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Die komplexen Zahlen stellen eine Erweiterung der reellen Zahlen dar Ziel der Erweiterung ist es algebraische Gleichungen wie x 2 1 0 displaystyle x 2 1 0 bzw x 2 1 displaystyle x 2 1 losbar zu machen Im Gegensatz zu den Erweiterungen N Z Q R displaystyle mathbb N rightarrow mathbb Z rightarrow mathbb Q rightarrow mathbb R reicht es hier nicht mehr aus die Zahlen linksseitig zu erweitern ganze Zahlen oder dichter zu stopfen rationale und reelle Zahlen sondern man wechselt von einer Zahlengeraden zu einer Zahlenebene C displaystyle mathbb C Der Buchstabe C mit Doppelstrich steht fur die Menge der komplexen Zahlen Die komplexen Zahlen C displaystyle mathbb C beinhalten die reellen Zahlen R displaystyle mathbb R die die rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q beinhalten zu denen wiederum die ganzen Zahlen Z displaystyle mathbb Z und die naturlichen Zahlen N displaystyle mathbb N gehoren Da die Quadrate aller reellen Zahlen grosser oder gleich 0 sind kann die Losung der Gleichung x 2 1 displaystyle x 2 1 keine reelle Zahl sein Man braucht eine ganz neue Zahl die man ublicherweise i displaystyle mathrm i nennt mit der Eigenschaft i 2 1 displaystyle mathrm i 2 1 Diese Zahl i displaystyle mathrm i wird als imaginare Einheit bezeichnet Komplexe Zahlen werden nun als Summe a b i displaystyle a b cdot mathrm i definiert wobei a displaystyle a und b displaystyle b reelle Zahlen sind und i displaystyle mathrm i die oben definierte imaginare Einheit ist Auf die so definierten komplexen Zahlen lassen sich die ublichen Rechenregeln fur reelle Zahlen anwenden wobei i displaystyle mathrm i wie eine Konstante verwendet wird und i 2 displaystyle mathrm i 2 durch 1 displaystyle 1 ersetzt werden kann und umgekehrt Fur die Menge der komplexen Zahlen wird das Symbol C displaystyle mathbb C ℂ als Unicode Zeichen U 2102 siehe Buchstaben mit Doppelstrich verwendet Der so konstruierte Zahlenbereich der komplexen Zahlen bildet einen Erweiterungskorper der reellen Zahlen und hat eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften die sich in vielen Bereichen der Natur und Ingenieurwissenschaften als ausserst nutzlich erwiesen haben Einer der Grunde fur diese positiven Eigenschaften ist die algebraische Abgeschlossenheit der komplexen Zahlen Dies bedeutet dass jede algebraische Gleichung positiven Grades uber den komplexen Zahlen eine Losung besitzt was fur reelle Zahlen nicht gilt Diese Eigenschaft ist der Inhalt des Fundamentalsatzes der Algebra Ein weiterer Grund ist ein Zusammenhang zwischen trigonometrischen Funktionen und der Exponentialfunktion Eulerformel der uber die komplexen Zahlen hergestellt werden kann Ferner ist jede auf einer offenen Menge einmal komplex differenzierbare Funktion dort auch beliebig oft differenzierbar anders als in der Analysis der reellen Zahlen Die Eigenschaften von Funktionen mit komplexen Argumenten sind Gegenstand der Funktionentheorie auch komplexe Analysis genannt In der Elektrotechnik wird stattdessen der Buchstabe j displaystyle mathrm j verwendet um einer Verwechslung mit einer durch i displaystyle i oder i t displaystyle i t bezeichneten von der Zeit t displaystyle t abhangigen Stromstarke vorzubeugen allerdings erhoht dies die Verwechslungsgefahr mit der Stromdichte ȷ displaystyle vec jmath in der Elektrodynamik Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Grundlegende Eigenschaften 2 1 Darstellung von komplexen Zahlen in der komplexen Zahlenebene 2 2 Komplexe Konjugation 2 3 Als normierter metrischer und topologischer Raum 2 4 Ordnung 2 5 Weitere Eigenschaften 3 Rechenregeln 3 1 Addition 3 2 Multiplikation 3 3 Division 3 4 Rechenbeispiele 3 5 Potenzen Wurzeln und Logarithmen 3 5 1 Logarithmen 3 5 2 Potenzen 3 5 2 1 Naturliche Exponenten 3 5 2 2 Beliebige komplexe Exponenten 4 Untergruppen 5 Konstruktion 5 1 Paare reeller Zahlen 5 1 1 Erste Eigenschaften 5 1 2 Bezug zur Darstellung in der Form a bi 5 2 Polynome Adjunktion 5 3 Matrizen 6 Geschichte 7 Bedeutung 7 1 Komplexe Zahlen in der Physik 7 2 Komplexe Zahlen in der Elektrotechnik 7 3 Korpertheorie und algebraische Geometrie 7 4 Spektraltheorie und Funktionalanalysis 7 5 Funktionentheorie und komplexe Geometrie 8 Verwandte Themen 9 Anmerkungen 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie komplexen Zahlen lassen sich als Zahlbereich im Sinne einer Menge von Zahlen fur die die Grundrechenarten Addition Multiplikation Subtraktion und Division erklart sind mit den folgenden Eigenschaften definieren Die reellen Zahlen sind in den komplexen Zahlen enthalten Das heisst dass jede reelle Zahl eine komplexe Zahl ist Das Assoziativgesetz und das Kommutativgesetz gelten fur die Addition und die Multiplikation komplexer Zahlen Das Distributivgesetz gilt Fur jede komplexe Zahl z displaystyle z nbsp existiert eine komplexe Zahl z displaystyle z nbsp sodass z z 0 displaystyle z z 0 nbsp Fur jede von Null verschiedene komplexe Zahl z displaystyle z nbsp existiert