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Die spezielle Relativitatstheorie SRT ist die fur die Physik grundlegende Theorie uber die Bewegung von Korpern und Feldern in Raum und Zeit Sie erweitert das von Galileo Galilei entdeckte Relativitatsprinzip der Mechanik zu dem von Albert Einstein formulierten speziellen Relativitatsprinzip Diesem Relativitatsprinzip zufolge haben bezuglich jedes Inertialsystems nicht nur die Gesetze der Mechanik sondern alle Gesetze der Physik dieselbe Form Dies gilt insbesondere auch fur die Gesetze des Elektromagnetismus in Form der Maxwell Gleichungen aus denen folgt dass die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum in jedem Inertialsystem denselben Wert hat Der Begrunder der Relativitatstheorie Albert Einstein um 1905Damit lasst sich aus dem Relativitatsprinzip folgern dass Langen und Zeitdauern also die Abstande zwischen zwei Raum bzw Zeitpunkten vom Bewegungszustand des Beobachters abhangen und es in der Physik keinen absoluten Raum und keine absolute Zeit gibt Dies zeigt sich bei der Lorentzkontraktion und der Zeitdilatation Eine weitere wichtige Konsequenz der SRT ist die Aquivalenz von Masse und Energie Als Geburt der speziellen Relativitatstheorie wird Einsteins 1905 erschienener Artikel Zur Elektrodynamik bewegter Korper 1 angesehen in dem er entscheidend uber Vorarbeiten von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincare hinausging Da sich die Theorie mit der Beschreibung relativ zueinander bewegter Bezugssysteme und mit der Relativitat von Zeitdauern und Langen befasst wurde sie bald als die Relativitatstheorie bekannt 1915 wurde sie von Einstein in spezielle Relativitatstheorie umbenannt als er die allgemeine Relativitatstheorie ART veroffentlichte Diese schliesst anders als die SRT auch beschleunigte Bezugssysteme und die Gravitation mit ein Die SRT wurde spater durch viele Tests bestatigt Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Lorentztransformationen 2 1 Einsteins Gedankenexperiment 2 2 Gleichzeitigkeit 2 3 Lorentzkontraktion 2 4 Zeitdilatation 2 5 Relativistische Geschwindigkeitsaddition 2 6 Impuls Masse und Energie 2 7 Relativistische Masse und Ruhemasse 2 8 Von Raum und Zeit zur Raumzeit 3 Effekte 3 1 Aberration 3 2 Dopplereffekt 3 3 Lorentzkraft 3 4 Indirekte Effekte 4 Verhaltnis zu anderen Theorien 4 1 Klassische Mechanik 4 2 Allgemeine Relativitatstheorie 4 3 Quantentheorie 4 4 Athertheorien 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und KommentareEinfuhrung Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der speziellen Relativitatstheorie Die Gesetze der klassischen Mechanik haben die besondere Eigenschaft in jedem Inertialsystem gleichermassen zu gelten Dieses Relativitatsprinzip hatte bereits Galileo Galilei formuliert Ein Inertialsystem ist ein Bezugssystem in dem der Tragheitssatz gilt Das bedeutet dass sich jeder kraftefreie Korper geradlinig gleichformig bewegt oder im Zustand der Ruhe verharrt Wenn ein Bezugssystem ein Inertialsystem ist so ist auch jedes andere Bezugssystem das sich relativ zum ersten mit konstanter Geschwindigkeit bewegt ein Inertialsystem Aus dem Relativitatsprinzip folgt dass kein Beobachter der in einem Inertialsystem ruht etwas von seiner Eigenbewegung bemerkt Absolutbewegung und absoluter Stillstand sind folglich Begriffe ohne eine physikalische Bedeutung Wir spuren nichts von der Bewegung der Erde um die Sonne mit 30 Kilometern pro Sekunde und auch im ICE bei voller Fahrt konnen wir einen Kaffee trinken ohne dass die Geschwindigkeit von 300 km h irgendwelche Auswirkungen hat Die Transformationen Umrechnungsformeln mit denen in der klassischen Mechanik von einem Inertialsystem ins andere umgerechnet wird heissen Galileitransformationen und die Eigenschaft dass die Gesetze nicht vom Inertialsystem abhangen sich bei einer Galileitransformation also nicht andern nennt man entsprechend Galilei Invarianz Die Formeln fur eine Galileitransformation folgen unmittelbar aus der klassischen Vorstellung eines allen Ereignissen zugrundeliegenden dreidimensionalen euklidischen Raumes und einer davon unabhangigen eindimensionalen Zeit Ende des 19 Jahrhunderts wurde jedoch erkannt dass die Maxwell Gleichungen die sehr erfolgreich die elektrischen magnetischen und optischen Phanomene beschreiben nicht Galilei invariant sind Das bedeutet dass sich die Gleichungen in ihrer Form verandern wenn eine Galilei Transformation in ein relativ zum Ausgangssystem bewegtes System durchgefuhrt wird Insbesondere ware die Lichtgeschwindigkeit vom Bezugssystem abhangig wenn man die Galilei Invarianz als fundamental betrachtete Die Maxwell Gleichungen waren demnach nur in einem einzigen Bezugssystem gultig und es sollte durch Messung der Lichtgeschwindigkeit moglich sein die eigene Geschwindigkeit gegenuber diesem System zu bestimmen Das beruhmteste Experiment mit dem versucht wurde die Geschwindigkeit der Erde gegenuber diesem ausgezeichneten System zu messen ist der Michelson Morley Versuch Kein Experiment konnte jedoch eine Relativbewegung nachweisen Einstein loste das Problem indem er auf der Grundlage von zwei neuen Postulaten die spezielle Relativitatstheorie entwickelte Das erste Postulat besagt dass jedes physikalische Gesetz in allen Inertialsystemen gleichermassen gilt Das zweite Postulat besagt dass die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum fur alle Beobachter identisch ist Den Postulaten folgt eine prazise Definition des Begriffs Gleichzeitigkeit Aus dieser Definition folgen die Relativitat der Gleichzeitigkeit und Regeln dafur wie Ereignisreihen die an verschiedenen Orten stattfinden zeitlich miteinander verknupft werden konnen Auf dieser Grundlage zeigt die SRT mit Hilfe von Gedankenexperimenten dass die Galilei Transformationen durch die Lorentz Transformationen ersetzt werden mussen Die Lorentz Transformationen verandern Raum und Zeit gemeinsam und zeigen dass scheinbar offensichtliche Annahmen uber Raum und Zeit nur unter bestimmten Bedingungen zutreffen Bei den Geschwindigkeiten die wir im Alltag erleben sind die Unterschiede zwischen Galileo Transformation und Lorentz Transformation kaum messbar so dass die klassischen Gesetze der Mechanik und unser intuitives Verstandnis von Raum und Zeit korrekt erscheinen Wenn sich aber ein Objekt oder Bezugssystem relativ zu einem anderen mit einer Geschwindigkeit bewegt die genugend nahe an der Lichtgeschwindigkeit liegt dann treten relativistische Effekte auf die nur mit einem deutlich erweiterten Verstandnis von Raum Zeit und Energie erklart werden konnen Die Vorhersagen der speziellen Relativitatstheorie wurden experimentell vielfach erfolgreich uberpruft und mit hoher Genauigkeit bestatigt 2 Lorentztransformationen Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Lorentz Transformation Die Unveranderlichkeit der physikalischen Gesetze unter Lorentztransformationen ist die zentrale Behauptung der speziellen Relativitatstheorie Daher werden in diesem Abschnitt die physikalischen Auswirkungen der