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Unter Superpositionseigenschaft oder Superpositionsprinzip von lateinisch super und positio dt Uberlagerung versteht man in der Mathematik eine Grundeigenschaft homogener linearer Gleichungen nach der alle Linearkombinationen von Losungen der Gleichung weitere Losungen der Gleichung ergeben Mit Hilfe des Superpositionsprinzips lassen sich die Losungen inhomogener linearer Gleichungen als Summe der Losungen der zugehorigen homogenen Gleichung und einer Partikularlosung darstellen Das Superpositionsprinzip wird oft bei schwer zu losenden linearen Gleichungen wie etwa linearen Differentialgleichungen eingesetzt indem das Ausgangsproblem auf einfacher zu losende Teilprobleme zuruckgefuhrt wird Es besitzt vielfaltige Anwendungen insbesondere in der Physik Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Lineare Gleichungen 1 2 Superpositionseigenschaft 1 3 Partikularlosung 1 4 Uberlagerung von Losungen 2 Einsatzbeispiele 2 1 Lineare diophantische Gleichungen 2 2 Lineare Differenzengleichungen 2 3 Lineare gewohnliche Differentialgleichungen 2 4 Lineare partielle Differentialgleichungen 3 Anwendungen 4 Literatur 5 WeblinksGrundlagen BearbeitenDie folgenden Ausfuhrungen gelten allgemein fur Vektoren beispielsweise Zahlen Zahlentupel oder Funktionen aus einem Vektorraum uber einem beliebigen Korper beispielsweise die reellen oder komplexen Zahlen Lineare Gleichungen Bearbeiten nbsp Losungen einer homogenen und einer inhomogenen reellen linearen Gleichung mit Unbekannten x 1 displaystyle x 1 nbsp und x 2 displaystyle x 2 nbsp Eine Bestimmungsgleichung in der Unbekannten x displaystyle x nbsp heisst linear wenn sie in die Form T x b displaystyle T x b nbsp gebracht werden kann wobei T displaystyle T nbsp eine lineare Abbildung und die rechte Seite b displaystyle b nbsp unabhangig von x displaystyle x nbsp ist Eine Abbildung T displaystyle T nbsp heisst dabei linear wenn fur Konstanten l displaystyle lambda nbsp und m displaystyle mu nbsp T l x m y l T x m T y displaystyle T left lambda x mu y right lambda T left x right mu T left y right nbsp gilt Eine lineare Gleichung heisst homogen falls die rechte Seite gleich Null ist also wenn sie die Form T x 0 displaystyle T x 0 nbsp besitzt ansonsten nennt man die Gleichung inhomogen Homogene lineare Gleichungen besitzen mindestens die triviale Losung x 0 displaystyle x 0 nbsp BeispieleDie skalare lineare Gleichung 3 x 1 4 x 2 0 displaystyle 3 cdot x 1 4 cdot x 2 0 nbsp mit der Unbekannten x x 1 x 2 displaystyle x x 1 x 2 nbsp ist homogen und wird insbesondere durch die triviale Losung x 0 0 displaystyle x 0 0 nbsp erfullt wahrend die Gleichung 3 x 1 4 x 2 12 displaystyle 3 cdot x 1 4 cdot x 2 12 nbsp inhomogen ist und nicht durch die triviale Losung erfullt wird Superpositionseigenschaft Bearbeiten nbsp Superpositionseigenschaft am Beispiel der homogenen linearen Gleichung 2 x 1 3 x 2 0 displaystyle 2 cdot x 1 3 cdot x 2 0 nbsp Die Gleichung wird durch 3 2 displaystyle 3 2 nbsp und 6 4 displaystyle 6 4 nbsp sowie allen Linearkombinationen dieser Losungen gelost Sind x displaystyle hat x nbsp und x displaystyle bar x nbsp zwei Losungen einer homogenen linearen Gleichung dann losen diese Gleichung auch alle Linearkombinationen c x d x displaystyle c hat x d bar x nbsp der beiden Losungen da T c x d x T c x T d x c T x d T x 0 0 0 displaystyle T c hat x d bar x T c hat x T d bar x cT hat x dT bar x 0 0 0 nbsp Verallgemeinert gilt