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Eine physikalische Grosse ist eine an einem Objekt der Physik quantitativ bestimmbare Eigenschaft eines Vorgangs oder Zustands Beispiele solcher Grossen sind Lange Masse Zeit Stromstarke Jeder spezielle Wert einer physikalischen Grosse Grossenwert wird als Produkt aus einem Zahlenwert auch Masszahl 1 und einer Masseinheit angegeben Vektorielle Grossen werden durch Grossenwert und Richtung angegeben 2 Messschieber zur Messung der Lange Balkenwaage zur Messung der Masse durch Vergleich ihres Gewichts mit demjenigen von bekannten Gewichtsstucken Stoppuhr zur Messung der Zeit Masseinheit Sekunde Strommesser zur Messung der Stromstarke Masseinheit Ampere Thermometer zur Messung der Temperatur Masseinheit Grad Celsius Der Begriff physikalische Grosse im heutigen Verstandnis wurde von Julius Wallot im Jahr 1922 eingefuhrt und setzte sich ab 1930 langsam durch 3 Das fuhrte zu einer begrifflich klaren Unterscheidung zwischen Grossengleichungen Zahlenwertgleichungen und zugeschnittenen Grossengleichungen siehe Zahlenwertgleichung 4 Eine Grossengleichung ist die mathematische Darstellung eines physikalischen Gesetzes das Zustande eines physikalischen Systems und deren Anderungen beschreibt Sie stellt den dabei geltenden Zusammenhang zwischen verschiedenen physikalischen Grossen dar wobei in der Regel fur jede dieser Grossen ein Formelzeichen steht Grossengleichungen gelten unabhangig von den gewahlten Masseinheiten Diejenigen physikalischen Grossen die als Basis eines Grossensystems festgelegt sind heissen Basisgrossen Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Dimension 1 2 Grossenart 1 3 Grossenwert 1 4 Zahlenwert und Einheit 1 5 Skalare Vektoren und Tensoren 1 6 Invarianzen 2 Schreibweise 2 1 Formel und Einheitenzeichen 2 2 Formatierung 2 3 Fehlerbehaftete Grossen 2 4 Beispiele zur Kennzeichnung von Zusatzinformationen 3 Verknupfung zwischen physikalischen Grossen 3 1 Grossengleichungen 3 2 Rechenoperationen 3 3 Zahlenwertgleichungen 4 Grossen und Einheitensysteme 4 1 Grossensysteme 4 2 Internationales Einheitensystem 5 Besondere Grossen 5 1 Quotienten und Verhaltnisgrossen 5 2 Feld und Leistungsgrossen 5 3 Zustands und Prozessgrossen 6 Praktisch verwendete Masssysteme 7 Normen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 Einzelnachweise und FussnotenGrundlagen BearbeitenEin Vergleich von zwei Dingen erfordert stets ein Kriterium anhand dessen der Vergleich stattfindet Tertium Comparationis Dies muss ein Merkmal oder Eigenschaft sein das beiden Dingen zu eigen ist Als physikalische Grosse bezeichnet man ein Merkmal dann wenn dieses einen Wert besitzt sodass das Verhaltnis zweier Merkmalswerte ein reeller Zahlenfaktor Verhaltnisgrosse 5 ist Ein Vergleich anhand einer Grosse ist somit quantifizierbar Den Vergleichsvorgang zur Bestimmung des Zahlenfaktors bezeichnet man als Messung Die Messbarkeit eines Merkmals d h die Angabe einer eindeutigen und reproduzierbaren Messvorschrift fur einen Vergleich ist gleichwertig mit der Definition einer physikalischen Grosse Alle Merkmale eines Objektes fallen in zwei Klassen physikalische Grossen und alle ubrigen Die Physik beschaftigt sich ausschliesslich mit der erstgenannten Klasse Sie stellt allgemeine Zusammenhange zwischen Grossenwerten auf also Zusammenhange die fur alle Trager dieser Grosse gelten Als Trager bezeichnet man hierbei alle Objekte die die betrachtete Grosse als Merkmal besitzen Physikalische Zusammenhange sind somit unabhangig von der konkreten Beschaffenheit eines Tragers Die folgenden Abschnitte gehen auf einzelne Begriffe ein die im Zusammenhang mit physikalischen Grossen verwendet werden Dimension Bearbeiten Hauptartikel Dimension Grossensystem Wenn der Quotient zweier Grossenwerte verschiedener physikalischer Grossen eine reelle Zahl ist dann handelt es sich um physikalische Grossen gleicher Dimension In jeder Gleichung zwischen physikalischen Grossen mussen beide Seiten von gleicher Dimension sein Dimensionsbetrachtung Der Begriff Dimension ist in Verbindung mit einem Grossensystem zu betrachten Die Dimension stellt die jeweilige physikalische Grosse qualitativ im Grossensystem dar Die Dimension einer abgeleiteten physikalischen Grosse wird als Potenzprodukt von Dimensionen der Basisgrossen definiert Dieses Potenzprodukt stutzt sich auf die zugrundeliegenden Grossengleichungen eventuelle Zahlenfaktoren mathematische Operationen wie Skalar oder Vektorprodukt Differenzialquotient Integral Stufe der zu den Grossen gehorenden Tensoren bleiben unberucksichtigt Auf diese Weise lasst sich eine qualitative Abhangigkeit der abgeleiteten Grosse von den Basisgrossen darstellen Beispiel Im Internationalen Grossensystem ISQ ist die abgeleitete physikalische Grosse mechanische Arbeit als W F d r displaystyle W int vec F cdot mathrm d vec r definiert Die Dimension der mechanischen Arbeit lasst sich aus den Dimensionen der in dieser Grossengleichung beteiligten Grossen herleiten d i m W d i m F d i m r M L T 2 L M L 2 T 2 mathrm dim W equiv mathrm dim vec F cdot mathrm dim vec r equiv mathsf MLT 2 cdot mathsf L equiv mathsf ML 2 T 2 Grossenart Bearbeiten Mit dem Begriff Grossenart auch Art einer Grosse genannt werden qualitative Eigenschaften physikalischer Grossen einer gegebenen Dimension unterschieden Er wird allerdings nicht einheitlich definiert Meist wird darunter etwas verstanden was man aus einer physikalischen Grosse erhalt wenn man von allen numerischen Faktoren absieht aber Vektor oder Tensorcharakter sowie Sachbezuge beibehalt 6 Nach dem Internationalen Worterbuch der Metrologie VIM 3 Auflage 2010 ist Grossenart der Aspekt der untereinander vergleichbaren Grossen gemeinsam ist und in