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Ein magnetischer Monopol ist ein gedachter Magnet der nur einen Pol hat also nur den Nord oder nur den Sud Pol Nach seinen Wirkungen kann man sich einen einzelnen magnetischen Pol wie ein Ende eines langen Stabmagneten siehe Polstarke vorstellen wenn dessen anderes Ende so weit entfernt ist dass die von dort ausgehenden Krafte vernachlassigbar klein sind In bestimmten Festkorpern sind elektronische Strukturen Quasiteilchen nachgewiesen worden die einer Mischung von genau gleich vielen einzelnen und frei beweglichen Nord und Sudpolen ahneln Diese werden zwar als magnetische Monopole bezeichnet konnen aber nur paarweise nicht einzeln auftreten und nicht als freie Teilchen existieren Ein wirklicher magnetischer Monopol zu dem kein Gegenpol existiert ist bisher nicht beobachtet worden Wenn es ihn als Teilchen gabe ware er Trager einer magnetischen Ladung entsprechend der elektrischen Ladung magnetische Ladungen waren Quellen und Senken des magnetischen Feldes siehe auch Monopol Physik Uberlegungen uber solche magnetischen Monopole gab und gibt es in verschiedenen Bereichen der theoretischen Physik In der beobachteten Natur kennt man jedoch bisher nur magnetische Felder mit geschlossenen Feldlinien die keine Quellen und Senken besitzen Inhaltsverzeichnis 1 Quasiteilchen in Festkorpern als scheinbare magnetische Monopole 2 Der Dirac String 3 Magnetische Monopole als Elementarteilchen 3 1 Diracs Elementarteilchen Monopol 3 1 1 Maxwell Gleichungen und Symmetrie 3 1 1 1 Potentiale und kovariante Formulierung 3 1 2 Die Quantisierung der elektrischen Ladung 4 Magnetische Monopole als Solitonen 4 1 Aufbau 4 2 Verletzung der Zeitumkehrinvarianz 4 3 Katalyse des Protonenzerfalls 4 4 Experimentelle Suche nach GUT Monopolen 4 5 Erwartete Haufigkeit 5 Andere Theorien und Forschung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseQuasiteilchen in Festkorpern als scheinbare magnetische Monopole BearbeitenIn Festkorpern vom Typ Spin Eis werden seit 2009 sogenannte Monopole beobachtet und erforscht Es handelt sich um monopolahnliche Quasiteilchen in Gestalt der beiden Enden von langen Ketten zusammenhangend ausgerichteter Elektronenspins Sie konnen sich vergleichbar Gasmolekulen frei durch den Festkorper bewegen und verhalten sich in vielerlei Hinsicht wie echte einzelne magnetische Monopole Sie konnen aber nur paarweise als Nord und Sudpol auftreten Daher kann man sie zwar lokal als Quellen der Magnetisierung ansehen global bleibt das Magnetfeld jedoch quellenfrei Nach konzeptionellen Vorarbeiten von Castelnovo Moessner und Sondhi 1 konnte 2009 ein Team vom Helmholtz Zentrum Berlin zusammen mit anderen Forschern durch Neutronenbeugung in einem Dysprosium Titanat Kristall Dy2Ti2O7 erstmals solche sogenannten Monopole in fester Materie beobachten 2 3 2010 gelang es am Paul Scherrer Institut mittels Synchrotronstrahlung ebenfalls diese Quasi Monopole abzubilden 4 2013 entdeckten Forscher der Technischen Universitaten Dresden und Munchen dass die Quasimonopole beim Abbau von Skyrmion Kristallen eine Rolle spielen konnen 5 Dieser Effekt konnte bei einer zukunftigen Nutzung von Skyrmionen in der Datenspeichertechnik wichtig sein 6 2014 gelang es Forschern um David Hall University of Amherst und Mikko Mottonen Universitat Aalto Quasimonopole in einem ferromagnetischen Bose Einstein Kondensat nachzubilden 7 8 2017 wurde ein System effektiver magnetischer Monopole in einem schon langer aus anderen Grunden untersuchten flussigen