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Die Wellenfunktion meist als mathematische Funktion von Ort und Zeit ps r t displaystyle psi vec r t geschrieben gibt in der Wellenmechanik den quantenmechanischen Zustand eines Systems aus Teilchen oft auch nur eines Elementarteilchens an Bei einem Quantensystem aus n displaystyle n Teilchen umfasst r r 1 r 2 r 3 r n displaystyle vec r vec r 1 vec r 2 vec r 3 vec r n die Ortskoordinaten samtlicher Teilchen Der Funktionswert ps r t displaystyle psi vec r t selbst ist keine direkt messbare Grosse die Wellenfunktion enthalt nach der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik aber jede physikalisch mogliche Information uber die Werte der am System in diesem Zustand messbaren Grossen In vielen Fallen ist es in der Quantenphysik aus prinzipiellen Grunden nicht moglich schon vor einer Messung einer Grosse den Messwert genau vorherzusagen vielmehr wird dieser erst durch den Messprozess hervorgebracht Die physikalisch mogliche Information ist dann darauf beschrankt fur die zu erwartenden Messergebnisse eine Wahrscheinlichkeitsverteilung vorherzusagen Zum Beispiel ist es bei einem Quantensystem unmoglich vor einer Ortsmessung den genauen Ort jedes Teilchens zu kennen Die Wellenfunktion gibt durch ihr Betragsquadrat ps r 1 r 2 r 3 r n t 2 displaystyle psi vec r 1 vec r 2 vec r 3 vec r n t 2 die raumliche Verteilung der Wahrscheinlichkeit an die Teilchen zu diesem Zeitpunkt an den Positionen r 1 r 2 r 3 r n displaystyle vec r 1 vec r 2 vec r 3 vec r n anzutreffen Betrachtet man ein System das nur ein einziges Teilchen enthalt kann man sich diese Wahrscheinlichkeitsverteilung unmittelbar im dreidimensionalen Raum vorstellen Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Erwin Schrodinger fuhrte die Wellenfunktion 1926 ein aufbauend auf dem Konzept der Materiewelle die zuvor von Louis de Broglie als zusatzliches Element zur Beschreibung der Bewegungen von Elementarteilchen vorgeschlagen worden war Ihre raumliche Form und zeitliche Entwicklung werden durch die zugleich eingefuhrte Schrodinger Gleichung bestimmt Diese oder eine der weiterentwickelten Gleichungen wie z B die Pauli Dirac oder Klein Gordon Gleichung beschreibt welches Quantensystem betrachtet wird Fur ein frei fliegendes Teilchen hat die Wellenfunktion die von anderen Wellen her bekannte mathematische Form Fur ein Quantensystem mit einem Teilchen in einem anziehenden Kraftfeld kann die Wellenfunktion stehende Wellen bilden die den gebundenen stationaren Zustanden mit diskreter gequantelter Energie entsprechen Bei genugend hoher Teilchenenergie kann die Wellenfunktion einen Streuzustand bilden bestehend aus einer ungestort einlaufenden Welle und einer vom Kraftfeld erzeugten auslaufenden Kugelwelle die im ganzen Raum einander uberlagern Bildet die Wellenfunktion ein raumlich konzentriertes Wellenpaket dann zerfliesst dies im Allgemeinen sehr schnell wenn es nicht durch ein Kraftzentrum in der Mitte zusammengehalten wird In gewissen Fallen lasst die Funktion aber ein Verhalten erkennen wie es der Vorstellung von einem Teilchen entspricht Beispiel Harmonischer Oszillator Nur wenn die Betrachtung auf ein System mit einem einzigen Teilchen beschrankt bleibt kann die Wellenfunktion eine im dreidimensionalen