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Die Artikel Dampfdruck und Sattigungsdampfdruck uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Der Dampfdruck ist der Druck der sich einstellt wenn sich in einem abgeschlossenen System ein Dampf mit der zugehorigen flussigen Phase im thermodynamischen Gleichgewicht befindet Der Dampfdruck nimmt mit steigender Temperatur zu und ist abhangig vom vorliegenden Stoff bzw Gemisch Ist in einem offenen System der Dampfdruck einer Flussigkeit gleich dem Umgebungsdruck so beginnt die Flussigkeit zu sieden Dampfdruckkurven von einigen Kohlenwasserstoffen und Stickstoff Nitrogen 1 Die Kurven enden jeweils am Kritischen Punkt Alle Stoffe ausser Pentan sind bei Zimmertemperatur und Normaldruck gasformig A Methan siedet bei 1 bar bei 160 C B Bei 100 C entwickelt Methan einen Dampfdruck von 25 bar C Bei 170 C etwa bei Kuhlung durch Flussigstickstoff wird Methan bei 1 bar vollstandig verflussigt In der Grafik wird schematisch gezeigt wie Teilchen durch ihren Dampfdruck von der flussigen Phase in die gasformige und umgekehrt ubergehen Dabei ist der Anteil der Teilchen die in die Gasphase ubergehen meist grosser da diese sich im Raum verteilen konnen Inhaltsverzeichnis 1 Erlauterung 2 Definitionen 2 1 Definition im Sinne der Physik 2 2 Definition im Sinne der Meteorologie 3 Wasserdampfdruck 3 1 Praktische Bedeutung 4 Berechnung 5 Wasserdampfdruck in der Meteorologie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseErlauterung BearbeitenIn einer Flussigkeit haben die Teilchen bei einer Temperatur uber dem absoluten Nullpunkt das Bestreben den Flussigkeitsverband zu verlassen Dem entgegen wirken die Oberflachenspannung und der aussere auf die Flussigkeit einwirkende Druck Die Oberflachenspannung verringert sich mit steigender Temperatur wodurch der Dampfdruck steigt Am kritischen Punkt ist die Oberflachenspannung Null und der Dampfdruck gleich dem kritischen Druck Definitionen BearbeitenStoffe konnen in den drei klassischen Aggregatzustanden fest flussig und gasformig auftreten Existiert ein Stoff parallel in gasformiger und in flussiger Phase so wird die Gasphase als Dampf bezeichnet Der Dampfdruck ist also der Druck in einem mehrphasigen System 2 In einem geschlossenen System stellt sich ein Gleichgewicht zwischen der flussigen und der gasformigen Phase ein Der Partialdruck einer Komponente wird dann als Dampfdruck bezeichnet Um zu betonen dass sich das Gleichgewicht vollstandig eingestellt hat wird auch vom Sattigungsdampfdruck gesprochen Ist keine flussige Phase vorhanden sondern nur eine gasformige Phase handelt es sich nicht um einen Dampfdruck sondern um einen Partialdruck im Falle nur einer Komponente in der Gasphase ist dieser gleich dem Gasdruck Befinden sich verschiedene Stoffe im betrachteten System so setzt sich der gemessene Druck der Gasphase aus den Partialdrucken der verschiedenen Stoffe zusammen Bedingung ist dass sich diese wie ideale Gase verhalten Daltonsches Gesetz Definition im Sinne der Physik Bearbeiten In Physik und Chemie bezeichnet der Dampfdruck den Partialdruck eines Gases Mehrkomponentensystem das im thermodynamischen Gleichgewicht mit seiner flussigen oder festen Phase steht er lasst sich uber das Raoultsche Gesetz berechnen Im Einkomponentensystem wird dieser Druck als Gleichgewichtsdruck bezeichnet Definition im Sinne der Meteorologie Bearbeiten In der Meteorologie versteht man als Dampfdruck den Partialdruck des Gases hier in der Regel den Wasserdampfdruck Der maximale Dampfdruck der bei Sattigung herrscht wird identisch zur Definition des Dampfdruckes in der Chemie als Sattigungsdampfdruck bezeichnet Wasserdampfdruck Bearbeiten nbsp Dichte von flussigem Wasser blau und Wasserdampf rot in Abhangig keit von der Temperatur beim jeweils herrschenden Dampfdruck Beim Erwarmen von 0 bis 4 C vergrossert Wasser zunachst seine Dichte anomal von etwa 0 9998 auf 1 000 kg dm3 und nimmt bei weiterer Erwarmung durch Warmeausdehnung bis auf etwa 0 310 kg dm3 ab Durch das bei Erwarmung fort schreitend verdampfende Wasser steigt in einem geschlossenen Gefass zugleich der Druck des uber der Flussig keit befindlichen Gases pro gressiv an siehe rote Kurve in der Abbildung rechts Der Dampfdruck uber dem Wasser der Sattigungs dampfdruck betragt bei 0 C