molekularen System entdeckt rotierende Molekule ein Angulon genanntes Quasiteilchen in einem Tropfen flussigen Heliums im Nanometerbereich Das Angulon kann als Punktteilchen auf einer 2 Sphare beschrieben werden das mit dem Eichfeld eines nichtabelschen magnetischen Monopols zum Beispiel in der nichtabelschen Eichgruppe U 3 wechselwirkt 9 10 Der Dirac String BearbeitenEin Dirac String engl string Faden ist eine gedachte Linie die von einem magnetischen Monopol ausgeht 11 Fur ein elektrisch geladenes Teilchen das sich im Magnetfeld des Monopols bewegt ist auf dieser Linie die Phase der quantenmechanischen Wellenfunktion singular und die Aufenthaltswahrscheinlichkeit gleich Null Wenn es einen magnetischen Monopol gibt muss auch die Existenz einer solchen Linie angenommen werden da Teilchen ausserhalb der Linie sonst keine eindeutige Phase hatten 12 Ein solcher string musste wegen der auf ihm verschwindenden Aufenthaltswahrscheinlichkeit beobachtbar sein und ist an den Quasimonopolen tatsachlich beobachtet worden 4 12 In den Veroffentlichungen uber die Quasimonopole werden diese daher auch Dirac Monopole genannt es handelt sich aber nicht um Monopole im Sinne von Elementarteilchen eine Vorstellung die ebenfalls auf Paul Dirac zuruckgeht Magnetische Monopole als Elementarteilchen BearbeitenDiracs Elementarteilchen Monopol Bearbeiten Von Paul Dirac stammt die Spekulation es konne den magnetischen Monopol als Elementarteilchen geben welches das magnetische Gegenstuck zum Elektron ware 13 11 Fur diese Idee sprechen zwei Argumente Die merkwurdige Asymmetrie zwischen den sonst so ahnlichen Erscheinungen Magnetismus und Elektrizitat sichtbar z B in den Maxwell Gleichungen ware behoben Es ware zwanglos erklarbar warum die elektrische Ladung stets nur gequantelt d h in ganzzahligen Vielfachen der Elementarladung auftritt Beide Argumente werden in den folgenden Abschnitten erlautert Trotz intensiver Bemuhungen konnte bisher allerdings die Existenz eines solchen Teilchens nicht nachgewiesen werden Maxwell Gleichungen und Symmetrie Bearbeiten Symmetrien spielen in der Physik eine fundamentale Rolle Die im 19 Jahrhundert formulierten Maxwell Gleichungen die die elektrischen und magnetischen Phanomene beschreiben zeigen eine unnaturlich erscheinende Asymmetrie zwischen den Vektoren der elektrischen Feldstarke E displaystyle vec E nbsp und der magnetischen Flussdichte B displaystyle vec B nbsp Wahrend die elektrischen Ladungen als Ladungsdichte r e displaystyle rho e nbsp und zugehorige Stromdichte j e displaystyle vec j e nbsp auftreten sind wegen der Nichtexistenz magnetischer Ladungen die entsprechenden magnetischen Grossen gleich Null Im Jahr 2013 waren Sergio Severini und Alessandro Settimi daran interessiert der zweiten Maxwell Gleichung eine neue Perspektive zu geben mit Null Divergenz und in Bezug auf das magnetische Induktionsfeld 14 Zu diesem Zweck betrachteten die beiden Autoren einige physikalische Aspekte eines Systems aus massiven geladenen und nicht relativistischen Teilchen als Quellen eines elektromagnetischen Felds EM das sich im freien Raum ausbreitet Insbesondere wurde der Zusammenhang zwischen der Erhaltung des Gesamtimpulses und der Bedingung der Nulldivergenz fur das magnetische Induktionsfeld eingehend untersucht Dieser wissenschaftliche Artikel stellte einen neuen Kontext vor in dem die notwendige Bedingung fur die Null Divergenz Eigenschaft des magnetischen Induktionsfeldes im gesamten Raum bekannt als Solenoiditatsbedingung direkt aus der Erhaltung des