einer Anmerkung heisst es Die Unterteilung des Oberbegriffs Grosse nach der Grossenart ist willkurlich 7 Grossen gleicher Art lassen sich in sinnvoller Weise durch Addition und Subtraktion verknupfen Ausserdem gelten fur Grossen gleicher Art die Ordnungsrelationen grosser kleiner und gleich Beispielsweise sind Breite Hohe und Lange eines Quaders Durchmesser eines Rohrs Spannweite eines Vogels Wellenlange alles Grossen der Grossenart Lange sie konnen mit der Lange eines Gliedermassstabs verglichen werden Ob auch noch die Niederschlagshohe angegeben als Volumen Flache als hiermit gleichartig betrachtet wird bleibt dem Anwender uberlassen obwohl auch sie leicht mit dem Metermass messbar ist Der Verbrauchsangabe bei Kraftfahrzeugen in Liter pro 100 Kilometer wird man jedoch kaum die Grossenart Flache zusprechen obwohl sie die Dimension einer Flache hat Zu diesem ambivalenten Begriff wird im Kohlrausch festgestellt Durch den Ubergang vom CGS System zum SI hat der Begriff Grossenart an Bedeutung abgenommen Im SI hat die Dimension eine zentrale Bedeutung 6 Grossenwert Bearbeiten Der Wert einer physikalischen Grosse Grossenwert ist nach allgemein verbreiteter Auffassung das Produkt aus einer Zahl und der physikalischen Einheit die der betreffenden Grossenart zugeordnet ist Das Verhaltnis von zwei Grossenwerten gleichartiger Grossen ist eine reelle Zahl Vorsichtiger wurde dies innerhalb des deutschen Normenwerkes in der ersten Ausgabe Schreibweise physikalischer Gleichungen der Norm DIN 1313 vom November 1931 dargestellt Mit den in den physikalischen Gleichungen vorkommenden Formelzeichen kann so gerechnet werden als ob sie die physikalischen Grossen d h benannte Zahlen bedeuteten Sie werden dann zweckmassigerweise als symbolische Produkte aus den Zahlenwerten Masszahlen und den Einheiten aufgefasst gemass der Gleichung Physikalische Grosse Zahlenwert mal Einheit Man bezeichnet einen Unterschied um den Faktor 10 zwischen Werten derselben Grosse als eine Grossenordnung n n Grossenordnungen entsprechen also einem Faktor von 10 n 10 n Es gibt eine Reihe von Grossen deren Grossenwerte unveranderlich feststehen Diese nennt man Naturkonstante Universalkonstante oder auch physikalische Konstante Beispiele Lichtgeschwindigkeit im Vakuum Elementarladung Plancksche Konstante Feinstrukturkonstante Zahlenwert und Einheit Bearbeiten Es ist zweckmassig das Verhaltnis eines Grossenwerts zu dem Wert einer gleichartigen feststehenden und wohldefinierten Vergleichsgrosse zu ermitteln Den Vergleichsgrossenwert bezeichnet man als Masseinheit oder kurz Einheit das gemessene Verhaltnis als Masszahl oder Zahlenwert Der Grossenwert kann dann als Produkt aus Zahlenwert und Einheit dargestellt werden siehe auch Abschnitt Schreibweise Der Zahlenwert ist je nach Definition der Grosse eine reelle Zahl bei manchen Grossen auf nicht negative Werte beschrankt oder komplex bei einigen Grossen der Dimension Zahl wie z B manchen Quantenzahlen ist er immer ganzzahlig Die Definition einer Einheit unterliegt der menschlichen Willkur Eine Moglichkeit besteht in der Wahl eines bestimmten Objekts eines sogenannten Normals als Trager der Grosse dessen Grossenwert als Einheit dient Auch ein berechneter Grossenwert kann gewahlt werden wofur allerdings ein geeigneter physikalischer Zusammenhang mit anderen Grossenwerten bekannt sein muss siehe auch Abschnitt Grossengleichungen Eine dritte Moglichkeit ist den Wert einer physikalischen Konstanten als Einheit zu verwenden sofern eine solche fur die gewunschte Grosse existiert Theoretisch genugt es fur eine Grossenart eine einzige Einheit zu definieren Historisch bedingt hat sich aber haufig eine Vielzahl verschiedener Einheiten fur die gleiche Grossenart gebildet Sie unterscheiden sich wie alle gleichartigen Grossenwerte lediglich um einen reinen Zahlenfaktor 8 Skalare Vektoren und Tensoren Bearbeiten Hauptartikel Skalar Vektor und Tensor Bestimmte physikalische Grossen besitzen eine Orientierung im physikalischen Raum der Grossenwert hangt also von der Messrichtung ab Beispielsweise ist die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs typischerweise entlang einer Strasse gerichtet die gemessene Geschwindigkeit senkrecht zu dieser ist null es handelt sich um eine vektorielle Grosse Die mechanische Spannung in einem Werkstuck hangt stark von der betrachteten Schnittflache ab es gibt hier mehr als eine zu betrachtende Richtung also ist zur Beschreibung ein Tensor zweiter Stufe notig Ein Tensor n n ter Stufe lasst sich im kartesischen Koordinatensystem mit 3 n 3 n Elementen beschreiben und hat dabei bestimmte einfache Eigenschaften bei Koordinatentranslation bzw transformation Dementsprechend kann er eine bestimmte Klasse physikalischer Grossen beschreiben 9 Ein Tensor 0 Stufe ist ein Skalar Er beschreibt eine Grosse die richtungsunabhangig ist und einzig durch ihren Grossenwert als Zahl bestimmt ist Ein Tensor 1 Stufe ist durch drei Komponenten bestimmt Jeder Vektor ist ein Tensor 1 Stufe Ein Tensor 2 Stufe ist durch neun Komponenten bestimmt Er wird meist durch eine 3 3 Matrix dargestellt Mit Tensor ohne Zusatz ist meist ein Tensor 2 Stufe gemeint Grossen verschiedener Stufen Skalar Masse TemperaturPseudoskalar 10 Helizitat Magnetischer FlussVektor Kraft VerschiebungPseudovektor 11 Drehmoment WinkelbeschleunigungTensor 2 Stufe Tragheitstensor 12 Verzerrungstensor 13 Tensor 3 Stufe Piezoelektrischer Tensor 14 Tensor 4 Stufe ElastizitatstensorInvarianzen Bearbeiten Die Physik soll die beobachtete Natur beschreiben unabhangig von einer speziellen mathematischen Darstellung Daher muss eine physikalische Grosse in jedem Fall unter Koordinatentransformationen invariant unveranderlich sein So wie das System