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Ein Spinor ist in der Mathematik und dort speziell in der Differentialgeometrie ein Vektor in einer kleinsten Darstellung r V displaystyle rho V einer Spin Gruppe Die Spin Gruppe ist isomorph zu einer Teilmenge einer Clifford Algebra Jede Clifford Algebra ist isomorph zu einer Teil Algebra einer reellen komplexen oder quaternionischen Matrix Algebra Diese hat eine kanonische Darstellung durch Spaltenvektoren die Spinoren Ein Spinor ist in der Physik meist ein Vektor einer 2 dimensionalen komplexen Darstellung der Spin Gruppe Spin 1 3 displaystyle operatorname Spin 1 3 die zur Gruppe der Lorentz Transformationen SO 1 3 displaystyle operatorname SO 1 3 des Minkowski Raums gehort Wichtig ist hier vor allem das Drehverhalten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Spinoren 2 Spinoren der Quantenphysik 2 1 Struktur der Gruppe Spin 1 3 2 1 1 Isomorphe Matrixalgebra 2 2 Eigenspinoren 2 3 Darstellung in den Quaternionen Majorana Spinoren 2 4 Darstellung in den komplexen Zahlen Weyl Spinoren 2 5 Weyl Dirac und Majorana Spinoren 2 5 1 Weyl Spinoren 2 5 2 Dirac Spinoren 2 5 3 Majorana Spinoren 2 6 Drehverhalten 3 Verallgemeinerung in der Mathematik 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseGeschichte der Spinoren BearbeitenElie Cartan klassifizierte 1913 1 die irreduziblen komplexen Darstellungen einfacher Liegruppen 2 Er fand neben den bekannten Tensordarstellungen auch eine neue zweiwertige Darstellung in Form der Spinoren und sagte vorher dass diese die anderen Darstellungen aufbauen konnten speziell fur lineare Darstellungen der Drehgruppen Spater erschien sein Lehrbuch uber Spinoren 3 Ihre Bedeutung insbesondere in der Physik wurde aber erst nach Entdeckung der Diracgleichung durch Paul Dirac 1928 erkannt sie ermoglichten es ihm eine Gleichung 1 Ordnung die Diracgleichung als Linearisierung einer Gleichung 2 Ordnung der Klein Gordon Gleichung zu gewinnen Paul Ehrenfest wunderte sich warum die Darstellung bei Dirac mit der relativistisch kovarianten Diracgleichung vierdimensional war in der zuvor fur den Spin im Rahmen der nichtrelativistischen Quantenmechanik aufgestellten Pauli Gleichung von Wolfgang Pauli in der er auch seine Pauli Matrizen einfuhrte dagegen zweidimensional Ehrenfest pragte fur die neuartigen Grossen 1928 den Namen Spinor 4 und beauftragte Bartel Leendert van der Waerden diese mathematisch zu untersuchen eine Untersuchung die van der Waerden 1929 veroffentlichte 5 Dirac arbeitete bei seiner Einfuhrung der Spinoren weitgehend unabhangig nach seinen eigenen Worten auch unabhangig von Pauli in der Verwendung der Pauli Matrizen Pauli selbst wurde 1927 in der mathematischen Interpretation seiner Gleichung wesentlich von Pascual Jordan unterstutzt 6 der ihn auf den Zusammenhang mit Quaternionen hinwies Die Arbeiten von Dirac waren im Rahmen der Lorentzgruppe den Zusammenhang mit Spinoren im euklidischen Raum stellte Cartan in seinem Buch 1938 her und Richard Brauer und Hermann Weyl in einem Aufsatz 1935 unter Verwendung von Clifford Algebren 7 Die algebraische Theorie der Spinoren im Rahmen von Clifford Algebren setzte Claude Chevalley in seinem Lehrbuch 1954 fort 8 Von Bedeutung in der Differentialgeometrie wurden sie vor allem durch das Atiyah Singer Indextheorem Anfang der 1960er Jahre 9 Spinoren der Quantenphysik BearbeitenStruktur der Gruppe Spin 1 3 Bearbeiten Die Spin