www.wikidata.de-de.nina.az
Die Quantenelektrodynamik QED ist eine Quantenfeldtheorie Sie beschreibt die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie 1 Die QED entstand aus der Zusammenarbeit einer ganzen Reihe von Physikern mit dem Ziel mathematisch zu beschreiben wie Elektronen und elektromagnetische Felder im Experiment miteinander wechselwirken Bei dieser Wechselwirkung tauschen elektrisch geladene Teilchen Photonen aus Die QED vereinigt die Quantenmechanik mit der speziellen Relativitatstheorie 2 Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Darstellung der grundlegenden Vorgange im Feynman Diagramm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anschauliche Beschreibung 2 1 Vorgange 2 2 Feynman Diagramme 2 3 Wahrscheinlichkeitsamplituden 2 4 Amplituden der Grundvorgange 2 5 Einfache Wechselwirkungen 2 6 Renormierung 3 Allgemeines 4 Lagrange Dichte 4 1 Bedeutung der Eichtransformationen 4 2 Bewegungsgleichungen 5 Einordnung der Quantenelektrodynamik 6 Literatur 6 1 Artikel 6 2 Fachbucher 6 3 Sachbucher 6 4 Klassiker 7 Videos 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie QED war die erste Quantenfeldtheorie bei der die Schwierigkeiten einer konsistenten quantentheoretischen Beschreibung von Feldern und der Erzeugung und Ausloschung von Teilchen befriedigend gelost wurden Die erste bekannte Formulierung einer Quantentheorie die die Wechselwirkung zwischen Strahlung und Materie beschreibt stammt von dem britischen Wissenschaftler Paul Dirac In den 1920er Jahren veroffentlichte er eine Arbeit in der er zeigt dass man aus dieser Quantentheorie den Einsteinkoeffizienten ableiten kann der zur Berechnung der Absorption verwendet wird 3 In den darauf folgenden Jahren entwickelten verschiedene Physiker darunter Wolfgang Pauli Eugene Paul Wigner Pascual Jordan Werner Heisenberg und Enrico Fermi diese Quantentheorie weiter Die Physiker kamen zu der Uberzeugung dass es prinzipiell moglich ware fur jeden physikalischen Prozess an dem Photonen und geladene Teilchen beteiligt sind Berechnungen durchzufuhren Weitere Untersuchungen ergaben jedoch dass solche Berechnungen nur fur die erste Ordnung der Storungstheorie zuverlassig waren Die Theorie lieferte nur fur grob vereinfachte Berechnungen brauchbare Ergebnisse Sobald man jedoch um die Werte genauer zu berechnen die dazu notigen Korrekturen erganzte wurden die hinzugefugten Terme unendlich und die Ergebnisse unbrauchbar 4 Zu diesem Zeitpunkt war keine Losung fur dieses Problem bekannt und es schien so als ob eine grundlegende Inkompatibilitat zwischen der speziellen Relativitatstheorie und der Quantenmechanik bestand Ende der 1940er traten weitere Probleme auf Verbesserungen der Mikrowellentechnologie erlaubten die Durchfuhrung von genaueren Messungen an den Atomzustanden im Wasserstoffatom Man entdeckte die Lamb Verschiebung und ein anomales magnetisches Moment Beide Effekte waren nicht erklarbar 1949 entdeckten Hans Bethe und Victor Weisskopf dass man das Problem der unendlichen Terme durch eine Renormierung losen kann 5 Shin ichirō Tomonaga Julian Schwinger Richard Feynman und Freeman J Dyson verfolgten diesen Ansatz weiter Die QED wurde zu ihrer heute bekannten Form weiter entwickelt Shin ichirō Tomonaga Julian Schwinger und Richard Feynman wurden 1965 fur ihre Arbeit auf diesem Gebiet mit der Verleihung des Nobelpreises fur Physik gewurdigt Richard Feynman hat die Renormierung scherzhaft als Mogelspiel engl shell game bezeichnet 6 Die Masse eines Elektrons ohne Wechselwirkung die in den Formeln der QED verwendet wird ist ein freier Parameter Sie muss an das Experiment angepasst werden 7 Dennoch liefert die QED fur viele