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Die reellen Zahlen bilden einen in der Mathematik bedeutenden Zahlenbereich Er ist eine Erweiterung des Bereichs der rationalen Zahlen der Bruche womit die Masszahlen der Messwerte fur ubliche physikalische Grossen wie zum Beispiel Lange Temperatur oder Masse als reelle Zahlen aufgefasst werden konnen Die reellen Zahlen umfassen die rationalen Zahlen und die irrationalen Zahlen ℝDer Buchstabe R mit Doppelstrichsteht fur die Menge der reellen Zahlen Die reellen Zahlen ℝ beinhalten die rationalen Zahlen ℚ zu denen wiederum die ganzen Zahlen ℤ und die naturlichen Zahlen ℕ gehorenDie Gesamtheit der reellen Zahlen hat gegenuber der Gesamtheit der rationalen Zahlen besondere topologische Eigenschaften Diese bestehen unter anderem darin dass fur jedes stetige Problem fur das in einem gewissen Sinne beliebig gute nahe beieinander liegende naherungsweise Losungen in Form von reellen Zahlen existieren auch eine reelle Zahl als exakte Losung existiert Daher konnen die reellen Zahlen in der Analysis der Topologie und der Geometrie vielseitig eingesetzt werden Beispielsweise konnen Langen Flacheninhalte und Rauminhalte sehr vielfaltiger geometrischer Objekte sinnvoll als reelle Zahlen nicht aber etwa als rationale Zahlen definiert werden Wenn in empirischen Wissenschaften mathematische Konzepte wie zum Beispiel Langen zur Beschreibung eingesetzt werden spielt daher dort auch die Theorie der reellen Zahlen oft eine wichtige Rolle Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung der reellen Zahlen 2 Notation fur haufig verwendete Teilmengen der reellen Zahlen 3 Konstruktion der reellen aus den rationalen Zahlen 4 Axiomatische Einfuhrung der reellen Zahlen 4 1 Zum Supremumsaxiom gleichwertige Axiome 5 Machtigkeiten 6 Topologie Kompaktheit erweiterte reelle Zahlen 7 Verwandte Themen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEinteilung der reellen Zahlen Bearbeiten ZahlengeradeZur Bezeichnung der Menge aller reellen Zahlen wird das Symbol R displaystyle mathbb R Unicode U 211D ℝ siehe Buchstabe mit Doppelstrich oder auch R displaystyle mathbf R verwendet Die reellen Zahlen umfassen rationale Zahlen Q 2 1 1 2 1 1 0 1 1 1 2 2 1 1 3 p q p Z q N 0 displaystyle mathbb Q left dotsc tfrac 2 1 tfrac 1 2 tfrac 1 1 0 tfrac 1 1 tfrac 1 2 tfrac 2 1 tfrac 1 3 dotsc right left left tfrac p q right p in mathbb Z q in mathbb N setminus 0 right ganze Zahlen Z 2 1 0 1 2 displaystyle mathbb Z dotsc 2 1 0 1 2 dotsc naturliche Zahlen N displaystyle mathbb N ohne 0 1 2 3 displaystyle 1 2 3 dotsc oder mit 0 0 1 2 3 displaystyle 0 1 2 3 dotsc auch N 0 displaystyle mathbb N 0 und irrationale Zahlen R Q displaystyle mathbb R setminus mathbb Q die Menge aller Elemente von R displaystyle mathbb R die nicht in Q displaystyle mathbb Q liegen Diese lassen sich wiederum unterteilen in algebraische irrationale Zahlen und transzendente irrationale Zahlen Zu letzteren gehoren die nicht berechenbaren Zahlen Die rationalen Zahlen sind diejenigen Zahlen die sich als Bruch ganzer Zahlen darstellen lassen Eine Zahl heisst irrational wenn sie reell aber nicht rational ist Die ersten Beweise dass die Zahlengerade irrationale Zahlen enthalt wurden von den Pythagoraern gefuhrt Irrationale Zahlen sind beispielsweise die nicht ganzzahligen Wurzeln aus ganzen Zahlen wie 2 displaystyle sqrt 2 oder 7 3 displaystyle sqrt 3 7 Eine die rationalen Zahlen umfassende Teilmenge der reellen