Lorentztransformationen anschaulich erklart Da die Gesetze der Elektrodynamik in jedem Bezugssystem gleichermassen gelten gilt insbesondere auch ihre Vorhersage einer konstanten Vakuum Lichtgeschwindigkeit Das Licht ist also in jedem Bezugssystem gleich schnell Dies folgt direkt aus der Lorentz Invarianz und es wird oft als wichtigste Eigenschaft der Lorentztransformationen betrachtet dass sie die Lichtgeschwindigkeit unverandert lassen Einsteins Gedankenexperiment Bearbeiten Grafische Verdeutlichung des GedankenexperimentsUm die verschiedenen Aspekte der Lorentztransformationen zu veranschaulichen wird ein Gedankenexperiment verwendet das auf Albert Einstein zuruckgeht Ein Zug fahrt durch einen Bahnhof mit der Geschwindigkeit v v Auf dem Bahnsteig und im Zug befinden sich verschiedene Beobachter deren Beobachtungen und Messungen verglichen werden sollen Sie verfugen uber Uhren und Massstabe sowie uber Blitzlichter mit denen Lichtsignale ausgetauscht werden konnen Wir nennen das in Fahrtrichtung vordere Ende des Zuges Zuganfang das andere nennen wir Zugende Der Zuganfang erreicht zunachst jenes Ende des Bahnsteigs das wir als das hintere bezeichnen Spater kommt er am vorderen Ende an Fur Beobachter B im Zug sieht es so aus als wurde er ruhen und sich der Bahnsteig mit der Geschwindigkeit v v entgegen der Fahrtrichtung des Zuges bewegen Nach dem Relativitatsprinzip ist seine Sichtweise genauso richtig wie die des Beobachters A der am Bahnhof steht Beide Bezugssysteme sind Inertialsysteme und damit physikalisch gleichwertig Es ist sehr wichtig zu beachten dass jeder Beobachter direkte Aussagen nur uber Ereignisse machen kann die unmittelbar an seinem Ort stattfinden Will er jedoch wissen wann ein Ereignis an einem anderen Ort stattgefunden hat so kann er sich nur auf Lichtsignale verlassen die von diesem Ort ausgesandt wurden Uber die Entfernung und die Lichtlaufzeit kann er dann auf den Zeitpunkt des Ereignisses schliessen denn die Lichtgeschwindigkeit ist in allen Inertialsystemen gleich Gleichzeitigkeit Bearbeiten Hauptartikel Relativitat der Gleichzeitigkeit Eine der grossten Schwierigkeiten beim Verstandnis der Auswirkungen der Lorentztransformationen ist der Begriff der Gleichzeitigkeit Zum Verstandnis ist es daher wichtig sich klarzumachen dass Gleichzeitigkeit von Ereignissen an verschiedenen Orten nicht von vornherein definiert ist Zur Definition von Gleichzeitigkeit bedient man sich der Lichtgeschwindigkeit da diese in allen Bezugssystemen gleich ist Die Lichtsignale von zwei gleichzeitigen Ereignissen werden einen Beobachter zu verschiedenen Zeiten erreichen wenn die Ereignisse sich unterschiedlich weit vom Beobachter entfernt ereignen Wenn ein Beobachter jedoch von zwei Ereignissen gleich weit entfernt ist und Lichtsignale von diesen ihn gleichzeitig erreichen so nennt man die beiden Ereignisse selbst gleichzeitig Diese Definition von Gleichzeitigkeit erscheint anschaulich verstandlich fuhrt aber zusammen mit der Lorentz Invarianz zu einem paradox wirkenden Effekt Die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse an verschiedenen Orten ist abhangig vom Bewegungszustand des Beobachters Diese Tatsache lasst sich unmittelbar mit dem eingangs beschriebenen Gedankenexperiment verstehen In der Mitte des Bahnsteiges steht eine Lampe Fur Beobachter A der auf dem Bahnsteig steht ist unmittelbar klar Wenn die Lampe eingeschaltet wird dann erreicht das Licht beide Enden des Bahnsteigs gleichzeitig Es hat ja in beide Richtungen denselben Weg zuruckzulegen Betrachten wir nun die Situation aus der Sicht von Beobachter B im Zug Der Bahnsteig bewegt sich nun mit konstanter Geschwindigkeit v nach hinten Das Licht besitzt aber auch gegenuber dem Zug in beiden Richtungen die Geschwindigkeit c Zum Zeitpunkt des Aussendens sind beide Enden des Bahnsteigs gleich weit von der Lampe entfernt Relativ zum Zug bewegen sich beide Bahnsteigenden nach hinten wahrend die Lichtstrahlen nach vorne und nach hinten laufen Das vordere Bahnsteigende bewegt sich dem Lichtstrahl entgegen der nach vorne lauft sodass das nach vorne laufende Licht eine kurzere Strecke zurucklegt bis es dieses Bahnsteigende erreicht Das hintere Bahnsteigende bewegt sich von dem Lichtstrahl weg der nach hinten lauft sodass das Licht hier einen etwas langeren Weg zurucklegen muss bis es dieses Ende erreicht hat Daher wird aus der Sicht von Beobachter B das Licht das vordere Bahnsteigende fruher erreichen als das hintere Die beiden Beobachter A und B sind sich also nicht einig uber die Frage ob die beiden Ereignisse das Licht erreicht das vordere Ende des Bahnsteigs und das Licht erreicht das hintere Ende des Bahnsteigs gleichzeitig eintreten Da beide Beobachter sich jedoch gleichformig bewegen ist keines der beiden Systeme ausgezeichnet Die Sichtweisen der beiden Beobachter sind also gleichwertig Gleichzeitigkeit ist tatsachlich fur beide Beobachter verschieden Die Gleichzeitigkeit von Ereignissen deren Ort sich nur senkrecht zur Bewegungsrichtung andert ist in beiden Bezugssystemen gleich Wenn die Lampe auf halber Hohe des Zuges hangt so wird das Licht sowohl fur den Beobachter A am Bahnsteig als auch fur den Beobachter B im Zug gleichzeitig die Unter und Oberseite des Zuges erreichen Lorentzkontraktion Bearbeiten Gedankenexperiment zur Lorentzkontraktion Hauptartikel Lorentzkontraktion Aus der Relativitat der Gleichzeitigkeit ergibt sich ein anderer ebenfalls paradox wirkender Effekt Angenommen der Anfang des Zuges vgl Einsteins Gedankenexperiment lost beim Passieren des vorderen Bahnsteigendes einen Lichtblitz auf dem vorderen Bahnsteigende aus und das Ende des Zuges lost beim Passieren des hinteren Bahnsteigendes einen Lichtblitz auf dem hinteren Bahnsteigende aus Beobachter A steht in der Mitte des Bahnsteigs Beobachter A weiss dass er sich in der Mitte des Bahnsteigs aufhalt und was die beiden Lichtblitze auslost Angenommen er sieht nun bei der Durchfahrt des Zuges beide Lichtblitze gleichzeitig Dann schliesst Beobachter A daraus dass Zug und Bahnsteig gleich lang sind Fur Beobachter B in der Mitte des Zuges stellt sich die Situation aber ganz anders dar Auch er weiss was die beiden Lichtblitze auslost Der Lichtblitz vom vorderen Bahnsteigende erreicht ihn aber fruher als der Lichtblitz vom hinteren Bahnsteigende da er dem vorderen Lichtblitz entgegen fahrt und sich gleichzeitig vom hinteren Lichtblitz entfernt Da das hintere Ereignis das Zugende passiert das hintere Bahnsteigende fur ihn spater eintritt als das vordere der Zuganfang passiert das vordere Bahnsteigende schliesst er dass der Zug langer ist als der Bahnsteig denn schliesslich war das Zugende noch gar nicht am Bahnsteig angekommen als der Zuganfang ihn schon wieder verlassen hat Somit ist fur Beobachter B der Bahnsteig kurzer als der Zug Das Relativitatsprinzip besagt wieder dass beide recht haben Aus Sicht von Beobachter B wird der Bahnsteig verkurzt der sich gegenuber seinem Bezugssystem bewegt und aus Sicht von Beobachter A wird der Zug verkurzt der sich gegenuber seinem