im Experiment beobachtete Werte sehr genaue Ergebnisse Richard Feynman nannte die QED deshalb das Juwel der Physik Eines ihrer besten Ergebnisse ist die Berechnung des anomalen magnetischen Moments des Elektrons die auf 11 Dezimalstellen mit dem experimentell bestimmten Wert ubereinstimmt Lande Faktor 8 Damit ist die QED heute eine der am genauesten experimentell uberpruften Theorien 9 10 Anschauliche Beschreibung BearbeitenGegen Ende seines Lebens hielt Richard Feynman eine Reihe von Vorlesungen uber die QED die sich an ein breites Publikum richteten Die Vorlesungen wurden transkribiert und veroffentlicht Der deutsche Titel lautet QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 11 In den Vorlesungen zeigt Feynman wie man mit Hilfe der QED Phanomene beschreibt die aus dem Alltag bekannt sind wie z B die Reflexion von Licht an einem Spiegel Dieser Abschnitt gibt einen Uberblick uber einige wesentliche Aussagen aus Feynmans Buch Vorgange Bearbeiten Alle Licht und Elektronenphanomene entstehen durch drei grundlegende Vorgange Ein Photon bewegt sich von einem Ort und einem Zeitpunkt zu einem anderen Ort und einem anderen Zeitpunkt Ein Elektron bewegt sich von einem Ort und einem Zeitpunkt zu einem anderen Ort und einem anderen Zeitpunkt Ein Elektron emittiert oder absorbiert an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Photon 11 101 Feynman Diagramme Bearbeiten Hauptartikel Feynman Diagramm nbsp Darstellung der grundlegenden Vorgange im Feynman DiagrammFeynman Diagramme sind bildliche Darstellungen fur Vorgange die mit der QED berechnet werden Die Diagramme sind streng in mathematische Ausdrucke ubersetzbar Die drei Grundelemente die im nebenstehenden Diagramm gezeigt werden entsprechen den drei oben genannten grundlegenden Vorgangen Die Wellenlinie zwischen A und B steht fur die Bewegung eines Photons die gerade Linie zwischen C und D fur die Bewegung eines Elektrons und die Kreuzung E mit zwei geraden Linien und einer Wellenlinie fur einen Ort und einen Zeitpunkt an dem ein Elektron ein Photon emittiert oder absorbiert Das Diagramm reduziert die drei Dimensionen des Raums auf eine Dimension deren Wert auf der horizontalen Achse angegeben wird Die Zeit wird auf der vertikalen Achse angegeben 11 101 Wahrscheinlichkeitsamplituden Bearbeiten Photonen und Elektronen zeigen in Experimenten sowohl das Verhalten von Teilchen und als auch von Wellen siehe auch Welle Teilchen Dualismus Es ist nicht moglich das Verhalten eines einzelnen Photons oder Elektrons vorherzusagen Stattdessen wird das Verhalten durch Wahrscheinlichkeitsamplituden beschrieben In der Quantentenmechanik werden Wahrscheinlichkeitsamplituden durch komplexe Zahlen beschrieben und Wahrscheinlichkeiten werden als Betragsquadrat dieser komplexen Zahlen berechnet nbsp Die Summe von zwei Wahrscheinlichkeitsamplituden kann geometrisch gebildet werden Feynman verwendet fur die Darstellung von Wahrscheinlichkeitsamplituden keine komplexen Zahlen sondern die einfache und doch korrekte Darstellung durch Pfeile auf einem Blatt Papier oder einem Bildschirm Diese Pfeile sind grundlegend fur Feynmans Beschreibung der QED Die Wahrscheinlichkeit mit der ein Ereignis eintritt entspricht dem Quadrat der Lange des zugehorigen Pfeils 11 36 Die Summe von zwei Pfeilen wird gebildet indem man den zweiten Pfeil am Ende des ersten Pfeils ansetzt Die Summe ist dann der resultierende Pfeil der vom Anfang des ersten Pfeils zum Ende des zweiten Pfeils zeigt Auf diese Weise kann man die Summe einer beliebigen Anzahl von Pfeilen bilden 11 38 Man sieht leicht dass zwei gleich lange Pfeile die in die gleiche Richtung zeigen einen resultierenden Pfeil