Gesamtimpulses fur das System d h Quellen und Feld abgeleitet wird Im Allgemeinen fuhrte die Studie zu Ergebnissen die einige Fragen zur Existenz oder zumindest zur Beobachtbarkeit magnetischer Monopole offen lassen die nur theoretisch unter geeigneten Symmetriehypothesen plausibel sind Die klassischen Maxwell Gleichungen im Vakuum in cgs Einheiten E 4 p r e displaystyle vec nabla cdot vec E 4 pi rho e nbsp B 0 displaystyle vec nabla cdot vec B 0 nbsp E 1 c B t displaystyle vec nabla times vec E frac 1 c frac partial vec B partial t nbsp B 4 p c j e 1 c E t displaystyle vec nabla times vec B frac 4 pi c vec j e frac 1 c frac partial vec E partial t nbsp Nimmt man jedoch die Existenz von magnetischen Ladungen Monopolen an so gabe es auch eine von Null verschiedene magnetische Ladungsdichte r m displaystyle rho m nbsp und magnetische Stromdichte j m displaystyle vec j m nbsp die Gleichungen wurden dann lauten Die modifizierten Maxwell Gleichungen im Vakuum in cgs Einheiten E 4 p r e displaystyle vec nabla cdot vec E 4 pi rho e nbsp B 4 p r m displaystyle vec nabla cdot vec B 4 pi rho m nbsp E 4 p c j m 1 c B t displaystyle vec nabla times vec E frac 4 pi c vec j m frac 1 c frac partial vec B partial t nbsp B 4 p c j e 1 c E t displaystyle vec nabla times vec B frac 4 pi c vec j e frac 1 c frac partial vec E partial t nbsp Man erhielte also eine Theorie die unter folgenden Transformationen unverandert bliebe sog symplektische Symmetrie E B displaystyle vec E rightarrow vec B nbsp r e r m displaystyle rho e rightarrow rho m nbsp j e j m displaystyle vec j e rightarrow vec j m nbsp B E displaystyle vec B rightarrow vec E nbsp r m r e displaystyle rho m rightarrow rho e nbsp j m j e displaystyle vec j m rightarrow vec j e nbsp Die Existenz magnetischer Monopole wurde also die Unterschiede zwischen elektrischem und magnetischem Feld weiter verringern elektrische und magnetische Phanomene waren streng dual zueinander Potentiale und kovariante Formulierung Bearbeiten Wie im Fall der Maxwell Gleichungen ohne magnetische Monopole lassen sich Potentiale einfuhren die hilfreich zur Konstruktion von Losungen der jeweiligen Differentialgleichungen sind und gewissen neuen Differentialgleichungen genugen Zusatzlich zum elektromagnetischen Viererpotential A displaystyle A nbsp fuhrt man ein zweites magnetoelektrisches Viererpotential C displaystyle C nbsp ein Die Potentiale werden dabei so gewahlt wobei eine gewisse Willkur besteht insofern es moglich ist dass sich der Feldstarketensor als Differentialform F d A d C displaystyle F mathrm d A mathrm d C nbsp ergibt bzw in Indexnotation als F m n m A n n A m ϵ m n a b a C b displaystyle F mu nu partial mu A nu partial nu A mu epsilon mu nu alpha beta partial alpha C beta nbsp Die Maxwell Gleichungen nehmen die folgende Form an wobei j m j e displaystyle j m j e nbsp als Vierervektoren aufgefasst werden d F 4 p j m displaystyle mathrm d F 4 pi j m nbsp d F 4 p j e displaystyle mathrm d F 4 pi j e nbsp Es ergeben sich hieraus die Kontinuitatsgleichungen d j m 0 displaystyle mathrm d j m 0 nbsp d j e 0 displaystyle mathrm d j e 0 nbsp Fur die Potentiale heisst das d d C 4 p j m displaystyle mathrm d mathrm d C 4 pi j m nbsp d d A 4 p j e displaystyle mathrm d mathrm d A 4 pi j e nbsp Dies heisst dass sich A displaystyle A nbsp genau wie im Fall ohne magnetische Monopole unabhangig von j m displaystyle j m nbsp verhalt und die Komponenten von C displaystyle C nbsp vollig analog in jeder Komponente die Wellengleichung mit magnetischer