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Dieser Artikel behandelt die Austauschwechselwirkung die bei der Berechnung der Energie eines Systems aus mehreren identischen Teilchen auftritt Zum Begriff der Austauschwechselwirkung in der Quantenfeldtheorie siehe Austauschteilchen Die Austauschwechselwirkung besser spricht man nur von der Austauschenergie oder allgemeiner vom Austauschterm erhoht oder erniedrigt die Energie eines physikalischen Systems aus mehreren wechselwirkenden identischen Teilchen gegenuber dem Wert der fur den Fall gelten wurde dass die Teilchen nicht identisch sondern unterscheidbar sind Die Austauschenergie wird nicht durch eine eigene Art der Wechselwirkung neben den fundamentalen Wechselwirkungen hervorgerufen sondern durch die besondere Art in der mehrere Teilchen einen verschrankten quantenmechanischen Zustand bilden wenn es sich um identische Teilchen handelt In der Atomhulle z B beruht die Austauschenergie hauptsachlich darauf dass die elektrostatische Abstossung zwischen zwei nicht unterscheidbaren Elektronen sich anders auswirkt als wenn es sich um unterscheidbare Teilchen handeln wurde Sie ergibt einen je nach Zustand verschieden grossen zusatzlichen Energiebeitrag der z B beim Atomaufbau und fur die chemische Bindung grosse Bedeutung hat und auch beim Zustandekommen des Ferromagnetismus eine Rolle spielt Entsprechende Austauschterme sind auch bei der Berechnung von Ubergangswahrscheinlichkeiten in Reaktionen und Wirkungsquerschnitten in Stossvorgangen zu berucksichtigen falls es sich um identische Teilchen handelt Je nach Teilchenart Boson oder Fermion kann dadurch beispielsweise bei Stossen die Wahrscheinlichkeit einer 90 Ablenkung um das Vierfache verstarkt oder im Gegenteil vollkommen unterdruckt werden Der Austauschterm ist der zusatzliche Summand der in quantenmechanischen Formeln fur Energie oder Ubergangswahrscheinlichkeit durch eine 2 Teilchen Wechselwirkung immer dann auftritt wenn es sich um zwei identische Teilchen handelt Wahrend die betreffende Wechselwirkung im ersten Summanden sich genau so auswirkt wie bei unterscheidbaren Teilchen sieht der neue Summand der Austauschterm so aus als ob die Wechselwirkung die beiden identischen Teilchen veranlasst hatte ihre Platze zu vertauschen was wegen deren Ununterscheidbarkeit aber denselben physikalischen Zustand darstellt Der erste Beitrag heisst auch direkter Term oder direktes Integral und stellt die direkte quantenmechanische Analogie zu dem Ergebnis dar das man nach der klassischen Physik fur die jeweilige Wechselwirkung erhalt Der zweite Beitrag heisst auch Austauschintegral und entspricht der eigentlichen Austauschenergie die kein klassisches Gegenstuck hat und ein rein quantenmechanisches Phanomen bildet Inhaltsverzeichnis 1 Beziehung zu Pauliprinzip Spin und Symmetrie der Wellenfunktion 2 Formale Uberlegungen 2 1 Zweiteilchenwellenfunktion 2 2 Direkter Term und Austauschterm bei Berechnung eines Erwartungswertes 2 3 Direkter Term und Austauschterm bei Berechnung einer Ubergangsamplitude 3 Austauschenergie der Elektronen im Heliumatom 3 1 Wellenfunktion fur zwei identische Teilchen 3 2 Aufspaltung je nach Symmetrie der Ortswellenfunktion 3 3 Beziehung zum Spin 3 4 Verallgemeinerung fur zweiatomige Molekule 4 Austauschterm bei der Streuung identischer Teilchen 5 Austauschenergie und magnetische Ordnung 6 Siehe auch 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseBeziehung