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Die Dimensionsanalyse ist ein mathematisches Verfahren um das Zusammenspiel physikalischer Grossen bei Naturphanomenen zu erfassen ohne die einem physikalischen Vorgang zugrundeliegende Formel oder eine exakte Gesetzmassigkeit zu kennen Ihre Anwendung beruht auf angewandter Mathematik praktischer Beobachtungsgabe der Durchfuhrung und Auswertung von Versuchen und auf intuitivem physikalischen Verstandnis Sie hat sich insbesondere in der Stromungsmechanik bewahrt Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Fur wirklichkeitsnahe Probleme in Technik und Wissenschaft sind die zugeordneten mathematischen Gleichungen in den meisten Fallen aufgrund komplexer Randbedingungen nicht analytisch sondern nur numerisch losbar also durch Computerverfahren Die Anwendung der Dimensionsanalyse auf geometrisch ahnliche jedoch labortechnisch oder numerisch leichter handhabbare Modelle erlaubt hier haufig sehr genaue Ruckschlusse auf die Losung des hochkomplexen Ausgangsproblems Die Dimensionsanalyse findet hauptsachlich in der experimentellen Physik im Ingenieurwesen aber auch in der Medizin und Biologie Anwendung Teilweise wird auch die Dimensionsbetrachtung zur Prufung der Plausibilitat einer physikalischen Formel als Dimensionsanalyse bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Anwendungsgebiete 2 Historie und Uberblick 3 Dimensionen und Masssysteme 3 1 Basisgrossen und deren Einheiten in der Physik 3 2 Grundgrossensysteme 3 3 Aquivalenz von Grundgrossensystemen 3 4 In der Mechanik gebrauchliche Grossenarten in einem M L T System 3 5 Grundgrossensysteme und ihre Transformationen 4 P Faktoren 4 1 Definition 4 2 Anzahl der P Faktoren 4 3 Formale Vorgehensweise fur eine Dimensionsanalyse 4 4 Kontrollmoglichkeiten 4 5 Schlussfolgerungen 4 6 Auffinden eines Fundamentalsystems von P Faktoren 4 6 1 Analytisches Vorgehen 4 6 2 Methode des Erratens 4 6 3 Wertung der Methoden 4 6 4 Bildung physikalisch nutzlicher Fundamentalsysteme 5 Dimensionshomogene Funktionen 5 1 Aussagen des P Theorems 5 2 Schlussfolgerungen 6 Vektoren und Tensoren 7 Ubergang zur Modelltheorie 7 1 Vollstandige und teilweise Modellahnlichkeit 7 2 Modellgesetze 7 3 Modellversuche 8 Beispiele 8 1 Galileis Fallgesetz 8 2 Eulers Knickstab 8 3 In Fluiden umstromte Korper 8 3 1 Stromungswiderstand einer Kugel 8 3 2 Modelle von Schiffen 8 3 3 Modelle von Flugzeugen und U Booten 8 4 Energie des ersten Atombombentests 1945 in New Mexico 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAnwendungsgebiete BearbeitenDie Problemstellungen und Anwendungsmoglichkeiten sind vielfaltig Einige Themenfelder sind Aerodynamik und das Verhalten von Korpern in stromenden Fluiden im Allgemeinen Etwa die Untersuchung und Optimierung der aerodynamischen Eigenschaften von Flugzeugen und Hangebrucken Stromungswiderstand und Druckabbau in durchstromten Rohren Bildung von Wellen und deren Ausbreitung in diversen Medien Diffusion und Warmetransport Explosionsvorgange Materialfestigkeitsprufungen und Crashtests Geowissenschaftlich interessant sind Auswirkungen von Erdbeben etwa fur Hochhauser Durchsickerungsvorgange im Erdreich Tragfahigkeit von Grundungen fur Bauwerke oder Hangrutschungen und Lawinen Im Wasserbau der Abfluss in Gerinnen und der Geschiebetransport in Flussen In Medizin und Biologie das Themengebiet der Bionik der Blutkreislauf oder das Pflanzenwachstum Eine Dimensionsanalyse dieser Vorgange liefert nutzliche Proportionalitaten Vorgaben zur Kalibrierung von Modellversuchen s Modellgesetze und konkrete Anhaltspunkte fur Variantenstudien Wiederholt reicht das aus um daraus funktionale Zusammenhange abzuleiten In jedem Falle tragt sie zum besseren Verstandnis des Problems bei Historie und Uberblick Bearbeiten nbsp Ludwig Prandtl einer der Vater der Stromungsmechanik und sein handbetriebener Stromungskanal 1904 Bereits Physiker wie Ludwig Prandtl Theodore von Karman Albert Shields Johann Nikuradse und John William Strutt 3 Baron Rayleigh die sich Ende des 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts als erste tiefergehend mit den Eigenschaften von Stromungen und bewegten Korpern in Fluiden beschaftigten nutzten die Dimensionsanalyse um vom Laborexperiment mit kontrollierbaren Randbedingungen auf das Verhalten physikalischer Probleme mit geometrisch ahnlichen Korpern oder mit Fluiden anderer Zahigkeit und Dichte zu schliessen Dieses Ahnlichkeitsprinzip also die Moglichkeit physikalische Phanomene in unterschiedlichen Massstaben untersuchen zu konnen bildet die Grundlage der Ahnlichkeitstheorie Haufig wird diese Theorie auch als Modelltheorie bezeichnet Die der Ahnlichkeitstheorie zugrundeliegende Dimensionsanalyse besagt dass sich jede dimensionsgebundene physikalische Formel y f x 1 x 2 x n displaystyle y f x 1 x 2 dots x n nbsp in eine dimensionslose d h von physikalischen Einheiten bereinigte Gestalt uberfuhren lasst Dazu werden y displaystyle y nbsp und f x 1 x 2 x n displaystyle f x 1 x 2 dots x n nbsp durch ein Potenzprodukt der Variablen x 1 x 2 displaystyle x 1 x 2 dots nbsp geteilt und gleichzeitig die einzelnen x i displaystyle x i nbsp in beliebige Potenzen erhoht y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n f x 1 x 2 x n x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n k i R 0 displaystyle frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n frac f x 1 x 2 dots x n x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n k i in mathbb R neq 0 nbsp so dass die linke und die rechte Seite der Gleichung dimensionslos werden Die Dimensionsreinheit und damit die Korrektheit jeder physikalischen Beziehung lasst sich anhand dieser Aussage prufen Genugt eine Formel nicht diesen Kriterien dann ist sie physikalisch nicht exakt Dies gilt fur viele Naherungsformeln die bewusst bestimmte Grossen vernachlassigen Auch ist klar dass nur Grossen gleicher Dimension addiert und subtrahiert werden konnen also untereinander vergleichbar sind Die Argumente etwa trigonometrischer oder anderer transzendenter Funktionen mussen folglich dimensionslose Zahlen sein Das wichtige auf der Dimensionsanalyse aufbauende und unabhangig voneinander von Aime Vaschy 1890 Dmitri Pawlowitsch Rjabuschinski 1911 und Edgar Buckingham 1915 bewiesene P Theorem erweitert obige Aussage dahingehend dass sich die Funktion y f x 1 x 2 x n displaystyle y f x 1 x 2 dots x n nbsp in der allgemeineren Form y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n G P 1 P 2 P p k i R 0 displaystyle frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n G Pi 1 Pi 2 dots Pi p k i in mathbb R neq 0 nbsp darstellen lasst Die Potenzprodukte der x n displaystyle x n nbsp die so genannten P