ihrer Grossenwerte unabhangig von der Einheit ist so sind auch die jeweiligen Richtungen unabhangig von der Wahl des Koordinatensystems Tensoren haben unter Punktspiegelung ein fur ihre Stufe charakteristisches Verhalten So andert sich eine skalarwertige Grosse eines Objekts nicht wenn man dieses Objekt an einem Punkt spiegelt Eine vektorwertige Grosse wie etwa die Geschwindigkeit zeigt nach der Punktspiegelung hingegen in die entgegengesetzte Richtung Manche Grossen verhalten sich zwar bei Drehung und Verschiebung wie Tensoren weichen jedoch unter Punktspiegelung hiervon ab Derartige Grossen bezeichnet man als Pseudotensoren Bei Pseudoskalaren andert der Grossenwert sein Vorzeichen Bei Pseudovektoren wie etwa dem Drehimpuls dreht sich die Richtung durch eine Punktspiegelung des Objekts nicht um Schreibweise BearbeitenDie folgenden Erlauterungen orientieren sich an den nationalen und internationalen Regelungen von Normungsorganisationen und Fachgesellschaften z B DIN 1338 EN ISO 80000 1 Empfehlungen der International Union of Pure and Applied Physics IUPAP Formel und Einheitenzeichen Bearbeiten Hauptartikel Formelzeichen und Einheitenzeichen Einer physikalischen Grosse wird in mathematischen Gleichungen ein Schriftzeichen das Formelzeichen zugeordnet Dieses ist grundsatzlich willkurlich jedoch existieren Konventionen z B SI DIN 1304 ONORM A 6438 ONORM A 6401 etc zur Bezeichnung bestimmter Grossen Haufig wird als Formelzeichen der Anfangsbuchstabe des lateinischen Namens einer Grosse genommen Auch Buchstaben aus dem griechischen Alphabet werden oft verwendet Ublicherweise besteht ein Formelzeichen nur aus einem einzigen Buchstaben der zur weiteren Unterscheidung mit einem oder mehreren Indizes versehen werden kann Fur Einheiten gibt es festgelegte Schriftzeichen die Einheitenzeichen Sie bestehen meistens aus einem oder mehreren lateinischen Buchstaben oder seltener aus einem Sonderzeichen wie z B einem Gradzeichen oder griechischen Buchstaben wie das W grosses Omega fur die Einheit Ohm Bei Einheiten die nach Personen benannt sind wird der erste Buchstabe des Einheitenzeichens ublicherweise gross geschrieben U 20 V U 20 U SI V displaystyle begin aligned U amp 20 mathrm V left U right amp 20 left U right text SI amp mathrm V end aligned Angabe einer Spannung von 20 Volt Oben GrossenwertMitte ZahlenwertUnten EinheitEin Grossenwert wird immer als Produkt aus Zahlenwert und Einheit angegeben Will man nur den Zahlenwert angeben so setzt man das Formelzeichen in geschweifte Klammern Will man nur die Einheit angeben so setzt man das Formelzeichen in eckige Klammern Formal lasst sich ein Grossenwert also wie folgt schreiben G G G G left G right left G right Das lasst sich am Beispiel der Atommasse gut verstehen Die Masse m m eines Atoms kann in atomaren Masseneinheiten gemessen werden m A u u displaystyle m A u text u A u A u ist der Zahlenwert m m und die atomare Masseneinheit u displaystyle text u die Einheit m m der physikalischen Grosse m m Da der Zahlenwert von der gewahlten Masseinheit abhangt ist die alleinige Darstellung des Formelzeichens in geschweiften Klammern nicht eindeutig Deshalb ist fur die Beschriftung von Tabellen und Koordinatenachsen die Darstellung G G z B m kg oder G in G z B m in kg ublich Die Darstellung von Einheiten in eckigen Klammern z B m kg oder auch in runden Klammern z B m kg entspricht hingegen nicht der Norm DIN 1313 15 und wird in den Empfehlungen zum Einheitensystem SI nicht empfohlen 16 Wenn die verwendeten Einheiten abhangig vom Einheitensystem sind kann das Einheitensystem mit angegeben werden U SI V U CGS ESU S t a t V displaystyle begin aligned left U right text SI amp mathrm V left U right text CGS ESU amp mathrm StatV end aligned Formatierung Bearbeiten Die Formatierung ist durch DIN 1338 geregelt Demnach wird das Formelzeichen kursiv geschrieben wahrend das Einheitenzeichen mit aufrechter Schrift geschrieben wird um es von Formelzeichen zu unterscheiden Beispielsweise bezeichnet m das Formelzeichen fur die Grosse Masse und m das Einheitenzeichen fur die Masseinheit Meter Zwischen der Masszahl und dem Einheitenzeichen wird ein Leerzeichen geschrieben Eine Ausnahme von dieser Regel stellen die Gradzeichen dar die ohne Zwischenraum direkt hinter die Masszahl geschrieben werden ein Winkel von 180 sofern keine weiteren Einheitenzeichen folgen die Aussentemperatur betragt 23 C Im Schriftsatz empfiehlt sich hierfur ein schmales Leerzeichen das zusatzlich vor einem Zeilenumbruch geschutzt werden sollte damit Zahlenwert und Einheit nicht getrennt werden In Formeln werden Vektoren haufig durch eine besondere Schreibweise gekennzeichnet Dabei gibt es unterschiedliche Konventionen Ublich sind Vektorpfeile uber dem Buchstaben a vec a Fettdruck a boldsymbol a oder Striche unter dem Formelzeichen a underline a Fur Tensoren hoherer Stufen werden Grossbuchstaben in serifenloser Schrift A mathsf A Frakturbuchstaben A mathfrak A oder doppelte Unterstreichung A underline underline A verwendet Welche Schreibweise gewahlt wird hangt auch davon ab ob von Hand oder maschinell geschrieben wird da sich Merkmale wie Fettdruck oder Serifen mit einer Handschrift nicht zuverlassig wiedergeben lassen Es gibt von der Sprache und vom Fach abhangig unterschiedliche Traditionen zur Aufrecht und Kursivschreibung im Zusammenhang mit Formeln In modernerer Fachliteratur hat sich jedoch die Konvention durchgesetzt nicht nur Grossensymbole sondern alles was veranderlich ist kursiv zu setzen Einheitenzeichen Elementsymbole Erlauterungen usw werden hingegen aufrecht gesetzt Formelzeichen sowie veranderliche Indizes erscheinen also kursiv Beispiel Die Gesamtmasse m ges m text ges des Autos betragt m ges m A i m i 