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Dieser Artikel beschreibt den physikalischen Begriff Zum sozialwissenschaftlichen Buch siehe Beschleunigung Die Veranderung der Zeitstrukturen in der Moderne Physikalische GrosseName BeschleunigungFormelzeichen a displaystyle vec a Grossen undEinheitensystem Einheit DimensionSI m s2 L T 2cgs Gal cm s2 L T 2Beschleunigung ist in der Physik die Anderung des Bewegungszustands eines Korpers Das bedeutet dass der Korper schneller oder langsamer wird oder seine Bewegungsrichtung andert Die Beschleunigung ist neben dem Ort und der Geschwindigkeit eine zentrale Grosse in der Kinematik einem Teilgebiet der Mechanik Als physikalische Grosse ist die Beschleunigung die momentane zeitliche Anderungsrate der Geschwindigkeit Sie ist eine vektorielle also gerichtete Grosse Die SI Einheit der Beschleunigung ist m s2 Meter pro Quadratsekunde alternativ Meter pro Sekundenquadrat Bei einer Beschleunigung von 1 m s2 verandert sich die Geschwindigkeit pro Sekunde um 1 m s In den Geowissenschaften ist daneben auch die Einheit Gal fur 0 01 m s2 gebrauchlich Beschleunigungen kommen im Alltag bei allen realen Bewegungsvorgangen z B von Fahrzeugen Flugzeugen oder Aufzugen vor Durch die mit ihnen auftretende Tragheitskraft wirken sie sich mehr oder weniger deutlich auf beforderte Menschen und Sachen aus Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 1 1 Einheiten 1 2 Beispiele zur Berechnung uber die Geschwindigkeit 1 3 Gleichmassig beschleunigte Bewegung 2 Allgemeine Definition 2 1 Gekrummte Wege 2 1 1 Spezialfall Kreisbewegung 2 1 2 Allgemeiner Fall 2 2 Ruck 3 Beschleunigung als Kraftfeld 4 Zusammenhang zwischen Beschleunigung und Kraft 5 Beschleunigung und Potential 5 1 Beschleunigungsfeld und Potential 5 2 Konstante Beschleunigung 6 Messung 6 1 Rechenbeispiel zur Messung uber die Tragheit 6 2 Anwendung von Beschleunigungsmessungen 7 Beschleunigung in der speziellen Relativitatstheorie 8 Aquivalenzprinzip und allgemeine Relativitatstheorie 9 Beispiele 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenNach dem ersten Newtonschen Gesetz bewegen sich alle Korper in Inertialsystemen mit konstanter Geschwindigkeit auf geradlinigen Bahnen wenn keine Krafte auf sie wirken Man sagt Ihr Bewegungszustand ist konstant Falls doch eine Kraft auf einen Korper einwirkt andert sich sein Bewegungszustand In der Umgangssprache bezeichnet Beschleunigung oft nur eine Steigerung des Tempos also des Betrags der Geschwindigkeit Im physikalischen Sinn ist aber jede Anderung einer Bewegung eine Beschleunigung z B auch eine Abnahme des Geschwindigkeitsbetrages wie ein Bremsvorgang oder eine reine Richtungsanderung bei gleichbleibendem Geschwindigkeitsbetrag wie bei einer Kurvenfahrt mit einem Auto Zunachst betrachten wir nur Bewegungen entlang einer Geraden also eindimensionale Bewegungen Zu zwei Zeitpunkten hat der Korper die Geschwindigkeiten v 1 displaystyle v 1 nbsp und v 2 displaystyle v 2 nbsp Seine Geschwindigkeit hat sich also in der Zeitspanne dazwischen D t t 2 t 1 displaystyle Delta t t 2 t 1 nbsp geandert Die Geschwindigkeitsanderung betragt D v v 2 v 1 displaystyle Delta v v 2 v 1 nbsp Man definiert nun die mittlere Beschleunigung als die mittlere Anderungsrate der Geschwindigkeit Die Beschleunigung a displaystyle a nbsp gibt also an wie schnell