eine komplexe Zahl 1 z displaystyle tfrac 1 z nbsp sodass z 1 z 1 displaystyle z cdot tfrac 1 z 1 nbsp Es existiert eine komplexe Zahl i displaystyle mathrm i nbsp mit der Eigenschaft i 2 1 displaystyle mathrm i 2 1 nbsp Unter allen Zahlbereichen mit den zuvor genannten Eigenschaften sind die komplexen Zahlen minimal Die letzte Forderung ist gleichbedeutend damit dass sich jede komplexe Zahl in der Form a b i displaystyle a b cdot mathrm i nbsp bzw in verkurzter Notation a b i displaystyle a b mathrm i nbsp oder auch a i b displaystyle a mathrm i b nbsp mit reellen Zahlen a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp darstellen lasst Die imaginare Einheit i displaystyle mathrm i nbsp ist dabei keine reelle Zahl Die Existenz eines solchen Zahlbereichs wird im Abschnitt zur Konstruktion der komplexen Zahlen nachgewiesen Unter Verwendung der Begriffe Korper und Isomorphie lasst sich das so formulieren Es gibt minimale Korper die den Korper der reellen Zahlen und ein Element i displaystyle mathrm i nbsp mit der Eigenschaft i 2 1 displaystyle mathrm i 2 1 nbsp enthalten In einem solchen Korper hat jedes Element z displaystyle z nbsp eine und nur eine Darstellung als z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp mit reellen a b displaystyle a b nbsp Die komplexen Zahlen sind isomorph zu jedem solchen Korper Die Koeffizienten a b displaystyle a b nbsp werden als Real bzw Imaginarteil von a b i displaystyle a b mathrm i nbsp bezeichnet Dafur haben sich zwei typografische Schreibweisen etabliert a Re a b i displaystyle a operatorname Re a b mathrm i nbsp und b Im a b i displaystyle b operatorname Im a b mathrm i nbsp Schreibweise der Operatoren ohne besondere Ausschreibung a ℜ a b i displaystyle a Re a b mathrm i nbsp und b ℑ a b i displaystyle b Im a b mathrm i nbsp Schreibweise der Operatoren in Frakturschrift In der Elektrotechnik wird das kleine i schon fur zeitlich veranderliche Strome verwendet siehe Wechselstrom und kann zu Verwechslungen mit der imaginaren Einheit i displaystyle mathrm i nbsp fuhren Daher wird in der Elektrotechnik ublicherweise fur die imaginare Einheit die Bezeichnung j displaystyle mathrm j nbsp gewahlt wie dies auch in der Norm DIN 1302 festgelegt ist In der Physik wird zwischen i displaystyle i nbsp fur die Stromstarke bei Wechselstrom und i displaystyle mathrm i nbsp durch die Art der Darstellung des Buchstabens fur die imaginare Einheit unterschieden Dies fuhrt durch die Trennung beim aufmerksamen Leser nicht zu Verwechslungen und wird in dieser Form weitgehend sowohl in der physikalisch experimentellen als auch in der physikalisch theoretischen Literatur angewandt handschriftlich ist diese Feinheit allerdings nicht zu halten weshalb haufig das j displaystyle mathrm j nbsp als Symbol fur die imaginare Einheit verwendet wird Siehe auch Komplexe WechselstromrechnungKomplexe Zahlen konnen gemass DIN 1304 1 und DIN 5483 3 unterstrichen dargestellt werden um sie von reellen Zahlen zu unterscheiden Siehe auch Phasor Grundlegende Eigenschaften BearbeitenDarstellung von komplexen Zahlen in der komplexen Zahlenebene Bearbeiten nbsp Gausssche Ebene mit einer komplexen Zahl in kartesischen Koordinaten a b displaystyle a b nbsp und in Polarkoordinaten r f displaystyle r varphi nbsp 1 Wahrend sich die Menge R displaystyle mathbb R nbsp der reellen Zahlen als Punkte auf einer Zahlengeraden darstellen lasst lasst sich die Menge C displaystyle mathbb C nbsp der komplexen Zahlen als Punkte auf einer Ebene komplexe Ebene gausssche Zahlenebene darstellen Da die komplexen Zahlen einen zweidimensionalen reellen Vektorraum definieren kann die komplexe Ebene mit einem kartesischen Koordinatensystem versehen werden das von den beiden orthogonalen Vektoren 1 displaystyle 1 nbsp und i displaystyle mathrm i nbsp aufgespannt wird Es ist ublich innerhalb diesem die reellen Zahlen R displaystyle mathbb R nbsp uber eine waagerechte und die imaginaren Zahlen R i displaystyle mathbb R mathrm i nbsp uber eine senkrechte Achse darzustellen Eine komplexe Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp mit a b R displaystyle a b in mathbb R nbsp besitzt dann die horizontale Koordinate a displaystyle a nbsp und die vertikale Koordinate b displaystyle b nbsp wird also mit dem Zahlenpaar a b R 2 displaystyle a b in mathbb R 2 nbsp identifiziert Entsprechend bildet 1 i displaystyle 1 mathrm i nbsp eine Basis des R displaystyle mathbb R nbsp Vektorraumes C displaystyle mathbb C nbsp Gemass Definition entspricht die Addition komplexer Zahlen einer Vektoraddition wobei man die Punkte in der Zahlenebene mit ihren Ortsvektoren identifiziert Die Subtraktion komplexer Zahlen entspricht einer Vektorsubtraktion Die Multiplikation ist in der gaussschen Ebene eine Drehstreckung was nach Einfuhrung der Polarform weiter unten offensichtlicher werden wird Es gibt mehrere Moglichkeiten der Darstellung von komplexen Zahlen Darstellung in kartesischen Koordinaten a b displaystyle a b nbsp gelegentlich auch algebraische