Gruppe Spin 1 3 displaystyle operatorname Spin 1 3 nbsp ist eine Teilmenge des geraden Teils C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 0 1 3 nbsp der Clifford Algebra C ℓ 1 3 displaystyle C ell 1 3 nbsp Die gesamte Algebra als R displaystyle mathbb R nbsp Vektorraum hat sie 16 Dimensionen wird von den vier kanonischen Basisvektoren e 0 displaystyle mathbf e 0 nbsp e 1 displaystyle mathbf e 1 nbsp e 2 displaystyle mathbf e 2 nbsp e 3 displaystyle mathbf e 3 nbsp des 4 dimensionalen Minkowski Raums M 4 displaystyle mathrm M 4 nbsp mit quadratischer Form in Koordinaten dieser Basis Q x x 0 2 x 1 2 x 2 2 x 3 2 displaystyle Q x x 0 2 x 1 2 x 2 2 x 3 2 nbsp erzeugt Dementsprechend antikommutieren die Produkte verschiedener Basisvektoren fur ihre Quadrate gilt v 2 Q v displaystyle v 2 Q v nbsp also e 0 2 1 displaystyle mathbf e 0 2 1 nbsp e 1 2 e 2 2 e 3 2 1 displaystyle mathbf e 1 2 mathbf e 2 2 mathbf e 3 2 1 nbsp Die als R displaystyle mathbb R nbsp Vektorraum 8 dimensionale Unteralgebra C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 0 1 3 nbsp der geraden Elemente wird erzeugt von zweifachen Produkten die e 0 displaystyle mathbf e 0 nbsp enthalten f 1 e 0 e 1 displaystyle mathbf f 1 mathbf e 0 mathbf e 1 nbsp f 2 e 0 e 2 displaystyle mathbf f 2 mathbf e 0 mathbf e 2 nbsp f 3 e 0 e 3 displaystyle mathbf f 3 mathbf e 0 mathbf e 3 nbsp Diese antikommutieren ebenfalls ihre Quadrate haben den Wert 1 Eine Basis von C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 0 1 3 nbsp besteht beispielsweise aus dem Einselement den f k displaystyle mathbf f k nbsp und den nachfolgend beschriebenen vier Elementen g k displaystyle mathbf g k nbsp und w displaystyle omega nbsp Die fehlenden zweifachen Produkte d h die die e 0 displaystyle mathbf e 0 nbsp nicht enthalten bilden eine doppelt gerade Unteralgebra die von geraden Produkten der f k displaystyle mathbf f k nbsp erzeugt wird g 1 f 2 f 3 e 2 e 3 displaystyle mathbf g 1 mathbf f 2 mathbf f 3 mathbf e 2 mathbf e 3 nbsp g 2 f 3 f 1 e 3 e 1 displaystyle mathbf g 2 mathbf f 3 mathbf f 1 mathbf e 3 mathbf e 1 nbsp g 3 f 1 f 2 e 1 e 2 displaystyle mathbf g 3 mathbf f 1 mathbf f 2 mathbf e 1 mathbf e 2 nbsp Die Quadrate der g k displaystyle mathbf g k nbsp haben der Wert 1 und jedes der g k displaystyle mathbf g k nbsp ist eventuell bis aufs Vorzeichen das Produkt der beiden anderen also g 1 g 2 g 3 displaystyle mathbf g 1 mathbf g 2 mathbf g 3 nbsp usw Die von den g k displaystyle mathbf g k nbsp erzeugte Unteralgebra ist isomorph zur Algebra der Quaternionen Mit Rucksicht auf die Pauli Matrizen identifizieren wir g 1 j displaystyle mathbf g 1 mathrm j nbsp g 2 k displaystyle mathbf g 2 mathrm k nbsp g 3 i displaystyle mathbf g 3 mathrm i nbsp Genaueres weiter unten Unter den Basisvektoren der geraden Unteralgebra fehlt noch das Volumenelement w e 0 e 1 e 2 e 3 f 1 g 1 f 2 g 2 f 3 g 3 displaystyle omega mathbf e 0 mathbf e 1 mathbf e 2 mathbf e 3 mathbf f 1 mathbf g 1 mathbf f 2 mathbf g 2 mathbf f 3 mathbf g 3 nbsp Dieses kommutiert mit der gesamten geraden Unteralgebra es gilt w 2 1 displaystyle omega 2 1 nbsp Isomorphe Matrixalgebra Bearbeiten Es ist leicht zu sehen dass w g 1 g 2 displaystyle omega mathbf g 1 mathbf g 2 nbsp die gerade Unteralgebra erzeugen und dass der ungerade Teil der Algebra als C ℓ 1 1 3 e 0 C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 1 1 3 mathbf e 0 C ell 0 1 3 nbsp