diese Geschwindigkeitsanderung erfolgt Es gilt somit a D v D t displaystyle overline a frac Delta v Delta t nbsp Wenn die Beschleunigung dasselbe Vorzeichen hat wie die Geschwindigkeit dann nimmt der Betrag der Geschwindigkeit zu Wenn sich beide Vorzeichen unterscheiden nimmt der Betrag der Geschwindigkeit ab die Richtung der Geschwindigkeit kann sich auch umkehren Ahnlich wie bei der Durchschnittsgeschwindigkeit lasst sich mit obiger Gleichung nur die durchschnittliche Beschleunigung berechnen Nur wenn die Geschwindigkeit sich linear mit der Zeit andert also im Falle einer konstanten Beschleunigung entspricht dies auch zu jedem Zeitpunkt der momentanen Beschleunigung Um auch in anderen Fallen zur momentanen Beschleunigung zu gelangen muss man den Grenzwert fur sehr kleine Zeitintervalle bilden und gelangt so zur zeitlichen Ableitung der Geschwindigkeit a t lim D t 0 D v D t d v d t v t displaystyle a t lim Delta t rightarrow 0 frac Delta v Delta t frac mathrm d v mathrm d t dot v t nbsp Einheiten Bearbeiten Aus der Definitionsgleichung ergibt sich die Einheit 1 m s Ein Korper der konstant mit 1 m s beschleunigt andert seine Geschwindigkeit in jeder Sekunde um 1 m s Allgemein konnen Belastungen technischer Gerate oder die Angabe von Belastungsgrenzen als g Kraft also als Kraft pro Masse erfolgen Diese wird als Vielfaches der Normfallbeschleunigung g 9 80665 m s2 angegeben In den Geowissenschaften ist auch die Einheit Gal 0 01 m s2 gebrauchlich Bei Kraftfahrzeugen wird die Beschleunigung besser Das Beschleunigungsvermogen angegeben indem die Zeit fur eine Geschwindigkeitsanderung in der Regel von 0 auf 100 km h genannt wird Ein Fahrzeug das in 5 0 s von 0 auf 100 km h beschleunigt erfahrt eine durchschnittliche Beschleunigung von a 27 8 m s 5 s 5 6 m s 2 displaystyle a mathrm frac 27 8 m s 5s approx mathrm 5 6 m s 2 nbsp Beispiele zur Berechnung uber die Geschwindigkeit Bearbeiten Ein Auto bewegt sich zum Zeitpunkt t 1 0 s displaystyle t 1 0 mathrm s nbsp mit einer Geschwindigkeit von v 1 10 m s displaystyle v 1 10 mathrm tfrac m s nbsp uber die Strasse das sind 36 km h Zehn Sekunden spater zum Zeitpunkt t 2 10 s displaystyle t 2 10 mathrm s nbsp betragt die Geschwindigkeit v 2 30 m s displaystyle v 2 30 mathrm tfrac m s nbsp das sind 108 km h Die durchschnittliche Beschleunigung des Autos in diesem Zeitintervall war dann a v 2 v 1 t 2 t 1 2 m s 2 displaystyle a frac v 2 v 1 t 2 t 1 2 mathrm frac m s 2 nbsp Die Geschwindigkeit hat also pro Sekunde durchschnittlich um 2 m s also um 7 2 km h zugenommen Ein PKW der vor der roten Ampel innerhalb von D t 3 s displaystyle Delta t 3 mathrm s nbsp von Tempo 50 v 1 50 k m h 14 m s displaystyle v 1 50 mathrm tfrac km h approx 14 mathrm tfrac m s nbsp auf Null abgebremst wird erfahrt die Beschleunigung a 0 v 1 D t 5 m s 2 displaystyle a frac 0 v 1 Delta t approx 5 mathrm frac m s 2 nbsp Gleichmassig beschleunigte Bewegung Bearbeiten Von einer gleichmassig beschleunigten Bewegung spricht man wenn die Beschleunigung konstant ist Dann gilt fur die Geschwindigkeit v t a t v 0 displaystyle v t at v 0 nbsp und fur die zuruckgelegte Strecke s t 1 2 a t 2 v 0 t s 0 displaystyle s t frac 1 2 at 2 v 0 t s 0 nbsp mit dem Startpunkt s 0 displaystyle s 0 nbsp und der Anfangsgeschwindigkeit v 0 displaystyle v 0 nbsp Allgemeine Definition Bearbeiten