Raum vorstellbare Welle beschreiben Gehoren mehrere Teilchen zum betrachteten System ist die Wellenfunktion eine Funktion der Ortskoordinaten aller Teilchen in einem entsprechend hoherdimensionalen Raum Zudem ist die Wellenfunktion komplexwertig und kann daher nicht einfach grafisch dargestellt werden Wellenfunktionen die zu einem Zustand mit wohldefinierter Energie E displaystyle E gehoren Energieeigenzustand konnen stets als Produkt von zwei Faktoren geschrieben werden von denen einer nur von der Zeit und der andere nur von dem Ort bzw von den Orten abhangt Die Abhangigkeit von der Zeit hat dann die Form eines komplexen Phasenfaktors exp i E t ℏ displaystyle exp mathrm i Et hbar ℏ displaystyle hbar ist die reduzierte Planck Konstante Der andere Faktor der nur vom Ort bzw den Ortern abhangig ist kann in vielen Fallen reellwertig gewahlt werden und ist dann im Fall eines Einteilchensystems in ublicher Form grafisch darstellbar Da die Wellenfunktion keine messbare physikalische Grosse darstellt ist sie zunachst als ein mathematisches Hilfsmittel zur Berechnung von moglichen Messergebnissen anzusehen Ob sie unabhangig davon auch als ein Gegenstand der realen Welt existiert wird seit ihrer Einfuhrung immer noch kontrovers diskutiert 1 siehe auch Interpretationen der Quantenmechanik Inhaltsverzeichnis 1 Von Teilchenbahnen zur Vorstellung einer Wellenbewegung 2 Definition 2 1 Entwicklungskoeffizienten des Zustandsvektors 2 2 Losung der Bewegungsgleichung 2 3 Wellenfunktion im Impulsraum 3 Beispiel Freies Teilchen 4 Messungen in der Wellenmechanik 5 Teilcheninterpretation 5 1 Ein Teilchen in einer Raumdimension 5 2 Ein Teilchen in drei Raumdimensionen 5 3 Zwei unterscheidbare Teilchen in drei Raumdimensionen 5 4 Ein Teilchen im eindimensionalen Impulsraum 5 5 Spin Teilchen z B Elektron 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVon Teilchenbahnen zur Vorstellung einer Wellenbewegung BearbeitenUm den Ort eines punktformigen Teilchens im Raum mathematisch zu beschreiben braucht man die Werte seiner drei raumlichen Koordinaten r x y z displaystyle vec r x y z nbsp in jedem Moment t displaystyle t nbsp fur N Teilchen braucht man analog 3N Ortskoordinaten Diese stellen im 3N dimensionalen Konfigurationsraum in jedem Moment einen Punkt dar der den aktuellen raumlichen Zustand des Systems angibt In der Zeit bewegt dieser Punkt sich langs der Trajektorie des Systems voran Fur diese Bewegung im Konfigurationsraum stellt die klassische Mechanik mittels des Hamiltonschen Prinzips eine Gleichung bereit die in gleicher Form in der Optik als Eikonalgleichung auftritt wenn man im gewohnlichen 3 dimensionalen Raum von der Wellenoptik ausgehend die geometrische Optik als Naherung auffasst und nun zum Beispiel den Weg eines aus Lichtwellen gebildeten Lichtstrahls bestimmen will Angesichts des Versagens der klassischen Mechanik in der Atomphysik nahm Schrodinger diesen rein mathematisch motivierten Grundgedanken zum Ausgangspunkt als er nach einer Abanderung der klassischen Mechanik suchte die der gewohnten physikalischen Anschauung nicht so fremd ware wie die kurzlich von Heisenberg und anderen entdeckte Matrizenmechanik Vielleicht ist unsere klassische Mechanik das volle Analogon der geometrischen Optik und als solches