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Dieser Artikel erlautert das Teilchen Das Artilleriegeschutz wird unter 2S7 erlautert Pionen oder p displaystyle pi Mesonen fruher auch als Yukawa Teilchen bezeichnet da von Hideki Yukawa vorhergesagt sind die leichtesten Mesonen Sie enthalten nach dem Standardmodell der Teilchenphysik zwei Valenzquarks und werden daher heute meist nicht mehr als Elementarteilchen angesehen Wie alle Mesonen sind sie Bosonen haben also einen ganzzahligen Spin Ihre Paritat ist negativ Pion p KlassifikationBosonHadronMesonEigenschaften 1 elektrische Ladung 1 eRuheenergie 139 57039 18 MeVLadungsradius 0 659 4 fmSpinParitat 0 Isospin 1 Iz 1 mittlere Lebensdauer 2 6033 5 10 8 sValenzquarks udp0KlassifikationBosonHadronMesonEigenschaften 1 elektrische Ladung neutralRuheenergie 134 9768 5 MeVSpinParitat 0 Isospin 1 Iz 0 mittlere Lebensdauer 8 52 18 10 17 sValenzquarks Uberlagerung aus uu und ddEs gibt ein neutrales Pion p 0 displaystyle pi 0 und zwei geladene Pionen p displaystyle pi und sein Antiteilchen p displaystyle pi Alle drei sind instabil und zerfallen durch schwache oder elektromagnetische Wechselwirkung Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Zerfalle 3 Forschungsgeschichte 4 Massenvergleich mit Nukleonen 5 Das Pion Austauschmodell 5 1 Reichweite 5 2 Beispielprozess 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDas p displaystyle pi nbsp ist eine Kombination aus einem up Quark u displaystyle u nbsp und einem Anti down Quark d displaystyle bar d nbsp Antiquarks werden durch einen Uberstrich gekennzeichnet p u d displaystyle pi rangle u bar d rangle nbsp sein Antiteilchen p displaystyle pi nbsp eine Kombination aus einem down Quark d displaystyle d nbsp und einem Anti up Quark u displaystyle bar u nbsp p d u displaystyle pi rangle d bar u rangle nbsp Beide haben eine Masse von 139 6 MeV c Die derzeit genauesten Messungen seiner Masse basieren auf Rontgenubergangen in exotischen Atomen die statt eines Elektrons ein p displaystyle pi nbsp besitzen Die Lebensdauer des p displaystyle pi pm nbsp betragt 2 6 10 8 s Das p 0 displaystyle pi 0 nbsp ist ein quantenmechanischer Uberlagerungszustand einer u u displaystyle u bar u nbsp und einer d d displaystyle d bar d nbsp Kombination d h zweier Quarkonia Es gilt p 0 1 2 u u d d displaystyle pi 0 rangle frac 1 sqrt 2 Big u bar u rangle d bar d rangle Big nbsp wahrend der dazu orthogonale Zustand 1 2 u u d d displaystyle frac 1 sqrt 2 Big u bar u rangle d bar d rangle Big nbsp mit s s displaystyle s bar s rangle nbsp zu den Eta Mesonen mischt Seine Masse ist mit 135 0 MeV c nur geringfugig kleiner als die der geladenen Pionen Da es uber die wesentlich starkere elektromagnetische Wechselwirkung zerfallt ist seine Lebensdauer mit 8 5 10 17 s etwa 10 Grossenordnungen geringer Aufgrund einer frei wahlbaren Phase konnen die drei Wellenfunktionen auch in der seltener verwendeten Form p u d displaystyle pi rangle u bar d rangle nbsp p u d displaystyle pi rangle bar u d rangle nbsp und p 0 1 2 d d u u displaystyle pi 0 rangle frac 1 sqrt 2 Big d bar d rangle u bar u rangle Big nbsp geschrieben werden Dies entspricht dann der Condon Shortley Konvention 2 Zerfalle BearbeitenDie unterschiedlichen Lebensdauern von p displaystyle pi pm nbsp und p 0 displaystyle pi 0 nbsp sind durch die unterschiedliche Wechselwirkung durch die sie zerfallen begrundet Die geladenen Pionen zerfallen zu 99 98770 4 durch die Schwache Wechselwirkung in ein Myon und ein Myon Neutrino p m n m displaystyle pi to mu nu mu nbsp p m n m displaystyle pi to mu overline nu mu nbsp Der eigentlich energetisch gunstigere