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Die nach Friedrich Hund benannten Hundschen Regeln machen eine Aussage daruber in welcher Drehimpulskonfiguration die Elektronen in den Orbitalen eines Atoms im Grundzustand vorliegen Diese Regeln gelten dabei im Rahmen der LS Kopplung die insbesondere fur leichte Elemente erfullt ist Aber auch fur schwerere Atome konnen die Regeln gute Ergebnisse erzielen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Russell Saunders Kopplung LS Kopplung 3 Die Regeln 3 1 Erste Hundsche Regel 3 2 Zweite Hundsche Regel 3 3 Dritte Hundsche Regel 3 4 Vierte Hundsche Regel 4 Die Hundsche Regel der Chemie 5 Anwendung 6 Zur Entstehung der Hundschen Regeln 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenWill man den Aufbau der Elektronenhulle eines Atoms mit Z displaystyle Z nbsp Elektronen theoretisch bestimmen so muss im Prinzip die Schrodingergleichung fur dieses Problem gelost werden Dies ist analytisch jedoch nur moglich wenn man die elektrostatische Wechselwirkung der Elektronen untereinander vernachlassigt siehe Drei Korper Problem Stattdessen verwendet man naherungsweise ein abgeschirmtes Coulombpotential fur die Wechselwirkung zwischen Elektronen und Kern um der abgeschwachten Anziehung von ausseren Elektronen gerecht zu werden Eine derartige Rechnung beschreibt die Hohe der Energieniveaus hinreichend gut liefert jedoch nur eine Abhangigkeit von der Hauptquantenzahl n displaystyle n nbsp und der Nebenquantenzahl l displaystyle l nbsp mit l lt n displaystyle l lt n nbsp Jede solche Unterschale kann mit 2 2 l 1 displaystyle 2 2l 1 nbsp Elektronen gefullt werden die sich nach dem Pauli Prinzip in der magnetischen Quantenzahl m l displaystyle m l nbsp oder der Spinquantenzahl m s displaystyle m s nbsp unterscheiden mussen Um den Grundzustand des Atoms zu ermitteln stellt man sich nach dem Aufbauprinzip vor die Energieniveaus nacheinander vom niedrigsten angefangen mit Elektronen zu besetzen Sind nicht ausreichend Elektronen ubrig um das hochste Energieniveau komplett zu fullen so ergibt sich ein Zuordnungsproblem Da es energetisch gleichgultig ist welche magnetische oder Spinquantenzahl die Elektronen auf einer Unterschale annehmen konnten theoretisch beliebige erlaubte Werte vergeben werden Man nennt einen solchen Grundzustand entartet In der Praxis stellt man z B durch Messen der magnetischen Suszeptibilitat fest dass die Zuordnung energetisch nicht gleichgultig ist Die Entartung des Grundzustandes ist also ein Artefakt aus der oben erwahnten Vernachlassigung der Elektron Elektron Wechselwirkung Um nun eine theoretische Vorhersage uber die Elektronenverteilung auf magnetische und Spinquantenzahl treffen zu konnen genugt ein Satz aus simplen Regeln den Hundschen Regeln Russell Saunders Kopplung LS Kopplung Bearbeiten Hauptartikel LS Kopplung Die magnetischen Momente von Bahndrehimpuls L und Spin S der Elektronen eines Atoms wechselwirken nicht separat sondern durch Addition zu einem Gesamtdrehimpuls als Ganzes mit einem externen Magnetfeld Wenn dabei die Coulomb Wechselwirkung der Elektronen untereinander gross gegenuber ihrer eigenen Spin Bahn Wechselwirkung ist kann man den Gesamtdrehimpuls im Rahmen der L S displaystyle LS nbsp oder auch Russell Saunders Kopplung nach Henry Norris Russell und Frederick Albert Saunders 1 bestimmen Hierbei gelten folgende Regeln Die Bahndrehimpulse l i displaystyle boldsymbol l i nbsp der Elektronen addieren sich zum GesamtbahndrehimpulsL i l i displaystyle boldsymbol L sum i boldsymbol l i nbsp dd mit L 2 L L 1 