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Die Magnetostatik ist ein Teilgebiet der Elektrodynamik Sie behandelt magnetische Gleichfelder also zeitlich konstante Magnetfelder Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Magnetostatisches Kraftgesetz 3 Feldtheorie 4 Magnetostatische Felder 5 Literatur 6 AnmerkungenGrundlagen BearbeitenIn der Magnetostatik wird die raumliche Verteilung von Magnetfeldern in der Umgebung von Dauermagneten und von stationaren Stromen Konzept des Stromfadens untersucht Ein stationarer Strom ist beispielsweise Gleichstrom in einem elektrischen Leiter Hierzu gehoren neben den einzelnen magnetischen Eigenschaften der Stoffe wie Ferromagnetismus Diamagnetismus etc auch das Erdmagnetfeld Ausserdem beschreibt die Magnetostatik die Kraftwirkung derartig erzeugter Felder auf Magnete und Strome Hierzu gehort das Verhalten eines magnetischen Dipols in einem zeitlich konstanten Magnetfeld beispielsweise das Verhalten einer frei beweglichen Magnetnadel im Erdmagnetfeld Die Grundbegriffe sind der Elektrostatik analog Der positiven und negativen elektrischen Ladung entsprechen Nordpole und Sudpole quantitativ positive und negative Polstarke Allerdings konnen magnetische Pole im Gegensatz zu elektrischen Ladungen nicht isoliert werden sondern treten in einem Korper immer zusammen auf Magnetostatisches Kraftgesetz BearbeitenObwohl es keine isolierten magnetischen Ladungen magnetische Monopole gibt konnen magnetostatische Effekte mit einer Analogie zur Elektrostatik veranschaulicht werden Dies wird insbesondere in der Schulphysik benutzt man betrachtet einen Stabmagneten der Lange l als zwei entgegensetzte magnetische Ladungen im Abstand l Das Analogon zur elektrischen Ladung ist die magnetische Polstarke p displaystyle p nbsp Die Polstarke ist so definiert dass das magnetische Kraftgesetz auch magnetostatisches Kraftgesetz analog zur Coulomb Kraft formuliert werden kann Anm 1 F 1 4 p m 0 p 1 p 2 r 2 displaystyle F frac 1 4 pi mu 0 frac p 1 cdot p 2 r 2 nbsp F ist hierbei die magnetische Kraft die zwischen zwei Magnetpolen der Polstarke p 1 displaystyle p 1 nbsp und p 2 displaystyle p 2 nbsp im Abstand r displaystyle r nbsp wirkt m0 ist die magnetische Feldkonstante Die Polstarke ist von der gleichen Dimension wie der magnetische Fluss und wird somit in der Einheit Weber angegeben Anm 1 Aus der Definition folgt z B bei einem homogenen Feld mit bekannter Flussdichte B und Flache A fur die Kraft F 1 4 p m 0 F 1 F 2 r 2 1 4 p m 0 B 1 A 1 B 2 A 2 r 2 displaystyle F frac 1 4 pi mu 0 frac Phi 1 cdot Phi 2 r 2 frac 1 4 pi mu 0 frac B 1 A 1 cdot B 2 A 2 r 2 nbsp Feldtheorie BearbeitenFur zeitlich konstante Felder entkoppeln die Gleichungen fur elektrische E und magnetische B Felder setzt man in den Maxwellgleichungen alle Zeitableitungen gleich 0 so entstehen Gleichungen die nicht gleichzeitig E und B enthalten Die Phanomene der Magnetostatik lassen sich mit folgenden zwei reduzierten Maxwellgleichungen beschreiben B 0 displaystyle nabla cdot vec B 0 nbsp B m j displaystyle nabla times vec B mu vec j nbsp Man fuhrt das Vektorpotential A displaystyle vec A nbsp als Hilfsfeld mit folgender Definition ein B A displaystyle vec B nabla times vec A nbsp Dadurch wird automatisch die Gleichung B 0 displaystyle nabla cdot vec