mit doppelter Lange ergeben und zwei gleich lange Pfeile die in entgegengesetzte Richtungen zeigen einen resultierenden Pfeil mit der Lange Null ergeben Das heisst die Pfeilrichtungen bestimmen ob sich verschiedene Amplituden gegenseitig verstarken oder abschwachen Dieses Phanomen nennt man Interferenz 11 33 40 nbsp Reflexion von Photonen an einer Spiegeloberflache Die Quelle S emittiert einzelne Photonen mit einer bestimmten Wellenlange Bei P befindet sich ein Photonendetektor Der Schirm zwischen Quelle und Detektor verhindert dass ein Photon auf direktem Weg den Detektor erreicht Die Photonen werden auf verschiedenen Wegen vom Spiegel in blau zum Detektor reflektiert t zeigt die Laufzeiten der Photonen die Pfeile in grun zeigen ihre Amplituden Die Summe aller Pfeile ergibt den resultierenden Pfeil in rot Das Quadrat mit der Seitenlange des resultierenden Pfeils zeigt die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses Photon wird detektiert 11 55 Das nachste Diagramm zeigt die Beobachtungen von Experimenten zur Reflexion von Photonen an einer Spiegeloberflache Es zeigt sich dass Photonen nicht nur von der Spiegelmitte zum Detektor reflektiert werden sondern jeden der eingezeichneten Wege nehmen konnen 11 52 Der Detektor kann nicht erkennen welchen Weg ein Photon genommen hat Jedem moglichen Weg wird ein Pfeil zugeordnet der sich gleichmassig dreht wahrend das Photon unterwegs ist Die Drehung beginnt bei der Emission eines Photons Sie endet wenn ein Photon detektiert wird Wenn man alle Pfeile addiert dann entspricht die Lange des resultierenden Pfeils der Gesamtamplitude mit der ein Photon beim Detektor ankommt Dabei liefern die Pfeile von den Wegen uber die Mitte des Spiegels die fast in die gleiche Richtung zeigen den grossten Beitrag zur Lange des resultierenden Pfeils 11 55 Fur die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen an denen mehrere Vorgange beteiligt sind gelten folgende Regeln Wenn ein Ereignis durch verschiedene ununterscheidbare Vorgange eintreten kann dann entspricht seine Wahrscheinlichkeitsamplitude der Summe der Wahrscheinlichkeitsamplituden der einzelnen Vorgange 11 49 Wenn ein Ereignis durch eine Reihe von Schritten hervorgerufen wird oder es aus mehreren voneinander unabhangigen moglicherweise gleichzeitig ablaufenden Vorgangen zusammengesetzt ist dann entspricht seine Wahrscheinlichkeitsamplitude dem Produkt der Wahrscheinlichkeitsamplituden der einzelnen Schritte oder Teilvorgange 11 73 Man bildet das Produkt von zwei Pfeilen indem man ihre Winkel addiert und ihre Langen miteinander multipliziert 11 75 Beispiel fur eine Kombination von ununterscheidbaren und zusammengesetzten Vorgangen Angenommen es gibt zwei Photonenquellen X und Y und zwei Detektoren A und B Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit mit der folgendes Ereignis eintritt X und Y geben ein Photon ab und A und B detektieren je ein Photon Das Ereignis kann durch zwei verschiedene zusammengesetzte Vorgange ausgelost werden die nicht voneinander unterscheidbar sind Fur den ersten zusammengesetzten Vorgang werden der Pfeil fur X nach A und der Pfeil fur Y nach B miteinander multipliziert Fur den zweiten zusammengesetzten Vorgang werden der Pfeil fur X nach B und der Pfeil fur Y nach A miteinander multipliziert Danach bildet man die Summe der beiden so erhaltenen Pfeile 11 88 Dadurch erhalt man einen resultierenden Pfeil Man erhalt die Wahrscheinlichkeit mit der das gesuchte Ereignis eintritt indem man die Lange des Pfeils quadriert Gesucht wird immer nach einem einzigen resultierenden Pfeil Er stellt eine Wahrscheinlichkeitsamplitude dar Man erhalt die Wahrscheinlichkeit mit