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Der Ferrimagnetismus lat ferrum Eisen von griech magnetis lithos Stein aus Magnesien ist ein kooperatives magnetisches Phanomen durch das ferrimagnetische Stoffe eine Magnetisierung aufweisen Solche Stoffe besitzen eine Kristallstruktur bei der innerhalb bestimmter Bereiche sogenannte Weiss Bezirke die magnetischen Momente der Atome jeweils abwechselnd antiparallel ausgerichtet sind Im Gegensatz zum Phanomen des Antiferromagnetismus heben sie sich jedoch gegenseitig nicht vollstandig auf da die Ausrichtung der magnetischen Momente in einer der beiden Richtungen starker ist Zwei Beispiele einer ferrimagnetischen Ordnung einer linearen Kette magnetischer Momente Ferrimagnetismus unterscheidet sich vom Ferromagnetismus nicht in der Anordnung der Weiss Bezirke sondern durch die magnetische Ordnung der Elementarmagnete die durch eine energetisch gunstige Ausrichtung zustande kommt Die Magnetisierungen zweier benachbarter Elementarmagneten heben sich teilweise auf wodurch die Weiss Bezirke deutlich schwacher magnetisiert sind Das makroskopische Verhalten ist somit eine schwachere Form des Ferromagnetismus Inhaltsverzeichnis 1 Analoges Verhalten zum Ferromagneten 2 Ferrimagnetische Materialien 3 Fachliteratur 4 WeblinksAnaloges Verhalten zum Ferromagneten BearbeitenIn jedem Weiss schen Bezirk resultiert ein magnetisches Moment Da uber den gesamten Kristall diese magnetischen Momente gleichmassig in alle Richtungen ausgerichtet sind zeigt der Kristall nach aussen keine magnetischen Eigenschaften Wenn man den Kristall in ein ausseres Magnetfeld bringt gelingt es jedoch alle magnetischen Momente in oben beschriebener Weise auszurichten Dadurch erhalt man ein makroskopisches magnetisches Moment welches sich auch bei Entfernung des ausseren Magnetfeldes erhalt siehe Hysterese Oberhalb einer fur jede Verbindung spezifischen Temperatur der Neel Temperatur Analogon zur Curie Temperatur ferromagnetischer Stoffe verliert sich die gesamte magnetische Struktur und die Verbindung zeigt paramagnetisches Verhalten Ferrimagnetische Materialien BearbeitenDie am haufigsten genutzte Material Gruppe mit ferrimagnetischen Eigenschaften sind Ferrite die man sich als Magnetite vorstellen kann bei denen das zweiwertige Eisen durch ein anderes zweiwertiges Metallion z B Kupfer Nickel Zink Magnesium Mangan oder Mischungen von diesen ersetzt ist Das dreiwertige Eisen des Magnetit und die zweiwertigen Metallionen bilden dann zwei Gitter die durch die Sauerstoffatome die in dichtester Kugelpackung liegen Spinellstruktur der Ferrite voneinander getrennt sind Da die Ferrite keramische Oxide sind und einen hohen Widerstand haben der Wirbelstrome unterdruckt werden sie oft als magnetischer Kernwerkstoff im Hochfrequenzbereich eingesetzt Hierbei sollen sie einen schlanken Verlauf der Hysteresekurve besitzen der eine geringe Flache einschliesst Dadurch konnen auch die Ummagnetisierungsverluste Hystereseverluste gering gehalten werden Zum Einsatz als Permanentmagnet sollen sie dagegen einen moglichst rechteckformigen Verlauf der Hystereseschleife haben Solche Magnete finden sich im Alltag als Haftmagnet oder Feldmagnet elektrodynamischer Lautsprecher Solche Materialien wurden fruher in Kernspeichern in einer Matrix angeordnete Ringkerne von Computern als nichtfluchtiger Speicherbaustein eingesetzt Ein weiteres ferrimagnetisches Material ist Cobalteisenstein Fachliteratur BearbeitenHorst Stocker Taschenbuch der Physik 4 Auflage Verlag Harry Deutsch Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 8171 1628 4 Hans Fischer Werkstoffe in der Elektrotechnik 2 Auflage Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1982 ISBN 3 446 13553 7 Charles Kittel Festkorperphysik 14 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 2006 ISBN 3 486 57723 9Weblinks BearbeitenErklarung zu Antiferromagnetismus und Ferrimagnetismus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferrimagnetismus amp oldid 213643162