www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel bezieht sich auf die physikalische Bedeutung des Wortes im Rahmen der Relativitatstheorien Weitere Bedeutungen unter Raumzeit Begriffsklarung Raumzeit oder Raum Zeit Kontinuum bezeichnet die gemeinsame Darstellung des dreidimensionalen Raums und der eindimensionalen Zeit in einer vierdimensionalen mathematischen Struktur Diese Darstellung wird in der Relativitatstheorie benutzt Der Mensch erlebt Ort und Zeit als zwei verschiedene Gegebenheiten unter anderem wegen der mit der Zeit verbundenen Kausalitat eine Wirkung kann nicht fruher als ihre Ursache eintreten In der klassischen Physik und grosstenteils in der Technik werden Ort und Zeit als voneinander unabhangige Grossen behandelt Bei Geschwindigkeiten von der Grossenordnung der Lichtgeschwindigkeit zeigt sich jedoch dass sich Zeit und Ort eines Ereignisses gegenseitig bedingen Zum Beispiel hangt der zeitliche Abstand zweier Ereignisse wie er von einem bewegten Beobachter festgestellt wird auch von ihrem raumlichen Abstand ab Mit der Entwicklung der speziellen Relativitatstheorie wurde erkannt dass es vorteilhaft ist die beiden Grossen als Koordinaten in einem gemeinsamen vierdimensionalen Raum dem Minkowski Raum zu betrachten Im Zusammenhang der klassischen Mechanik ist der Raumzeitbegriff von Penrose 1 und Arnold 2 diskutiert worden Inhaltsverzeichnis 1 Raumzeit in der speziellen Relativitatstheorie 1 1 Kausalitat und Abstandsbegriff 1 2 Minkowski Raum Vierervektoren 1 3 Mathematische Motivation der Minkowski Metrik 1 4 Minkowski Diagramm 2 Raumzeit in der allgemeinen Relativitatstheorie 2 1 Nichteuklidische Geometrien 2 2 Raumzeit Krummung 2 3 Raumkrummung und Zentrifugalbeschleunigung 3 Symmetrien 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und FussnotenRaumzeit in der speziellen Relativitatstheorie BearbeitenKausalitat und Abstandsbegriff Bearbeiten Auch bei einer Kopplung von Raum und Zeit muss falls Ereignis A das Ereignis B hervorruft diese Kausalitat in allen Koordinatensystemen gelten ein Koordinatensystemwechsel darf die Kausalitat von Ereignissen nicht verandern Die Kausalitat wird mathematisch durch einen Abstandsbegriff definiert Der Abstand zweier Ereignisse hangt von den drei Ortskoordinaten x y z displaystyle x y z nbsp und der Zeitkoordinate t displaystyle t nbsp ab Wegen der Forderung nach der Erhaltung der Kausalitat zweier Ereignisse oder allgemeiner nach der Lorentz Invarianz mussen physikalische Modelle in mathematischen Raumen beschrieben werden in denen Zeit und Raum in bestimmter Weise gekoppelt sind Es lasst sich ein absolut absolut im Sinne der Invarianz gegenuber Koordinatenwechsel gultiger Abstandsbegriff z B die sogenannte Eigenzeit oder der verallgemeinerte Abstand fur Raumzeitpunkte Ereignisse des vierdimensionalen Raum Zeit Kontinuums definieren auch bei beliebig eng infinitesimal benachbarten Ereignissen Was davon als raumlicher und was als zeitlicher Abstand gemessen wird hangt ab vom Bewegungszustand des Beobachters und im Falle der allgemeinen Relativitatstheorie von der Anwesenheit von Masse bzw Energie z B in Feldern Mathematisch wird die Raumzeit mit Hilfe einer pseudo riemannschen Mannigfaltigkeit beschrieben speziell im sogenannten Minkowski Raum Im Minkowski Raum