zu Pauliprinzip Spin und Symmetrie der Wellenfunktion BearbeitenDie Austauschenergie oder der Austauschterm wird oft mit dem Pauli Prinzip in Zusammenhang gebracht ist aber ein davon unabhangiges eigenstandiges Phanomen Der Austauschterm tritt immer auf wenn die Berechnung einer bestimmten Wechselwirkung fur ein System mit zwei oder mehr identischen Teilchen durchgefuhrt wird Nur das Vorzeichen des Austauschterms hangt davon ab ob diese Teilchen dem Pauli Prinzip unterliegen oder nicht Fur Beispiele des Austauschterms mit und ohne Geltung des Pauli Prinzips siehe die Streuung zweier identischer Teilchen weiter unten Auch mit den Spins der betreffenden Teilchen wird der Austauschterm oft in Zusammenhang gebracht weil seine Auswirkungen in manchen Fallen so erscheinen als ob sie durch eine zusatzliche Wechselwirkung eigener Art zwischen den Spins hervorgerufen wurden Dies gilt z B bei der LS Kopplung der Elektronen in der Atomhulle oder beim Ferromagnetismus s unten Dieser Zusammenhang entsteht aber mittelbar aufgrund einer Verkettung von einzelnen Umstanden und ohne zusatzliche Wechselwirkung Der Austauschterm beruht allein auf der Ununterscheidbarkeit identischer Teilchen die in der Quantenmechanik auf besondere Weise berucksichtigt wird Berechnet man die Folge einer bestimmten Wechselwirkung z B die potentielle Energie aufgrund der elektrostatischen Abstossung zunachst fur zwei unterscheidbare Teilchen in wohlbestimmten Einteilchenzustanden so ergibt sich das quantenmechanische Analogon zum klassischen Ergebnis das hier auch als der direkte Term bezeichnet wird Fur ein Paar identischer Teilchen gilt jedoch dass an keiner Stelle festgelegt werden darf welches der Teilchen welchen der vorkommenden Einteilchenzustande einnimmt In der Folge sind fur das System mehrerer identischer Teilchen nur Zustandsvektoren moglich die beim Vertauschen zweier identischer Bosonen gleich bleiben symmetrische Wellenfunktion bzw beim Vertauschen zweier identischer Fermionen ihr Vorzeichen wechseln antisymmetrische Wellenfunktion Bei der Berechnung mit einer solchen Wellenfunktion erhalt man automatisch zusatzlich zum direkten Term den Austauschterm wobei je nach Symmetrie das Vorzeichen positiv oder negativ herauskommt Der Austauschterm hat ein Aussehen als wurde man die Ubergangsamplitude fur den Prozess berechnen in dem zwei unterscheidbare Teilchen aufgrund der gerade betrachteten Wechselwirkung gleichzeitig in den Einteilchenzustand des jeweils anderen uberwechseln Fur identische Teilchen ist so ein Prozess physikalisch sinnlos Formale Uberlegungen BearbeitenZweiteilchenwellenfunktion Bearbeiten Ausgangspunkt sind die Wellenfunktionen fur ein einzelnes Teilchen die mit ps x displaystyle psi mathbf x nbsp ϕ x displaystyle phi mathbf x nbsp bezeichnet werden wobei x displaystyle mathbf x nbsp fur samtliche Koordinaten steht gegebenenfalls auch des Spins Bei mehreren Teilchen werden deren Koordinaten durch einen unteren Index unterschieden x 1 x 2 displaystyle mathbf x 1 mathbf x 2 ldots nbsp Fur ein System aus zwei Teilchen geben die Funktionen f x 1 x 2 ps x 1 ϕ x 2 displaystyle varphi mathbf x 1 mathbf x 2 psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 nbsp diejenigen Zustande wieder in denen jedes der Teilchen einen bestimmten Zustand besetzt das Teilchen mit Koordinate x 1 displaystyle mathbf x 1 nbsp den Zustand ps displaystyle psi nbsp das mit Koordinate x 