nbsp Geometrische Konstruktion der Differenz der GeschwindigkeitsvektorenIm Allgemeinen erfolgt die Bewegung nicht zwangslaufig geradlinig sondern im zwei oder dreidimensionalen Fall Bei einer konstanten Beschleunigung muss die Differenz der Geschwindigkeiten D v v t 2 v t 1 displaystyle Delta vec v vec v t 2 vec v t 1 nbsp vektoriell bestimmt werden wie in der Abbildung veranschaulicht Wenn sich die Beschleunigung wahrend der betrachteten Zeitspanne andert erhalt man mit obiger Rechnung die mittlere Beschleunigung auch Durchschnittsbeschleunigung genannt a D v D t displaystyle a frac Delta vec v Delta t nbsp Um die Beschleunigung fur einen bestimmten Zeitpunkt statt fur ein Zeitintervall zu berechnen muss man wie oben beschrieben vom Differenzenquotienten zum Differentialquotienten ubergehen Die Beschleunigung ist dann die erste Ableitung der Geschwindigkeit nach der Zeit a t d v t d t v t displaystyle vec a t frac mathrm d vec v t mathrm d t dot vec v t nbsp Da die Geschwindigkeit die Ableitung des Ortes nach der Zeit ist kann man die Beschleunigung auch als zweite Ableitung des Ortsvektors r displaystyle vec r nbsp nach der Zeit darstellen a t d 2 r t d t 2 r t displaystyle vec a t frac mathrm d 2 vec r t mathrm d t 2 ddot vec r t nbsp Wenn die Vektoren der Geschwindigkeit und der Beschleunigung in die gleich Richtung zeigen bedeutet die Beschleunigung nur eine Zunahme des Geschwindigkeitsbetrags Entsprechend nimmt der Geschwindigkeitsbetrag ab wenn die beiden Vektoren antiparallel sind In beiden Fallen andert sich aber die Richtung des Geschwindigkeitsvektors nicht Es handelt sich also um eine geradlinig beschleunigte Bewegung Sofern jedoch die Beschleunigung in einem gewissen Winkel zur Bewegungsrichtung steht andert sich auch die Richtung der Geschwindigkeit Die Bewegung beschreibt also eine gekrummte Bahn Wenn Beschleunigung und Geschwindigkeit orthogonal zueinander stehen besitzt die Beschleunigung uberhaupt keine Komponente in Richtung der Geschwindigkeit mehr In diesem Fall andert sich nur deren Richtung aber nicht ihr Betrag Die Bahnkurve ist dann zumindest momentan eine Kreisbahn Gekrummte Wege Bearbeiten Spezialfall Kreisbewegung Bearbeiten Siehe auch Gleichformige Kreisbewegung und Zentrifugalbeschleunigung Bei der gleichformigen Kreisbewegung ist der Beschleunigungsvektor in jedem Moment orthogonal zur Bewegungsrichtung Man spricht von der Zentripetalbeschleunigung a Z displaystyle a Z nbsp Sie ergibt sich aus der Tangentialgeschwindigkeit v displaystyle v nbsp oder der Winkelgeschwindigkeit w displaystyle omega nbsp a Z v 2 r w 2 r displaystyle a Z frac v 2 r omega 2 r nbsp Ein typisches Anwendungsbeispiel ist hierbei die Flugbahn von Satelliten in einem niedrigen kreisformigen Orbit wo die Fallbeschleunigung die stets zum Erdmittelpunkt gerichtet ist als Zentripetalbeschleunigung fungiert Bezuglich eines mitrotierenden und daher beschleunigten Bezugssystems wird ein Objekt vom Mittelpunkt weg nach aussen beschleunigt dann wird die Bezeichnung Zentrifugalbeschleunigung verwendet Eine Zentrifuge nutzt diesen Effekt um Dinge einer konstanten Beschleunigung auszusetzen Der Krummungsradius entspricht dabei da es sich um eine Kreisbewegung handelt dem Abstand r displaystyle r nbsp des Zentrifugiergutes zur Drehachse Der Betrag der Zentrifugalbeschleunigung berechnet