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In der Mathematik bezeichnet man als Exponentialfunktion eine Funktion der Form x a x displaystyle x mapsto a x mit einer reellen Zahl a gt 0 und a 1 displaystyle a gt 0 text und a neq 1 als Basis Grundzahl In der gebrauchlichsten Form sind dabei fur den Exponenten x displaystyle x die reellen Zahlen zugelassen Im Gegensatz zu den Potenzfunktionen bei denen die Basis die unabhangige Grosse Variable und der Exponent fest vorgegeben ist ist bei Exponentialfunktionen der Exponent auch Hochzahl des Potenzausdrucks die Variable und die Basis fest vorgegeben Darauf bezieht sich auch die Namensgebung Exponentialfunktionen haben in den Naturwissenschaften z B bei der mathematischen Beschreibung von Wachstumsvorgangen eine herausragende Bedeutung siehe exponentielles Wachstum Als naturliche Exponentialfunktion oder e Funktion bezeichnet man die Exponentialfunktion x e x displaystyle x mapsto e x mit der eulerschen Zahl e 2 718 281 828 459 displaystyle e 2 718 281 828 459 dotso als Basis gebrauchlich hierfur ist auch die Schreibweise x exp x displaystyle x mapsto exp x Diese Funktion hat gegenuber den anderen Exponentialfunktionen besondere Eigenschaften Unter Verwendung des naturlichen Logarithmus lasst sich mit der Gleichung a x e x ln a displaystyle a x e x cdot ln a jede Exponentialfunktion auf eine solche zur Basis e displaystyle e zuruckfuhren Deshalb befasst sich dieser Artikel im Wesentlichen mit der Exponentialfunktion zur Basis e displaystyle e Graph der Exponentialfunktion y e x displaystyle y e x rot mit der Tangente hellblau gestrichelte Linie durch den Punkt 0 1Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Konvergenz der Reihe Stetigkeit 3 Rechenregeln 4 Ableitung 5 Stammfunktion 6 Exponentialfunktion auf den komplexen Zahlen 7 Exponentialfunktion auf beliebigen Banachalgebren 8 Numerische Berechnungsmoglichkeiten 9 Hintergrunde und Beweise 9 1 Motivation 9 2 Taylorreihe 9 3 Konvergenz der Folgendarstellung 9 3 1 Beweis der Monotonie 9 3 2 Beweis der Beschranktheit 9 3 3 Funktionalgleichung 9 4 Ungleichungen 9 4 1 Abschatzung nach unten 9 4 2 Abschatzung nach oben 9 4 3 Ableitung der Exponentialfunktion 9 4 4 Wachstum der e Funktion im Vergleich zu Polynomfunktionen 9 5 Basiswechsel 10 Die Differentialgleichung der Exponentialfunktion 10 1 Umkehrfunktion 10 2 Differentialgleichung 11 Beispiele fur Exponentialfunktionen 11 1 Physik 11 2 Chemie 11 3 Biologie Epidemien 11 4 Stochastik 11 5 Wirtschaft 12 Verallgemeinerungen 13 Siehe auch 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie Exponentialfunktion zu der Basis e displaystyle e nbsp kann auf den reellen Zahlen auf verschiedene Weisen definiert werden Eine Moglichkeit ist die Definition als Potenzreihe die sogenannte Exponentialreihe exp x n 0 x n n displaystyle exp x sum n 0 infty frac x n n nbsp wobei n displaystyle n nbsp die Fakultat von n displaystyle n nbsp bezeichnet Eine weitere Moglichkeit ist die Definition als Grenzwert einer Folge mit n N displaystyle n in mathbb N nbsp exp x lim n 1 x n n displaystyle exp x lim n to infty left 1 frac x n right n nbsp Beide Arten sind auch zur Definition der komplexen Exponentialfunktion exp C C displaystyle exp colon mathbb C to mathbb C nbsp auf den komplexen Zahlen geeignet s weiter unten Die reelle Exponentialfunktion exp R R gt 0 displaystyle exp colon mathbb R to mathbb R gt 0 nbsp ist positiv stetig streng monoton wachsend und surjektiv Dabei bezeichnet R gt 0 displaystyle mathbb R gt 0 nbsp die Menge der positiven reellen Zahlen Sie ist folglich bijektiv Deshalb existiert ihre Umkehrfunktion der naturliche Logarithmus ln R gt 0 R displaystyle ln colon mathbb R gt 0 to mathbb R nbsp Daraus erklart sich auch die Bezeichnung Antilogarithmus fur die Exponentialfunktion Konvergenz der Reihe Stetigkeit Bearbeiten nbsp Die Exponentialfunktion ist an der Stelle 0 stetig Die punktweise Konvergenz der fur die Definition der Exponentialfunktion verwendeten Reihe exp x n 0 x n n 1 x x 2 2 x 3 3 x 4 4 displaystyle exp x sum n 0 infty frac x n n 1 x frac x 2 2 frac x 3 3 frac x 4 4 cdots nbsp lasst sich fur alle reellen und komplexen x displaystyle x nbsp einfach mit dem Quotientenkriterium zeigen daraus folgt sogar absolute Konvergenz Der Konvergenzradius der Potenzreihe ist also unendlich Da Potenzreihen an jedem inneren Punkt ihres Konvergenzbereiches analytisch sind 1 ist die Exponentialfunktion also in jedem reellen und komplexen Punkt trivialerweise auch stetig 2 Rechenregeln