falsch nicht in Ubereinstimmung mit der Wirklichkeit sie versagt sobald die Krummungsradien und Dimensionen der Bahn nicht mehr gross sind gegen eine gewisse Wellenlange der im Konfigurations Raum reale Bedeutung zukommt Dann gilt es eine undulatorische Mechanik zu suchen und der nachstliegende Weg dazu ist wohl die wellentheoretische Ausgestaltung des Hamiltonschen Bildes Erwin Schrodinger Quantisierung als Eigenwertproblem In Annalen der Physik Bd 79 1926 S 497 Welche physikalische Grosse der Trager einer Materiewelle im Konfigurationsraum sein konnte blieb dabei zunachst vollig offen Schrodinger nannte sie Feldskalar Ahnlich dazu hiess es in den fruhen optischen Wellentheorien so lange Lichterregung bis durch die Maxwellsche Elektrodynamik klar wurde dass es sich um das elektromagnetische Feld handelt Fur die Frequenz und Wellenlange der Materiewelle hingegen gab es fur Teilchen in freier Bewegung die aus Quantenhypothese und Relativitatstheorie abgeleiteten Einstein de Broglie Beziehungen zu Energie und Impuls des Teilchens Ausgehend von der Idee dass die stationaren Zustande der Atome die mit ihren bestimmten Energiestufen im Rahmen der klassischen Mechanik nicht zu verstehen sind mit stehenden statt fortschreitenden Wellen darstellbar waren fand Schrodinger die dazu geeignete Eigenwertgleichung die als zeitunabhangige Schrodingergleichung bezeichnet wird Losungen dieser Gleichung sind Funktionen die in jedem Punkt die Amplitude der stehenden Welle angeben Fur ein System mit anziehendem Coulomb Potential erhielt Schrodinger Losungen in raumlich konzentrierter Form nur fur bestimmte Energiewerte unterhalb E 0 displaystyle E 0 nbsp mathematisch als Eigenwerte bezeichnet Im Fall des H Atoms stimmten sie genau mit den Energien der aus dem Bohrschen Atommodell bekannten stationaren Zustande uberein Grosse Amplituden haben diese Wellenfunktionen nur in einem Bereich von der Grosse des Atoms ausserhalb fallen sie exponentiell ab Aus der zeitunabhangigen Schrodingergleichung ergibt sich auf einfachem Weg die Verallgemeinerung zu einer Wellengleichung die auch bei nicht stationarem Verhalten erfullt sein muss die also eine Bewegungsgleichung darstellt und als zeitabhangige Schrodingergleichung bezeichnet wird Da diese Bewegungsgleichung im komplexen Raum formuliert werden muss ist ihre Losung im Allgemeinen eine Funktion mit komplexen Funktionswerten Schon deshalb kann ps r t displaystyle psi vec r t nbsp nicht unbedingt die Bedeutung einer realen physikalischen Grosse zukommen ps r t displaystyle psi vec r t nbsp ist in der Regel nicht messbar sondern dient nur der mathematischen Beschreibung des quantenmechanischen Zustands eines physikalischen Systems Ein detaillierter Hinweis darauf wie die Amplitude der Wellenfunktion mit der Anwesenheit von Teilchen verknupft ist ergibt sich wenn man ihre Veranderung durch eine Storung des Systems berechnet Die erfolgreiche Erklarung der Aufspaltung der Energieniveaus des H Atoms durch ein ausseres elektrisches Feld Starkeffekt sowie der Ubergangsraten bei der Absorption oder Emission entsprechender Lichtwellen leitete Schrodinger zu der Hypothese dass die Ladung des Elektrons nicht in einem Punkt konzentriert ist sondern proportional zur Grosse ps r t 2 displaystyle psi vec r