ℏ 2 displaystyle boldsymbol L 2 L L 1 hbar 2 nbsp Die Spins s i displaystyle boldsymbol s i nbsp der Elektronen addieren sich zum GesamtspinS i s i displaystyle boldsymbol S sum i boldsymbol s i nbsp dd mit S 2 S S 1 ℏ 2 displaystyle boldsymbol S 2 S S 1 hbar 2 nbsp Gesamtbahndrehimpuls und Gesamtspin addieren sich zum GesamtdrehimpulsJ L S displaystyle boldsymbol J boldsymbol L boldsymbol S nbsp dd mit J 2 J J 1 ℏ 2 displaystyle boldsymbol J 2 J J 1 hbar 2 nbsp und J z M J ℏ M J J J 1 J displaystyle J z M J hbar M J in J J 1 ldots J nbsp Statt der bisherigen fur jedes Elektron separaten Beschreibung seines Zustandes durch die Quantenzahlen l s 1 2 m l m s displaystyle l s 1 2 m l m s nbsp hat man nun die neuen Quantenzahlen L S J M J displaystyle L S J M J nbsp fur das elektronische Gesamtsystem Sie gehoren zu L 2 S 2 J 2 J z displaystyle boldsymbol L 2 boldsymbol S 2 boldsymbol J 2 J z nbsp wie oben beschrieben Der elektronische Gesamtzustand wird ublicherweise als Termsymbol in der Form 2 S 1 L J displaystyle 2S 1 L J nbsp notiert mit expliziter Angabe von J aber nicht von M J displaystyle M J nbsp da erst im Magnetfeld die Energie auch von M j displaystyle M j nbsp abhangt siehe Zeeman Effekt bzw Lande Faktor und Paschen Back Effekt Die Regeln BearbeitenDie hier vorgenommene Einteilung in vier Regeln ist konsistent mit den verbreiteten Lehrbuchern der Atomphysik Allerdings findet man besonders in alteren Buchern auch weniger meist zwei Hundsche Regeln die dann der 2 und 3 hier aufgefuhrten Regel entsprechen Eine Begrundung fur die 2 und 3 Regel liefert die Austauschwechselwirkung Erste Hundsche Regel Bearbeiten Volle Schalen und Unterschalen haben den Gesamtdrehimpuls Null Diese Regel ergibt sich direkt aus dem Pauli Prinzip Fur eine gefullte Schale mussen alle moglichen Quantenzahlen belegt sein daher gibt es gleich viele positive wie negative Orientierungen der Bahndrehimpulse und Spins der Elektronen Der resultierende Gesamtdrehimpuls J displaystyle boldsymbol J nbsp sowie die zugehorigen Quantenzahlen J m J displaystyle J m J nbsp konnen nur den Wert Null haben Konsequenterweise mussen also nur die nicht abgeschlossenen Schalen bei der Berechnung von J displaystyle boldsymbol J nbsp berucksichtigt werden Streng gesehen ergibt sich diese Tatsache auch als Folge aus den weiteren Regeln da sie aber ein wichtiges Resultat darstellt wird sie haufig als eigene Regel angefuhrt Zweite Hundsche Regel Bearbeiten Der Gesamtspin S displaystyle boldsymbol S nbsp nimmt den maximal moglichen Wert an die Spins der einzelnen Elektronen s i displaystyle boldsymbol s i nbsp stehen also moglichst parallel ErlauterungUm dieser Regel gerecht zu werden mussen den Elektronen zunachst unterschiedliche Werte fur die magnetische Quantenzahl m l displaystyle m l nbsp vergeben werden damit im Einklang mit dem Pauli Prinzip gleiche Spinquantenzahlen moglich sind Es gibt 2 l 1 displaystyle 2l 1 nbsp verschiedene Werte fur m l displaystyle m l nbsp l l displaystyle l l nbsp daher kann die Gesamtspinquantenzahl S displaystyle S nbsp maximal den Wert 2 l 1 2 l 1 2 displaystyle tfrac 2l 1 2 l tfrac 1 2 nbsp annehmen Dieser Wert wird erreicht wenn die Schale genau zur Halfte gefullt ist Bei grosserer Befullung mussen wegen des Pauli Prinzips die Spins der Elektronen antiparallel zu denen der bereits verbauten Elektronen stehen HintergrundUrsprunglich war die Erklarung fur diese Regel die folgende Annahme Nach dem Pauli Prinzip muss die Wellenfunktion der Elektronen total antisymmetrisch sein Parallel stehende Spins bedeuten