sich nach derselben Formel wie die Zentripetalbeschleunigung Allgemeiner Fall Bearbeiten nbsp Tangenteneinheitsvektor und Normaleneinheitsvektor bei einer RaumkurveDie Beschleunigung eines Korpers der sich entlang eines Weges einer Raumkurve bewegt lasst sich mit den Frenetschen Formeln berechnen Dies ermoglicht eine additive Zerlegung der Beschleunigung in eine Beschleunigung in Bewegungsrichtung Tangentialbeschleunigung und eine Beschleunigung senkrecht zur Bewegungsrichtung Normalbeschleunigung oder Radialbeschleunigung Der Vektor der Geschwindigkeit v displaystyle vec v nbsp kann als Produkt aus seinem Betrag v displaystyle v nbsp und dem Tangenteneinheitsvektor t displaystyle hat t nbsp dargestellt werden v v t displaystyle vec v v hat t nbsp Der Tangenteneinheitsvektor ist ein Vektor der Lange 1 displaystyle 1 nbsp der an jedem Punkt des Weges die Richtung der Bewegung anzeigt Die Ableitung dieses Ausdrucks nach der Zeit ist die Beschleunigung a d v d t d v d t t v d t d t displaystyle vec a frac mathrm d vec v mathrm d t left frac mathrm d v mathrm d t right hat t v left frac mathrm d hat t mathrm d t right nbsp Die zeitliche Ableitung des Tangenteneinheitsvektors kann uber die Bogenlange s displaystyle s nbsp berechnet werden d t d t d t d s n r d s d t v v r n displaystyle frac mathrm d hat t mathrm d t underbrace frac mathrm d hat t mathrm d s hat n rho underbrace frac mathrm d s mathrm d t v frac v rho hat n nbsp Dabei fuhrt man den Krummungsradius r displaystyle rho nbsp und den Normaleneinheitsvektor n displaystyle hat n nbsp ein Der Krummungsradius ist ein Mass fur die Starke der Krummung und der Normaleneinheitsvektor zeigt senkrecht zur Bahnkurve in Richtung des Krummungsmittelpunkts Man definiert die Tangentialbeschleunigung a t displaystyle a t nbsp und Radialbeschleunigung a n displaystyle a n nbsp so a t v displaystyle a t dot v nbsp a n v 2 r displaystyle a n frac v 2 rho nbsp Die Beschleunigung lasst sich damit in zwei Komponenten zerlegen a a t t a n n displaystyle vec a a t hat t a n hat n nbsp Ist die Tangentialbeschleunigung Null so andert der Korper nur seine Bewegungsrichtung Der Betrag der Geschwindigkeit bleibt dabei erhalten Um den Betrag der Geschwindigkeit zu andern muss also eine Kraft wirken die eine Komponente in Richtung des Tangentialvektors besitzt Ruck Bearbeiten Hauptartikel Ruck Die zeitliche Ableitung der Beschleunigung also die dritte Ableitung des Ortsvektors nach der Zeit wird Ruck ȷ displaystyle vec jmath nbsp genannt ȷ t a t d 3 r t d t 3 displaystyle vec jmath t dot vec a t frac mathrm d 3 vec r t mathrm d t 3 nbsp Beschleunigung als Kraftfeld BearbeitenIn bestimmten Fallen wirken auf Korper vom Ort abhangige Krafte die proportional zur Masse des Korpers sind Beispiele dafur sind das Schwerefeld oder Tragheitskrafte wie sie in beschleunigten Bezugssystemen auftreten In diesen Fallen hat die Feldstarke des entsprechenden Kraftfeldes die Dimension einer Beschleunigung Exemplarisch sei dies hier fur das Schwerefeld erklart Eine Masse m displaystyle m nbsp erfahrt im Schwerefeld der Erde eine Gewichtskraft F G m g displaystyle F G mg nbsp Der Ortsfaktor g F G m displaystyle g frac F G m nbsp also die Schwerefeldstarke hat die Dimension einer Beschleunigung Einheit 1 N k g 1 m s 2 displaystyle mathrm 1 frac N kg equiv 1 frac m