zu erhalten ist Insgesamt gilt w e 0 displaystyle omega mathbf e 0 nbsp und g 1 g 2 displaystyle mathbf g 1 mathbf g 2 nbsp erzeugen jeweils zu den Quaternionen isomorphe Unteralgebren diese Unteralgebren kommutieren miteinander und spannen zusammen die gesamte Algebra auf Dies liefert den Isomorphismus f displaystyle varphi nbsp C ℓ 1 3 H R H displaystyle C ell 1 3 simeq mathbb H otimes mathbb R mathbb H nbsp der eingeschrankt einen Isomorphismus C ℓ 0 1 3 C R H displaystyle C ell 0 1 3 simeq mathbb C otimes mathbb R mathbb H nbsp ergibt Es sei im Folgenden immer C R i displaystyle mathbb C mathbb R i nbsp wobei i displaystyle i nbsp eine imaginare Einheit der Quaternionen ist Dann kann der Isomorphismus wie folgt definiert werden f w i 1 f e 0 k 1 displaystyle varphi omega mathrm i otimes 1 varphi mathbf e 0 mathrm k otimes 1 nbsp f g 1 1 j f g 2 1 k f g 3 1 i displaystyle varphi mathbf g 1 1 otimes mathrm j varphi mathbf g 2 1 otimes mathrm k varphi mathbf g 3 1 otimes mathrm i nbsp Als Folge daraus ergeben sich mit f k w g k displaystyle mathbf f k omega mathbf g k nbsp und e k e 0 f k displaystyle mathbf e k mathbf e 0 mathbf f k nbsp f f 1 i j f f 2 i k f f 3 i i displaystyle varphi mathbf f 1 mathrm i otimes mathrm j varphi mathbf f 2 mathrm i otimes mathrm k varphi mathbf f 3 mathrm i otimes mathrm i nbsp f e 1 j j f e 2 j k f e 3 j i displaystyle varphi mathbf e 1 mathrm j otimes mathrm j varphi mathbf e 2 mathrm j otimes mathrm k varphi mathbf e 3 mathrm j otimes mathrm i nbsp Eigenspinoren Bearbeiten Hauptartikel Eigenspinor Eigenspinoren stellen in der Quantenmechanik die Basisvektoren dar die den Spin Zustand eines Teilchens beschreiben Fur ein einzelnes Spin 1 2 Teilchen konnen sie als die Eigenvektoren der Pauli Matrizen betrachtet werden Sie bilden ein vollstandiges Orthonormalsystem Darstellung in den Quaternionen Majorana Spinoren Bearbeiten Es gibt einen Isomorphismus r H R H Hom R H H displaystyle rho colon mathbb H otimes mathbb R mathbb H to mbox Hom mathbb R mathbb H mathbb H nbsp der einem Tensorprodukt a b displaystyle a otimes b nbsp die Abbildung x r a b x b x a displaystyle x mapsto rho a otimes b x bx bar a nbsp zuordnet Damit ist r M r f displaystyle rho M rho circ varphi nbsp eine quaternionisch eindimensionale oder reell vierdimensionale Darstellung der gesamten Clifford Algebra Als letzteres hat sie den Namen Majorana Spinor Darstellung nach Ettore Majorana Darstellung in den komplexen Zahlen Weyl Spinoren Bearbeiten Wir definieren eine bijektive Abbildung S C 2 H displaystyle S colon mathbb C 2 to mathbb H nbsp als S z 1 z 2 k z 1 z 2 displaystyle S z 1 z 2 mathrm k bar z 1 bar z 2 nbsp Diese Abbildung ist reell linear und komplex rechts antilinear d h S w z 1 w z 2 S z 1 z 2 w displaystyle S wz 1 wz 2 S z 1 z 2 bar w nbsp Sei 8 S 1 displaystyle theta S 1 nbsp die Koordinatenabbildung Damit definieren wir r W C ℓ 0 1 3 M 2 C displaystyle rho W colon C ell 0 1 3 to M 2 mathbb C nbsp durch r W c z 1 z 2 8 r M x S z 1 z 2 displaystyle rho W c z 1 z 2 theta circ rho M x circ S z 1 z 2 nbsp d h einem Element f c w q displaystyle varphi c w otimes q nbsp aus C R H displaystyle mathbb C otimes mathbb R mathbb H nbsp wird die Abbildung die durch r w q S z 1 z 2 q S z 1 z 2 w q S z 1 w z 2 w displaystyle rho w otimes q S z 1 z 2 qS z 1 z 2 bar w qS z 1 w z 2 w nbsp gegeben ist zugeordnet Dabei ist z B r W f 1 z 1 z 2 8 r i j S z 1 z 2 