einen symmetrischen Spinanteil der Wellenfunktion Die Antisymmetrie muss dann vom Bahnanteil herruhren Ein antisymmetrischer Bahnanteil beschreibt aber einen Zustand bei dem die Elektronen moglichst weit voneinander entfernt sind Diese Eigenschaft sorgt fur eine moglichst kleine Coulomb Wechselwirkungsenergie Die Coulomb Abstossung der Elektronen bei nicht vollbesetzten Schalen steht auch hinter der Konstante JHund die dem sogenannten Hund s rule exchange zugeordnet ist Diese Konstante reprasentiert eine inneratomare effektive Austauschwechselwirkung die bei nicht vollbesetzten Schalen fur die Parallelstellung benachbarter Spins derselben Schale verantwortlich ist und die Form J Hund S 1 S 2 displaystyle J text Hund hat boldsymbol S 1 cdot hat boldsymbol S 2 nbsp hat Heisenbergmodell Skalarprodukt von vektoriellen Spin Operatoren mit positivem JHund das durch ein Doppelintegral uber eine bestimmte Kombination der beteiligten quantenmechanischen Wellenfunktionen und durch den zugehorigen Coulomb Nenner ausgedruckt werden kann J Hund e 2 x y d 3 x d 3 y u x v y v x u y x y displaystyle J text Hund propto e 2 int x int y mathrm d 3 x mathrm d 3 y u boldsymbol x v boldsymbol y v boldsymbol x u boldsymbol y boldsymbol x boldsymbol y nbsp Dabei sind u displaystyle u nbsp und v displaystyle v nbsp die beiden betrachteten quantenmechanischen Funktionen Die mit Sternen versehenen Funktionen sind deren Konjugiert Komplexes Schliesslich ist e displaystyle e nbsp die Elementarladung Der Name Austauschwechselwirkung kommt von der Vertauschung der Rolle von u displaystyle u nbsp und v displaystyle v nbsp im zweiten Faktor Dahinter verbirgt sich das quantenmechanische Pauliprinzip Man hat es also mit einem Zusammenspiel von Coulomb Wechselwirkung und Pauliprinzip zu tun Da die Coulomb Wechselwirkung nach Voraussetzung grosser als die Spin Bahn Kopplung ist ist der Zustand mit moglichst vielen parallelen Spins auch der mit der niedrigsten Energie Tatsachlich aber haben quantenmechanische Rechnungen gezeigt dass Elektronen in singular besetzten Orbitalen weniger gegenuber der Ladung des Kerns abgeschirmt sind wodurch die Orbitale kontrahieren Dies fuhrt dann zu einer energetisch gunstigeren Konfiguration des Gesamtatoms Dritte Hundsche Regel Bearbeiten Erlaubt das Pauli Prinzip mehrere Konstellationen mit maximalem Gesamtspin S displaystyle boldsymbol S nbsp dann werden die Unterzustande mit der Magnetquantenzahl m l displaystyle m l nbsp so besetzt dass der Gesamt Bahndrehimpuls L displaystyle boldsymbol L nbsp maximal wird ErlauterungNach der Regel wird das erste Elektron einer neuen Schale den maximalen Wert von m l l displaystyle m l l nbsp annehmen Das zweite Elektron darf wegen des Pauli Prinzips und der zweiten Regel nicht denselben Wert fur m l displaystyle m l nbsp bekommen bekommt also den zweitgrossten Wert l 1 displaystyle l 1 nbsp Die Gesamtdrehimpuls Quantenzahl L displaystyle L nbsp lautet fur diesen Fall damit L l l 1 2 l 1 displaystyle L l l 1 2l 1 nbsp Ist die Schale halbgefullt so mussen nach der zweiten Regel alle m l displaystyle m l nbsp einmal vergeben sein L displaystyle L nbsp ist hier also gleich Null Bei der Befullung der zweiten Halfte werden dann die m l displaystyle m l nbsp in der gleichen Reihenfolge wie bei Befullung der ersten Halfte vergeben HintergrundIm Einteilchenfall wachst der mittlere Abstand eines Elektrons vom Kern mit der Quantenzahl m l displaystyle m l nbsp der z displaystyle z nbsp Komponente des Drehimpulses Da Elektronen die weit vom Kern entfernt sind tendenziell