BearbeitenDa die Exponentialfunktion die Funktionalgleichung exp x y exp x exp y displaystyle exp x y exp x cdot exp y nbsp erfullt kann man mit ihrer Hilfe das Potenzieren auf reelle und komplexe Exponenten verallgemeinern indem man definiert a x exp x ln a bzw a x e x ln a displaystyle a x exp x cdot ln a qquad text bzw qquad a x e x cdot ln a nbsp fur alle a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp und alle reellen oder komplexen x displaystyle x nbsp Generell gilt diese Umformung von a x displaystyle a x nbsp auch fur beliebige andere Werte b displaystyle b nbsp als neue Basis a x b x log b a displaystyle a x b x cdot log b a nbsp Solche Funktionen heissen exponentielle Funktionen und verwandeln Multiplikation in Addition Genauer zeigen das die folgenden Potenzgesetze a 0 1 displaystyle a 0 1 nbsp und a 1 a displaystyle a 1 a nbsp a x y a x a y displaystyle a x y a x cdot a y nbsp a x y a x a y displaystyle a x y frac a x a y nbsp a x y a x y displaystyle a x cdot y a x y nbsp a x 1 a x 1 a x displaystyle a x frac 1 a x left frac 1 a right x nbsp a x b x a b x displaystyle a x cdot b x a cdot b x nbsp Diese Gesetze gelten fur alle positiven reellen a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp und alle reellen x displaystyle x nbsp und y displaystyle y nbsp Ausdrucke mit Bruchen und Wurzeln konnen oft mit Hilfe der Exponentialfunktion vereinfacht werden 1 a a 1 displaystyle frac 1 a a 1 nbsp a p q a p q displaystyle sqrt q a p a frac p q nbsp Siehe auch Rechenregeln fur Logarithmus Ableitung BearbeitenDie grosse Bedeutung der e Funktion eben die Exponentialfunktion mit Basis e displaystyle e nbsp beruht auf der Tatsache dass ihre Ableitung wieder die Funktion selbst ergibt d d x e x e x displaystyle frac mathrm d mathrm d x e x e x nbsp Wenn man zusatzlich f 0 1 displaystyle f 0 1 nbsp fordert ist die e Funktion sogar die einzige Funktion f R R displaystyle f colon mathbb R to mathbb R nbsp die dies leistet Somit kann man die e Funktion auch als Losung dieser Differentialgleichung f x f x mit dieser Anfangsbedingung f 0 1 definieren Allgemeiner folgt fur reelles a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp aus a x e x ln a displaystyle a x e left x cdot ln a right nbsp und der Kettenregel die Ableitung beliebiger Exponentialfunktionen d d x a b x b ln a a b x displaystyle frac mathrm d mathrm d x a b cdot x b ln a cdot a b cdot x nbsp In dieser Formel kann der naturliche Logarithmus nicht durch einen Logarithmus zu einer anderen Basis ersetzt werden die Zahl e kommt also in der Differentialrechnung auf naturliche Weise ins Spiel Stammfunktion BearbeitenAus den Ergebnissen uber die Ableitung ergibt sich die Stammfunktion der e Funktion e x d x e x C displaystyle int e x mathrm d x e x C nbsp Fur beliebige Exponentialfunktionen mit a gt 0 displaystyle a gt 0 nbsp und b 0 displaystyle b neq 0 nbsp gilt a b x d x a b x b ln a C displaystyle int a b cdot x mathrm d x frac a b cdot x b ln a C nbsp Exponentialfunktion auf den komplexen Zahlen Bearbeiten nbsp Farbcodierte Darstellung der komplexen Exponen tial funktion Dunkle Farben bedeuten betrags massig kleine Funk tions werte helle aus geb lichene Farben bedeuten grosse Funk tions werte Die Grund farbe stellt das Argument des Funk tions werts dar Dies ist der Winkel den der Funk tions wert relativ zur reellen Achse hat Blick punkt im Koor dinaten ursprung Positiv reelle Werte erscheinen rot negativ reelle Werte turkis Die sich wieder holen den Farb bander lassen deutlich erkennen dass die Funktion in imagi narer Richtung perio disch ist nbsp Realanteil der komplexen Exponentialfunktion nbsp Imaginaranteil der komplexen ExponentialfunktionMit Hilfe der Reihendarstellung exp z n 0 z n n displaystyle exp z sum n 0 infty frac z n n nbsp lasst sich die Exponentialfunktion fur komplexe Zahlen z displaystyle z nbsp definieren Die Reihe konvergiert fur alle z C displaystyle z in mathbb C nbsp absolut Die Exponentialfunktion behalt fur alle komplexen Zahlen z displaystyle z nbsp w displaystyle w nbsp folgende wichtige Eigenschaften exp z w exp z exp w displaystyle exp z w exp z cdot exp w nbsp exp 0 1 displaystyle exp 0 1 nbsp exp z 0 displaystyle exp z neq 0 nbsp exp z exp z displaystyle exp z exp z nbsp Die Exponentialfunktion ist somit ein surjektiver aber nicht injektiver Gruppenhomomorphismus von der abelschen Gruppe C 0 displaystyle mathbb C 0 nbsp auf die abelsche Gruppe C 0 1 displaystyle mathbb C setminus 0 cdot 1 nbsp also von der additiven auf die multiplikative