www.wikidata.de-de.nina.az
Die Artikel Trittschall und Trittschalldammung uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Die Trittschalldammung ist die Schalldammung von Trittschall Trittschall ist eine besondere Form von Korperschall und entsteht insbesondere beim Begehen von Fussboden und Treppen beim Bewegen von Gegenstanden Rucken von Stuhlen und anderen Mobeln Der durch laufende und hupfende Kinder hervorgerufene Trittschall kann unter Umstanden starker wahrgenommen werden als der von schwereren Personen erzeugte Trittschall 1 Der Trittschallschutz beeinflusst die Wohnqualitat indem er Larmbelastigungen und negative Gesundheitsauswirkungen verringert Eine angemessene Trittschalldammung wird heute in der Regel durch die Ausfuhrung eines schwimmenden Estrichs erreicht der auf einer flexiblen Trittschalldammschicht ausgebracht wird Etwas weniger wirksam ist die Verwendung einer Trittschalldammschicht unmittelbar unter dem Bodenbelag etwa einem Laminat oder Dielen oder Parkettboden oder die Nutzung eines weichfedernden Bodenbelags wie einem Teppichboden Inhaltsverzeichnis 1 Anforderungen an den Trittschallschutz 2 Materialien 3 Trittschalldammung bei Decken 3 1 Schwimmender Estrich 3 2 Stahlbetondecke 3 3 Holzbalkendecke 3 4 Weichfedernde Bodenbelage 4 Trittschalldammung bei Treppen 4 1 Stahlbetontreppen 4 2 Leichtbautreppen 5 Rechtslage in Wohngebauden 6 Nachweis der Trittschalldammung 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAnforderungen an den Trittschallschutz BearbeitenDie Mindestanforderungen im Sinne des Gesundheitsschutzes an die Trittschalldammung werden in Deutschland durch die DIN 4109 Schallschutz im Hochbau geregelt Fur Wohnraume sollten jedoch gegenuber der Norm erhohte Anforderungen an den Schallschutz eingehalten werden Regelwerke fur die erhohten Anforderungen sind in Deutschland die VDI 4100 und die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft fur Akustik DEGA Die DEGA Empfehlung 103 definiert zudem den Schallschutzausweis eine Moglichkeit den Schallschutz eines Gebaudes vereinfacht in Form eines Ausweises darzustellen der an den Energieausweis angelehnt ist Die DIN 4109 berucksichtigt die Schallubertragung uber das trennende und uber die flankierenden Bauteile sowie ggf uber Nebenwege Die Anforderung an die Trittschalldammung ist vom Bauteil und von der Nutzung des Gebaudes abhangig Bei Decken in Mehrfamilienhausern und Burogebauden fordert die DIN einen Trittschalldammwert von weniger als 50 dB bzw 45 dB fur den erhohten Schallschutz gemass DIN 4109 5 2019 bei Treppen weniger als 53 dB bzw 47 dB fur den erhohten Schallschutz gemass DIN 4109 5 2019 Die Werte beschreiben den sogenannten bewerteten Norm Trittschallpegel der nach DIN EN ISO 717 2 ermittelt wird Die DIN 4109 5 2020 Schallschutz im Hochbau Teil 5 Erhohte Anforderungen ersetzt das bis zum August 2020 gultige Beiblatt 2 der Norm zusammen mit der DIN SPEC 91314 von 2017 2 DIN 4109 5 2020 basiert auf einer Erhohung der Anforderungswerte im Bereich des Normauswertebereiches von 100 Hz bis 3150 Hz berucksichtigt also Frequenzen unter 100 Hz z B Trittschallgerausche nicht 3 Materialien BearbeitenDie schalldammende Wirkung ist umso starker je geringer die dynamische Steifigkeit des Dammmaterials ist Im Massivbau wurden bislang meist Mineralwolle oder Polystyrol Hartschaum