auch weit voneinander entfernt sind wird wie im Falle der Zweiten Hundschen Regel die Coulomb Wechselwirkung klein Der Effekt ist aber kleiner als der durch parallele Spins Deshalb hat die Zweite Hundsche Regel auch Vorrang vor der Dritten Vierte Hundsche Regel Bearbeiten Ist eine Unterschale hochstens zur Halfte gefullt dann ist der Zustand mit minimaler Gesamtdrehimpuls quantenzahl J displaystyle J nbsp am starksten gebunden Bei mehr als halbvollen Unterschalen ist es umgekehrt ErlauterungNach der zweiten und dritten Regel werden die Quantenzahlen fur Gesamtspin und Gesamtbahndrehimpuls festgelegt Fur den Gesamtdrehimpuls verbleiben daher noch alle ganzzahligen Werte zwischen L S displaystyle L S nbsp und L S displaystyle L S nbsp Nach dieser Regel wird festgelegt dass J displaystyle J nbsp sich immer wie folgt berechnet Ist die Schale weniger als halbvoll so ist J L S displaystyle J L S nbsp Ist die Schale mehr als halbvoll so ist J L S displaystyle J L S nbsp Sollte die Schale genau halbgefullt sein so ist nach der dritten Regel L 0 displaystyle L 0 nbsp daher ergeben beide Rechnungen den gleichen Wert Diese Regel braucht nicht betrachtet zu werden wenn man nur an der Verteilung von m l m s displaystyle m l m s nbsp fur die Elektronen einer Schale interessiert ist Fur das magnetische Verhalten der Atome ist aber die Gesamtkonfiguration der Elektronen und damit der Gesamtdrehimpuls entscheidend HintergrundAus der LS Kopplung ergibt sich dass fur maximal halbvolle Schalen antiparallele Einstellung von Spin und Bahndrehimpuls energetisch gunstiger ist Ist die Schale mehr als halbvoll lassen sich die zum Fullen der Schale notigen Elektronen als Locher auffassen deren Bahndrehung ein im Vergleich zu Elektronen gerade umgepoltes Magnetfeld erzeugt Dadurch wird nun parallele Einstellung von L displaystyle L nbsp und S displaystyle S nbsp bevorzugt Die Hundsche Regel der Chemie BearbeitenIn der Chemie wird oft nur eine einzige Hundsche Regel verwendet die 1927 von Friedrich Hund selbst rein empirisch gefunden wurde und inhaltlich der zweiten der oben aufgefuhrten Regeln entspricht Sie besagt Wenn fur die Elektronen eines Atoms mehrere Orbitale Nebenquanten mit gleichem Energieniveau zur Verfugung stehen werden diese zuerst mit je einem Elektron mit parallelem Spin besetzt formeller Begriff Maximale Multiplizitat Erst wenn alle Orbitale des gleichen Energieniveaus mit jeweils einem Elektron gefullt sind werden sie durch das zweite Elektron vervollstandigt Die Unterscheidung zwischen der Hundschen Regel in der Chemie von den Hundschen Regeln in der Physik bezieht sich nur auf die Nomenklatur selbstverstandlich gelten in Chemie und Physik dieselben Regeln und Gesetzmassigkeiten Da die Hundsche Regel die Lage der zu einer bestimmten Konfiguration der Elektronen gehorenden Terme beschreibt hat sie Einfluss auf das chemische Verhalten von Atomen Eine durch einen starken Liganden verursachte Elektronenkonfiguration die nicht der Hundschen Regel entspricht wird als magnetisch anomal bezeichnet low spin configuration Anwendung BearbeitenIn der folgenden Tabelle bezeichnen S L J displaystyle S L J nbsp die Quantenzahlen fur Gesamtspin Gesamtbahndrehimpuls und Gesamtdrehimpuls nur fur die betreffende Unterschale Legendel displaystyle l nbsp s p d f displaystyle s p d f dotsc nbsp 0 1 2 3 displaystyle 0 1 2 3 dotsc nbsp Nebenquantenzahlm l displaystyle m l nbsp l l displaystyle l dotsc l nbsp Magnetische Quantenzahlm s displaystyle m s nbsp displaystyle nbsp displaystyle nbsp SpinquantenzahlS displaystyle