2 displaystyle mathbf x 2 nbsp den Zustand ϕ displaystyle phi nbsp Im Fall von identischen Teilchen fordert aber das Spin Statistik Theorem dass die Zweiteilchenwellenfunktion gegenuber Vertauschung der Teilchen symmetrisch bei Bosonen oder antisymmetrisch bei Fermionen ist PS x 1 x 2 PS x 2 x 1 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 pm Psi mathbf x 2 mathbf x 1 nbsp Daher muss die einfache Zweiteilchenwellenfunktion verschrankt werden und lautet richtig PS x 1 x 2 f x 1 x 2 f x 2 x 1 ps x 1 ϕ x 2 ϕ x 1 ps x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 varphi mathbf x 1 mathbf x 2 pm varphi mathbf x 2 mathbf x 1 psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 pm phi mathbf x 1 psi mathbf x 2 nbsp Der hier weggelassene Normierungsfaktor hat den Wert 1 2 displaystyle 1 sqrt 2 nbsp wenn ps x displaystyle psi mathbf x nbsp und ϕ x displaystyle phi mathbf x nbsp normiert und orthogonal sind Fur den Zustand PS x 1 x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 nbsp zweier identischer Teilchen kann man noch sagen dass die beiden Einteilchenzustande ps x displaystyle psi mathbf x nbsp ϕ x displaystyle phi mathbf x nbsp von je einem Teilchen besetzt sind aber nicht mehr welches von ihnen welchen der Zustande besetzt Direkter Term und Austauschterm bei Berechnung eines Erwartungswertes Bearbeiten Bei der Berechnung des Erwartungswerts eines Operators treten wegen der Zerlegung von PS displaystyle Psi nbsp zwei Summanden auf PS x 1 x 2 O PS x 1 x 2 D A displaystyle langle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 hat O Psi mathbf x 1 mathbf x 2 rangle D pm A nbsp der direkte Term D ps x 1 ϕ x 2 O ps x 1 ϕ x 2 displaystyle D langle psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 hat O psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 rangle nbsp der Austauschterm A ϕ x 1 ps x 2 O ps x 1 ϕ x 2 displaystyle A langle phi mathbf x 1 psi mathbf x 2 hat O psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 rangle nbsp Mit jeder der einfachen Produktfunktionen f x 1 x 2 displaystyle varphi mathbf x 1 mathbf x 2 nbsp bzw f x 2 x 1 displaystyle varphi mathbf x 2 mathbf x 1 nbsp von oben hatte sich nur der direkte Term ergeben Wenn der Operator O displaystyle hat O nbsp die potentielle Energie des einen Teilchens im Feld des anderen beschreibt z B die Coulomb Abstossung zwischen zwei Elektronen entspricht der direkte Term genau dem klassisch erwarteten Ergebnis fur die potentielle Energie der einen Ladungswolke im Feld der anderen Der Austauschterm kommt nur durch die Verschrankung zustande und hat die Form der Ubergangsamplitude fur den Prozess in dem die beiden Teilchen durch ihre Wechselwirkung O displaystyle hat O nbsp ihre Zustande tauschen vgl das Matrixelement in Fermis Goldener Regel Der Austauschterm tritt bei Bosonen mit positivem Vorzeichen auf bei Fermionen mit negativem Direkter Term und Austauschterm bei Berechnung einer Ubergangsamplitude Bearbeiten Ein Ubergang PS x 1 x 2 PS x 1 x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 rightarrow Psi mathbf x 1 mathbf x 2 nbsp fuhre von einem Zweiteilchenzustand PS x 1 x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 nbsp in einen anderen der ebenfalls aus zwei Einteilchenzustanden gebildet sei PS x 1 x 2 ps x 1 ϕ x 2 ϕ x 1 ps x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 pm phi mathbf x 1 psi mathbf x 2 nbsp Ein Beispiel ist der Stoss zweier