displaystyle Pi nbsp Faktoren in G displaystyle G nbsp mit p lt n displaystyle p lt n nbsp sind dimensionslos Durch die Dimensionsanalyse ist es moglich die funktionale Gestalt physikalischer Formeln bis auf eine reellwertige Konstante C displaystyle C nbsp zu erraten sofern nur wenige physikalische Grossen Einfluss nehmen wie beispielsweise beim erstmals von Galilei formulierten Fallgesetz s t C g t 2 displaystyle s t C cdot g cdot t 2 nbsp mit s displaystyle s nbsp als dem Fallweg g displaystyle g nbsp als der Fallbeschleunigung und t displaystyle t nbsp als der Zeit Die Proportionalitatskonstante C displaystyle C nbsp verbleibt dabei im Experiment zu bestimmen sie ergibt sich zu C 0 5 displaystyle C 0 5 nbsp Dimensionen und Masssysteme BearbeitenBasisgrossen und deren Einheiten in der Physik Bearbeiten nbsp Die Begriffe von Zeit nbsp oder Lange hier veranschaulicht durch das Urmeter erfassen eigenstandige Dimensionen Messen einer physikalischen Grosse heisst Grossenarten z B Geschwindigkeit Druck mit etwas vergleichen Fur solche Vergleiche benotigt man nie mehr als sieben Grundgrossenarten die man Basisgrossenarten nennt Fur sie sind uber Prototypen Basiseinheiten z B Meter Sekunde definiert Jede Basisgrossenart stellt eine eigene Dimension dar die nicht uber die restlichen Basisgrossenarten beschrieben werden kann Sie sind alle voneinander unabhangig Hauptartikel SI Basiseinheiten im Artikel Internationales Einheitensystem Grundgrossensysteme Bearbeiten Ein Grundgrossensystem beinhaltet alle Dimensionen in denen ein Messvorgang stattfindet Ein System das alle bekannten Dimensionen L Lange M Masse T Zeit I Stromstarke 8 thermodynamische Temperatur N Stoffmenge und J Lichtstarke enthalt heisst L M T I 8 N J System Es ist ausreichend um alle Vorgange in der Natur zu erfassen In der Mechanik dem Hauptanwendungsgebiet der Dimensionsanalyse kann man sich meist auf ein L M T System beschranken Im Grundgrossensystem selbst ist die explizite Wahl einer Basiseinheit belanglos Die Lange L wird so etwa mit den Basiseinheiten Meter Fuss Zentimeter Yard etc gemessen Die Basiseinheit dient aber nur einem Vergleichszweck sie ist nicht mit der Dimension zu verwechseln Grundgrossensysteme konnen nicht nur aus denjenigen Grundgrossenarten gebildet werden die auch gleichzeitig Basisgrossenarten sind sondern auch mit allen anderen So ist nach Newton die Kraft als zusammengesetzte Grosse aus Masse und den Grundgrossenarten Lange und Zeit geeignet die Masse in einem L M T System zu ersetzen Dann entsteht ein L F T System mit der Grundgrossenart Kraft F an Stelle der Masse uber die sie definiert ist Die Kraft besitzt hier als Dimensionsbegriff eine eigene unabhangige Dimension welche den Massenbegriff einschliesst Aquivalenz von Grundgrossensystemen Bearbeiten Alle Grossenarten eines M L T System lassen sich auch in einem F L T System angeben Ein M F L T System darf es wegen der Abhangigkeit von Masse und Kraft nicht geben Die Forderung nach voneinander unabhangigen Dimensionen ware verletzt Man kann alternativ Grundgrossensysteme wahlen in denen der Druck die Geschwindigkeit oder die Frequenz Grundgrossen sind Bedingung ist dass jede Grundgrosse fur sich eine von den anderen verwendeten Grundgrossen unabhangige Dimension darstellt Man nennt alle Grundgrossensysteme in denen dieselben Grossen dargestellt werden konnen aquivalent Fur das Auffinden von so genannten P Faktoren ist die explizite Wahl von Grundgrossen belanglos Sie ist nur eine Frage der bevorzugten Darstellungsweise In der Mechanik gebrauchliche Grossenarten in einem M L T System sind nachfolgend mit ihren Dimensionsformeln aufgelistet Ihre Einheiten sind Potenzprodukte der Basiseinheiten Ihre Dimensionsformeln sind Potenzprodukte der Dimensionen innerhalb derer diese Einheiten beschrieben sind In der Mechanik gebrauchliche Grossenarten in einem M L T System Bearbeiten Grossenart Grossenbezeichnung Formelzeichen Einheit DimensionsformelMasse m displaystyle m nbsp kg M displaystyle M nbsp Lange l displaystyle l nbsp b displaystyle b nbsp h displaystyle h nbsp m L displaystyle L nbsp Zeit t displaystyle t nbsp s T displaystyle T nbsp Frequenz f displaystyle f nbsp Hz 1 s T 1 displaystyle T 1 nbsp Winkelgeschwindigkeit w displaystyle omega nbsp 1 s T 1 displaystyle T 1 nbsp Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp m s L T 1 displaystyle L cdot T 1 nbsp Beschleunigung a displaystyle a nbsp m s L T 2 displaystyle L cdot T 2 nbsp Impuls p displaystyle p nbsp m kg s M L T 1 displaystyle M cdot L cdot T 1 nbsp Dichte r displaystyle rho nbsp kg m M L 3 displaystyle M cdot L 3 nbsp Kraft F displaystyle F nbsp N kg m s M L T 2 displaystyle M cdot L cdot T 2 nbsp Wichte g displaystyle gamma nbsp N m M L 2 T 2 displaystyle M cdot L 2 cdot T 2 nbsp Druck Spannung p displaystyle p nbsp N m M L 1 T 2 displaystyle M cdot L 1 cdot T 2 nbsp Elastizitatsmodul E displaystyle E nbsp N m M L 1 T 2 displaystyle M cdot L 1 cdot T 2 nbsp Energie W displaystyle W nbsp J m kg s M L 2 T 2 displaystyle M cdot L 2 cdot T 2 nbsp Leistung P displaystyle P nbsp W m kg s M L 2 T 3 displaystyle M cdot L 2 cdot T 3 nbsp Dynamische Viskositat m displaystyle mu nbsp N s m M L 1 T 1 displaystyle M cdot L 1 cdot T 1 nbsp Kinematische Viskositat n displaystyle nu nbsp m s L 2 T 1 displaystyle L 2 cdot T 1 nbsp Formulierungen wie massgebliche Grosse der Dichte oder Einfluss der Grossen Geschwindigkeit und Beschleunigung sind umgangssprachlich Diese Verwendung des Begriffs Grosse ist im physikalischen Sinne nicht korrekt Dichte Geschwindigkeit Beschleunigung usw sind Grossenarten Erst in einer Gleichung der Art v 3 m s displaystyle v 3 mathrm m s nbsp wird eine Grosse v displaystyle v nbsp man kann auch von Messgrosse sprechen uber eine Mass Einheit m s und eine Masszahl 3 beschrieben Fur technische Zwecke ist dies aber nicht relevant Grundgrossensysteme und ihre Transformationen Bearbeiten Jedes Grundgrossensystem kann mithilfe einer Ubergangsmatrix welche die Exponenten der Dimensionen enthalt in ein dazu aquivalentes uberfuhrt werden Mochte man in einem Grundgrossensystem beispielsweise die Dimension der Kraft F displaystyle F nbsp gegeben in der Form F 1 M 1 L 1 T 2 displaystyle F 1 M 1 cdot L 1 cdot T 2 nbsp durch die Masse M displaystyle M nbsp ausdrucken so gelingt dies durch die einfache algebraische Umstellung M 1 F 1 L 1 T 2 displaystyle M 1 F 1 cdot L 1 cdot T 2 nbsp Oder in ubersichtlicher Form dargestellt mit der Ubergangsmatrix der Exponenten D 1 displaystyle D 1 nbsp D 1 F L T M 1 1 2 L 0 1 0 T 0 0 1 displaystyle D 1 begin pmatrix amp mathbf F amp mathbf L amp mathbf T mathbf M amp 1 amp 1 amp 2 mathbf L amp 0 amp 1 amp 0 mathbf T amp 0 amp 0 