t 2 nbsp uber den ganzen Raum verteilt ist Die Wellenmechanik zeigt gegenuber der kurz zuvor entwickelten Matrizenmechanik zwei zu Beginn wichtige Vorteile Sie erlaubt zum einen auf einfache Weise die Berechnung von instationaren Phanomenen also von Prozessen der Veranderung und sie eroffnet zum anderen die Moglichkeit sich die Wellenfunktion als eine raumliche Welle im dreidimensionalen Raum denken zu konnen also diejenigen Prozesse anschaulich zu verstehen die bei Quantensystemen von der Grosse der Atome ablaufen Der in der Einleitung erwahnte Streuzustand ist hierfur ein Beispiel Diese Veranschaulichung ist allerdings nur moglich wenn das betrachtete System so weit vereinfacht wird dass es nur ein einziges Teilchen enthalt Bei N Teilchen musste man sich ein Wellenfeld im 3N dimensionalen Raum vorstellen nicht N Wellenfelder unterscheidbarer Art im dreidimensionalen Raum Aus der Wellenfunktion lasst sich das zu erwartende Ergebnis jeder Messung berechnen allerdings oft nur als Wahrscheinlichkeitsverteilung vieler moglicher Messwerte Gerade die letztgenannte Einschrankung entspricht den Beobachtungen Misst man zum Beispiel im Beugungsversuch am Doppelspalt auf einem Schirm den Auftreffort von Elektronen die aus einer praktisch punktformigen Quelle einzeln emittiert wurden und einen Doppelspalt passiert haben findet man eine breite Verteilung obwohl alle Elektronen am Anfang im selben physikalischen Zustand gewesen sind der sich bis zum Auftreffen am Schirm auch in gleicher Weise entwickelt haben musste Zudem zeigt diese Verteilung dieselben Interferenzstreifen die fur die Interferenz von Wellen vorhergesagt wird wenn sie eine Wellenlange gemass den Einstein de Broglie Beziehungen haben Definition BearbeitenEntwicklungskoeffizienten des Zustandsvektors Bearbeiten Formal betrachtet sind die Wellenfunktionen die Entwicklungskoeffizienten des quantenmechanischen Zustandsvektors im Orts beziehungsweise Impulsraum Es ist in Dirac Notation ps x t x ps t ps p t p ps t displaystyle begin aligned psi vec x t amp langle x psi t rangle tilde psi vec p t amp langle p psi t rangle end aligned nbsp mit dem Zustandsvektor ps displaystyle psi rangle nbsp den Ortseigenkozustanden x displaystyle langle x nbsp den Impulseigenkozustanden p displaystyle langle p nbsp sodass gilt ps d 3 x x x ps d 3 x x ps x displaystyle psi rangle int mathrm d 3 vec x x rangle langle x psi rangle int mathrm d 3 vec x x rangle psi vec x nbsp ps d 3 p p p ps d 3 p p ps p displaystyle psi rangle int mathrm d 3 vec p p rangle langle p psi rangle int mathrm d 3 vec p p rangle tilde psi vec p nbsp Die Orts und Impulseigenzustande sind die Eigenzustande des Ortsoperators x displaystyle hat x nbsp beziehungsweise Impulsoperators p displaystyle hat p nbsp fur die x x x x displaystyle hat x x rangle x x rangle nbsp und p p p p displaystyle hat p p rangle p p rangle nbsp gilt Aus der Definition wird offensichtlich dass die Wellenfunktion im Orts sowie im Impulsraum einer Normierungsbedingung folgen da der Zustandsvektor bereits normiert ist 1 ps ps d 3 x ps x ps x d 3 p ps p ps p displaystyle 1 langle psi psi rangle int mathrm d 3 vec x psi dagger vec x psi vec x int mathrm d 3 vec p tilde psi dagger vec p tilde psi vec p nbsp Losung der Bewegungsgleichung