1500 k g displaystyle m text ges m text A sum i m i 1500 mathrm kg Dabei ist m A displaystyle m text A die Masse des Aufbaus und m i m i die Masse von weiteren Komponenten Fehlerbehaftete Grossen Bearbeiten l 10 007 2 0 002 3 m displaystyle l 10 0072 pm 0 0023 mathrm m l 10 007 2 23 m displaystyle l 10 0072 23 mathrm m l 10 00 7 m l approx 10 00 mathbf 7 mathrm m Angabe einer fehlerbehafteten Messgrosse der letzte Zahlenwert ist nur in dieser Genauigkeit sinnvoll Bei fehlerbehafteten 17 Grossenwerten wird der Zahlenwert mit seiner Messunsicherheit angegeben oder je nach den Umstanden mit seinen Fehlergrenzen siehe auch Messabweichung Das Kenntlichmachen geschieht meistens durch ein nach dem fehlerbehafteten Zahlenwert gefolgt von dem Fehlerwert wobei Klammern erforderlich sind sofern eine Einheit folgt damit diese sich auf beide Werte bezieht Die SI Broschure empfiehlt eine kurzere Form bei der die Unsicherheit der letzten Ziffer n in Klammern hinzugefugt wird 18 Auch der Fettdruck der unsicheren Ziffer des Zahlenwerts ist eine Moglichkeit Die Anzahl der anzugebenden unsicheren Dezimalstellen des Zahlenwerts richtet sich nach dem Fehlerwert Beginnt dieser mit einer 1 oder 2 so werden zwei Stellen notiert ansonsten nur eine Gegebenenfalls ist der Zahlenwert wie ublich zu runden siehe DIN 1333 eine Fehlergrenze wird hingegen immer aufgerundet Beispiele zur Kennzeichnung von Zusatzinformationen Bearbeiten Zusatzliche Bezeichnungen oder Informationen durfen grundsatzlich nicht im Grossenwert einer physikalischen Grosse also weder in der Einheit noch beim Zahlenwert auftauchen bzw diesem hinzugefugt werden da dies unsinnig ware sie durfen nur in der Benennung oder Bezeichnung der physikalischen Grosse also im Formelzeichen zum Ausdruck gebracht werden Z B kann man das allgemein verwendete Formelzeichen f f fur die Frequenz in korrekter Notation mit einem U mathrm U als Subskript erganzen um darauf hinzuweisen dass eine Umdrehungsfrequenz Drehzahl gemeint ist f U s 1 left f text U right mathrm s 1 gesprochen Die Einheit der Umdrehungs Frequenz ist 1 pro Sekunde f U Motor 2000 m i n 1 f text U Motor 2000 mathrm min 1 Die Drehzahl des Motors betragt 2000 pro Minute Es kann auch ein eigenes klar definiertes Formelzeichen eingesetzt werden Um z B auf den doppelten Index im obigen Beispiel zugunsten einer leichteren Lesart zu verzichten konnte man das ggf einpragsamere Symbol U U fur die Drehfrequenz die Umdrehungszahl einfuhren und schreiben U Motor 2000 m i n 1 U text Motor 2000 mathrm min 1 Die Drehzahl des Motors betragt 2000 pro Minute Ohne weitere Erlauterung konnte man in der Regel z B auch h Auto 1 5 m b Auto 2 2 m h text Auto 1 5 mathrm m b text Auto 2 2 mathrm m Die Hohe des Autos betragt 1 5 Meter die Breite des Autos betragt 2 2 Meter verwenden da die Symbole fur die zwei Spezialfalle Hohe und Breite eines Langenmasses gemeinhin ublich sind In der Praxis findet nicht immer eine saubere Unterscheidung zwischen Grossenwert bzw Einheit einer physikalischen Grosse einerseits und blossen Zusatzangaben andererseits statt sodass es zu Vermischungen kommt Die aufgefuhrte Umdrehungszahl ist ein haufiges Beispiel dafur Umdrehung ist dort keine Einheit sondern beschreibt lediglich den die Frequenz hervorrufenden Prozess naher Nicht zulassig jedoch haufig vorkommend ist deshalb etwa f Motor 2000 U m i n f text Motor 2000 mathrm U mathrm min Die Drehzahl des Motors betragt 2000 Umdrehungen pro Minute Weitere Beispiele fur haufig vorkommende falsche Schreib bzw Sprechweisen sind 19 Neutronen Flussdichte Falsch j 1000 n c m 2 s 1 j 1000 mathrm n mathrm cm 2 mathrm s 1 bzw Die Flussdichte ist 1000 Neutronen pro Quadratzentimeter und Sekunde 20 Korrekt j n 1000 c m 2 s 1 j mathrm n 1000 mathrm cm 2 mathrm s 1 bzw Die Neutronen Flussdichte betragt 1000 pro Quadratzentimeter und Sekunde Massekonzentration von Blei Falsch n 20 n g Blei m 3 n 20 mathrm ng text Blei mathrm m 3 bzw eine Konzentration von 20 Nanogramm Blei pro Kubikmeter 20 Korrekt n Pb 20 n g m 3 n text Pb 20 mathrm ng mathrm m 3 bzw Die Blei Massekonzentration betragt 20 Nanogramm pro Kubikmeter Durch eine Spule verursachte magnetische Feldstarke Falsch H A w m left H right mathrm Aw mathrm m bzw Die Einheit der magnetischen Feldstarke ist Ampere Windungen pro Meter 20 Korrekt H A m left H right mathrm A mathrm m bzw Die Einheit der magnetischen Feldstarke ist Ampere pro Meter Verknupfung zwischen physikalischen Grossen BearbeitenGrossengleichungen Bearbeiten Hauptartikel Grossengleichung F m a vec F m vec a Grossengleichung die die Gesetzmassigkeit zwischen Kraft F vec F der Masse m m und der Beschleunigung a vec a eines Korpers darstellt Beispiel m m 75 kg a a 10 m s2 F F 750 N 750 kg m s2 m a displaystyle m cdot a mit 1 N 1 Newton 1 kg m s2Die Darstellung von Naturgesetzen und technischen Zusammenhangen in mathematischen Gleichungen nennt man Grossengleichungen Die Formelzeichen einer Grossengleichung haben die Bedeutung physikalischer Grossen sofern sie nicht als Symbole fur mathematische Funktionen oder Operatoren gemeint sind Grossengleichungen gelten unabhangig von der Wahl der Einheiten Trotzdem kann es vorkommen dass die Gleichungen in verschiedenen Einheitensystemen unterschiedlich geschrieben werden Beispielsweise hat die Vakuumlichtgeschwindigkeit in manchen Einheitensystemen definitionsgemass den Wert c 1 c 1 Dadurch entfallen in vielen Gleichungen die konstanten Faktoren c c und c 2 c 2 Aus der beruhmten Gleichung E m c 2 displaystyle E mc 2 wurde in einem solchen Einheitensystem E m displaystyle E m ohne dass sich die Aussage der Gleichung andert Grossengleichungen verknupfen verschiedene physikalische Grossen und deren Grossenwerte miteinander