8 j k z 1 i j z 2 i z 2 z 1 displaystyle rho W mathbf f 1 z 1 z 2 theta rho mathrm i otimes mathrm j S z 1 z 2 theta mathrm jk bar z 1 mathrm i mathrm j bar z 2 mathrm i z 2 z 1 nbsp Die Matrix dieser Abbildung ist die erste Pauli Matrix s 1 displaystyle sigma 1 nbsp analog gilt f 2 s 2 displaystyle mathbf f 2 mapsto sigma 2 nbsp und f 3 s 3 displaystyle mathbf f 3 mapsto sigma 3 nbsp Somit ist r W displaystyle rho W nbsp eine komplex zweidimensionale Darstellung der geraden Unteralgebra und damit auch der Spin 1 3 displaystyle operatorname Spin 1 3 nbsp Gruppe Diese Darstellung von C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 0 1 3 nbsp heisst Weyl Spinor Darstellung benannt nach Hermann Weyl siehe auch Pauli Matrizen Zu dieser gibt es eine konjugierte Darstellung r W c z 8 r M x S x displaystyle bar rho W c z bar theta circ rho M x circ bar S x nbsp wobei S z 1 z 2 j S z 1 z 2 z 1 j z 2 displaystyle bar S z 1 z 2 mathrm j S z 1 z 2 bar z 1 mathrm j bar z 2 nbsp Weyl Dirac und Majorana Spinoren Bearbeiten Eine treue Darstellung ist eine Einbettung der Algebra in eine Matrixgruppe oder generell in die Endomorphismengruppe eines Vektorraums Dabei sollen Elemente der Spin Gruppe auf orthogonale oder unitare Matrizen abgebildet werden Dazu folgendes Lemma Sind A displaystyle A nbsp B displaystyle B nbsp selbstadjungierte unitare Abbildungen auf V displaystyle V nbsp mit A 2 B 2 I displaystyle A 2 B 2 I nbsp und A B B A displaystyle AB BA nbsp so zerfallt V displaystyle V nbsp in isomorphe zueinander orthogonale Unterraume V ker I A displaystyle V operatorname ker I A nbsp und V ker I A B V displaystyle V operatorname ker I A BV nbsp Das Tripel V A B displaystyle V A B nbsp lasst sich isomorph abbilden auf V K 2 V A 1 0 0 1 I B 0 1 1 0 I displaystyle V mathbb K 2 otimes V A begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes I B begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes I nbsp I displaystyle I nbsp ist die Identitat auf V displaystyle V nbsp Das auftretende Tensorprodukt kann hier auch als das Kronecker Produkt von Matrizen aufgefasst werden Weyl Spinoren Bearbeiten Eine Weyl Spinor Darstellung benannt nach Hermann Weyl ist eine kleinste komplexe Darstellung von Spin 1 3 displaystyle operatorname Spin 1 3 nbsp Diese ist gleichzeitig auch die kleinste komplexe Darstellung der geraden Unteralgebra C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 0 1 3 nbsp Angenommen wir hatten eine komplexe Darstellung r V displaystyle rho V nbsp von C ℓ 0 1 3 displaystyle C ell 0 1 3 nbsp in einen hermiteschen Vektorraum V displaystyle V nbsp vorliegen Dabei sind die Bilder r f k displaystyle rho mathbf f k nbsp der Kurze wegen lassen wir im weiteren das r displaystyle rho nbsp weg unitare selbstadjungierte Abbildungen von V displaystyle V nbsp in sich A f 3 displaystyle A mathbf f 3 nbsp und B f 1 displaystyle B mathbf f 1 nbsp erfullen die Voraussetzungen des Lemmas wir konnen also zu einer isomorphen Darstellung V C 2 V displaystyle V mathbb C 2 otimes V nbsp mit f 3 1 0 0 1 I displaystyle mathbf f 3 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes I nbsp und f 1 0 1 1 0 I displaystyle mathbf f 1 begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes I nbsp ubergehen Um die Gestalt von f 2 displaystyle mathbf f 2 nbsp einzuschranken betrachten wir das Produkt f 1 f 2 displaystyle mathbf f 1 mathbf f 2 nbsp und stellen fest dass