amp 1 end pmatrix nbsp Die Transformation der Grundgrossen des M L T Systems zum F L T Grundgrossensystem ist durch die Matrizenmultiplikation R D 1 M L T m 1 0 0 l b h 0 1 0 t 0 0 1 f 0 0 1 w 0 0 1 v 0 1 1 a 0 1 2 r 1 3 0 F 1 1 2 g 1 2 2 p E 1 1 2 W 1 2 2 P 1 2 3 m 1 1 1 n 0 2 1 F L T M 1 1 2 L 0 1 0 T 0 0 1 F L T m 1 1 2 l b h 0 1 0 t 0 0 1 f 0 0 1 w 0 0 1 v 0 1 1 a 0 1 2 r 1 4 2 F 1 0 0 g 1 3 0 p E 1 2 0 W 1 1 0 P 1 1 1 m 1 2 1 n 0 2 1 Q displaystyle R cdot D 1 begin pmatrix amp mathbf M amp mathbf L amp mathbf T m amp 1 amp 0 amp 0 l b h dots amp 0 amp 1 amp 0 t amp 0 amp 0 amp 1 f amp 0 amp 0 amp 1 omega amp 0 amp 0 amp 1 v amp 0 amp 1 amp 1 a amp 0 amp 1 amp 2 rho amp 1 amp 3 amp 0 F amp 1 amp 1 amp 2 gamma amp 1 amp 2 amp 2 p E amp 1 amp 1 amp 2 W amp 1 amp 2 amp 2 P amp 1 amp 2 amp 3 mu amp 1 amp 1 amp 1 nu amp 0 amp 2 amp 1 end pmatrix cdot begin pmatrix amp mathbf F amp mathbf L amp mathbf T mathbf M amp 1 amp 1 amp 2 mathbf L amp 0 amp 1 amp 0 mathbf T amp 0 amp 0 amp 1 end pmatrix begin pmatrix amp mathbf F amp mathbf L amp mathbf T m amp 1 amp 1 amp 2 l b h dots amp 0 amp 1 amp 0 t amp 0 amp 0 amp 1 f amp 0 amp 0 amp 1 omega amp 0 amp 0 amp 1 v amp 0 amp 1 amp 1 a amp 0 amp 1 amp 2 rho amp 1 amp 4 amp 2 F amp 1 amp 0 amp 0 gamma amp 1 amp 3 amp 0 p E amp 1 amp 2 amp 0 W amp 1 amp 1 amp 0 P amp 1 amp 1 amp 1 mu amp 1 amp 2 amp 1 nu amp 0 amp 2 amp 1 end pmatrix Q nbsp moglich wenn die Dimensionsmatrix R displaystyle R nbsp die Exponenten aller Dimensionsformeln des M L T Systems enthalt Die gesuchten Exponenten der Dimensionsformeln im F L T System finden sich dann in der Dimensionsmatrix Q displaystyle Q nbsp Da Lange und Zeit durch die Transformation unberuhrt bleiben andern sich lediglich die Exponenten derjenigen Grossen die mit der Dimension der Masse M displaystyle M nbsp korreliert sind Man erkennt dass sich fur einige Grundgrossen wie beispielsweise den Druck p displaystyle p nbsp die Dimensionsformeln vereinfachen Fur andere hingegen wie die direkt von der Masse abhangende Dichte r displaystyle rho nbsp jedoch verkomplizieren Es ist nutzlich ein solches Grundgrossensystem zu bilden in dem sich die Grossen des konkreten Problems moglichst einfach darstellen lassen P Faktoren BearbeitenDefinition Bearbeiten P displaystyle Pi nbsp Faktoren nennt man diejenigen Produkte die sich aus einer Matrix wie der obigen Dimensionsmatrix R displaystyle R nbsp ergeben wenn man einzelne Grossen in beliebige Potenzen erhebt und sie mit anderen in der Matrix vorkommenden Grossen derart multipliziert dass das Produkt dimensionslos wird bzw die Dimension 1 besitzt Die Dimension einer Grosse x displaystyle x nbsp wird durch das Klammerzeichen x displaystyle x nbsp angegeben Beispielsweise ist das Potenzprodukt P v 1 a 1 t 1 displaystyle Pi v 1 cdot a 1 cdot t 1 nbsp ein P displaystyle Pi nbsp Faktor der Matrix R displaystyle R nbsp der die geforderte Dimension P L 1 T 1 L 1 T 2 T 1 1 displaystyle Pi L 1 cdot T 1 cdot L 1 cdot T 2 cdot T 1 1 nbsp besitzt Die Dimension 1 bleibt naturlich auch dann erhalten wenn man P displaystyle Pi nbsp in beliebige Potenzen erhebt Es ist P 2 P P l 1 l R 0 displaystyle Pi 2 sqrt Pi Pi lambda 1 lambda in mathbb R neq 0 nbsp Anzahl der P Faktoren Bearbeiten Es sind beliebig viele Darstellungen eines einmal gefundenen Faktors moglich Die Anzahl der P displaystyle Pi nbsp Faktoren die nicht als Potenz eines vorher gefundenen Faktors oder als Produkt von in Potenzen erhobenen Faktoren geschrieben werden konnen ist allerdings beschrankt Uber die Existenz dieser P displaystyle Pi nbsp Faktoren in einer gewahlten Dimensionsmatrix A displaystyle A nbsp kann gesagt werden dass es genau p n r displaystyle p n r nbsp linear unabhangige P displaystyle Pi nbsp Faktoren gibt Dabei sind p Die Anzahl der dimensionslosen P displaystyle Pi nbsp Faktoren n Die Anzahl der dimensionsgebundenen Grossen r Der Rang der Matrix A displaystyle A nbsp Formale Vorgehensweise fur eine Dimensionsanalyse Bearbeiten A displaystyle A nbsp ist als Dimensionsmatrix mit n displaystyle n nbsp Zeilen fur die Grossen x n displaystyle x n nbsp und 3 Spalten fur 3 Dimensionen Y j displaystyle Y j nbsp zu wahlen 1 A Y 1 Y 2 Y 3 x 1 a 11 a 12 a 13 x 2 a 21 x 3 a 31 x n a n 1 a n 2 a n 3 displaystyle 1 quad A begin pmatrix amp Y 1 amp Y 2 amp Y 3 x 1 amp a 11 amp a 12 amp a 13 x 2 amp a 21 amp ddots amp ddots x 3 amp a 31 amp ddots amp ddots vdots amp ddots amp ddots amp vdots x n amp a n1 amp a n2 amp a n3 end pmatrix nbsp Findet man einen Zeilenvektor k displaystyle k nbsp mit der Spaltenanzahl n displaystyle n nbsp fur den gilt 2 k A k 1 k 2 k 3 k n a 11 a 12 a 13 a 21 a 31 a n 1 a n 2 a n 3 0 0 0 displaystyle 2 quad k cdot A begin pmatrix k 1 amp k 2 amp k 3 amp dots amp k n end pmatrix cdot begin pmatrix a 11 amp a 12 amp a 13 a 21 amp ddots amp vdots a 31 amp ddots amp vdots vdots amp ddots amp vdots a n1 amp a n2 amp a n3 end pmatrix begin pmatrix 0 amp 0 amp 0 end pmatrix nbsp dann hat man mit 3 P x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n displaystyle 3 quad Pi x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot dots cdot x n k n nbsp einen P displaystyle Pi nbsp Faktor von A displaystyle A nbsp gefunden Kontrollmoglichkeiten Bearbeiten Die Anzahl linear unabhangiger Zeilenvektoren die diese Gleichung 2 erfullen ist p displaystyle p nbsp Ihre lineare Unabhangigkeit beweist man indem man zeigt dass der Rang der Matrix K displaystyle K nbsp die man aus p displaystyle p nbsp gefundenen Zeilenvektoren bilden kann ebenfalls p displaystyle p nbsp ist 4 r g K k 11 k 12 k 13 k 1 n k p 1 k p 2 k p 3 k p n p displaystyle 4 quad mathrm rg K begin pmatrix k 11 amp k 12 amp k 13 amp dots amp k 1n vdots amp vdots amp vdots amp vdots amp vdots k p1 amp k p2 amp k p3 amp dots amp k pn end pmatrix p nbsp Multipliziert K displaystyle K nbsp mit A displaystyle A nbsp ergibt sich die Nullmatrix 0 displaystyle 0 nbsp mit der Anzahl der gewahlten Dimensionen hier 3 als Spalten und der Anzahl der Vektoren als Zeilen 5 k 11 k 12 k 13 k 1 n k p 1 k p 2 k p 3 k p n a 11 a 12 a 13 a 21 a 31 a n 1 a n 2 a n 3 0 0 0 0 0 0 displaystyle 5 quad begin pmatrix k 11 amp k 12 amp k 13 amp dots amp k 1n vdots amp vdots amp vdots amp vdots amp vdots k p1 amp k p2 amp k p3 amp dots amp k pn end pmatrix cdot begin pmatrix a 11 amp a 12 amp a 13 a 21 amp ddots amp vdots a 31 amp ddots amp vdots vdots amp ddots amp vdots a n1 amp a n2 amp a n3 end pmatrix begin pmatrix 0 amp 0 amp 0 vdots amp vdots amp vdots 0 amp 0 amp 0 end pmatrix nbsp Aus der Matrixalgebra ergibt sich dass auch jede beliebige Linearkombination der gefundenen Zeilenvektoren Gleichung 2 lost und damit einen P displaystyle Pi nbsp