Zahlen ist die Menge der reellen algebraischen Zahlen d h der reellen Losungen von Polynomgleichungen mit ganzzahligen Koeffizienten Diese Menge umfasst unter anderem samtliche reellen n displaystyle n ten Wurzeln aus rationalen Zahlen fur n N displaystyle n in mathbb N und deren endliche Summen aber nicht nur diese z B Losungen geeigneter Gleichungen 5 Grades Ihr Komplement in R displaystyle mathbb R ist die Menge der reellen transzendenten Zahlen Eine transzendente Zahl ist demnach stets irrational Transzendent sind zum Beispiel die Kreiszahl p displaystyle pi Pi und die Eulersche Zahl e displaystyle e Alle bisher genannten Beispiele sind berechenbar im Gegensatz zum Grenzwert einer Specker Folge Notation fur haufig verwendete Teilmengen der reellen Zahlen BearbeitenIst a R displaystyle a in mathbb R dann bezeichnet R a R a displaystyle mathbb R neq a mathbb R setminus a die Menge aller reellen Zahlen ausser der Zahl a R a x R x a displaystyle mathbb R geq a x in mathbb R mid x geq a R gt a x R x gt a displaystyle mathbb R gt a x in mathbb R mid x gt a R a x R x a displaystyle mathbb R leq a x in mathbb R mid x leq a R lt a x R x lt a displaystyle mathbb R lt a x in mathbb R mid x lt a Besonders haufig wird diese Schreibweise mit a 0 displaystyle a 0 verwendet um die Menge R gt 0 displaystyle mathbb R gt 0 der positiven reellen Zahlen oder die Menge R 0 displaystyle mathbb R geq 0 der nichtnegativen reellen Zahlen zu bezeichnen Gelegentlich finden sich fur den Spezialfall a 0 displaystyle a 0 auch die Bezeichnungen R displaystyle mathbb R oder R 0 displaystyle mathbb R 0 Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten da in R displaystyle mathbb R bei manchen Autoren die Null eingeschlossen ist bei anderen nicht Konstruktion der reellen aus den rationalen Zahlen BearbeitenDie Konstruktion der reellen Zahlen als Zahlbereichserweiterung der rationalen Zahlen war im 19 Jahrhundert ein wichtiger Schritt um die Analysis auf ein solides mathematisches Fundament zu stellen Die erste exakte Konstruktion geht wohl auf Karl Weierstrass zuruck der die reellen Zahlen uber beschrankte Reihen mit positiven Gliedern definierte 1 Heute gebrauchliche Konstruktionen der reellen Zahlen Darstellung als Dedekindsche Schnitte rationaler Zahlen Dabei werden die reellen Zahlen als kleinste obere Schranken von nach oben beschrankten Teilmengen der rationalen Zahlen definiert 2 Darstellung als Aquivalenzklassen von Cauchy Folgen Diese heute weit verbreitete Konstruktion der reellen Zahlen geht wohl auf Georg Cantor zuruck 3 der die reellen Zahlen als Aquivalenzklassen rationaler Cauchy Folgen definierte Dabei gelten zwei Cauchy Folgen als aquivalent wenn ihre punktweisen Differenzen eine Nullfolge bilden Wie man relativ leicht nachpruft ist diese Relation tatsachlich reflexiv transitiv und symmetrisch also zur Bildung von Aquivalenzklassen geeignet Die durch die Addition und Multiplikation rationaler Zahlen induzierten Operationen einer Addition und Multiplikation von Aquivalenzklassen sind wohldefiniert das heisst unabhangig von der Auswahl der Reprasentanten der Operanden also der Cauchy Folgen Mit diesen wohldefinierten Operationen bilden die so definierten reellen Zahlen einen Korper Durch die Ordnung der rationalen Zahlen wird auch eine totale Ordnung induziert Insgesamt bilden die reellen Zahlen damit einen geordneten Korper Darstellung als Aquivalenzklassen von Intervallschachtelungen rationaler