Ladung bzw Strom als Inhomogenitat erfullen Die Theorie weist auch eine zusatzliche Eichinvarianz auf Fur Skalarfelder ϕ ps displaystyle phi psi nbsp ist sie nicht nur invariant unter der Transformation A A d ϕ displaystyle A rightarrow A mathrm d phi nbsp sondern auch unter C C d ps displaystyle C rightarrow C mathrm d psi nbsp 15 Die oben erwahnte Symmetrietransformation lasst sich in dieser Notation als Transformation uber den Hodge Stern Operator vom Feldstarketensor zum dualen Feldstarketensor F F displaystyle F rightarrow F nbsp sowie durch die Ubergange j e j m displaystyle j e rightarrow j m nbsp und j m j e displaystyle j m rightarrow j e nbsp verstehen 16 Die Quantisierung der elektrischen Ladung Bearbeiten Ausser dem Drehimpuls ist auch die elektrische Ladung quantisiert d h sie tritt nur als ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung auf Nach Dirac wurde das Vorhandensein magnetischer Monopole diesen Umstand leicht erklaren Ein sich im Feld eines Monopols bewegendes Elektron wird auf eine gekrummte Bahn abgelenkt Die mit der Ablenkung einhergehende Anderung des Drehimpulses kann nur quantisiert in bestimmten diskreten Schritten erfolgen muss aber proportional der elektrischen Ladung sein Daher folgt aus der Drehimpulsquantisierung zusammen mit der Existenz des magnetischen Monopols direkt die Quantisierung der elektrischen Ladung Die Uberlegung wurde in gleicher Weise auch fur die magnetische Ladung gelten Der Monopol ware also Trager der magnetischen Elementarladung Magnetische Monopole als Solitonen BearbeitenMoglicherweise kann sich ein Hinweis auf die Existenz magnetischer Monopole aus den sogenannten Theorien der grossen Vereinheitlichung GUT ergeben Diese Theorien beschreiben die Vereinheitlichung der Elektroschwachen Kraft mit der Starken Kraft bei hohen Energien wie sie bis etwa 10 36 Sekunden nach dem Urknall in unserem Universum herrschten Durch die Abkuhlung des expandierenden Universums sank die typische Teilchenenergie zu diesem Zeitpunkt unter einen kritischen Wert von ungefahr 1015 GeV das entspricht etwa 1028 Kelvin Dadurch wurde die Symmetriebrechung der vereinheitlichten Kraft in die separaten Krafte Starke Wechselwirkung und Elektroschwache Wechselwirkung ausgelost Dabei traten unter anderem stabile punktformige topologische Defekte des Eichfeldes sogenannte Solitonen auf 11 die auch magnetische Monopole sind Dieser Mechanismus ist in etwa mit den Vorgangen in erstarrenden Flussigkeiten zu vergleichen Die Kristallisation startet gleichzeitig an verschiedenen Raumpunkten Wachsen nun zwei Kristalle zusammen entstehen an den Kontaktflachen Gitterdefekte Die Dichte der entstandenen Monopole lasst sich zum Zeitpunkt der Entstehung auf etwa 1082 m 3 abschatzen Die Tatsache dass die Teilchendichte heutzutage signifikant niedriger liegt wird auch als ein weiterer Hinweis auf eine starke inflationare Phase des fruhen Universums gesehen In diesen Theorien sind Aufbau und Eigenschaften eines GUT Monopols genau beschrieben Aufbau Bearbeiten Ein GUT Monopol besitzt eine Masse von etwa 1016 GeV einen Durchmesser von ungefahr 10 15 m und eine definierte zwiebelahnliche Substruktur Demnach liegt in der Nahe des Zentrums d h im Bereich von 10 31 m ein GUT symmetrisches Vakuum vor Daran schliesst sich eine Schale der sogenannten elektro schwachen Vereinigung an mit Teilchen wie den Eichbosonen der schwachen Wechselwirkung W W und Z0 Diese Zone geht bei etwa 10 18 m in die Confinement Schale uber die mit Gluonen und Photonen angefullt