Faktor darstellt Demnach ist 5 auch fur jede Matrix erfullt die sich aus K displaystyle K nbsp ergibt indem man Zeilen mit beliebigen reellen Zahlen verschieden von Null multipliziert und mit anderen Zeilen addiert oder subtrahiert Am Rang der Matrix K displaystyle K nbsp andert sich nichts Fur die Anzahl moglicher Losungsmoglichkeiten heisst dies dass man mit p displaystyle p nbsp gefundenen P displaystyle Pi nbsp Faktoren beliebig viele andere P displaystyle Pi nbsp Faktoren bilden kann 6 P P 1 l 1 P 2 l 2 P p l p l i R 0 displaystyle 6 quad Pi Pi 1 lambda 1 cdot Pi 2 lambda 2 cdot quad cdot Pi p lambda p lambda i in mathbb R neq 0 nbsp wobei deren zugehorige Zeilenvektoren homogene Losungen von 2 waren Es sind allerdings weiterhin nur genau p displaystyle p nbsp P displaystyle Pi nbsp Faktoren die ein Fundamentalsystem der Dimensionsmatrix bilden Schlussfolgerungen Bearbeiten Mit einem beliebigen Fundamentalsystem sind uber 6 alle existierenden Losungen von 2 bestimmt Dabei sind beliebig viele Losungen darstellbar Dimensionslose Zahlenkonstanten die oft schon Verhaltnisgrossen sind bleiben bei dieser Rechnung dimensionslos und stellen automatisch einen dimensionslosen P Faktor dar Auffinden eines Fundamentalsystems von P Faktoren Bearbeiten Analytisches Vorgehen Bearbeiten Eine erste Moglichkeit ein Fundamentalsystem von P displaystyle Pi nbsp Faktoren zu erlangen besteht darin die unabhangigen Variablen k i displaystyle k i nbsp im Gleichungssystem das sich aus 2 ergibt beliebige Werte ausser Null annehmen zu lassen und den Rang der Zeilenmatrix nach 4 zu prufen Die Anzahl der unabhangigen Variablen ist identisch mit der Anzahl der P displaystyle Pi nbsp Faktoren Unabhangig oder frei wahlbar sind im Gleichungssystem diejenigen Variablen denen man beliebige Zahlenwerte zuweisen kann ohne in der Losung einen Widerspruch herbeizufuhren Eine geschickte Wahl ist es beispielsweise immer einer unabhangigen Variablen den Zahlenwert Eins zuzuweisen und die anderen unabhangigen Variablen auf Null zu setzen Die fehlenden abhangigen Variablen ergeben sich durch die Losung des verbleibenden Gleichungssystems Der Nachteil dieser Methode besteht jedoch darin dass man recht wenig Einfluss auf das Aussehen dieses Fundamentalsystems hat und unter Umstanden eine Vielzahl von Gleichungssystemen losen muss Methode des Erratens Bearbeiten Eine zweckmassigere Methode ist es einzelne P displaystyle Pi nbsp Faktoren schlichtweg aus 1 zu erraten Dazu muss man die Zeilen der Grossen in der Dimensionsmatrix A displaystyle A nbsp zu Null addieren Praktisch heisst dies Will man eine Grosse im Zahler muss man ihre Zeile mit 1 multiplizieren andernfalls mit 1 Die Zeilen mit Zahlen zu multiplizieren bedeutet die Grossen in die entsprechenden Potenzen zu erheben Ergibt die Addition solcher Zeilen Null besitzt man ein Potenzprodukt wie zuvor mit der Matrix S displaystyle S nbsp demonstriert Diese Methode beinhaltet die Moglichkeit das Aussehen von P displaystyle Pi nbsp Faktoren zu beeinflussen Allerdings muss man im Nachhinein den Rang der resultierenden Zeilenmatrix bestatigen beispielsweise indem man eine nichtverschwindende Unterdeterminante findet also zeigt dass 4 erfullt ist Wertung der Methoden Bearbeiten Meist fuhrt das Erraten der Faktoren bei geschickter Wahl des Grundgrossensystems und ubersichtlichen Verhaltnissen wesentlich schneller zum Ziel als ein formales Vorgehen In der Literatur zur linearen Algebra werden noch weitere Methoden zum analytischen Auffinden der P displaystyle Pi nbsp Faktoren demonstriert um das Gleichungssystem aus 2 moglichst geschickt zu losen z B das gausssche Eliminationsverfahren Bildung physikalisch nutzlicher Fundamentalsysteme Bearbeiten Ist man zu einem Fundamentalsystem gelangt befriedigt dies oftmals nicht den Wunsch nach einer physikalischen Aussagekraft der einzelnen P displaystyle Pi nbsp Faktoren Abhilfe schafft die Anwendung von Gleichung 6 Durch geschicktes Kombinieren der Faktoren untereinander und ihre Erhebung in beliebige Potenzen kann leicht ein neuer physikalisch ergiebigerer Faktor gebildet werden Soll dieser in einem neuen Fundamentalsystem vorhanden sein ist lediglich einer der Faktoren zu streichen durch deren Kombination man den neuen gebildet hatte Dadurch wird der neu erlangte P displaystyle Pi nbsp Faktor linear unabhangig von den restlichen Angenommen dass es ein Fundamentalsystem mit P 1 P 2 P 3 displaystyle Pi 1 Pi 2 Pi 3 nbsp als P displaystyle Pi nbsp Faktoren gibt und ein neuer aussagekraftigerer Faktor die Gestalt P 4 P 1 1 P 2 2 displaystyle Pi 4 Pi 1 1 cdot Pi 2 2 nbsp hatte dann ware ein neues Fundamentalsystem P 1 P 3 P 4 displaystyle Pi 1 Pi 3 Pi 4 nbsp oder P 2 P 3 P 4 displaystyle Pi 2 Pi 3 Pi 4 nbsp jedoch nicht P 1 P 2 P 4 displaystyle Pi 1 Pi 2 Pi 4 nbsp da ja P 4 displaystyle Pi 4 nbsp von den ersten beiden linear abhangt Fur Modelluntersuchungen ist es nutzlich solche Faktoren gebildet zu haben die immer eine charakteristische Grosse enthalten die dann nur in einem einzigen Faktor vorkommt Dies muss nicht unbedingt moglich sein Gleichung 6 erlaubt aber das zu prufen Dimensionshomogene Funktionen BearbeitenWenn es eine dimensionshomogene Funktion mit einem dimensionsgebundenen Funktionswert y displaystyle y nbsp gibt der uber Grossen x i displaystyle x i nbsp bestimmt ist also 7 y f x 1 x 2 x n y f x 1 x 2 x n 1 displaystyle 7 quad y f x 1 x 2 dots x n y f x 1 x 2 dots x n neq 1 nbsp dann findet sich immer ein Potenzprodukt derart dass sich schreiben lasst 8 y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n f x 1 x 2 x n x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n k i R 0 displaystyle 8 quad frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n frac f x 1 x 2 dots x n x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n k i in mathbb R neq 0 nbsp y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n f x 1 x 2 x n x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n 1 displaystyle left frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot dots cdot x n k n right left frac f x 1 x 2 dots x n x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot dots cdot x n k n right 1 nbsp Jede physikalische Formel und insbesondere ihr an eine Einheit gebundener Funktionswert y displaystyle y nbsp lassen sich also uber Potenzerhebung der in der Funktion f displaystyle f nbsp enthaltenen Grossen x i displaystyle x i nbsp dimensionslos darstellen Aussagen des P Theorems Bearbeiten Das so genannte P displaystyle Pi nbsp Theorem in der Literatur auch oft Buckingham Theorem leitet einen Schritt weiter Seine Hauptaussage ist dass sich jede dimensionsgebundene Gleichung y f x 1 x 2 x n y f x 1 x 2 x n 1 