der ein Ereignis eintritt indem man seine Lange quadriert 11 91 Amplituden der Grundvorgange Bearbeiten Feynman fuhrt auch spezielle Notationen fur die Wahrscheinlichkeitsamplituden der oben genannten Grundvorgange ein Beispielsweise hat ein Photon das sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort A displaystyle A nbsp befindet eine bestimmte Amplitude dafur dass es sich zu einer anderen bestimmten Zeit an einem anderen bestimmten Ort B displaystyle B nbsp befindet 11 104 P A nach B displaystyle P A text nach B nbsp ist die Notation fur die Amplitude eines Photons den Weg von A displaystyle A nbsp nach B displaystyle B nbsp zu nehmen 11 104 E C nach D displaystyle E C text nach D nbsp ist die Notation fur die Amplitude eines Elektrons den Weg von C displaystyle C nbsp nach D displaystyle D nbsp zu nehmen 11 106 j displaystyle j nbsp ist die Notation fur die Amplitude eines Elektrons ein Photon zu emittieren oder zu absorbieren 11 107 Die Formel fur die Berechnung von P A nach B displaystyle P A text nach B nbsp ist sehr einfach Es gehen nur die Entfernungen zwischen den beiden Orten und die Differenzen zwischen den beiden Zeiten ein Der grosste Beitrag ist bei der bekannten Lichtgeschwindigkeit zu beobachten es gibt aber auch Beitrage mit hoherer oder niedrigerer Geschwindigkeit Letztere heben sich bei grossen Entfernungen auf Bei sehr kurzen Entfernungen mussen sie aber berucksichtigt werden 11 105 Die Berechnung von E C nach D displaystyle E C text nach D nbsp ist sehr kompliziert Auch hier gehen die Entfernungen zwischen den beiden Orten und die Differenzen zwischen den beiden Zeiten ein Zusatzlich geht eine Zahl n displaystyle n nbsp ein die die Angleichung der Berechnungen an das Experiment moglich macht Ausserdem summiert die Formel alle moglichen Wege auf auf denen sich das Elektron von C displaystyle C nbsp nach D displaystyle D nbsp bewegen konnte Es konnte den Weg in einem Sprung oder in mehreren Sprungen zuruck legen Die Amplitude fur jeden Zwischenstopp entspricht n 2 displaystyle n 2 nbsp 11 107 j displaystyle j nbsp ist eine Konstante Ihr Wert betragt ungefahr 0 1 11 108 Einfache Wechselwirkungen Bearbeiten Nehmen wir an es gibt ein Elektron bei A und ein Photon bei B Das gesuchte Ereignis tritt ein wenn ein Elektron in C detektiert wird und ein Photon in D Der einfachste Prozess der zu diesem Ereignis fuhrt besteht aus zwei Vorgangen namlich dass sich das Elektron von A nach C bewegt und dass sich das Photon von B nach D bewegt Man kann die Amplitude dafur berechnen indem man die bekannten Wahrscheinlichkeitsamplituden fur E A nach C und P B nach D miteinander multipliziert Dadurch erhalt man eine Wahrscheinlichkeitsamplitude deren Betragsquadrat die Wahrscheinlichkeit dafur angibt dass dieser einfache Prozess ablauft Diese Wahrscheinlichkeit ist aber nur eine erste grobe Schatzung denn das Ereignis kann auch durch andere Prozesse ausgelost werden bei denen eine Wechselwirkung zwischen Photon und Elektron stattfindet nbsp Compton EffektDas Elektron konnte sich erst zu einem beliebigen Ort E bewegen und dort das Photon absorbieren sich dann zu einem weiteren beliebigen Ort F bewegen und dort ein neues Photon emittieren und erst danach bei C detektiert werden wahrend das neue Photon bei D detektiert wird 11 114 Die Streuung von Licht ist ein solcher Prozess siehe auch Compton Effekt Die Wahrscheinlichkeit von diesem Prozess kann mit Hilfe der bekannten Amplituden fur die Grundvorgange berechnet werden es gibt drei Vorgange mit einem Elektron zwei Vorgange mit einem Photon und zwei Wechselwirkungen eine Emission und eine Absorption Allerdings mussen wir diese Berechnung