Gruppe des Korpers C displaystyle mathbb C nbsp In displaystyle infty nbsp hat die Exponentialfunktion eine wesentliche Singularitat ansonsten ist sie holomorph d h sie ist eine ganze Funktion Die komplexe Exponentialfunktion ist periodisch mit der komplexen Periode 2 p i displaystyle 2 pi mathrm i nbsp es gilt also exp z 2 p k i exp z k Z displaystyle exp z 2 pi k mathrm i exp z quad k in mathbb Z nbsp Beschrankt man ihren Definitionsbereich auf einen Streifen z C a lt Im z lt a 2 p displaystyle z in mathbb C a lt operatorname Im z lt a 2 pi nbsp mit a R displaystyle a in mathbb R nbsp dann besitzt sie eine wohldefinierte Umkehrfunktion den komplexen Logarithmus Die Exponentialfunktion kann zur Definition der trigonometrischen Funktionen fur komplexe Zahlen verwendet werden sin z e i z e i z 2 i displaystyle sin z frac e mathrm i z e mathrm i z 2 mathrm i nbsp cos z e i z e i z 2 displaystyle cos z frac e mathrm i z e mathrm i z 2 nbsp Dies ist aquivalent zur eulerschen Formel e i z cos z i sin z displaystyle e mathrm i z cos z mathrm i sin z nbsp Daraus abgeleitet ergibt sich speziell die Gleichung e i w t cos w t i sin w t displaystyle e mathrm i omega t cos omega t mathrm i sin omega t nbsp der in Physik und Technik wichtigen komplexen Exponentialschwingung mit der Kreisfrequenz w 2 p f displaystyle omega 2 pi f nbsp und der Frequenz f displaystyle f nbsp Ebenso kann die Exponentialfunktion zur Definition der hyperbolischen Funktionen verwendet werden sinh z e z e z 2 displaystyle sinh z frac e z e z 2 nbsp cosh z e z e z 2 displaystyle cosh z frac e z e z 2 nbsp e z cosh z sinh z displaystyle e z cosh left z right sinh left z right nbsp Man kann auch im Komplexen eine allgemeine Potenz definieren z w exp ln z w displaystyle z w exp ln z cdot w nbsp mit z w C displaystyle z w in mathbb C nbsp Die Werte der Potenzfunktion sind dabei abhangig von der Wahl des Einblattrigkeitsbereichs des Logarithmus siehe auch Riemannsche Flache Dessen Mehrdeutigkeit wird ja durch die Periodizitat seiner Umkehrfunktion eben der Exponentialfunktion verursacht Deren grundlegende Gleichung e 2 p i 1 displaystyle mathrm e 2 pi mathrm i 1 nbsp entspringt der Periodizitat der Exponentialfunktion x e i x displaystyle x mapsto e ix nbsp mit reellem Argument x displaystyle x nbsp Deren Periodenlange ist genau der Kreisumfang 2 p displaystyle 2 pi nbsp des Einheitskreises den die Sinus und Kosinusfunktionen wegen der Eulerschen Formel beschreiben Die Exponential die Sinus und die Kosinusfunktion sind namlich nur Teile derselben auf komplexe Zahlen verallgemeinerten Exponentialfunktion was im Reellen nicht offensichtlich ist Exponentialfunktion auf beliebigen Banachalgebren BearbeitenDie Exponentialfunktion lasst sich auf Banachalgebren zum Beispiel Matrix Algebren mit einer Operatornorm verallgemeinern Sie ist dort ebenfalls uber die Reihe exp x n 0 x n n displaystyle exp x sum n 0 infty frac x n n nbsp definiert die fur alle beschrankten Argumente aus der jeweils betrachteten Banachalgebra absolut konvergiert Die wesentliche Eigenschaft der reellen und komplexen Exponentialfunktion exp x y exp x exp y displaystyle exp x y exp x cdot exp y nbsp ist in dieser Allgemeinheit allerdings nur noch gultig fur Werte x displaystyle x nbsp und y displaystyle y nbsp die kommutieren also fur Werte mit x y y x displaystyle x cdot y y cdot x nbsp dies ist in den reellen oder komplexen Zahlen naturlich immer erfullt da die Multiplikation dort kommutativ ist Einige Rechenregeln dieser Art fur die Exponentiale von linearen Operatoren auf einem Banachraum liefern die Baker Campbell Hausdorff Formeln Eine wichtige Anwendung dieser verallgemeinerten Exponentialfunktion findet sich beim Losen von linearen Differentialgleichungssystemen der Form y A y displaystyle dot y A cdot y nbsp mit konstanten Koeffizienten In diesem Fall ist die Banachalgebra die Menge der n n displaystyle n times n nbsp Matrizen mit komplexen Eintragen Mittels der jordanschen Normalform lasst sich eine Basis bzw Ahnlichkeitstransformation finden in welcher die Exponentialmatrix eine endliche Berechnungsvorschrift hat Genauer gesagt man findet eine regulare Matrix C displaystyle C nbsp so dass C 1 A C D N displaystyle C 1 AC D N nbsp wobei D displaystyle D nbsp eine Diagonalmatrix und N displaystyle N nbsp eine nilpotente Matrix sind welche miteinander kommutieren Es gilt damit exp t A C exp t D N C 1 C e t D k 0 n 1 t k k N k C 1 displaystyle exp tA C exp t D N C 1 Ce tD sum k 0 n 1 frac t k k N k C 1 nbsp Das Exponential