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Uniforme Raume sind im Teilgebiet Topologie der Mathematik Verallgemeinerungen metrischer Raume Jeder metrische Raum kann auf naturliche Weise als uniformer Raum betrachtet werden und jeder uniforme Raum kann auf naturliche Weise als topologischer Raum betrachtet werden Ein uniformer Raum ist eine Menge mit einer sogenannten uniformen Struktur die eine Topologie auf der Menge definiert zusatzlich aber erlaubt Umgebungen an verschiedenen Punkten miteinander zu vergleichen und die aus der Theorie der metrischen Raume bekannten Begriffe wie Vollstandigkeit gleichmassige Stetigkeit und gleichmassige Konvergenz zu verallgemeinern und zu abstrahieren Das Konzept der uniformen Raume gestattet die Formalisierung der Idee dass ein Punkt x displaystyle x gleich nah bei einem anderen Punkt a displaystyle a ist wie ein dritter Punkt y displaystyle y bei einem vierten Punkt b displaystyle b wahrend in topologischen Raumen nur Aussagen der Form x displaystyle x ist gleich nah bei a displaystyle a wie y displaystyle y bei a displaystyle a ist gemacht werden konnen Anders als bei metrischen Raumen wird dieser Vergleich hier nicht durch ein Abstandsmass vermittelt sondern durch eine direkte Beziehung zwischen den Umgebungsfiltern von a displaystyle a und b displaystyle b Neben metrischen Raumen induzieren auch topologische Gruppen uniforme Strukturen auf der unterliegenden Menge Ein topologischer Raum zu dessen Topologie es eine uniforme Struktur gibt die jene induziert heisst uniformisierbarer Raum Dieser Begriff ist aquivalent zu dem des vollstandig regularen Raumes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Definition 2 1 Definition mit Nachbarschaften 2 2 Definition mit gleichmassigen Uberdeckungen 2 3 Definition durch Pseudometriken 3 Fundamentalsystem einer uniformen Struktur 3 1 Ein Kriterium fur Fundamentalsysteme 3 2 Anwendungsbeispiel 4 Anschauung 5 Gleichmassig stetige Funktionen 6 Topologie uniformer Raume 7 Vollstandigkeit 8 Beispiele 9 Anmerkungen 10 LiteraturGeschichte BearbeitenBevor Andre Weil im Jahr 1937 die erste explizite Definition einer uniformen Struktur gab wurden uniforme Konzepte uberwiegend im Zusammenhang mit metrischen Raumen diskutiert Nicolas Bourbaki prasentierten in ihrem Buch Topologie Generale eine Definition einer uniformen Struktur die auf Nachbarschaften aufbaut und John W Tukey lieferte eine Definition die auf uniformen Uberdeckungen basiert Andre Weil charakterisierte uniforme Raume mit Hilfe einer Familie von Pseudometriken Definition BearbeitenDefinition mit Nachbarschaften Bearbeiten Ein uniformer Raum X F displaystyle X Phi nbsp ist eine Menge X displaystyle X nbsp zusammen mit einer nichtleeren Familie F displaystyle Phi nbsp von Teilmengen des kartesischen Produkts X X displaystyle X times X nbsp welche die folgenden Axiome erfullt Alle Mengen die zu F displaystyle Phi nbsp gehoren enthalten die Diagonale x x x X displaystyle x x x in X nbsp Falls U F displaystyle U in Phi nbsp ist und V displaystyle V nbsp eine weitere Teilmenge in X X displaystyle X times X nbsp welche U displaystyle U nbsp enthalt so ist auch V F displaystyle V in Phi nbsp Falls U displaystyle U nbsp und V displaystyle V nbsp in F displaystyle Phi nbsp sind so liegt auch U V displaystyle U cap V nbsp in F displaystyle Phi nbsp Fur jedes U F