displaystyle y f x 1 x 2 dots x n quad y f x 1 x 2 dots x n neq 1 nbsp in die Form von 9 y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n G P 1 P 2 P p displaystyle 9 quad frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n G Pi 1 Pi 2 dots Pi p nbsp y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n G P 1 P 2 P p 1 k i R 0 p wie vorher displaystyle left frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n right left G Pi 1 Pi 2 dots Pi p right 1 k i in mathbb R neq 0 p text wie vorher nbsp uberfuhren lasst und damit nur aus dimensionslosen Potenzprodukten und Zahlenkonstanten aufgebaut ist Dabei kann es sein dass es mehrere Moglichkeiten gibt die linke Seite der Gleichung in dimensionsloser Form darzustellen Gelegentlich wird in der Literatur die linke Seite ebenfalls als P Faktor bezeichnet Dies ist legitim aber nicht konsequent denn durch die Trennung in linke und rechte Seite erhalt man die prazisere Aussage y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n G P 1 P 2 P p 0 displaystyle frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n G Pi 1 Pi 2 dots Pi p 0 nbsp an Stelle von F P 1 P 2 P p y x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n 0 displaystyle F left Pi 1 Pi 2 dots Pi p frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot dots cdot x n k n right 0 nbsp Die Bedeutung des Theorems liegt darin dass eine Aussage uber den funktionalen Zusammenhang dimensionsbehafteter physikalischer Grossen gemacht werden kann der sich vielleicht nicht explizit formelmassig angeben lasst Dies gilt fur viele komplexe Sachverhalte in der Natur z B Turbulenz Karmansche Wirbelstrasse Da Grossen nur noch in bestimmten Relationen den vorgestellten P Faktoren zueinander auftreten konnen erreicht man gleichzeitig eine nutzliche Reduktion der Funktionsvariablen in G displaystyle G nbsp gegenuber denen in f displaystyle f nbsp denn es gilt wiederum p n r displaystyle p n r nbsp Schlussfolgerungen Bearbeiten Ist die Anzahl p displaystyle p nbsp der P Faktoren klar dann gilt Bei p 0 displaystyle p 0 nbsp ist der gesuchte funktionale Zusammenhang bis auf eine Proportionalitatskonstante bestimmt Existieren einer oder mehrere Faktoren p gt 0 displaystyle p gt 0 nbsp dann kann ein funktionaler Zusammenhang etwa aus experimentellen Ergebnissen oder durch pure Intuition nur erraten werden Explizit herleiten lasst er sich nicht Haufig trifft im zweiten Fall der Produktansatz nach Rayleigh zu also dass die gefundenen P Faktoren miteinander multipliziert und in eine entsprechende oft ganzzahlige Potenz erhoht das gesuchte Endergebnis liefern Es lassen sich noch zwei allgemeinere Schlussfolgerungen ziehen Satz 1 Wenn eine Grosse x a displaystyle x a nbsp nicht dazu benotigt wird auf ein Fundamentalsystem von P Faktoren zu gelangen oder y displaystyle y nbsp dimensionslos zu machen dann hangt y displaystyle y nbsp entweder nicht von x a displaystyle x a nbsp ab oder der gedachte funktionale Zusammenhang muss um mindestens eine weitere Grosse erweitert werden Satz 2 Wenn y displaystyle y nbsp durch kein Potenzprodukt aus den x i displaystyle x i nbsp dimensionslos gemacht werden kann dann ist die Dimensionsmatrix unvollstandig oder falsch Das bedeutet dass man in jedem Falle bei dimensionsbehafteten Gleichungen was physikalische Formeln immer sind zu einer vorteilhaften dimensionslosen Darstellung gelangen kann in der die Einheiten der Grossen keine Rolle spielen Diese fundamentalen Prinzipien sind bedeutsam fur die gesamte Physik Vektoren und Tensoren BearbeitenAn ihre Grenzen stosst die Dimensionsanalyse wenn nicht nur skalare Grossen wie Druck oder Temperatur oder eindimensionale gerade Bewegungsvorgange behandelt werden sondern Vektoren und Tensoren ins Spiel kommen Da nur eine physikalische Dimension der Lange zur Verfugung steht fur die Beschreibung von raumlichen Vorgangen aber ein dreidimensionales kartesisches Koordinatensystem notig ist wobei Vektoren ins Spiel kommen musste fur den zweidimensionalen Parabelflug einer Kanonenkugel etwa deren zeitabhangige Hohe und Weite getrennt untersucht werden Dies schliesst nicht aus dass man uber die Kenntnis von Symmetrien in beiden Formeln und dem notigen Hintergrundwissen die eine gultige Bestimmungsgleichung fur den Flug innerhalb eines rechtwinkligen und unbewegten Koordinatensystems herleiten kann Wird die Kugel zusatzlich noch durch Seitenwind abgelenkt und das Problem damit dreidimensional steigt die zu erfassende Komplexitat weiter Der scheinbare Widerspruch zwischen den drei Dimensionen des Raumes und der einen zur Verfugung stehenden Dimension der Lange lost sich auf wenn man diese Langendimension gedanklich in einem mitwandernden Koordinatensystem an der Flugkurve selbst ausrichtet Folgt man der Bahn ist die Kurve und die Kugelgeschwindigkeit eindimensional Die Dimensionsanalyse ist also durchaus gultig Die Bahngeschwindigkeit entlang der Kurve lasst sich eindimensional namlich uber den Betrag des Geschwindigkeitsvektors erfassen Dies ist nur fur einen unbewegten Beobachter wenig hilfreich der nicht nur Kenntnis uber Betrage der Geschwindigkeit oder den zuruckgelegten Weg der Kugel sondern auch uber die Richtung der Geschwindigkeit und die Kugelposition im Raum erlangen mochte Ahnliches gilt etwa fur dreidimensionale Spannungszustande etwa bei Untersuchung von Materialfestigkeiten die mit einem Spannungstensor erfasst werden mussten Ubergang zur Modelltheorie BearbeitenDie dritte wichtige Schlussfolgerung die das P displaystyle Pi nbsp Theorem in der experimentellen Versuchstechnik bedeutsam macht ist diejenige nbsp Ahnlichkeit von Luftwirbeln im Kleinen nbsp und im Grossen beim Hurrikan Fran Satz 3 Wenn in der dimensionslosen Funktionsgleichungy x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n G P 1 P 2 P p k i R 0 displaystyle frac y x 1 k 1 cdot x 2 k 2 cdot ldots cdot x n k n G Pi 1 Pi 2 dots Pi p k i in mathbb R neq 0 nbsp alle P displaystyle Pi nbsp Faktoren auf der rechten Seite der Gleichung konstant gehalten werden dann wird auch das dimensionslose Funktionsergebnis auf der linken Seite immer dasselbe sein Satz 3 ist entscheidend fur die gesamte Ahnlichkeitstheorie Alle Randbedingungen die in realistischen Modellversuchen zu wahlen sind gehen hieraus hervor s vollstandige und teilweise Modellahnlichkeit Als Beispiel fur einen in Modellversuchen bedeutenden P Faktor sei die Reynolds Zahl genannt Diese ist R e r v L m v L n displaystyle Re frac rho cdot v cdot L mu frac v cdot L nu nbsp mit m n r displaystyle mu nu cdot rho nbsp Da in die Reynolds Zahl eine geometrische Lange L displaystyle L nbsp die Stromungsgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp die Dichte r