diese Aussage auch fur alle Linearkombinationen mehrerer Losungen zu einer neuen Losung BeispielDie homogene lineare Gleichung 2 x 1 3 x 2 0 displaystyle 2 cdot x 1 3 cdot x 2 0 nbsp wird beispielsweise durch die beiden Losungen x 1 3 x 2 2 displaystyle hat x 1 3 hat x 2 2 nbsp und x 1 6 x 2 4 displaystyle bar x 1 6 bar x 2 4 nbsp erfullt Damit sind auch x 1 x 1 x 2 x 2 9 6 displaystyle hat x 1 bar x 1 hat x 2 bar x 2 9 6 nbsp und 4 x 1 3 x 1 4 x 2 3 x 2 30 20 displaystyle 4 hat x 1 3 bar x 1 4 hat x 2 3 bar x 2 30 20 nbsp Losungen der Gleichung Partikularlosung Bearbeiten nbsp Superpositionsprinzip bei der linearen Gleichung x 1 2 x 2 10 displaystyle x 1 2x 2 10 nbsp Losung der homogenen Gleichung blau Partikularlosung grun und Losung der inhomogenen Gleichung rot Im Gegensatz zu einer homogenen linearen Gleichung die stets mindestens Null als Losung besitzt muss eine inhomogene Gleichung nicht immer losbar sein das heisst ihre Losungsmenge kann leer sein Falls eine inhomogene Gleichung losbar ist lassen sich ihre Losungen als Summe der Losungen der zugehorigen homogenen Gleichung und einer Partikularlosung also irgendeiner frei wahlbaren Losung der inhomogenen Gleichung darstellen Sei x displaystyle bar x nbsp eine konkrete Losung einer inhomogenen linearen Gleichung und sei y displaystyle y nbsp die allgemeine Losung des zugehorigen homogenen Problems dann ist y x displaystyle y bar x nbsp die allgemeine Losung der inhomogenen Gleichung da T y x T y T x 0 b b displaystyle T y bar x T y T bar x 0 b b nbsp gilt Dieses Superpositionsprinzip wird oft zur Losung inhomogener linearer Gleichungen eingesetzt da die Losung der homogenen linearen Gleichung und das Auffinden einer Partikularlosung oft leichter als die Losung des Ausgangsproblems ist BeispielEine konkrete Losung der inhomogenen Gleichung x 1 2 x 2 10 displaystyle x 1 2x 2 10 nbsp ist x 1 4 x 2 3 displaystyle bar x 1 4 bar x 2 3 nbsp Sind nun y y 1 y 2 displaystyle y y 1 y 2 nbsp die Losungen der zugehorigen homogenen Gleichung y 1 2 y 2 0 displaystyle y 1 2y 2 0 nbsp also alle y displaystyle y nbsp mit y 1 2 y 2 displaystyle y 1 2y 2 nbsp dann wird die inhomogene Gleichung allgemein gelost durch x y x y 1 x 1 y 2 x 2 2 y 2 4 y 2 3 2 t 4 t 3 displaystyle x y bar x y 1 bar x 1 y 2 bar x 2 2y 2 4 y 2 3 2t 4 t 3 nbsp mit t R displaystyle t in mathbb R nbsp Uberlagerung von Losungen Bearbeiten Eine wichtige Anwendung des Superpositionsprinzips stellt die Uberlagerung von Teillosungen einer linearen Gleichung zu einer Gesamtlosung dar Lasst sich die rechte Seite b displaystyle b nbsp einer inhomogenen linearen Gleichung als Summe b 1 b 2 displaystyle b 1 b 2 nbsp darstellen gilt also T x b 1 b 2 displaystyle T x b 1 b 2 nbsp und sind x 1 displaystyle x 1 nbsp und x 2 displaystyle x 2 nbsp jeweils die Losungen der Einzelprobleme T x 1 b 1 displaystyle T x 1 b 1 nbsp bzw T x 2 b 2 displaystyle T x 2 b 2 nbsp dann ist die Gesamtlosung des Ausgangsproblems die Summe der beiden Einzellosungen das heisst x x 1 x 2 displaystyle x x 1 x 2 nbsp Ein solches Vorgehen ist insbesondere dann vorteilhaft wenn die Einzelprobleme leichter zu losen sind als das Ausgangsproblem Die Konstruktion lasst sich sofern die entsprechenden Summen konvergieren auch auf die Uberlagerung unendlich vieler Einzellosungen verallgemeinern Joseph Fourier benutzte solche Reihen zum Losen der Warmeleitungsgleichung und begrundete damit die Fourier Analysis Einsatzbeispiele BearbeitenLineare