fur alle moglichen Orte E und F durchfuhren und alle Amplituden dafur aufsummieren Und es gibt noch einen dritten Prozess bei dem das Elektron sich zuerst nach G bewegt dort ein Photon emittiert dass sich zu D bewegt wahrend das Elektron sich weiter bewegt zu H wo es das Photon aus der Quelle absorbiert und sich dann nach C bewegt Auch fur den dritten Prozess konnen wir ahnlich wie beim zweiten Prozess die Amplitude berechnen und schliesslich die Amplituden aller drei Prozesse addieren um einen genaueren Wert fur die Wahrscheinlichkeit zu erhalten mit dem das Ereignis eintritt Das sind die Grundregeln der QED Man zerlegt jede Moglichkeit wie ein Ereignis eintreten kann in ihre Grundvorgange Dann zeichnet man die Amplituden der Grundvorgange Man addiert die Amplituden wenn man im Alltag Wahrscheinlichkeiten addieren wurde Man multipliziert die Amplituden wenn man im Alltag Wahrscheinlichkeiten multiplizieren wurde 11 138 Das Ergebnis ist ein einziger resultierender Pfeil Man erhalt die Wahrscheinlichkeit mit der ein Ereignis eintritt indem man seine Lange quadriert 11 91 Renormierung Bearbeiten Um zu bestimmen mit welcher Amplitude sich ein Elektron von A nach B bewegt bestimmt man zuerst mit der Formel fur E A nach B displaystyle E A text nach B nbsp die Amplitude dafur dass sich ein Elektron auf direktem Weg von einem Punkt zu einem anderen bewegt Danach erganzt man Korrekturen um zu berucksichtigen dass ein Elektron ein oder mehrere Photonen absorbiert oder emittiert E A nach B displaystyle E A text nach B nbsp ist abhangig von n displaystyle n nbsp 11 144 Dieses n displaystyle n nbsp ist ein theoretischer Wert Das ideale Elektron von dem die Theorie ausgeht bewegt sich ohne Wechselwirkung von einem Punkt in der Raumzeit zu einem anderen Man konnte n displaystyle n nbsp als Masse dieses Elektrons messen und j displaystyle j nbsp als Ladung Reale Elektronen wechselwirken aber mit Photonen deshalb konnen n displaystyle n nbsp und j displaystyle j nbsp nicht in einem Experiment gemessen werden 11 144 Also muss man n displaystyle n nbsp berechnen Dabei tritt ein Problem auf dass die Physiker 20 Jahre lang nicht losen konnten Fur die Berechnung von n displaystyle n nbsp schreibt man eine Reihe von Termen auf von denen der erste nur E A nach B displaystyle E A text nach B nbsp berucksichtigt Danach folgen Terme mit zwei vier sechs acht und mehr Wechselwirkungen Bei der Berechnung von Termen mit Wechselwirkungen mussen alle moglichen Orte an denen diese stattfinden konnten berucksichtigt werden Dazu gehoren auch Orte die ubereinander liegen also mit einem Nullabstand Wenn man versucht das zu berechnen treten unendlich grosse Ausdrucke auf Das gleiche Problem besteht analog bei der Berechnung von j displaystyle j nbsp 11 146 Man kann die unendlichen Werte verhindern indem man den Nullabstand ausschliesst und die Berechnung bei einem sehr kleinen Abstand abbricht Nun kann man n displaystyle n nbsp und j displaystyle j nbsp prazise berechnen und mit diesen Werten die errechnete Masse und die im Experiment beobachtete Masse m displaystyle m nbsp und die errechnete Ladung und die im Experiment beobachtete Ladung e displaystyle e nbsp aufeinander abstimmen Aber wenn zwei Personen die gleiche Rechnung durchfuhren und bei verschiedenen Mindestabstanden abbrechen dann erhalten sie abweichende Werte fur n displaystyle n nbsp und j displaystyle j nbsp 11 147 1949 entdeckten Hans Bethe und Victor Weisskopf dass man wenn man mit abweichenden Werten fur n displaystyle n nbsp und j displaystyle j nbsp weiter rechnet um im Experiment gemachte Beobachtungen zu uberprufen sehr ahnliche und passende Ergebnisse erhalt