s 2 nbsp Es handelt sich um die Beschleunigung mit der sich ein frei fallender Korper bewegt Deswegen heisst g displaystyle g nbsp fachsprachlich auch Fallbeschleunigung oder Erdbeschleunigung auch wenn sich der betrachtete Korper gar nicht frei fallend und beschleunigt bewegt weil er beispielsweise durch andere Krafte daran gehindert wird Entsprechendes gilt fur Beschleunigungen die von Tragheitskraften hervorgerufen werden wie beispielsweise die Zentrifugalbeschleunigung Zusammenhang zwischen Beschleunigung und Kraft Bearbeiten Hauptartikel Newtonsche Gesetze Der Zusammenhang zwischen Beschleunigungen und Kraften wird durch die Newtonschen Gesetze beschrieben In einem Inertialsystem erfahren kraftefreie Korper keine Beschleunigung Falls Krafte angreifen ist die Beschleunigung proportional zum Betrag der resultierenden Kraft und erfolgt in deren Richtung F m a displaystyle vec F m vec a nbsp Soll die Beschleunigung in einem beschleunigten Bezugssystem berechnet werden so sind zusatzlich Tragheitskrafte zu berucksichtigen Wenn die resultierende Kraft proportional zur Masse eines Korpers ist wie das beispielsweise fur die Gewichtskraft der Fall ist ist die Beschleunigung von der Masse des Korpers unabhangig Das ist der Grund warum die Fallbeschleunigung beim freien Fall unabhangig von der Masse ist Alle Korper fallen unabhangig von ihrer Masse gleich schnell auf der Erde mit rund 9 81 m s In der speziellen Relativitatstheorie gilt die Newton sche Beziehung nicht exakt die Beschleunigung ist nicht genau parallel zur Kraft siehe Masse Physik Spezielle Relativitatstheorie Relativistische Masse Beschleunigung und Potential Bearbeiten nbsp Zweidimensionaler Querschnitt durch ein Gravitationspotential einer homogenen Kugel Die Wendepunkte befinden sich an der Oberflache der Kugel Beschleunigungsfeld und Potential Bearbeiten Ist eine Kraft auf ein Teilchen proportional zu seiner Masse dies ist zum Beispiel bei der Gravitation der Fall so lasst sie sich auch durch ein Beschleunigungsfeld beschreiben Dieses Vektorfeld ordnet jedem Ort r displaystyle vec r nbsp im Raum eine Beschleunigung a r displaystyle vec a vec r nbsp zu Es lasst sich haufig als Gradient eines Potentials F r displaystyle Phi vec r nbsp schreiben Anschaulich lasst sich das Potential als Schussel wie im Bild rechts auffassen Der negative Gradient liefert einen Vektor der in Richtung des steilsten Abfalls maximale negative Steigung zeigt Seine Richtung gibt also an in welche Richtung eine Kugel losrollen wurde die in die Schussel gelegt wird Mit einem Potential oder Beschleunigungsfeld lasst sich dann fur jede Anfangsbedingung also Anfangsgeschwindigkeit und position die Bewegung eines Teilchens Trajektorie berechnen Auch wenn die Kraft auf ein Teilchen nicht proportional zu seiner Masse ist lasst sich haufig ein Kraftfeld und ein Potential aufstellen beispielsweise ein Coulombpotential fur ein elektrisch geladenes Teilchen In diesem Fall ist die Beschleunigung jedoch von der Masse m displaystyle m nbsp und von der Ladung q displaystyle q nbsp des Teilchens abhangig a d 2 d t 2 r q m F r displaystyle vec a frac mathrm d 2 mathrm d t 2 vec r frac q m nabla Phi vec r nbsp Konstante Beschleunigung Bearbeiten nbsp Trajektorie Anfangsposition r 0 displaystyle vec r 0 nbsp und Anfangsgeschwindigkeit v 0 displaystyle vec v 