diophantische Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Lineare diophantische Gleichung nbsp Superpositionsprinzip bei der linearen diophantischen Gleichung 2 x 1 3 x 2 26 displaystyle 2x 1 3x 2 26 nbsp Losungen der homogenen Gleichung blau Partikularlosung grun und Losungen der inhomogenen Gleichung rot Bei linearen diophantischen Gleichungen ist die Unbekannte x displaystyle x nbsp ein ganzzahliger Vektor fur den a 1 x 1 a 2 x 2 a n x n b displaystyle a 1 x 1 a 2 x 2 cdots a n x n b nbsp gelten soll wobei a 1 a n displaystyle a 1 ldots a n nbsp und b displaystyle b nbsp ganzzahlige Koeffizienten sind Die Losungen linearer diophantischer Gleichungen kann man dann durch Kombination der Losung der homogenen Gleichung mit einer Partikularlosung die mit dem erweiterten euklidischen Algorithmus gefunden werden kann angeben BeispielEs sind die ganzzahligen Losungen x x 1 x 2 displaystyle x x 1 x 2 nbsp der linearen diophantischen Gleichung 2 x 1 3 x 2 26 displaystyle 2x 1 3x 2 26 nbsp gesucht Die Losungen der zugehorigen homogenen Gleichung 2 y 1 3 y 2 0 displaystyle 2y 1 3y 2 0 nbsp ergeben sich als y y 1 y 2 3 t 2 t displaystyle y y 1 y 2 3t 2t nbsp mit t Z displaystyle t in mathbb Z nbsp Eine Partikularlosung der inhomogenen Gleichung ist hier x 4 6 displaystyle bar x 4 6 nbsp wodurch sich die Gesamtheit der Losungen der inhomogenen Gleichung als x y x 3 t 2 t 4 6 3 t 4 2 t 6 displaystyle x y bar x 3t 2t 4 6 3t 4 2t 6 nbsp mit t Z displaystyle t in mathbb Z nbsp ergibt Lineare Differenzengleichungen Bearbeiten Hauptartikel Lineare Differenzengleichung nbsp Superpositionsprinzip bei der linearen Differenzengleichung x n 2 x n 1 3 displaystyle x n 2x n 1 3 nbsp Losung der homogenen Gleichung fur den Startwert x 0 1 displaystyle x 0 1 nbsp blau Partikularlosung fur x 0 0 displaystyle x 0 0 nbsp grun und Losung der inhomogenen Gleichung fur x 0 1 displaystyle x 0 1 nbsp rot Bei linearen Differenzengleichungen ist die Unbekannte x n n displaystyle x n n nbsp eine Folge fur die a 0 n x n a 1 n x n 1 a k n x n k b n displaystyle a 0 n x n a 1 n x n 1 cdots a k n x n k b n nbsp fur n N n k displaystyle n in mathbb N n geq k nbsp gelten soll wobei a 0 n a k n displaystyle a 0 n ldots a k n nbsp sowie b n displaystyle b n nbsp Koeffizienten sind Die Losung einer Differenzengleichung hangt von den Startwerten x 0 x k 1 displaystyle x 0 ldots x k 1 nbsp ab Homogene lineare Differenzengleichungen mit konstanten Koeffizienten konnen beispielsweise mit Hilfe der zugehorigen charakteristischen Gleichung gelost werden BeispielDie lineare Differenzengleichung erster Ordnung mit konstanten Koeffizienten x n 2 x n 1 3 displaystyle x n 2x n 1 3 nbsp ergibt fur den Startwert x 0 c displaystyle x 0 c nbsp die Folge 2 c 3 4 c 9 8 c 21 16 c 45 displaystyle 2c 3 4c 9 8c 21 16c 45 ldots nbsp Um die explizite Losungsdarstellung in Abhangigkeit vom Startwert zu finden betrachtet man die zugehorige homogene Differenzengleichung y n 2 y n 1 0 displaystyle y n 2y n 1 0 nbsp deren Losung fur den Startwert y 0 c displaystyle y 0 c nbsp die Folge 2 c 4 c 8 c 16 c displaystyle 2c 4c 8c 16c ldots nbsp also y n c 2 n displaystyle y n c2 n nbsp ist Eine Partikularlosung der inhomogenen Gleichung ergibt sich durch die Wahl des Startwerts x 0 0 displaystyle bar x 0 0 nbsp was dann die Folge 3 9 21 45 displaystyle 3 9 21 45 dots nbsp ergibt fur die x n 3 2 n 1 displaystyle bar x n 3 2 n 1 nbsp gilt Somit ergibt sich die explizite Losung des inhomogenen