Intervalle 4 Vervollstandigung der topologischen Gruppe der rationalen Zahlen in dem Sinne dass die kanonische uniforme Struktur vervollstandigt wird 5 Jede der vier genannten Konstruktionsmethoden vervollstandigt komplettiert die rationalen Zahlen fuhrt zur bis auf Isomorphie gleichen Struktur zum Korper der reellen Zahlen und beleuchtet eine andere Eigenschaft der rationalen und reellen Zahlen und ihrer Beziehung zueinander Die Methode der Dedekindschen Schnitte vervollstandigt die Ordnung auf den rationalen Zahlen zu einer ordnungsvollstandigen Ordnung Als Ergebnis liegen die rationalen Zahlen im Sinne der Ordnung dicht in den reellen Zahlen und jede nach oben beschrankte Teilmenge besitzt ein Supremum Die Methode der Cauchyfolgen vervollstandigt die Menge der rationalen Zahlen als metrischen Raum zu einem vollstandigen metrischen Raum im topologischen Sinn Damit liegen die rationalen Zahlen im topologischen Sinn dicht in den reellen Zahlen und jede Cauchy Folge besitzt einen Grenzwert Diese Methode der Vervollstandigung Komplettierung ist auch bei vielen anderen mathematischen Strukturen anwendbar Die Methode der Intervallschachtelungen reflektiert die numerische Berechnung von reellen Zahlen Sie werden durch Naherungswerte mit einer gewissen Genauigkeit einem Naherungsfehler approximiert also in ein Intervall um den Naherungswert eingeschlossen Der Beweis dass sich die Naherung durch iterative oder rekursive Verfahren beliebig verbessern lasst ist dann ein Beweis fur die Existenz eines reellen Grenzwertes Die Methode uber die Vervollstandigung einer uniformen Struktur verwendet ein besonders allgemeines Konzept das sich nicht nur auf geordnete oder mit einem Abstandsbegriff versehene Strukturen wie die rationalen Zahlen anwenden lasst Axiomatische Einfuhrung der reellen Zahlen BearbeitenDie Konstruktion der reellen Zahlen als Zahlbereichserweiterung der rationalen Zahlen wird in der Literatur oft in vier Schritten vorgenommen Von der Mengenlehre uber die naturlichen die ganzen die rationalen schliesslich zu den reellen Zahlen wie oben beschrieben Eine direkte Moglichkeit die reellen Zahlen mathematisch zu erfassen ist sie durch Axiome zu beschreiben Dazu benotigt man drei Gruppen von Axiomen die Korperaxiome die Axiome der Ordnungsstruktur sowie ein Axiom das die Vollstandigkeit garantiert Die reellen Zahlen sind ein Korper Die reellen Zahlen sind total geordnet siehe auch geordneter Korper d h fur alle reellen Zahlen a b c displaystyle a b c gilt Es gilt genau eine der Beziehungen a lt b displaystyle a lt b a b displaystyle a b b lt a displaystyle b lt a Trichotomie Aus a lt b displaystyle a lt b und b lt c displaystyle b lt c folgt a lt c displaystyle a lt c Transitivitat Aus a lt b displaystyle a lt b folgt a c lt b c displaystyle a c lt b c Vertraglichkeit mit der Addition Aus a lt b displaystyle a lt b und c gt 0 displaystyle c gt 0 folgt a c lt b c displaystyle ac lt bc Vertraglichkeit mit der Multiplikation Die reellen Zahlen sind ordnungsvollstandig d h jede nichtleere nach oben beschrankte Teilmenge von R displaystyle mathbb R besitzt ein Supremum in R displaystyle mathbb R Wenn man die reellen Zahlen axiomatisch einfuhrt dann ist die Konstruktion als Zahlbereichserweiterung eine Moglichkeit fur den Beweis ihrer Existenz genauer Die Konstruktion in vier Schritten aus der Mengenlehre beweist dass ein Modell fur die durch die Axiome beschriebene Struktur in der Mengenlehre