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Die Artikel subatomares Teilchen und Elementarteilchen uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Dieser Artikel befasst sich mit Elementarteilchen als kleinsten Bestandteilen der Materie Zu anderen Bedeutungen siehe Elementarteilchen Begriffsklarung Elementarteilchen sind unteilbare subatomare Teilchen und die kleinsten bekannten Bausteine der Materie Aus der Sicht der theoretischen Physik sind sie die geringsten Anregungsstufen bestimmter Felder Nach dem heutigen durch Experimente gesicherten Wissen das im Standardmodell der Elementarteilchenphysik zusammengefasst ist gibt es6 Arten Quarks mit je drei verschiedenen Farbladungen 6 Arten Leptonen und zwar drei geladene Leptonen und drei Neutrinos 12 Arten Eichbosonen namlich das Photon fur die elektromagnetische Wechselwirkung 8 Gluonen fur die Starke Wechselwirkung 3 Bosonen Z0 W W fur die Schwache Wechselwirkung und das Higgs Boson Elementarteilchen des Standardmodells Quarks Austauschteilchen Leptonen Higgs Boson Dies ergibt zunachst 37 Elementarteilchen Hinzu kommen Antiteilchen 18 Anti Quarks und 6 Anti Leptonen Anm 1 Bei den 8 Gluonen sind deren Antiteilchen bereits eingeschlossen Die Teilchen Photon Z0 und Higgs Boson sind jeweils ihr eigenes Antiteilchen und W W sind ihre gegenseitigen Antiteilchen In dieser Zahlung ergeben sich also insgesamt 61 Arten von Elementarteilchen Die Materie und die Kraft und Strahlungsfelder der starken der schwachen und der elektromagnetischen Wechselwirkung bestehen aus diesen Teilchen in verschiedenen Zusammensetzungen und Zustanden Beim Gravitationsfeld und den Gravitationswellen sind die zugrundeliegenden Teilchen die Gravitonen G bislang hypothetisch bei der Dunklen Materie sind sie noch vollig unbekannt Die genannten Teilchen sind klein in dem Sinne dass man aus Experimenten noch keinerlei Anhaltspunkte fur einen von Null verschiedenen Durchmesser gewinnen konnte Theoretisch werden sie daher als punktformig angenommen dass sie nach heutigem Wissensstand nicht aus noch kleineren Untereinheiten zusammengesetzt sind dass selbst ein kleines Objekt des Alltagslebens bereits Trilliarden 1021 dieser Teilchen enthalt Zum Beispiel besteht bereits ein Stecknadelkopf aus grossenordnungsmassig 1022 Elektronen und 1023 Quarks Alle Elementarteilchen zeigen die Eigenschaft dass sie unter Einhaltung bestimmter Erhaltungssatze erzeugt und vernichtet werden konnen Inhaltsverzeichnis 1 Prazisierung des Begriffs 2 Geschichte und Uberblick 2 1 Materie 2 2 Felder 3 Auflistung der Elementarteilchen 3 1 Einteilung in Fermionen und Bosonen 3 2 Leptonen 3 3 Quarks 3 4 Austauschteilchen Eichbosonen 3 4 1 Photon 3 4 2 W und Z Bosonen 3 4 3 Gluon 3 5 Das Higgs Boson 4 Aus Elementarteilchen zusammengesetzte Teilchen 4 1 Mesonen 4 2 Baryonen 4 3 Atomkerne 4 4 Atome 5 Stabilitat und Lebensdauer 6 Eigenschaften aller Elementarteilchen 7 Erzeugung und Vernichtung als Grundlage aller Vorgange 8 Wechselwirkungen und Ladungen 9 Masse Ruheenergie 10 Spin 11 Weitere Quantenzahlen 12 Antiteilchen 13 Hypothetische Elementarteilchen 14 Anmerkungen 15 Zitate 16 Literatur 17 Weblinks 18 EinzelnachweisePrazisierung des Begriffs BearbeitenAls Elementarteilchen galten bis zur Entdeckung der Quarks auch alle Arten von Hadronen z B die Kernbausteine Proton Neutron das Pion und viele weitere Wegen der grossen Zahl verschiedener Arten sprach man vom Teilchenzoo Die Hadronen werden auch heute noch haufig als Elementarteilchen bezeichnet obwohl sie nach dem Standardmodell alle aus Quarks zusammengesetzt sind und z B auch einen messbaren Durchmesser von der Grossenordnung 10 15 m haben Zur Vermeidung von Verwechslungen werden die oben nach dem Standardmodell aufgefuhrten Elementarteilchen gelegentlich als fundamentale Elementarteilchen oder Fundamentalteilchen bezeichnet Geschichte und Uberblick BearbeitenMaterie Bearbeiten Hauptartikel Materie Siehe auch Teilchenmodell und Atomismus Bis ins 20 Jahrhundert hinein war es unter Philosophen wie auch unter Naturwissenschaftlern umstritten ob die Materie ein Kontinuum sei das unendlich fein unterteilt werden konne oder aus elementaren Teilchen aufgebaut ist die nicht weiter in kleinere Stucke zerteilt werden konnen 1 Solche Teilchen wurden von alters her Atom genannt von griechisch ἄtomos atomos das Unteilbare der Name Elementarteilchen bzw englisch elementary particle taucht nicht vor den 1930er Jahren auf Fruheste bekannte philosophische Uberlegungen zu Atomen stammen aus dem griechischen Altertum Demokrit Platon Aus naturwissenschaftlicher Erkenntnis heraus ist dieser Begriff erstmals gegen 1800 mit dem heutigen Inhalt gefullt worden als sich nach John Daltons Werk in der Chemie die Einsicht durchzusetzen begann dass jedes chemische Element aus untereinander gleichen Teilchen besteht Sie wurden als Atome bezeichnet dieser Name hat sich gehalten Die vielfaltigen Erscheinungsformen der bekannten Stoffe und ihre Verwandlungsmoglichkeiten konnten dadurch erklart werden dass sich die Atome nach einfachen Regeln in verschiedener Weise zu Molekulen verbinden Die Atome selbst galten als unveranderlich insbesondere als unzerstorbar Dieses Bild fuhrte ab 1860 in der kinetischen Gastheorie zu einer mechanischen Erklarung der Gasgesetze durch die ungeordnete Warmebewegung vieler unsichtbar kleiner Teilchen Daraus konnte u a die tatsachliche Grosse der Molekule bestimmt werden Sie sind um viele Grossenordnungen zu klein um im Mikroskop sichtbar zu sein Dennoch wurde dieses Bild im 19 Jahrhundert als blosse Atom Hypothese bezeichnet und aus prinzipiellen Grunden kritisiert siehe Artikel Atom Es fand erst Anfang des 20 Jahrhunderts im Rahmen der Modernen Physik allgemeine Zustimmung