displaystyle U in Phi nbsp existiert ein V F displaystyle V in Phi nbsp mit der Eigenschaft x y y z V x z U displaystyle x y y z in V Rightarrow x z in U nbsp Fur jedes U F displaystyle U in Phi nbsp ist auch y x x y U F displaystyle y x x y in U in Phi nbsp F displaystyle Phi nbsp heisst uniforme Struktur Die Elemente von F displaystyle Phi nbsp werden Nachbarschaften genannt Die Axiome 2 3 und 5 lassen sich zusammenfassen als Eine uniforme Struktur ist ein Mengenfilter uber X X displaystyle X times X nbsp sodass die symmetrischen Elemente eine Filterbasis der Struktur sind Man schreibt U x y x y U displaystyle U x y x y in U nbsp Eine typische Nachbarschaft wird graphisch oft als ein Schlauch um die Diagonale y x displaystyle y x nbsp in X X displaystyle X times X nbsp gezeichnet U x displaystyle U x nbsp ist eine typische Umgebung von x displaystyle x nbsp U y displaystyle U y nbsp ist dann eine typische Umgebung von y displaystyle y nbsp Man betrachtet dann die beiden Umgebungen als gleich gross Definition mit gleichmassigen Uberdeckungen Bearbeiten Ein uniformer Raum X 8 displaystyle X theta nbsp ist eine Menge X displaystyle X nbsp zusammen mit einer Familie 8 displaystyle theta nbsp von Uberdeckungen von X displaystyle X nbsp die bezuglich der Stern Verfeinerung einen Filter bilden Dabei ist die Uberdeckung P displaystyle P nbsp eine Stern Verfeinerung der Uberdeckung Q displaystyle Q nbsp geschrieben P lt Q displaystyle P lt ast Q nbsp falls fur jedes A P displaystyle A in P nbsp ein U Q displaystyle U in Q nbsp existiert so dass fur jedes B P displaystyle B in P nbsp mit A B displaystyle A cap B neq emptyset nbsp auch B U displaystyle B subseteq U nbsp gilt Dies reduziert sich auf folgende Axiome X displaystyle X nbsp ist in 8 displaystyle theta nbsp Ist P lt Q displaystyle P lt ast Q nbsp und P 8 displaystyle P in theta nbsp so gilt auch Q 8 displaystyle Q in theta nbsp Sind P displaystyle P nbsp und Q displaystyle Q nbsp in 8 displaystyle theta nbsp so existiert ein R displaystyle R nbsp in 8 displaystyle theta nbsp mit R lt P displaystyle R lt ast P nbsp und R lt Q displaystyle R lt ast Q nbsp Die Elemente aus 8 displaystyle theta nbsp werden gleichmassige Uberdeckungen genannt 8 displaystyle theta nbsp selbst heisst Uberdeckungsstruktur Fur einen Punkt x displaystyle x nbsp und eine gleichmassige Uberdeckung P displaystyle P nbsp bildet die Vereinigung jener Elemente von P displaystyle P nbsp die x displaystyle x nbsp enthalten eine typische Umgebung von x displaystyle x nbsp der Grosse P displaystyle P nbsp Dieses Mass kann anschaulich gleichmassig auf dem ganzen Raum angewandt werden Sei ein uniformer Raum definiert durch Nachbarschaften gegeben Dann heisst eine Uberdeckung P displaystyle P nbsp gleichmassig falls eine Nachbarschaft U displaystyle U nbsp existiert so dass fur jedes x X displaystyle x in X nbsp ein A P displaystyle A in P nbsp mit U x A displaystyle U x subseteq A nbsp existiert Die so definierten gleichmassigen Uberdeckungen bilden einen uniformen Raum gemass der zweiten Definition Sei umgekehrt ein uniformer Raum durch gleichmassige Uberdeckungen gegeben Dann bilden die Obermengen von A A A P displaystyle textstyle bigcup A times A vert A in P nbsp wobei P displaystyle P nbsp die uniformen Uberdeckungen durchlauft die Nachbarschaften eines uniformen Raumes gemass der