Zur Auswertung muss man die Formelzeichen durch das Produkt aus Zahlenwert und Einheit ersetzen Die verwendeten Einheiten sind dabei unerheblich Rechenoperationen Bearbeiten Hauptartikel Operator Mathematik Fur physikalische Grossen sind nicht alle Rechenoperationen die mit reinen Zahlen moglich waren sinnvoll Es hat sich erwiesen dass eine geringe Anzahl Rechenoperationen ausreicht um alle bekannten Naturgeschehen zu beschreiben 15 s 3 m displaystyle 15 mathrm s 3 mathrm m 5 m 10 k g displaystyle 5 mathrm m 10 mathrm kg log 299 792 458 m s displaystyle log left 299 792 458 tfrac mathrm m mathrm s right sin 5 A displaystyle sin 5 mathrm A Unsinnige RechenoperationenAddition und Subtraktion sind nur zwischen Grossen der gleichen Grossenart moglich Die Dimension und damit auch die Einheit der Grosse n bleiben dabei unverandert die Masszahlen werden addiert bzw subtrahiert Bsp l 1 l 2 2 m 3 m 5 m displaystyle l 1 l 2 2 mathrm m 3 mathrm m 5 mathrm m dd Dies funktioniert jedoch nur dann wenn die beiden Grossen in der gleichen Einheit gemessen werden Ist dies nicht der Fall mussen beide vor der Addition bzw Subtraktion noch auf dieselbe Einheit umgerechnet werden Bsp l 1 l 2 2 k m 300 m 2000 m 300 m 2300 m displaystyle l 1 l 2 2 mathrm km 300 mathrm m 2000 mathrm m 300 mathrm m 2300 mathrm m dd Multiplikation und Division sind uneingeschrankt moglich Die beiden Grossen werden multipliziert indem ihre Masszahlen multipliziert und das Produkt der Einheiten gebildet wird Fur die Division gilt Entsprechendes Das Ergebnis gehort also in aller Regel zu einer anderen Grossenart als die beiden Faktoren es sei denn einer der Faktoren hat lediglich die Dimension Zahl Bsp M r F 2 m 3 N 6 N m displaystyle M r cdot F 2 mathrm m cdot 3 mathrm N 6 mathrm Nm Bsp v s t 3 m 2 s 1 5 m s displaystyle v frac s t frac 3 mathrm m 2 mathrm s 1 5 frac mathrm m mathrm s dd Potenzen konnen daher ebenso gebildet werden Dies gilt sowohl fur positive ganzzahlige als auch fur negative und gebrochene Exponenten also auch fur Bruche und Wurzeln Bsp V a 3 2 m 3 8 m 3 V a 3 2 mathrm m 3 8 mathrm m 3 Bsp f T 1 2 s 1 0 5 s 1 displaystyle f T 1 2 mathrm s 1 0 5 mathrm s 1 dd Wird eine Grosse potenziert deren Einheit einen Vorsatz fur dezimale Teile und Vielfache enthalt so muss der Exponent auf die gesamte Einheit also auf das Produkt aus Vorfaktor und Einheit angewendet werden Beispielsweise ist ein Quadratkilometer nicht etwa 1000 Quadratmeter sondern1 k m 2 1 1000 2 m 2 1 000 000 m 2 displaystyle 1 mathrm km 2 1 cdot 1000 2 cdot mathrm m 2 1 000 000 mathrm m 2 dd Transzendente Funktionen wie exp exp log log sin sin cos cos tanh tanh usw sind nur fur reine Zahlen als Argument definiert Sie konnen daher nur auf Grossen der Dimension Zahl angewendet werden Der Funktionswert hat ebenfalls die Dimension Zahl Bsp sin p 2 1 displaystyle sin frac pi 2 1 dd Das Differential einer Grosse ist von der gleichen Grossenart wie die Grosse selbst Differential und Integralrechnung ist uneingeschrankt moglich Bsp v t 1 t 2 a d t 0 2 s 3 m s 2 d t 6 m s displaystyle v int t 1 t 2 a cdot mathrm d t int 0 2 mathrm s 3 frac mathrm m mathrm s 2 cdot mathrm d t 6 frac mathrm m mathrm s dd Ein Sachverhalt ist falsch dargestellt wenn diese Rechenoperationen in unsinniger Weise auszufuhren waren Die entsprechende Kontrolle wird in der Dimensionsanalyse durchgefuhrt um die Existenz einer noch unbekannten Gesetzmassigkeit zu uberprufen Zahlenwertgleichungen Bearbeiten W C T 13 12 0 621 5 T 11 37 v 0 16 0 396 5 T v 0 16 mathrm WCT 13 12 0 6215 T 11 37 v 0 16 0 3965 T v 0 16 mit WCT Windchill Temperatur in Grad Celsius T T Lufttemperatur in Grad Celsius v v Windgeschwindigkeit in Kilometer pro StundeZahlenwertgleichung zur Berechnung des Windchill Effektes Hauptartikel Zahlenwertgleichung In Zahlenwertgleichungen haben die Formelzeichen ausschliesslich die Bedeutung von Zahlenwerten d h von Masszahlen bzgl gewisser Masseinheiten Eine Zahlenwertgleichung ist nur bei Benutzung der dafur gewahlten Einheiten gultig Bei Benutzung von Grossenwerten in anderen Einheiten ergeben sich meist Fehler Es empfiehlt sich daher Berechnungen grundsatzlich mit Grossengleichungen durchzufuhren und diese erst im letzten Schritt zahlenmassig auszuwerten Formeln in historischen Texten Faustformeln und empirische Formeln sind oft in Form von Zahlenwertgleichungen angegeben In einigen Fallen stehen die Symbole fur die zu benutzenden Einheiten mit in der Gleichung Die dabei manchmal anzutreffende Verwendung von eckigen Klammern um die Einheitenzeichen wie etwa V mathrm V anstatt V mathrm V ist nicht normgerecht DIN 1313 1998 12 Kapitel 4 3 sieht fur die Darstellung von Masszahlen Formelzeichen in geschweiften Klammern oder die Division der Grossen durch die jeweils gewunschte Masseinheit vor Mit Letzterem geht z B die obige Zahlenwertgleichung uber in die zugeschnittene Grossengleichung W C T C 13 12 0 621 5 T C 11 37 v k m h 0 16 0 396 5 T C v k m h 0 16 frac mathrm WCT circ mathrm C 13 12 0 6215 frac T circ mathrm C 11 37 left frac v mathrm km h right 0 16 0 3965 frac T circ mathrm C left frac v mathrm km h right 0 16 wobei die Formelzeichen nun fur die physikalischen Grossen selbst stehen WCT Windchill Temperatur T T Lufttemperatur v v WindgeschwindigkeitGrossen und Einheitensysteme BearbeitenGrossensysteme Bearbeiten Hauptartikel Grossensystem Jedes Wissensgebiet der Technik und Naturwissenschaften verwendet einen beschrankten Satz an physikalischen Grossen die uber Naturgesetze miteinander verknupft sind Wahlt man aus diesen Grossen wenige Basisgrossen aus sodass sich alle anderen des betrachteten Gebietes als Potenzprodukte der Basisgrossen darstellen lassen dann bilden alle Grossen zusammen