind zumeist nicht voneinander abhangig Ein schwerer Schaumstoff muss kein fester Schaumstoff sein Dies ist vielmehr vom Einsatz der Rohchemikalien dem Wetter das relative Klima bei der Schaumung und den handwerklichen Fahigkeiten des Schaummeisters abhangig Daraus ergeben sich Toleranzen Festigkeitstoleranzen werden im Bereich 15 von Charge zu Charge und innerhalb der Charge akzeptiert Die Angaben bei Schaumstoffe z B RG35 50 Raumgewicht Stauchharte also 35 kg m 5 kPa bei 40 zusammendrucken Schaumverfahren BearbeitenUnterscheidung nach der Herstellungsart Physikalisches Schaumen Das Material wird durch einen physikalischen Vorgang geschaumt Chemisches Schaumen Dem Kunststoffgranulat wird ein Treibmittel meist in Form eines so genannten Masterbatchgranulates zugegeben Durch Warmezufuhr spaltet sich ein fluchtiger Bestandteil des Treibmittels ab was zum Aufschaumen der Schmelze fuhrt Mechanisches Schaumen Hierbei wird Luft in das zu schaumende Harz oder die Paste eingeruhrt durch Vernetzen des Harzes oder durch Gelieren der Paste verfestigt sich dieser Schaumstoff Schaumextrusion Bearbeiten Bei der Herstellung von PP E Schaum ebenso moglich ist dies fur Polyethylen Polystyrol PET oder einige Biopolymere wird aufgeschmolzenes Polypropylen im Extruder unter hohen Drucken mit Treibgas z B Pentan CO2 versetzt Fruher wurden als Treibmittel oft FCKW eingesetzt deren Verwendung aber aufgrund der schadigenden Wirkung auf die Ozonschicht inzwischen weitestgehend verboten ist Beim Austreten aus einer Lochduse expandiert der Kunststoff auf das 20 bis 50 fache Volumen Die entstehenden Schaumstrange konnen zum einen durch rotierende Messer im Wasserringgranulator oder Unterwassergranulator zu Schaumpartikeln von ca 2 8 mm Durchmesser gekurzt werden Sie werden dann vom Wasser abgeschieden getrocknet in Silos konditioniert und dann im sog Formteilprozess zu Schaumformteilen verarbeitet Ein sehr wichtiger Prozess ist die Herstellung geschaumter Folien z B aus PP oder PE als Trittschalldammung oder geschaumter Platten z B XPS aus Polystyrol Das kontinuierliche Extrusionsverfahren wird dabei aber in den meisten Fallen mit so genannten Kaskadenextrudern also zwei hintereinander angeordneten Extrudern durchgefuhrt Wahrend im ersten Extruder wie schon erwahnt das Kunststoffgranulat aufgeschmolzen plastifiziert wird wird nach Zugabe des Treibmittels im zweiten Extruder dieses Treibmittel sehr gleichmassig eingemischt Zudem wird dabei die Schmelze auf ein definiertes Temperaturniveau gebracht meistens ein Abkuhlprozess wonach diese dann in einem Breitschlitzwerkzeug auf die ungefahre Breite der spateren Folie oder Platte gebracht wird Durch den im Verhaltnis zum Dampfdruck des Treibmittels geringeren Umgebungsdruck expandiert die Schmelze und wird in einer speziellen Vorrichtung auf die gewunschte Plattendicke kalibriert Die nachfolgenden Aggregate schneiden die Platten auf das gewunschte Mass bzw wickeln die Folie auf so dass die Produkte dann fur eine Weiterverarbeitung zur Verfugung stehen Formteilprozess Bearbeiten Der Formteilprozess dient zur Verarbeitung von Schaumstoffpartikeln EPS EPP EPE zu Schaumstoffformteilen Schaumstoffkugelchen mit Durchmessern von ca 1 8 mm werden in porose Aluminiumformen eingeblasen und mittels Wasserdampf ca 1 2 bar fur EPS ca 3 bar bei EPP miteinander versintert Nach der Abkuhl und Stabilisierphase konnen die neu entstandenen Formteile entformt werden Dieses Herstellverfahren ermoglicht es thermoplastische Schaumteile im Dichtebereich zwischen ca 12 kg m und 300 kg m bei sehr homogener Dichteverteilung uber das gesamte Schaumteil herzustellen Direktschaumverfahren mit chemischen oder physikalischen Treibgasen beim Spritzguss erlauben dies wegen der begrenzten Abkuhlgeschwindigkeit bei grosseren Wandstarken nicht Der Formteilprozess ist sehr energieintensiv da bei jedem Zyklus Schuss das Werkzeug Form und Teile des Formteilautomaten Dampfkammer aufgeheizt und wieder abgekuhlt werden mussen Anwendungsgebiete der EPP Formteile sind z B Isolierbehalter Heizungsisolationen Mehrwegtransportverpackungen und in zunehmendem Masse Automobilteile wie Stossfangerkerne Sonnenblenden Crashpads Toolboxen die in der Ersatzradfelge liegen