Zerfall in ein Elektron und das dazugehorige Elektron Neutrino ist aus Helizitatsgrunden stark unterdruckt siehe Helizitat Zerfall des Pions Dagegen findet der Zerfall des neutralen Pions mittels der starkeren und damit schnelleren elektromagnetischen Wechselwirkung statt Endprodukte sind hier in der Regel zwei Photonen g displaystyle gamma nbsp p 0 2 g displaystyle pi 0 to 2 gamma nbsp mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 823 32 oder ein Positron e ein Elektron e und ein Photon p 0 e e g displaystyle pi 0 to e e gamma nbsp mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 174 35 Wegen seiner kurzen Lebensdauer von 8 5 10 17 s wird das neutrale Pion in Experimenten durch Beobachtung der beiden Zerfallsphotonen in Koinzidenz nachgewiesen Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Hideki Yukawa 1949 Das Pion wurde schon 1934 35 als Austauschteilchen der Kernkraft von Hideki Yukawa in Japan vorhergesagt 3 der dafur 1949 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde Das erste Meson zunachst fur das Yukawa Teilchen gehalten und spater als Myon bezeichnet fanden Carl D Anderson und Seth Neddermeyer 1936 in der Hohenstrahlung Meson war damals die Bezeichnung fur jedes geladene Teilchen schwerer als ein Elektron aber leichter als ein Proton Die Abgrenzung zum Pion schalte sich erst in den 1940er Jahren heraus zuerst postuliert von Yasutaka Tanikawa und Shoichi Sakata in Japan 1942 Cecil Powell Giuseppe Occhialini und Cesar Lattes am H H Wills Physical Laboratory in Bristol entdeckten 1947 in der Hohenstrahlung neben Myonen auch Pionen 4 und untersuchten ihre Eigenschaften 5 Powell erhielt dafur 1950 den Nobelpreis fur Physik Das p displaystyle pi nbsp war allerdings wie erst spater bekannt wurde 1947 schon etwas fruher von Donald H Perkins in der Hohenstrahlung entdeckt worden 1948 wurden Pionen erstmals kunstlich in Beschleunigern nachgewiesen Lattes Massenvergleich mit Nukleonen BearbeitenBeim Vergleich der Massen der Pionen die jeweils aus zwei Quarks bestehen Mesonen mit den Massen des Protons und des Neutrons der Nukleonen die beide aus jeweils drei Quarks bestehen Baryonen fallt auf dass Proton und Neutron jeweils weit uber 50 schwerer sind als die Pionen die Protonenmasse ist fast siebenmal so gross wie die Pionenmasse Die Masse eines Protons oder eines Neutrons ergibt sich also nicht durch blosses Addieren der Massen ihrer drei Stromquarks sondern zusatzlich durch die Anwesenheit der fur die Bindung der Quarks zustandigen Gluonen und der sogenannten Seequarks Diese virtuellen Quark Antiquark Paare entstehen und vergehen im Nukleon in den Grenzen der Heisenbergschen Unscharferelation und tragen zur beobachteten Konstituentenquarkmasse bei Eine Erklarung fur die weitaus geringere Masse liefert das Goldstone Theorem Die Pionen sind die Quasi Goldstone Bosonen der spontan und daruber hinaus explizit gebrochenen chiralen Symmetrie in der Quantenchromodynamik Das Pion Austauschmodell BearbeitenDie Pionen konnen die Rolle der Austauschteilchen ubernehmen in einer effektiven Theorie der Starken Wechselwirkung die die Bindung der Nukleonen im Atomkern beschreibt Dies ist analog zu den Van der Waals Kraften die zwischen neutralen Molekulen wirken jedoch selbst auch keine elementare Kraft sind vielmehr liegt ihnen die elektromagnetische Wechselwirkung zu Grunde Diese zuerst von Hideki Yukawa und Ernst Stueckelberg vorgeschlagene Theorie ist zwar nur innerhalb eines begrenzten Energiebereiches gultig erlaubt darin aber einfachere Berechnungen und anschaulichere Darstellungen Beispielsweise kann man die von den Pionen vermittelten Kernkrafte