ersten Definition Diese beiden Transformationen sind zueinander invers Definition durch Pseudometriken Bearbeiten Uniforme Raume konnen weiter auch mit Hilfe von Systemen von Pseudometriken definiert werden Dieser Ansatz der im Artikel Pseudometrik genau beschrieben wird erweist sich insbesondere in der Funktionalanalysis als nutzlich Fundamentalsystem einer uniformen Struktur BearbeitenSei F displaystyle Phi nbsp ein Nachbarschaftssystem Ein Teilsystem F displaystyle F nbsp von F displaystyle Phi nbsp heisst Fundamentalsystem von F displaystyle Phi nbsp wenn jede Nachbarschaft aus F displaystyle Phi nbsp eine Nachbarschaft aus F displaystyle F nbsp enthalt das heisst dass F displaystyle F nbsp eine Filterbasis von F displaystyle Phi nbsp ist Ein Fundamentalsystem spielt fur die uniforme Struktur dieselbe Rolle die eine Basis fur die Topologie in allgemeinen topologischen Raumen spielt Dies lasst sich so prazisieren Bezeichne F x N F x x N displaystyle F x N in F x x in N nbsp die Menge der F displaystyle F nbsp Nachbarschaften eines Punktes x displaystyle x nbsp und sei F x U x U F x displaystyle F x U x U in F x nbsp Dann ist F x displaystyle F x nbsp eine Umgebungsbasis von x displaystyle x nbsp und die Vereinigung B x X F x displaystyle textstyle B bigcup x in X F x nbsp aller Umgebungsbasen eine Basis der Topologie Ein Kriterium fur Fundamentalsysteme Bearbeiten Wie eine Basis zur Definition einer eindeutigen topologischen Struktur verwendet werden kann so kann man mit einem Fundamentalsystem eine eindeutige uniforme Struktur definieren Sei F displaystyle F nbsp ein System von Teilmengen von X X displaystyle X times X nbsp mit folgenden Eigenschaften Jedes Element von F displaystyle F nbsp enthalt die identische Relation Jeder endliche Durchschnitt von Mengen aus F displaystyle F nbsp enthalt eine Menge aus F displaystyle F nbsp Fur jedes Element N displaystyle N nbsp aus F displaystyle F nbsp existiert M displaystyle M nbsp aus F displaystyle F nbsp mit M N 1 displaystyle M subseteq N 1 nbsp Fur jedes Element N displaystyle N nbsp aus F displaystyle F nbsp existiert M displaystyle M nbsp aus F displaystyle F nbsp mit M 2 N displaystyle M 2 subseteq N nbsp Dann ist der von F displaystyle F nbsp erzeugte Filter F N X X M F M N displaystyle Phi N subseteq X times X exists M in F M subseteq N nbsp eine uniforme Struktur auf X displaystyle X nbsp mit F displaystyle F nbsp als Fundamentalsystem Mit N 1 displaystyle N 1 nbsp bzw M 2 M M displaystyle M 2 M circ M nbsp ist die Umkehrung bzw Verkettung im Relationensinn gemeint Diese vier Eigenschaften beschreiben die Elemente von F displaystyle F nbsp als Klasse von binaren Relationen auf X displaystyle X nbsp Die erste Eigenschaft fordert die Reflexivitat jeder dieser Relationen Die zweite Eigenschaften beschreibt das Verhaltnis dieser Relationen untereinander sie lasst sich auch so formulieren Jede endliche Menge von Relationen aus F displaystyle F nbsp hat eine gemeinsame Verscharfung in F displaystyle F nbsp Die dritte und vierte Eigenschaft schwachen folgende Attribute von Einzelrelationen ab Sind alle Relationen aus F displaystyle F nbsp symmetrisch dann ist 3 erfullt Sind alle Relationen aus F displaystyle F nbsp transitiv dann ist 4 erfullt Anwendungsbeispiel Bearbeiten Sei X displaystyle X nbsp eine Menge Y displaystyle Y nbsp ein uniformer