muss zur Berechnung von Abstanden D s displaystyle mathrm Delta s nbsp ausser den Ortskoordinaten auch die Zeitkoordinate der Ereignisse berucksichtigt werden also c D t D x D y D z displaystyle c mathrm Delta t mathrm Delta x mathrm Delta y mathrm Delta z nbsp mit der Lichtgeschwindigkeit c displaystyle c nbsp Die klassische Berechnung von raumlichen Abstanden in kartesischen Koordinaten der quadrierte Abstand ist D x 2 D y 2 D z 2 displaystyle textstyle mathrm Delta x 2 mathrm Delta y 2 mathrm Delta z 2 nbsp wird daher modifiziert Der quadrierte verallgemeinerte Abstand von zwei Ereignissen im Minkowski Raum ist D s 2 c D t 2 D x 2 D y 2 D z 2 displaystyle textstyle mathrm Delta s 2 c mathrm Delta t 2 mathrm Delta x 2 mathrm Delta y 2 mathrm Delta z 2 nbsp und wird auch Raumzeit Metrik oder Raumzeit Intervall genannt Die hier benutzten Vorzeichen displaystyle textstyle nbsp sind die Signatur der Metrik und teilweise eine Frage der Konvention Es gibt andere gleichwertige Signaturen etwa displaystyle textstyle nbsp oder weniger gebrauchliche wie i displaystyle textstyle mathrm i nbsp wo i displaystyle mathrm i nbsp mit i 2 1 displaystyle mathrm i 2 1 nbsp die imaginare Einheit der komplexen Zahlen ist Minkowski Raum Vierervektoren Bearbeiten Hauptartikel Minkowski Raum In der speziellen Relativitatstheorie SRT werden die dreidimensionalen Raumkoordinaten x y z displaystyle x y z nbsp um eine Zeitkomponente c t displaystyle ct nbsp zu einem Vierervektor im Minkowski Raum M 4 R 1 3 displaystyle mathbb M 4 mathbb R 1 3 nbsp Raumzeit erweitert also c t x y z displaystyle ct x y z nbsp Ein Punkt in der Raumzeit besitzt drei Raumkoordinaten sowie eine Zeitkoordinate und wird als Ereignis oder Weltpunkt bezeichnet Fur Ereignisse wird ein invarianter raum zeitlicher Abstand definiert Im klassischen euklidischen Raum einem dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystem bleibt das differentielle raumliche Abstandsquadrat euklidische Norm zweier Punkte lediglich unter Galilei Transformationen konstant d s 2 d x 2 d y 2 d z 2 displaystyle mathrm d s 2 mathrm d x 2 mathrm d y 2 mathrm d z 2 nbsp In der SRT dagegen wird ein fur alle Beobachter identischer verallgemeinerter Abstand definiert der auch unter Lorentz Transformationen konstant invariant bleibt diese Invarianz definiert man durch die Forderung dass der vierdimensionale Abstand bzw die Minkowski Metrik konstant invariant unter einer linearen Koordinatentransformation ist wodurch sich die oben erwahnte Homogenitat der Raumzeit ausdruckt d s 2 h m n d x m d x n c 2 d t 2 d x 2 d y 2 d z 2 displaystyle mathrm d s 2 eta mu nu mathrm d x mu mathrm d x nu c 2 mathrm d t 2 mathrm d x 2 mathrm d y 2 mathrm d z 2 nbsp Dies ist die quadrierte Minkowski Norm welche die uneigentliche Metrik Abstandsfunktion der flachen Raumzeit erzeugt Sie wird durch das indefinite invariante Skalarprodukt auf dem Minkowski Raum induziert welches sich als Wirkung des pseudo metrischen Tensors h m n d i a g 1 1 1 1 displaystyle eta mu nu mathrm diag 1 1 1 1 nbsp definieren lasst x y h m n x m y n displaystyle mathbf x cdot mathbf y eta mu nu x mu y nu nbsp beachte Einsteinsche Summenkonvention Dieser metrische Tensor wird im physikalischen Sprachgebrauch auch als Minkowski Metrik oder flache