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Alexander Iljitsch Achijeser russisch Aleksa ndr Ili ch Ahie zer im Deutschen manchmal auch Achieser transkribiert englische Transliteration Aleksandr Il ich Akhiezer 31 Oktober 1911 in Tscherykau heute Belarus 4 Mai 2000 in Charkiw war ein sowjetisch ukrainischer theoretischer Physiker der unter anderem in Quantenelektrodynamik QED Kernphysik Plasmaphysik und Festkorperphysik arbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Weblinks 4 VerweiseLeben und Werk BearbeitenAchijeser war der Sohn eines Arztes und studierte 1929 bis 1934 am Polytechnikum in Kiew wo er sein Diplom in Radiotechnik machte Da er mehr an theoretischer Physik interessiert war ging er auf Rat seines Bruders zu Lew Landau ans Physikalisch Technische Institut in Charkiw Dort wurde er nach mundlicher Prufung von Landau akzeptiert und arbeitete mit Isaak Pomerantschuk einem weiteren Landau Schuler an nichtlinearen Problemen der Quantenelektrodynamik speziell der Streuung von Photonen aneinander bei hohen Energien 1 ein Problem das zur selben Zeit auch Werner Heisenberg mit seinem Schuler Hans Euler untersuchte 1936 wurde er bei Landau promoviert Kandidatentitel weitere Prufer waren Igor Tamm und George Placzek 2 Nachdem Landau 1938 nach Moskau ging wurde Achijeser dessen Nachfolger als Leiter der Abteilung Theoretische Physik in Charkiw 1940 erhielt er den russischen Doktortitel entspricht im Westen einer Habilitation mit einer Arbeit uber die Absorption und Eindringtiefe von Schallwellen durch Elektronen in Dielektrika und Metallen 1957 in Untersuchungen uber Ultraschallabsorption fortgesetzt 3 1941 erhielt er eine volle Professur Er blieb Physikalisch Technischen Institut NSC KIPT in Charkiw bis zu seinem Lebensende 1996 wurde dort auf seine Initiative hin aus der Abteilung fur Theoretische Physik der er bis 1988 vorstand das Institut fur Theoretische Physik gegrundet das heute nach ihm benannt ist Bis 1990 war er auch Professor an der Staatlichen Universitat Charkiw wo er schon ab 1936 und 1945 bis 1975 Leiter des Instituts fur theoretische Kernphysik war 1951 bis 1964 war er auch Leiter der radiotechnischen Akademie der Artillerie in Charkiw Von 1964 an war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR 4 1944 bis 1952 forschte er mit Pomerantschuk im Labor Nr 2 dem spateren Kurtschatow Institut in Moskau uber die Neutronenkinetik in Kernreaktoren Diese fur die Sowjetunion grundlegenden theoretischen Untersuchungen zur Physik von Kernreaktoren parallel in Deutschland von Heisenberg und Mitarbeitern und in den USA von Enrico Fermi Eugene Wigner u a durchgefuhrt wurden erst viel spater freigegeben und veroffentlicht fanden aber in vervielfaltigter Form weite Verbreitung in den russischen kerntechnischen Instituten Mit Pomerantschuk untersuchte er auch weitere Kernreaktionen und die Theorie der inelastischen Streuung von Neutronen in Kristallen Ende der 1940er Jahre leistete Achijeser auch Pionierarbeit in der Untersuchung verschiedener Plasma Instabilitaten und Oszillationen Ausserdem war er an theoretischen Untersuchungen zur Konzeption von Teilchenbeschleunigern beteiligt Er untersuchte magnetoakustische Wellen und Diffraktions Streuung bei Kernreaktionen 1953 erschien das vielgeruhmte Lehrbuch der QED mit Wladimir B Berestezki Quanten Elektrodynamik das 1957 ins Englische ubersetzt wurde Berechnung verschiedener Phanomene der QED war eines der Hauptthemen von Achijeser mit seinen Schulern z B Streuung ultrarelativistischer Elektronen in Kristallen und koharente Bremsstrahlung ein Thema das er schon in den 1930er Jahren behandelte In den 1990er Jahren untersuchte er Phasenubergange in Kernmaterie und Quark Plasmen innerhalb von Landaus Theorie der Fermiflussigkeiten Achijeser war fur die Qualitat seine