Form genannt 2 als Summe des reellen a displaystyle a nbsp und des rein imaginaren Anteils b displaystyle b nbsp mit folgenden Schreibweisen also 3 z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp oder auch z a i b displaystyle z a mathrm i b nbsp dd nbsp Die Farbdarstellung der komplexen Zahlen ebene wird haufig zur Veranschaulichung komplexer Funktionen hier der Identitat an gewendet Die Farbe kodiert das Argument arg z displaystyle arg z nbsp und die Helligkeit gibt den Betrag z displaystyle z nbsp an Darstellung in Polarkoordinaten bzw in Polardarstellung r f displaystyle r varphi nbsp als Produkt des absoluten Betrages r displaystyle r nbsp gedreht um den Winkel f displaystyle varphi nbsp mit folgenden Schreibweisen z r cos f i sin f displaystyle z r cos varphi mathrm i sin varphi nbsp z r cis f displaystyle z r operatorname cis varphi nbsp 4 z r e i f displaystyle z r mathrm e mathrm i varphi nbsp Hierbei wird der Winkel f displaystyle varphi nbsp auch als Argument der komplexen Zahl in Polardarstellung bezeichnet Hintergrund dieser Darstellung ist die Eulersche Formel die uber die komplexen Zahlen einen fundamentalen Zusammenhang zwischen der naturlichen Exponentialfunktion und den trigonometrischen Funktionen herstellt Alle oberen Schreibweisen stellen demnach exakt den gleichen Sachverhalt dar Es ist zu beachten dass die komplexe Zahl z 0 displaystyle z 0 nbsp kein Argument besitzt weshalb hier keine Darstellung in Polarkoordinaten im oberen Sinne moglich ist Eine Umwandlung von kartesischer Form in Polarform ist mittels 0 z a b i z e i f displaystyle 0 not z a b mathrm i z mathrm e mathrm i varphi nbsp undf arg a b i 2 arctan b a 2 b 2 a falls b 0 oder a gt 0 p falls b 0 und a lt 0 displaystyle varphi arg a b mathrm i begin cases 2 arctan left dfrac b sqrt a 2 b 2 a right amp text falls b neq 0 text oder a gt 0 pi amp text falls b 0 text und a lt 0 end cases nbsp moglich Setzt man f arg z displaystyle varphi arg z nbsp ergo sin f b a 2 b 2 displaystyle sin varphi tfrac b sqrt a 2 b 2 nbsp und cos f a a 2 b 2 displaystyle cos varphi tfrac a sqrt a 2 b 2 nbsp so ist der obere Teil dieser Gleichung die Konsequenz aus der Halbwinkelformel tan f 2 sin f 1 cos f b a 2 b 2 1 a a 2 b 2 b a 2 b 2 a falls b 0 oder a gt 0 displaystyle tan left frac varphi 2 right frac sin varphi 1 cos varphi frac tfrac b sqrt a 2 b 2 1 tfrac a sqrt a 2 b 2 frac b sqrt a 2 b 2 a qquad text falls b neq 0 text oder a gt 0 nbsp Die linke Seite lasst sich im vollen Winkelbereich des Hauptarguments p lt f lt p displaystyle pi lt varphi lt pi nbsp unter Anwendung des Arkustangens zu f 2 displaystyle tfrac varphi 2 nbsp umformen Ist hingegen p 2 lt f lt p 2 displaystyle tfrac pi 2 lt varphi lt tfrac pi 2 nbsp also z displaystyle z nbsp auf der rechten Halbebene so kann die Gleichung tan f b a displaystyle tan varphi tfrac b a nbsp vereinfachend auch zu f arg z arctan b a displaystyle varphi arg z arctan tfrac b a nbsp aufgelost werden Komplexe Konjugation Bearbeiten Hauptartikel Konjugation Mathematik nbsp Eine komplexe Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp und die zu ihr konjugiert komplexe Zahl z a b i displaystyle bar z a b mathrm i nbsp Andert man das Vorzeichen des Imaginarteils b displaystyle b nbsp einer komplexen Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp so erhalt man die zu z displaystyle z nbsp konjugiert komplexe Zahl z a b i displaystyle bar z a b mathrm i nbsp manchmal auch z displaystyle z nbsp geschrieben Die Konjugation C C z z displaystyle mathbb C to mathbb C z mapsto bar z nbsp ist ein involutorischer Korperautomorphismus da sie mit Addition und Multiplikation vertraglich ist d h fur alle y z C displaystyle y z in mathbb C nbsp gilt y z y z y z y z displaystyle overline y z bar y bar z quad overline y cdot z bar y cdot bar z nbsp In der Polardarstellung hat die konjugiert komplexe Zahl z displaystyle bar z nbsp bei unverandertem Betrag gerade den negativen Winkel von z displaystyle z nbsp Man kann die Konjugation in der komplexen Zahlenebene also als die Spiegelung an der reellen Achse interpretieren Insbesondere werden unter der Konjugation genau die reellen Zahlen auf sich selbst abgebildet Das Produkt aus einer komplexen Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp und ihrer komplex Konjugierten z displaystyle bar z nbsp ergibt das Quadrat ihres Betrages z z a b i a b i a 2 b 2 z 2 displaystyle z cdot bar z a b mathrm i a b mathrm i a 2 b 2 z 2 nbsp Die komplexen Zahlen bilden damit ein triviales Beispiel einer C Algebra Die Summe aus einer komplexen Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp und ihrer komplex Konjugierten z displaystyle bar z nbsp ergibt das 2 Fache ihres Realteils z z a b i a b i 2 a 2 Re z displaystyle z bar z a b mathrm i a b mathrm i 2a 2 operatorname Re z nbsp Die Differenz aus einer komplexen Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp und ihrer komplex Konjugierten z displaystyle bar z nbsp ergibt das 2 i displaystyle mathrm 