Problems zu x n y n x n c 2 n 3 2 n 1 c 3 2 n 3 displaystyle x n y n bar x n c2 n 3 2 n 1 c 3 2 n 3 nbsp Lineare gewohnliche Differentialgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Lineare gewohnliche Differentialgleichung nbsp Superpositionsprinzip bei der linearen gewohnlichen Differentialgleichung f x x f x 1 x e x displaystyle f x xf x 1 x e x nbsp Losungen der homogenen Gleichung blau Partikularlosung grun und Losungen der inhomogenen Gleichung rot fur variierende AnfangsbedingungenBei linearen gewohnlichen Differentialgleichungen ist die Unbekannte eine Funktion f displaystyle f nbsp fur die a n x f n x a 1 x f x a 0 x f x g x displaystyle a n x f n x cdots a 1 x f x a 0 x f x g x nbsp gelten soll wobei a 0 a n displaystyle a 0 ldots a n nbsp Koeffizientenfunktionen sind und g displaystyle g nbsp eine weitere Funktion als rechte Seite ist Die Losung einer homogenen linearen Differentialgleichung kann uber das zugehorige Fundamentalsystem angegeben werden eine Partikularlosung kann beispielsweise mittels der Variation der Konstanten gefunden werden BeispielGesucht ist die Losung der inhomogenen gewohnlichen Differentialgleichung erster Ordnung f x x f x 1 x e x displaystyle f x xf x 1 x e x nbsp Die allgemeine Losung der zugehorigen homogenen Gleichung h x x h x 0 displaystyle h x xh x 0 nbsp ist gegeben durch h x e x d x k e x 2 2 displaystyle h x e int x dx ke x 2 2 nbsp mit der Integrationskonstanten k R displaystyle k in mathbb R nbsp Um eine Partikularlosung f displaystyle bar f nbsp zu ermitteln verwendet man den Losungsansatz des homogenen Problems f x c x e x 2 2 displaystyle bar f x c x e x 2 2 nbsp und versucht die Konstante c x displaystyle c x nbsp die nun von x displaystyle x nbsp abhangt zu finden Mittels der Produktregel erhalt man fur die Ableitung von f displaystyle bar f nbsp f x c x e x 2 2 c x x e x 2 2 displaystyle bar f x c x e x 2 2 c x xe x 2 2 nbsp und durch Einsetzen in die Originalgleichung f x x f x c x e x 2 2 c x x e x 2 2 c x x e x 2 2 c x e x 2 2 1 x e x displaystyle bar f x x bar f x c x e x 2 2 c x xe x 2 2 c x xe x 2 2 c x e x 2 2 1 x e x nbsp und somit durch Integration c x e x x 2 2 displaystyle c x e x x 2 2 nbsp wobei man die Integrationskonstante zu Null setzen kann da man an nur einer speziellen Losung interessiert ist Insgesamt erhalt man so die Losung des inhomogenen Problems als f x h x f x k e x 2 2 e x x 2 2 e x 2 2 k e x 2 2 e x displaystyle f x h x bar f x ke x 2 2 e x x 2 2 e x 2 2 ke x 2 2 e x nbsp Durch Wahl einer Anfangsbedingung beispielsweise f 0 k 1 displaystyle f 0 k 1 nbsp ist die Losung dann eindeutig bestimmt Lineare partielle Differentialgleichungen Bearbeiten nbsp Losung der homogenen Warmeleitungs Gleichung h t h x x 0 displaystyle h t h xx 0 nbsp mit 2 sin p x displaystyle 2 sin pi x nbsp als Anfangsbedingung nbsp Partikularlosung der inhomogenen Warmeleitungs Gleichung f t f x x p 2 sin p x displaystyle f t f xx pi 2 sin pi x nbsp mit Null Anfangsbedingung nbsp Losung der inhomogenen Warmeleitungs Gleichung f t f x x p 2 sin p x displaystyle f t f xx pi 2 sin pi x nbsp mit 2 sin p x displaystyle 2 sin pi x nbsp als AnfangsbedingungBei linearen partiellen Differentialgleichungen ist die Unbekannte eine Funktion mehrerer Veranderlicher f displaystyle f nbsp fur die a 1 0 n a m 0 n a a x a f x x 1 a 1 x m a m g x displaystyle sum alpha 1 0 n cdots sum alpha m 0 n a alpha x frac partial alpha f x partial x 1 alpha 1 cdots partial x m