Raum und A Y X displaystyle A Y X nbsp die Menge der Abbildungen von X displaystyle X nbsp nach Y displaystyle Y nbsp Setzt man fur jede Nachbarschaft N Y Y displaystyle N subseteq Y times Y nbsp W X N f g A A x X f x g x N displaystyle W X N f g in A times A forall x in X f x g x in N nbsp dann bildet die Menge der so definierten Nachbarschaften auf A displaystyle A nbsp ein Fundamentalsystem einer uniformen Struktur auf A displaystyle A nbsp Mit dieser Konstruktion lasst sich die uniforme Struktur des Bildraums auf die volle Abbildungsmenge A displaystyle A nbsp und damit auch auf jede Teilmenge von A displaystyle A nbsp als Unterraum ubertragen Anschauung BearbeitenIn metrischen Raumen werden Begriffe wie Stetigkeit und Gleichmassigkeit gewohnlich mit Hilfe von d displaystyle delta nbsp und e displaystyle varepsilon nbsp definiert welche die Nahe numerisch beschreiben In topologischen Raumen wird diese Anschauung mit Hilfe von Umgebungen O displaystyle O nbsp eines Punktes x displaystyle x nbsp ausgedruckt Dabei ersetzt der Ausdruck a O displaystyle a in O nbsp die Bezeichnung x a lt d displaystyle x a lt delta nbsp Die d displaystyle delta nbsp e displaystyle varepsilon nbsp Definition der Stetigkeit ubertragt sich dann direkt auf topologische Raume In uniformen Raumen ist a U x displaystyle a in U x nbsp der Ersatz fur x a lt d displaystyle x a lt delta nbsp Weiter kann auch die d displaystyle delta nbsp e displaystyle varepsilon nbsp Definition der gleichmassigen Stetigkeit direkt in die entsprechende Definition in uniformen Raumen ubersetzt werden Die uniforme Struktur erlaubt es Nahe nicht nur wie in allgemeinen topologischen Raumen fur jeden Punkt x displaystyle x nbsp einzeln zu betrachten sondern man hat einen gleichmassigen Begriff von Nahe zur Verfugung der sich auf den ganzen Raum anwenden lasst Die Axiome fur Nachbarschaften garantieren ein nichtnumerisches Mass fur die Nahe Das vierte Axiom beinhaltet sowohl die Dreiecksungleichung als auch die Moglichkeit Mengen zu halbieren Die Anschauung fur eine gleichmassige Uberdeckungsstruktur ist dass verschiedene Elemente einer Uberdeckung als gleich gross betrachtet werden Die Bedeutung der Sternverfeinerung ist dass falls P lt Q displaystyle P lt ast Q nbsp gilt dann Mengen der Grosse P displaystyle P nbsp halb so gross sind wie Mengen der Grosse Q displaystyle Q nbsp Gleichmassig stetige Funktionen BearbeitenEine gleichmassig stetige Funktion ist dadurch definiert dass Urbilder von Nachbarschaften wiederum Nachbarschaften sind oder aquivalent dass Urbilder von gleichmassigen Uberdeckungsstrukturen wieder gleichmassige Uberdeckungsstrukturen sind So wie die stetigen Funktionen zwischen topologischen Raumen die topologischen Eigenschaften erhalten erhalten gleichmassig stetige Funktionen die uniformen Strukturen Ein Isomorphismus zwischen uniformen Strukturen also eine in beiden Richtungen gleichmassig stetige Bijektion heisst uniformer Isomorphismus Topologie uniformer Raume BearbeitenJede uniforme Struktur auf einer Menge X displaystyle X nbsp induziert auch eine Topologie auf X displaystyle X nbsp Dabei ist eine Teilmenge O displaystyle O nbsp von X displaystyle X nbsp genau dann offen wenn fur jedes x displaystyle x nbsp in O displaystyle O nbsp eine Nachbarschaft V displaystyle V nbsp existiert so dass V x displaystyle V x nbsp eine Teilmenge