Einen Durchbruch bewirkte Albert Einstein 1905 Er leitete theoretisch ab dass die unsichtbar kleinen Atome oder Molekule aufgrund ihrer Warmebewegung unregelmassig mit grosseren schon unter dem Mikroskop sichtbaren Teilchen zusammenstossen so dass auch diese in standiger Bewegung sind Er konnte die Art der Bewegung dieser grosseren Teilchen quantitativ vorhersagen was ab 1907 durch Jean Baptiste Perrin durch mikroskopische Beobachtungen an der Brownschen Bewegung und am Sedimentationsgleichgewicht bestatigt wurde Dies gilt als erster physikalischer Nachweis der Existenz der Molekule und Atome Zur gleichen Zeit ergab sich aber aus den Beobachtungen zur Radioaktivitat dass die Atome wie sie in der Chemie definiert worden waren in der Physik weder als unveranderlich noch als unteilbar betrachtet werden konnen Vielmehr kann man die Atome in eine Atomhulle aus Elektronen und einen Atomkern unterteilen der seinerseits aus Protonen und Neutronen zusammengesetzt ist Daraufhin galten Elektron Proton und Neutron als Elementarteilchen alsbald zusammen mit zahlreichen weiteren Teilchenarten die ab den 1930er Jahren in der kosmischen Strahlung beispielsweise Myon Pion Kaon sowie Positron und weitere Arten Antiteilchen und ab 1950 in Experimenten an Teilchenbeschleunigern entdeckt wurden Aufgrund ihrer grossen Zahl und unubersichtlichen Eigenschaften und Beziehungen zueinander wurden alle diese Teilchenarten unter dem Namen Teilchenzoo zusammengefasst und es gab verbreitet Zweifel ob sie alle wirklich elementar im Sinne von nicht zusammengesetzt sein konnten Als erstes Merkmal fur eine Einteilung entstand in den 1950er Jahren die Unterscheidung in Hadronen und Leptonen Die Hadronen wie Proton und Neutron reagieren auf die Starke Wechselwirkung die Leptonen wie das Elektron nur auf die elektromagnetische und oder Schwache Wechselwirkung Wahrend die Leptonen bis heute als elementar gelten konnten ab den 1970er Jahren in den Hadronen kleinere Teilchen identifiziert werden die Quarks Die sechs Arten Quarks sind die nach dem Standardmodell wirklich elementaren Teilchen aus denen zusammen mit Gluonen die zahlreichen Hadronen des Teilchenzoos aufgebaut sind Felder Bearbeiten Hauptartikel Feld Physikalische Felder wie das Schwerkraftfeld das Magnetfeld und das elektrische Feld wurden und werden als Kontinuum angesehen Das heisst sie haben an jedem Punkt des Raums eine gewisse Feldstarke die raumlich und zeitlich in kontinuierlicher Weise d h ohne Sprunge variieren kann Die Entdeckung dass beim elektromagnetischen Feld auch elementare Teilchen eine Rolle spielen wurde 1900 von Max Planck vorbereitet und 1905 von Albert Einstein in Gestalt der Lichtquantenhypothese ausgearbeitet Demnach konnen freie elektromagnetische Felder die sich als Welle fortpflanzen nur in Sprungen von der Grosse eines Elementarquantums angeregt oder abgeschwacht werden Dass diese elektromagnetischen Quanten alle Eigenschaften eines Elementarteilchens haben wurde ab 1923 in Folge der Experimente von Arthur Compton anerkannt Er zeigte dass ein einzelnes Elektron sich in einem elektromagnetischen Strahlungsfeld genau so verhalt als wurde es dort jeweils mit einem einzelnen Teilchen zusammenstossen 1926 erhielt dieses elektromagnetische Quant den Namen Photon Um 1930 wurde auf der Grundlage der Quantenmechanik die Quantenelektrodynamik entwickelt die das Entstehen eines Photons im Emissionsprozess und seine Vernichtung im Absorptionsprozess beschreibt Im Rahmen dieser Theorie ergibt sich dass auch die bekannten statischen elektrischen und magnetischen Felder auf die Wirkung von Photonen zuruckgehen die allerdings als sogenannte virtuelle Teilchen erzeugt und vernichtet werden Damit ist das Photon das Feldquant des elektromagnetischen Feldes und das erste bekannte Austauschteilchen das das Zustandekommen einer der Grundkrafte der Physik bewirkt Daraus ergaben sich zwei weitere Entwicklungen Die in der Betaradioaktivitat beobachtete Entstehung und Vernichtung von Teilchen wie Elektron und Neutrino wurde als Anregung bzw Abschwachung eines Elektronfeldes oder eines Neutrinofeldes interpretiert so dass diese Teilchen nun auch als Feldquanten ihres jeweiligen Feldes angesehen werden siehe Quantenfeldtheorie Zum anderen wurden fur andere Grundkrafte Austauschteilchen gesucht und gefunden das Gluon fur die Starke Wechselwirkung nachgewiesen 1979 das W Boson und Z Boson fur die Schwache Wechselwirkung nachgewiesen 1983 Fur die Gravitation die vierte und bei weitem schwachste der fundamentalen Wechselwirkungen existiert noch keine anerkannte Quantenfeldtheorie Zwar unterliegen alle Teilchen der Gravitation jedoch gelten die Effekte die bei Reaktionen der Elementarteilchen dadurch theoretisch zu erwarten sind als unbeobachtbar klein Gravitation wird im Rahmen des Standardmodells daher nicht behandelt zumal auch ein zugehoriges Feldquant das Graviton bisher rein hypothetisch ist Das Higgs Boson ist das Feldquant eines weiteren Feldes das in die Quantenfeldtheorie der vereinheitlichten elektromagnetischen und Schwachen Wechselwirkung Elektroschwache Wechselwirkung eingefugt wurde um die Tatsache dass es Teilchen mit Masse gibt theoretisch konsistent formulieren zu konnen Eine diesen Erwartungen entsprechende neue Teilchenart ist im Jahr 2012 in Experimenten am Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider bei Genf gefunden worden Auflistung der Elementarteilchen BearbeitenEinteilung in Fermionen und Bosonen Bearbeiten Elementare TeilchenElementare Fermionen Materieteilchen Elementare Bosonen Leptonen Quarks Eichbosonen Kraftteilchen Higgs Boson ne nm nt e m t d u s c b t g g W Z0 H0Zunachst unterscheidet man bei Elementarteilchen ebenso wie bei zusammengesetzten