einer Diagonalmatrix ist die Diagonalmatrix der Exponentiale das Exponential der nilpotenten Matrix ist ein matrixwertiges Polynom mit einem Grad der kleiner als die Dimension n displaystyle n nbsp der Matrix A displaystyle A nbsp ist Siehe auch MatrixexponentialNumerische Berechnungsmoglichkeiten BearbeitenAls fundamentale Funktion der Analysis wurde viel uber Moglichkeiten zur effizienten Berechnung der Exponentialfunktion bis zu einer gewunschten Genauigkeit nachgedacht Dabei wird stets die Berechnung auf die Auswertung der Exponentialfunktion in einer kleinen Umgebung der Null reduziert und mit dem Anfang der Potenzreihe gearbeitet In der Analyse ist die durch die Reduktion notwendige Arbeitsgenauigkeit gegen die Anzahl der notwendigen Multiplikationen von Hochprazisionsdaten abzuwagen Der Rest der N displaystyle N nbsp ten Partialsumme hat eine einfache Abschatzung gegen die geometrische Reihe welche auf e x k 0 N x k k x N 1 N 1 r N x displaystyle e x sum k 0 N frac x k k frac x N 1 N 1 r N x nbsp bei r N x lt 2 displaystyle vert r N x vert lt 2 nbsp fur alle x displaystyle x nbsp mit x lt 0 5 N 1 displaystyle vert x vert lt 0 5N 1 nbsp fuhrt Die einfachste Reduktion benutzt die Identitat exp 2 z exp z 2 displaystyle exp 2z exp z 2 nbsp d h zu gegebenem x displaystyle x nbsp wird z 2 K x displaystyle z 2 K cdot x nbsp bestimmt wobei K displaystyle K nbsp nach den Genauigkeitsbetrachtungen gewahlt wird Damit wird nun in einer gewissen Arbeitsgenauigkeit y K e z displaystyle y K approx e z nbsp berechnet und K displaystyle K nbsp fach quadriert y n 1 y n 2 displaystyle y n 1 y n 2 nbsp y 0 displaystyle y 0 nbsp wird nun auf die gewunschte Genauigkeit reduziert und als exp x displaystyle exp x nbsp zuruckgegeben Effizientere Verfahren setzen voraus dass ln 2 displaystyle ln 2 nbsp besser zusatzlich ln 3 displaystyle ln 3 nbsp und ln 5 displaystyle ln 5 nbsp Arnold Schonhage in beliebiger nach Spezifikation auftretender Arbeitsgenauigkeit verfugbar sind Dann konnen die Identitaten e x 2 k e x k ln 2 displaystyle e x 2 k cdot e x k cdot ln 2 nbsp oder e x 2 k 3 l 5 m e x k ln 2 l ln 3 m ln 5 displaystyle e x 2 k cdot 3 l cdot 5 m e x k cdot ln 2 l cdot ln 3 m cdot ln 5 nbsp benutzt werden um x displaystyle x nbsp auf ein y displaystyle y nbsp aus dem Intervall 0 4 0 4 displaystyle 0 4 0 4 nbsp oder einem wesentlich kleineren Intervall zu transformieren und damit das aufwandigere Quadrieren zu reduzieren oder ganz zu vermeiden Bei Implementierung in Hardware werden fur deren Belange geeignete Verfahren genutzt zum Beispiel BKM Algorithmus CORDICHintergrunde und Beweise BearbeitenMotivation Bearbeiten Auf die Exponentialfunktion stosst man wenn man versucht das Potenzieren auf beliebige reelle Exponenten zu verallgemeinern Man geht dabei von der Rechenregel a x y a x a y displaystyle a x y a x a y nbsp aus und sucht daher eine Losung der Funktionalgleichung f x y f x f y displaystyle f x y f x f y nbsp mit f 1 a displaystyle f 1 a nbsp Nimmt man nun zunachst einmal an dass eine Losung tatsachlich existiert und berechnet deren Ableitung so stosst man auf den Ausdruck d d x a x lim h 0 a x h a x h a x lim h 0 a h 1 h displaystyle frac mathrm d mathrm d x a x lim h to 0 frac a x h a x h a x lim h to 0 frac a h 1 h nbsp Was bedeutet nun lim h 0 a h 1 h displaystyle lim h to 0 frac a h 1 h nbsp Nennt man diesen Grenzwert ln a displaystyle ln a nbsp so gilt fur die durch e a 1 ln a displaystyle e a frac 1 ln a nbsp definierte Zahl e displaystyle e nbsp bzw a e ln a displaystyle a e ln a nbsp ln a displaystyle ln a nbsp muss dann also der Logarithmus zur Basis e displaystyle e nbsp sein nach der Kettenregel formal d d x e x d d x a x ln a a x ln a 1 ln a lim h 0 a h 1 h a x ln a e x displaystyle frac mathrm d mathrm d x e x frac mathrm d mathrm d x a frac x ln a a frac x ln a frac 1 ln a lim h to 0 frac a h 1 h a frac x ln a e x nbsp e displaystyle e nbsp erfullt dann vermutlich lim h 0 e h 1 h 1 displaystyle lim h to 0 frac e h 1 h 1 nbsp Wie kann man diese Zahl e displaystyle e nbsp berechnen Setzt man rein formal h 1 n displaystyle h 1 n nbsp und lost die Gleichung e 1 n 1 1 n 1 displaystyle frac e 1 n 1 1 n 1 nbsp dann erhalt man e 1 1 n n displaystyle e left 1 frac 1 n right n nbsp Fur die Zahl e lim n 1 1 n n displaystyle e lim n to infty left 1 frac 1 n right n nbsp ist also zu vermuten dass lim h 0 e h 1 h 1 bzw d d x e x e x displaystyle lim h to 0 frac e h 1 h 1 qquad text bzw qquad frac mathrm d mathrm d x e x e x nbsp gilt Fur e x