Bearbeiten Von praktischerer Bedeutung sind die Wellenfunktionen als Losung der Bewegungsgleichungen im Orts oder Impulsraum Dabei macht man sich zunutze dass der Ortsoperator in der Ortsbasis ein Multiplikationsoperator und der Impulsoperator in der Ortsbasis ein Differentialoperator ist In der Impulsbasis sind die Rollen vertauscht dort ist der Ortsoperator ein Differentialoperator und der Impulsoperator ein Multiplikationsoperator Alle Bewegungsgleichungen der Quantenmechanik sind Wellengleichungen Die Schrodinger Gleichung lautet in der basisunabhangigen Dirac Notation i ℏ t ps p 2 2 m ps V x ps displaystyle mathrm i hbar partial t psi rangle frac hat p 2 2m psi rangle V hat x psi rangle nbsp und im Ortsraum i ℏ t ps x t ℏ 2 2 m D ps x t V x ps x t displaystyle mathrm i hbar partial t psi vec x t frac hbar 2 2m Delta psi vec x t V vec x psi vec x t nbsp mit der reduzierten Planck Konstanten ℏ displaystyle hbar nbsp dem Laplace Operator D displaystyle Delta nbsp der Masse des Teilchens m displaystyle m nbsp und einem ortsabhangigen Potential V x displaystyle V x nbsp alle im Rahmen dieses Artikels behandelten Eigenschaften der Wellenfunktion die die nichtrelativistische Schrodinger Gleichung lost lassen sich auf den relativistischen Fall der Klein Gordon oder der Dirac Gleichung verallgemeinern Obgleich die Schrodinger Gleichung im Gegensatz zu ihren relativistischen Aquivalenten keine Wellengleichung im mathematisch strengen Sinn darstellt ist eine Losung der Schrodinger Gleichung im Ortsraum bei verschwindendem Potential eine ebene Welle dargestellt durch die Funktion ps x t exp i w t k x displaystyle psi vec x t exp mathrm i omega t vec k cdot vec x nbsp Ihre Dispersionsrelation lautet w k ℏ k 2 2 m displaystyle omega vec k frac hbar vec k 2 2m nbsp mit der Kreisfrequenz w displaystyle omega nbsp und dem Wellenvektor k displaystyle vec k nbsp gegeben ist Da die Bewegungsgleichungen linear sind ist jede Superposition von Losungen wieder eine Losung Wellenfunktion im Impulsraum Bearbeiten Die Wellenfunktion im Impulsraum ps p displaystyle tilde psi vec p nbsp ist mit der Wellenfunktion im Ortsraum ps x displaystyle psi vec x nbsp uber eine Fourier Transformation verknupft Es gilt ps p t d 3 x ps x t e i p x displaystyle tilde psi vec p t int mathrm d 3 vec x psi vec x t mathrm e mathrm i vec p cdot vec x nbsp nebst der Ersetzung p ℏ k displaystyle vec p hbar vec k nbsp Aufgrund des Satzes von Plancherel ist die Fouriertransformation mit der Normierung vertraglich sodass die Wellenfunktion im Impulsraum ebenso normiert ist wie die Wellenfunktion im Ortsraum Beispiel Freies Teilchen BearbeitenDie Wellenfunktion ps x t displaystyle psi vec x t nbsp eines freien Teilchens kann als Fourierreihe uber ebene Wellen dargestellt werden ps x t d 3 k 2 p 3 A k e i w t k x displaystyle psi vec x t int frac mathrm d 3 vec k 2 pi 3 A vec k mathrm e mathrm i omega t vec k cdot vec x nbsp mit dem Ortsvektor x displaystyle vec x nbsp dem Wellenvektor k displaystyle vec k nbsp der Richtung und Wellenlange der Welle festlegt den vom Wellenvektor abhangigen komplexwertigen Amplituden A k displaystyle A vec k nbsp der Kreisfrequenz w k displaystyle omega vec k nbsp die die Schwingungsperiode der Welle beschreibt und mit dem Wellenvektor