Teilchen die beiden Klassen der Fermionen und der Bosonen Fermionen haben einen halbzahligen Spin und befolgen einen Erhaltungssatz der Teilchenzahl so dass sie nur zusammen mit ihren Antiteilchen entstehen oder vergehen konnen Bosonen haben einen ganzzahligen Spin und konnen einzeln erzeugt und vernichtet werden Mit Blick auf die Erhaltung von Materie im Alltag und in der klassischen Physik werden die Fermionen unter den Elementarteilchen daher haufig als die kleinsten Teilchen der Materie gesehen und auch als Materieteilchen bezeichnet Die Bosonen unter den Elementarteilchen hingegen werden mit Feldern assoziiert weil eine Feldstarke in der klassischen Physik kontinuierlich variieren kann Bosonen werden daher haufig als Quanten von Kraft oder Strahlungsfeldern oder kurz als Feldquanten bezeichnet Allerdings sind in der Quantenfeldtheorie auch die Fermionen Feldquanten ihrer jeweiligen Felder Von den Elementarteilchen im Standardmodell gehoren die Leptonen und Quarks zu den Fermionen und die Austauschteilchen sowie das Higgs Boson und falls es existiert das Graviton zu den Bosonen Leptonen Bearbeiten Hauptartikel Lepton Leptonen sind die elementaren Materieteilchen mit Spin 1 2 displaystyle tfrac 1 2 nbsp die nicht der starken Wechselwirkung unterliegen Sie sind Fermionen und nehmen an der schwachen Wechselwirkung teil sowie falls elektrisch geladen an der elektromagnetischen Elektr Ladung Generation1 2 3 1 Elektron e Myon m Tauon t 0 Elektron Neutrino ne Myon Neutrino nm Tauon Neutrino nt Es gibt drei elektrisch geladene Leptonen Ladung 1e das Elektron e das Myon m und das Tauon oder t Lepton t und drei elektrisch neutrale Leptonen das Elektron Neutrino ne das Myon Neutrino nm und das Tauon Neutrino nt Die Leptonen werden in drei Generationen oder Familien angeordnet ne e nm m und nt t Zu jeder Familie gehort eine eigene Leptonenzahl die ausser bei Neutrinooszillationen immer erhalten ist Zu jeder dieser Leptonenarten gibt es eine entsprechende Art Antiteilchen die generell durch die vorangestellte Silbe Anti gekennzeichnet wird Nur das Antiteilchen des Elektrons das das erste entdeckte Antiteilchen war tragt die Bezeichnung Positron Es kommt in Beobachtungen niemals vor dass bei der Erzeugung eines Antileptons nicht auch ein Lepton erzeugt oder ein anderes Antilepton vernichtet wird Man beschreibt diesen Sachverhalt als Erhaltung der Leptonenzahl L displaystyle L nbsp auch Leptonenladung genannt setzt man fur jedes Lepton L 1 displaystyle L 1 nbsp und fur jedes Antilepton L 1 displaystyle L 1 nbsp so bleibt der Gesamtwert von L displaystyle L nbsp konstant Die Erhaltung der Leptonenzahl gilt bei samtlichen Erzeugungs und Vernichtungsprozessen von Leptonen und Antileptonen Uber mogliche Verletzungen dieses Gesetzes wird in Theorien jenseits des Standardmodells zwar spekuliert sie entsprechen jedoch bisher keiner Beobachtung und sind daher hypothetisch Die einzigen stabilen Leptonen sind das Elektron und das Positron Myonen und Tauonen zerfallen spontan indem sie sich uber die schwache Wechselwirkung in ein leichteres Lepton mit der gleichen elektrischen Ladung ein Neutrino und ein Antineutrino umwandeln Tauonen konnen alternativ auch in ein Neutrino und Hadronen zerfallen Quarks Bearbeiten Hauptartikel Quarks Quarks sind die elementaren Materieteilchen mit Spin 1 2 displaystyle tfrac 1 2 nbsp die zusatzlich zur schwachen und elektromagnetischen Wechselwirkung auch der starken Wechselwirkung unterliegen Sie sind Fermionen und tragen neben schwachem Isospin abhangig von ihrer Chiralitat und elektrischer Ladung auch eine Farbladung Elektr Ladung Generation1 2 3 2 3 e up u charm c top t 1 3 e down d strange s bottom b Es gibt drei Arten Quarks mit der elektrischen Ladung 1 3 displaystyle tfrac 1 3 nbsp e down d strange s und bottom b und drei Arten Quarks mit der elektrischen Ladung 2 3 displaystyle tfrac 2 3 nbsp e up u charm c und top t Somit kennt man auch fur Quarks drei Generationen oder Familien d u s c und b t Wie bei den Leptonen unterscheiden sich die Familien stark in ihren Massen Umwandlungen von Quarks finden durch die schwache Wechselwirkung statt vorzugsweise innerhalb einer Familie z B c s Diese Umwandlungen werden durch die Quark Mischungsmatrix beschrieben Bei der Erzeugung oder Vernichtung von Quarks oder Antiquarks gilt in gleicher Strenge wie bei den Leptonen s o die Erhaltung der Baryonenzahl B displaystyle B nbsp auch Baryonenladung genannt man setzt fur jedes Quark B 1 3 displaystyle B tfrac 1 3 nbsp und fur jedes Antiquark B 1 3 displaystyle B tfrac 1 3 nbsp so bleibt der Gesamtwert der Baryonenzahl B displaystyle B nbsp bei allen bekannten physikalischen Vorgangen konstant Die Wahl des Wertes 1 3 displaystyle tfrac 1 3 nbsp erklart sich daraus dass den Kernbausteinen Proton und Neutron jeweils die Baryonenzahl 1 zugeschrieben worden war lange bevor entdeckt wurde dass sie aus drei Quarks aufgebaut sind Auch hier wird in Theorien jenseits des Standardmodells uber mogliche Verletzungen der Baryonenzahlerhaltung spekuliert sie entsprechen jedoch bisher keiner Beobachtung und sind daher hypothetisch Quarks werden niemals frei beobachtet sondern nur als gebundene Bestandteile der Hadronen siehe Abschnitt Zusammengesetzte Teilchen weiter unten Austauschteilchen Eichbosonen Bearbeiten Hauptartikel Eichboson und Austauschteilchen Teilchen Ruhe energie GeV Spin ℏ displaystyle hbar nbsp ElektrischeLadung e displaystyle e nbsp vermittelteWechselwirkungPhoton 0 1 0 elektromagnetische KraftZ0 Boson ca 91 1 0 schwache KraftW Boson ca 80 1 1W Boson 1Gluonen 0 1 0 starke Kraft Farbkraft Graviton 0 2 0 GravitationDie Austauschteilchen sind die Bosonen die die Wechselwirkungen zwischen den vorstehend genannten