verwendet Heute werden vermehrt naturliche Werkstoffe wie Holzfasern Kork oder Biopolymere eingesetzt Insbesondere Holzfaserplatten sind in grosserer Auswahl und fur die meisten Anwendungsbereiche verfugbar 4 Fur hochbelastete Bereiche wie Auflager werden besonders druckfeste Elastomere eingesetzt Trittschalldammung bei Decken BearbeitenDie DEGA empfiehlt fur einen normalen Schallschutz an Decken von Mehrfamilienhausern Klasse D eine Reduzierung des Trittschalls auf unter 50 dB oder fur einen erhohten Schallschutz Klasse C eine Reduzierung auf unter 45 dB Bei Doppel und Reihenhausern sind die Empfehlungen noch strenger Flexibel gelagerte Bauteile wie abgehangte Decken und schwimmender Estrich dampfen einen Teil der erzeugten Stossenergie Insbesondere der entkoppelt ausgefuhrte schwimmende Estrich isoliert den Trittschall bereits am Ort der Entstehung von der tragenden Deckenkonstruktion so dass auch die Flankenubertragung minimiert wird Schwimmender Estrich Bearbeiten Der schwimmende Estrich ist Teil der Fussbodenkonstruktion und ruht auf einer Dammschicht Die Decke wird durch den nicht direkt mit der Tragkonstruktion verbundenen Estrich zu einem zweischaligen Bauteil Wenn Masse und Steifigkeit der Decke deutlich grosser ist als die des Estrichs kann das System als Kombination einer biegesteifen und einer biegeweichen Schale angesehen werden Um die Schallubertragung durch Kontaktpunkte mit dem Baukorper auszuschliessen wird der Estrich auch im Randbereich durch Dammstreifen von den angrenzenden Bauteilen entkoppelt Schallbrucken mussen vermieden werden Um einen niedrigen Fussbodenaufbau zu erzielen konnen Warmedammplatten die beispielsweise als Unterlage und zur Befestigung der Heizschleifen einer Fussbodenheizung verlegt werden zugleich auch als Trittschalldammschicht ausgelegt werden Stahlbetondecke Bearbeiten Stahlbetondecken sind fur den Schutz gegen Luftschall vorteilhaft da sie eine hohe Masse besitzen Je hoher die Masse desto schwieriger ist es die Decke zum Schwingen anzuregen Ohne flexible Auflage oder Zwischenschicht konnen sich Gerausche wie Trittschall jedoch durch Stahlbetonbauteile ubertragen Holzbalkendecke Bearbeiten Da bei Holzbalkendecken die Masse sehr viel geringer als bei Stahlbetonplatten ist ist ein guter Schallschutz aufwandiger zu realisieren als bei Decken aus Stahlbeton insbesondere bei tiefen Frequenzen Durch auf einen Blindboden eingelegte Betonsteine oder eine Sandschuttung kann die Masse der Decke erhoht werden Um bei der Gebaudesanierung das zusatzlich eingebrachte Gewicht und die Aufbauhohe zu begrenzen werden im Altbau oft Fertigteilestriche Trockenestrich auf Dammplatten oder Schuttungen Perlite oder Styropor eingesetzt Mineralwolledammung bietet bei tiefen Frequenzen einen besseren Schallschutz als Polystyrol und ist deswegen bei Holzbalkendecken vorzuziehen Eine weitere schalltechnische Verbesserung wird durch eine abgehangte Unterdecke erreicht Weichfedernde Bodenbelage Bearbeiten Auch Teppiche sowie auf zusatzliche Trittschalldammplatten verlegte Laminatboden konnen die Schalldammung verbessern Auf die Einhaltung der Anforderungen der Trittschalldammung werden Bodenbelage jedoch nicht angerechnet da diese leicht austauschbar sind Trittschalldammung bei Treppen BearbeitenTreppenhauser stellten fruher eine schalltechnische Herausforderung dar Der