Metrik der Raumzeit bezeichnet obwohl er im eigentlichen Sinne nicht mit der Metrik an sich zu verwechseln ist Es handelt sich mathematisch vielmehr um ein Skalarprodukt auf einer pseudoriemannschen Mannigfaltigkeit Bei dem Linienelement d s displaystyle mathrm d s nbsp handelt es sich bis auf den Faktor 1 c displaystyle 1 c nbsp um die differentielle Eigenzeit d t d s c d t 1 v 2 c 2 displaystyle mathrm d tau frac mathrm d s c mathrm d t cdot sqrt 1 frac v 2 c 2 nbsp Diese wird mit einer mitbewegten Uhr gemessen also im momentan begleitenden Inertialsystem in dem das auf der Weltlinie befindliche Teilchen ruht v t 0 displaystyle v t equiv 0 nbsp Ein Element Vektor der Raumzeit heisst zeitartig wenn d s 2 gt 0 displaystyle mathrm d s 2 gt 0 nbsp gilt Raumzeit Abstand reell Zwei Ereignisse fur die d s 2 displaystyle mathrm d s 2 nbsp positiv ist sind gegenseitig sichtbar d h sie liegen innerhalb des Lichtkegels raumartig wenn d s 2 lt 0 displaystyle mathrm d s 2 lt 0 nbsp gilt Raumzeit Abstand imaginar Zwei Ereignisse fur die d s 2 displaystyle mathrm d s 2 nbsp negativ ist sind raumzeitlich so weit voneinander entfernt dass ein Lichtstrahl nicht rechtzeitig von einem zum anderen Ereignis gelangen kann Da Information entweder uber Licht oder Materie ubertragen wird und die Geschwindigkeit von Materie in der Relativitatstheorie niemals die Lichtgeschwindigkeit erreichen kann und somit auch nicht uberschreiten kann konnen solche Ereignisse niemals in einer Ursache Wirkung Beziehung stehen Sie konnten nur mit Uberlichtgeschwindigkeit wahrgenommen werden sind also prinzipiell gegenseitig unsichtbar d h sie liegen ausserhalb des Lichtkegels lichtartig wenn d s 2 0 displaystyle mathrm d s 2 0 nbsp gilt Licht bewegt sich stets genau mit der Geschwindigkeit c displaystyle c nbsp so dass fur es in allen Bezugssystemen d s 2 0 displaystyle mathrm d s 2 equiv 0 nbsp gilt Konstanz der Lichtgeschwindigkeit das Ausgangsprinzip der speziellen Relativitatstheorie Die Klassifizierung der Raumzeit Vektoren raumartig lichtartig oder zeitartig bleibt bei den zulassigen Transformationen Lorentztransformationen unverandert Invarianz des Lichtkegels Praktische Anwendung findet das Rechnen mit Raumzeitvektoren in der Kinematik schneller Teilchen 3 Mathematische Motivation der Minkowski Metrik Bearbeiten Betrachtet man den D Alembert Operator displaystyle Box nbsp bestehend aus der zweiten partiellen Ableitung nach der Zeit und dem Laplace Operator mit 1 c 2 2 t 2 2 displaystyle Box frac 1 c 2 frac partial 2 partial t 2 vec nabla 2 nbsp so ist zu erkennen dass man auch abkurzend m m displaystyle Box partial mu partial mu nbsp schreiben kann wenn folgende zwei Vierervektoren eingefuhrt werden m 1 c t displaystyle partial mu left frac 1 c frac partial partial t vec nabla right nbsp m 1 c t displaystyle partial mu left frac 1 c frac partial partial t vec nabla right nbsp In diesem Fall tritt die Zeit als vierte Dimension auf die Metrik h m n displaystyle eta mu nu nbsp muss also von einer 4 4 displaystyle 4 times 4 nbsp Matrix induziert sein Da die vier Dimensionen linear unabhangig sind lasst sich h m n displaystyle eta mu nu nbsp auf Diagonalform bringen Hauptachsentransformation h m n a 0 0 0 0 0 a 1 0 0 0 0 a 2 0 0 0 0 a 3 displaystyle eta mu nu