www.wikidata.de-de.nina.az
Schnitte sind Abbildungen die in der algebraischen Topologie insbesondere in der Homotopietheorie untersucht werden Man interessiert sich unter anderem dafur unter welchen Bedingungen solche Abbildungen existieren Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel von Schnitten sind die Differentialformen Inhaltsverzeichnis 1 Motivation 2 Definition 2 1 Schnitt 2 2 Schnitt mit kompaktem Trager 2 3 Glatter Schnitt 3 Beispiele 4 Lokaler Schnitt 5 LiteraturMotivation BearbeitenEin Schnitt kann als Verallgemeinerung des Graphen einer Funktion aufgefasst werden Der Graph einer Abbildung g B Y displaystyle g colon B to Y nbsp kann mit einer Funktion s B E displaystyle s colon B to E nbsp mit Werten in dem kartesischen Produkt E B Y displaystyle E B times Y nbsp identifiziert werden Die Funktion s displaystyle s nbsp hat die Funktionsgleichung s x x g x E displaystyle s x x g x in E nbsp Ist p E B Y B displaystyle pi colon E B times Y to B nbsp die Projektion auf die erste Komponente so gilt p s x x displaystyle pi s x x nbsp Wie die folgende Definition zeigen wird ist s displaystyle s nbsp ein Spezialfall eines Schnittes Mit Hilfe von Schnitten in Faserbundeln lasst sich obige Konstruktion auch auf Mengen E displaystyle E nbsp verallgemeinern die nicht aus kartesischen Produkten bestehen Definition Bearbeiten nbsp Die Abbildung s ist ein Schnitt in einem Faserbundel p E B Dieser Schnitt s erlaubt es den Basisraum B mit dem Teilraum s B von E zu identifizieren Schnitt Bearbeiten Es sei E B p F displaystyle E B pi F nbsp ein Faserbundel bestehend aus dem Totalraum E displaystyle E nbsp dem Basisraum B displaystyle B nbsp der Bundelprojektion p E B displaystyle pi colon E to B nbsp und der Faser F displaystyle F nbsp Ein globaler Schnitt in einem Faserbundel ist eine stetige Abbildung s B E displaystyle s colon B to E nbsp sodass p s x p s x x displaystyle pi circ s x pi s x x nbsp fur alle x B displaystyle x in B nbsp gilt Die Abbildung s displaystyle s nbsp ist also ein Rechtsinverses zur Bundelprojektion p displaystyle pi nbsp Die Menge der globalen Schnitte wird oft mit G B E displaystyle Gamma B E nbsp oder mit G E displaystyle Gamma E nbsp bezeichnet Schnitt mit kompaktem Trager Bearbeiten Es sei E B p F displaystyle E B pi F nbsp ein Vektorbundel Ein Schnitt s G B E displaystyle s in Gamma B E nbsp heisst Schnitt mit kompaktem Trager falls es eine kompakte Menge K B displaystyle K subset B nbsp gibt mit s x x 0 displaystyle s x x 0 nbsp fur x K displaystyle x notin K nbsp Die Menge der Schnitte mit kompaktem Trager wird mit s G c B E displaystyle s in Gamma c B E nbsp beziehungsweise mit s G c E displaystyle s in Gamma c E nbsp bezeichnet Statt des Zusatzes c displaystyle c nbsp findet auch der Zusatz 0 displaystyle 0 nbsp Verwendung Glatter Schnitt Bearbeiten Ist B displaystyle B nbsp eine glatte Mannigfaltigkeit E displaystyle E nbsp ein glattes Vektorbundel uber B displaystyle B nbsp und ist die Abbildung s B E displaystyle s colon B to E nbsp aus obigem Abschnitt glatt so nennt man s displaystyle s nbsp einen glatten globalen Schnitt Zur Unterscheidung gegenuber den zuvor definierten Schnitten notiert man die Menge dieser Schnitte mittels G E displaystyle Gamma infty E nbsp Kann keine Verwechslung zwischen glatten und nicht glatten Schnitten auftreten so verzichtet man auch oft wieder auf den Zusatz displaystyle infty nbsp Beispiele BearbeitenSei F B B p F displaystyle F times B B pi F nbsp ein triviales Faserbundel und sei p F B B displaystyle pi colon F times B to B nbsp die Projektion auf B displaystyle B nbsp Die Schnitte s B F B displaystyle s colon B to F times B nbsp in diesem Faserbundel sind naturlich isomorph zu den stetigen Funktionen B F displaystyle B to F nbsp Eine Vektorfeld v displaystyle v nbsp an einer Mannigfaltigkeit M displaystyle M nbsp ist eine Abbildung v M T M displaystyle v colon M to TM nbsp die jeden Punkt p M displaystyle p in M nbsp der Mannigfaltigkeit mit einem Punkt x T p M displaystyle x in T p M nbsp des entsprechenden Tangentialraums paart Der Punkt p displaystyle p nbsp wird also auf p p x g p displaystyle p mapsto p x g p nbsp abgebildet Ein weiteres bekanntes Beispiel von Schnitten sind die Differentialformen Dies sind Schnitte in der ausseren Potenz des Kotangentialbundels Es sei 3 displaystyle xi nbsp ein Vektorbundel der Null Schnitt ist definiert durch s x 0 displaystyle s x 0 nbsp fur alle x displaystyle x nbsp Es interessiert jedoch wann ein Vektorbundel Schnitte hat die nirgendwo Null sind Diese Frage ist zum Beispiel wichtig um die Orientierbarkeit einer Mannigfaltigkeit zu untersuchen Ein wichtiges Resultat zu dieser Frage ist der Satz vom Igel Lokaler Schnitt BearbeitenAllgemeine Faserbundel haben im Gegensatz zu den obigen Beispielen nicht immer globale Schnitte Darum scheint es sinnvoll Schnitte lokal zu definieren Sei U B displaystyle U subset B nbsp eine offene Teilmenge Ein lokaler Schnitt in einem Faserbundel E U p F displaystyle E U pi F nbsp ist eine Abbildung s U E displaystyle s colon U to E nbsp fur die ebenfalls p s x x displaystyle pi s x x nbsp fur alle x U displaystyle x in U nbsp gilt Literatur BearbeitenEdwin H Spanier Algebraic Topology 1 corrected Springer edition Reprint Springer Berlin u a 1995 ISBN 3 540 90646 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnitt Faserbundel amp oldid 223315464