von der die Konstruktion ausging vorhanden ist Ausserdem kann gezeigt werden dass durch die angegebenen Axiome der Korper der reellen Zahlen bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt ist Dies folgt im Wesentlichen daraus dass ein Modell der reellen Zahlen ausser der Identitat keinen weiteren Automorphismus zulasst 6 Statt der oben genannten Axiome gibt es weitere Moglichkeiten die reellen Zahlen axiomatisch zu charakterisieren Besonders das Axiom der Vollstandigkeit kann unterschiedlich formuliert werden So gibt es insbesondere fur die oben beschriebenen Konstruktionsmoglichkeiten auch unterschiedliche Moglichkeiten die Vollstandigkeit auszudrucken wie der nachste Abschnitt zeigt Zum Supremumsaxiom gleichwertige Axiome Bearbeiten Alternativ zum Supremumsaxiom kann gefordert werden 7 Das Archimedische Axiom und das Vollstandigkeitsaxiom das besagt dass jede Cauchy Folge in R displaystyle mathbb R konvergiert Das Archimedische Axiom und das Intervallschachtelungsaxiom das besagt dass der Durchschnitt jeder monoton fallenden Folge abgeschlossener beschrankter Intervalle nichtleer ist Das Infimumsaxiom das besagt dass jede nichtleere nach unten beschrankte Teilmenge von R displaystyle mathbb R ein Infimum besitzt Das Heine Borel Axiom das besagt dass wenn ein abgeschlossenes beschranktes Intervall von R displaystyle mathbb R durch beliebig viele offene Mengen von R displaystyle mathbb R uberdeckt wird es unter diesen offenen Mengen stets auch nur endlich viele gibt die das Intervall bereits uberdecken Das Bolzano Weierstrass Axiom das besagt dass jede unendliche beschrankte Teilmenge von R displaystyle mathbb R mindestens einen Haufungspunkt besitzt Das Monotonieaxiom das besagt dass jede monotone beschrankte Folge in R displaystyle mathbb R konvergiert Das Zusammenhangsaxiom das besagt dass die reellen Zahlen mit der ublichen Topologie versehen einen zusammenhangenden topologischen Raum bilden Ausserdem gibt es die Moglichkeit die Vollstandigkeit durch stetige Funktionen zu beschreiben indem man bestimmte Eigenschaften stetiger Funktionen zu Axiomen erhebt Etwa Das Zwischenwertaxiom Eine auf einem Intervall von R displaystyle mathbb R definierte stetige reelle Funktion nimmt in ihrem Wertebereich stets jeden Zwischenwert an Das Beschranktheitsaxiom Eine auf einem abgeschlossenen und beschrankten Intervall von R displaystyle mathbb R definierte stetige reelle Funktion hat stets einen nach oben beschrankten Wertebereich Das Maximumsaxiom Eine auf einem abgeschlossenen und beschrankten Intervall von R displaystyle mathbb R definierte stetige reelle Funktion besitzt stets eine Maximumsstelle Machtigkeiten BearbeitenDie Machtigkeit von R displaystyle mathbb R wird mit c displaystyle mathfrak c Machtigkeit des Kontinuums bezeichnet Sie ist grosser als die Machtigkeit der Menge der naturlichen Zahlen die als kleinste unendliche Machtigkeit ℵ 0 displaystyle aleph 0 heisst Die Menge der reellen Zahlen ist deshalb uberabzahlbar Ein Beweis fur ihre Uberabzahlbarkeit ist Cantors zweites Diagonalargument Informell bedeutet Uberabzahlbarkeit dass jede Liste x 1 x 2 x 3 displaystyle x 1 x 2 x 3 dotsc reeller Zahlen unvollstandig ist Da die Menge der reellen Zahlen gleichmachtig zu der Potenzmenge der naturlichen Zahlen ist gibt man ihre Machtigkeit auch mit 2 ℵ 0 displaystyle 2 aleph 0 an Die eingangs genannten weniger umfassenden Erweiterungen der Menge der naturlichen Zahlen sind dagegen