displaystyle e x nbsp erhalt man mit m n x displaystyle m nx nbsp auch rein formal die Darstellung e x lim n 1 1 n n x lim m 1 x m m displaystyle e x lim n to infty left 1 frac 1 n right nx lim m to infty left 1 frac x m right m nbsp also die eine Definition der Exponentialfunktion Taylorreihe Bearbeiten Alternativ kann man auch versuchen die Funktion d d x e x e x displaystyle frac mathrm d mathrm d x e x e x nbsp in eine Taylorreihe zu entwickeln Da per Induktion auch d n d x n e x e x displaystyle frac mathrm d n mathrm d x n e x e x nbsp gelten muss also f n 0 1 displaystyle f n 0 1 nbsp erhalt man fur die Taylorreihe an der Stelle x 0 displaystyle x 0 nbsp e x n 0 x n n x 0 0 x 1 1 x 2 2 x 3 3 displaystyle e x sum n 0 infty frac x n n frac x 0 0 frac x 1 1 frac x 2 2 frac x 3 3 cdots nbsp also genau die andere Definition der Exponentialfunktion Im Weiteren ist dann zu zeigen dass die so definierte Exponentialfunktion tatsachlich die gewunschten Eigenschaften hat Diese Taylorreihe lasst sich auch als Kettenbruch darstellen 3 e x 1 x 1 1 x 2 x 2 x 3 x displaystyle e x 1 cfrac x 1 cfrac 1x 2 x cfrac 2x 3 x ddots nbsp Konvergenz der Folgendarstellung Bearbeiten Die fur die Definition der Exponentialfunktion verwendete Folge 1 x n n displaystyle left 1 frac x n right n nbsp ist fur reelle x displaystyle x nbsp punktweise konvergent da sie erstens ab einem gewissen Index monoton steigend und zweitens nach oben beschrankt ist Beweis der Monotonie Bearbeiten Aus der Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel folgt fur n x displaystyle n geq x nbsp 1 x n n 1 n 1 1 n 1 n 1 x n 1 1 x n 1 displaystyle begin aligned sqrt n 1 left 1 frac x n right n cdot 1 amp leq frac 1 n 1 left n left 1 frac x n right 1 right amp 1 frac x n 1 end aligned nbsp die Folge ist daher fur fast alle n displaystyle n nbsp monoton steigend Beweis der Beschranktheit Bearbeiten Aus der Ungleichung vom harmonischen und geometrischen Mittel folgt fur n gt x displaystyle n gt x nbsp 1 x n x n 1 n 1 n n x n 1 n 1 n 1 1 n n x n 1 x n 1 x displaystyle begin aligned sqrt n 1 left 1 frac x n x right n cdot 1 amp sqrt n 1 left frac n n x right n cdot 1 amp geq frac n 1 1 n frac n x n amp 1 frac x n 1 x end aligned nbsp Fur x 0 displaystyle x geq 0 nbsp und n 0 gt x displaystyle n 0 gt x nbsp ist die Folge daher fur alle n n 0 displaystyle n geq n 0 nbsp beschrankt 1 x n n 1 x n x n 1 x n 0 x n 0 displaystyle left 1 frac x n right n leq left 1 frac x n x right n leq left 1 frac x n 0 x right n 0 nbsp Fur x 0 displaystyle x leq 0 nbsp und n gt x displaystyle n gt left x right nbsp gilt offensichtlich die Schranke 1 x n n 1 displaystyle left 1 frac x n right n leq 1 nbsp Funktionalgleichung Bearbeiten Da 1 x n n displaystyle left 1 frac x n right n nbsp und 1 y n n displaystyle left 1 frac y n right n nbsp konvergieren konvergiert auch deren Produkt 1 x n n 1 y n n 1 x y n x y n 2 n 1 x y n n 1 x y n 2 n x y n displaystyle begin aligned left 1 frac x n right n left 1 frac y n right n amp left 1 frac x y n frac xy n 2 right n amp left 1 frac x y n right n left 1 frac xy n 2 n x y right n end aligned nbsp Ist nun x y lt 0 displaystyle xy lt 0 nbsp so liefert die bernoullische Ungleichung fur hinreichend grosse n displaystyle n nbsp 1 1 x y n 2 n x y n 1 x y n x y 1 displaystyle 1 geq left 1 frac xy n 2 n x y right n geq 1 frac xy n x y to 1 nbsp fur x y gt 0 displaystyle xy gt 0 nbsp erhalt man aus der einfach zu zeigenden Ungleichung 1 u 1 1 u displaystyle 1 u leq frac 1 1 u nbsp fur u lt 1 displaystyle u lt 1 nbsp und ebenfalls der bernoullischen Ungleichung fur hinreichend grosse n displaystyle n nbsp 1 1 x y n 2 n x y n 1 1 x y n 2 n x y n 1 1 x y n x y 1 displaystyle begin aligned 1 amp leq left 1 frac xy n 2 n x y right n amp leq frac 1 left 1 frac xy n 2 n x y right n amp leq frac 1 1 frac xy n x y to 1 end aligned nbsp die Exponentialfunktion erfullt also tatsachlich die Funktionalgleichung exp x y exp x exp y displaystyle exp x y exp x exp y nbsp Ungleichungen Bearbeiten Abschatzung nach unten Bearbeiten Fur reelle x displaystyle x nbsp lasst sich die Exponentialfunktion mit exp x gt 0 displaystyle exp x gt 0 nbsp nach unten abschatzen Der Beweis ergibt sich aus der Definition exp x lim n 1 x n n displaystyle exp x lim n to infty left 1 frac x n right n nbsp und der Tatsache dass 1 x n gt 0 displaystyle 1 frac x n gt 0 nbsp fur hinreichend grosse n displaystyle n nbsp Da die Folge monoton wachsend ist ist der Grenzwert daher echt grosser Null Diese Abschatzung lasst sich zur