2i nbsp Fache ihres Imaginarteils z z a b i a b i 2 b i 2 i Im z displaystyle z bar z a b mathrm i a b mathrm i 2b mathrm i 2 mathrm i operatorname Im z nbsp Als normierter metrischer und topologischer Raum Bearbeiten Die durch die Abstandsfunktion d C z 1 z 2 z 1 z 2 displaystyle d mathbb C z 1 z 2 z 1 z 2 nbsp induzierte Metrik versieht den komplexen Vektorraum C displaystyle mathbb C nbsp mit seiner Standardtopologie Sie stimmt mit der Produkttopologie von R R displaystyle mathbb R times mathbb R nbsp uberein so wie auch die Einschrankung d R displaystyle d mathbb R nbsp von d C displaystyle d mathbb C nbsp auf R displaystyle mathbb R nbsp mit der Standardmetrik auf R displaystyle mathbb R nbsp ubereinstimmt Der Betrag einer komplexen Zahl z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp berechnet sich durch z a 2 b 2 displaystyle z sqrt a 2 b 2 nbsp wobei der nichtnegative Wert der Quadratwurzel gewahlt wird Zum Beispiel gilt 12 5 i 12 2 5 2 144 25 169 13 displaystyle 12 5 mathrm i sqrt 12 2 5 2 sqrt 144 25 sqrt 169 13 nbsp Beide Raume C displaystyle mathbb C nbsp sowie R displaystyle mathbb R nbsp sind vollstandig unter diesen Metriken Auf beiden Raumen lasst sich der topologische Begriff der Stetigkeit zu analytischen Begriffen wie Differentiation und Integration erweitern Ordnung Bearbeiten C displaystyle mathbb C nbsp ist im Gegensatz zu R displaystyle mathbb R nbsp kein geordneter Korper d h es gibt keine mit der Korperstruktur vertragliche lineare Ordnungsrelation auf C displaystyle mathbb C nbsp Von zwei unterschiedlichen komplexen Zahlen kann man daher nicht sinnvoll bezogen auf die Addition und Multiplikation in C displaystyle mathbb C nbsp festlegen welche von beiden die grossere bzw die kleinere Zahl ist 5 Weitere Eigenschaften Bearbeiten Der Korper C displaystyle mathbb C nbsp der komplexen Zahlen ist einerseits ein Oberkorper von R displaystyle mathbb R nbsp andererseits ein zweidimensionaler R displaystyle mathbb R nbsp Vektorraum Der Isomorphismus C R 2 displaystyle mathbb C cong mathbb R 2 nbsp wird auch als naturliche Identifikation bezeichnet In der Regel nutzt man dies auch um C displaystyle mathbb C nbsp formell als R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp mit der entsprechenden komplexen Multiplikation zu definieren und dann i 0 1 T displaystyle mathrm i 0 1 mathrm T nbsp zu setzen Dabei wird gleichzeitig festgelegt Die Drehung der komplexen Ebene am Ursprung um den positiven Winkel p 2 displaystyle tfrac pi 2 nbsp fuhrt die positive reelle 1 displaystyle 1 nbsp in die positiv imaginare Einheit i displaystyle mathrm i nbsp uber Wenn die positiv reelle Halbachse in der komplexen Ebene nach rechts geht dann legt man die positiv imaginare Halbachse nach oben Das ist in Einklang mit dem mathematisch positiven Drehsinn Die Korpererweiterung C R displaystyle mathbb C mathbb R nbsp ist vom Grad C R 2 displaystyle mathbb C mathbb R 2 nbsp genauer ist C displaystyle mathbb C nbsp isomorph zum Faktorring R X X 2 1 displaystyle mathbb R X X 2 1 nbsp wobei X 2 1 displaystyle X 2 1 nbsp das Minimalpolynom von i displaystyle mathrm i nbsp uber R displaystyle mathbb R nbsp ist Ferner bildet C displaystyle mathbb C nbsp bereits den algebraischen Abschluss von R displaystyle mathbb R nbsp Als R displaystyle mathbb R nbsp Vektorraum besitzt C displaystyle mathbb C nbsp die Basis 1 i displaystyle 1 mathrm i nbsp Daneben ist C displaystyle mathbb C nbsp wie jeder Korper auch ein Vektorraum uber sich selbst also ein eindimensionaler C displaystyle mathbb C nbsp Vektorraum mit Basis 1 displaystyle 1 nbsp i displaystyle mathrm i nbsp und i displaystyle mathrm i nbsp sind genau die Losungen der quadratischen Gleichung x 2 1 0 displaystyle x 2 1 0 nbsp In diesem Sinne kann i displaystyle mathrm i nbsp aber auch i displaystyle mathrm i nbsp als Wurzel aus 1 displaystyle 1 nbsp aufgefasst werden Anm 1 Rechenregeln Bearbeiten nbsp Die Addition zweier komplexer Zahlen in algebra ischen Form z 1 a b i displaystyle z 1 a b mathrm i nbsp und z 2 c d i displaystyle z 2 c d mathrm i nbsp als Vektor addition in der komplexen Ebene veranschaulicht Da kommutativ ergibt das Anfugen von z 1 displaystyle z 1 nbsp an z 2 displaystyle z 2 nbsp das gleiche Ergebnis wie das Anfugen von z 2 displaystyle z 2 nbsp an z 1 displaystyle z 1 nbsp Addition Bearbeiten Fur zwei komplexe Zahlen z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp und w c d i displaystyle w c d mathrm i nbsp gilt z w a c b d i displaystyle z w a c b d mathrm i nbsp Addition und Subtraktion sind in Polardarstellung nicht ohne Weiteres moglich Es ist vorher eine Umrechnung in die kartesische Form und ggf danach eine Ruckrechnung in die Polarform empfehlenswert Fur z 1 r 1 e i f 1 displaystyle z 1 r 1 e mathrm i varphi 1 nbsp und z 2 r 2 e i f 2 displaystyle z 2 r 2 e mathrm i varphi 2 nbsp erhalt man z 1 z 2 r e i f displaystyle z 1 pm z 2 r cdot mathrm e mathrm i varphi nbsp mit r r 1 2 r 2 2 2 r 1 r 2 cos f 1 f 2 displaystyle r