Elementarteilchen vom Typ Fermion vermitteln Der Name Eichboson erklart sich daraus dass das Standardmodell als Eichtheorie formuliert ist wo die Forderung nach lokaler Eichinvarianz zur Folge hat dass Wechselwirkungen mit Austauschteilchen vorhergesagt werden die Spin 1 haben also Bosonen sind Das Graviton ist bisher nicht im Experiment nachgewiesen und deshalb hypothetisch Es wird aber haufig im Zusammenhang mit den anderen Austauschteilchen aufgelistet was die Hoffnung widerspiegelt dass in zukunftigen teilchenphysikalischen Modellen auch die gravitative Wechselwirkung quantenfeldtheoretisch behandelt werden kann Die in nebenstehender Tabelle angegebenen Eigenschaften des Gravitons entsprechen dem was nach der Allgemeinen Relativitatstheorie zu erwarten ist Photon Bearbeiten Das Photon ist als Feldquant des elektromagnetischen Feldes das am langsten bekannte Eichboson Es kann von jedem Teilchen mit elektrischer Ladung erzeugt oder vernichtet werden und vermittelt die gesamte elektromagnetische Wechselwirkung Es hat weder Masse noch elektrische Ladung Aufgrund dieser Eigenschaften hat die elektromagnetische Wechselwirkung unendliche Reichweite und kann makroskopisch wirken W und Z Bosonen Bearbeiten Es gibt zwei W Bosonen mit entgegengesetzter elektrischer Ladung und das neutrale Z Boson Sie konnen von jedem Teilchen mit schwachem Isospin oder schwacher Hyperladung erzeugt und vernichtet werden und vermitteln die schwache Wechselwirkung Damit sind sie verantwortlich fur samtliche Umwandlungsprozesse in denen ein Quark sich in eine andere Art von Quark umwandelt oder ein Lepton in eine andere Art von Lepton Sie haben eine grosse Masse was ihre Reichweite als Austauschteilchen auf grossenordnungsmassig 10 18 m einschrankt Diese extrem kurze Reichweite ist der Grund warum die schwache Wechselwirkung schwach erscheint Die W Bosonen tragen anders als das Photon auch selber schwachen Isospin Somit konnen sie uber die schwache Wechselwirkung auch untereinander wechselwirken Gluon Bearbeiten Gluonen konnen von den Teilchen mit Farbladung erzeugt und vernichtet werden und vermitteln zwischen diesen die starke Wechselwirkung Neben den Quarks tragen auch die Gluonen selbst Farbladung jeweils in Kombination mit einer Anti Farbladung Die moglichen Mischungen fullen einen achtdimensionalen Zustandsraum weshalb man ublicherweise von acht verschiedenen Gluonen spricht Zwei der acht Dimensionen gehoren zu Zustanden in denen das Gluon zur Farbladung die genau passende Antifarbladung tragt diese Gluonen sind ihre eigenen Antiteilchen Die Gluonen haben keine Masse und weder elektrische Ladung noch schwachen Isospin Als Trager von Farbladungen wechselwirken sie auch untereinander Diese Eigenschaft ist Ursache des Confinement das die Reichweite der starken Wechselwirkung effektiv auf etwa 10 15 m begrenzt Das ist ungefahr der Durchmesser der aus Quarks aufgebauten Hadronen wie Proton und Neutron und auch die Reichweite der Kernkraft die die Protonen und Neutronen im Atomkern zusammenhalt Das Higgs Boson Bearbeiten Hauptartikel Higgs Boson Das Higgs Boson ist ein im Rahmen des Standardmodells vorhergesagtes Elementarteilchen das am europaischen Kernforschungszentrum CERN entdeckt wurde 2 Es kann von allen Teilchen mit Masse erzeugt und vernichtet werden und ist das Feldquant des allgegenwartigen Higgs Felds das diesen Teilchen uberhaupt ihre Masse verleiht Das Higgs Boson hat den Spin 0 und ist kein Eichboson Aus Elementarteilchen zusammengesetzte Teilchen BearbeitenZusammengesetzte Teilchen Teilchengruppe Beispiele ErklarungHadronen bestehen aus Quarks und Gluonen Mesonen Hadronen mit ganzzahligem Spin Bosonen Quarkonia J ps Y schweres Quark und sein Antiquarkandere qq p K h r D allgemein ein Quark und ein Antiquarkexotisch Tetraquarks Glueballs zum Teil hypothetischBaryonen Hadronen mit halbzahligem Spin Fermionen Nukleonen p n N Resonanzen Baryonen aus u und d Quarks mit Isospin 1 2D Baryonen D 1232 Baryonen aus u und d Quarks mit Isospin 3 2Hyperonen L S 3 W Baryonen mit mindestens einem s Quarkandere Lc Sc 3b Baryonen mit schwereren Quarksexotisch Pentaquarks aus mehr als drei Quarks bestehendAtomkerne durch starke Wechselwirkung gebundene Baryonen normal d t a 12C 238U bestehen aus Protonen und Neutronenexotisch Hyperkerne andere SystemeAtome elektromagnetisch gebunden normal H He Li bestehen aus Atomkern und Elektronenexotisch Positronium Myonium andere SystemeAus Quarks und Gluonen zusammengesetzte Teilchen nennt man Hadronen Bis zur Ent deckung der Quarks und der Entwicklung des Standardmodells ab etwa 1970 galten sie als Elementarteilchen und werden auch heute oft noch so bezeichnet Hadronen werden in zwei Kategorien eingeteilt Mesonen Baryonenzahl 0 und Baryonen Baryonenzahl 0 Atomkerne sind ebenfalls aus Quarks auf ge baut und durch die starke Wechselwirkung gebunden werden aber nicht als Hadronen bezeichnet Die exotischen Teilchen werden manchmal in ihrer Gesamtheit auch als Teilchenzoo 2 0 bezeichnet Von vielen Tetra und Penta quarks und dem bisher einzigen Hexa quark ist derzeit Stand Juli 2022 nicht bekannt ob sie in ihrem inneren Aufbau dicht gepackt dem der klassischen Hyperonen entsprechen oder mit einer inneren Struktur versehen ver gleich bar mit Deuteriumkernen Alpha teilchen und dem hypothetischen Tetraneutron aus solchen klassischen Mesonen und Baryonen zu sam men ge setzte Hyperonen Molekule sind 3 Mesonen Bearbeiten Hauptartikel Meson und Liste der Mesonen Mesonen haben ganzzahligen Spin sind also Bosonen Sie sind Bindungszustande aus einem Quark und einem Antiquark Alle Mesonen sind instabil Das leichteste Meson ist das Pion das sich je nach elektrischer Ladung in Leptonen oder Photonen umwandelt zerfallt Pionen