wichtigen Ungleichung exp x 1 x displaystyle exp x geq 1 x nbsp verscharfen Fur x 1 displaystyle x leq 1 nbsp folgt sie aus exp x 0 displaystyle exp x geq 0 nbsp fur x 1 displaystyle x geq 1 nbsp ergibt sich der Beweis beispielsweise indem man die bernoullische Ungleichung auf die Definition exp x lim n 1 x n n displaystyle exp x lim n to infty left 1 frac x n right n nbsp anwendet Eine Anwendung dieser Ungleichung ist der Polya Beweis der Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel Allerdings erleichtert die Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel die Untersuchung der Folge 1 x n n displaystyle left 1 frac x n right n nbsp sehr um daher einen Zirkelschluss zu vermeiden benotigt der Polya Beweis Herleitungen der Exponentialfunktion die ohne Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel auskommen Abschatzung nach oben Bearbeiten Setzt man in der Abschatzung exp x 1 x displaystyle exp x geq 1 x nbsp nach unten x displaystyle x nbsp statt x displaystyle x nbsp ein und verwendet exp x 1 exp x displaystyle exp x frac 1 exp x nbsp so erhalt man durch Umstellen der Ungleichung die fur alle x lt 1 displaystyle x lt 1 nbsp gultige Abschatzung nach oben exp x 1 1 x displaystyle exp x leq frac 1 1 x nbsp Ableitung der Exponentialfunktion Bearbeiten Die wichtigste Anwendung dieser beiden Abschatzungen ist die Berechnung der Ableitung der Exponentialfunktion an der Stelle 0 1 lim h 0 1 h 1 h lim h 0 exp h 1 h lim h 0 1 1 h 1 h lim h 0 1 1 h 1 displaystyle begin aligned 1 amp lim h to 0 frac 1 h 1 h amp leq lim h to 0 frac exp h 1 h amp leq lim h to 0 frac frac 1 1 h 1 h amp lim h to 0 frac 1 1 h amp 1 end aligned nbsp Gemeinsam mit der Funktionalgleichung exp x y exp x exp y displaystyle exp x y exp x exp y nbsp folgt daraus die Ableitung der Exponentialfunktion fur beliebige reelle Zahlen exp x lim h 0 exp x h exp x h exp x lim h 0 exp h 1 h exp x displaystyle begin aligned exp x amp lim h to 0 frac exp x h exp x h amp exp x lim h to 0 frac exp h 1 h amp exp x end aligned nbsp Wachstum der e Funktion im Vergleich zu Polynomfunktionen Bearbeiten Oft wird die Aussage benotigt dass die Exponentialfunktion wesentlich starker wachst als jede Potenzfunktion d h lim x x r e x 0 r R displaystyle lim x to infty frac x r e x 0 quad r in mathbb R nbsp Fur r 0 displaystyle r leq 0 nbsp ist dies klar fur r gt 0 displaystyle r gt 0 nbsp kann entweder induktiv die Regel von de L Hospital benutzt werden oder auch elegant abgeschatzt werden Zunachst gilt x r e x exp r ln x x displaystyle frac x r e x exp r ln x x nbsp Wegen ln x lt x displaystyle ln x lt sqrt x nbsp gilt r ln x x lt r x x displaystyle r ln x x lt r sqrt x x nbsp Dies konvergiert gegen displaystyle infty nbsp und somit der obige Grenzwert gegen 0 Basiswechsel Bearbeiten Wie bereits zuvor erwahnt gilt a x b x log b a displaystyle a x b x cdot log b a nbsp Beweis Nach Definition des Logarithmus ist p b y displaystyle p b y nbsp aquivalent zu y log b p displaystyle y log b p nbsp woraus die Identitat p b log b p displaystyle p b log b p nbsp folgt Ersetzen von p displaystyle p nbsp durch a x displaystyle a x nbsp liefert a x b log b a x b x log b a displaystyle a x b log b a x b x log b a nbsp wobei im zweiten Schritt die Logarithmus Rechenregel fur Potenzen angewendet wurde Die Differentialgleichung der Exponentialfunktion BearbeitenWill man die einfache Differentialgleichung y y displaystyle y y nbsp losen und setzt noch f 0 1 displaystyle f 0 1 nbsp voraus so erhalt man daraus eine Definition von e x displaystyle e x nbsp Umkehrfunktion Bearbeiten Setzt man f 0 1 displaystyle f 0 1 nbsp nicht voraus so benutzt man die Umkehrfunktion f x displaystyle f x nbsp von 1 x 1 t d t ln x g displaystyle int limits 1 x frac 1 t mathrm d t ln x g nbsp Denn x log y displaystyle x log y nbsp und nach den Eigenschaften der Logarithmusfunktion ist d x d y 1 y displaystyle frac mathrm d x mathrm d y frac 1 y nbsp und man kann die Umkehrfunktion bilden und erhalt d y d x e x displaystyle frac mathrm d y mathrm d x e x nbsp Da die untere Grenze gleich 1 ist ist g 1 0 displaystyle g 1 0 nbsp und bei der Umkehrfunktion f 0 1 displaystyle f 0 1 nbsp nach Eigenschaft der Umkehrfunktion g x f y displaystyle g x f y nbsp Differentialgleichung Bearbeiten nbsp Die Differentialgleichung y y beschreibt den Zusammen hang einer Grosse y mit ihrem Wachstum y beide sind gleich gross Daher wachst y umso schneller je grosser es bereits ist Die Grafik zeigt exempla risch vier Losungen dieser Diffe ren tial gleichung