ein Grossensystem sofern ausserdem keine Basisgrosse aus den anderen Basisgrossen dargestellt werden kann Die aus den Basisgrossen darstellbaren Grossen heissen abgeleitete Grossen das jeweilige Potenzprodukt ihrer Dimensionen bezeichnet man als Dimensionsprodukt Welche Grossen man fur die Basis wahlt ist grundsatzlich willkurlich und geschieht meistens nach praktischen Gesichtspunkten Die Anzahl der Basisgrossen bestimmt den Grad des Grossensystems Beispielsweise ist das internationale Grossensystem mit seinen sieben Basisgrossen ein Grossensystem siebten Grades Internationales Einheitensystem Bearbeiten Hauptartikel Internationales Einheitensystem Man benotigt fur jede Grosse eine Einheit um Grossenwerte angeben zu konnen Daher entspricht jedem Grossensystem ein Einheitensystem gleichen Grades das sich analog aus voneinander unabhangigen Basiseinheiten und den aus diesen darstellbaren abgeleiteten Einheiten zusammensetzt Die abgeleiteten Einheiten werden aus den Basiseinheiten durch Produkte von Potenzen dargestellt im Unterschied zu Grossensystemen eventuell erganzt durch einen Zahlenfaktor Man bezeichnet das Einheitensystem als koharent wenn alle Einheiten ohne diesen zusatzlichen Faktor gebildet werden konnen In derartigen Systemen konnen alle Grossengleichungen als Zahlenwertgleichungen aufgefasst und dementsprechend schnell ausgewertet werden Das weltweit benutzte Internationale Einheitensystem SI ist ein koharentes Einheitensystem siebten Grades das auf dem Internationalen Grossensystem fusst jedoch ist das Internationale Grossensystem spater entwickelt worden als das SI Das SI definiert zudem standardisierte Vorsatze fur Masseinheiten allerdings sind die so gebildeten Vielfachen oder Teile einer SI Einheit selbst nicht Teil des eigentlichen Einheitensystems da dies der Koharenz widersprache Beispielsweise ist ein fiktives Einheitensystem das die Basiseinheiten Zentimeter c m mathrm cm und Sekunde s mathrm s sowie die abgeleitete Einheit Meter pro Sekunde m s mathrm m s umfasst nicht koharent Wegen 1 m s 100 c m s 1 1 mathrm tfrac m s 100 mathrm cm cdot s 1 benotigt man einen Zahlenfaktor 100 100 bei der Bildung dieses Systems Zu weiteren konkurrierenden Einheitensystemen siehe unten im Abschnitt Praktisch verwendete Masssysteme Besondere Grossen BearbeitenQuotienten und Verhaltnisgrossen Bearbeiten Der Quotient zweier Grossen ist eine neue Grosse Eine solche Grosse bezeichnet man als Verhaltnisgrosse oder Grossenverhaltnis wenn die Ausgangsgrossen von der gleichen Grossenart sind ansonsten als Quotientengrosse Allgemeiner ist die Quotientengrosse in der DIN Norm 1313 vom Dezember 1998 definiert danach wird nur verlangt dass der Bruch aus Zahlergrosse und Nennergrosse konstant ist Von April 1978 bis November 1998 hingegen hatte das DIN in der Normausgabe vom April 1978 den Begriff Grossenquotient spezieller nur fur Bruche aus zwei Grossen verschiedener Dimension empfohlen und von einem Grossenverhaltnis einer Verhaltnisgrosse lediglich verlangt dass die Ausgangsgrossen von gleicher Dimension aber nicht unbedingt gleicher Grossenart sind Beispielsweise sind die elektrische Stromstarke und die magnetische Durchflutung von gleicher Dimension aber verschiedener Grossenart Haufig werden Quotientengrossen umgangssprachlich ungenau umschrieben Beispielsweise ist eine Definition der Fahrtgeschwindigkeit als zuruckgelegter Weg je Zeiteinheit oder zuruckgelegter Weg je vergangener Zeit oder Weg je Zeit nicht korrekt denn die Geschwindigkeit hat nicht die Dimension eines Weges Lange Korrekt ware in einer Zeitspanne zuruckgelegter Weg geteilt durch diese Zeitspanne Die genannte verkurzte Ausdrucksweise ist zwar ublich und genugt um einen anschaulichen Begriff von der jeweiligen Quotientengrosse zu geben aber die genaue Definition als Quotient sollte ausserdem immer angegeben werden v V m v frac V m spezifisches Volumen r m V rho frac m V Massedichte Benennung von bezogenen GrossenFalls zwei Grossen sich auf eine Eigenschaft des gleichen Objektes beziehen nennt man die Quotientengrosse auch bezogene Grosse Hierbei ist die Nennergrosse die Bezugsgrosse wahrend die Zahlergrosse den Schwerpunkt in der Namensgebung setzt Insbesondere bezeichnet man eine bezogene Grosse als spezifisch wenn sie sich auf die Masse bezieht Einheit z B pro Gramm molar wenn sie sich auf die Stoffmenge bezieht Einheit z B pro Mol dichte wenn sie sich auf das Volumen oder als flachendichte auf die Flache bzw als langendichte auf die Lange bezieht Einheit z B pro Liter pro Quadratkilometer bzw pro Zentimeter rate oder geschwindigkeit wenn sie sich auf eine Zeitspanne bezieht Einheit z B pro Stunde Verhaltnisgrossen haben grundsatzlich die Einheit Eins Sie konnen daher nach obigen Rechenregeln als Argumente von transzendenten Funktionen auftreten Der Name einer Verhaltnisgrosse enthalt meistens ein Adjektiv wie relativ oder normiert oder er endet auf zahl oder wert Beispiele sind die Reynolds Zahl und der Stromungswiderstandskoeffizient 1 0 0 0 01 1 0 00 0 001 1 p p m 0 000 001 begin array lll 1 0 0 amp amp 0 01 1 0 00 amp amp 0 001 1 mathrm ppm amp amp 0 000 001 end array Spezielle VerhaltniseinheitenVerschiedene Verhaltnisgrossen gehoren nur in seltenen Fallen zur gleichen Grossenart manchmal werden daher zur besseren Trennung bei der Angabe ihres Grossenwerts die Einheitenzeichen nicht gekurzt Haufig werden Verhaltnisgrossen in den Einheiten oder ppm angegeben Eine besondere Stellung haben Verhaltniseinheiten wenn sie das Verhaltnis gleicher Einheiten sind Diese sind immer 1 und damit idempotent d h sie konnen beliebig oft mit sich selbst multipliziert werden ohne ihren Wert zu andern Einige idempotente Verhaltniseinheiten tragen besondere