beim Auftritt auf die Treppenstufen erzeugte Schall wurde uber Treppenwangen und podest in die angrenzenden Wande und Raume ubertragen Heute wird auch die Tragkonstruktion der Treppe durch Elastomere vom Baukorper entkoppelt Die DEGA empfiehlt fur einen normalen Schallschutz an Treppen von Mehrfamilienhausern Klasse D eine Reduzierung des Trittschalls auf unter 53 dB fur einen erhohten Schallschutz Klasse C eine Reduzierung auf unter 46 dB Bei Doppel und Reihenhausern sind die Empfehlungen noch strenger Ein ausreichender Trittschallschutz lasst sich zwischen aneinandergebauten Gebauden zuverlassig nur durch massive doppelte Gebaudetrennwande und massive schallentkoppelte Treppen erreichen Auch die Kombination von leichten Treppenkonstruktionen mit leichten oder schweren doppelschaligen Gebaudetrennwanden kann bei guter Ausfuhrung erhohte Anforderungen erfullen 1 Stahlbetontreppen Bearbeiten nbsp Die blauen Kasten enthalten elastisches Material das zur Trittschallentkopplung des dahinter befindlichen Treppenpodests dient Das Stahlbetonfertigteil stutzt sich alleine uber Auskragungen ab die in die blauen Kasten hineinragen Treppen aus Stahlbeton besitzen eine hohe Masse wodurch sie Schall in tiefen Frequenzbereiche schlecht ubertragen In Treppenhausern mit Schallschutzanforderungen werden Treppenlaufe vom restlichen Bauwerk entkoppelt Podeste werden ebenfalls entkoppelt oder benotigen einen schwimmenden Estrich Fur die akustische Entkopplung werden Schalldammelemente mit Elastomerlagern eingesetzt Je nach Qualitat des Elastomerlagers werden verschiedene Schallschutzstufen erreicht Der Nachweis der Schallschutzqualitat wird durch Messung nach DIN 7396 5 erbracht 6 Alternativ werden nur die Treppenlaufe vom Baukorper entkoppelt indem von auf den nicht entkoppelten Podesten durch schallentkoppelnde Auflager getrennt werden Eine weitere Moglichkeit ist es das Treppenhaus als zweischaliges Mauerwerk auszufuhren wobei die Wande durch eine Dammschicht voneinander getrennt sind Bei der Planung und bei der Ausfuhrung ist es wichtig dass die akustische Trennung ohne Schallbrucken ausgebildet wird Eine umlaufende Linie ist dabei wichtig die die Treppe komplett vom Baukorper trennt Fugen werden idealerweise mit weichem Schaumstoff verfullt sodass durch herabfallenden Schmutz keine Schallbrucken entstehen konnen Auch schalldammende elastische Belage auf den Treppenstufen konnen zum Schallschutz beitragen Leichtbautreppen Bearbeiten Holztreppen und andere Leichtbautreppen haben ein deutlich geringeres Gewicht als Massivtreppen und erreichen ohne besondere Massnahmen keinen ausreichenden Trittschallschutz In den vergangenen Jahrzehnten wurden besondere Konstruktionsmethoden entwickelt die die Trittschalldammung verbessern Spezielle schalltechnisch entkoppelte Konstruktionen wie die so genannten Flustertreppen 7 liefern unter der Bedingung geeigneter Trennwande und Decken einen ausreichenden Schallschutz 1 Rechtslage in Wohngebauden BearbeitenEin Mieter kann ohne besondere vertragliche Regelung nicht erwarten dass seine Wohnung einen Schallschutz aufweist der uber die Einhaltung der zur Zeit der Errichtung des Gebaudes geltenden baurechtlich eingefuhrten DIN Normen hinausgeht 8 9 10 Ein allgemeiner Anspruch auf Beibehaltung eines vorhandenen die Mindestanforderungen uberschreitender Trittschallschutz