und z B Anhangerkupplung Wagenheber und Bordwerkzeug aufnehmen oder Freizeitartikel 1 Die Schaumextrusion von Partikelschaumstoffen bietet folgende Vorteile gegenuber im Autoklaven hergestellten Partikelschaumen Kostengunstige Herstellung da ein Verfahrensschritt entfallt Autoklavbehandlung Einfacherer und schnellerer FarbwechselNachteile des Extrusionsmaterials hingegen sind eine durchschnittlich hohere Verarbeitungstemperatur verbunden mit einem hoheren Energieverbrauch und teilweise deutlich schlechtere mechanische Eigenschaften relativ zur Dichte im Vergleich zu Autoklavmaterial Styroporverfahren Bearbeiten Expandiertes Polystyrol EPS wird durch physikalisches Schaumen hergestellt Das treibmittelhaltige Granulat 5 Pentan wird zunachst durch Erhitzen mit Wasserdampf bei ca 105 C bis auf das 40 bis 80 fache Volumen vorgeschaumt und danach zwischen 3 und 48 Stunden bei Raumtemperatur zwischengelagert so dass danach das Pentan bis auf einen Anteil von ca 3 entweichen und Luft eindringen kann Somit wird die Entstehung eines Vakuums im Inneren vermieden Beim Fertigschaumen wird das vorgeschaumte EPS in eine Form gefullt und durch weiteres Erhitzen auf ca 130 C mit Wasserdampf expandiert das heisst es fullt die Form und die einzelnen Teilchen verschmelzen an den Randern Bei grossen Blockformen wird meist zudem vor dem Einbringen des Wasserdampfes ein Vakuum angelegt um das Expandieren der EPS Teilchen zu begunstigen Die Dichte wird durch den Vorschaumgrad bestimmt Wird dieser jedoch zu gross so fallt das fertige Produkt zusammen Thermoplast Schaumguss Verfahren TSG Bearbeiten Durch Zugabe von Treibmitteln zu einer Reihe von Thermoplasten auch solche mit Fullstoffen Glas oder Karbonfasern lassen sich Schaumstrukturen in Spritzgussteilen erstellen Die Treibmittel konnen je nach Art und Konsistenz dem Granulat in wenigen Prozent zugemischt oder der Schmelze im Zylinder in flussigem Zustand unter hohem Druck zugepumpt werden Im Kern besitzen die entstehenden Formteile eine Schaumstruktur zur Oberflache hin eine weitgehend kompakte Aussenhaut Das Verfahren wird angewendet um z B dickwandige Partien an Spritzgussteilen mit einem Schaumkern zu versehen um Einfallstellen zu vermeiden bis hin zur Innenschaumung relativ dickwandiger Formteile um Gewicht sparen zu konnen ohne die Wanddicke reduzieren zu mussen Man wendet das Verfahren bei Wanddicken ab 2 mm aber meist bei Wanddicken zwischen 4 und 20 mm an Die erforderlichen Drucke fur den Einspritzvorgang in das Werkzeug und den Nachdruck sind erheblich niedriger als fur das normale Spritzgiessen So sind die Maschinen meist nur mit Einspritzdrucken bis ca 1000 bar ausgestattet Die grossen Schussgewichte realisiert man oft mit Kolbeneinspritzaggregaten die durch eine Vorplastifizierschnecke befullt werden Ein Nachdruck kann meist entfallen da die Konturbildung in der Werkzeughohlung durch die Expansion des Treibmittels erfolgt Abgesehen von dem zuletzt genannten Unterschied ist das Verfahren dem normalen Spritzgiessen prinzipiell sehr ahnlich Jede normale Spritzgiessmaschine ist fur das Verfahren verwendbar Das TSG Verfahren eignet sich dafur besonders steife Konstruktionen zu erstellen da beliebige Wanddickenunterschiede herstellbar sind ohne dass Einfallstellen entstehen Haufig werden auf Rundtischmaschinen mehrere Werkzeuge nacheinander eingespritzt Damit wird die Ausbringung trotz langer Kuhlzeiten durch die grossen Wanddicken verbessert PUR Schaumen Bearbeiten Hier werden im Gegensatz zum Styroporverfahren flussige reaktionsfahige Ausgangsstoffe vom Verarbeiter verwendet Werden Polyole mit Isocyanaten und dem Treibmittel meist Wasser vermischt so reagiert das Polyol mit dem Isocyanat in einer Polyaddition zu PUR Polyurethanschaum und das Treibmittel bildet Gaseinschlusse bei dem Treibmittel Wasser reagiert dieses mit einem Teil des Isocyanates wobei Kohlendioxid freigesetzt wird Zusatzstoffe wie auch das Treibmittel werden im Polyol beigemengt so dass meist zwei Komponenten zum Einsatz kommen Je nach Auswahl der Ausgangsstoffe konnen die Eigenschaften eingestellt werden So erhalt man bei Verwendung von langkettigen Polyolen weiche bis elastische Schaume oder bei kurzkettigen Polyolen stark