wobei die Exponen tial funktion ex rot dar ge stellt ist Erweitert man die Differentialgleichung auf y a y displaystyle y prime alpha y nbsp fur y f x displaystyle y f x nbsp und lost sie so erhalt man fur y displaystyle y nbsp die Form y f x c e a x displaystyle y f x ce alpha x nbsp Speziell fur a 1 displaystyle alpha 1 nbsp ist y f x c e x displaystyle y f x ce x nbsp Ist dann u displaystyle u nbsp eine Losung und u y e x displaystyle u ye x nbsp dann ist u y e x y e x e x y y displaystyle u prime y prime e x ye x e x y prime y nbsp und nach Voraussetzung u 0 u c o n s t c und y f x c e x displaystyle u prime 0 u mathrm const c text und y f x ce x nbsp Fur beliebiges a displaystyle alpha nbsp fuhren wir u y e a x displaystyle u ye alpha x nbsp ein Es ergibt sich u y e a x a y e a x displaystyle u prime y prime e alpha x alpha ye alpha x nbsp und nach Voraussetzung wieder u 0 u c o n s t c und y f x c e a x displaystyle u prime 0 u mathrm const c text und y f x ce alpha x nbsp Man besitzt nun ein Instrument zur Beschreibung von Vorgangen in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft in denen man mittels eines Ansatzes vom Typ y a y displaystyle y alpha y nbsp ein Ergebnis der Form y f x c e a x displaystyle y f x ce alpha x nbsp erhalt welches auf der Exponentialfunktion basiert Beispiele fur Exponentialfunktionen BearbeitenPhysik Bearbeiten Als Beispiele fur das haufige Auftreten der Exponentialfunktion in der Physik seien genannt der radioaktive Zerfall von Teilchen der Luftdruckverlauf in der Atmosphare siehe barometrische Hohenformel zeitliche Ladungskurven eines elektrischen Kondensators zeitliche Energiekurve beim Einschaltvorgang einer Spule durch Selbstinduktion Thermodynamik und Statistik Boltzmann Faktor Fermi Dirac Statistik Bose Einstein Statistik die Abkuhlung und Erwarmung eines KorpersSiehe auch Exponentieller Prozess Chemie Bearbeiten Als ein Beispiel in der Chemie sei hier eine einfache chemische Reaktion skizziert Es wird angenommen dass wir die Losung eines Stoffes vorliegen haben etwa Rohrzucker in Wasser Der Rohrzucker werde nun durch einen Katalysator zu Invertzucker umgewandelt hydrolysiert Bei dieser einfachen chemischen Reaktion wird man das Geschwindigkeitsgesetz unter Vernachlassigung der Ruckreaktion wie folgt formulieren Die Reaktionsgeschwindigkeit als Funktion der Zeit ist proportional zur noch vorhandenen Menge der sich umwandelnden Substanz Bezeichnen wir die Menge des zur Zeit x displaystyle x nbsp noch nicht umgewandelten Rohrzuckers mit u x displaystyle u x nbsp so ist die Reaktionsgeschwindigkeit d u d x displaystyle tfrac mathrm d u mathrm d x nbsp und nach dem oben formulierten Geschwindigkeitsgesetz gilt die Gleichung d u d x k u displaystyle frac mathrm d u mathrm d x ku nbsp mit einer reaktionsspezifischen Geschwindigkeitskonstante k displaystyle k nbsp Aus diesem Momentangesetz erhalt man nach obiger Differentialgleichung ein Integralgesetz welches uns die Menge u displaystyle u nbsp des ubriggebliebenen Rohrzuckers als Funktion der Zeit liefert u x a e k x displaystyle u x ae kx nbsp wobei die Konstante a displaystyle a nbsp die zur Zeit x 0 displaystyle x 0 nbsp vorhandene Menge bezeichnet Die chemische Reaktion nahert sich also asymptotisch ihrem Endzustand u 0 displaystyle u 0 nbsp an der volligen Umwandlung von Rohrzucker in Invertzucker Die Vernachlassigung der Ruckreaktion ist hier akzeptabel da das chemische Gleichgewicht der Rohrzucker Hydrolyse sehr stark auf Seiten des Invertzuckers liegt Biologie Epidemien Bearbeiten Beschreibung des exponentiellen Wachstums in der Anfangszeit einer Population von z B Mikroorganismen Ausbreitung von Infektionen im Rahmen einer Epidemie und Fortpflanzung von Lebewesen siehe r Strategie oder SIR Modell Stochastik Bearbeiten Gleiche Anzahl von Munzen und EmpfangernWie gross sind die Wahrscheinlichkeiten zufallig keine eine oder mehr Munzen zu erhalten wenn n displaystyle n nbsp Munzen zufallig auf n displaystyle n nbsp Empfanger verteilt werden und n displaystyle n nbsp sehr gross ist Die Definitionsformel fur die Exponentialfunktion e x lim n 1 x n n displaystyle e x lim n to infty left 1 frac x n right n nbsp die daraus abgeleitete Naherungsformel e x 1 x n n displaystyle e x approx left 1 frac x n right n nbsp und die eulersche Zahl e e 1 displaystyle e e 1 nbsp erlauben eine einfache Abschatzung Die Wahrscheinlichkeit bei der ersten Verteilung eine Munze zu erhalten betragt 1 n displaystyle 1 n nbsp und 1 1 n displaystyle 1 1 n nbsp keine