gleichmachtig zur Menge der naturlichen Zahlen also abzahlbar Fur die Menge der rationalen Zahlen lasst sich dies durch Cantors erstes Diagonalargument beweisen Selbst die Menge der algebraischen Zahlen und allgemeiner die Menge der berechenbaren Zahlen sind abzahlbar Die Uberabzahlbarkeit entsteht also erst durch die Hinzunahme der nicht berechenbaren transzendenten Zahlen In der Mengenlehre wurde nach Cantors Entdeckungen die Frage untersucht Gibt es eine Machtigkeit zwischen abzahlbar und der Machtigkeit der reellen Zahlen zwischen ℵ 0 displaystyle aleph 0 und c displaystyle mathfrak c Oder fur die reellen Zahlen formuliert Ist jede uberabzahlbare Teilmenge der reellen Zahlen gleichmachtig zur Menge aller reellen Zahlen Die Vermutung dass die Antwort auf die erste Frage Nein und auf die zweite Frage Ja lautet wird als Kontinuumshypothese CH bezeichnet kurz formuliert als ℵ 1 c displaystyle aleph 1 mathfrak c und 2 ℵ 0 ℵ 1 displaystyle 2 aleph 0 aleph 1 Es konnte gezeigt werden dass die Kontinuumshypothese unabhangig ist von den ublicherweise verwendeten Axiomensystemen wie der Zermelo Fraenkel Mengenlehre mit Auswahlaxiom ZFC d h sie kann im Rahmen dieser Systeme weder bewiesen noch widerlegt werden Topologie Kompaktheit erweiterte reelle Zahlen BearbeitenDie ubliche Topologie mit der die reellen Zahlen versehen werden ist diejenige die aus der Basis der offenen Intervalle a b a b x R a lt x lt b a b R displaystyle a b a b x in mathbb R mid a lt x lt b quad a b in mathbb R erzeugt wird In dieser Form geschrieben ist es die Ordnungstopologie Offene Intervalle in den reellen Zahlen lassen sich aber auch durch Mittelpunkt p displaystyle p und Radius r displaystyle r darstellen p r p r displaystyle p r p r also als offene Kugeln B r p x R x p lt r displaystyle B r p x in mathbb R mid x p lt r bezuglich der durch die Betragsfunktion definierten Metrik d x y x y displaystyle d x y x y Die von den offenen Intervallen erzeugte Topologie ist also gleichzeitig die Topologie dieses metrischen Raums Da die rationalen Zahlen in dieser Topologie dicht liegen reicht es sich bei den Intervallgrenzen bzw den Mittelpunkten und Radien der Balle die die Topologie definieren auf rationale Zahlen a b p r displaystyle a b p r zu beschranken die Topologie genugt daher beiden Abzahlbarkeitsaxiomen Im Gegensatz zu den rationalen Zahlen sind die reellen Zahlen ein lokalkompakter Raum zu jeder reellen Zahl x displaystyle x lasst sich also eine offene Umgebung angeben deren Abschluss kompakt ist So eine offene Umgebung ist einfach zu finden jede beschrankte offene Menge U displaystyle U mit x U displaystyle x in U leistet das Gewunschte nach dem Satz von Heine Borel ist U displaystyle bar U kompakt Der reelle Zahlenkorper ist nur lokalkompakt aber nicht kompakt Eine verbreitete Kompaktifizierung sind die sogenannten erweiterten reellen Zahlen R R displaystyle overline mathbb R mathbb R cup infty infty wobei die Umgebungen von displaystyle infty durch die Umgebungsbasis B r r Q displaystyle B r infty mid r in mathbb Q mit B r x R x lt 1 r displaystyle B r infty x in mathbb R mid x lt tfrac 1 r und die Umgebungen von displaystyle infty durch die Umgebungsbasis B r r Q displaystyle B r infty mid r in mathbb Q mit B r x R x gt 1 r displaystyle B r infty x in mathbb R mid x gt tfrac 1 r definiert werden Diese Topologie genugt weiterhin beiden Abzahlbarkeitsaxiomen R displaystyle overline mathbb R ist homoomorph zum