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Der Begriff Spindichtewelle SDW beschreibt den Zustand der Leitungselektronen mancher Metalle oder Supraleiter bei denen die Dichte der Elektronenspins wellenformig moduliert ist Im Gegensatz zu Spinwellen Magnonen handelt es sich bei Spindichtewellen nicht um Anregungen sondern um eine Eigenschaft des Grundzustandes des Systems Inhaltsverzeichnis 1 Vergleich mit Antiferromagneten 2 Vergleich mit Ladungsdichtewellen 3 Auftreten 4 Bei Hochtemperatur Supraleitern 5 LiteraturVergleich mit Antiferromagneten BearbeitenSpindichtewellen ahneln dem Grundzustand von Antiferromagneten bei denen ebenfalls der Spin von Atom zu Atom unterschiedlich ist Bei Antiferromagneten ist der Spin der Atome meist abwechselnd aufwarts und abwarts gerichtet dies konnte man als Spezialfall einer Spindichtewelle sehen deren Wellenlange doppelt so gross ist wie der Abstand zwischen den Atomlagen die Atome einer Lage sind an der Position des Wellenbergs maximaler Spin in eine Richtung die Atome der nachsten Lage beim Wellental maximaler Spin in Gegenrichtung Bei Spindichtewellen dagegen ist die Wellenlange im Allgemeinen inkommensurabel zum Atomgitter also kein ganzzahliges oder rationales Vielfaches der Atom oder Lagenabstande Die Spins sind wie auch in einfachen Antiferromagneten nur entlang einer Achse ausgerichtet Vergleich mit Ladungsdichtewellen BearbeitenSpindichtewellen ahneln den Ladungsdichtewellen beide resultieren aus einer Instabilitat des Elektronengases bei beiden wird die Wellenlange durch die Fermiflache der Leitungselektronen bestimmt und bei beiden ist die Wellenlange im Allgemeinen inkommensurabel zum Gitter Bei Werten des Elektronen Impulses die der Wellenlange entsprechen kommt es zu einer kleinen Bandlucke Im Gegensatz zu Ladungsdichtewellen ist bei Spindichtewellen jedoch die gesamte Ladungsdichte konstant die Anderung der Dichte der Elektronen mit den unterschiedlichen Spinrichtungen Spin aufwarts und Spin abwarts erfolgt also gegenlaufig Auftreten BearbeitenSpindichtewellen treten u a auf beim Metall Chrom unterhalb der Neel Temperatur von 311 K bei vielen Chromlegierungen beim Bechgaard Salz TMTSF 2PF6 einem organischen Leiter unter 12 K Bei Hochtemperatur Supraleitern BearbeitenAuch bei Hochtemperatur Supraleitern wurden Spindichtewellen beobachtet und es wurde spekuliert ob sie in diesen Materialien fur das Auftreten der Supraleitung verantwortlich sein konnen Die Idee dahinter ist dass eine bewegte Ladung die Spinorientierung der Atome im supraleitenden Zustand umkippen lasst Auf seinem Weg durch den Festkorper erzeugt die Ladung also einen kurzfristigen Spinflip bei den benachbarten Atomen der einen weiteren Ladungstrager anzieht So wurde die Kopplung der beiden Ladungstrager durch den Spinflip anstelle der Phononen vermittelt Literatur BearbeitenGeorge Gruner The dynamics of spin density waves In Reviews of Modern Physics Vol 66 1994 S 1 24 Uberblicksartikel mit Schwerpunkt Spindichtewellen in TMTSF 2PF6 doi 10 1103 RevModPhys 66 1 Eric Fawcett Spin density wave antiferromagnetism in chromium In Reviews of Modern Physics Vol 60 1988 S 209 283 doi 10 1103 RevModPhys 60 209 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spindichtewelle amp oldid 195676209