aufgrund der Vertauschungsregeln f 1 f 2 f 3 f 3 f 1 f 2 displaystyle f 1 f 2 f 3 f 3 f 1 f 2 nbsp und f 1 f 2 f 1 f 1 f 1 f 2 displaystyle f 1 f 2 f 1 f 1 f 1 f 2 nbsp sich folgende Gestalt zwingend ergibt f 1 f 2 1 0 0 1 g 12 displaystyle mathbf f 1 mathbf f 2 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes mathbf g 12 nbsp mit g 12 2 1 displaystyle mathbf g 12 2 1 nbsp Da der Vektorraum V displaystyle V nbsp komplex ist konnen wir ihn in zueinander orthogonale Unterraume V displaystyle V nbsp und V displaystyle V nbsp aufspalten auf welchen g 12 displaystyle mathbf g 12 nbsp wie i displaystyle mathrm i nbsp oder i displaystyle mathrm i nbsp wirkt Beide Unterraume ergeben separate Darstellungen die jeweils minimalen sind zueinander komplex konjugiert die Matrizen sind die schon genannten Pauli Matrizen denn wenn g 12 i displaystyle mathbf g 12 mathrm i nbsp so ist f 2 0 i i 0 I displaystyle mathbf f 2 begin pmatrix 0 amp mathrm i mathrm i amp 0 end pmatrix otimes I nbsp Im minimalen Fall ist V C displaystyle V mathbb C nbsp V 0 displaystyle V 0 nbsp oder umgekehrt Es gibt also zwei konjugierte Weyl Spinor Darstellungen Anwendung siehe Weyl Gleichung Dirac Spinoren Bearbeiten Hauptartikel Dirac Spinor In der Quantenelektrodynamik bzw Atiyah Singer Indextheorie wird der Dirac Operator definiert Das wie ist nicht wichtig nur dass eine Darstellung der gesamten Clifford Algebra benotigt wird Die Dirac Spinor Darstellung nach Paul Dirac ist bei Anwendung in 3 1 Raum Zeit Dimensionen die kleinste komplexe Darstellung von C ℓ 1 3 displaystyle C ell 1 3 nbsp Es werden aber auch hoherdimensionale Dirac Spinoren zum Beispiel in der Stringtheorie betrachtet Ist eine solche komplexe Darstellung gegeben so konnen wir wie oben die Darstellung der geraden Unteralgebra analysieren Um auch den ungeraden Teil zu bestimmen betrachten wir das Bild von e 1 displaystyle mathbf e 1 nbsp Es kommutiert mit f 3 displaystyle mathbf f 3 nbsp und antikommutiert mit f 1 displaystyle mathbf f 1 nbsp Wie oben stellen wir fest dass e 1 1 0 0 1 g 1 displaystyle mathbf e 1 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes mathbf g 1 nbsp mit g 1 2 1 displaystyle mathbf g 1 2 1 nbsp Man uberzeugt sich dass g 1 displaystyle mathbf g 1 nbsp die Unterraume V displaystyle V nbsp und V displaystyle V nbsp vertauscht wir konnen also die Darstellung durch eine noch weiter faktorisierte ersetzen V C 2 C 2 V displaystyle V mathbb C 2 otimes mathbb C 2 otimes V nbsp mit den Bildern der Generatoren e 0 0 1 1 0 0 1 1 0 I displaystyle mathbf e 0 begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes I nbsp e 1 1 0 0 1 0 1 1 0 I displaystyle mathbf e 1 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes I nbsp e 2 1 0 0 1 0 i i 0 I displaystyle mathbf e 2 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes begin pmatrix 0 amp mathrm i mathrm i amp 0 end pmatrix otimes I nbsp e 3 0 1 1 0 0 1 1 0 I displaystyle mathbf e 3 begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes I nbsp Die minimale Dirac Spinor Darstellung ist wieder die mit V C displaystyle V mathbb C nbsp und jede dazu isomorphe Dirac Spinoren in 3 1 Dimensionen dienen im Rahmen der Quantenelektrodynamik zur mathematischen Beschreibung von Fermionen mit Spin 1 2 Zu diesen Dirac Fermionen gehoren im Standardmodell der Teilchenphysik samtliche fundamentalen Fermionen Majorana Spinoren Bearbeiten Die Majorana Spinor