sqrt r 1 2 r 2 2 pm 2r 1 r 2 cos varphi 1 varphi 2 quad nbsp und f arctan2 r 1 cos f 1 r 2 cos f 2 r 1 sin f 1 r 2 sin f 2 displaystyle varphi operatorname arctan2 left r 1 cos varphi 1 pm r 2 cos varphi 2 r 1 sin varphi 1 pm r 2 sin varphi 2 right nbsp unter Nutzung der arctan2 Funktion nbsp Die Multiplikation zweier komplexer Zahlen entspricht dem Multiplizieren der Betrage r displaystyle r nbsp und s displaystyle s nbsp und dem Addieren der Argumente Winkel f displaystyle varphi nbsp und ps displaystyle psi nbsp Multiplikation Bearbeiten Fur zwei komplexen Zahlen z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp und w c d i displaystyle w c d mathrm i nbsp folgt durch direktes Ausmultiplizieren z w a b i c d i a c b d a d b c i displaystyle begin aligned z cdot w amp a b mathrm i cdot c d mathrm i ac bd ad bc mathrm i end aligned nbsp wobei im letzten Schritt i 2 1 displaystyle mathrm i 2 1 nbsp zu beachten ist Fur die Multiplikation zweier komplexer Zahlen z 1 r 1 e i f 1 displaystyle z 1 r 1 e mathrm i varphi 1 nbsp und z 2 r 2 e i f 2 displaystyle z 2 r 2 e mathrm i varphi 2 nbsp in Polarform gilt 6 z 1 z 2 r 1 r 2 e i f 1 f 2 displaystyle z 1 cdot z 2 r 1 r 2 cdot mathrm e mathrm i varphi 1 varphi 2 nbsp Division Bearbeiten Fur die Division der komplexen Zahl z displaystyle z nbsp durch die komplexe Zahl w displaystyle w nbsp mit w 0 displaystyle w neq 0 nbsp erweitert man den Bruch mit der zum Nenner w displaystyle w nbsp konjugiert komplexen Zahl w c d i displaystyle bar w c d mathrm i nbsp Der Nenner wird dadurch reell und ist das Quadrat des Betrages von c d i displaystyle c d mathrm i nbsp und die Division lasst sich auf den vorherigen Fall zuruckfuhren 7 z w z w w w reell a b i c d i c d i c d i a c b d c 2 d 2 b c a d c 2 d 2 i displaystyle frac z w frac z cdot bar w underbrace w cdot bar w text reell frac a b mathrm i c d mathrm i c d mathrm i c d mathrm i frac ac bd c 2 d 2 frac bc ad c 2 d 2 mathrm i nbsp Alternativ gilt entsprechend zur Multiplikation bei r 2 0 displaystyle r 2 neq 0 nbsp z 1 z 2 r 1 r 2 e i f 1 f 2 displaystyle frac z 1 z 2 frac r 1 r 2 cdot mathrm e mathrm i varphi 1 varphi 2 nbsp Rechenbeispiele Bearbeiten Addition 5 3 i 4 2 i 5 4 3 2 i 9 5 i displaystyle 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i 5 4 3 2 mathrm i 9 5 mathrm i nbsp Subtraktion 5 3 i 4 2 i 5 4 3 2 i 1 1 i 1 i displaystyle 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i 5 4 3 2 mathrm i 1 1 mathrm i 1 mathrm i nbsp Multiplikation 5 3 i 4 2 i 5 4 3 2 5 2 3 4 i 14 22 i displaystyle 5 3 mathrm i cdot 4 2 mathrm i 5 cdot 4 3 cdot 2 5 cdot 2 3 cdot 4 mathrm i 14 22 mathrm i nbsp Division 5 3 i 4 2 i 5 3 i 4 2 i 4 2 i 4 2 i 20 6 12 i 10 i 4 2 2 2 26 2 i 20 26 20 2 20 i 13 10 i 10 displaystyle frac 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i frac 5 3 mathrm i 4 2 mathrm i cdot frac 4 2 mathrm i 4 2 mathrm i frac 20 6 12 mathrm i 10 mathrm i 4 2 2 2 frac 26 2 mathrm i 20 frac 26 20 frac 2 20 mathrm i frac 13 10 frac mathrm i 10 nbsp Potenzen Wurzeln und Logarithmen Bearbeiten Zu den Rechenoperationen der dritten Stufe gehoren Potenzieren Wurzelziehen Radizieren und Logarithmieren Logarithmen Bearbeiten Der komplexe naturliche Logarithmus ist anders als der reelle auf R displaystyle mathbb R nbsp nicht eindeutig Durch Hinzufugen von Bedingungen kann allerdings wieder eine Eindeutigkeit erreicht werden Man spricht dann vom sog Hauptzweig des Logarithmus Eine Eigenschaft dieses Hauptzweiges ist dass seine Einschrankung auf R displaystyle mathbb R nbsp wieder dem reellen naturlichen Logarithmus entspricht Eine komplexe Zahl w displaystyle w nbsp heisst Logarithmus der komplexen Zahl z displaystyle z nbsp wenn e w z displaystyle mathrm e w z nbsp Mit w displaystyle w nbsp ist auch jede Zahl w 2 p i k displaystyle w 2 pi mathrm i k nbsp mit beliebigem k Z displaystyle k in mathbb Z nbsp ein Logarithmus von z displaystyle z nbsp Man arbeitet daher mit Hauptwerten d h mit Werten eines bestimmten Streifens der komplexen Ebene Der Hauptwert des naturlichen Logarithmus der komplexen Zahl z r e i f C displaystyle z r mathrm e mathrm i varphi in mathbb C times nbsp ist 8 L o g z ln r i f displaystyle mathrm Log z ln r mathrm i varphi nbsp mit r gt 0 displaystyle r gt 0 nbsp und p lt f p displaystyle pi lt varphi leq pi nbsp Anders formuliert Der Hauptwert des naturlichen Logarithmus der komplexen Zahl z C displaystyle z in mathbb C times nbsp ist L o g z ln z i arg z displaystyle mathrm Log z ln z mathrm i arg z nbsp wobei arg z displaystyle arg z nbsp der Hauptwert des Arguments von z displaystyle z nbsp ist 9 Fur allgemeine z w C displaystyle z w in mathbb C times nbsp gilt 10 L o g z w L o g z L o g w 2 p i h z w displaystyle mathrm Log zw mathrm Log z mathrm Log w 2 pi mathrm i h z w nbsp wobei h z w 0 p lt A r g z A r g w p 1 2 p lt A r g z A r g w p 1 p lt A r g z A r g w 2 p displaystyle h z w begin cases 0 amp qquad pi lt mathrm Arg z mathrm Arg w leq pi 1 amp qquad 2 pi lt mathrm Arg z