Bezugssystem bewegt Die Lorentzkontraktion findet nur in Bewegungsrichtung statt da ja senkrecht zur Bewegungsrichtung die Gleichzeitigkeit der Ereignisse in beiden Bezugssystemen ubereinstimmt Beide Beobachter sind sich also z B uber die Hohe des Fahrdrahtes einig Ein indirekter Nachweis der Langenkontraktion ergibt sich auch aus dem Problem des elektromagnetischen Feldes einer mit hoher Geschwindigkeit bewegten elektrischen Punktladung Das elektrische Feld dieses Objekts ist bei verschwindender oder im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit geringer Geschwindigkeit einfach das Coulombfeld der Ladung d h mit gleichmassiger radialer Richtungsverteilung Mit zunehmender Annaherung an die Lichtgeschwindigkeit konzentrieren sich dagegen wegen der Abstandskontraktion in Bewegungsrichtung die elektrischen Felder zunehmend in den Transversalrichtungen zur Bewegung Zusatzlich treten jetzt neben den elektrischen Feldern auch asymptotisch gleich starke Magnetfelder auf die die Bewegungsachse umkreisen Zeitdilatation Bearbeiten Gedankenexperiment zur Zeitdilatation a Uhren startenb Uhren stoppen source source source source source source source source source source source source source source track Video Relativitatstheorie Albert Einsteins und die Zeitdilatation Hauptartikel Zeitdilatation Ebenso wie Distanzen von Beobachtern in verschiedenen Inertialsystemen verschieden festgestellt werden muss auch beim Vergleich von Zeitspannen die Relativgeschwindigkeit der Inertialsysteme berucksichtigt werden An jedem Ende des Bahnsteigs vgl Einsteins Gedankenexperiment sei eine Uhr Die Uhr am vorderen Ende des Bahnsteigs startet wenn der Anfang des Zuges sie passiert und die Uhr am hinteren Ende des Bahnsteiges startet wenn das Ende des Zuges sie passiert Fur Beobachter A am Bahnsteig sei der Zug genauso lang ist wie der Bahnsteig also werden beide Uhren nach seinem Gleichzeitigkeitsbegriff gleichzeitig gestartet Die Uhr am vorderen Bahnsteigende wird gestoppt wenn das hintere Zugende sie passiert Sie zeigt also die Zeitspanne an die der Zug aus Sicht von Beobachter A braucht um den Bahnsteig zu passieren Beobachter B stehe am hinteren Ende des Zuges Aus Sicht von Beobachter B ist aufgrund der Lorentz Kontraktion der Bahnsteig kurzer als der Zug Beobachter B startet seine Uhr wenn er das hintere Bahnsteigende passiert also gleichzeitig mit dem Start der dortigen Bahnsteiguhr Aus seiner Sicht geschieht das nachdem der Zuganfang den Anfang des Bahnsteigs passiert und dadurch die Uhr am Anfang des Bahnsteigs gestartet hat Er stoppt seine Uhr wenn er das vordere Bahnsteigende passiert also gleichzeitig mit dem Stoppen der dortigen Bahnsteiguhr Die Zeitspanne die Beobachter B fur seine Fahrt vom hinteren bis zum vorderen Ende des Bahnsteigs misst ist kurzer als die Zeitspanne die von der Uhr am vorderen Bahnsteigende angezeigt wird wenn er diese passiert Beobachter A am Bahnsteig sieht an den Anzeigen der Uhren dass Beobachter B eine kurzere Zeitspanne misst als er selbst Aus seiner Sicht erfolgen die Start und Stoppzeitpunkte der Uhr von Beobachter B und der Uhr am vorderen Bahnsteigende gleichzeitig Deshalb kommt er zu dem Schluss dass die Uhr von Beobachter B zu langsam geht Aus Sicht von Beobachter B im Zug treten diese Ereignisse jedoch nicht gleichzeitig auf sodass er diese Beobachtung nicht macht Diese Betrachtung lasst sich auch umkehren indem man je eine Uhr am Anfang und am Ende des Zuges anbringt und aus Sicht von Beobachter B gleichzeitig startet wenn der Anfang des Zuges das vordere Bahnsteigende passiert Aus Sicht von Beobachter B ergibt sich dann dass die Zeit am Bahnsteig langsamer vergeht als im Zug Wieder lasst sich nicht entscheiden welcher der beiden Beobachter recht hat Beide Beobachter bewegen sich relativ zueinander unbeschleunigt und sind daher gleichberechtigt Die gemessenen Zeitspannen sind fur beide Beobachter verschieden und fur beide Beobachter vergeht die Zeit in ihrem jeweiligen Ruhesystem am schnellsten wahrend sie in allen relativ bewegten Systemen langsamer vergeht Dieser Effekt heisst Zeitdilatation Die Zeit die jeder Beobachter auf seiner eigenen Uhr abliest nennt man Eigenzeit Diese mit einer mitgefuhrten Uhr gemessene Zeit ergibt immer den kurzestmoglichen unveranderlichen Wert unter allen Zeitspannen die fur zwei kausal miteinander verbundene Ereignisse in relativ zueinander bewegten Inertialsystemen gemessen werden Alle anderen Werte sind demgegenuber zeitlich dilatiert Konkret gesagt Die mitgefuhrten Armbanduhren ticken fur die Zugpassagiere schneller zeigen also eine grossere Zeit an als gleichartige Bahnhofsuhren an denen der Zug mit Geschwindigkeit v v vorbeirauscht Wenn sich dessen Geschwindigkeit erhoht wird auch die i A sehr geringe Dilatation der von der Bahnhofsuhr angezeigten Zeit immer grosser wahrend die vom Zug aus gemessene Zeit die Eigenzeit immer gleich bleibt Im Gegensatz zu dieser Zeitdilatation erscheint ein mit dem Zug mitbewegter Massstab dessen Lange aus Sicht der Zugpassagiere den Wert L L besitzt von der Bahnhofsuhr aus gesehen verkurzt Langenkontraktion siehe oben Die Effekte sind allerdings enorm klein Ein Intervall d t delta tau der Eigenzeit ist im Vergleich zur Zeitspanne d t displaystyle delta t die von der Bahnhofsuhr angezeigt wird nur ganz wenig kleiner genauer gilt bei konstanter Relativgeschwindigkeit D t D t 1 v c 2 displaystyle Delta tau Delta t cdot sqrt 1 v c 2 wobei v v die Zuggeschwindigkeit ist beispielsweise 80 km h c c dagegen die extrem viel grossere Lichtgeschwindigkeit 1 Milliarde km h Die Eigenzeit ist im Ubrigen die den oben angegebenen Koordinatenwechsel Lorentztransformation Lorentzinvariante bestimmende Invariante Eine unmittelbare Folge der Zeitdilatation ist dass die verstrichene Zeitspanne vom gewahlten Weg abhangt Angenommen jemand steigt in den Zug und fahrt bis zur nachsten Station Dort steigt er in einen Zug um der wieder zum Ausgangspunkt zuruckfahrt Ein anderer Beobachter hat in der Zwischenzeit dort am Bahnsteig gewartet Nach der Ruckkehr vergleichen sie ihre Uhren Aus Sicht des am Bahnhof gebliebenen Beobachters hat nun der Reisende sowohl bei der Hinfahrt als auch bei der Ruckfahrt eine Zeitdilatation erfahren Somit geht die Uhr des Reisenden aus Sicht des Wartenden jetzt nach Aus Sicht des Reisenden erfahrt jedoch der Wartende eine Zeitdilatation sowohl auf dem Hinweg wie auch auf dem Ruckweg sodass auf den ersten Blick die Uhr des Wartenden aus Sicht des Reisenden nun nachgehen muss Dieses Paradoxon heisst Zwillingsparadoxon Tatsachlich ist die Situation in diesem Fall jedoch nicht symmetrisch da der Reisende umgestiegen ist also sein mitbewegtes Bezugssystem gewechselt hat Im Gegensatz zum Beobachter am Bahnsteig bleibt der Reisende also nicht wahrend der gesamten Reise in einem einzigen Inertialsystem daher geht die Uhr des Reisenden tatsachlich nach Dieses Paradoxon wurde tatsachlich in Experimenten zur Uberprufung der speziellen Relativitatstheorie nachgewiesen So wurden etwa im Hafele Keating