etwa 6 hPa erreicht bei 10 C 12 3 hPa 3 steigt bis 100 C auf 101 3 kPa 1 013 bar und bei 374 C auf 22 1 MPa 221 bar Unter dieser Druckerhohung auf das 36 Tausend Fache steigt die Dichte der Dampfphase auf ebenfalls 0 310 kg dm3 an Hier im kritischen Punkt gibt es keine unterschiedlichen Phasen mehr 4 nbsp Verlauf des Wasserdampfdrucks zwischen 20 und 120 C nbsp Dampfdruck von Wasser Werden Wasser und Wasserdampf in einem geschlossenen Behalter erhitzt so steigt der Druck mit der Temperatur stark an und die Eigenschaften von Flussigkeit und Dampf werden immer ahnlicher bis am kritischen Punkt bei Tc 373 946 C und pc 22 064 MPa Flussigkeit und Dampf nicht mehr unterscheidbar sind Existieren Wasser und Wasserdampf im thermodynamischen Gleichgewicht nebeneinander so ist der Druck eine reine Funktion der Temperatur p p s T displaystyle p p mathrm s T nbsp Dieser temperaturabhangige und stoffspezifische Druck wird als Dampfdruck und der Graph dieser Funktion als Dampfdruckkurve bezeichnet Die Dampfdruckkurve endet im kritischen Punkt Bei Erhohung der Temperatur steigen Dampfdruck und Dampfdichte stark an wahrend die Dichte der Flussigkeit abnimmt Die Eigenschaften von Wasser und Dampf werden mit steigender Temperatur immer ahnlicher bis am kritischen Punkt bei T Tc 373 946 C und p pc 22 064 MPa der Unterschied ganz verschwunden ist und nur noch eine einzige Phase existiert Bei Annaherung an den kritischen Punkt verschwindet die Verdampfungsenthalpie und es treten starke Dichtefluktuationen auf erkennbar als kritische Opaleszenz Praktische Bedeutung Bearbeiten In einem offenen Topf siedet erhitztes Wasser dann wenn sein Dampfdruck den Luftdruck der Umgebung ubersteigt Die Siedetemperatur des Wassers ist also vom Luftdruck abhangig und nimmt mit zunehmender Hohe ab da der naturliche Luftdruck der Erde mit zunehmender Entfernung vom Meeresspiegel kleiner wird In 2000 m Hohe siedet Wasser bei 93 C in 8000 m Hohe bereits bei 74 C Diese Temperatur taugt kaum zum Garen von Gemuse oder Fleisch Umgekehrt erlaubt ein Druckkochtopf ohne Zugabe von Salz durch eine gewisse Druckerhohung das Erreichen von deutlich hoheren Temperaturen als 100 C und damit schnelleres Garen Wird andererseits Vakuum mit einer luftansaugenden Wasserstrahlpumpe erzeugt bleibt der Enddruck prinzipiell uber dem Wasserdampfdruck des antreibenden Wassers Kaltwasser von 10 C hat gemass Faustregel gerade etwa 10 Torr Dampfdruck Trocknungsmittel sind hygroskopisch uber einer Salzlosung oder Ethanol herrscht im Gleichgewicht geringerer Wasserdampfdruck als uber reinem Wasser Die physikalischen Gesetze zu Dampfdruck und Verdampfung Dampfdruckkurve Clausius Clapeyron Gleichung etc wurden zuerst im Zusammenhang mit der Dampfmaschine untersucht und formuliert Auch hier gibt es eine Koexistenz von Flussigkeit und Gas Man machte sich bei der Dampfmaschine die Tatsache zunutze dass der Dampfdruck unabhangig von dem Volumen ist solange man sich im Zweiphasensystem Flussigkeit Gas bewegt Das einzige was sich bei konstanter Temperatur andert ist das Mengenverhaltnis Flussigkeit Gas Der Druck im Kessel der den Kolben bewegt verandert sich also nicht durch die Kolbenbewegung Kolbenbewegung displaystyle rightarrow nbsp Volumenanderung im Zylinder Die Kolbenposition darf jedoch nicht so weit verandert werden dass eine der Phasen verschwinden wurde Berechnung BearbeitenDie Berechnung des Sattigungsdampfdrucks kann bspw uber die Methoden nach Lee Kesler und Ambrose Walton erfolgen Beide Methoden basieren auf dem Korrespondenzprinzip bei dem kritische Daten und der azentrische Faktor benutzt werden Hoheren Genauigkeitsanforderungen genugen die Dampfdruckgleichungen die stoffspezifische an experimentelle Daten angepasste Parameter verwenden wie etwa die Wagner und die Antoine Gleichung Wasserdampfdruck in der Meteorologie BearbeitenIn der Meteorologie wird unter der Bezeichnung Dampfdruck meist der Dampfdruck des Wasserdampfs Wasserdampfdruck und somit sein Partialdruck verstanden Die Dampfdichte entspricht der absoluten Luftfeuchtigkeit Der Dampfdruck nach Definition der Meteorologie also der Partialdruck eines Gases innerhalb eines Gasgemisches kann durch Umstellung der allgemeinen Gasgleichung mit folgender Formel naherungsweise berechnet werden e r i R i T displaystyle e rho