left begin array cccc alpha 0 amp 0 amp 0 amp 0 0 amp alpha 1 amp 0 amp 0 0 amp 0 amp alpha 2 amp 0 0 amp 0 amp 0 amp alpha 3 end array right nbsp Aufgrund der Forderung dass es keine ausgezeichneten Raumzeit Koordinaten gibt konnen die Diagonalelemente nur den Wert 1 displaystyle pm 1 nbsp besitzen Fur die Raumkoordinaten wird hier 1 displaystyle 1 nbsp gewahlt Dies ist aber eine Konvention die nicht einheitlich verwendet wird h m n 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 displaystyle eta mu nu left begin array cccc pm 1 amp 0 amp 0 amp 0 0 amp mp 1 amp 0 amp 0 0 amp 0 amp mp 1 amp 0 0 amp 0 amp 0 amp mp 1 end array right nbsp Die Zeitkomponente kann nicht dasselbe Vorzeichen haben wie die Raumkomponenten Hierzu betrachtet man wieder den D Alembert Operator displaystyle Box nbsp m m h m n m n displaystyle Box partial mu partial mu eta mu nu partial mu partial nu nbsp Daraus ergabe sich als homogene Wellengleichung fur eine Welle ps displaystyle psi nbsp 2 1 c 2 2 t 2 ps 0 displaystyle left vec nabla 2 frac 1 c 2 frac partial 2 partial t 2 right psi 0 nbsp Setzt man nun fur ps displaystyle psi nbsp eine ebene Welle an d h ps r t A e i k r w t displaystyle psi vec r t A e mathrm i vec k cdot vec r omega t nbsp so ergabe sich eine komplexe Frequenz und damit ware ps displaystyle psi nbsp exponentiell gedampft In diesem Fall gabe es also keine dauerhaften ebenen Wellen was im Widerspruch zur Beobachtung steht Folglich muss die Zeitkomponente ein anderes Vorzeichen haben h m n 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 displaystyle eta mu nu left begin array cccc 1 amp 0 amp 0 amp 0 0 amp 1 amp 0 amp 0 0 amp 0 amp 1 amp 0 0 amp 0 amp 0 amp 1 end array right nbsp Daraus ergibt sich die korrekte homogene Wellengleichung 2 1 c 2 2 t 2 ps 0 displaystyle left vec nabla 2 frac 1 c 2 frac partial 2 partial t 2 right psi 0 nbsp Minkowski Diagramm Bearbeiten Im Minkowski Diagramm konnen die Verhaltnisse geometrisch dargestellt und analysiert werden Wegen der komplexen Eigenschaft der Zeitkomponente wird dort die Drehung der Zeitachse mit umgekehrtem Vorzeichen wie die Drehung der Koordinatenachse dargestellt Raumzeit in der allgemeinen Relativitatstheorie BearbeitenNichteuklidische Geometrien Bearbeiten Grundlage zur Beschreibung der Raumzeit in der allgemeinen Relativitatstheorie ist die pseudo riemannsche Geometrie Die Koordinatenachsen sind hier nichtlinear was als Raumkrummung interpretiert werden kann Fur die vierdimensionale Raumzeit werden die gleichen mathematischen Hilfsmittel wie zur Beschreibung einer zweidimensionalen Kugeloberflache oder fur Sattelflachen herangezogen Als unumstosslich angesehene Aussagen der euklidischen Geometrie insbesondere das Parallelenaxiom mussen in diesen Theorien aufgegeben und durch allgemeinere Beziehungen ersetzt werden Die kurzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist hier beispielsweise kein Geradenteilstuck mehr Einer Geraden in der euklidischen Geometrie entspricht die Geodate in der nicht euklidischen Welt im Falle einer Kugeloberflache sind die Geodaten die Grosskreise Die Winkelsumme im aus Geodatenabschnitten bestehenden Dreieck ist auch nicht mehr 180 Grad Im Falle der Kugeloberflache ist sie grosser als 180 Grad im Falle von Sattelflachen dagegen