Munze zu erhalten Die Wahrscheinlichkeit zweimal keine Munze zu erhalten betragt 1 1 n 1 1 n displaystyle 1 1 n 1 1 n nbsp Folglich ist die Wahrscheinlichkeit n displaystyle n nbsp mal erfolglos zu sein P keine Munze 1 1 n n 1 e 0 37 displaystyle P text keine Munze 1 1 n n approx 1 e approx 0 37 nbsp Die Wahrscheinlichkeit nur einmal Erfolg zu haben ist das Produkt aus Misserfolgen Erfolg und der Kombinationsmoglichkeiten n displaystyle n nbsp wann sich der Erfolg einstellt beim ersten Mal oder zweiten oder dritten P eine Munze 1 1 n n 1 1 n n 1 1 n n 1 1 e 0 37 displaystyle P text eine Munze 1 1 n n 1 1 n cdot n 1 1 n n 1 approx 1 e approx 0 37 nbsp Die Wahrscheinlichkeit mehr als eine Munze zu erhalten lautet entsprechend P zwei Munzen und mehr 1 P keine Munze P eine Munze 0 26 displaystyle P text zwei Munzen und mehr 1 P text keine Munze P text eine Munze 0 26 nbsp Mehr Munzen als EmpfangerWie viele Munzen m displaystyle m nbsp mussen es sein um die Wahrscheinlichkeit P m displaystyle P m nbsp keine zu erhalten zu verringern beispielsweise auf 0 1 statt 0 37 Aus obiger Naherungsformel folgt P m 1 1 n m m ln P m ln 1 1 n displaystyle P m 1 1 n m leftarrow m ln P m ln 1 1 n nbsp Oder anders gefragt Wie viele Munzen m displaystyle m nbsp mussen es mehr sein als Empfanger n displaystyle n nbsp m n ln P m ln 1 1 n n ln P m displaystyle m n ln P m ln 1 1 n n approx ln P m nbsp Damit im Mittel nur 10 der Empfanger leer ausgehen ist die 2 3 fache Menge an Munzen erforderlich bei 1 fast die 5 fache Anzahl nbsp Logarithmische Darstellung des Nominalwerts des EuroWirtschaft Bearbeiten Stetige Verzinsung Die Stuckelung folgt ublicherweise einer exponentiellen Gesetzmassigkeit beim Anstieg des Wertes Am Beispiel des Euro ist zu den Punkten fur jede Munze oder Banknote eine Ausgleichsgerade dargestellt Die geringen Abweichungen von dieser Geraden folgen aus der Forderung nach runden Zahlen die mit nur einer signifikanten Stelle exakt anzugeben sind nicht zu verwechseln mit glatten Zahlen Verallgemeinerungen BearbeitenWenn A displaystyle mathcal A nbsp eine Grosse ist deren Potenzen A n displaystyle mathcal A n nbsp fur beliebiges nicht negatives ganzzahliges n displaystyle n nbsp existieren und wenn der Grenzwert existiert ist es sinnvoll die abstrakte Grosse exp A displaystyle exp mathcal A nbsp durch die oben angegebene Exponentialreihe zu definieren Ahnliches gilt fur Operatoren A displaystyle mathbf A nbsp die einschliesslich ihrer Potenzen eine lineare Abbildung eines Definitionsbereichs D displaystyle mathcal D nbsp eines abstrakten Raumes H displaystyle mathcal H nbsp mit Elementen ps displaystyle psi nbsp in einen Wertebereich W displaystyle mathcal W nbsp der reellen Zahlen ergeben Hier ist es sogar fur alle reellen t displaystyle t nbsp sinnvoll in ganz D displaystyle mathcal D nbsp genauer im zugehorigen Abschlussbereich Exponentialoperatoren exp t A displaystyle exp t cdot mathbf A nbsp durch den Ausdruck n 0 t n A n n ps displaystyle sum n 0 infty frac t n mathbf A n n psi nbsp zu definieren wobei die Konvergenz dieses Ausdrucks zunachst offenbleibt Iteration der Exponentiation fuhrt auf die Verallgemeinerte Exponentialfunktion die in der Gleitkomma Arithmetik verwendet wird Siehe auch BearbeitenLogarithmus Logarithmische Spirale Eulersche ZahlWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Natural exponential function Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks M A T H E m a T R i x displaystyle color BlueViolet begin smallmatrix mathbf MATHE mu alpha T mathbb R ix end smallmatrix nbsp Mathematik fur die Schule Exponentialfunktion Die e Funktion fur Schuler erklart Interaktives Java Applet Vergleich verschiedener Basen a mit a gt 1 Ausfuhrliche Erklarung der Exponential bzw LogarithmusfunktionEinzelnachweise Bearbeiten Christian Blatter Analysis II 1 Auflage Springer Verlag 1974 ISBN 3 540 06914 3 Kap 18 182 Potenzreihen Konrad Knopp Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen 5 Auflage Springer Verlag 1964 ISBN 3 540 03138 3 S 175 98 Satz 2 fur den reellen und S 418 fur den komplexen Fall Lisa Lorentzen Haakon Waadeland A 2 2 The exponential function In Continued Fractions Convergence Theory Atlantis Studies in Mathematics for Engineering and Science Band 1 Atlantis Press 2008 ISBN 978 94 91216 37 4 ISSN 1875 7642 Abschnitt Appendix A Some continued fraction expansions S 268 doi 10 2991 978 94 91216 37 4 link springer com PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Exponentialfunktion amp oldid 224417431