mathrm Arg w leq pi 1 amp qquad pi lt mathrm Arg z mathrm Arg w leq 2 pi end cases nbsp Insbesondere ist die aus der reellen Analysis bekannte Regel ln x y ln x ln y displaystyle ln xy ln x ln y nbsp fur x y gt 0 displaystyle x y gt 0 nbsp nicht allgemein fur den Hauptzweig des Logarithmus gultig Potenzen Bearbeiten Naturliche Exponenten Bearbeiten Fur naturliche Zahlen n displaystyle n nbsp berechnet sich die n displaystyle n nbsp te Potenz in der polaren Form z r e i f displaystyle z r mathrm e mathrm i varphi nbsp zu 11 z n r n e i n f r n cos n f i sin n f displaystyle z n r n cdot mathrm e mathrm i n varphi r n cdot cos n varphi mathrm i cdot sin n varphi nbsp siehe den Satz von de Moivre oder fur die algebraische Form z a b i displaystyle z a b mathrm i nbsp mit Hilfe des binomischen Satzes zu z n k 0 k gerade n n k 1 k 2 a n k b k i k 1 k ungerade n n k 1 k 1 2 a n k b k displaystyle z n sum k 0 atop k text gerade n binom n k 1 frac k 2 a n k b k mathrm i sum k 1 atop k text ungerade n binom n k 1 frac k 1 2 a n k b k nbsp Zum Beispiel gilt 1 i 8 2 i 4 4 2 16 displaystyle 1 mathrm i 8 2 mathrm i 4 4 2 16 nbsp oder 1 i 8 8 0 1 0 1 8 8 2 1 2 1 6 8 4 1 4 1 4 8 6 1 6 1 2 8 8 1 8 1 0 8 1 1 1 1 7 8 3 1 3 1 5 8 5 1 5 1 3 8 7 1 7 1 1 i displaystyle textstyle 1 mathrm i 8 Big binom 8 0 1 0 1 8 binom 8 2 1 2 1 6 binom 8 4 1 4 1 4 binom 8 6 1 6 1 2 binom 8 8 1 8 1 0 Big Big binom 8 1 1 1 1 7 binom 8 3 1 3 1 5 binom 8 5 1 5 1 3 binom 8 7 1 7 1 1 Big mathrm i nbsp 8 0 8 2 8 4 8 6 8 8 8 1 8 3 8 5 8 7 i displaystyle textstyle qquad quad Big binom 8 0 binom 8 2 binom 8 4 binom 8 6 binom 8 8 Big Big binom 8 1 binom 8 3 binom 8 5 binom 8 7 Big mathrm i nbsp 1 28 70 28 1 8 56 56 8 i 16 displaystyle qquad quad 1 28 70 28 1 8 56 56 8 mathrm i 16 nbsp Anwendung findet diese Formel zudem beim Beweis diverser trigonometrischer Identitaten So erhalt man durch Vergleiche von Real und Imaginarteil mit r 1 displaystyle r 1 nbsp im Satz von de Moivre die Ausdrucke 12 cos n f j 0 n 2 1 j n 2 j sin 2 j f cos n 2 j f displaystyle cos n varphi sum j 0 left lfloor frac n 2 right rfloor 1 j n choose 2j sin 2j varphi cos n 2j varphi nbsp und sin n f j 0 n 1 2 1 j n 2 j 1 sin 2 j 1 f cos n 2 j 1 f displaystyle sin n varphi sum j 0 left lfloor frac n 1 2 right rfloor 1 j n choose 2j 1 sin 2j 1 varphi cos n 2j 1 varphi nbsp Beliebige komplexe Exponenten Bearbeiten Allgemein kann fur z 0 displaystyle z neq 0 nbsp mit komplexen Exponenten w displaystyle omega nbsp z w e w L o g z displaystyle z omega mathrm e omega cdot mathrm Log z nbsp definiert werden Dabei steht L o g displaystyle mathrm Log nbsp fur den Hauptzweig des komplexen Logarithmus Diese Definition ist jedoch willkurlich denn sie hangt von der Wahl des Zweiges des Logarithmus ab In oberem Fall spricht man entsprechend vom Hauptwert von z w displaystyle z omega nbsp Jede Zahl aus der Menge e w ln z i a r g z e 2 p i w k k Z displaystyle left mathrm e omega ln z mathrm i mathrm arg z mathrm e 2 pi mathrm i omega k k in mathbb Z right nbsp kann allerdings als eine w displaystyle omega nbsp te Potenz von z displaystyle z nbsp aufgefasst werden und die Wahl des Logarithmus wird bei der entsprechenden Definition der Grosse z w displaystyle z omega nbsp mit genannt 13 Im Fall w Z displaystyle omega in mathbb Z nbsp stimmen jedoch alle moglichen Ergebnisse mit dem Hauptwert uberein und die Funktion z z w displaystyle z mapsto z omega nbsp wird eindeutig d h unabhangig von der getroffenen Logarithmuswahl Ein Beispiel dieser allgemeinen Regel ist das Potenzieren imaginarer Zahlen mit komplexen Exponenten So ist der Hauptwert von i a b i displaystyle mathrm i a b mathrm i nbsp wegen L o g i p 2 i displaystyle mathrm Log mathrm i tfrac pi 2 mathrm i nbsp durch i a b i e a b i L o g i e b p 2 p a 2 i displaystyle mathrm i a b mathrm i mathrm e a b mathrm i mathrm Log mathrm i mathrm e frac b pi 2 frac pi a 2 mathrm i nbsp gegeben Zum Beispiel gilt dann i i e p 2 displaystyle mathrm i mathrm i mathrm e frac pi 2 nbsp Allgemein sind alle moglichen Werte des Terms i i displaystyle mathrm i mathrm i nbsp durch die Elemente der Menge e 4 k 1 2 p k Z displaystyle mathrm e tfrac 4k 1 2 pi k in mathbb Z nbsp gegeben 14 Beim Rechnen mit beliebigen komplexen Potenzen ist wegen der vielen verschiedenen Zweige des Logarithmus grosse Vorsicht geboten So ist etwa das aus den reellen Zahlen bekannte Potenzgesetz x 1 x 2 b x 1 b x 2 b x 1 x 2 gt 0 b R displaystyle x 1 x 2 b x 1 b x 2 b qquad x 1 x 2 gt 0 b in mathbb R nbsp im komplexen im Allgemeinen nicht mehr gultig Zum Beispiel gilt bei Benutzung des Hauptzweigs 1 i i 1 1 2 1 1 2 1 1 1 2 1 1 2 1 displaystyle 1 mathrm i cdot mathrm i 1 frac 1 2 cdot 1 frac 1 2 not 1 cdot 1 frac 1 2 1 frac 1 2 1 nbsp Untergruppen BearbeitenGenau die Zahlen e i f displaystyle mathrm e mathrm i varphi nbsp bilden den Einheitskreis der komplexen Zahlen mit dem Betrag 1 displaystyle 1 nbsp diese Zahlen werden auch unimodular genannt und bilden die Kreisgruppe Dass die Multiplikation