Teilchen Im Schwerpunktsystem also vom ruhenden Schwerpunkt aus betrachtet fliegen sie im Anfangszustand PS x 1 x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 nbsp aus entgegengesetzter Richtung aufeinander zu Im Endzustand PS x 1 x 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 nbsp fliegen sie auseinander ebenfalls in entgegengesetzter Richtung aber langs einer anderen Achse die durch den beobachteten Ablenkwinkel vorgegeben ist Steht O displaystyle hat O nbsp fur die Wechselwirkung der beiden Teilchen miteinander wird die Ubergangswahrscheinlichkeit aus dem Matrixelement gebildet s Fermis Goldene Regel Das Matrixelement die Ubergangsamplitude besteht aus zwei Amplituden die koharent bei Bosonen addiert bei Fermionen subtrahiert werden bevor zur Ermittlung der Ubergangswahrscheinlichkeit bzw des Differentiellen Wirkungsquerschnitts das Betragsquadrat gebildet wird PS x 1 x 2 O PS x 1 x 2 D A displaystyle langle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 hat O Psi mathbf x 1 mathbf x 2 rangle D pm A nbsp direkter Term D ps x 1 ϕ x 2 O ps x 1 ϕ x 2 displaystyle D langle psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 hat O psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 rangle nbsp Austauschterm A ϕ x 1 ps x 2 O ps x 1 ϕ x 2 displaystyle A langle phi mathbf x 1 psi mathbf x 2 hat O psi mathbf x 1 phi mathbf x 2 rangle nbsp Am Index der Koordinaten ist abzulesen dass der direkte Term den Prozess beschreibt wo gleichzeitig das eine Teilchen von ps displaystyle psi nbsp in ps displaystyle psi nbsp ubergeht und das andere von ϕ displaystyle phi nbsp in ϕ displaystyle phi nbsp Der Austauschterm gehort zum Prozess mit vertauschten Endzustanden ps ϕ displaystyle psi rightarrow phi nbsp und ϕ ps displaystyle phi rightarrow psi nbsp Bei unterscheidbaren Teilchen waren das alternative sich gegenseitig ausschliessende Prozesse die in einem geeigneten Experiment einzeln gemessen werden konnen Bei identischen Teilchen aber kann wegen ihrer Ununterscheidbarkeit prinzipiell durch keine Messung unterschieden werden ob die Teilchen im Experiment den direkten Prozess oder den Austauschprozess gemacht haben Fur identische Teilchen stellen diese beiden Wege nicht einmal echte einander ausschliessende Alternativen dar denn ihre Amplituden interferieren miteinander Das Summieren bzw Subtrahieren der beiden Amplituden vor der Bildung des Betragsquadrats ist eine koharente Uberlagerung die das gleichzeitige Vorliegen beider Werte voraussetzt Austauschenergie der Elektronen im Heliumatom BearbeitenWellenfunktion fur zwei identische Teilchen Bearbeiten Fur die beiden Elektronen werden nur die Coulomb Wechselwirkungen mit dem Kern und untereinander berucksichtigt wahrend die mit dem Spin zusammenhangenden Energien bzw Krafte wegen Geringfugigkeit vernachlassigt werden Dann ist das raumliche Verhalten der Elektronen unabhangig vom Verhalten ihrer Spins und die Zweiteilchenwellenfunktionen konnen in der Produktform PS x 1 x 2 F r 1 r 2 x S s z 1 s z 2 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 Phi vec r 1 vec r 2 cdot chi S s z1 s z2 nbsp angesetzt werden Darin ist x r s z displaystyle mathbf x mathord vec r s z nbsp der vollstandige Koordinatensatz eines Elektrons mit r x y z displaystyle vec r x y z nbsp als Ortskoordinate und s z 1 2 displaystyle s z pm frac 1 2 nbsp als Koordinate fur die Spinausrichtung F r 1 r 2 displaystyle Phi vec r 1 vec