kleiner Raumzeit Krummung Bearbeiten Siehe auch Gravitationswelle Die Krummung von Raum und Zeit wird durch jede Form von Energie und Impuls wie etwa Masse Strahlung oder Druck verursacht Diese Grossen bilden zusammen den Energie Impuls Tensor und gehen in die Einsteingleichungen als Quelle des Gravitationsfeldes ein Daraus resultiert eine krummlinige Bewegung von kraftefreien Korpern entlang von Geodaten In einem infinitesimalen Raumabschnitt lokale Karte gilt stets die flache Metrik der speziellen Relativitatstheorie Wird die gekrummte Bewegung einer Gravitationsbeschleunigung g displaystyle g nbsp zugeschrieben muss die konstante Raumkrummung mit dem Faktor g c 2 displaystyle g c 2 nbsp beschrieben werden Im Modell der gekrummten Raumzeit jedoch existiert so etwas wie eine Gravitationskraft gar nicht an ihre Stelle ist eine fur alle kraftefreien Korper in diesem infinitesimalen Raumabschnitt gleiche Krummung der Weltlinien Bewegungskurven in der Raumzeit getreten In vielen popularen Darstellungen der allgemeinen Relativitatstheorie wird haufig nicht beachtet dass die dem Gravitationsfeld zugeschriebenen Wirkungen nicht allein durch Krummung des dreidimensionalen Raums sondern erst durch die Krummung der vierdimensionalen Raumzeit hervorgerufen werden Dass stets Raum und Zeit gekrummt sein mussen ist anschaulich leicht zu verstehen Ware nur der Raum gekrummt so ware die Trajektorie eines geworfenen Steines immer dieselbe egal welche Anfangsgeschwindigkeit der Stein besasse da er stets nur dem gekrummten Raum folgen wurde Nur durch die zusatzliche Krummung der Zeit konnen die je nach Geschwindigkeit verschiedenen Trajektorien zustande kommen Im Rahmen der ART kann dies auch mathematisch gezeigt werden Im normalen dreidimensionalen Raum ist nur die Projektion der Weltlinien auf die Bewegungsebene sichtbar Hat der Korper die Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp so ist die Weltlinie gegenuber der Zeitachse geneigt und zwar um den Winkel a mit tan a v c displaystyle tan alpha v c nbsp Die Projektion der Bahn wird mit steigendem v displaystyle v nbsp um den Faktor 1 sin a displaystyle 1 sin alpha nbsp langer der Krummungsradius um den gleichen Faktor 1 sin a displaystyle 1 sin alpha nbsp grosser die Winkelanderung also kleiner Die Krummung Winkelanderung pro Langenabschnitt ist daher um den Faktor sin 2 a displaystyle sin 2 alpha nbsp kleiner Mit sin a v c 1 1 v 2 c 2 displaystyle sin alpha frac v c frac 1 sqrt 1 frac v 2 c 2 nbsp folgt dann aus der Weltlinienkrummung g c 2 displaystyle g c 2 nbsp fur die beobachtete Bahnkrummung k 1 R displaystyle kappa 1 R nbsp im dreidimensionalen Raum k g v 2 1 v 2 c 2 displaystyle kappa frac g v 2 cdot left 1 frac v 2 c 2 right nbsp Raumkrummung und Zentrifugalbeschleunigung Bearbeiten Fur kleine Geschwindigkeiten v c ist die Bahnkrummung g v2 und entspricht damit dem Wert bei einer klassischen Zentrifugalbeschleunigung Fur Lichtstrahlen mit v c hat der Faktor 1 v2 c2 den Wert 2 die Krummung 2g c2 entspricht also dem doppelten Wert der klassischen Betrachtung g c2 Die Winkelabweichung von Sternenlicht der Fixsterne in Sonnennahe sollte also doppelt so gross sein wie im klassischen Fall Dies wurde von Arthur Eddington im Rahmen einer Afrikaexpedition zur Beobachtung der