S nbsp Gesamtspin QuantenzahlL displaystyle L nbsp S P D F displaystyle S P D F dotsc nbsp 0 1 2 3 displaystyle 0 1 2 3 dotsc nbsp Gesamtbahndrehimpuls QuantenzahlJ displaystyle J nbsp Gesamtdrehimpuls Quantenzahle displaystyle e nbsp m l displaystyle m l nbsp S displaystyle S nbsp L displaystyle L nbsp J displaystyle J nbsp 2 1 0 1 2 S m s displaystyle Sigma m s nbsp S m l displaystyle Sigma m l nbsp s Schale l 0 displaystyle l 0 nbsp s1 0 s2 0 0 0p Schale l 1 displaystyle l 1 nbsp p1 1 p2 1 1 0p3 1 0 1 p4 1 1 2p5 1 1 p6 0 0 0d Schale l 2 displaystyle l 2 nbsp d1 2 1 d2 1 3 2d3 1 3 1 d4 2 2 0d5 2 0 2 d6 2 2 4d7 1 3 4 d8 1 3 4d9 2 2 d10 0 0 0Beispiel Gesucht ist der Grundzustand eines Atoms mit 8 Elektronen auf der 3d displaystyle d nbsp Schale in der 4 Periode das Element Nickel Die Schale hat Platz fur 10 Elektronen 5 davon mit Spin die anderen mit Spin Nach der ersten Hundschen Regel liefern die vollbesetzten inneren Schalen keinen Beitrag und brauchen nicht betrachtet zu werden Spin und Spin sind gleichberechtigt in der Literatur wird jedoch meistens mit Spin begonnen Da nach der zweiten Hundschen Regel die Spins moglichst parallel angeordnet sein sollen werden zunachst alle 5 Platze mit Spin besetzt Die restlichen 3 Elektronen mussen dann Spin haben Fur die Gesamtspin Quantenzahl gilt S S m s displaystyle S left Sigma m s right nbsp Der Gesamtspin ergibt sich damit zu S 1 displaystyle S 1 nbsp entsprechend 2 ungepaarten Spins Damit ergibt sich eine Spin Multiplizitat von 2 S 1 3 displaystyle 2S 1 3 nbsp linker oberer Index am Termsymbol Laut der dritten Hundschen Regel muss L S m l displaystyle L Sigma m l nbsp maximal sein Die verbleibenden Spin Elektronen besetzen demnach die Zustande m l 2 1 0 displaystyle m l 2 1 0 nbsp Insgesamt wird L 3 displaystyle L 3 nbsp Den Gesamtdrehimpuls der Elektronenhulle liefert schliesslich die vierte Hundsche Regel Da die Schale mehr als halbvoll ist gilt J L S displaystyle J L S nbsp hier also J 4 displaystyle J 4 nbsp Der elektronische Gesamtzustand ist damit durch das Termsymbol 3F4 charakterisiert Zur Entstehung der Hundschen Regeln BearbeitenNach einem Kolloquiumsvortrag zur Geschichte der Quantenmechanik wurde Friedrich Hund 1985 an der Universitat Regensburg offentlich gefragt wie er denn auf die Hundschen Regeln gekommen sei Die Antwort kurz und bundig Nun einfach durch Anstieren der Spektren Vornehmer gesagt zunachst einfach durch den Versuch die Befunde der Experimentalphysiker zu interpretieren die mathematisch physikalische Begrundung fur die Regeln folgte erst spater In der Tat entstanden die Hundschen Regeln nur wenig fruher 1925 bis 1927 2 als z B die im Text erwahnte Arbeit zum Heisenbergmodell 1928 3 Siehe auch BearbeitenHundsche KopplungsfalleLiteratur BearbeitenBergmann Schaefer Lehrbuch der Experimentalphysik Band IV Teil 1 Aufbau der Materie 2 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1987 ISBN 3 11 008074 5 Dieter Meschede Hrsg Gerthsen Physik 23 Auflage Springer Heidelberg 2006 ISBN 3 540 25421 8 Einzelnachweise Bearbeiten H N Russell F A Saunders New Regularities in the Spectra of the Alkaline Earths In Astrophysical Journal Band 61 Nr 38 1925 F Hund Deutung der Molekelspektren I und II In Zeitschrift fur Physik 40 S 742 764 1927 und 42 S 93 120 1927 basierend auf Hunds unveroffentlichter Habilitationsschrift von 1925 W Heisenberg Zur Theorie des Ferromagnetismus In Zeitschrift fur Physik Band 49 1928 S 619 636 doi 10 1007 BF01328601 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hundsche Regeln amp oldid 221665917