werden in der Yukawa Theorie als Austauschteilchen der Kernkrafte betrachtet mit denen Protonen und Neutronen in den Atomkernen gebunden sind Baryonen Bearbeiten Hauptartikel Baryon und Liste der Baryonen Baryonen haben halbzahligen Spin sind also Fermionen Sie sind Bindungszustande aus drei Quarks analog Antibaryonen aus drei Antiquarks Die einzigen stabilen Baryonen sind das Proton und das Antiproton Alle anderen sind fur sich genommen instabil und wandeln sich unter Umstanden uber Zwischenschritte schliesslich in ein Proton oder Antiproton um Die wichtigsten Baryonen sind das Proton und das Neutron Da sie die Bestandteile der Atomkerne sind werden sie zusammengefasst als Nukleonen bezeichnet Atomkerne Bearbeiten Hauptartikel Atomkern Atomkerne sind durch die starke Wechselwirkung gebundene Systeme von Baryonen Im Normalfall bestehen sie aus Protonen und Neutronen nur solche Atomkerne konnen stabil sein Das kleinste stabile System dieser Art ist der Atomkern des schweren Wasserstoffs der Deuteron genannt wird und aus einem Proton und einem Neutron besteht also aus sechs Quarks Ublicherweise zahlt man auch das Proton zu den Atomkernen da es den Kern des Wasserstoffatoms darstellt Wenn ein oder mehrere Nukleonen durch andere Baryonen ersetzt werden spricht man von Hyperkernen Aufgrund der geringen Reichweite der starken Wechselwirkung ist der mittlere Abstand der Baryonen im Atomkern nicht viel grosser als deren Durchmesser Atome Bearbeiten Hauptartikel Atom Atome sind durch die elektromagnetische Wechselwirkung gebundene Systeme die in der Regel aus einem schweren Atomkern und leichten Elektronen bestehen Wird im Atomkern ein Nukleon und oder in der Hulle ein Elektron durch Teilchen anderer Art ersetzt entsteht ein instabiles Exotisches Atom Im 19 Jahrhundert bevor der innere Aufbau der Atome entdeckt war wurden die Atome selber gelegentlich als die elementaren Teilchen der chemischen Elemente bezeichnet Stabilitat und Lebensdauer Bearbeiten Hauptartikel Lebensdauer Von den Elementarteilchen des Standardmodells sind in freiem isoliertem Zustand nur das Elektron das Positron das Photon sowie Neutrinos stabil Bei Quarks und Gluonen kann man schlecht von Stabilitat sprechen denn sie lassen sich nicht isolieren Sie treten nur zu mehreren zusammen in Hadronen auf Darin werden sie durch die starke Wechselwirkung die sie zusammenhalt standig von einer Art in eine andere umgewandelt Die Stabilitat des Protons oder vieler anderer Atomkerne gilt also nur insgesamt aber nicht fur das einzelne darin enthaltene Quark oder Gluon Ein Neutrino einer der drei Neutrinoarten zeigt zwar mit der Neutrinooszillation eine periodisch wechselnde Mischung der drei Arten allerdings sind bestimmte Mischungen der verschiedenen Neutrinoarten die drei Massen Eigenzustande stabil Gleiches gilt fur die jeweiligen Antiteilchen Die anderen Elementarteilchen und ihre Antiteilchen sind instabil im gewohnlichen Sinn des Wortes sie wandeln sich spontan in andere Teilchen mit geringerer Masse um Es gilt das radioaktive Zerfallsgesetz und in Anlehnung an den radioaktiven Zerfall spricht man auch hier vom Zerfall der Teilchen zumal aus einem Teilchen dabei immer zwei oder drei andere hervorgehen Die Zerfallsprodukte sind jedoch im ursprunglichen Teilchen in keiner Weise bereits vorhanden gewesen Vielmehr wird dieses im Zerfallsprozess vernichtet wahrend die Zerfallsprodukte neu erzeugt werden Die durchschnittliche Lebensdauer der instabilen Elementarteilchen liegt zwischen 2 10 6 s Myon und 4 10 25 s Z Boson Die Stabilitat von Elementarteilchen wie dem Elektron oder von gebundenen Systemen wie dem Proton Atomkern oder Atom wird im Standardmodell ganz allgemein damit erklart dass es hier keinen Zerfallsweg gibt der nicht durch einen der allgemeinen Erhaltungssatze verboten ware So folgt aus dem Energieerhaltungssatz dass die Summe der Massen der Zerfallsprodukte nicht grosser sein kann als die Masse des zerfallenden Teilchens oder Systems Mit dem Erhaltungssatz der elektrischen Ladung folgt dann dass Elektron und Positron stabil sind weil es keine leichteren Teilchen gleicher Ladung gibt Fur die Stabilitat des Protons und anderer Kerne aber auch des Antiprotons etc muss zusatzlich einer der beiden Erhaltungssatze fur die Baryonenzahl oder die Leptonenzahl herangezogen werden Sonst ware fur alle positiv geladenen Elementarteilchen das Positron bei negativer elektrischer Ladung das Elektron ein mogliches Zerfallsprodukt Allerdings sind die getrennten Erhaltungssatze fur Quarks und Leptonen in manchen theoretischen Modellen jenseits des Standardmodells aufgehoben Daher wird die Stabilitat des Protons in Experimenten uberpruft Zerfalle von Protonen sind noch nicht beobachtet worden die durchschnittliche Lebensdauer des Protons wenn sie uberhaupt endlich ist betragt nach jetzigem Stand 2017 mindestens 1035 Jahre Eigenschaften aller Elementarteilchen BearbeitenIm Standardmodell gilt Alle Elementarteilchen konnen erzeugt und vernichtet werden Abgesehen von ihrer kraftefreien Bewegung durch den Raum sind Erzeugung und Vernichtung uberhaupt die einzigen Prozesse an denen sie teilnehmen Diese sind daher auch Grundlage jeder Wechselwirkung Ansonsten sind die Teilchen jedoch vollig unveranderlich in ihren inneren Eigenschaften Insbesondere sind sie nicht teilbar und haben keine angeregten Zustande Alle Elementarteilchen derselben Art sind identisch d h ununterscheidbar Unterscheiden lassen sich bestenfalls die Zustande die solche Teilchen gerade einnehmen Hingegen ist es prinzipiell unmoglich festzustellen welches von mehreren identischen Teilchen zu einem fruheren oder spateren Zeitpunkt einen bestimmten Zustand eingenommen hatte oder einnehmen wird siehe Identische