Experiment die gemessenen Zeitspannen zweier Atomuhren verglichen von denen eine in einem Flugzeug die Erde umkreiste wahrend die zweite Uhr auf dem Start und Zielflugplatz zuruckblieb Die zuruckgebliebene Uhr zeigte eine geringfugige aber prazise messbare Gang Erhohung an In einer Abwandlung des Gedankenexperiments kann ein Lichtstrahl zwischen zwei Spiegeln hin und herpendeln Da dies dem Ticken einer Uhr entspricht wird so eine Vorrichtung meist Lichtuhr sehr selten auch Einsteinuhr 3 genannt Der Lichtstrahl kann in beliebiger Richtung zwischen parallel und quer zur Bewegungsrichtung ausgerichtet werden Relativistische Geschwindigkeitsaddition Bearbeiten Hauptartikel Relativistisches Additionstheorem fur Geschwindigkeiten Wenn nun im Zug der Schaffner mit konstanter Geschwindigkeit nach vorne lauft vgl Einsteins Gedankenexperiment ist seine Geschwindigkeit fur den Beobachter A am Bahnsteig nach der klassischen Mechanik einfach als die Summe der Laufgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit des Zuges gegeben In der Relativitatstheorie liefert eine solche einfache Addition nicht das richtige Ergebnis Aus Sicht von Beobachter A ist die Zeit die der Schaffner z B von einem Wagen zum nachsten braucht wegen der Zeitdilatation langer als aus der Sicht von Beobachter B im Zug Zudem ist der Wagen selbst von Beobachter A aus gesehen Lorentz verkurzt Hinzu kommt dass der Schaffner nach vorne lauft also das Ereignis Erreichen des nachsten Wagens weiter vorne im Zug stattfindet Aufgrund der Relativitat der Gleichzeitigkeit bedeutet dies dass das Ereignis fur Beobachter A spater stattfindet als fur Beobachter B Insgesamt ergeben also alle diese Effekte dass die Geschwindigkeitsdifferenz des Schaffners zum Zug fur Beobachter A geringer ist als fur Beobachter B Mit anderen Worten Der Schaffner ist vom Bahnsteig aus gesehen langsamer unterwegs als es die Addition der Geschwindigkeit des Zuges und der Geschwindigkeit des Schaffners vom Zug aus gesehen ergeben wurde Die Formel mit der man diese Geschwindigkeit berechnet heisst relativistisches Additionstheorem fur Geschwindigkeiten Der Extremfall tritt auf wenn man einen nach vorne laufenden Lichtstrahl betrachtet In diesem Fall ist der Verlangsamungseffekt so stark dass der Lichtstrahl fur Beobachter A exakt Lichtgeschwindigkeit hat Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ist ja die Grundlage der Relativitatstheorie Dies sorgt auch dafur dass der Schaffner sich aus Sicht von Beobachter A immer langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit bewegt sofern seine Laufgeschwindigkeit im Ruhesystem des Zuges kleiner ist als die Lichtgeschwindigkeit Angenommen der Schaffner halt eine Taschenlampe auf einen Spiegel am Ende des Wagens und lauft langsamer als das Licht Dann wird vom Zug aus betrachtet der Lichtstrahl reflektiert und trifft den Schaffner bevor er das Ende des Wagens erreicht Wurde nun seine Geschwindigkeit von Beobachter A als Uberlichtgeschwindigkeit wahrgenommen so wurde der Schaffner das Ende des Wagens vor dem Lichtstrahl erreichen und damit das Treffen mit dem Lichtstrahl nicht stattfinden Die Tatsache dass ein solches Treffen stattfindet ist jedoch beobachterunabhangig und damit ergibt sich ein Widerspruch Also liefert die relativistische Addition von zwei Geschwindigkeiten unterhalb der Lichtgeschwindigkeit immer ein Ergebnis unterhalb der Lichtgeschwindigkeit Nun kann der Schaffner aber im Zug nicht nur nach vorne laufen sondern auch nach hinten In diesem Fall findet das Ereignis Erreichen des nachsten Wagens weiter hinten im Zug statt Es findet somit fur Beobachter A fruher statt als fur Beobachter B wahrend die anderen Effekte immer noch verlangsamend wirken Die Effekte heben sich gerade dann auf wenn der Schaffner mit derselben Geschwindigkeit im Zug nach hinten rennt wie der Zug fahrt In diesem Fall kommt auch die Relativitatstheorie zu dem Ergebnis dass der Schaffner relativ zum Bahnsteig ruht Fur hohere Geschwindigkeiten nach hinten sieht Beobachter A am Bahnsteig nun eine hohere Geschwindigkeit als er nach der klassischen Mechanik erwarten wurde Dies geht wieder bis zum Extremfall des nach hinten gerichteten Lichtstrahls der wiederum auch aus der Sicht von Beobachter A exakt mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist Impuls Masse und Energie Bearbeiten Stoss zweier Kugeln mit Anderung der Bewegungsrichtung um 90 Im Bahnhof vgl Einsteins Gedankenexperiment gibt es auch einen Spielsalon mit Billardtischen Auf einem dieser ereignet sich als der Zug vorbeifahrt gerade Folgendes aus Sicht des Beobachters am Bahnsteig geschildert Zwei Billardkugeln die jeweils dieselbe absolute Geschwindigkeit wie der Zug haben sich aber senkrecht zum Gleis aufeinander zubewegen stossen vollig elastisch zusammen und zwar so versetzt dass sie sich nach dem Stoss parallel zum Gleis bewegen die Rote in Richtung des Zuges und in dessen Bezugssystem ruhend die Blaue in Gegenrichtung In der klassischen Mechanik ist der Impuls eines Objekts definiert als das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit des Objekts Der Gesamtimpuls der sich durch einfaches Addieren der Einzelimpulse ergibt ist eine Erhaltungsgrosse In der Tat ist beim obigen Stoss der so definierte Impuls aus Bahnsteig Sicht erhalten Da die Kugeln sich sowohl vor als auch nach dem Stoss mit gegengleicher Geschwindigkeit bewegen ist der so definierte Impuls vor wie nach dem Stoss null Aus dem Zug betrachtet rollen die Kugeln vor dem Stoss schrag aufeinander zu Parallel zum Gleis haben beide die Geschwindigkeit des Bahnsteiges da sie sich ja mit dem Bahnsteig mitbewegen und senkrecht zum Gleis haben sie einander entgegengesetzte Geschwindigkeiten diese Komponente beruht auf der Bewegung der Kugeln relativ zum Bahnsteig senkrecht zum Zug Der Gesamtimpuls der beiden Kugeln senkrecht zum Gleis ist also null parallel zum Gleis ist der Gesamtimpuls zweimal Kugelmasse mal Bahnsteiggeschwindigkeit Nach dem Stoss hat nun die rote Kugel die Geschwindigkeit und damit auch den Impuls null aus Bahnsteigsicht ist sie mit Zuggeschwindigkeit in Zugrichtung unterwegs gewesen somit muss nun die blaue Kugel den gesamten Impuls tragen Um die Geschwindigkeit der blauen Kugel zu bestimmen muss jedoch nun die im vorigen Abschnitt betrachtete relativistische Geschwindigkeitsaddition verwendet werden und wie oben dargelegt hat diese Kugel nun eine geringere Geschwindigkeit als das Doppelte der Bahnsteiggeschwindigkeit Zuggeschwindigkeit Damit wird klar dass die klassische Impulserhaltung nicht mehr gultig ist Um den Erhaltungssatz wiederherzustellen wird der relativistische Impuls verwendet der starker als linear mit der Geschwindigkeit ansteigt Aus demselben Grund muss auch die kinetische Energie bei hohen Geschwindigkeiten schneller ansteigen als sie es nach der klassischen Mechanik tut Die Aquivalenz von Masse und Energie besagt dass die Ruheenergie E Ruhe displaystyle E text Ruhe jedes Teilchens Korpers oder physikalischen Systems proportional seiner Masse