r 2 nbsp ist die Ortswellenfunktion x S s z 1 s z 2 displaystyle chi S s z1 s z2 nbsp die Spinfunktion fur die beiden Teilchen Da Elektronen Fermionen sind muss der Gesamtzustand antisymmetrisch gegen Teilchenvertauschung sein PS x 1 x 2 PS x 2 x 1 displaystyle Psi mathbf x 1 mathbf x 2 Psi mathbf x 2 mathbf x 1 nbsp Das geht nur wenn entweder F r 1 r 2 displaystyle Phi vec r 1 vec r 2 nbsp antisymmetrisch und x S s z 1 s z 2 displaystyle chi S s z1 s z2 nbsp symmetrisch ist oder umgekehrt Mischformen kann es nicht geben Die Ortsfunktion F r 1 r 2 displaystyle Phi vec r 1 vec r 2 nbsp wird aus zwei Orbitalen f A r f B r displaystyle varphi A vec r varphi B vec r nbsp aufgebaut wie sie sich im Coulomb Feld des Kerns bilden Fur unterscheidbare Teilchen ware einfach F r 1 r 2 f A r 1 f B r 2 displaystyle Phi vec r 1 vec r 2 varphi A vec r 1 varphi B vec r 2 nbsp anzusetzen weil feststeht dass Teilchen 1 im Orbital f A displaystyle varphi A nbsp sitzt und Teilchen 2 in f B displaystyle varphi B nbsp Damit aber entweder die eine oder die andere der wegen der Ununterscheidbarkeit der Teilchen geforderten Symmetrien entsteht muss die gesamte Ortsfunktion folgende Form haben F r 1 r 2 f A r 1 f B r 2 f B r 1 f A r 2 displaystyle Phi vec r 1 vec r 2 varphi A vec r 1 varphi B vec r 2 pm varphi B vec r 1 varphi A vec r 2 nbsp Anm Ein Normierungsfaktor 1 2 displaystyle sqrt tfrac 1 2 nbsp ist hier und im Folgenden wegen besserer Ubersichtlichkeit fortgelassen Fur den antisymmetrischen Fall muss die Wahl f A f B displaystyle varphi A varphi B nbsp ausgeschlossen werden Pauliprinzip Aufspaltung je nach Symmetrie der Ortswellenfunktion Bearbeiten Ohne Wechselwirkung der beiden Elektronen untereinander hatten He Atome mit symmetrischem und antisymmetrischem Ortszustand dieselbe Energie sie wurden ein entartetes Energieniveau des Atoms bilden Als Wechselwirkung zwischen den Elektronen wird nun allein das Coulombpotential O e 2 4 p e 0 r 1 r 2 displaystyle hat O e 2 4 pi varepsilon 0 vec r 1 vec r 2 nbsp angesetzt das nicht auf die Spins wirkt Dadurch verschiebt sich die Energie des Zustands um den Erwartungswert PS O PS F O F x 1 x displaystyle langle Psi hat O Psi rangle langle Phi hat O Phi rangle langle chi hat 1 chi rangle nbsp Der Faktor x 1 x displaystyle langle chi hat 1 chi rangle nbsp ist 1 der Faktor F O F D A displaystyle langle Phi hat O Phi rangle D pm A nbsp besteht wie weiter oben erwahnt aus zwei Termen erstens dem direkten Term D f A r 1 f B r 2 O f A r 1 f B r 2 d 3 r 1 d 3 r 2 e 2 4 p e 0 f A r 1 2 f B r 2 2 r 1 r 2 displaystyle D langle varphi A vec r 1 varphi B vec r 2 hat O varphi A vec r 1 varphi B vec r 2 rangle iint d 3 r 1 d 3 r 2 frac e 2 4 pi varepsilon 0 frac varphi A vec r 1 2 varphi B vec r 2 2 vec r 1 vec r 2 nbsp sowie zweitens dem Austauschterm A f B r 1 f A r 2 O f A r 1 f B r 2 d 3 r 1 d 3 r 2 e 2 4 p e 0 f A r 1 f B r 1 f B r 2 f A r 2 r 1 r 2 displaystyle A langle varphi B vec r 1 varphi A vec r 2 hat O varphi A vec r 1 varphi B vec r 2 rangle iint d 3 r 1 d 3 r 2 frac e 2 4 pi varepsilon 0 frac varphi A vec r 1 varphi B vec r 1 varphi B vec r 2 varphi A vec r 2 vec r 1 vec r 2 nbsp Der direkte Term gibt das Ergebnis wieder das der klassischen Vorstellung von zwei sich abstossenden Ladungswolken mit den raumlichen Dichten f A 2 f B 2 displaystyle varphi A 2 varphi B 2 nbsp entspricht Das ware fur zwei unterscheidbare Teilchen auch schon das Endergebnis