Teilchen Alle geladenen Elementarteilchen haben Antiteilchen die ihnen in allen Eigenschaften vollig gleichen ausser dass sie entgegengesetzte Ladungen tragen Die vier ungeladenen Elementarteilchen Photon Z0 Boson Higgs Boson und zwei Gluonen sind ihre eigenen Antiteilchen Je ein Teilchen und ein Antiteilchen derselben Art konnen sich miteinander vernichten Dabei bleiben nichts als ihre gesamte Energie Impuls und Drehimpuls erhalten Diese werden auf neu erzeugte Teilchen ubertragen siehe Paarvernichtung Paarerzeugung Alle Elementarteilchen erscheinen punktformig Sie nehmen zwar nur Zustande ein in denen sie eine raumlich ausgedehnte Aufenthaltswahrscheinlichkeit aufweisen s Wellenfunktion Mit immer grosserem Energieaufwand lasst sich diese Art der raumlichen Ausdehnung aber unter jede bisher feststellbare Grenze drucken ohne dass sich an den inneren Eigenschaften des Teilchens etwas andert Beim Elektron sind die entsprechenden Experimente am weitesten fortgeschritten und haben den Bereich 10 19 m erreicht Alle Elementarteilchen bleiben bis zur nachsten Wechselwirkung Mitglied derselben Teilchenart Eine gewisse Ausnahme bilden die Neutrinos Ein Neutrino entsteht in Form einer der drei oben genannten beobachtbaren Arten hat sich aber bis zum nachsten Eingriff einer Wechselwirkung teilweise in eine andere dieser Arten umgewandelt Neutrinooszillation Diese periodisch wechselnde Mischung der drei beobachteten Arten wird dadurch erklart dass es theoretisch drei unveranderliche Neutrinoarten mit unterschiedlichen genau definierten Massen gibt wahrend die drei beobachteten Neutrinoarten drei bestimmte zueinander orthogonale Linearkombinationen davon sind Die drei beobachteten Arten besitzen also genau genommen auch keine jeweils scharf definierte Masse sondern eine Massenverteilung Die unveranderlichen inneren Eigenschaften jedes Elementarteilchens sind seine Ruheenergie Masse sein Spin Eigendrehimpuls der immer gegebenenfalls auch im Ruhesystem des Teilchens die gleiche Grosse besitzt Der Wert Null gilt nur fur das Higgs Boson seine innere Paritat definiert als positiv bei Teilchen und negativ bei Antiteilchen seine Leptonenzahl Wert 1 bei jedem Lepton 1 bei jedem Antilepton Null bei allen anderen Teilchen seine Baryonenzahl Wert 1 3 displaystyle tfrac 1 3 nbsp aus historischen Grunden bei jedem Quark 1 3 displaystyle tfrac 1 3 nbsp bei jedem Antiquark Null bei allen anderen Teilchen seine elektrische Ladung Wenn sie den Wert Null hat ist das Teilchen nicht an der elektromagnetischen Wechselwirkung beteiligt sein schwacher Isospin Wenn er den Wert Null hat und das Teilchen auch keine elektrische Ladung tragt ist das Teilchen nicht an der Schwachen Wechselwirkung beteiligt seine Farbladung Wenn sie den Wert Null hat ist das Teilchen nicht an der Starken Wechselwirkung beteiligt Erzeugung und Vernichtung als Grundlage aller Vorgange BearbeitenDas Standardmodell sieht als mogliche Prozesse fur Elementarteilchen lediglich deren Erzeugung und Vernichtung vor Zunachst drei Beispiele zur Erlauterung dieser weitreichenden Aussage Ablenkung eines Elektrons Eine simple Anderung der Flugrichtung eines Elektrons wird in einen Vernichtungs und einen Erzeugungsprozess aufgelost Das Elektron in seinem anfanglichen Zustand wird vernichtet und ein Elektron mit dem Impuls in der neuen Richtung wird erzeugt Da Elektronen ununterscheidbare Teilchen sind ist die Frage ob es noch dasselbe Elektron ist sinnlos Nichtsdestoweniger wird in aller Regel dieser Vorgang sprachlich so umschrieben dass das Elektron nur seine Flugrichtung geandert habe Das Standardmodell erlaubt diesen aus Vernichtung und Erzeugung kombinierten Vorgang nur wenn zusatzlich ein Austauschteilchen mitwirkt Dieses wird dabei entweder absorbiert vernichtet oder emittiert erzeugt und besitzt in jedem Fall gerade solche Werte von Energie und Impuls dass beide Grossen insgesamt erhalten bleiben Die infrage kommenden Austauschteilchen in diesem Beispiel sind das Photon das Z Boson und das Higgs Boson Alle anderen scheiden aus Gluonen kommen nicht infrage weil das Elektron ein Lepton ist und deshalb keine Farbladung tragt W Bosonen scheiden wegen der strikten Erhaltung der elektrischen Ladung aus denn sie sind geladen bei ihrem Entstehen oder Verschwinden musste ihre Ladung bei einem der beiden anderen beteiligten Teilchen entsprechend auftauchen Das Elektron hat aber vor und nach der Ablenkung dieselbe Ladung Zerfall eines Z Bosons in ein Elektron Positron Paar Ein Z Boson wird vernichtet ein Elektron und ein Antielektron Positron werden erzeugt Die elektrische Gesamtladung bleibt erhalten denn das Elektron Positron Paar ist zusammen neutral wie das ursprungliche Z Boson Umwandlung eines Down Quark in ein Up Quark Das Down Quark wird vernichtet das Up Quark erzeugt ein Austauschteilchen muss erzeugt oder vernichtet werden In diesem Fall muss es nicht nur die eventuelle Anderung von Impuls und Energie der Quarks ausgleichen sondern auch die Umwandlung der elektrischen Ladung von 1 3 displaystyle tfrac 1 3 nbsp zu 2 3 displaystyle tfrac 2 3 nbsp Damit kommt nur das W Boson mit dem richtigen Ladungsvorzeichen infrage Wird es erzeugt hat es die Ladung 1 displaystyle 1 nbsp anderenfalls 1 displaystyle 1 nbsp Hier gilt wieder dass diese Kombination aus Vernichtung und Erzeugung von Quarks sprachlich als Umwandlung eines Quark in ein Quark einer anderen Art bezeichnet wird Dieser Prozess ist der erste Schritt der Betaradioaktivitat Das ausgesandte W Boson ist nicht stabil sondern wird in einem zweiten Prozessschritt vernichtet wobei ein geeignetes Paar aus Fermionen erzeugt wird Bei der Betaradioaktivitat ist es ein Elektron eben die Betastrahlung und ein Elektron Antineutrino All dies sind