m m ist Der Faktor der diese beiden Grossen verbindet ist das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit E Ruhe m c 2 displaystyle E text Ruhe m c 2 Weil man an der Masse die Ruheenergie ablesen kann versteht man warum bei radioaktivem Zerfall oder Kernspaltung die Tochterteilchen zusammen weniger Masse haben als der Ausgangskern Ein Teil der anfanglichen Ruheenergie ist in kinetische Energie der Tochterteilchen und gegebenenfalls in andere Strahlung umgewandelt worden Die Aquivalenz von Masse und Energie ist experimentell mit hoher Genauigkeit bestatigt 4 m c 2 E Ruhe 1 1 4 4 4 10 7 displaystyle frac m c 2 E text Ruhe 1 leq 1 4 pm 4 4 cdot 10 7 Relativistische Masse und Ruhemasse Bearbeiten Ordnet man durch E v m relativistisch c 2 displaystyle E v m text relativistisch c 2 der geschwindigkeitsabhangigen Energie E v E v eines Teilchens oder Korpers in Bewegung rechnerisch eine ebenfalls geschwindigkeitsabhangige Masse m relativistisch m text relativistisch zu so heisst sie relativistische Masse Sie ist keine vom Bezugssystem unabhangige feste Eigenschaft des Teilchens sondern hangt von seiner Geschwindigkeit bzw der des Beobachters ab Im Ruhesystem stimmt m relativistisch m text relativistisch mit der Masse m m uberein die deshalb gelegentlich auch als Ruhemasse oder invariante Masse bezeichnet wird Bei hinreichend starker Annaherung an die Lichtgeschwindigkeit wird m relativistisch m text relativistisch beliebig gross Mit der relativistischen Masse schreibt sich der relativistische Impuls wie in Newtons Mechanik als Masse mal Geschwindigkeit Dass der Impuls eines Teilchens unbegrenzt anwachsen kann wahrend seine Geschwindigkeit durch die Lichtgeschwindigkeit nach oben begrenzt ist wird in diesem Bild durch die entsprechend zunehmende relativistische Masse bewirkt Im Bereich relativistischer Geschwindigkeiten reagiert ein Teilchen auf eine Kraft senkrecht zu seiner Flugrichtung so dass man ihm nach der Newtonschen Mechanik gerade die relativistische Masse zuschreiben musste Fur eine Kraft in Richtung der Geschwindigkeit musste man allerdings wieder eine andere Masse nehmen und fur andere Richtungen ist die Beschleunigung noch nicht einmal parallel zur Kraft Der Begriff der relativistischen Masse wird daher in der heutigen 2017 Physik aus diesen und anderen Grunden gemieden Die Masse ist vielmehr wie in Newtons Physik eine Eigenschaft des Teilchens Korpers oder physikalischen Systems die unabhangig vom Bezugssystem ist Damit entfallt auch eine Unterscheidung zwischen Masse und Ruhemasse Beides sind Bezeichnungen fur denselben Begriff Von Raum und Zeit zur Raumzeit Bearbeiten Hauptartikel Minkowski Diagramm Angesichts der oben erlauterten relativistischen Effekte stellt sich die Frage wie diese Effekte zu interpretieren sind Sieht man die Zeit als vierte Dimension an kann man zusammen mit den drei Dimensionen des Raumes die vierdimensionale Raumzeit betrachten die aber nicht den vierdimensionalen Euklidischen Raum R 4 mathbb R 4 ergibt sondern den sog Minkowski Raum M 4 mathbb M 4 Der Unterschied ergibt sich aus einer mathematischen Besonderheit der Metrik besser Pseudo Metrik des Minkowski Raumes sie kann beide Vorzeichen besitzen Dies ergibt den Unterschied von Drehungen im vierdimensionalen euklidischen Raum R 4 mathbb R 4 und den unten angegebenen rhomboedrischen Koordinaten Transformationen der vierdimensionalen Raumzeit Zugleich ergibt sich so dass auch in der Relativitatstheorie noch ein Unterschied zwischen raumartig und zeitartig bzw bei Zeitartigkeit zwischen Vergangenheit und Zukunft verbleiben kann je nach dem Vorzeichen der Metrik des betrachteten Punktes im Minkowski Raum bzw nach dem Vorzeichen seiner Zeitkoordinate siehe auch Lichtkegel Die Bewegung eines Beobachters wird in dieser vierdimensionalen Raumzeit zu einer Kurve der sog Weltlinie des Beobachters und lasst sich in Minkowski Diagrammen darstellen Dabei erkennt man dass der vorliegende Wechsel des Bezugssystems auf jeden Fall sowohl klassisch mechanisch als auch relativistisch mit einem Kippen der Zeitachse einhergeht Dieses beschreibt die Relativitat der GleichORTigkeit Wahrend der Beobachter im Zug feststellt dass z B sein Koffer uber ihm im Gepacknetz die ganze Zeit am selben Ort bleibt ist fur den Beobachter am Bahnsteig klar dass sich derselbe Koffer mit dem Zug mitbewegt also gerade nicht am selben Ort bleibt Was den Minkowski Raum der Relativitatstheorie von Newtons Raum und Zeit unterscheidet ist die Tatsache dass fur zueinander bewegte Bezugssysteme auch die GleichZEITigkeit relativ ist wie oben beschrieben Dies fuhrt dazu dass nach der Relativitatstheorie im Gegensatz zur klassischen Mechanik zusammen mit der Zeitachse auch die Ortsachse gekippt wird Gegenuberstellung von Drehung links und dem im Text beschriebenen rhomboedrischen Bezugssystemwechsel rechts Eine wohlbekannte Bewegung bei der zwei Koordinatenachsen geandert werden ist die Drehung im Raum Das nebenstehende Bild illustriert den Unterschied zwischen der bekannten Drehung und dem angegebenen Bezugssystemwechsel Wahrend bei Drehungen im Raum beide Achsen in dieselbe Richtung gedreht werden werden bei einem Bezugssystemwechsel Ortsachse und Zeitachse in entgegengesetzte Richtungen gedreht Aus dem ursprunglichen Quadrat entsteht ein flachengleicher Rhombus wobei die Bedingung der Flachengleichheit der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit entspricht Die lange Diagonale eine Winkelsymmetrale der Achsen die sog 1 Mediane bleibt unverandert Sie beschreibt aber gerade den Weg des Lichtes ihr Anstieg ist die Lichtgeschwindigkeit Die Unveranderlichkeit dieser Diagonalen bei Bezugssystemwechsel bedeutet also gerade dass die Lichtgeschwindigkeit konstant ist Aus diesen Betrachtungen folgt dass es sinnvoll ist Raum und Zeit als eine Einheit anzusehen so wie Lange Breite und Hohe eine Einheit bilden namlich den dreidimensionalen Raum Die vierdimensionale Einheit aus Raum und Zeit nennt man Raumzeit Es ist damit nicht mehr moglich eine ganz bestimmte Richtung unabhangig vom Beobachter als die Zeitrichtung anzugeben genauso wie es im Raum kein eindeutiges beobachterunabhangiges Vorne gibt So laufen z B sowohl die schwarze Zeitachse als auch die gelbe gedrehte Zeitachse in Zeitrichtung Allerdings ist es im Unterschied zum normalen Raum in der Raumzeit nicht moglich die Zeitrichtung bis zur Raumrichtung zu drehen oder gar die Zeit umzudrehen also Vergangenheit und Zukunft zu vertauschen Durch die Konstanz der Diagonalen werden die von Diagonalen begrenzten Gebiete stets in sich selbst uberfuhrt Dies entspricht der Flachengleichheit der eingezeichneten Netzwerk Segmente Bei genauerer Betrachtung der Drehung linkes Bild sieht man dass jedes Koordinatenquadrat wieder in ein gleich grosses Quadrat uberfuhrt wird das gedrehte Quadrat oben rechts vom Ursprung ist im Bild schraffiert Zudem ist der Schnittpunkt der gedrehten y Achse gelbe Linie mit dem Schnittpunkt der gedrehten ersten Parallelen der x Achse hellbraune Linie gleich weit