uber eine Dispersionsrelation verknupft ist Die Amplituden mussen so gewahlt werden dass die Normierung der Wellenfunktion gewahrleistet ist Das Betragsquadrat der Wellenfunktion ist durch ps x t 2 ps x t ps x t d 3 k 2 p 3 d 3 k 2 p 3 A k A k e i k k x e i w w t displaystyle begin aligned psi vec x t 2 amp psi dagger vec x t psi vec x t amp int frac mathrm d 3 vec k 2 pi 3 int frac mathrm d 3 vec k 2 pi 3 A dagger vec k A vec k mathrm e mathrm i vec k vec k cdot vec x mathrm e mathrm i omega omega t end aligned nbsp gegeben Eine Integration uber das gesamte Volumen ergibt mit der Darstellung der Dirac Distribution d 3 x e i k x d 3 k displaystyle textstyle int mathrm d 3 x mathrm e i vec k cdot vec x delta 3 vec k nbsp d 3 x ps x t 2 d 3 k 2 p 3 A k A k 1 displaystyle int mathrm d 3 vec x psi vec x t 2 int frac mathrm d 3 vec k 2 pi 3 A dagger vec k A vec k 1 nbsp Praktisch kann dies beispielsweise durch eine gaussformige Einhullende A k 1 2 p s 2 e k 2 2 s 2 1 2 displaystyle A vec k left frac 1 sqrt 2 pi sigma 2 mathrm e frac vec k 2 2 sigma 2 right 1 2 nbsp realisiert werden Durch die Wahl dieser Einhullenden wird ein Teilchen mit minimaler Orts Impuls Unscharfe und einem Erwartungswert des Impulses bei p 0 0 displaystyle vec p 0 0 nbsp beschrieben s displaystyle sigma nbsp ist dabei die Breite des Wellenpakets die gewissermassen angibt wie sich die Unscharfe auf den Orts und Impulserwartungswert verteilt Messungen in der Wellenmechanik BearbeitenEine Aussage im quantenmechanischen Messprozess lautet bei einer Messung erleidet die Wellenfunktion instantan einen Kollaps zu derjenigen Eigenfunktion des zur Messung zugehorigen Operators die zu dem durch die Messung festgestellten Eigenwert gehort Dieser Eigenwert ist das Ergebnis der Messung Die Wahrscheinlichkeit auf einen dieser Eigenwerte zu kollabieren ist in der Matrizenmechanik durch P ϕ ps 2 displaystyle P langle phi psi rangle 2 nbsp gegeben wobei ϕ displaystyle phi rangle nbsp der zum Eigenwert ϕ displaystyle phi nbsp gehorige Eigenzustand eines Operators F displaystyle Phi nbsp sei In der Wellenmechanik entspricht dies der Formulierung P d 3 x ϕ x x ps 2 d 3 x ϕ x ps x 2 displaystyle P left int mathrm d 3 vec x langle phi x rangle langle x psi rangle right 2 left int mathrm d 3 vec x phi dagger x psi x right 2 nbsp Das Skalarprodukt des Hilbertraums entspricht einer Integration uber den gesamten Raumbereich im Ortsraum Zwei Wellenfunktionen heissen orthogonal wenn das Integral uber den gesamten Ortsraum ihres Produkts verschwindet Die Wahrscheinlichkeit den Messwert ϕ displaystyle phi nbsp zu erhalten wenn das System durch die Wellenfunktion ps x displaystyle psi x nbsp beschrieben wird und ϕ x displaystyle phi x nbsp und ps x displaystyle psi x nbsp orthogonal sind ist dementsprechend Null Der Erwartungswert einer Messung im Zustand ps displaystyle psi rangle nbsp wird in der Matrizenmechanik durch F ps F ps displaystyle langle Phi rangle langle psi Phi psi rangle nbsp beschrieben Dies ubersetzt sich in der Wellenmechanik zu F d 3 x d 3 x ps x x F x x ps d 3 x d 3 x ps x F x x ps x displaystyle langle Phi rangle int mathrm d 3 vec x int mathrm d 3 vec x langle psi x rangle langle x Phi x rangle langle x psi rangle int mathrm d 3 vec x int mathrm d 3 