Beispiele fur einen Dreier Vertex denn an diesen elementaren Prozessschritten sind stets drei Teilchen beteiligt jeweils zwei Fermionen und ein Boson Das Wort Vertex steht in diesem Zusammenhang fur eine bestimmte Kombination von Erzeugungs und Vernichtungsprozessen Es entstammt der grafischen Symbolsprache der Feynman Diagramme in denen jedes Teilchen durch eine kurze Linie dargestellt wird Die Linien der an einem Prozess beteiligten Teilchen treffen sich in einem gemeinsamen Punkt dem Vertex in dem sie enden fur Vernichtung bzw beginnen fur Erzeugung Linien fur Fermionen einschl Antifermionen mussen immer paarweise vorkommen beide entweder fur Leptonen oder fur Quarks aber nicht gemischt Die dritte Linie muss immer ein Boson beschreiben Teilchen und Antiteilchen mussen dabei so beteiligt sein dass die gesamte Leptonenzahl bzw Baryonenzahl erhalten bleibt Es gibt auch 3er Vertices und 4er Vertices nur mit Bosonen Fur weitere Grossen die bei jedem Vertex erhalten bleiben mussen siehe Erhaltungssatz Die Einwirkung eines Fermions auf ein anderes z B die gegenseitige Abstossung zweier Elektronen wird als zweistufiger Prozess beschrieben also mit zwei 3er Vertices In einem Vertex erzeugt ein Elektron ein Photon das im anderen Vertex vom anderen Elektron absorbiert wird Man sagt die Elektronen tauschen ein Photon aus wovon sich der Begriff Austauschteilchen herleitet Allgemein besteht jede Wechselwirkung zwischen zwei Fermionen darin dass Austauschteilchen ausgetauscht werden Nach den Regeln der Quantenfeldtheorie entzieht sich das Austauschteilchen dabei einer direkten Beobachtung es bleibt ein virtuelles Teilchen Dessen ungeachtet ubertragt es Impuls und Energie von einem Teilchen zum anderen und bewirkt damit z B die Anderung der Flugrichtungen der Teilchen Das ist eine beobachtbare Wirkung wie sie in der klassischen Physik durch eine Kraft verursacht wird Wechselwirkungen und Ladungen BearbeitenDas Standardmodell behandelt drei fundamentale Wechselwirkungen Die starke Wechselwirkung geht von der Farbladung aus Nur Quarks und Gluonen tragen Farbladung Die elektromagnetische Wechselwirkung geht von der elektrischen Ladung aus Alle elektrisch geladenen Teilchen also alle Quarks die Halfte der Leptonen beide W Bosonen nehmen an ihr teil und zusatzlich das Photon obwohl es ungeladen ist Die schwache Wechselwirkung besitzt keine Ladung in Analogie zur elektrischen Ladung oder der Farbladung An ihr nehmen alle Teilchen teil deren schwacher Isospin oder deren elektrische Ladung von null verschieden ist also alle Teilchen bis auf Gluon Photon und das rechtshandige Neutrino Die vierte Grundkraft die Gravitation wirkt zwar auf alle Elementarteilchen da alle Teilchen eine Energie haben Sie wird aber in der Teilchenphysik wegen ihrer geringen Starke meist ausser Betracht gelassen zumal es noch keine Quantentheorie der Gravitation gibt So ist z B das Graviton das zugehorige Feldquant bisher rein hypothetisch Masse Ruheenergie BearbeitenAufgrund der Einsteinschen Gleichung E m c2 entspricht der Masse eines Teilchens ein Energiewert die Ruheenergie Da in der Teilchenphysik eine Energie ublicherweise in Elektronenvolt eV angegeben wird ergibt sich fur die Masse die Einheit eV c2 In der Regel wird mit naturlichen Einheiten gearbeitet dann kann der Quotient c2 bei der Angabe weggelassen werden und man kann die Masse in eV angeben Die Massen der Elementarteilchen reichen von 0 eV c2 Photon Gluon bis 173 GeV c2 Top Quark Beispielsweise ist die Masse des Protons 938 MeV c2 die des Elektrons 0 511 MeV c2 Mit Werten um hochstens 1 eV c2 haben die Neutrinos die geringsten von Null verschiedenen Massen Im Standardmodell wurden sie zunachst als masselos betrachtet bis 1998 Neutrinooszillationen beobachtet wurden Aus der Oszillation kann man schliessen dass die drei Neutrinoarten verschiedene Massen haben Sie sind aber so gering dass genaue Werte noch nicht bestimmt werden konnten Spin Bearbeiten Hauptartikel Spin Alle Elementarteilchen ausser dem Higgs Boson besitzen einen von Null verschiedenen Eigendrehimpuls auch Spin genannt Dieser kann nur in ganz oder halbzahligen Vielfachen des Wirkungsquantums ℏ displaystyle hbar nbsp auftreten und wird als die Spinquantenzahl J displaystyle J nbsp des Teilchens bezeichnet Der Spin ist eine intrinsische Eigenschaft der Teilchen sein Betrag ist unveranderlich nur seine Ausrichtung im Raum lasst sich andern Leptonen und Quarks haben J 1 2 displaystyle J tfrac 1 2 nbsp die Austauschteilchen J 1 displaystyle J 1 nbsp das Higgs Boson J 0 displaystyle J 0 nbsp Allgemein bilden die Teilchen mit ganzzahligem Spin J displaystyle J nbsp die Teilchenklasse der Bosonen solche mit halbzahligem Spin die Teilchenklasse der Fermionen Bosonen konnen einzeln erzeugt und vernichtet werden wie z B einzelne Lichtquanten Fermionen hingegen nur paarweise als Teilchen und Antiteilchen Zu weiteren Folgen dieser grundlegend wichtigen Unterscheidung siehe Boson bzw Fermion Weitere Quantenzahlen Bearbeiten Hauptartikel Quantenzahlen Weitere Quantenzahlen von Quarks und Leptonen charakterisieren ihre Zugehorigkeit zu einer der jeweils sechs Arten und weitere Erhaltungsgrossen z B Isospin I displaystyle I nbsp Strangeness S displaystyle S nbsp Baryonenzahl A displaystyle A nbsp Leptonenzahl L displaystyle L nbsp Zusammengesetzte Hadronen werden mit dem Symbol I G J P C displaystyle I G J PC nbsp oder vereinfacht J P C displaystyle J PC nbsp o a gekennzeichnet worin J displaystyle J nbsp die Quantenzahl des Spins ist P displaystyle P nbsp die fur die Paritat G displaystyle G nbsp die fur die G Paritat und C displaystyle C nbsp die fur die Ladungskonjugation Antiteilchen Bearbeiten Hauptartikel Antiteilchen Zu jeder Art Teilchen gibt