entfernt vom Ursprung wie der ungedrehte Schnittpunkt Der y Wert dieses Schnittpunktes ist hingegen kleiner als fur den ungedrehten Schnittpunkt Dies fuhrt zum Phanomen der perspektivischen Verkurzung wenn die Linie aus x Richtung angeschaut wird Betrachtet man nun analog das rechte Bild so sieht man dass auch hier das Koordinatenquadrat in eine gleich grosse Flache uberfuhrt wird aber die neue Flache ist kein Quadrat mehr sondern rhomboedrisch Das hat die Auswirkung dass der Schnittpunkt der gedrehten Zeitachse gelb mit der nachsten Parallelen der gedrehten Raumachse hellbraun hoher also spater liegt als im ungedrehten Fall Nehmen wir nun an die Raumachsen werden bei jedem Tick einer Uhr gesetzt so sieht man dass die Uhr im gedrehten Koordinatensystem also die relativ zum Beobachter bewegte Uhr anscheinend langsamer geht zwischen zwei Ticks vergeht mehr Zeit des Beobachters Aus der Analogie zur Drehung wird ebenfalls klar dass es sich auch hierbei nur um einen perspektivischen Effekt handelt Damit erklart sich ganz zwanglos der scheinbare Widerspruch dass beide Beobachter die Uhr des jeweils anderen langsamer laufen sehen Auch die perspektivische Verkurzung wird wechselseitig wahrgenommen ohne dass das zu Widerspruchen fuhren wurde Ein wesentlicher Unterschied des Bezugssystemwechsels zur Drehung ist jedoch dass fur die Variable Zeit statt einer Verkurzung eine Verlangerung Dehnung Zeitdilatation wahrgenommen wird Dies kann man an obiger Gegenuberstellung gut erkennen Bei der Drehung im Raum wandert der Schnittpunkt der gelben und der hellbraunen Linie nach unten perspektivische Verkurzung beim Bezugssystemwechsel hingegen nach oben Effekte BearbeitenDie genannten Effekte die nur mit der Lorentztransformation verstandlich sind lassen sich teilweise direkt beobachten Insbesondere die Zeitdilatation wurde durch viele Experimente bestatigt siehe z B Zeitdilatation bewegter Teilchen Im Folgenden werden einige Effekte dargestellt bei denen der Zusammenhang mit Lorentztransformationen nicht so offensichtlich ist Aberration Bearbeiten Hauptartikel Aberration Astronomie Wenn sich ein Beobachter schneller und schneller bewegt kommen ihm die seitlichen Lichtstrahlen ahnlich wie Regentropfen mehr und mehr von vorne entgegen Es andert sich der Winkel unter dem ein Lichtstrahl fur einen bewegten Beobachter einfallt Ursprunglich erklarte man dieses Phanomen die Aberration des Lichts mit Newtons Korpuskeltheorie des Lichtes genauso wie bei Regentropfen In der speziellen Relativitatstheorie wird nun die klassische durch die relativistische Geschwindigkeitsaddition ersetzt Daraus folgt dass ein bewegter Beobachter nach der Korpuskeltheorie einen anderen Aberrationswinkel als nach der speziellen Relativitatstheorie beobachten und je nach Bewegungsgeschwindigkeit verschiedene Lichtgeschwindigkeiten des einfallenden Lichts messen wurde Nach der Beobachtung dass sich Licht wie eine Welle ausbreitet Undulationstheorie konnte man die Aberration jedoch nicht mehr verstehen Bei einer Lichtwelle wurden sich in der newtonschen Physik die Wellenfronten bei Bewegung des Beobachters nicht andern Erst in der speziellen Relativitatstheorie andern sich die Wellenfronten aufgrund der Relativitat der Gleichzeitigkeit so wie Teilchenbahnen und Aberration wird verstehbar ob sie nun bei Wellen oder bei Teilchen auftritt Dopplereffekt Bearbeiten Hauptartikel Dopplereffekt Bei Wellen die sich in einem Tragermedium fortpflanzen wie den Schallwellen kommt es bei einer Bewegung der Quelle oder des Empfangers gegenuber dem Tragermedium zu einer Veranderung der gemessenen Frequenz Dabei ist der Effekt verschieden je nachdem ob die Quelle oder der Empfanger gegenuber dem Tragermedium bewegt ist Generell wird die Frequenz grosser wenn sich Quelle und Empfanger aufeinander zubewegen weil dann vom Empfanger in derselben Zeit mehr Wellenberge wahrgenommen werden Entsprechend wird die Frequenz kleiner wenn sich Quelle und Empfanger auseinanderbewegen Diese Frequenzverschiebung heisst Dopplereffekt Bei Schallwellen kann der Empfanger schneller sein als die Wellen und ihnen ganz entkommen entsprechend kann die Quelle ihrem eigenen Signal vorauseilen was zum Uberschallknall fuhrt Bei Lichtwellen im Vakuum ist keine Relativbewegung zum Tragermedium messbar da die Vakuumlichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen gleich ist Der Dopplereffekt des Lichts kann also nur von der Relativgeschwindigkeit von Quelle und Empfanger abhangen das heisst es gibt keinen Unterschied zwischen Bewegung der Quelle und des Empfangers Da eine Relativbewegung schneller als mit Vakuumlichtgeschwindigkeit nicht moglich ist gibt es fur Licht im Vakuum kein analoges Phanomen zum Uberschallknall In Medien wie Wasser in denen die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts geringer ist als im Vakuum gibt es mit dem Tscherenkow Effekt ein dem Uberschallknall ahnliches Phanomen Wenn eine Quelle einen Beobachter mit einem Empfanger umkreist bewegt sie sich weder auf ihn zu noch von ihm weg Im klassischen Fall mit einer Schallquelle gibt es dann keine Dopplerverschiebung Die SRT erklart jedoch dass der Beobachter im Fall einer Lichtquelle trotzdem aufgrund der Zeitdilatation eine niedrigere Frequenz misst Diesen Effekt bezeichnet man als transversale Rotverschiebung oder auch transversalen Doppler Effekt Alle Lichtwellen legen dieselbe Distanz zuruck sie schwingen aber aus Sicht des Beobachters langsamer als in der Quelle 5 Lorentzkraft Bearbeiten Hauptartikel Lorentzkraft Illustration der LorentzkraftDie Relativitatstheorie wird nicht erst bei sehr hohen Geschwindigkeiten relevant Die Lorentzkraft bietet ein Beispiel dafur wie sich in der Erklarung bekannter Effekte bereits bei sehr geringen Geschwindigkeiten grundlegende Unterschiede gegenuber der klassischen Physik ergeben konnen Dazu betrachtet man eine einzelne negative elektrische Probeladung in gewissem Abstand neben einem Draht der insgesamt elektrisch neutral ist aber aus einem positiv geladenen starren Grundmaterial den Atomrumpfen und vielen negativ geladenen beweglichen Elektronen besteht In der Ausgangssituation ruht die Probeladung und im Draht fliesst kein Strom Daher wirkt auf die Probeladung weder eine elektrische noch eine magnetische Kraft Bewegen sich nun die Probeladung ausserhalb und die Elektronen innerhalb des Drahtes mit gleicher Geschwindigkeit langs des Drahtes fliesst im Draht ein Strom Dieser erzeugt ein Magnetfeld es ubt auf die Probeladung weil sie sich bewegt die Lorentzkraft aus die sie radial zum Draht hinzieht Dies ist die Beschreibung in dem Bezugssystem in dem das positive Grundmaterial des Drahtes ruht Im Bezugssystem das mit der negativen Ladung mitbewegt wird wirkt dieselbe Kraft sie muss aber ganz anders erklart werden Eine Lorentzkraft kann es nicht sein denn die Geschwindigkeit der Probeladung ist ja Null Es bewegt sich aber das positiv geladene Grundmaterial des Drahtes und erscheint nun durch die Lorentzkontraktion verkurzt Es erhalt dadurch eine vergrosserte