displaystyle rho nbsp und die Viskositat m displaystyle mu nbsp eingehen ist es moglich massstabsgetreue kleinere Modelle etwa Flugzeuge im Stromungskanal zu untersuchen und dennoch ein korrektes Ergebnis auf der linken Seite der obigen dimensionslosen Funktionsgleichung zu erhalten indem man bei der Untersuchung des Modells v displaystyle v nbsp und oder n displaystyle nu nbsp anpasst Bei vielen Problemstellungen tauchen dieselben charakteristischen P Faktoren wiederkehrend auf So sind viele unter dem Stichwort dimensionslose Kennzahl nach ihren Entdeckern und Erforschern benannt Vollstandige und teilweise Modellahnlichkeit Bearbeiten Wenn es gelingt alle P Faktoren in einem physikalisch interessierenden Wertebereich konstant zu halten spricht man von vollstandiger Modellahnlichkeit ansonsten von teilweiser Modellahnlichkeit Oftmals gluckt die vollstandige Modellahnlichkeit allerdings nicht und man ist gezwungen den mehr oder weniger grossen Nebeneffekt auf das letztendliche Messergebnis abzuschatzen Nebeneffekte konnen auch anderweitig auftreten namlich wenn eine Grosse deren Einfluss auf den Prototyp belanglos ware das Modell unerwunscht stark beeinflusst s Froude Zahl im Schiffsmodell nbsp Kavitation bei einem Propeller im massstablichen Modellversuch Die Konstanz von Reynoldszahlen in Modell und Prototyp verlangt die vierfache Umdrehungs geschwindigkeit des Modellpropellers wenn sein Durchmesser halbiert wird Modellgesetze Bearbeiten Uber die Gleichsetzung der P Faktoren von Modell und Prototyp ergeben sich Modellgesetze Variiert man in der Reynoldszahl des Modells gegenuber dem Prototyp die Lange kann man dies wie oben erklart durch Anpassung der Viskositat und oder der Geschwindigkeit ausgleichen Um die Modellgesetze in eine vorteilhafte Form zu bringen ist man immer bestrebt nur diejenigen Grossen in die P Faktoren zu ubernehmen die man auch im Modell variieren kann und nicht diejenigen die sich aus der Konsequenz dieser Variation ergeben wurden Die praktisch sinnvollste Form erreicht man wenn es moglich ist diese Gleichungen derart zu schreiben dass beim Einsetzen der Grossenwerte des Prototyps immer eine eindeutige Aussage uber eine einzelne Versuchseinstellung im Modell moglich ist Also dergestalt dass sich bei jeder Anderung der Ausgangssituation im Prototyp immer die erforderliche Versuchseinstellung im Modell offenbart Modellversuche Bearbeiten Ein nicht zu unterschatzender Vorteil liegt uberdies noch darin in einem Modellversuch nicht mehr alle einfliessenden Grossen einzeln variieren zu mussen sondern nur noch die aus ihnen gebildeten und von der Anzahl her geringeren P Faktoren Auch fur die Darstellung der spateren Versuchsergebnisse ist dies von entscheidender Bedeutung Indem man nur noch P Faktoren statt einzelner dimensionsbehafteter Grossen auftragt gelangt man zu einer wesentlich knapperen und ubersichtlicheren Veranschaulichung der Messgrossen man spart Dimensionen Alle Diagramme in denen die Achsen dimensionslos dargestellt sind basieren auf der Grundlage der Dimensionsanalyse Beim Bau eines Modells und der spateren Versuchsdurchfuhrung muss man sorgfaltig alle relevanten Grossen im Voraus uberlegen Nur uber die richtigen Parameter gelangt man auf die richtigen oder einen vollstandigen Satz von P Faktoren und kann eine realistische Simulation durchfuhren Bei Auswahl zu vieler Grossen die moglicherweise nur geringe Bedeutung auf die Messung haben steigt jedoch die Anzahl der Versuche gewaltig Dies erfordert physikalischen Sachverstand Vielleicht stellt sich im Nachhinein heraus dass eine Grosse der man eine Bedeutung zugedacht hatte wesentlich weniger Einfluss auf das Ergebnis hat als angenommen Falls diese Grosse nur in einem einzigen Faktor vorkommt ist es moglich diesen zu streichen Ansonsten empfiehlt es sich mit einem neuen Satz von Grossen die Dimensionsmatrix zu bilden und ein passendes Fundamentalsystem zu finden Beispiele BearbeitenUm die Anwendung der Formeln aus den vorhergehenden Kapiteln zu demonstrieren folgen einige Rechenbeispiele Galileis Fallgesetz Bearbeiten Zunachst sei falschlicherweise angenommen dass im Fallgesetz von Galileo Galilei der Fallweg s displaystyle s nbsp neben der Fallbeschleunigung g displaystyle g nbsp und Zeit t displaystyle t nbsp auch von der Masse m displaystyle m nbsp des fallenden Korpers abhinge also s f g t m displaystyle s f g t m nbsp Die zugeordnete Dimensionsmatrix A displaystyle A nbsp lautet in ausfuhrlicher Schreibweise A M L T g 0 1 2 t 0 0 1 m 1 0 0 displaystyle A begin pmatrix amp mathbf M amp mathbf L amp mathbf T g amp 0 amp 1 amp 2 t amp 0 amp 0 amp 1 m amp 1 amp 0 amp 0 end pmatrix nbsp bzw in mathematisch exakter Formulierung A 0 1 2 0 0 1 1 0 0 displaystyle A begin pmatrix 0 amp 1 amp 2 0 amp 0 amp 1 1 amp 0 amp 0 end pmatrix nbsp Da alle Zeilenvektoren von A displaystyle A nbsp linear unabhangig sind ergibt sich der Rang zu r g A 3 displaystyle mathrm rg A 3 nbsp es existieren keine P Faktoren denn mit n r 3 displaystyle n r 3 nbsp gilt p n r 0 displaystyle p n r 0 nbsp Es kann nur gelten s g t 2 const displaystyle frac s gt 2 text const nbsp Der Ansatz s f g t m displaystyle s f g t m nbsp kann nicht dimensionslos gemacht werden und ist folglich physikalisch nicht korrekt Eine Abhangigkeit des Fallwegs von der Masse fuhrt erst dann zu einer richtigen Beschreibung wenn die Luft berucksichtigt wird Denn die fur die bremsende Reibung verantwortliche Luftdichte enthalt die Dimension der Masse Galilei stand die Differentialrechnung nicht zur Verfugung Ihm war unbekannt dass die Fallgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp die zeitliche Ableitung des Fallwegs s displaystyle s nbsp ist Zeitweilig nahm er an dass s v displaystyle s sim v nbsp Hatte er sich der Dimensionsanalyse bedient ware klar gewesen dass der Ansatz s f v g displaystyle s f v g nbsp zu s g v 2 const displaystyle frac sg v 2 text const nbsp fuhrt und dies ohne Kenntnis der Differentialrechnung Eulers Knickstab Bearbeiten Vertikal belastete Stabe einer bestimmten Lange sind knickgefahrdet d h ihr Versagen erfolgt haufig bevor die eigentliche Bruchlast des Querschnitts erreicht ist Die so genannte Knicklast F displaystyle F nbsp eines solchen Stabes mit Rechteckquerschnitt hangt vom Elastizitatsmodul E displaystyle E nbsp seiner Lange l displaystyle l nbsp seiner Querschnittshohe h displaystyle h nbsp seiner Querschnittsdicke d displaystyle d nbsp und den Lagerbedingungen an den Enden ab F f E l h d displaystyle F f E l h d nbsp nbsp Die 4 Eulerfalle mit folgenden Randbedingungen v l n r 1 eingespannt frei 2 gelenkig gelenkig 3 eingespannt gelenkig 4 eingespannt eingespanntDie Dimensionsmatrix A displaystyle A nbsp