ist Die ausserste Schale wird aus Fermion Antifermion Paaren gebildet Verletzung der Zeitumkehrinvarianz Bearbeiten Untersucht man die Ablenkung eines geladenen Teilchens in der Umgebung eines Monopols so stellt man fest dass eine solche Anordnung die Zeitumkehrinvarianz verletzt Das bedeutet der Prozess verlauft bei Umkehrung der Zeitrichtung nicht in derselben Art und Weise ab Diese Tatsache sprach lange Zeit direkt gegen die Existenz von magnetischen Monopolen Nachdem jedoch im Jahre 1964 die CP Verletzung im Zerfall der K Mesonen nachgewiesen werden konnte folgt aus dem CPT Theorem direkt die Existenz T invarianzverletzender Prozesse Katalyse des Protonenzerfalls Bearbeiten Aufgrund der oben genannten inneren Struktur konnen GUT Monopole den Protonen und Neutronenzerfall katalysieren Dabei werden folgende Reaktionen von den Theorien vorhergesagt M steht fur den Monopol M p M e p p displaystyle M p rightarrow M e pi pi nbsp M n M e p 0 p displaystyle M n rightarrow M e pi 0 pi nbsp Der Monopol selbst zerfallt bei diesen Reaktionen nicht Durch diese Zerfallsprozesse ist er also in der Lage die Stabilitat von Materie zu beeinflussen Experimentelle Suche nach GUT Monopolen Bearbeiten Wegen der oben genannten sehr hohen Ruheenergie des GUT Monopols seine Masse ist mit der eines Bakteriums vergleichbar kann man ihn selbst in Colliding Beam Experimenten nicht direkt erzeugen und nachweisen Deshalb ist man bei der Suche nach Monopolen auf deren naturlich vorhandene Flussdichte angewiesen die jedoch von den gangigen Theorien als sehr niedrig vorhergesagt wird Ein mogliches Experiment zum Nachweis des hypothetischen Teilchens basiert auf der Verwendung supraleitender Spulen Beim Durchgang eines Monopols durch eine solche Spule wird durch die Anderung des magnetischen Flusses ein Ringstrom induziert der nachgewiesen werden kann Ein solcher Kreisstrom ist tatsachlich nur mittels magnetischer Monopole und nicht etwa durch das Feld eines herkommlichen Dipolmagneten erzeugbar Jedoch erfordert die relativ grosse Storanfalligkeit solcher Experimente eine sorgfaltige Versuchsdurchfuhrung Weitere Experimente wie beispielsweise Super Kamiokande das Kamiokande Nachfolgeexperiment zielen auf den Nachweis des oben beschriebenen durch Monopole induzierten Protonenzerfalls Hierbei dienen als Protonentrager beispielsweise mehrere zehn tausend Tonnen hochreines Wasser Die Abschatzung der zu erwartenden Zerfallsrate setzt allerdings die Kenntnis des typischen Wirkungsquerschnitts der Zerfallsreaktion voraus In einem Spulenexperiment wurde 1982 von Blas Cabrera Stanford University USA ein einziges Ereignis beobachtet 17 Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden dass es sich hierbei um eine Fehlsignatur handelt Gegenwartige Experimente geben deshalb stets Obergrenzen des Teilchenflusses an die derzeit abhangig von der verwendeten Methode etwa im Bereich von 10 16 s 1cm 2 liegen Das bedeutet umgerechnet dass eine Flache von 1 m2 im Durchschnitt hochstens alle 30 000 Jahre von einem Monopol durchquert wird Erwartete Haufigkeit Bearbeiten Anhand der Lebensdauer galaktischer magnetischer Felder kann eine obere Grenze fur die Haufigkeit auf der Erde auftreffender GUT Monopole ermittelt werden Diese wird auf durchschnittlich hochstens einen Monopol pro Quadratmeter der Erdoberflache und 31 700 Jahre geschatzt was dem sogenannten Parker Limit von FM lt 10 16 cm 2s 1 entspricht 18 Andere Theorien und Forschung BearbeitenAuch in anderen Eichtheorien kann der Feldstarketensor in