vec x psi dagger vec x Phi x x psi vec x nbsp Dabei ist F x x displaystyle Phi x x nbsp der Operator in Ortsdarstellung Fur lokale Operatoren gilt F x x F x d 3 x x displaystyle Phi vec x vec x Phi vec x delta 3 vec x vec x nbsp und die doppelte Integration reduziert sich auf eine einfache F d 3 x ps x F x ps x displaystyle langle Phi rangle int mathrm d 3 vec x psi dagger vec x Phi vec x psi vec x nbsp Teilcheninterpretation BearbeitenDie physikalische Interpretation einer Wellenfunktion ist kontextabhangig Mehrere Beispiele werden unten angefuhrt gefolgt von einer Interpretation der oben beschriebenen drei Falle Ein Teilchen in einer Raumdimension Bearbeiten Die Wellenfunktion eines Teilchens im eindimensionalen Raum ist eine komplexe Funktion ps x displaystyle psi x nbsp uber der Menge der reellen Zahlen Das Betragsquadrat der Wellenfunktion ps 2 displaystyle psi 2 nbsp wird als Wahrscheinlichkeitsdichte der Teilchenposition interpretiert Die Wahrscheinlichkeit bei einer Messung das Teilchen im Intervall a b displaystyle a b nbsp zu finden ist folglich a b ps x 2 d x displaystyle int a b psi x 2 mathrm d x quad nbsp Dies fuhrt zu der Normierungsbedingung ps x 2 d x 1 displaystyle int infty infty psi x 2 mathrm d x stackrel 1 quad nbsp da eine Messung der Teilchenposition eine reelle Zahl ergeben muss Das heisst Die Wahrscheinlichkeit ein Teilchen an irgendeinem Ort zu finden ist gleich 1 Ein Teilchen in drei Raumdimensionen Bearbeiten Der dreidimensionale Fall ist analog zum Eindimensionalen Die Wellenfunktion ist eine komplexe Funktion ps x y z displaystyle psi x y z nbsp definiert uber dem dreidimensionalen Raum und ihr Betragsquadrat wird als dreidimensionale Wahrscheinlichkeitsdichte interpretiert Die Wahrscheinlichkeit bei einer Messung das Teilchen im Volumen R displaystyle R nbsp zu finden ist deshalb R ps x y z 2 d V displaystyle int R psi x y z 2 mathrm d V nbsp Die Normierungsbedingung ist analog zum eindimensionalen Fall ps x y z 2 d V 1 displaystyle int psi x y z 2 mathrm d V 1 nbsp wobei das Integral sich uber den gesamten Raum erstreckt Zwei unterscheidbare Teilchen in drei Raumdimensionen Bearbeiten In diesem Fall ist die Wellenfunktion eine komplexe Funktion von sechs Raumvariablen ps x 1 y 1 z 1 x 2 y 2 z 2 displaystyle psi x 1 y 1 z 1 x 2 y 2 z 2 nbsp und ps 2 displaystyle psi 2 nbsp ist die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Positionen beider Teilchen Die Wahrscheinlichkeit einer Positionsmessung beider Teilchen in den beiden jeweiligen Regionen R und S ist dann R S ps 2 d V 2 d V 1 displaystyle int R int S psi 2 mathrm d V 2 mathrm d V 1 nbsp wobei d V 1 d x 1 d y 1 d z 1 displaystyle mathrm d V 1 mathrm d x 1 mathrm d y 1 mathrm d z 1 nbsp und ebenso fur d V 2 displaystyle mathrm d V 2 nbsp Die Normierungsbedingung ist deshalb ps 2 d V 2 d V 1 1 displaystyle int psi 2 mathrm d V 2 mathrm d V 1 1 nbsp wobei das vorgestellte Integral uber den gesamten Bereich aller sechs Variablen reicht Dabei ist von entscheidender Bedeutung dass im Fall von Zwei Teilchen Systemen nur das System das aus beiden Teilchen besteht eine wohldefinierte Wellenfunktion haben muss Daraus ergibt sich dass es unmoglich sein kann eine Wahrscheinlichkeitsdichte fur Teilchen EINS zu definieren welche nicht