durch das Yukawa Potential kompakt darstellen Die Kernkraft hat bei kleinen Abstanden abstossenden Charakter hauptsachlich uber w Mesonen vermittelt bei mittleren Abstanden wirkt es stark anziehend aufgrund von 2 Mesonen Austausch analog zum 2 Photonen Austausch der Van der Waals Krafte und bei grossen Abstanden zeigt es exponentiell abklingenden Charakter Austausch einzelner Mesonen Entsprechend diesen Termen werden fur kernphysikalische Berechnungen phanomenologische realistische Potentiale konstruiert wie das Bonn Potential mit Parametern die an Nukleonen Streuexperimente angepasst werden siehe Starke Wechselwirkung Bindung zwischen Nukleonen Reichweite Bearbeiten In diesem Austauschmodell folgt die endliche Reichweite der Wechselwirkung zwischen den Nukleonen aus der von Null verschiedenen Masse der Pionen Die maximale Reichweite r 0 displaystyle r 0 nbsp der Wechselwirkung kann abgeschatzt werden uber die Beziehung r 0 c t displaystyle r 0 c cdot t nbsp die Energie Zeit Unscharferelation D t D E ℏ 2 D t ℏ 2 D E r 0 c ℏ 2 E displaystyle Delta t Delta E geq frac hbar 2 quad Leftrightarrow quad Delta t geq frac hbar 2 Delta E quad left Rightarrow r 0 c cdot frac hbar 2E right nbsp Einsteins Aquivalenz von Energie und Masse E m c 2 c E 1 m c displaystyle E mc 2 quad Leftrightarrow quad frac c E frac 1 mc nbsp zu r 0 ℏ 2 m c displaystyle r 0 frac hbar 2mc nbsp Sie liegt in der Grossenordnung der Compton Wellenlange des Austauschteilchens Im Fall der Pionen kommt man auf Werte von wenigen Fermi 10 15 m Diese im Vergleich zur Kernausdehnung kurze Reichweite spiegelt sich in der konstanten Bindungsenergie pro Nukleon wider die wiederum Grundlage fur das Tropfchenmodell darstellt Beispielprozess Bearbeiten nbsp Austausch eines virtuellen Pions zwischen Proton und NeutronAls Beispiel soll der Austausch eines geladenen Pions zwischen einem Proton und einem Neutron beschrieben werden Ein u Quark lost sich aus dem Proton Wegen des Confinements konnen keine freien Quarks existieren Daher bildet sich ein d d Paar Das d Quark verbleibt im ehemaligen Proton und macht aus ihm ein Neutron Das u Quark und das d Quark bilden ein freies p Meson Dieses Meson trifft auf ein Neutron Ein d Quark des Neutrons annihiliert mit dem d Quark des p Meson Die Ausgangssituation ist wiederhergestellt es verbleiben ein Proton und ein Neutron Siehe auch BearbeitenListe der MesonenLiteratur BearbeitenW M Yao u a Review of Particle Physics In Journal of Physics G Nuclear and Particle Physics 33 2006 S 1 1232 doi 10 1088 0954 3899 33 1 001 J Steinberger W Panofsky J Steller Evidence for the Production of Neutral Mesons by Photons In Physical Review 78 1950 S 802 805 doi 10 1103 PhysRev 78 802 Nachweis des neutralen Pions Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Angaben uber die Teilcheneigenschaften Infobox sind wenn nicht anders angegeben entnommen aus P A Zyla et al Particle Data Group 2020 Review of Particle Physics In Prog Theor Exp Phys 2020 083C01 2020 Particle Data Group abgerufen am 26 Juli 2020 englisch D Perkins Hochenergiephysik Addison Wesley 1991 Yukawa On the interaction of elementary particles I In Proceedings of the Physico Mathematical Society of Japan 3 Serie Band 17 1935 S 48 57 C M G Lattes H Muirhead G P S Occhialini C F Powell Processes involving charged mesons In Nature Band 159 1947 S 694 697 C M G Lattes G P S Occhialini C F Powell A determination of the ratio of the masses of pi meson and mu meson by the method of grain counting In Proceedings of the Physical Society Band 61 1948 S 173 183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pion amp oldid 234797243