0 nbsp in einem homogenen Beschleunigungsfeld Hauptartikel Gleichmassig beschleunigte Bewegung Siehe auch Gravitationspotential Bei einer gleichmassigen Beschleunigung ist das Beschleunigungsfeld zeitlich konstant und homogen also die Beschleunigung in allen Punkten des Raums in Betrag und Richtung identisch beispielsweise gleich dem Vektor g displaystyle vec g nbsp a r g displaystyle vec a vec r vec g nbsp fur alle r displaystyle vec r nbsp Mit einem solchen Ansatz lasst sich lokal nicht global das Gravitationsfeld der Erde beschreiben Ein Teilchen in einem solchen Gravitationspotential bewegt sich auf einer parabelformigen Bahn bei einem Gravitationsfeld auch Wurfparabel genannt Auch bei einem freien Fall ohne Luftwiderstand werden alle Korper gleich beschleunigt Auf der Erde betragt die Beschleunigung in Richtung Erdmittelpunkt ungefahr 9 81 Meter pro Quadratsekunde Das Gravitationspotential der Erde ist jedoch nicht ganz kugelsymmetrisch da die Erdgestalt von einer Kugel abweicht Erdabplattung und der innere Aufbau der Erde nicht vollig homogen ist Schwereanomalie Die Erdbeschleunigung kann daher regional leicht unterschiedlich sein Unabhangig vom Potential muss bei Messungen gegebenenfalls auch die Beschleunigung durch die Erdrotation berucksichtigt werden Ein Beschleunigungsmesser zur Bestimmung der Schwerebeschleunigung wird Gravimeter genannt Messung BearbeitenEs gibt prinzipiell zwei Moglichkeiten Beschleunigungen zu messen oder anzugeben Die Beschleunigung eines Objekts kann kinematisch bezuglich eines Weges Raumkurve betrachtet werden Dazu wird die Momentangeschwindigkeit bestimmt ihre Anderungsrate ist die Beschleunigung Die andere Moglichkeit ist einen Beschleunigungssensor zu verwenden Dieser bestimmt mit Hilfe einer Testmasse die Tragheitskraft aus der dann mit Hilfe der newtonschen Grundgleichung der Mechanik auf die Beschleunigung geschlossen wird Rechenbeispiel zur Messung uber die Tragheit Bearbeiten In einem Aufzug befindet sich eine Federwaage an der eine Masse von einem Kilogramm hangt m 1 k g displaystyle m 1 mathrm kg nbsp Wenn der Aufzug im Vergleich zur Erde ruht so zeigt die Waage eine Gewichtskraft von 9 8 Newton an Der Betrag der Schwerebeschleunigung betragt demnach a F m 9 8 m s 2 displaystyle a frac F m 9 8 mathrm frac m s 2 nbsp Zeigt die Federwaage einen Moment spater zum Beispiel eine Kraft von 14 7 Newton an so ist die Beschleunigung des Aufzugs 4 9 m s2 im Vergleich zur Erde nach oben Anwendung von Beschleunigungsmessungen Bearbeiten Wenn die Anfangsgeschwindigkeit und position bekannt sind ermoglicht die kontinuierliche Messung der Beschleunigung in allen drei Dimensionen eine Positionsbestimmung zu jedem Zeitpunkt Die Position lasst sich daraus einfach durch zweifache Integration uber die Zeit bestimmen Fur den Fall dass beispielsweise das GPS Gerat eines Flugzeugs ausfallt ermoglicht diese Methode eine relativ genaue Ortsbestimmung uber einen mittellangen Zeitraum Ein Navigationssystem das die Position durch Messung der Beschleunigung bestimmt heisst Tragheitsnavigationssystem Beschleunigung in der speziellen Relativitatstheorie Bearbeiten Hauptartikel Beschleunigung Spezielle Relativitatstheorie Ebenso wie in der klassischen Mechanik konnen Beschleunigungen auch in der speziellen Relativitatstheorie SRT als Ableitung der Geschwindigkeit