Es scheint so als ob die kleinen Abstande nur die Werte fur die theoretischen Grossen n displaystyle n nbsp und j displaystyle j nbsp beeinflussen aber nicht die Grossen die im Experiment beobachtet werden Shin ichirō Tomonaga Julian Schwinger und Richard Feynman konnten diesen Ansatz unabhangig voneinander auf verschiedenen Wegen durch prazise Berechnung bestatigen Das Verfahren zur Bestimmung von n displaystyle n nbsp und j displaystyle j nbsp wird Renormierung genannt 11 147 Allgemeines BearbeitenDie QED gibt eine Beschreibung aller Phanomene die von geladenen Punktteilchen wie Elektronen oder Positronen und von Photonen verursacht werden Sie enthalt die klassische Elektrodynamik als Grenzfall starker Felder bzw hoher Energien bei denen die moglichen Messwerte als kontinuierlich angesehen werden konnen Von tieferem Interesse ist allerdings die Anwendung auf mikroskopische Objekte wo sie etwa Quantenphanomene erklart wie die Struktur von Atomen und Molekulen Daneben umfasst sie Vorgange der Hochenergiephysik wie die Erzeugung von Teilchen durch ein elektromagnetisches Feld Die QED beschreibt die Wechselwirkung eines Spinorfeldes mit Ladung e welches das Elektron beschreibt mit einem Eichfeld welches das Photon beschreibt Man erhalt ihre Bewegungsgleichungen aus der Elektrodynamik durch Quantisierung der maxwellschen Gleichungen Die Quantenelektrodynamik erklart mit hoher Genauigkeit die elektromagnetische Wechselwirkung zwischen geladenen Teilchen z B Elektronen Myonen Quarks mittels des Austauschs virtueller Photonen sowie die Eigenschaften elektromagnetischer Strahlung Lagrange Dichte BearbeitenDie fundamentale Funktion der Quantenfeldtheorie ist die Lagrangedichte L displaystyle mathcal L nbsp L QED n ps n i g m m m n ps n 1 4 F m n F m n n q n ps n g m A m ps n displaystyle mathcal L text QED sum n bar psi n i gamma mu partial mu m n psi n frac 1 4 F mu nu F mu nu sum n q n bar psi n gamma mu A mu psi n nbsp In der Formel Das freie Spinorfeld ps displaystyle psi nbsp gehorcht der Dirac Gleichung und beschreibt Fermionen wie Elektronen oder Quarks Das Photonenfeld A m displaystyle A mu nbsp gehorcht den Maxwell Gleichungen Der Feldstarketensor F m n displaystyle F mu nu nbsp ist eine Abkurzung fur m A n n A m displaystyle partial mu A nu partial nu A mu nbsp Die physikalischen freien Parameter der Quantenelektrodynamik sind die nackten Massen m n displaystyle m n nbsp der einzelnen Objekte deren nackten Kopplungskonstanten q n displaystyle q n nbsp die im Falle der Quantenelektrodynamik zur klassischen elektrischen Ladung korrespondiert Die Lagrangedichte der Quantenelektrodynamik ist so konzipiert dass sie aus der Lagrangedichte des freien Spinorfeldes und des freien Photonfeldes entsteht wenn zusatzlich die lokale Eichinvarianz gefordert wird welche sich in einem Kopplungsterm manifestiert vgl Dirac Gleichung Insbesondere ist die Lagrangedichte der Quantenelektrodynamik der maximale Ausdruck der alle u g Kriterien erfullt d h kein Term kann hinzugefugt werden der die Bedingungen nicht verletze Die Quantenelektrodynamik ist eine relativistische Eichtheorie auf Basis der unitaren Gruppe U 1 displaystyle U 1 nbsp Kreisgruppe sodass folgende Bedingungen erfullt sein mussen Invarianz unter Transformationen der Poincare Gruppe welche die Lorentz Transformationen einschliesst Invarianz unter einer lokalen Eichtransformation ps ps e i q a x ps displaystyle psi to psi e mathrm i q alpha x psi nbsp und A m A m A m m a x displaystyle A mu to A mu A mu partial mu alpha x nbsp der Feldoperatoren ps displaystyle psi nbsp und A displaystyle A nbsp Renormierbarkeit im Rahmen einer storungstheoretischen