Darstellung nach Ettore Majorana sowohl der Spin Gruppe als auch der Clifford Algebra ist die kleinste reelle Darstellung von C ℓ 1 3 displaystyle C ell 1 3 nbsp Wir konnen die Analyse von oben ubernehmen bis zu der Stelle an welcher g 1 displaystyle mathbf g 1 nbsp und g 12 displaystyle mathbf g 12 nbsp auf V displaystyle V nbsp definiert sind Hier konnen wir nun V displaystyle V nbsp nach A g 1 displaystyle A mathbf g 1 nbsp zerlegen in V ker I A displaystyle V operatorname ker I A nbsp und V ker I A displaystyle V operatorname ker I A nbsp B g 12 displaystyle B mathbf g 12 nbsp vertauscht beide Unterraume allerdings ist B 2 I displaystyle B 2 I nbsp somit V R 2 V displaystyle V mathbb R 2 otimes V nbsp mit g 1 1 0 0 1 I displaystyle mathbf g 1 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes I nbsp und g 12 0 1 1 0 I displaystyle mathbf g 12 begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes I nbsp Nach Ausmultiplizieren erhalten wir fur V R displaystyle V mathbb R nbsp V C 2 C 2 displaystyle V mathbb C 2 otimes mathbb C 2 nbsp mit den Bildern der Generatoren e 0 0 1 1 0 1 0 0 1 displaystyle mathbf e 0 begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix nbsp e 1 1 0 0 1 1 0 0 1 displaystyle mathbf e 1 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix nbsp e 2 1 0 0 1 0 1 1 0 displaystyle mathbf e 2 begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix otimes begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix nbsp e 3 0 1 1 0 1 0 0 1 displaystyle mathbf e 3 begin pmatrix 0 amp 1 1 amp 0 end pmatrix otimes begin pmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end pmatrix nbsp Sie dienen in der Elementarteilchenphysik zur Beschreibung von Majorana Fermionen die aber bisher noch nicht beobachtet wurden Drehverhalten Bearbeiten Aus Obigem ist die fur die Physik vielleicht wesentlichste Eigenschaft der Spinoren nicht leicht zu erkennen bzw zu folgern Fur Teilchen mit ganzzahligem Spin s displaystyle s nbsp gemessen in Einheiten des reduzierten Planck schen Wirkungsquantums ℏ displaystyle hbar nbsp sogenannte Bosonen wird die Wellenfunktion bei einer vollen Drehung um 2 p displaystyle 2 pi nbsp mit dem Faktor 1 2 s 1 displaystyle 1 2s 1 nbsp multipliziert d h sie bleibt unverandert Dagegen ergibt sich fur Teilchen mit halbzahligem Spin die Fermionen bei einer vollen Drehung um 2 p displaystyle 2 pi nbsp der Faktor 1 fur die Wellenfunktion D h diese Teilchen wechseln bei einer vollen Drehung das Vorzeichen ihrer quantenmechanischen Phase bzw sie mussen zwei volle Drehungen durchfuhren um wieder in ihren Ausgangszustand zu gelangen ahnlich dem Stundenzeiger einer Uhr Ganz oder halbzahlige Werte von s displaystyle s nbsp sind die einzigen Moglichkeiten fur die Auspragung des Spins Verallgemeinerung in der Mathematik Bearbeiten Hauptartikel Spinorbundel In der Mathematik speziell in der Differentialgeometrie wird unter einem Spinor ein meist glatter Schnitt des Spinorbundels verstanden Das Spinorbundel ist ein Vektorbundel das wie folgt entsteht Ausgehend von einer orientierten riemannschen Mannigfaltigkeit M g bildet man Bundel P der ON Repere Dieses besteht punktweise aus allen orientierten Orthonormalbasen P x s 1 s n orientierte Orthonormalbasis von T x M displaystyle P x s 1 dots s n text orientierte Orthonormalbasis von T x M nbsp Dies ist ein Hauptfaserbundel mit Strukturgruppe S O n displaystyle SO n nbsp Eine