Vorlesungen bekannt In den 1990er Jahren erblindete er vollig 1949 erhielt er den L Mandelstam Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften 1986 erhielt er den ukrainischen Staatspreis 1995 erhielt er den N N Bogoljubow Preis 1998 erhielt er den Pomerantschuk Preis 2000 erhielt er den Dawydow Preis der ukrainischen Akademie der Wissenschaften Er ist der jungere Bruder des Mathematikers Naum Iljitsch Achijeser Schriften BearbeitenAchijeser schrieb 16 Monographien und 11 sonstige Bucher mit Wladimir Berestetski Quanten Elektrodynamik Frankfurt am Main Harri Deutsch 1962 deutsche Ausgabe russisches Original Moskau Gostechizdat 1953 Nauka 1959 4 Auflage 1981 englisch Quantum Electrodynamics New York Consultants Bureau 1957 2 Auflage Wiley 1965 mit Pomerantschuk Einige Probleme in der Theorie der Kerne Moskau Gostechizdat 1948 2 Auflage 1953 russisch mit Baryakhtar Peletminskii Spin Waves North Holland 1968 russisch 1967 mit I Achijeser R Polovin A Sitenko K Stepanov Collective Excitations in Plasmas Oxford Pergamon Press 1965 russisch 1964 mit M Rekalo Elektrodynamik der Hadronen Kiew 1983 russisch mit Sitenko Tartakovskii Nuclear Electrodynamics Springer 1994 russisch Kiew 1989 mit I Achijeser R Polovin A Sitenko K Stepanov Plasma Electrodynamics 2 Bande Pergamon Press 1975 russisch 1974 mit Peletminskii Fields and Fundamental Interactions Taylor and Francis 2002 russisch Theorie fundamentaler Wechselwirkungen Kiew 1993 mit Shulga High Energy Electrodynamics in Matter Gordon and Breach 1996 russisch 1993 mit S V Peletminskii Methods of Statistical Physics Pergamon Press 1981 russisch 1977 mit Bereznoy Filipenko Nuclear Diffraction Harwood Academic Gordon and Breach 1998 mit Landau Lifschitz Mechanik und Molekularphysik Grundlagenkurs in Physik Moskau Nauka 1965 1969 russisch Achijeser schrieb auch einen entsprechenden Band zur Elektrodynamik Kiew 1981 mit Pomerantschuk Einfuhrung in die Theorie Neutronen multiplizierender Systeme Reaktoren Moskau IzdAT 2002 russisch Popularwissenschaftliche Bucher russisch bzw ukrainisch Evolution des Physikalischen Weltbildes 1973 ukrainisch 1998 mit M Rekalo Physik der Elementarteilchen Kiew 1979 mit M Rekalo Biographie der Elementarteilchen Kiew 1979 1983 mit Rekalo Elementarteilchen Moskau 1986 mit Yu Stepanowsky Von den Quanten des Lichts zu gefarbten Quarks 1993Weblinks BearbeitenAlexander Iljitsch Achijeser im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Pomeranchuk Prize winners 1998 itep ru abgerufen am 6 Februar 2018 N F Shul ga S V Peletminskii A P Rekalo Nachruf In PROBLEMS OF ATOMIC SCIENCE AND TECHNOLOGY Nr 6 2001 S 5 10 englisch kharkov ua PDF 1 7 MB Verweise Bearbeiten Achijeser Pomerantschuk Scattering of Light by Light Nature Bd 138 1936 S 206 Uber die Streuung von Licht an Licht Physikalische Zeitschrift der Sowjetunion Bd 11 1937 Achijeser beschreibt seine Erinnerungen daran in Physics Today Juni 1994 Achijeser On the Sound absorption in solids Zeitschrift Exp Theor Physik JETP Bd 18 1938 S 1318 russisch On the absorption of sound in metals Journal Physics USSR Bd 1 1939 S 289 298 Webseite der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine Memento vom 28 November 2016 im Internet Archive Mitgliederseite Akhiezer Alexander YlychNormdaten Person GND 125815387 lobid OGND AKS LCCN n82037831 NDL 00431101 VIAF 71830551 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Achijeser Alexander IljitschALTERNATIVNAMEN Ahie zer Aleksa ndr Ili ch russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetisch ukrainischer theoretischer PhysikerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1911GEBURTSORT Tscherykau heute BelarusSTERBEDATUM 4 Mai 2000STERBEORT Charkiw Ukraine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Iljitsch Achijeser amp oldid 232754796