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Ein magnetischer Dipol ist die einfachste beobachtete Form in der Magnetismus auftritt Alle komplizierteren magnetischen Strukturen lassen sich aus Dipolen zusammensetzen Magnetfeldlinien verschiedener magnetischer Dipole Punktdipol magnetische Pole kreisformige Leiterschleife und Zylinderspule Inhaltsverzeichnis 1 Abwesenheit magnetischer Ladungen 2 Vorkommen und Bedeutung magnetischer Dipole 3 Feld des Dipols 4 Dipol im Feld 5 Anmerkung 6 Einzelnachweise 7 LiteraturAbwesenheit magnetischer Ladungen BearbeitenMagnetische Feldlinien haben keine Enden Das magnetische Feld ist immer quellenfrei d h divergenzfrei Uber magnetische Monopole analog zu einzelnen positiven oder negativen elektrischen Ladungen wird spekuliert es konnten aber bisher keine entdeckt werden Anm 1 Zwar konnen bei handelsublichen Stab oder Hufeisenmagneten wie auch bei langen Magnetspulen die beiden Enden naherungsweise einzeln als magnetischer Nord bzw Sudpol angesprochen werden Beim Versuch die Pole eines Magneten voneinander zu trennen indem man ihn in der Mitte auseinanderbricht ergibt sich aber an der Schnittstelle je ein neuer Nord und Sudpol sodass jedes Bruchstuck wieder einen Dipol bildet Vorkommen und Bedeutung magnetischer Dipole BearbeitenNach der klassischen Elektrodynamik kann ein magnetisches Dipolfeld von einem Kreisstrom I displaystyle I nbsp erzeugt werden der eine Flache W displaystyle vec Omega nbsp umfliesst Sein magnetisches Dipolmoment m displaystyle vec m nbsp alternativ auch m displaystyle vec mu nbsp ist m I W displaystyle vec m I vec Omega nbsp Ausserdem sind alle bisher bekannten Elementarteilchen sofern sie elektrisch geladen sind und einen von Null verschiedenen Eigendrehimpuls Spin haben auch magnetische Dipole mit einem je nach Teilchenart unterschiedlichen Dipolmoment Dazu gehoren Quarks und Elektronen und damit auch die meisten daraus aufgebauten Atomkerne und Atome Diese Dipole sind wichtig in der Atom Kern und Elementarteilchenphysik Die Beobachtung der Richtungsquantelung nach der ein elementares Dipolmoment zu einem ausseren Magnetfeld nur bestimmte Winkel annehmen kann hat wesentlich zur Aufklarung der Struktur von Teilchen und Atomen beigetragen Siehe dazu magnetisches Moment von Teilchen und Kernen Stern Gerlach Versuch normaler und anomaler Zeeman Effekt Kern und Elektronenspinresonanz Feld des Dipols BearbeitenEin magnetischer Dipol erzeugt ein Magnetfeld an einem Ort r displaystyle vec r nbsp in grosserer Entfernung gegeben durch die magnetische Flussdichte B r m 0 4 p r 2 3 r m r m r 2 r 3 displaystyle vec B vec r frac mu 0 4 pi r 2 frac 3 vec r vec m cdot vec r vec m r 2 r 3 nbsp r displaystyle r nbsp ist dabei der Betrag r displaystyle vec r nbsp von r displaystyle vec r nbsp m 0 displaystyle mu 0 nbsp ist die magnetische Feldkonstante und 4 p r 2 displaystyle 4 pi r 2 nbsp ist die Kugeloberflache im Abstand r displaystyle r nbsp Diese Formel gilt unabhangig von der Form und der Grosse der Stromschleife der Magnetspule des Stabmagneten oder des Atoms wenn r displaystyle r nbsp gross gegenuber deren raumlicher Ausdehnung ist Dipol im Feld BearbeitenIn einem ausseren magnetischen Feld B displaystyle vec B nbsp wirkt auf einen magnetischen Dipol das Drehmoment M m B displaystyle vec M vec m times vec B nbsp und er hat eine vom Winkel zur Feldrichtung abhangige potentielle Energie E p o t m B displaystyle E mathrm pot vec m cdot vec B nbsp Ist das Feld inhomogen wirkt in erster Ordnung 1 die Kraft F B m displaystyle vec F left vec nabla otimes vec B right vec m nbsp mit dem Nabla Operator displaystyle nabla nbsp Die magnetischen Eigenschaften eines Stucks Materie werden durch die magnetischen Dipole bestimmt die darin mit konstanter Grosse schon vorhanden sind so bei Ferro Antiferro und Paramagnetismus oder erst beim Einschalten des Feldes erzeugt werden Diamagnetismus Anmerkung Bearbeiten Magnetische Monopole als Elementarteilchen sind nicht grundsatzlich ausgeschlossen sie werden von einigen grossen vereinheitlichten Theorien vorhergesagt In bestimmten Festkorpern sind scheinbare magnetische Monopole als Quasiteilchen nachgewiesen worden siehe Weblinks dabei treten aber stets gleich viele und gleich starke Nord und Sudpole auf Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Nolting Grundkurs Theoretische Physik 3 Kapitel 3 3 2 8 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York ISBN 978 3 540 71251 0 Literatur BearbeitenHorst Stocker Taschenbuch der Physik 4 Auflage Verlag Harry Deutsch Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 8171 1628 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetischer Dipol amp oldid 232791207