alpha m g x nbsp gelten soll wobei x x 1 x m displaystyle x x 1 ldots x m nbsp a a 1 a m displaystyle alpha alpha 1 ldots alpha m nbsp und a a x displaystyle a alpha x nbsp sowie g x displaystyle g x nbsp Koeffizientenfunktionen sind Homogene sowie inhomogene lineare partielle Differentialgleichungen konnen beispielsweise uber Fundamentallosungen oder den Separationsansatz gelost werden BeispielGegeben sei die folgende Warmeleitungsgleichung als Anfangs Randwertproblem f t f x x p 2 sin p x displaystyle f t f xx pi 2 sin pi x nbsp mit den Dirichlet Randbedingungen f 0 t f 1 t 0 displaystyle f 0 t f 1 t 0 nbsp und der Anfangsbedingung f x 0 2 sin p x displaystyle f x 0 2 sin pi x nbsp Die Losung der entsprechenden homogenen Gleichung h t h x x 0 displaystyle h t h xx 0 nbsp mit gleichen Anfangs und Randbedingungen erhalt man mit Hilfe des Separationsansatzes h x t F x G t displaystyle h x t F x G t nbsp womit gilt h t h x x F x G t F x G t 0 displaystyle h t h xx F x G t F x G t 0 nbsp und somit F x F x G t G t displaystyle frac F x F x frac G t G t nbsp Nachdem nun die linke Seite der Gleichung nur von x displaystyle x nbsp und die rechte Seite nur von t displaystyle t nbsp abhangt mussen beide Seiten gleich einer Konstanten k displaystyle k nbsp sein Also mussen fur F displaystyle F nbsp und G displaystyle G nbsp die gewohnlichen Differentialgleichungen F x k F x 0 displaystyle F x kF x 0 nbsp und G t k G t 0 displaystyle G t kG t 0 nbsp gelten was fur die gegebenen Anfangsbedingungen k p 2 displaystyle k pi 2 nbsp die Losung h x t 2 sin p x e p 2 t displaystyle h x t 2 sin pi x e pi 2 t nbsp ergibt Mit dem gleichen Ansatz erhalt man die Partikularlosung der inhomogenen Gleichung mit Null Anfangsbedingung f x 0 0 displaystyle f x 0 0 nbsp als f x t sin p x 1 e p 2 t displaystyle bar f x t sin pi x 1 e pi 2 t nbsp womit die Gesamtlosung durch f x t h x t f x t 2 sin p x e p 2 t sin p x 1 e p 2 t sin p x e p 2 t 1 displaystyle f x t h x t bar f x t 2 sin pi x e pi 2 t sin pi x 1 e pi 2 t sin pi x e pi 2 t 1 nbsp gegeben ist Anwendungen Bearbeiten Hauptartikel Superposition Physik Das Superpositionsprinzip besitzt vielfaltige Anwendungen insbesondere in der Physik beispielsweise bei der Uberlagerung von Kraften der Interferenz von Wellen der Uberlagerung quantenmechanischer Zustande Erwarmungsvorgangen in der Thermodynamik oder der Netzwerkanalyse in der Elektrotechnik Literatur BearbeitenHans Wilhelm Alt Lineare Funktionalanalysis Eine anwendungsorientierte Einfuhrung 5 Auflage Springer Verlag 2008 ISBN 3 540 34186 2 Bernd Aulbach Gewohnliche Differenzialgleichungen 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag 2004 ISBN 3 8274 1492 X Albrecht Beutelspacher Lineare Algebra Eine Einfuhrung in die Wissenschaft der Vektoren Abbildungen und Matrizen 7 Auflage Vieweg 2009 ISBN 3 528 66508 4 Peter Bundschuh Einfuhrung in die Zahlentheorie 6 Auflage Springer Verlag 2010 ISBN 3 540 76490 9 Gerd Fischer Lineare Algebra Eine Einfuhrung fur Studienanfanger 17 Auflage Vieweg Verlag 2009 ISBN 3 8348 0996 9 Jurgen Jost Partielle Differentialgleichungen Elliptische und parabolische Gleichungen 1 Auflage Springer Verlag 2009 ISBN 3 540 64222 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Superposition principle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eric W Weisstein Superposition Principle In MathWorld englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Superposition Mathematik amp oldid 227535988