Berechnung Bedeutung der Eichtransformationen Bearbeiten Die Transformation A m A m A m m a x displaystyle A mu to A mu A mu partial mu alpha x nbsp ist die klassische lokale Eichtransformation der elektromagnetischen Potentiale F displaystyle Phi nbsp und A displaystyle vec A nbsp die den Wert des elektrischen Feldes E F t A displaystyle vec E vec nabla Phi partial t vec A nbsp bzw der magnetischen Flussdichte B A displaystyle vec B vec nabla times vec A nbsp nicht verandert Die dazu korrespondierende Transformation ps ps e i q a x ps displaystyle psi to psi e mathrm i q alpha x psi nbsp hingegen beschreibt eine lokale Anderung der Phase ohne direktes Analogon in der klassischen Physik Die Invarianz der Lagrangedichte unter dieser Phasenanderung fuhrt nach dem Noether Theorem jedoch zur Erhaltungsgrosse des Dirac Stroms j m ps g m ps displaystyle j mu bar psi gamma mu psi nbsp mit der Kontinuitatsgleichung m j m 0 displaystyle partial mu j mu 0 nbsp Die Forderungen nach Eichinvarianz Lorentz Invarianz und Renormierbarkeit der Lagrangedichte fuhren daruber hinaus zur Aussage dass das Photon masselos ist da ein renormierbarer skalarer Masseterm fur das Photon A m m g 2 A m displaystyle A mu m gamma 2 A mu nbsp nicht eichinvariant ist Bewegungsgleichungen Bearbeiten Die Lagrange Dichte fuhrt uber die Lagrange Gleichung zu den Bewegungsgleichungen fur die Feldoperatoren i g m m m ps q g m A m ps displaystyle mathrm i gamma mu partial mu m psi q gamma mu A mu psi nbsp m F m n q j n displaystyle partial mu F mu nu qj nu nbsp Dabei ist q displaystyle q nbsp die elektrische Ladung des betrachteten Teilchens Das zweite Gleichungssystem entspricht den Maxwell Gleichungen in Potentialform Wobei die klassische elektromagnetische Vierer Stromdichte durch den Dirac Strom ersetzt wurde Einordnung der Quantenelektrodynamik BearbeitenFundamentale Wechselwirkungen und ihre Beschreibungen Theorien in fruhem Stadium der Entwicklung sind grau hinterlegt Starke Wechselwirkung Elektromagnetische Wechselwirkung Schwache Wechselwirkung Gravitationklassisch Elektrostatik Magnetostatik Newtonsches GravitationsgesetzElektrodynamik Allgemeine Relativitatstheoriequanten theoretisch Quanten chromodynamik Standardmodell Quanten elektrodynamik Fermi Theorie Quanten gravitation Elektroschwache Wechselwirkung Standardmodell Grosse vereinheitlichte Theorie Weltformel Theorie von Allem Literatur BearbeitenArtikel Bearbeiten Eugene D Commins Electron Spin and Its History In Annual Review of Nuclear and Particle Science Band 62 Nr 1 23 November 2012 S 133 157 doi 10 1146 annurev nucl 102711 094908 englisch Sammlung relevanter historischer Fachpublikationen als Buch Julian Schwinger Hrsg Selected Papers on Quantum Electrodynamics Dover books on engineering and engineering physics Dover New York 1958 ISBN 978 0 486 60444 2 englisch Fachbucher Bearbeiten Karl Schilcher Quantenelektrodynamik kompakt De Gruyter 2019 ISBN 978 3 11 048859 3 doi 10 1515 9783110488593 I N Toptygin Foundations of Classical and Quantum Electrodynamics Wiley VCH Weinheim 2014 ISBN 978 3 527 41153 5 englisch Ian J R Aitchison Anthony J G Hey Gauge Theories in Particle Physics A Practical Introduction Volume 1 From Relativistic Quantum Mechanics to QED 4 Auflage CRC Press 2013 ISBN 978 0 429 18538 0 doi 10 1201 b13717 englisch Florian Scheck Quantized Fields and Their Interpretation In Quantum Physics Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 34562 3 S 383 475 doi 10 1007 978 3 642 34563 0 7 englisch Walter Greiner Joachim Reinhardt Quantum Electrodynamics Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 87560 4 doi 10 1007 978 3 540 87561 1 