ausdrucklich von der Position von Teilchen ZWEI abhangt Die Moderne Physik nennt dieses Phanomen Quantenverschrankung bzw Quanten Nichtlokalitat Ein Teilchen im eindimensionalen Impulsraum Bearbeiten Die Wellenfunktion eines eindimensionalen Teilchens im Impulsraum ist eine komplexe Funktion ps p displaystyle psi p nbsp definiert auf der Menge der reellen Zahlen Die Grosse ps 2 displaystyle psi 2 nbsp wird als Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion im Impulsraum interpretiert Die Wahrscheinlichkeit dass eine Impulsmessung einen Wert im Intervall a b displaystyle a b nbsp ergibt ist folglich a b ps p 2 d p displaystyle int a b psi p 2 mathrm d p quad nbsp Dies fuhrt zur Normierungsbedingung ps p 2 d p 1 displaystyle int infty infty psi p 2 mathrm d p 1 nbsp weil eine Messung des Teilchenimpulses immer eine reelle Zahl ergibt Spin Teilchen z B Elektron Bearbeiten Die Wellenfunktion eines Teilchens mit Spin ohne Berucksichtigung seiner raumlichen Freiheitsgrade ist ein Spalten Vektor ps c 1 c 2 displaystyle vec psi begin bmatrix c 1 c 2 end bmatrix nbsp Die Bedeutung der Komponenten des Vektors hangt von der verwendeten Basis ab typischerweise entsprechen c 1 displaystyle c 1 nbsp und c 2 displaystyle c 2 nbsp den Koeffizienten fur eine Ausrichtung des Spins in z displaystyle z nbsp Richtung spin up und entgegen der z displaystyle z nbsp Richtung spin down In der Dirac Notation ist dies ps c 1 z c 2 z displaystyle psi rangle c 1 mathord uparrow z rangle c 2 mathord downarrow z rangle nbsp Die Werte c 1 2 displaystyle c 1 2 nbsp und c 2 2 displaystyle c 2 2 nbsp werden dann als die Wahrscheinlichkeiten interpretiert dass der Spin bei einer Messung in z displaystyle z nbsp Richtung oder entgegen der z displaystyle z nbsp Richtung orientiert ist Dies fuhrt zur Normierungsbedingung c 1 2 c 2 2 1 displaystyle c 1 2 c 2 2 1 nbsp Siehe auch BearbeitenAustauschwechselwirkung Boson Teilchen mit symmetrischer Wellenfunktion unter Permutation Fermion Teilchen mit antisymmetrischer Wellenfunktion unter Permutation Literatur BearbeitenSchrodingers OriginalarbeitenErwin Schrodinger Quantisierung als Eigenwertproblem In Annalen der Physik Bd 79 1926 S 361 489 Bd 80 1926 S 437 und Bd 81 1926 S 109 Originalarbeiten Erwin Schrodinger Die Wellenmechanik Battenberg Stuttgart 1963 DNB 454485557 Dokumente der Naturwissenschaft Abteilung Physik Bd 3 Schrodingers Arbeiten zur Wellenmechanik Die Arbeiten zur Wellenmechanik sind auch nachgedruckt in Gunther Ludwig Hrsg Wellenmechanik Akademie Verlag Berlin 1970 DNB 458581941 Erwin Schrodinger Der Grundgedanke der Wellenmechanik In Was ist ein Naturgesetz Beitrage zum naturwissenschaftlichen Weltbild 5 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1997 ISBN 3 486 56293 2 doi 10 1002 phbl 19660220102 Erwin Schrodinger An undulatory theory of the mechanics of atoms and molecules In The Physical Review Bd 28 6 1926 S 1049Andere AutorenMax Born Quantenmechanik der stossvorgange Zeitschrift fur Physik 38 11 12 1926 S 803 827 Einzelnachweise Bearbeiten Dorato Mauro Laws of nature and the reality of the wave function In Synthese Band 192 Nr 10 2015 S 3179 3201 doi 10 1007 s11229 015 0696 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wellenfunktion amp oldid 238195709