i cdot R i cdot T nbsp Die einzelnen Formelzeichen stehen fur folgende Grossen e Dampfdruck ri Dampfdichte absolute Luftfeuchtigkeit Ri individuelle Gaskonstante fur Wasserdampf 461 5 J kg K T Absolute Temperatur Bei einer Lufttemperatur von 25 C T 298 15 K und maximaler Luftfeuchtigkeit bei dieser Temperatur und Normaldruck ri 0 017 kg m betragt der so berechnete Dampfdruck etwa 23 39 hPa Da der Wasserdampfpartialdruck nur einen kleinen Teil des Luftdrucks ausmacht ergibt sich nur nach einem recht langen Zeitraum ein thermodynamisches Gleichgewicht wodurch wesentliche Untersattigungen in der Erdatmosphare moglich sind ohne dass das vorhandene flussige Wasser sofort siedet Aus diesem Grund und der hohen Dynamik in der Atmosphare sind thermodynamisch stabile Zustande in der Regel selten oder nur kurz anzutreffen insbesondere in sehr wetteraktiven Zonen der Erdatmosphare Aufgrund des lokal relativ hoheren Dampfdrucks uber der flussigen Phase wachsen bei gleichzeitigem Vorhandensein von Wasser und Eis in einer Wolke die Eispartikel auf Kosten der Wassertropfchen Uber einer nichtuberhitzten festen Phase ist der Dampfdruck geringer als uber einer flussigen Phase gleicher Temperatur Stehen beide Phasen uber die sie umgebenden Gase miteinander in Kontakt so wachst daher der Anteil des Feststoffes auf Kosten der Flussigkeit Dies liegt darin begrundet dass die starkere Bindung der Teilchen im Feststoff und die daraus resultierende Schmelzenthalpie im Falle der Sublimation also des Phasenubergangs fest gasformig zusatzlich uberwunden bzw aufgebracht werden muss Dies hat zur Folge dass es leichter und damit haufiger zur Verdunstung bzw Verdampfung von Teilchen der flussigen Phase kommt als zur Sublimation von Teilchen uber der festen Phase Es sind also uber der Flussigkeit mehr Teilchen im gasformigen Zustand anzutreffen als uber dem Feststoff was den Dampfdruck lokal erhoht und zum Anwachsen der festen Phase fuhrt Siehe auch BearbeitenIsoteniskop KrummungseffektLiteratur BearbeitenDampfdruck Wertetabellen fur verschiedene Stoffe K Scheffler J Straub und U Grigull Wasserdampftafeln Thermodynamische Eigenschaften von Wasser und Wasserdampf bis 800 C und 800 bar Springer Verlag Berlin 1981 ISBN 3 540 10930 7 U Grigull J Straub und P Schiebener Steam Tables in SI Units Wasserdampftafeln Springer Verlag Berlin 1990 ISBN 3 540 51888 6 B I Lee M G Kesler A generalized thermodynamic correlation based on three parameter corresponding states In AIChE J 21 1975 S 510 doi 10 1002 aic 690210313 K S Pitzer D Z Lippmann R F Curl Jr C M Huggins D E Petersen The Volumetric and Thermodynamic Properties of Fluids II Compressibility Factor Vapor Pressure and Entropy of Vaporization In J Am Chem Soc 77 1955 S 3433 doi 10 1021 ja01618a002 W Wagner J Ewers W Pentermann New vapour pressure measurements and a new rational vapour pressure equation for oxygen In J Chem Thermodyn 8 1976 S 1049 doi 10 1016 0021 9614 76 90136 1 D Ambrose J Walton Vapour pressures up to their critical temperatures of normal alkanes and 1 alkanols In Pure Appl Chem 61 1989 S 1395 doi 10 1351 pac198961081395 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Tabellensammlung Chemie Stoffdaten Wasser Lern und Lehrmaterialien IAPWS International Association for the Properties of Water and Steam Berechnung von thermodynamischen Grossen mit NIST Chemistry Webbook englisch http webbook nist gov chemistry fluid Video Dampfdruck ein Beispiel fur ein Phasengleichgewicht Jakob Gunter Lauth SciFox 2019 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 5446 40353 Einzelnachweise Bearbeiten Die Einheit der y Achse ist falsch angegeben Hier konnte kg cm2 veraltet oder besser 10 N cm2 bzw bar stehen Physikalische Chemie Eine Einfuhrung nach neuem Konzept mit zahlreichen Experimenten Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 8348 9834 0 Faustregel fur Wasserstrahlpumpe an Kaltwasser von 5 25 C Karl Stephan Franz Mayinger Thermodynamik Band 1 Einstoffsysteme Grundlagen und technische Anwendungen Springer Berlin Heidelberg 1998 doi 10 1007 978 3 662 13213 5 Anhang Dampftabellen Tabelle I Zustandsgrossen von Wasser und Dampf bei Sattigung Temperaturtafel Normdaten Sachbegriff GND 4148771 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dampfdruck amp oldid 237530061