fur den zweiten Fall der nebenstehenden Abbildung ergibt sich fur ein F L T System in ausfuhrlicher Schreibweise zu A F L T E 1 2 0 l 0 1 0 h 0 1 0 d 0 1 0 displaystyle A begin pmatrix amp mathbf F amp mathbf L amp mathbf T E amp 1 amp 2 amp 0 l amp 0 amp 1 amp 0 h amp 0 amp 1 amp 0 d amp 0 amp 1 amp 0 end pmatrix nbsp bzw in mathematisch exakter Formulierung zu A 1 2 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 displaystyle A begin pmatrix 1 amp 2 amp 0 0 amp 1 amp 0 0 amp 1 amp 0 0 amp 1 amp 0 end pmatrix nbsp Der Rang von A displaystyle A nbsp ist r r g A 2 displaystyle r mathrm rg A 2 nbsp Die Anzahl der P Faktoren ergibt sich mit n 4 displaystyle n 4 nbsp und r 2 displaystyle r 2 nbsp zu p n r 2 displaystyle p n r 2 nbsp Bei diesen beiden leicht zu erratenden P Faktoren handelt es sich um die so genannten geometrischen Ahnlichkeiten P 1 h l 1 displaystyle Pi 1 hl 1 nbsp und P 2 h d 1 displaystyle Pi 2 hd 1 nbsp Fur dimensionsloses F displaystyle F nbsp muss F E l 2 G h l h d displaystyle frac F E cdot l 2 G left frac h l frac h d right nbsp gelten womit die Dimensionsanalyse gezeigt hat dass man in Laborversuchen lediglich die so genannte Schlankheit des Stabes h l 1 displaystyle hl 1 nbsp und das Seitenverhaltnis des Querschnitts h d 1 displaystyle hd 1 nbsp variieren muss um fur beliebige E Moduln von Rechteckstaben deren Knicklast zu erhalten Nach Gleichung 6 im Abschnitt Existenz und Anzahl von P Faktoren lasst sich ein weiterer P Faktor bilden P 3 P 1 P 2 1 h l 1 h d d l displaystyle Pi 3 Pi 1 cdot Pi 2 1 frac h l cdot frac 1 frac h d frac d l nbsp Mithilfe dieses Faktors liefert die Dimensionsanalyse die gleichwertige Beziehung F E l 2 G h l d l displaystyle frac F E cdot l 2 G left frac h l frac d l right nbsp Haufig liegt es nahe G displaystyle G nbsp als ein Produkt der P Faktoren anzusetzen Fur dieses Beispiel gelangt man damit zur Gleichung F E l 2 C h l 3 d l displaystyle frac F E cdot l 2 C cdot left frac h l right 3 cdot frac d l nbsp die der exakten von Leonhard Euler aufgestellten Beziehung F p 2 12 E h 3 d l 2 displaystyle F frac pi 2 12 cdot frac E cdot h 3 cdot d l 2 nbsp analog d h von gleicher funktionaler Gestalt ist Die Knicklast lasst sich in Versuchen an Staben beliebiger Lange und Elastizitat und nicht nur auf die Rechteckform beschrankt leicht verifizieren und in Diagrammform dargestellten Die Kenntnis geschlossener Formeln wie etwa der von Euler ist nicht notig Bemerkenswert ist die gewonnene Erkenntnis dass Elastizitatsmodul und Lange eines feststehenden Querschnitts fur einen Knickversuch prinzipiell frei wahlbar sind Die Proportionalitat zwischen F displaystyle F nbsp E displaystyle E nbsp und l displaystyle l nbsp ist nach der Dimensionsanalyse bekannt In Fluiden umstromte Korper Bearbeiten Stromungswiderstand einer Kugel Bearbeiten Das Standardproblem in der Anfangszeit der Stromungsmechanik war die Bestimmung des Widerstands eines in einem Fluid umstromten Korpers Dieses lasst sich mit Hilfe der Dimensionsanalyse erfassen Die Widerstandskraft F displaystyle F nbsp einer Kugel und jedes anderen Korpers hangt von seiner Form hier prazisiert durch den Kugeldurchmesser d displaystyle d nbsp der Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp mit der er sich im Fluid bewegt der Dichte r displaystyle rho nbsp des Mediums und dessen dynamischer Zahigkeit m displaystyle mu nbsp ab nbsp Stromungswiderstandskoeffizient einer Kugel in Abhangigkeit von der Reynolds Zahl Bei kleinen Re und damit niedrigen Geschwindigkeiten gilt das Stokes Gesetz Die Darstellung ist dimensionslos Gesucht ist der funktionale Zusammenhang F f v r m d displaystyle F f v rho mu d nbsp Die Dimensionsmatrix A displaystyle A nbsp in einem M L T System ist A M L T v 0 1 1 r 1 3 0 m 1 1 1 d 0 1 0 bzw A 0 1 1 1 3 0 1 1 1 0 1 0 displaystyle A begin pmatrix amp mathbf M amp mathbf L amp mathbf T v amp 0 amp 1 amp 1 rho amp 1 amp 3 amp 0 mu amp 1 amp 1 amp 1 d amp 0 amp 1 amp 0 end pmatrix text bzw A begin pmatrix 0 amp 1 amp 1 1 amp 3 amp 0 1 amp 1 amp 1 0 amp 1 amp 0 end pmatrix nbsp Der Rang von A displaystyle A nbsp ist 3 Es gibt p n r 4 3 1 displaystyle p n r 4 3 1 nbsp P Faktor die beruhmte Reynolds Zahl benannt nach dem Erkenner dieses Prinzips Osborne Reynolds und damit F r v 2 d 2 G v d r m G R e displaystyle frac F rho cdot v 2 cdot d 2 G left frac v cdot d cdot rho mu right G Re nbsp Fur G R e displaystyle G Re nbsp wird ublicherweise mit sinnvoll erscheinenden Zahlenkonstanten zu C D displaystyle C D nbsp umformuliert wobei die Konvention ist dass d 2 displaystyle d 2 nbsp durch die Stirnflache des Korpers ersetzt wird und der Proportionalitatsfaktor 1 2 aus dem Staudruck zugefugt wird Auch mit dieser Umformulierung gilt der Zusammenhang C D C D R e displaystyle C D C D Re nbsp Die gesuchte Widerstandskraft ist F C D 1 2 r v 2 d 2 p 4 displaystyle F C D cdot frac 1 2 rho v 2 cdot frac d 2 pi 4 nbsp C D displaystyle C D nbsp wird als Stromungswiderstandskoeffizient bezeichnet Er kann durch Versuche bestimmt werden und ist wie im dimensionslosen Diagramm zu erkennen geschwindigkeitsabhangig und keinesfalls konstant Mit dem durch Messungen ermittelten Zusammenhang zwischen C D displaystyle C D nbsp und R e displaystyle Re nbsp kann auf Kugeln mit anderem Durchmesser d und andere Fluide umgerechnet werden Zu Beginn bei niedrigen R e displaystyle Re nbsp gilt das analytisch schwer herzuleitende lineare Stokes Gesetz Anschliessend bei hoheren Geschwindigkeiten variiert C D displaystyle C D nbsp bedingt durch Wirbelbildung auf der Kugelruckseite Ahnliche Diagramme lassen sich mit Versuchen fur beliebige geometrische Formen und Korper ermitteln Modelle von Schiffen Bearbeiten nbsp Skizze Schiffsmodell nbsp Modellversuch eines F 18 Jets im Wasser Da die Dichte des Wassers etwa 800 mal so gross ist wie die der Luft die Viskositat aber nur um einen Faktor von ca 100 erreichen auch kleine Modelle bei geringen Anstromgeschwindigkeiten gleiche Reynolds Zahlen wie Flugzeuge in der Luft und ermoglichen mit begrenztem Aufwand realistische Simulationen Ein Schiff wird als Modell im kleinen Massstab 1 100 untersucht Der Prototyp also das echte Schiff besitzt die Lange L displaystyle L nbsp und die Breite D displaystyle D nbsp Sein Tiefgang ist t displaystyle t nbsp und es fahrt mit der Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp Das Wasser besitzt die Dichte r displaystyle rho nbsp und die dynamische Zahigkeit m displaystyle mu nbsp Der Vorgang unterliegt der Erdbeschleunigung g displaystyle g nbsp denn an der Wasseroberflache entstehen dem Gesetz der Schwerkraft unterliegende Wellen Das Wasser ist ausreichend tief gegenuber t displaystyle t nbsp Untersucht