B 0 nbsp erfullt da die Divergenz eines Rotationsfeldes identisch 0 ist A 0 displaystyle nabla cdot left nabla times vec A right equiv 0 nbsp A displaystyle vec A nbsp ist jedoch nicht eindeutig bestimmt da B displaystyle vec B nbsp invariant ist unter einer Eichtransformation x displaystyle chi nbsp mit A A x displaystyle vec A vec A nabla chi nbsp D h die durch A und A festgelegten B Felder sind identisch Dies ergibt sich aus B A A x A B displaystyle vec B nabla times vec A nabla times vec A nabla times nabla chi nabla times vec A vec B nbsp da die Rotation des Gradienten eines Skalarfeldes verschwindet Setzt man B A displaystyle vec B nabla times vec A nbsp in die inhomogene Maxwellgleichung obige Gleichung 2 m j A A D A displaystyle mu vec j nabla times nabla times vec A nabla left nabla cdot vec A right Delta vec A nbsp ein D displaystyle Delta nbsp ist der Laplace Operator so ergibt sich mit der Coulomb Eichung A 0 displaystyle nabla cdot vec A 0 nbsp die besonders einfache Form D A m j displaystyle Delta vec A mu vec j nbsp Dies stellt fur jede Komponente eine Poisson Gleichung dar die durch A r m 0 4 p d 3 r j r r r displaystyle vec A vec r frac mu 0 4 pi int mathrm d 3 r frac vec j vec r vec r vec r nbsp gelost wird Wendet man die Rotation auf A an so erhalt man das Biot Savart Gesetz fur das physikalisch relevante B Feld B r r A r m 0 4 p r j r r r d 3 r m 0 4 p r 1 r r j r d 3 r m 0 4 p j r r r r r 3 d 3 r displaystyle vec B left vec r right nabla vec r times vec A left vec r right frac mu 0 4 pi int nabla vec r times frac vec j left vec r right left vec r vec r right mathrm d 3 r frac mu 0 4 pi int left nabla vec r frac 1 left vec r vec r right right times vec j left vec r right mathrm d 3 r frac mu 0 4 pi int vec j left vec r right times frac vec r vec r left vec r vec r right 3 mathrm d 3 r nbsp Fur einen Stromfaden geht j r d 3 r displaystyle vec j left vec r right mathrm d 3 r nbsp zu I d s displaystyle I mathrm d vec s nbsp uber B r m 0 4 p I d s r r r r 3 displaystyle vec B left vec r right frac mu 0 4 pi I int mathrm d vec s times frac vec r vec r left vec r vec r right 3 nbsp Magnetostatische Felder BearbeitenMagnetostatische Felder existieren innerhalb gleichstromfuhrender Leiter Sie sind quellenfrei und es gibt keine magnetischen Ladungen d i v B r 0 displaystyle mathrm div B r 0 nbsp Die Ursache magnetostatischer Felder sind bewegte elektrische Ladungen bzw ihnen aquivalente Gleichstrome mit der Wirbeldichte r o t H r J L r displaystyle mathrm rot H r J L r nbsp Literatur BearbeitenWolfgang Demtroder Experimentalphysik Bd 2 Elektrizitat und Optik Springer Berlin 2004 ISBN 3 540 20210 2 Wolfgang Nolting Grundkurs Theoretische Physik 3 Elektrodynamik Springer Berlin 2007 ISBN 978 3 540 71251 0 Adolf J Schwab Begriffswelt der Feldtheorie Springer Verlag ISBN 3 540 42018 5Anmerkungen Bearbeiten a b Man findet auch die Definition F m 0 4 p p 1 p 2 r 2 displaystyle F tfrac mu 0 4 pi tfrac p 1 cdot p 2 r 2 nbsp In diesem Fall hat die Polstarke die Dimension Stromstarke Lange und die Einheit A m Im elektromagnetischen CGS System gilt einfach F p 1 p 2 r 2 displaystyle F tfrac p 1 cdot p 2 r 2 nbsp und die Polstarke hat die Dimension Kraft Lange Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetostatik amp oldid 227182767