von komplexen Zahlen ausser der Null Drehstreckungen entspricht lasst sich mathematisch wie folgt ausdrucken Die multiplikative Gruppe C displaystyle mathbb C times nbsp der komplexen Zahlen ohne die Null lasst sich als direktes Produkt der Gruppe der Drehungen isomorph zur Kreisgruppe und der Streckungen um einen Faktor ungleich Null isomorph zur multiplikativen Gruppe R displaystyle mathbb R nbsp auffassen Erstere Gruppe lasst sich durch das Argument f displaystyle varphi nbsp parametrisieren zweitere entspricht gerade den Betragen Alle Elemente einer endlichen Untergruppe der multiplikativen Einheitengruppe C C 0 displaystyle mathbb C times mathbb C setminus 0 nbsp sind Einheitswurzeln Unter allen Ordnungen von Elementen einer gegebenen endlichen Untergruppe gibt es eine maximale sie heisse n N displaystyle n in mathbb N nbsp Da C displaystyle mathbb C nbsp kommutativ ist erzeugt ein Element mit dieser maximalen Ordnung dann auch die Gruppe so dass die Gruppe zyklisch ist und genau aus den Elementen e 2 p i k n displaystyle mathrm e 2 pi mathrm i frac k n nbsp mit k 0 1 n 1 displaystyle k in 0 1 dotsc n 1 nbsp besteht Alle diese Elemente liegen auf dem Einheitskreis Die Vereinigung aller endlichen Untergruppen ist eine Gruppe die zur Torsionsgruppe Q Z displaystyle mathbb Q mathbb Z nbsp isomorph ist Sie liegt dicht in ihrer Vervollstandigung der schon erwahnten Kreisgruppe die auch als 1 Sphare aufgefasst werden kann und zu R Z displaystyle mathbb R mathbb Z nbsp isomorph ist Konstruktion BearbeitenIn diesem Abschnitt wird nachgewiesen dass tatsachlich ein Korper C displaystyle mathbb C nbsp der komplexen Zahlen existiert der den in der obigen Definition geforderten Eigenschaften genugt Es sind dabei verschiedene Konstruktionen moglich die jedoch bis auf Isomorphie zum selben Korper fuhren Paare reeller Zahlen Bearbeiten Die Konstruktion nimmt zunachst keinerlei Bezug auf die imaginare Einheit i displaystyle mathrm i nbsp Im 2 dimensionalen reellen Vektorraum R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp der geordneten reellen Zahlenpaare z a b displaystyle z a b nbsp wird neben der Addition a b c d a c b d displaystyle a b c d a c b d nbsp das ist die gewohnliche Vektoraddition eine Multiplikation durch a b c d a c b d a d b c displaystyle a b cdot c d a cdot c b cdot d a cdot d b cdot c nbsp definiert Nach dieser Festlegung schreibt man C R 2 displaystyle mathbb C mathbb R 2 nbsp und C displaystyle mathbb C cdot nbsp wird zu einem Korper dem Korper der komplexen Zahlen Die imaginare Einheit wird dann durch i 0 1 displaystyle mathrm i 0 1 nbsp definiert Da 1 0 0 1 1 i displaystyle 1 0 0 1 1 mathrm i nbsp eine Basis des R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp bilden lasst sich z displaystyle z nbsp damit als Linearkombination z 1 a 0 i b 0 a i b displaystyle z 1 cdot a 0 mathrm i cdot b 0 a mathrm i b nbsp darstellen Erste Eigenschaften Bearbeiten Die Abbildung R C a a 0 displaystyle mathbb R to mathbb C a mapsto a 0 nbsp ist eine Korpereinbettung von R displaystyle mathbb R nbsp in C displaystyle mathbb C nbsp aufgrund der wir die reelle Zahl a displaystyle a nbsp mit der komplexen Zahl a 0 displaystyle a 0 nbsp identifizieren Bezuglich der Addition ist die Zahl 0 0 0 displaystyle 0 0 0 nbsp das neutrale Element das Nullelement in C displaystyle mathbb C nbsp und die Zahl z a b displaystyle z a b nbsp das inverse Element in C displaystyle mathbb C nbsp Bezuglich der Multiplikation ist die Zahl 1 1 0 displaystyle 1 1 0 nbsp das neutrale Element das Einselement von C displaystyle mathbb C nbsp und das Inverse Reziproke zu z a b 0 0 displaystyle z a b neq 0 0 nbsp ist z 1 a a 2 b 2 b a 2 b 2 displaystyle z 1 left frac a a 2 b 2 frac b a 2 b 2 right nbsp Bezug zur Darstellung in der Form a bi Bearbeiten Durch i 0 1 displaystyle mathrm i 0 1 nbsp wird die imaginare Einheit festgelegt fur diese gilt i 2 0 1 2 1 0 displaystyle mathrm i 2 0 1 2 1 0 nbsp was nach obiger Einbettung gleich 1 R displaystyle 1 in mathbb R nbsp entspricht Jede komplexe Zahl z a b C displaystyle z a b in mathbb C nbsp besitzt die eindeutige Darstellung der Form z a b a 0 0 b a 1 0 b 0 1 a b i displaystyle z a b a 0 0 b a cdot 1 0 b cdot 0 1 a b mathrm i nbsp mit a b R displaystyle a b in mathbb R nbsp dies ist die ubliche Schreibweise fur die komplexen Zahlen Polynome Adjunktion Bearbeiten Eine weitere Konstruktion der komplexen Zahlen ist der Faktorring R X X 2 1 displaystyle mathbb R X X 2 1 nbsp des Polynomringes in einer Unbestimmten uber den reellen Zahlen Hintergrund ist der surjektive Einsetzungshomomorphismus R X C displaystyle mathbb R X to mathbb C nbsp mit X i displaystyle X mapsto mathrm i nbsp der als Kern das maximale Ideal X 2 1 displaystyle X 2 1 nbsp hat Mit dem Homomorphiesatz ergibt sich dann die behauptete Isomorphie Dieses Konstruktionsprinzip ist auch in anderem Kontext anwendbar man spricht von Adjunktion Matrizen Bearbeiten Die Menge der 2 2 displaystyle 2 times 2 nbsp Matrizen