Namen wie beispielsweise die Winkeleinheit Radiant rad In koharenten Einheitensystemen sind die Verhaltniseinheiten immer 1 also idempotent Bei idempotenten Verhaltniseinheiten kann man die Zahlenwerte einfach multiplizieren Beispiel Aus den Angaben dass 30 der Erdoberflache Landflache sind und Asien 30 der Landflache darstellt folgt nicht dass 900 der Erdoberflache vom Kontinent Asien bedeckt sind weil nicht idempotent ist also 2 nicht dasselbe wie ist Sagt man aber dass ein Anteil von 0 3 der Erdoberflache Landflache ist und Asien einen Anteil von 0 3 der Landflache einnimmt kann man folgern dass Asien 0 09 der Erdoberflache ausmacht weil hier die idempotente Einheit 1 verwendet wird Feld und Leistungsgrossen Bearbeiten Hauptartikel Leistungsgrosse F 2 P F 1 2 F 2 2 P 1 P 2 ln F 1 F 2 N p 1 2 ln P 1 P 2 N p 20 lg F 1 F 2 d B 10 lg P 1 P 2 d B begin aligned F 2 sim P amp Leftrightarrow frac F 1 2 F 2 2 frac P 1 P 2 ln left frac F 1 F 2 right mathrm Np amp frac 1 2 ln left frac P 1 P 2 right mathrm Np 20 lg left frac F 1 F 2 right mathrm dB amp 10 lg left frac P 1 P 2 right mathrm dB end aligned Zusammenhang zwischen Feldgrossen F F und Leistungsgrossen P P Feldgrossen dienen der Beschreibung von physikalischen Feldern Das Quadrat einer Feldgrosse ist in linearen Systemen proportional zu dessen energetischem Zustand der uber eine Leistungsgrosse erfasst wird Ohne die genaue Gesetzmassigkeit kennen zu mussen folgt daraus unmittelbar dass das Verhaltnis zweier Leistungsgrossen gleich dem Quadrat des Verhaltnisses der zugehorigen Feldgrossen ist Dabei ist unerheblich ob beide Leistungsgrossen unmittelbar fur Leistung stehen oder damit verbundene Grossen wie Energie Intensitat oder Leistungsdichte In vielen technischen Bereichen sind die logarithmierten Verhaltnisse von besonderem Interesse Derartige Grossen werden als Pegel oder Mass bezeichnet Wird bei der Bildung der naturliche Logarithmus verwendet so kennzeichnet man dieses durch die Einheit Neper Np ist es der dekadische Logarithmus so nutzt man das Bel B oder haufiger sein Zehntel das Dezibel dB Zustands und Prozessgrossen Bearbeiten Vor allem in der Thermodynamik wird zwischen Zustandsgrossen und Prozessgrossen unterschieden Zustandsgrossen sind dabei physikalische Grossen die eine Eigenschaft eines Systemzustands reprasentieren Man unterscheidet weiterhin zwischen extensiven und intensiven Grossen Extensive Grossen wie Masse und Stoffmenge verdoppeln ihren Grossenwert bei Systemverdopplung intensive Grossen wie Temperatur und Druck bleiben dabei konstant Ebenfalls gebrauchlich ist die Unterscheidung zwischen stoffeigenen und systemeigenen Zustandsgrossen Prozessgrossen hingegen beschreiben einen Vorgang namlich den Ubergang zwischen Systemzustanden Zu ihnen gehoren insbesondere die Grossen Arbeit W W und Warme Q Q Um ihren Charakter als reine Vorgangsgrossen zum Ausdruck zu bringen werden sie vielerorts ausschliesslich als Differentiale angegeben wobei ihnen haufig kein d mathrm d sondern ein d delta oder đ vorangestellt wird Praktisch verwendete Masssysteme BearbeitenEs werden verschiedene Masssysteme verwendet cgs System vor allem von Theoretikern und in den USA benutzt mit drei Grundgrossen in welchem alle Langen in Zentimetern und elektromagnetische Grossen in Potenzen der Grund Einheiten cm g Gramm und s Sekunde angegeben werden Es gibt hiervon mehrere VariantenmksA System in der praktischen Elektrotechnik eingefuhrtes System mit vier Grundeinheiten Vorlaufer des Internationalen Einheitensystems enthalt neben Meter m Kilogramm kg und Sekunde s das Ampere A als Einheit der Stromstarke das Volt V als Spannungseinheit ergibt sich uber die definierte Gleichheit der elektrischen und mechanischen Energieeinheiten Wattsekunde und Newtonmeter 1 Ws 1 V A s 1 N m 1 kg m2 s 2 Hochenergie System siehe bei Planck Einheiten alle Grossen werden in Potenzen nur einer einzigen Einheit der Energieeinheit eV angegeben z B Langen als reziproke Energien genauer in Einheiten von ℏ c e V displaystyle hbar c mathrm eV Die Naturkonstanten c c Lichtgeschwindigkeit im Vakuum und ℏ hbar reduzierte Plancksche Konstante werden dabei durch Eins ersetzt In den verschiedenen Masssystemen sehen Naturgesetze z B die Maxwellschen Gleichungen formelmassig verschieden aus aber wie erwahnt sind die physikalischen Gesetze invariant gegen solche Anderungen Insbesondere kann man jederzeit von einem Masssystem in ein anderes umrechnen auch wenn die dabei benutzten Zusammenhange kompliziert sein konnen Normen BearbeitenDIN 1301 Einheiten DIN 1313 Grossen EN 80000 z T EN ISO 80000 Grossen und Einheiten ab 2008 Siehe auch BearbeitenListe physikalischer GrossenLiteratur BearbeitenAllgemein Julius Wallot Grossengleichungen Einheiten und Dimensionen 2 verbesserte Auflage Johann Ambrosius Barth Leipzig 1957 220 S Gunther Oberdorfer Das internationale Masssystem und die Kritik seines Aufbaus 2 Auflage Fachbuchverlag Leipzig 1970 129 S Horst Teichmann Physikalische Anwendungen der Vektor und Tensorrechnung BI Hochschultaschenbucher 39 3 Auflage Bibliographisches Institut Mannheim u a 1973 ISBN 3 411 00039 2 Speziell zum Absatz uber Skalare Vektoren und Tensoren Erna Padelt Hansgeorg Laporte Einheiten und Grossenarten der Naturwissenschaften 3 neubearbeitete Auflage Fachbuchverlag Leipzig 1976 378 S Hans Forster Einheiten Groessen Gleichungen und ihre praktische Anwendung Mit 24 Tabellen 3 verbesserte Auflage Fachbuchverlag Leipzig 1976 238 S Detlef Kamke Klaus Kramer Physikalische Grundlagen der Masseinheiten Mit einem Anhang uber Fehlerrechnung 1 Auflage Teubner Stuttgart 1977 ISBN 3 519 03015 2 218 S Rolf Fischer Klaus Vogelsang Grossen und Einheiten in Physik und Technik 6 