wird der Stromungswiderstand in Fahrtrichtung gemessen durch eine Kraft F displaystyle F nbsp In die Dimensionsmatrix durfen nur unabhangige Variablen eingehen Da etwa die Wichte g r g displaystyle gamma rho cdot g nbsp ist sind als Eingangsgrossen in A displaystyle A nbsp nur zwei dieser drei Variablen zulassig Gesucht wird der funktionale Zusammenhang F f v g r m L D t displaystyle F f v g rho mu L D t nbsp Die Dimensionsmatrix A displaystyle A nbsp in einem M L T System stellt sich dar als A M L T v 0 1 1 g 0 1 2 r 1 3 0 m 1 1 1 L 0 1 0 D 0 1 0 t 0 1 0 bzw A 0 1 1 0 1 2 1 3 0 1 1 1 0 1 0 0 1 0 0 1 0 displaystyle A begin pmatrix amp mathbf M amp mathbf L amp mathbf T v amp 0 amp 1 amp 1 g amp 0 amp 1 amp 2 rho amp 1 amp 3 amp 0 mu amp 1 amp 1 amp 1 L amp 0 amp 1 amp 0 D amp 0 amp 1 amp 0 t amp 0 amp 1 amp 0 end pmatrix text bzw A begin pmatrix 0 amp 1 amp 1 0 amp 1 amp 2 1 amp 3 amp 0 1 amp 1 amp 1 0 amp 1 amp 0 0 amp 1 amp 0 0 amp 1 amp 0 end pmatrix nbsp Der Rang von A displaystyle A nbsp ist 3 Fur die Anzahl p displaystyle p nbsp der P Faktoren gilt p n r 7 3 4 displaystyle p n r 7 3 4 nbsp Mit Erfahrung in der Stromungsmechanik errat man P 1 L D displaystyle Pi 1 frac L D nbsp P 2 t D displaystyle Pi 2 frac t D nbsp P 3 R e r v D m displaystyle Pi 3 Re frac rho cdot v cdot D mu nbsp P 4 F r v 2 g D displaystyle Pi 4 Fr frac v 2 g cdot D nbsp P 1 displaystyle Pi 1 nbsp und P 2 displaystyle Pi 2 nbsp sind geometrische Ahnlichkeiten Massstabsgetreu wiedergegebene Rundungen der Schiffsform werden vorausgesetzt P 3 displaystyle Pi 3 nbsp ist die Reynolds Zahl und P 4 displaystyle Pi 4 nbsp die Froude Zahl Der dimensionslose Zusammenhang F g r L D t G L D t D R e r v D m F r v 2 g D displaystyle frac F g cdot rho cdot L cdot D cdot t G left frac L D frac t D Re frac rho cdot v cdot D mu Fr frac v 2 g cdot D right nbsp ist gultig Vollstandige Modellahnlichkeit ist erreicht wenn alle P Faktoren in Modell und Prototyp konstant gehalten werden konnen Bei P 1 displaystyle Pi 1 nbsp und P 2 displaystyle Pi 2 nbsp ist dies trivial Im Wasser bleiben r displaystyle rho nbsp und m displaystyle mu nbsp unverandert Die Konstanz der Reynolds Zahl R e displaystyle Re nbsp erfordert die Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp um den Massstabsfaktor 100 zu vergrossern da D displaystyle D nbsp um 100 verkleinert wurde Dilemma In die Froude Zahl F r displaystyle Fr nbsp geht die Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp im Quadrat ein Fur die Konstanz von F r displaystyle Fr nbsp ware die Erdbeschleunigung g displaystyle g nbsp anzupassen was ohne Zentrifuge auf der Erde nicht realisierbar ist Vollstandige Modellahnlichkeit ist nicht zu erreichen nur R e displaystyle Re nbsp oder F r displaystyle Fr nbsp konnen konstant sein Alternativ kann das Modell in einer anderen Flussigkeit mit entsprechender Dichte und Zahigkeit untersucht werden Fazit Spielt sowohl F r displaystyle Fr nbsp als auch R e displaystyle Re nbsp eine Rolle wird im Regelfall keine vollstandige Modellahnlichkeit erreicht Sehr kleine Modelle verlangen ausserdem grosse Anstromgeschwindigkeiten Viele Modelle sind deshalb nur realistisch wenn sie entsprechend gross sind Modelle von Flugzeugen und U Booten Bearbeiten Bei Stromungsvorgangen in denen die freie Oberflache des Fluids keine Rolle spielt ist die Froude Zahl mangels Oberflachenwellenbildung nicht relevant Modelle von U Booten oder Flugzeugen unterhalb der Schallgeschwindigkeit konnen im Prinzip bei vollstandiger Modellahnlichkeit untersucht werden Entscheidend ist nur die Reynolds Zahl Um riesige nicht realisierbare Stromungsgeschwindigkeiten im Windkanal zu umgehen werden Flugzeugmodelle oft in dichteren Medien angestromt Bewegt sich ein Objekt so schnell dass der Kompressionsmodul K displaystyle K nbsp des Fluids von Belang ist kommt die Mach Zahl M a displaystyle mathit Ma nbsp ins Spiel Dann gilt die Beziehung F f v r m K L D T displaystyle F f v rho mu K L D T nbsp L displaystyle L nbsp und D displaystyle D nbsp sind charakteristische Abmessungen Ergebnis sind drei bereits bekannte und ein neuer P Faktor P 1 L D displaystyle Pi 1 frac L D nbsp P 2 t D displaystyle Pi 2 frac t D nbsp P 3 R e r v D m displaystyle Pi 3 Re frac rho cdot v cdot D mu nbsp P 4 M a v K r displaystyle Pi 4 mathit Ma frac v sqrt frac K rho nbsp Der Nenner von M a displaystyle mathit Ma nbsp ist die Geschwindigkeit von Longitudinalwellen in elastischen Medien in Luft die sogenannte Schallgeschwindigkeit Die Mach Zahl ist ab Werten von etwa M a 0 8 displaystyle mathit Ma 0 8 nbsp von Einfluss K displaystyle K nbsp ist in Gasen stark druck und temperaturabhangig Energie des ersten Atombombentests 1945 in New Mexico Bearbeiten Ein beruhmtes Beispiel fur die Anwendung der Dimensionsanalyse stammt vom britischen Physiker Geoffrey Ingram Taylor 1 Nachdem er eine Bilderserie mit genauen Zeitintervallen der ersten Atombombenexplosion 1945 in New Mexico erhalten hatte Trinity Test konnte er die freigesetzte Energie der dortigen Nuklearexplosion ermitteln Die vor Ort gemessene Sprengkraft war von den Entwicklern in Los Alamos gegenuber den aussenstehenden Briten geheim gehalten worden nbsp Trinity Explosion in New MexicoDurch fruhere Uberlegungen zu diesem Thema war Taylor klar dass der Radius R displaystyle R nbsp der anfangs etwa halbkugelformigen Explosion massgeblich von der Zeit t displaystyle t nbsp seit dem Zunden der Bombe der Dichte r displaystyle rho nbsp der die Explosion umgebenden Luft und naturlich von der freigesetzten Energie E displaystyle E nbsp der Bombe abhangt Andere Grossen sind vernachlassigbar Damit gilt R f t r E displaystyle R f t rho E nbsp und A M L T t 0 0 1 r 1 3 0 E 1 2 2 bzw A 0 0 1 1 3 0 1 2 2 displaystyle A begin pmatrix amp mathbf M amp mathbf L amp mathbf T t amp 0 amp 0 amp 1 rho amp 1 amp 3 amp 0 E amp 1 amp 2 amp 2 end pmatrix text bzw A begin pmatrix 0 amp 0 amp 1 1 amp 3 amp 0 1 amp 2 amp 2 end pmatrix nbsp Der Rang von A displaystyle A nbsp ist 3 und p n r 3 3 0 displaystyle p n r 3 3 0 nbsp Der funktionale Zusammenhang ist bis auf eine Konstante c displaystyle c nbsp bestimmt denn es kann nur gelten R 5 r E t 2 c 5 R t c E t 2 r 5 E R t R 5 r c 5 t 2 displaystyle frac R 5 cdot rho E cdot t 2 c 5 to R t c cdot sqrt 5 frac E cdot t 2 rho to E R t frac R 5 cdot rho c 5 cdot t 2 nbsp Bei einer geschatzten Temperatur zum Explosionszeitpunkt um etwa 6 Uhr morgens in New Mexico von T 20 C displaystyle T 20 circ C nbsp ergibt sich fur die Luftdichte r 1 204 k g m 3 displaystyle rho 1 204 mathrm kg m 3 nbsp Der Radius R displaystyle R nbsp ist zum Zeitpunkt t 0 025 s displaystyle t 0 025 mathrm s nbsp im obigen Bild etwa R 130 mspace wid