der Form Z a b b a a 1 0 0 1 b 0 1 1 0 a E b I displaystyle Z begin pmatrix a amp b b amp a end pmatrix a begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix b begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix a cdot E b cdot I nbsp mit a b R displaystyle a b in mathbb R nbsp bildet ebenfalls ein Modell der komplexen Zahlen Dabei werden die reelle Einheit 1 displaystyle 1 nbsp bzw die imaginare Einheit i displaystyle mathrm i nbsp durch die Einheitsmatrix E displaystyle E nbsp bzw die Matrix I displaystyle I nbsp dargestellt Daher gilt Re Z a 1 2 tr Z displaystyle operatorname Re Z a frac 1 2 operatorname tr Z nbsp Im Z b displaystyle operatorname Im Z b nbsp I 2 E displaystyle I 2 E nbsp abs Z a 2 b 2 det Z displaystyle operatorname abs Z sqrt a 2 b 2 sqrt det Z nbsp Z a b b a Z displaystyle overline Z begin pmatrix a amp b b amp a end pmatrix Z top nbsp Diese Menge ist ein Unterraum des Vektorraums der reellen 2 2 displaystyle 2 times 2 nbsp Matrizen Diese Darstellung spielt eine entscheidende Rolle bei Holomorphen Funktion im Zusammenhang der Cauchy Riemannschen partiellen Differentialgleichungen Reelle Zahlen entsprechen Diagonalmatrizen a 0 0 a displaystyle begin pmatrix a amp 0 0 amp a end pmatrix nbsp Die zu den Matrizen gehorenden linearen Abbildungen sind sofern a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp nicht beide null sind Drehstreckungen im Raum R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp Es handelt sich um genau dieselben Drehstreckungen wie bei der Interpretation der Multiplikation mit einer komplexen Zahl a b i displaystyle a b mathrm i nbsp in der gaussschen Zahlenebene Geschichte BearbeitenDer Begriff komplexe Zahlen wurde von Carl Friedrich Gauss Theoria residuorum biquadraticorum 1831 eingefuhrt der Ursprung der Theorie der komplexen Zahlen geht auf die Mathematiker Gerolamo Cardano Ars magna Nurnberg 1545 und Rafael Bombelli L Algebra Bologna 1572 wahrscheinlich zwischen 1557 und 1560 geschrieben zuruck 15 Die Unmoglichkeit eines naiven Radizierens der Art x 2 1 x 1 displaystyle x 2 1 Rightarrow x pm sqrt 1 nbsp ist bei der Behandlung quadratischer Gleichungen schon sehr fruh bemerkt und hervorgehoben worden z B schon in der um 820 n Chr verfassten Algebra des Muhammed ibn Musa Alchwarizmi Aber bei dem nachstliegenden und unanfechtbaren Schluss dass diese Art von Gleichung nicht losbar sei blieb die mathematische Forschung nicht stehen In gewissem Sinne ist bereits Gerolamo Cardano 1501 1576 in seinem 1545 erschienenen Buch Artis magnae sive de regulis algebraicis liber unus daruber hinausgegangen Er behandelt dort die Aufgabe zwei Zahlen zu finden deren Produkt 40 und deren Summe 10 ist Er hebt hervor dass die dafur anzusetzende Gleichung x 10 x 40 displaystyle x 10 x 40 nbsp x 2 10 x 40 0 displaystyle x 2 10x 40 0 nbsp keine Losung hat fugt aber einige Bemerkungen hinzu indem er in die Losung x 1 2 p 2 p 2 4 q displaystyle x 1 2 frac p 2 pm sqrt frac p 2 4 q nbsp der allgemeinen normierten quadratischen Gleichung x 2 p x q 0 displaystyle x 2 px q 0 nbsp fur p displaystyle p nbsp und q displaystyle q nbsp die Werte 10 bzw 40 einsetzt Wenn es also moglich ware dem sich ergebenden Ausdruck 25 40 15 displaystyle sqrt 25 40 sqrt 15 nbsp einen Sinn zu geben und zwar so dass man mit diesem Zeichen nach denselben Regeln rechnen durfte wie mit einer reellen Zahl so wurden die Ausdrucke 5 15 displaystyle 5 sqrt 15 nbsp 5 15 displaystyle 5 sqrt 15 nbsp in der Tat je eine Losung darstellen Fur die Quadratwurzel aus negativen Zahlen und allgemeiner fur alle aus einer beliebigen reellen Zahl a displaystyle alpha nbsp und einer positiven reellen Zahl b displaystyle beta nbsp zusammengesetzten Zahlen a b displaystyle alpha sqrt beta nbsp oder a b displaystyle alpha sqrt beta nbsp hat sich seit der Mitte des 17 Jahrhunderts die Bezeichnung imaginare Zahl eingeburgert die ursprunglich von Rene Descartes stammt der in seiner La Geometrie 1637 damit die Schwierigkeit des Verstandnisses komplexer Zahlen als nichtreeller Losungen algebraischer Gleichungen ausdruckte John Wallis erzielte im 17 Jahrhundert erste Fortschritte in Hinblick auf eine geometrische Interpretation komplexer Zahlen Gottfried Wilhelm Leibniz nannte sie 1702 eine feine und wunderbare Zuflucht des menschlichen Geistes beinahe ein Zwitterwesen zwischen Sein und Nichtsein 16 Die Einfuhrung der imaginaren Einheit i displaystyle mathrm i nbsp als neue Zahl wird Leonhard Euler zugeschrieben Er erzielte durch Rechnen mit imaginaren Zahlen wertvolle neue Erkenntnisse zum Beispiel veroffentlichte er die Eulersche Formel 1748 in seiner Einfuhrung in die Analysis und veroffentlichte erstmals explizit die Formel von Abraham de Moivre Ende des 17 Jahrhunderts dieser wiederum hatte sie von Isaac Newton 17 aber auch Euler hatte noch grosse Schwierigkeiten beim Verstandnis und der Einordnung komplexer Zahlen obwohl er routinemassig damit rechnete Die geometrische Interpretation wurde zuerst vom Landvermesser a href