Ladungsdichte wahrend die im Draht befindlichen Elektronen in diesem Bezugssystem ruhen und daher dieselbe Ladungsdichte haben wie in der Ausgangssituation Die gesamte Ladungsdichte im Draht zeigt also einen Uberschuss an positiver Ladung Er ubt auf die ruhende negative Probeladung eine elektrostatische Kraft aus die sie radial zum Draht hinzieht Dies ist die Beschreibung im mitbewegten Bezugssystem Beide Beschreibungen fuhren zu gleichen Voraussagen uber die Kraft die auf die Probeladung wirkt Ohne Berucksichtigung der Lorentzkontraktion liesse sich dies nicht erklaren in beiden Bezugssystemen bliebe dann der Draht elektrisch neutral Zwar wurde vom Standpunkt des bewegten Bezugssystems aus das bewegte positive Grundmaterial des Drahtes einen Stromfluss bedeuten der ein Magnetfeld erzeugt dieses hatte aber auf die ruhende Probeladung keine Wirkung Diese Betrachtung zeigt dass durch Lorentztransformationen Magnetfelder und elektrische Felder teilweise ineinander umgewandelt werden Das ermoglicht es die Lorentzkraft auf elektrostatische Anziehung zuruckzufuhren Dieser Effekt hat bereits fur kleine Geschwindigkeiten messbare Auswirkungen die mittlere Elektronengeschwindigkeit in Drahtrichtung ist bei Stromfluss typischerweise unter einem Millimeter pro Sekunde also sehr viel kleiner als Lichtgeschwindigkeit Indirekte Effekte Bearbeiten Viele direkte Effekte sind schon deshalb nicht offensichtlich weil sie meist erst bei Annaherung an die Lichtgeschwindigkeit auftreten wurden Aber es gibt viele indirekte Effekte darunter die folgenden In der gesamten Chemie ist der Elektronenspin wesentlich der erst durch die relativistische Quantenmechanik verstandlich wird Dirac Gleichung In der Elementarteilchenphysik muss die Kinematik meistens relativistisch berechnet werden Zu den mehr indirekten Bestatigungen gehoren auch viele Bestrahlungs und Diagnoseverfahren der Medizin die z B auf Rontgen oder Kernspin Effekten beruhen Zu den sog ultrarelativistischen Effekten gehoren die auf der Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen beruhenden Verfahren der Funk Fernseh und Telefonie Technologien Auf der Aquivalenz von Masse und Energie beruht u a die gesamte Kernenergietechnik Alle diese Effekte konnen als indirekte Bestatigungen der speziellen Relativitatstheorie gewertet werden Verhaltnis zu anderen Theorien BearbeitenKlassische Mechanik Bearbeiten Die spezielle Relativitatstheorie tritt an die Stelle der dynamischen Gesetze der klassischen Mechanik Allerdings sind die Gesetze der klassischen Mechanik uber Jahrhunderte immer wieder sehr genau bestatigt worden Dabei wurden jedoch immer Geschwindigkeiten betrachtet die sehr viel kleiner waren als die Lichtgeschwindigkeit Fur solche kleinen Geschwindigkeiten sollte die spezielle Relativitatstheorie also dieselben Ergebnisse liefern wie die klassische Mechanik Das bedeutet dass die Lorentztransformationen fur sehr kleine Geschwindigkeiten die Galilei Transformationen ergeben mussen Daraus ergibt sich dann sofort dass auch der Impuls die kinetische Energie und alle anderen Grossen fur kleine Geschwindigkeiten die bekannten klassischen Werte annehmen Wenn der Zug in den obigen Gedankenexperimenten sehr viel langsamer fahrt als mit Lichtgeschwindigkeit ist der Unterschied zwischen den Gleichzeitigkeitsbegriffen der Beobachter sehr klein Das fuhrt dazu dass auch die anderen relativistischen Effekte so klein werden dass man sie kaum beobachten kann Wenn also die Zeitdilatation so klein ist dass sie unbemerkt bleibt werden durch die Lorentztransformation anscheinend nur die Raumkoordinaten transformiert Wenn auch die Langenkontraktion unbemerkt bleibt bleiben genau die Galilei Transformationen ubrig Das veranschaulicht dass die spezielle Relativitatstheorie fur sehr kleine Geschwindigkeiten dieselben Resultate wie die klassische Mechanik liefert Die Tatsache dass die Voraussagen einer alten bewahrten Theorie auch in einer neuen Theorie ableitbar sein mussen wird als Korrespondenzprinzip bezeichnet Die spezielle Relativitatstheorie erfullt also das Korrespondenzprinzip bezuglich der klassischen Mechanik Bei nicht mechanischen elektromagnetischen Prozessen ist das nicht immer so wie durch die Erklarung der Lorentzkraft illustriert wird Im Physikunterricht wird oft eine Geschwindigkeit von 0 1 c displaystyle 0 1c 10 der Lichtgeschwindigkeit als Faustregel verwendet bis zu diesem Wert gelten Berechnungen nach klassischer Physik als akzeptabel bei hoheren Geschwindigkeiten ist relativistisch zu rechnen 6 Letztlich entscheidet jedoch die konkrete Problemstellung bei welchen Geschwindigkeiten relativistisch gerechnet werden muss Allgemeine Relativitatstheorie Bearbeiten In Raumbereichen bei denen die Wirkung der Gravitation vernachlassigbar ist also insbesondere weit entfernt von grossen Massen kann die SRT samtliche Arten von Bewegungen beschreiben entgegen einer haufigen Fehlannahme auch beschleunigte Bewegungen 7 Dagegen tritt bei Berucksichtigung von Gravitationseffekten die allgemeine Relativitatstheorie an die Stelle der speziellen Relativitatstheorie Insofern muss auch hier ein Korrespondenzprinzip erfullt sein da die Vorhersagen der speziellen Relativitatstheorie sehr genau experimentell bestatigt sind Im Unterschied zur speziellen Relativitatstheorie ist die Raumzeit in der allgemeinen Relativitatstheorie gekrummt und die Theorie muss daher streng lokal formuliert werden Fur grosse Entfernungen konnen sich deshalb Abweichungen von den Aussagen der speziellen Relativitatstheorie ergeben Durch die Berucksichtigung der Gravitation ist vor allem in der Nahe von grossen Massen allgemeiner in der Nahe grosser Energien die spezielle Relativitatstheorie nur fur kleine Distanzen gultig Ein besonders illustrativer Effekt der die Grenze der Gultigkeit der speziellen Relativitatstheorie zeigt ist die Shapiro Verzogerung Fur Licht das nahe an einem Korper mit grosser Masse wie der Sonne vorbeigeschickt wird misst ein Beobachter der weiter von dem massiven Korper entfernt ist eine kleinere Geschwindigkeit als die erwartete Vakuumlichtgeschwindigkeit Ein Beobachter direkt beim Lichtstrahl misst dagegen die richtige Lichtgeschwindigkeit Offensichtlich gelten also die Gesetze der speziellen Relativitatstheorie wie die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit nur in kleinen Bereichen In der allgemeinen Relativitatstheorie wird das dadurch klar dass die Raumzeit eine sogenannte Lorentzmannigfaltigkeit bzw ein Riemann Raum ist der jedoch an jedem Raumzeitpunkt lokal durch einen Minkowski Raum das ist die flache Raumzeit der speziellen Relativitatstheorie beschrieben werden kann Quantentheorie Bearbeiten Hauptartikel Quantenphysik Im Gegensatz zur allgemeinen Relativitatstheorie bei der nach wie vor unklar ist wie sie mit der Quantenphysik zu einer Theorie der Quantengravitation verschmolzen werden kann gehoren speziell relativistische Quantentheorien zu den Standardwerkzeugen der modernen Physik Tatsachlich lassen sich viele Versuchsergebnisse gar nicht verstehen