magnetische und elektrische Anteile aufgespalten werden In diesen Theorien konnen dann auch magnetische Monopole existieren 11 Ein Beispiel ist neben den oben erwahnten GUT Monopolen die Quantenchromodynamik bzw SU 3 Yang Mills Theorie eine nicht abelsche Eichfeldtheorie Hier werden sogenannte chromomagnetische Monopole mit der Confinement Hypothese in Verbindung gebracht Sie kommen fur mogliche Erklarungsszenarien in Frage sind aber bisher rein theoretischer Natur 19 Magnetische Monopole in nichtabelschen Eichfeldtheorien wiesen zuerst Gerardus t Hooft und Alexander Polyakov theoretisch 1974 nach t Hooft Polyakov Monopol 20 21 Der russische Astrophysiker Igor Nowikow geht davon aus dass auch die Felder makroskopischer Schwarzer Locher magnetische Monopole sein konnen In diesem Fall wurde es sich um die Mundung einer Einstein Rosen Brucke handeln 22 Literatur BearbeitenRoderich Moessner Magnetische Monopole in Spineis In Physik Journal Band 13 Nr 6 2014 S 41 47 pro physik de abgerufen am 4 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten C Castelnovo R Moessner S L Sondhi Magnetic monopoles in spin ice In Nature Band 451 Nr 42 2008 S 42 45 doi 10 1038 nature06433 arxiv 0710 5515 Magnetische Monopole in magnetischem Festkorper entdeckt Memento vom 20 Dezember 2015 im Internet Archive In News und Pressemitteilungen 2009 Helmholtz Zentrum Berlin 3 September 2009 abgerufen am 10 Marz 2010 D J P Morris D A Tennant S A Grigera B Klemke C Castelnovo R Moessner C Czter nasty M Meissner K C Rule J U Hoffmann K Kiefer S Gerischer D Slobinsky R S Perry Dirac Strings and Magnetic Monopoles in Spin Ice Dy2Ti2O7 In Science Band 326 Nr 5951 2009 S 411 414 doi 10 1126 science 1178868 a b physorg com Scientists capture first direct images of theoretically predicted magnetic monopoles zuletzt aufgerufen am 23 Oktober 2010 P Milde u a Unwinding of a Skyrmion Lattice by Magnetic Monopoles In Science Bd 340 2013 S 1076 1080 Pressemitteilung der TU Munchen Mai 2013 Rainer Scharf Dirac Monopol im Bose Einstein Kondensat In Physik Journal Januar 2014 M W Ray E Ruokokoski S Kandel M Mottonen D S Hall Dirac Monopoles in a synthetic magnetic field In Nature Band 505 2014 S 657 E Yakoboylu A Deuchert M Lemeshko Emergence of Non Abelian Magnetic Monopoles in a Quantum Impurity Problem In Phys Rev Lett Band 119 2017 S 235301 Arxiv Elisabeth Guggenheimer Neue Erscheinungsform magnetischer Monopole entdeckt In IST Austria 12 Juli 2017 idw a b c d Yakov M Shnir Magnetic Monopoles Springer 2006 ISBN 3 540 25277 0 a b pro physik de Richard P Feynman Steven Weinberg Elementary Particles and the Laws of Physics The 1986 Dirac Memorial Lectures Cambridge University Press 1987 ISBN 0 521 65862 4 S 48 54 S Severini A Settimi On the Divergenceless Property of the Magnetic Induction Field In Physics Research International Band 2013 Nr 292834 2013 S 1 5 doi 10 1155 2013 292834 Frederic Moulin Magnetic monopoles and Lorentz force In Il Nuovo Cimento B Band 116 B Nr 8 2001 S 869 877 arxiv math ph 0203043v1 Erwyn van der Meer Magnetic Monopoles in Gauge Field Theories On the realization of global symmetries on moduli spaces 1997 S 8 online Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive GZIP 1 1 MB abgerufen am 4 Juni 2013 B Cabrera u a First results from a superconducting detector for moving magnetic monopoles In Physical Review Letters Bd 48 1982 S 1378 E N Parker Cosmical magnetic fields Their origin and their activity Clarendon Press 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