von O displaystyle O nbsp ist Es ist moglich dass verschiedene uniformen Strukturen dieselbe Topologie auf X displaystyle X nbsp erzeugen Die resultierende Topologie ist eine symmetrische Topologie d h der Raum ist ein R0 Raum Weiter ist jeder uniforme Raum ein vollstandig regularer Raum und auf jedem vollstandig regularen Raum kann eine uniforme Struktur definiert werden welche die gegebene Topologie erzeugt Ein uniformer Raum X displaystyle X nbsp ist genau dann ein Kolmogoroff Raum wenn der Durchschnitt aller Nachbarschaften die Diagonale ist In diesem Fall ist X displaystyle X nbsp sogar ein Tychonoff Raum und somit insbesondere ein Hausdorff Raum Vollstandigkeit BearbeitenIn Analogie zu vollstandigen metrischen Raumen kann man auch Vollstandigkeit in uniformen Raumen untersuchen Anstelle von Cauchy Folgen arbeitet man mit Cauchynetzen oder Cauchyfiltern Ein Cauchyfilter F displaystyle F nbsp auf einem uniformen Raum ist ein Filter F displaystyle F nbsp so dass fur jede Nachbarschaft U displaystyle U nbsp ein A F displaystyle A in F nbsp mit A A U displaystyle A times A subseteq U nbsp existiert Ein uniformer Raum heisst vollstandig falls jeder Cauchyfilter konvergiert Wie bei metrischen Raumen hat jeder uniforme Raum eine Vervollstandigung das heisst es existiert ein separierter uniformer Raum Y displaystyle Y nbsp und eine gleichmassig stetige Abbildung i X Y displaystyle i colon X to Y nbsp so dass zu jeder gleichmassig stetigen Abbildung f X Z displaystyle f colon X to Z nbsp in einen vollstandigen separierten uniformen Raum Z displaystyle Z nbsp eine eindeutig bestimmte gleichmassig stetige Abbildung g Y Z displaystyle g colon Y to Z nbsp mit f g i displaystyle f g circ i nbsp existiert Ahnlich wie bei metrischen Raumen kann diese Vervollstandigung uber Aquivalenzklassen von Cauchyfiltern definiert werden Dabei gilt F G displaystyle F approx G nbsp falls F G displaystyle F cap G nbsp ein Cauchyfilter ist Fur eine Nachbarschaft U displaystyle U nbsp ist F G A F G A A U displaystyle F approx G approx colon exists A subseteq F cap G A times A subseteq U nbsp eine Umgebung Stattdessen konnen auch minimale Filter bzw runde Filter verwendet werden Ein Filter F displaystyle F nbsp heisst rund falls A F displaystyle A in F nbsp impliziert dass eine Nachbarschaft U displaystyle U nbsp und ein B F displaystyle B in F nbsp existieren so dass U B A displaystyle U B subseteq A nbsp Jede displaystyle approx nbsp Aquivalenzklasse enthalt genau einen minimalen bzw runden Filter somit kann die Vervollstandigung auf der Menge der minimalen runden Cauchyfiltern definiert werden Beispiele BearbeitenJeder metrische Raum X d displaystyle X d nbsp besitzt eine uniforme Struktur deren Topologie mit der von der Metrik erzeugten Topologie ubereinstimmt Dazu definiere man fur jedes e R displaystyle varepsilon in mathbb R nbsp die Nachbarschaft U e x y X X d x y lt e displaystyle U varepsilon x y in X times X mid d x y lt varepsilon nbsp und die uniforme Struktur F V X X e R U e V displaystyle Phi V subset X times X mid exists varepsilon in mathbb R U varepsilon subset V nbsp Diese Konstruktion macht die Verallgemeinerung der metrischen auf die uniformen Raume besonders augenfallig Beispiele aus der Theorie metrischer Raume zeigen dass verschiedene uniforme Strukturen dieselbe Topologie erzeugen konnen Sei zum