wenn man nicht sowohl die Prinzipien der Quantentheorie als auch das Raum Zeit Verstandnis der speziellen Relativitatstheorie berucksichtigt Bereits im halbklassischen Bohr Sommerfeldschen Atommodell gelingt es erst bei Einbeziehung der speziellen Relativitatstheorie die Feinstruktur von atomaren Energieniveaus zu erklaren Paul Dirac entwickelte eine Wellengleichung die Dirac Gleichung die das Verhalten von Elektronen unter Berucksichtigung der speziellen Relativitatstheorie in der Quantenmechanik beschreibt Diese Gleichung fuhrt zur Beschreibung des Spins einer Eigenschaft des Elektrons die durch die nichtrelativistische Quantenmechanik nur festgestellt aber nicht erklart werden kann und zur Vorhersage des Positrons als Antiteilchen des Elektrons Auch die Feinstruktur kann wie in den halbklassischen Modellen durch die nichtrelativistische Quantenmechanik nicht erklart werden Allerdings Gerade die Existenz von Antiteilchen zeigt dass bei der Vereinigung von spezieller Relativitatstheorie und Quantentheorie nicht einfach eine relativistische Version der ublichen Quantenmechanik herauskommen kann Stattdessen ist eine Theorie notig in der die Teilchenzahl variabel ist Teilchen konnen vernichtet und erzeugt werden einfachstes Beispiel die Paarbildung von Teilchen und Antiteilchen Dies leisten die relativistischen Quantenfeldtheorien etwa die Quantenelektrodynamik als speziell relativistische Theorie der elektromagnetischen Wechselwirkung und die Quantenchromodynamik als Beschreibung der starken Kraft welche die Bausteine von Atomkernen zusammenhalt In Gestalt des Standardmodells der Elementarteilchenphysik bilden relativistische Quantenfeldtheorien das Ruckgrat der heutigen Physik der kleinsten Teilchen Die Vorhersagen des Standardmodells lassen sich an Teilchenbeschleunigern mit hoher Prazision testen und die Vereinigung von spezieller Relativitatstheorie und Quantentheorie gehort damit zu den am strengsten uberpruften Theorien der modernen Physik Athertheorien Bearbeiten Die spezielle Relativitatstheorie wird in der Literatur vielfach als Gegentheorie zum Ather aufgefasst Die meisten Athertheorien sind mit der speziellen Relativitatstheorie unvereinbar und werden durch die experimentellen Bestatigungen der speziellen Relativitatstheorie widerlegt Eine Ausnahme bildet die lorentzsche Athertheorie die von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincare vor und gleichzeitig mit der speziellen Relativitatstheorie entwickelt worden war Diese Theorie ist in ihren Vorhersagen identisch mit der speziellen Relativitatstheorie nimmt jedoch an dass es ein absolut ruhendes Bezugssystem gibt das sich aber durch keine Beobachtung von jedem anderen Bezugssystem unterscheiden lasst Diese Theorie gilt heute als veraltet weil das Postulat des unbeobachtbaren Ruhesystems das Sparsamkeitsprinzip verletzt Ausserdem ist noch ungeklart ob die lorentzsche Athertheorie mit der allgemeinen Relativitatstheorie vertraglich ist Literatur BearbeitenAlbert Einstein Zur Elektrodynamik bewegter Korper In Annalen der Physik und Chemie 17 1905 S 891 921 PDF Abgerufen am 23 Marz 2023 Zur Elektrodynamik bewegter Korper Kommentare und Erlauterungen Wikibooks Albert Einstein Ist die Tragheit eines Korpers von seinem Energieinhalt abhangig In Annalen der Physik 18 1905 S 639 643 PDF Abgerufen am 23 Marz 2023 Albert Einstein Uber die spezielle und allgemeine Relativitatstheorie Springer Berlin 2001 ISBN 978 3 540 87776 9 8 Hermann Bondi Einsteins Einmaleins Einfuhrung in die Relativitatstheorie Fischer 1974 ISBN 3 436 01827 9 Max Born Die Relativitatstheorie Einsteins Springer o J 2003 ISBN 978 3 642 32357 7 9 Jurgen Freund Spezielle Relativitatstheorie fur Studienanfanger vdf Hochschulverlag 2005 ISBN 3 7281 2993 3 Domenico Giulini Spezielle Relativitatstheorie Fischer 2004 ISBN 3 596 15556 8 Hubert Goenner Spezielle Relativitatstheorie und die klassische Feldtheorie Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2004 ISBN 3 8274 1434 2 Johann Rafelski Spezielle Relativitatstheorie heute Springer Spektrum Berlin 2019 ISBN 978 3 662 59419 3 Weblinks Bearbeiten Commons Spezielle Relativitatstheorie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikibooks Spezielle Relativitatstheorie Lern und Lehrmaterialien Interaktive Webseiten mit Animationen zur Kinematik der speziellen Relativitatstheorie Memento vom 1 Oktober 2020 im Internet Archive Einstein fur Einsteiger Spezielle Relativitatstheorie Memento vom 22 Oktober 2019 im Internet Archive In Einstein Online Max Planck Institut fur Gravitationsphysik Franz Embacher Systematische Einfuhrung in die spezielle Relativitatstheorie Universitat Wien Skripte zur SRT und ART Arthur Ruh Einsteins Relativitatstheorie relativ einfach erklart PDF 2 7 MB Einfuhrung in die SRT erweitertes Skript eines Vortrages an der Volkshochschule Rapperswil Jona Schweiz David Eckstein Epstein erklart Einstein Eine Einfuhrung in die SRT und ART basierend auf Epstein Diagrammen Relativistische Effekte Flug durch Stonehenge bei simulierten relativistischen Geschwindigkeiten Fast lichtschnell durch die Stadt Eine Spritztour durch die Tubinger Altstadt bei simulierter Beinahe Lichtgeschwindigkeit Einzelnachweise und Kommentare Bearbeiten Albert Einstein Zur Elektrodynamik bewegter Korper In Annalen der Physik und Chemie 17 1905 S 891 921 PDF Abgerufen am 23 Marz 2023 G Saathoff S Karpuk U Eisenbarth et al Improved Test of Time Dilation in Special Relativity In Phys Rev Lett 91 2003 190403 doi 10 1103 PhysRevLett 91 190403 Uberprufung der Vorhersage der speziellen Relativitatstheorie zur Zeitdilatation mit einer Genauigkeit von 2 2e 7 Wolfgang Lower et al Physik Bildungsplan fur die Gymnasiale Oberstufe Qualifikationsphase Die Senatorin fur Bildung und Wissenschaft Freie Hansestadt Bremen Stand 2008 Hier S 16 Abgerufen am 23 Marz 2023 Simon Rainville James K Thompson Edmund G Myers John M Brown Maynard S Dewey Ernest G Kessler Richard D Deslattes Hans G Borner Michael Jentschel Paolo Mutti David E Pritchard World Year of Physics A direct test of E mc In Nature Band 438 Nr 7071 22 Dezember 2005 S 1096 1097 doi 10 1038 4381096a Randy Harris Moderne Physik 2 Auflage Pearson Deutschland GmbH Munchen 2013 ISBN 978 3 86894 115 9 S 61 Hanno Krieger Grundlagen der Strahlungsphysik und des Strahlenschutzes 5 Auflage Springer 2017 S 24 Roger Penrose The Road to Reality New York 2005 S 422 Uber die spezielle und die allgemeine Relativitatstheorie Springer Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 87776 9 springer com abgerufen am 23 Marz 2023 Max Born Die Relativitatstheorie Einsteins Springer Berlin Heidelberg 2003 ISBN 978 3 642 32357 7 springer com abgerufen am 23 Marz 2023 Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 1 05 00 min 42 MBMehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Dieser Artikel wurde am 3 April 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4182215 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spezielle Relativitatstheorie amp oldid 235065945