vernetzte harte Schaumstoffe Als Hauptverfahren kann man das kontinuierliche Bandschaumen und die beiden diskontinuierlichen RSG Reaktionsschaumguss und RIM Reaktion Injektions Moulding bzw Niederdruck und Hochdruck Verfahren wobei das Letztere immer mehr Verbreitung findet nennen Bei den diskontinuierlichen Verfahren muss beachtet werden dass Ringleitungen installiert werden um ein Abstehen oder ein Entmischen zu verhindern denn z B das Isocyanat sollte uber 15 C warm sein da es sonst kristallisiert Des Weiteren sollte auch ein Reinigungssystem fur den Mischkopf vorgesehen werden um ein Verkleben zu verhindern RRIM Bearbeiten Beim RRIM Reinforced Reaction Injection Moulding werden zwei Komponenten Polyol und Isocyanat und ein Verstarkungsstoff z B Glasfaser Kohlenstofffaser Gesteinsmehl im so genannten Mischkopf gemischt und unter hohem Druck in ein formgebendes Werkzeug gespritzt Nach der exothermen Reaktion der Komponenten ist der duroplastische Kunststoff Polyurethan entstanden und kann dem Werkzeug entnommen werden Anwendungsbeispiele sind Aussenhautteile in der Automobilindustrie wie Kotflugel Schweller und Stossfangerverkleidungen Ein Vorteil des Polyurethans gegenuber thermoplastischen Kunststoffen liegt in der relativ hohen Warmeformbestandigkeit MuCell Verfahren Bearbeiten Im MuCell Verfahren wird der thermoplastischen Kunststoffschmelze ein inertes Gas entweder Stickstoff oder Kohlendioxid zugefuhrt und im Schmelzezylinder zu einer Einphasenlosung gemischt Beim Einspritzen dieser Einphasenlosung in die Kavitat des Spritzgiess oder Blasformwerkzeugs bzw bei der Extrusion bei Austritt aus der Duse erfahrt das Gemisch einen Druckabfall was dazu fuhrt dass das Gas uber das Bauteil verteilt nukleiert und Millionen von kleinsten Zellen wachsen Diese Zellen ersetzen dann ein definiertes Volumen was zu einer Dichtereduzierung im Bauteil fuhrt Neuere Entwicklungen Bearbeiten Bei herkommlichen Herstellungsprozessen werden Schaume haufig aus Polymerschmelzen und gasformigen Treibmitteln gewonnen Eine Alternative besteht darin mikroskopisch kleine Schablonen sogenannte Templates zu benutzen um dem Schaum die richtige Struktur zu verleihen Beispielsweise konnen winzige Wassertropfchen in einer Monomerlosung feinst verteilt und nach der Polymerisation entfernt werden Ein anderes Verfahren nutzt Partikel um Luftblasen in der Reaktionsmischung zu stabilisieren Ein neu entwickeltes Verfahren zur Herstellung von expandiertem Polystyrol basiert auf der Polymerisation geschaumter Ol in Wasser Emulsionen Styrol Olphase wird zunachst in einer wasserigen Phase emulgiert Dann wird die durch ein anionisches Tensid stabilisierte Emulsion mit Stickstoff aufgeschaumt Dabei entstehen Schaumblasen die von dicht gepackten Emulsionstropfen umgeben sind Im abschliessenden Schritt wird die Polymerisation durch Bestrahlung mit UV Licht ausgelost Die Emulsionstropfen reagieren dabei wobei die Struktur des Schaums erhalten bleibt Die entstandenen Polymerschaume enthalten Poren die teilweise miteinander verbunden sind Hierdurch wird der Durchfluss von Luft Fluiden oder anderen Materialien durch den Schaum ermoglicht was die Anwendung fur beispielsweise Filtermaterialien oder bioinspirierte Geruststrukturen interessant macht 2 Beispiele BearbeitenThermoplastische Schaume z B PS E PP E und PVC E Elastomere Schaume z B PUR Weichschaum NBR Duroplastische Schaume z B PUR Hartschaum PF Siehe auch BearbeitenBlumensteckschaum Zellkautschuk Treibmittel bzw Aufschaummittel zur Herstellung von Schaumstoffen werden in der englischen Wikipedia im Artikel Blowing agent beschrieben Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Schaumstoff Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e V Einzelnachweise Bearbeiten EPP Forum in Bayreuth Expandiertes Polypropylen Netzwerk fur EPP Fabian Schuler Debora Schamel Anniina Salonen Wiebke Drenckhan Michael D Gilchrist Cosima Stubenrauch Synthese von makroporosem Polystyrol durch Polymerisation geschaumter Emulsionen In Angewandte Chemie Band 124 Nr 9 2012 ISSN 1433 7851 S 2256 2260 doi 10 1002 ange 201107806 Normdaten Sachbegriff GND 4052146 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schaumstoff amp oldid 234177628