Beispiel d 1 x y x y displaystyle d 1 x y x y nbsp die gewohnliche Metrik auf R displaystyle mathbb R nbsp und d 2 x y e x e y displaystyle d 2 x y mathrm e x mathrm e y nbsp Beide Metriken erzeugen die Standardtopologie auf R displaystyle mathbb R nbsp die zugehorigen uniformen Strukturen sind dagegen verschieden So ist x y x y lt 1 displaystyle x y x y lt 1 nbsp eine Nachbarschaft in der von d 1 displaystyle d 1 nbsp erzeugten uniformen Struktur aber nicht fur diejenige von d 2 displaystyle d 2 nbsp Dies druckt sich dadurch aus dass die Identitat i R d 1 R d 2 x x displaystyle begin array lclc iota colon amp mathbb R d 1 amp to amp mathbb R d 2 amp x amp mapsto amp x end array nbsp zwar stetig aber nicht gleichmassig stetig ist 1 Jede topologische Gruppe G displaystyle G cdot nbsp und damit speziell jeder topologische Vektorraum wird zu einem uniformen Raum wenn wir die Teilmengen V displaystyle V nbsp von G G displaystyle G times G nbsp als Nachbarschaften definieren die eine Menge der Form x y x y 1 U displaystyle x y colon x cdot y 1 in U nbsp fur eine Umgebung U displaystyle U nbsp des neutralen Elementes von G displaystyle G nbsp enthalten Die so definierte uniforme Struktur heisst rechte uniforme Struktur auf G displaystyle G nbsp da fur jedes a displaystyle a nbsp in G displaystyle G nbsp die Rechtsmultiplikation x x a displaystyle x to x cdot a nbsp gleichmassig stetig ist Man kann auch analog eine linke uniforme Struktur auf G displaystyle G nbsp definieren Die beiden uniformen Strukturen konnen verschieden sein erzeugen aber dieselbe Topologie auf G displaystyle G nbsp Wenn die Topologie einer topologischen Gruppe von einer linksinvarianten Metrik erzeugt wird dann stimmt die linksuniforme Struktur der topologischen Gruppe mit uniformen Struktur als metrischer Raum uberein Beispielsweise stimmt die uniforme Struktur von R n displaystyle mathbb R n nbsp als topologische Gruppe mit der uniformen Struktur von R n displaystyle mathbb R n nbsp als metrischer Raum mit der Standard Metrik uberein Jeder kompakte Hausdorff Raum tragt eine eindeutige uniforme Struktur die die gegebene Topologie induziert Die Eindeutigkeit folgt daraus dass stetige Funktionen auf kompakten Raumen gleichmassig stetig sind und somit jeder Homoomorphismus auch uniformer Isomorphismus ist Anmerkungen Bearbeiten Gleichmassige Stetigkeit von i displaystyle iota nbsp wurde bedeuten dass e gt 0 d gt 0 x y R d 1 x y lt d d 2 x y lt e displaystyle forall varepsilon gt 0 exists delta gt 0 forall x y in mathbb R d 1 x y lt delta implies d 2 x y lt varepsilon nbsp Es gilt aber e gt 0 d gt 0 x y R d 1 x y x y lt d d 2 x y e x e y gt e displaystyle forall varepsilon gt 0 forall delta gt 0 exists x y in mathbb R d 1 x y x y lt delta quad land quad d 2 x y mathrm e x mathrm e y gt varepsilon nbsp Man nehme nur e x gt e 1 e d 2 displaystyle mathrm e x gt varepsilon 1 mathrm e delta 2 nbsp und y x d 2 displaystyle y x delta 2 nbsp Literatur BearbeitenIoan M James Introduction to Uniform Spaces London Mathematical Society Lecture Note Series Bd 144 Cambridge University Press Cambridge u a 1990 ISBN 0 521 38620 9 Boto von Querenburg Mengentheoretische Topologie Springer Lehrbuch 3 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2001 ISBN 3 540 67790 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uniformer Raum amp oldid 226880205