besteht nicht 11 Bei Umbau oder Ausbaumassnahmen muss sich der Vermieter allerdings an aktuelle Vorschriften zur Schalldammung halten 12 13 Nachweis der Trittschalldammung BearbeitenDer Nachweis der Trittschalldammung erfolgt in der Planungsphase rechnerisch nach DIN 4109 2 14 und nach erfolgter Ausfuhrung durch akustische Messungen am Bau mit einem Schallpegelmesser Hierbei wird der zu prufende Boden oder die Treppenstufen im sogenannten Senderaum mit einer definierten Korperschallquelle dem Norm Hammerwerk zu Schwingungen angeregt Im zu schutzenden Raum Empfangsraum genannt misst man in 16 Terzbandern zwischen 125 und 3150 Hz absolute Schalldruckpegel und zusatzlich auch die Nachhallzeit des Empfangsraums Die gemessenen Schalldruckpegel werden auf eine Schallabsorptionsflache von 10 m umgerechnet damit die akustischen Eigenschaften des Empfangsraums ggf vorhandene Schallabsorption durch Teppiche und Moblierung beim Endergebnis keine Rolle spielen Die Ermittlung der Einzahlangabe der bewertete Normtrittschallpegel erfolgt durch Vergleich der korrigierten Messwerte mit einer genormten Bezugskurve Fur orientierende Messungen kann ein Kurzverfahren nach DIN EN ISO 10052 15 angewendet werden Dabei werden die Schalldruckpegel durch Schwenken eines Schallpegelmessers von Hand in 5 Oktavbandern erfasst und die Nachhallzeitkorrektur in Abhangigkeit von der Raumausstattung aus Tabellen entnommen Weblinks BearbeitenUbersicht uber Richtlinien zur Trittschalldammung von Treppen in Deutschland Osterreich und Schweiz im Treppenlexikon In Treppenmeister comEinzelnachweise Bearbeiten a b c Alfons Oebbeke Trittschallschutz bei Treppen Abgerufen am 21 Januar 2021 https www forum verlag com blog bi din 4109 5 Neue DIN stellt Trittschallschutz nicht sicher 1 Gunther Hartmann Trittschalldammungen aus Holzfasern Zum Dammen des Trittschalls gibt es ein grosses Sortiment dafur optimierter Holzfaser Dammplatten Sie werden im sogenannten Nassverfahren hergestellt mit dem holzeigenen Lignin als Bindemittel 9 Dezember 2022 In Baubiologie Magazin de DIN 7396 Bauakustische Prufungen Prufverfahren zur akustischen Kennzeichnung von Entkopplungselementen fur Massivtreppen Ausgabe Juni 2016 Beuth Verlag Trittschallportal bucher treppen de Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive BGH zu den Voraussetzungen einer Mietminderung bei Problemen mit dem Schallschutz BGH Urteil vom 7 Juli 2010 VIII ZR 85 09 kostenlose urteile de Trittschallschutz in Altbau Mietwohnung muss nur DIN Normen zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebaudes genugen BGH Urteil vom 17 Juni 2009 VIII ZR 131 08 kostenlose urteile de BGH Urteil v 16 3 2018 V ZR 276 16 2 BGH Urteil v 1 6 2012 V ZR 195 11 https www haufe de immobilien verwaltung fuer altes gebaeude gelten alte schallschutz grenzwerte 258 125610 html BGH zum Trittschallschutz im Altbau BGH Urteil vom 6 Oktober 2004 VIII ZR 355 03 kostenlose urteile de BGH Urteil v 16 3 2018 V ZR 276 16 3 Beuth Verlag Hrsg DIN 4109 Schallschutz im Hochbau Teil 2 Rechnerische Nachweise der Erfullung der Anforderungen Beuth Verlag Hrsg DIN EN ISO 10052 Akustik Messung der Luftschalldammung und Trittschalldammung und des Schalls von haustechnischen Anlagen in Gebauden Kurzverfahren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trittschalldammung amp oldid 236580295