Wegen der Ununterscheidbarkeit der beiden Elektronen kommt jedoch der Austauschterm hinzu und zwar je nach der Symmetrie der Ortsfunktion F displaystyle Phi nbsp mit positivem oder negativem Vorzeichen Zwar gilt fur den Austauschterm A 0 displaystyle A 0 nbsp wenn sich die Orbitale f A r displaystyle varphi A vec r nbsp und f B r displaystyle varphi B vec r nbsp nicht uberlappen weshalb man die durch die Coulombabstossung entstehende Austauschwechselwirkung bei raumlich weit getrennten Elektronen i a nicht zu betrachten braucht Fur Orbitale im selben Atom gilt aber stets A gt 0 displaystyle A gt 0 nbsp Dies ergibt z B bei Anwendung auf die 3d Orbitale gewisser Verbindungen die sog Hundsche Regel eine Art inneratomaren Ferromagnetismus genauer Paramagnetismus Als Folge wird das entartete Energieniveau des Atoms in zwei Niveaus aufgespalten obwohl die von den Teilchen besetzten Orbitale in beiden Niveaus die gleichen geblieben sind Die gunstigere also niedrigere Energie D A displaystyle D mathord A nbsp gehort zum antisymmetrischen Ortszustand die hohere D A displaystyle D mathord A nbsp zum symmetrischen Qualitative Ursache ist dass im antisymmetrischen Ortszustand die beiden Elektronen nicht am selben Ort r 2 r 1 r displaystyle vec r 2 vec r 1 vec r nbsp anzutreffen sind denn aus F r 2 r 1 F r 1 r 2 displaystyle Phi vec r 2 vec r 1 mathord Phi vec r 1 vec r 2 nbsp folgt F r r 0 displaystyle Phi vec r vec r mathord 0 nbsp Die Coulomb Abstossung ist daher vermindert was energetisch gunstig ist Konkret besagt die angegebene Regel dass es um einen Betrag der Grosse 2A auf Englisch Hund s Rule exchange energy genannt energetisch gunstiger ist zwei Elektronen bei parallelem Spin in verschiedene d Orbitale zu platzieren statt sie in ein und demselben d Orbital unterzubringen wobei dann ihre Spinfunktion nicht mehr symmetrisch ware parallele Spins sondern antisymmetrisch sein muss Da es insgesamt funf verschiedene paarweise orthogonale d Orbitale gibt ist der maximale inneratomare Magnetismus bei den 3d Ionen fur Mn mit einem magnetischen Moment von funf Bohr schen Einheiten erreicht wahrend Cr und Fe vier Einheiten besitzen Dabei wird ausgenutzt dass Mangan funf Chrom vier Eisen aber sechs 3d Elektronen unterbringen muss Beziehung zum Spin Bearbeiten Im Hamiltonoperator des Atoms soweit hier betrachtet treten die Spins nicht auf Dennoch werden die beiden Niveaus die sich durch die Aufspaltung aufgrund der Elektron Elektron Wechselwirkung gebildet haben durch verschiedene Quantenzahlen S displaystyle S nbsp fur den Gesamtspin gekennzeichnet Der Grund ist dass zu einer symmetrischen bzw antisymmetrischen Ortsfunktion F displaystyle Phi nbsp immer eine entgegengesetzt symmetrische Spinfunktion x displaystyle chi nbsp gehort und dass diese im Fall von zwei Teilchen mit Spin 1 2 displaystyle frac 1 2 nbsp je nach Symmetrie immer einen definierten Gesamtspin besitzt entweder S 0 displaystyle S 0 nbsp oder S 1 displaystyle S 1 nbsp s Zwei gleiche Teilchen mit Spin 1 2 Nach ihrem Entartungsgrad hinsichtlich der Spinorientierung heissen Zustande mit S 0 displaystyle S 0 nbsp Singulettzustande die mit S 1 displaystyle S 1 nbsp Triplettzustande Fur die Energieniveaus des He Atoms folgt dass die Elektronen wenn sie in zwei voneinander verschiedenen Einteilchenorbitalen sitzen je ein Singulettniveau und ein Triplettniveau bilden wobei das Triplettniveau d h symmetrisch bei Vertauschung