englisch Walter Dittrich Holger Gies Probing the Quantum Vacuum Springer Tracts in Modern Physics Band 166 Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2000 ISBN 978 3 540 67428 3 doi 10 1007 3 540 45585 X englisch G Scharf Finite Quantum Electrodynamics Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 1995 ISBN 978 3 642 63345 4 doi 10 1007 978 3 642 57750 5 englisch Peter W Melonni The Quantum Vacuum Elsevier 1994 ISBN 978 0 08 057149 2 doi 10 1016 C2009 0 21295 5 englisch Sachbucher Bearbeiten Silvan S Schweber QED and the men who made it Dyson Feynman Schwinger and Tomonaga Princeton series in physics Princeton University Press Princeton NJ 1994 ISBN 978 0 691 03685 4 englisch Richard P Feynman QED die seltsame Theorie des Lichts und der Materie Piper Band 31316 Ungekurzte Taschenbuchausgabe Auflage Piper Munchen 2018 ISBN 978 3 492 31316 2 Originaltitel QED The Strange Theory of Light and Matter 1985 Klassiker Bearbeiten L D Landau E M Lifschitz Quantenelektrodynamik Lehrbuch der theoretischen Physik Band 4 Unveranderter Nachdruck der 7 erganzten Auflage 1991 Europa Lehrmittel 2020 ISBN 978 3 8085 5632 0 Richard P Feynman Albert R Hibbs Daniel F Styer Quantum Mechanics and Path Integrals Emended edition Auflage Dover Publications Mineola NY 2010 ISBN 978 0 486 47722 0 englisch Originaltitel Quantum Mechanics and Path Integrals 1965 V B Berestetskii A I Akhiezer Quantum Electrodynamics R E Marshak Hrsg Interscience monographs and texts in physics and astronomy 2 Auflage Interscience Publishers John Wiley amp Sons 1965 englisch archive org Richard P Feynman Quantum Electrodynamics A Lecture Note and Reprint Volume Frontiers in Physics Benjamin 1961 englisch archive org Videos BearbeitenRichard Feynman The Douglas Robb Memorial Lectures Teil 1 4 Hrsg University of Auckland Vega Science Trust 1979 archive org Photons Corpuscles of Light Fits of Reflection and Transmission Quantum Behaviour Electrons and their Interactions New QueriesWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Quantenelektrodynamik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Richard P Feynman QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 492 04894 1 S 16 Harald Fritzsch Sie irren Einstein 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2008 ISBN 978 3 492 04687 9 S 19 Paul Dirac The Quantum Theory of Emission and Absorption of Radiation In Proc Roy Soc A114 1927 online Richard P Feynman QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 492 04894 1 S 16 Richard P Feynman QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 492 04894 1 S 147 Richard P Feynman QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 492 04894 1 S 17 Harald Fritzsch Sie irren Einstein 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2008 ISBN 978 3 492 04687 9 S 198 Frank Wilczek Quantum Field Theory In Reviews of Modern Physics Band 71 Nr 2 1 Marz 1999 ISSN 0034 6861 S S85 S95 doi 10 1103 RevModPhys 71 S85 arxiv hep th 9803075v2 englisch V W Hughes T Kinoshita Anomalous g values of the electron and muon In Reviews of Modern Physics Band 71 Nr 2 1 Marz 1999 ISSN 0034 6861 S S133 S139 doi 10 1103 RevModPhys 71 S133 englisch Dr Bernold Feuerstein Quantenelektrodynamik auf dem Prufstand In Informationsdienst Wissenschaft Max Planck Institut fur Kernphysik 8 Juli 2011 abgerufen am 26 Februar 2023 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Richard P Feynman QED Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 1 Auflage Piper Verlag GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 492 04894 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quantenelektrodynamik amp oldid 237700106