nach der Zeit dargestellt werden Da der Zeitbegriff aufgrund der Lorentz Transformation und Zeitdilatation in der SRT jedoch komplexer ausfallt fuhrt dies auch zu komplexeren Formulierungen der Beschleunigung und ihres Zusammenhangs mit der Kraft Insbesondere ergibt sich dass kein massebehafteter Korper auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden kann Aquivalenzprinzip und allgemeine Relativitatstheorie Bearbeiten nbsp Nach dem Aquivalenzprinzip der allgemeinen Relativitatstheorie lasst sich nicht unterscheiden ob sich ein Beobachter auf der Erde befindet oder in einer Rakete die im Weltraum mit Erdbeschleunigung g beschleunigt Das Aquivalenzprinzip besagt dass in einem frei fallenden Bezugssystem keine Gravitationsfelder existieren Es geht auf die Uberlegungen von Galileo Galilei und Isaac Newton zuruck die erkannt haben dass alle Korper unabhangig von ihrer Masse von der Gravitation gleich beschleunigt werden Ein Beobachter in einem Labor kann nicht feststellen ob sich sein Labor in der Schwerelosigkeit oder im freien Fall befindet Er kann innerhalb seines Labors auch nicht feststellen ob sein Labor gleichformig beschleunigt bewegt wird oder ob es sich in einem ausseren homogenen Gravitationsfeld befindet Mit der allgemeinen Relativitatstheorie lasst sich ein Gravitationsfeld durch die Metrik der Raumzeit also die Massvorschrift in einem vierdimensionalen Raum aus Orts und Zeitkoordinaten ausdrucken Ein Inertialsystem hat eine flache Metrik Nichtbeschleunigte Beobachter bewegen sich immer auf dem kurzesten Weg einer Geodate durch die Raumzeit In einem flachen Raum also einem Inertialsystem ist dies eine gerade Weltlinie Gravitation bewirkt eine Raumkrummung Das bedeutet dass die Metrik des Raumes nicht mehr flach ist Dies fuhrt dazu dass die Bewegung die in der vierdimensionalen Raumzeit einer Geodate folgt im dreidimensionalen Anschauungsraum vom aussenstehenden Beobachter meist als beschleunigte Bewegung langs einer gekrummten Kurve wahrgenommen wird Beispiele Bearbeiten Hauptartikel Liste von Grossenordnungen der Beschleunigung Grossenordnung typischer Beschleunigungen aus dem Alltag 1 Der ICE erreicht eine Beschleunigung von etwa 0 5 m s2 ein moderner S Bahn Triebwagen sogar 1 0 m s2 Wahrend der ersten Schritte eines Sprints beschleunigt ein Sportler seinen Korper mit etwa 4 m s2 Die Erdbeschleunigung durch die Erdanziehung ist 9 81 m s2 Die Kugel beim Kugelstossen wird in der Abstossphase mit etwa 10 m s2 beschleunigt Bei einer Waschmaschine wirken im Schleudergang mehr als 300 g 3 000 m s2 an der Trommelwand Ein Tennisball kann Beschleunigungen bis zu 10 000 m s2 erfahren Bei Nesselzellen wird der Stachel mit bis zu 5 410 000 g 53 Millionen m s2 beschleunigt Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Beschleunigung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Beschleunigung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Untersuchungen zur Beschleunigung an der Atwoodschen Fallmaschine PDF Datei 325 kB Umrechnen zwischen den verschiedenen Einheiten der Beschleunigung Beschleunigung bei LEIFIphysikEinzelnachweise Bearbeiten Beschleunigung In lernhelfer de Schulerlexikon Physik 2010 abgerufen am 16 Januar 2018 Normdaten Sachbegriff GND 4144870 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beschleunigung amp oldid 236322525