Spin Struktur ist dann ein Paar Q f aus einem Hauptfaserbundel Q mit Strukturgruppe Spinn und einer Abbildung f Q P displaystyle f colon Q rightarrow P nbsp die folgende Eigenschaften erfullt p P f p Q displaystyle pi P circ f pi Q nbsp wobei p P P M displaystyle pi P colon P rightarrow M nbsp und p Q displaystyle pi Q nbsp die Projektionen der Hauptfaserbundel sind und f p g f p l g displaystyle f p cdot g f p cdot lambda g nbsp wobei l Spin n S O n displaystyle lambda colon operatorname Spin n rightarrow SO n nbsp die zweifache Uberlagerungsabbildung ist Eine Spin Struktur existiert nicht zu jeder Mannigfaltigkeit existiert eine so nennt man die Mannigfaltigkeit spin Die Existenz einer Spin Struktur ist aquivalent zum Verschwinden der zweiten Stiefel Whitney Klasse Gegeben eine Spin Struktur Q f konstruiert man das komplexe Spinorbundel wie folgt Man nutzt die bei Einschrankung auf die Spin Gruppe eindeutige irreduzible Darstellung der komplexen Clifford Algebra k C l n D n C n 2 2 displaystyle kappa colon Cl n rightarrow Delta n mathbb C n 2 2 nbsp vergleiche hier und bildet das Spinorbundel als assoziiertes Vektorbundel S Q k D n Q D n displaystyle S Q times kappa Delta n Q times Delta n sim nbsp wobei die Aquivalenzrelation durch p v p g k g 1 v g Spin n displaystyle p v p cdot g kappa g 1 v forall g in operatorname Spin n nbsp gegeben ist Analoge Konstruktionen lassen sich auch durchfuhren wenn man die riemannsche Metrik durch eine pseudoriemannsche ersetzt Die oben beschriebenen Spinoren sind Spinoren im hier beschriebenen Sinne uber der Mannigfaltigkeit R 4 displaystyle mathbb R 4 nbsp mit der pseudo euklidischen Metrik v 1 v 4 w 1 w 4 v 1 w 1 v 2 w 2 v 4 w 3 v 4 w 4 displaystyle langle v 1 dots v 4 w 1 dots w 4 rangle v 1 w 1 v 2 w 2 v 4 w 3 v 4 w 4 nbsp Das Spinorbundel ist in diesem Fall ein triviales Vektorbundel Siehe auch BearbeitenMathematische Struktur der QuantenmechanikEinzelnachweise Bearbeiten Cartan Les groupes projectifs qui ne laissent invariante aucune multiplicite plane Bull Soc Math France Band 41 1913 S 53 96 Die Geschichte der Spinoren ist zum Beispiel dargestellt in Marcel Berger A panoramic view of Riemannian Geometry Springer 2003 S 695f Cartan The theory of spinors Hermann 1966 Dover 1981 zuerst 1938 in Franzosisch als Lecons sur la theorie des spineurs bei Hermann in zwei Banden erschienen Martina Schneider Zwischen zwei Disziplinen B L van der Waerden und die Entwicklung der Quantenmechanik Springer 2011 S 122 Van der Waerden Gottinger Nachrichten Spinoranalyse Nachrichten Ges Wiss Gottingen 1929 S 100 Der Aufsatz eroffnet mit der von Ehrenfest gestellten Frage Pauli Brief an Jordan 12 Marz 1927 in Pauli Briefwechsel Band 1 Springer 1979 S 385 Brauer Weyl Spinors in n dimensions American Journal of Mathematics Band 37 1935 S 425 449 Chevalley The algebraic theory of spinors New York Columbia University Press 1954 Nachdruck in den Gesammelten Werken von Chevalley Band 2 Springer 1996 mit Nachwort von Jean Pierre Bourguignon Berger loc cit Die Konstruktion von Spinor Bundeln auf riemannschen Mannigfaltigkeiten war nach Berger in den 1950ern Folklore und das Jahr 1963 war herausragend in der Geschichte der Spinoren nicht nur durch die Einfuhrung des Atiyah Singer Indextheorems sondern auch durch die Formel fur die Skalarkrummung von Andre Lichnerowicz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spinor amp oldid 207262548