Sonnenfinsternis von 1919 erstmals verifiziert was grosse Aufmerksamkeit fand und zur Durchsetzung der Allgemeinen Relativitatstheorie wesentlich beitrug Seine Beobachtungen erwiesen sich in spateren Analysen zwar als ungenau nachfolgende Beobachtungen bei Sonnenfinsternissen bestatigten aber die Vorhersagen der Allgemeinen Relativitatstheorie Wegen dieser kleinen Abweichung vom klassischen Wert sind ungestorte Planetenbahnen auch keine exakten Ellipsen sondern unterliegen einer Apsidendrehung Eine solche bis dahin in der Himmelsmechanik nicht erklarbare Apsidendrehung war zuvor beim Planeten Merkur beobachtet worden und fand durch die Allgemeine Relativitatstheorie eine Erklarung Symmetrien BearbeitenDie Raumzeit ist charakterisiert durch eine Anzahl von Symmetrien die sehr wichtig fur die darin geltende Physik sind Zu diesen Symmetrien zahlen neben den Symmetrien des Raumes Translation Rotation auch die Symmetrien unter Lorentztransformationen Wechsel zwischen Bezugssystemen verschiedener Geschwindigkeit Letzteres stellt das Relativitatsprinzip sicher Literatur BearbeitenGeorge F R Ellis Ruth M Williams Flat and curved space times Oxford Univ Press Oxford 1992 ISBN 0 19 851164 7 Erwin Schrodinger Space time structure Cambridge Univ Press Cambridge 1950 deutsch Die Struktur der Raum Zeit Wiss Buchges Darmstadt 1993 ISBN 3 534 02282 3 Edwin F Taylor John Archibald Wheeler Spacetime physics Freeman San Francisco 1966 ISBN 0 7167 0336 X deutsch Physik der Raumzeit Spektrum Akad Verl Heidelberg 1994 ISBN 3 86025 123 6 Rainer Oloff Geometrie der Raumzeit Vieweg Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8348 0468 6 Abhay Ashtekar Springer handbook of spacetime Springer Berlin 2014 ISBN 978 3 642 41991 1 Philosophische Bucher Paul Davies Die Unsterblichkeit der Zeit Die moderne Physik zwischen Rationalitat und Gott Scherz Munchen 1995 ISBN 3502131430 Original About Time Einstein s unfinished revolution Simon and Schuster 1995 Robert DiSalle Understanding space time the philosophical development of physics from Newton to Einstein Cambridge Univ Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 85790 1 Ulrich Majer Semantical aspects of spacetime theories BI Wissenschaftsverlag Mannheim 1994 ISBN 3 411 16161 2 Ulrich Majer Heinz Jurgen Schmidt Reflections on Spacetime Foundations Philosophy History Springer Netherlands Dordrecht 1995 ISBN 978 0 7923 3712 6 Moritz Schlick Raum und Zeit in der gegenwartigen Physik Springer Berlin 1922 doi 10 1007 BF02448303 Lawrence Sklar Space Time and Spacetime University of California Press 1977 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Raumzeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Albert Einstein Archives der Hebraischen Universitat Jerusalem From the Greeks to Gravity Probe B auf Stanford Universitat KalifornienEinzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Roger Penrose The Road to Reality Vintage Books London 2005 ISBN 978 0 099 44068 0 Vladimir Igorevic Arnolʹd Mathematical Methods of Classical Mechanics Second edition Springer 1989 ISBN 978 1 4419 3087 3 siehe z B W Greiner J Rafelski Spezielle Relativitatstheorie 3 Auflage Frankfurt 1992 ISBN 3 8171 1205 X S 136 185 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raumzeit amp oldid 235383588