es Antiteilchen In einigen Eigenschaften stimmen Teilchen und zugehoriges Antiteilchen exakt uberein z B in der Masse im Betrag des Spins in der Lebensdauer Sie unterscheiden sich im Vorzeichen aller Ladungen fur die ein Erhaltungssatz gilt Das betrifft z B die elektrische Ladung die Baryonen und Leptonenladung So ist beispielsweise das Proton elektrisch positiv geladen und das Antiproton negativ Teilchen ohne solche erhaltenen Ladungen namlich Photon und Z Boson sind ihr eigenes Antiteilchen Die Neutrinos zahlen nicht dazu denn sie sind nur elektrisch neutral tragen aber als Teilchen die positive als Antiteilchen die negative Leptonenladung Neutrinos sind daher nicht identisch mit Antineutrinos und verhalten sich im Experiment auch unterschiedlich Die beiden W Bosonen sind ein Teilchen Antiteilchen Paar Ein Gluon ist mit jeweils einer Farbladung und einer Antifarbladung geladen so dass das zugehorige Antigluon in der Schar der Gluonen schon mit erfasst ist Da ein Paar aus Teilchen und Antiteilchen zusammen genommen hinsichtlich jeder der erhaltenen Ladungen neutral ist konnen solche Paare aus dem Nichts entstehen sofern lediglich die notige Energie bereitsteht um ihre Massen zu erzeugen Paarbildung So konnen beispielsweise aus einem Photon Leptonenzahl 0 elektrische Ladung 0 ein Lepton Leptonenzahl 1 elektrische Ladung 1 und ein Antilepton Leptonenzahl 1 elektrische Ladung 1 entstehen Ab einer Mindestenergie von 1 02 MeV ist es ein Elektron Positron Paar ab 212 MeV kommt auch ein Myon Antimyon Paar infrage Die umgekehrte Reaktion findet ebenfalls statt Wahrend Elektron und Positron fur sich genommen jeweils aufgrund der Leptonenzahlerhaltung oder der elektrischen Ladungserhaltung stabil sind vernichten sie sich miteinander beim Zusammenkommen innerhalb von Nanosekunden Annihilation und hinterlassen in Gestalt geeigneter anderer Elementarteilchen nichts als ihren gesamten Energieinhalt also mindestens 1 02 MeV sowie falls ungleich Null ihren Gesamtimpuls und Gesamtdrehimpuls Hypothetische Elementarteilchen BearbeitenIn theoretischen Modellen die zum Teil plausibel zum Teil aber sehr spekulativ sind wurden weitere Teilchen postuliert Hierzu gehoren Eine vierte Generation von Quarks und Leptonen Das Axion und seine Superpartner Axino und Saxion kommen in Erweiterungen der Quantenchromodynamik vor Das Leptoquark oder X Boson vermittelt zwischen Quarks und Leptonen und konnte fur den Uberschuss von Materie gegenuber der Antimaterie verantwortlich sein Das sterile Neutrino Das Graviton wird als Mechanismus der gravitativen Wechselwirkung fur eine Theorie der Quantengravitation erwartet Supersymmetrische Theorien postulieren die Existenz einer ganzen Klasse von bosonischen Superpartnern fur die bisher bekannten fermionischen Teilchen und umgekehrt Anmerkungen Bearbeiten Sollte es sich allerdings bei den Neutrinos um Majorana Fermionen handeln dann waren diese jeweils mit ihren Antiteilchen identisch Zitate Bearbeiten Das Standardmodell ist jedoch weit mehr als ein theoretisches Modell der elementaren Teilchen und ihrer Wechselwirkungen Es beansprucht fur sich den Rang einer in sich geschlossenen Theorie aller in der Welt der elementaren Teilchen beobachteten Phanomene Fur den Eingeweihten lasst sich die Theorie auf wenigen Zeilen darstellen bildet also eine Art Weltformel nach der in der Vergangenheit von theoretischen Physikern wie Albert Einstein oder Werner Heisenberg ohne Erfolg gesucht wurde Harald Fritzsch 4 Literatur BearbeitenC Amsler u a Physics Letters Reihe B Amsterdam 667 2008 1 ISSN 0031 9163 Particle Data Group PDG Summary Tables In PDG 15 Januar 2008 abgerufen am 30 September 2008 Christoph Berger Elementarteilchenphysik Springer Verlag 2 Auflage 2006 ISBN 3 540 23143 9 Klaus Bethge und Ulrich E Schroder Elementarteilchen und ihre Wechselwirkungen eine Ubersicht WILEY VCH Weinheim 2006 ISBN 3 527 40587 9 Harald Fritzsch Elementarteilchen Bausteine der Materie Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 50846 4 Henning Genz Elementarteilchen Fischer Frankfurt a M 2003 ISBN 3 596 15354 9 Bogdan Povh u a Teilchen und Kerne Eine Einfuhrung in die physikalischen Konzepte Springer Berlin 2006 ISBN 3 540 36685 7 Jorn Bleck Neuhaus Elementare Teilchen Von den Atomen uber das Standard Modell bis zum Higgs Boson 2 uberarbeitete Auflage Springer Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 32578 6 doi 10 1007 978 3 642 32579 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Elementarteilchen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Grundlagen der Teilchenphysik Deutsche Teilchenphysik Outreach und Info Seiten Teilchenphysik auf Welt der Physik Osterreichische Teilchenphysik Outreach Seiten der Osterreichischen physikalischen Gesellschaft Siegmund Brandt Auf der Suche nach den kleinsten Dingen Folien eines popularwissenschaftlichen Vortrags pdf 5 5 MB The Particle Data GroupEinzelnachweise Bearbeiten Erhard Scheibe Die Philosophie der Physiker 2 Auflage C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 54788 1 Higgs Teilchen ist Entdeckung des Jahres In sueddeutsche de 21 Dezember 2012 abgerufen am 9 Marz 2018 CERN Physicists Discover Three New Exotic Particles Auf sci news vom 5 Juli 2022 Alan Boyle Large Hadron Collider Finds Evidence of 3 Never Before Seen Particles Auf sciencealert vom 6 Juli 2022 Quelle Universe Today Nadja Podbregar Drei neue Teilchen entdeckt Physiker weisen erstmals ein Strange Pentaquark und das erste Tetraquark Paar nach Auf scinexx de vom 6 Juli 2022 Harald Fritzsch Elementarteilchen Bausteine der Materie Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 50846 4 S 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elementarteilchen amp oldid 236298075