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Verlag Technik Berlin 1993 ISBN 3 341 01075 0 VIII 164 S Friedrich Kohlrausch Allgemeines uber Messungen und ihre Auswertung In Volkmar Kose Siegfried Wagner Hrsg Praktische Physik 24 neubearb und erw Auflage Band 3 B G Teubner Stuttgart 1996 ISBN 3 519 23000 3 9 1 Begriffs und Einheitensysteme S 3 19 ptb de PDF 3 9 MB abgerufen am 24 November 2018 veroffentlicht durch die Physikalisch Technische Bundesanstalt H Fischer H Kaul Mathematik fur Physiker Band 1 7 Auflage Vieweg u Teubner 2011 ISBN 978 3 8348 1220 9 Hans Dieter Baehr Physikalische Grossen und ihre Einheiten Eine Einfuhrung fur Studenten Naturwissenschaftler und Ingenieure Studienbucher Naturwissenschaft und Technik Band 19 Bertelsmann Universitatsverlag Dusseldorf 1974 ISBN 3 571 19233 8 Hans Rupp Physikalische Grossen Formeln Gesetze und Definitionen 2 Auflage Oldenbourg Schulbuchverlag 1995 ISBN 3 486 87093 9 Paul A Tipler Physik 3 korrigierter Nachdruck der 1 Auflage 1994 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2000 ISBN 3 86025 122 8 Speziell zur physikalischen Grossenart Alfred Boge Handbuch Maschinenbau Vieweg Teubner 2011 ISBN 978 3 8348 1025 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche DIN Deutsches Institut fur Normung e V Hrsg Klein Einfuhrung in die DIN Normen B G Teubner 2001 ISBN 978 3 519 26301 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenPhysikalische Grossen und Einheiten PDF ausfuhrliche Beschreibung zur Formatierung und Angabe von Grossenwerten bei physikalischen Versuchen 210 kB Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Julius Wallot der sich um die Grossenlehre sehr verdient gemacht hat schreibt dazu Statt Zahlenwert sagt man auch Masszahl Ich kann diesen Sprachgebrauch nicht fur zweckmassig halten Im Franzosischen ist mesure ublich auch valeur numerique im Englischen numerical value auch numerical measure und numerical magnitude Auf technischen Zeichnungen steht Masse in mm und die an einzelnen Strecken angeschriebenen Zahlen heissen Masszahlen Vor allem aber hat die Definition des Zahlenwerts mit Mass und Messen nicht notwendig etwas zu tun diese beiden Worter sind in logischem Zusammenhang mit dem Begriff des Zahlenwerts uberhaupt nicht vorgekommen Das deutsche Wort Zahlenwert ist auch fur Auslander leicht verstandlich Julius Wallot 1957 S 50 R Pitka et al Physik Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1852 6 S 1 und 27 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Julius Wallot Die physikalischen und technischen Einheiten In Elektrotechnische Zeitschrift Band 43 1922 S 1329 1333 1381 1386 Julius Wallot 1957 DIN 1313 Dezember 1998 Grossen a b Friedrich Kohlrausch 1996 Band 3 S 4 Internationales Worterbuch der Metrologie Grundlegende und allgemeine Begriffe und zugeordnete Benennungen VIM deutsch englische Fassung ISOIEC Leitfaden 99 2007 Vocabulaire international de metrologie 3 Auflage Beuth Berlin 2010 ISBN 978 3 410 20070 3 74 S Eine Ausnahme sind die gebrauchlichen Einheiten fur Temperatur die sich zusatzlich um einen konstanten additiven Term unterscheiden Der Grund liegt in der abweichenden Definition des Nullpunktes H Goldstein C P Poole Jr J L Safko Sr Klassische Mechanik 3 Auflage Wiley VCH 2012 ISBN 978 3 527 66207 4 Abschnitt 5 2 Tensoren Pseudoskalare sind Skalare die bei der Raumspiegelung r r displaystyle vec r to vec r ihr Vorzeichen umkehren Beispiel die Determinante sog Spatprodukt aus 3 Vektoren Pseudovektoren sind Vektoren die bei der Raumspiegelung r r displaystyle vec r to vec r ihr Vorzeichen nicht umkehren Beispiel das Vektorprodukt aus 2 Vektoren Der Tragheitstensor vermittelt in Analogie zur Masse bzw zu einer tensoriellen Erweiterung den Zusammenhang zwischen den Pseudovektoren Drehmoment und Winkelbeschleunigung Der Vektor Kraft ist analog zum Pseudovektor Drehmoment und das Gesetz Kraft Masse Beschleunigung ist analog zum Gesetz Drehmoment Tragheitstensor Winkelbeschleunigung Der Verzerrungstensor beschreibt in Abhangigkeit von der ersten Richtung die Verzerrung in eine zweite Richtung Jack R Vinson R L Sierakowski The behavior of structures composed of composite materials Kluwer Academic ISBN 1 4020 0904 6 S 76 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche DIN 1313 Dezember 1998 Grossen S 5 Ambler Thompson Barry N Taylor Guide for the Use of the International System of Units SI In NIST Special Publication Band 811 2008 S 15 physics nist gov PDF abgerufen am 3 Dezember 2012 Anmerkung Nach einschlagigen Normen und Regeln sollte der Begriff Fehler in diesem Zusammenhang nicht verwendet werden Besser sind demnach die Begriffe Abweichung und Unsicherheit siehe EN ISO 80000 1 Kap 7 3 4 Glossar der Metrologie VIM und GUM SI Broschure 9 Auflage 2019 Kapitel 5 4 5 Bureau International des Poids et Mesures 2019 abgerufen am 26 Juli 2021 englisch franzosisch Unglucklicherweise lasst auch das deutsche und internationale Normenwerk gelegentlich Vermischungen zu insbesondere bei Hilfsmasseinheiten z B dB C hierbei ist das C ein Hinweis auf das Messverfahren nach dem das Pegelmass ermittelt wird das mit Hilfe der Hilfsmasseinheit Dezibel angegeben wird a b c Die Erganzungen fur Neutronen Blei und Windungen sind hier in den inkorrekten Formeln willkurlich teils kursiv teils nicht kursiv gedruckt da eine richtige Schreibweise ohnehin nicht moglich ist und beide Moglichkeiten vorkommen Die entsprechenden korrekten Notationen hingegen befolgen auch die im Abschnitt Schreibweise erwahnten Regeln zur Kursivschreibung Dieser Artikel wurde am 2 November 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4076117 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Physikalische Grosse amp oldid 234676074