der Spins antisymmetrisch im Ort tiefer liegt als der entsprechende Singulettzustand Ein Sonderfall ergibt sich wenn beide Elektronen dasselbe Orbital f A f B displaystyle varphi A mathord varphi B nbsp besetzen denn dazu existiert nur die symmetrische Ortswellenfunktion Ein Standardbeispiel ist die Konfiguration 1s2 des Grundzustands im Helium Atom Der Gesamtspin ist zu S 0 displaystyle S mathord 0 nbsp festgelegt eine Aufspaltung tritt nicht ein Insgesamt fuhrt die elektrostatische Abstossung mittels der quantenmechanischen Austauschwechselwirkung zu der paradoxen Folge dass die Spinquantenzahl einen bestimmenden Einfluss auf das Niveauschema erhalt ohne dass die mit dem Elektronenspin verbundene magnetische Wechselwirkung uberhaupt betrachtet wird Historisch wurden an diesem konkreten Beispiel 1926 diese Zusammenhange von Werner Heisenberg entdeckt 1 Verallgemeinerung fur zweiatomige Molekule Bearbeiten Mit welchem Vorzeichen der Austauschterm bei Energieberechnungen in zweiatomigen Molekulen eingeht hangt von den Umstanden ab z B ergibt bei Elektronen das sind Fermionen eine symmetrische Ortsfunktion eines zweifachen Vektorensatzes eine Art Singulett Grundzustand antisymmetrische Spinfunktion symmetrische Ortsfunktion homoopolare s Bindung Dieser Zustand ist im Allgemeinen energetisch besonders begunstigt zweiatomige Molekule sind meist diamagnetisch wahrend der alternative Triplettzustand Parallelstellung der atomaren Spins p Bindung eine antisymmetrische Ortsfunktion energetisch bevorzugt was bei paramagnetischen Molekulen vorkommt z B bei O2 Im letztgenannten Fall geht es z B um die Vertauschung zweier Elektronen von denen sich eines im px Orbital das andere im py Orbital befindet Bei Bosonen gehort dagegen zu einer symmetrischen bzw antisymmetrischen Ortsfunktion auch eine symmetrische bzw antisymmetrische Spinfunktion Auch dort konkurrieren aber bei Energieberechnungen beide Vorzeichen wobei es u a auf das sog Uberlappungsintegral der Wellenfunktionen ankommt Austauschterm bei der Streuung identischer Teilchen BearbeitenBei einem Stoss s o zweier identischer Teilchen unterscheiden sich der direkte und der Austauschterm nur dadurch dass wenn der eine die Ablenkung um den Winkel 8 displaystyle theta nbsp beschreibt dann der andere die Ablenkung um den Winkel p 8 displaystyle pi theta nbsp immer im Schwerpunktsystem Insbesondere sind beide Terme gleich bei Ablenkung um 90 Im Fall dass sie voneinander subtrahiert werden also bei antisymmetrischer Ortswellenfunktion ist die Ubergangsamplitude daher Null d h Ablenkung um 90 ist in diesem Fall vollkommen unmoglich Im anderen Fall symmetrische Ortswellenfunktion wird die Ubergangsamplitude genau verdoppelt die Haufigkeit der Ablenkungen um 90 also wegen des Betragsquadrats vervierfacht gegenuber dem Fall nicht identischer Teilchen Diese uberraschenden Folgen der quantenmechanischen Formeln wurden erstmals 1930 von Nevill Mott vorhergesagt 2 und kurz darauf experimentell bestatigt Bemerkenswert ist hierbei dass diese Abweichungen vom klassisch erwarteten Verhalten einzig von der Ununterscheidbarkeit der beiden Stosspartner herruhren und von allen weiteren Einzelheiten des untersuchten Prozesses wie Teilchenart Kraftgesetz Energie vollig unabhangig sind Das heisst diese Effekte zeigen sich unverandert auch dann wenn sie bei geringer Energie und grossem Abstand der Reaktionspartner also im klassischen Grenzfall nach