abgeschlossenen Intervall 0 1 displaystyle 0 1 beispielsweise ist die Abbildung x arctan x displaystyle x mapsto arctan x ein Homoomorphismus R p 2 p 2 displaystyle overline mathbb R to pi 2 pi 2 und alle kompakten Intervalle sind mittels affin linearer Funktionen homoomorph Bestimmt divergente Folgen sind in der Topologie der erweiterten reellen Zahlen konvergent beispielsweise handelt die Aussage lim n n 2 displaystyle lim n to infty n 2 infty in dieser Topologie von einem echten Grenzwert Mit lt x lt displaystyle infty lt x lt infty fur alle x R displaystyle x in mathbb R sind die erweiterten reellen Zahlen weiterhin totalgeordnet Es ist allerdings nicht moglich die Korperstruktur der reellen Zahlen auf die erweiterten reellen Zahlen zu ubertragen beispielsweise hat die Gleichung x displaystyle infty x infty keine eindeutige Losung Verwandte Themen BearbeitenEin Nicht Standard Modell der Analysis leitet sich aus der Modelltheorie ab Eine naherungsweise Darstellung reeller Zahlen im Computer erfolgt durch Gleitkommazahlen Berechnungen unter Berucksichtigung der Naherungsfehler ermoglicht die Intervallarithmetik Die Darstellung von Zahlen erfolgt in einem Zahlensystem Literatur BearbeitenOliver Deiser Reelle Zahlen Das klassische Kontinuum und die naturlichen Folgen Springer Verlag 2007 ISBN 3 540 45387 3 Klaus Mainzer Reelle Zahlen In Heinz Dieter Ebbinghaus u a Zahlen 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg 1992 ISBN 3 540 55654 0 Kapitel 2 Otto Forster Analysis 1 Differential und Integralrechnung einer Veranderlichen 4 Auflage vieweg 1983 ISBN 3 528 37224 9 Harro Heuser Lehrbuch der Analysis Teil 1 5 Auflage Teubner Verlag 1988 ISBN 3 519 42221 2 John M H Olmsted The Real Number System Appleton Century Crofts New York 1962 Der kleine Duden Mathematik 2 Auflage Dudenverlag Mannheim u a 1996 ISBN 3 411 05352 6 Weblinks Bearbeiten Wiktionary reelle Zahl Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikibooks Mathe fur Nicht Freaks Reelle Zahlen Lern und Lehrmaterialien Wikibooks Analysis Reelle Zahlen Lern und Lehrmaterialien Wikibooks M A T H E m a T R i x displaystyle color BlueViolet begin smallmatrix mathbf MATHE mu alpha T mathbb R ix end smallmatrix Mathematik fur die Schule Zahlenmengen L D Kudryavtsev Real number In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch encyclopediaofmath org Eric W Weisstein Real number In MathWorld englisch Einzelnachweise Bearbeiten Georg Cantor Grundlagen einer allgemeinen Mannigfaltigkeitslehre 1883 9 zitiert nach Oskar Becker Grundlagen der Mathematik in geschichtlicher Entwicklung 1 Auflage suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1995 ISBN 3 518 27714 6 S 245 ff Edmund Landau Grundlagen der Analysis Chelsea Publishing New York 1948 Georg Cantor Grundlagen einer allgemeinen Mannigfaltigkeitslehre 1883 9 zitiert nach Oskar Becker Grundlagen der Mathematik in geschichtlicher Entwicklung 1 Auflage suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1995 ISBN 3 518 27714 6 S 248 Konrad Knopp Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen 5 Auflage Springer Verlag 1964 ISBN 3 540 03138 3 3 Die irrationalen Zahlen Nicolas Bourbaki Topologie Generale Elements de mathematique Springer Berlin 2007 ISBN 3 540 33936 1 Kap 4 S 3 Ebbinghaus u a Zahlen 1992 Teil A Kapitel 2 5 3 Ebbinghaus u a Zahlen 1992 Teil A Kapitel 2 5 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reelle Zahl amp oldid 227657818