dem Korrespondenzprinzip nicht zu erwarten sind Austauschenergie und magnetische Ordnung BearbeitenDie Austauschenergie die von der elektrostatischen Abstossung der Elektronen herruhrt wirkt nur zwischen zwei Elektronen mit uberlappender Aufenthaltswahrscheinlichkeit Dies konnen neben Elektronen desselben Atoms aber auch Elektronen benachbarter Atome oder in Metallen sogar delokalisierte Elektronen des Leitungsbands sein Zu den Folgen gehort in der Chemie die sterische Hinderung in der Festkorperphysik die langreichweitige magnetische Ordnung in den magnetischen Materialien s z B Heisenberg Modell Ising Modell Da die aufgespaltenen Niveaus von je zwei Elektronen wie oben beim He Atom beschrieben verschiedenen Gesamtspin S 2 s 1 s 2 2 displaystyle hat vec S 2 hat vec s 1 hat vec s 2 2 nbsp haben kann man dieselbe Aufspaltung auch mithilfe eines geeigneten Faktors vor dem Operator s 1 s 2 1 2 S 2 s 1 2 s 2 2 displaystyle hat vec s 1 cdot hat vec s 2 frac 1 2 hat vec S 2 hat vec s 1 2 hat vec s 2 2 nbsp erzeugen Dieser Faktor wird gewohnlich mit J 1 2 displaystyle J 1 2 nbsp abgekurzt und als Austauschwechselwirkung oder energie bezeichnet Diese Bezeichnung hat hier auch einen zweiten Sinn man schreibt den Operator s 1 s 2 1 2 s 1 s 2 s 1 s 2 s 1 z s 2 z displaystyle hat vec s 1 cdot hat vec s 2 frac 1 2 hat s 1 cdot hat s 2 hat s 1 cdot hat s 2 hat s 1z cdot hat s 2z nbsp mit s s x i s y displaystyle s pm s x pm is y nbsp und wendet ihn auf einen Zustand an in dem ein Elektron den Spin nach oben und das andere nach unten ausgerichtet hat Dieser Zustand wird durch die Auf und Absteigeoperatoren s displaystyle hat s pm nbsp in den Zustand mit vertauschten Spinorientierungen umgewandelt Der Vorgang beschreibt also einen Spinaustausch Bei den Atomen mit magnetischem Dipolmoment die auf den Gitterplatzen eines Festkorpers sitzen ist die effektive Austauschwechselwirkung der Elektronen verschiedener Atome vom Atomabstand abhangig und kann auch das Vorzeichen wechseln Wenn entgegen den magnetischen Kraften zwischen den benachbarten Dipolen die Parallelstellung energetisch gunstig ist bildet sich ein Ferromagnet Ist die Antiparallelstellung gunstig bildet sich ein Antiferromagnet In Metallen sind die Elektronen des Leitungsbands wesentlich daran beteiligt z B Eisen Kobalt und Nickel ferromagnetisch Mangan antiferromagnetisch Bei alternierendem Vorzeichen konnen magnetische Spiralstrukturen entstehen z B Chrom Terbium Bei konkurrierenden Vorzeichen Anm 1 der effektiven Austauschenergie und ungeordneter Anordnung der Atome z B EuxSr1 xS Legierungen mit 0 13 lt x lt 0 65 erhalt man Spinglaser 3 Siehe auch BearbeitenMagnetische Ordnung Antiferromagnetismus Ferrimagnetismus Holstein Herring Methode Spindichtewelle Superaustausch Heitler London TheorieAnmerkungen Bearbeiten Bei dem Ferromagneten EuS ist die effektive Austauschenergie von einem magnetischen Atom Eu zu den nachsten Eu Nachbarn positiv aber zu den ubernachsten Eu Nachbarn doppelt so stark und negativ Einzelnachweise Bearbeiten Werner Heisenberg Mehrkorperproblem und Resonanz in der Quantenmechanik Zeitschr f Phys A 38 6 1926 411 426 Nevill F Mott The Collision between Two Electrons Proceedings of the Royal Society Bd A 126 1930 S 259 267 K H Fischer J A Hertz Spin Glasses Cambridge University Press 1992 ISBN 0 521 34296 1 S 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austauschwechselwirkung amp oldid 232286992