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Igor Jewgenjewitsch Tamm russisch I gor Evge nevich Tamm wiss Transliteration Igor Evgen evic Tamm 26 Junijul 8 Juli 1895greg in Wladiwostok 1 12 April 1971 in Moskau war ein sowjetischer Physiker Igor Tamm 1958Tamm erhielt 1958 zusammen mit Pawel Tscherenkow und Ilja Frank den Physik Nobelpreis fur die Entdeckung und Interpretation des Tscherenkow Effekts Er ist ausserdem gemeinsam mit Andrei Sacharow bekannt fur die Entwicklung des Tokamak Prinzips Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTamm war der Sohn von Jewgeni Tamm eines Ingenieurs russlanddeutscher Herkunft und Olga Dawydowa Er besuchte das Gymnasium in Jelisawetgrad in der Ukraine Er studierte 1913 14 zusammen mit seinem Schulfreund Boris Hessen an der Universitat Edinburgh und danach an der Lomonossow Universitat in Moskau die er 1918 mit dem Physik Diplom abschloss Er lehrte danach an Universitaten auf der Krim und der Lomonossow Universitat an Polytechniken und Physikingenieur Instituten sowie an der Kommunistischen Swerdlow Universitat Tamm erwarb den russischen Doktorgrad entspricht der Habilitation unter Leonid Mandelstam mit dem er bis zu dessen Tod 1944 eng zusammenarbeitete 1928 war er kurz zu einem Auslandsaufenthalt bei Paul Ehrenfest in Leiden Ab 1934 war er Leiter der Theorie Abteilung des Lebedew Institut fur Physik der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion dem FIAN In den 1930er Jahren verlor er wie auch Mandelstam aufgrund von Kampagnen gegen die moderne Physik vorubergehend seinen Lehrstuhl Sein begabter Schuler Semjon Schubin fiel 1938 dem stalinistischen Terror zum Opfer Tamm war ein herausragender theoretischer Physiker und Grunder einer einflussreichen sowjetischen Schule der theoretischen Physik Er beschaftigte sich z B mit Kristalloptik bzw Festkorper Optik der Quantenmechanik 1945 entwickelte er die Tamm Dancoff Naherung der Quantenfeldtheorie sowie Physik der Elementarteilchen die damals anhand kosmischer Strahlung untersucht wurde und fur deren Nachweis der von ihm theoretisch untersuchte Tscherenkow Effekt von fundamentaler Bedeutung werden sollte Gemeinsam mit Andrei Sacharow ging Tamm in die Wissenschaftsgeschichte fur die Entdeckung des Tokamak Prinzips ein das den magnetischen Einschluss von Plasma in einem Fusionsreaktor beschreibt und die Basis fur die meisten Arbeiten zur Energiegewinnung aus Kernfusion ist Die Idee dazu hatten sie bereits 1950 In diesem Jahr zog Tamm als Leiter einer Arbeitsgruppe die theoretische Konzepte fur die erste sowjetische Wasserstoffbombe untersuchen sollte in eine geheime Forschungsanlage in Sarow Sacharow war Mitglied seines Teams nach seinem Konzept wurde die erste sowjetische Wasserstoffbombe entwickelt die dann 1953 getestet wurde 2 Nach dem Test 1953 ging Tamm wieder ans FIAN zuruck 1944 wurde seine Bewerbung trotz zehnjahriger erfolgreicher Lehrtatigkeit und seines hohen Ansehens als Akademiemitglied auf den Lehrstuhl der theoretischen Physik der Lomonossow Universitat MGU abgelehnt und ab Ende der 1940er konnte er eine Zeitlang nicht an der Lomonossow Universitat unterrichten Das stand in Zusammenhang mit einem Machtkampf der Universitatsphysiker mit den Akademiephysikern worunter auch die Mandelstam Schule fiel 3 Die Akademiephysiker bekamen aber nach Stalins Tod 1953 wieder die Oberhand nachdem viele von ihnen sich im sowjetischen Atombombenprojekt hervorgetan hatten Auch Tamm konnte wieder wie Landau an der Lomonossow Universitat lehren Die zahlreichen Preise und Auszeichnungen die seine wissenschaftlichen Arbeiten begleiteten wurden gekront vom Nobelpreis fur Physik den Tamm 1958 zusammen mit Pawel Alexejewitsch Tscherenkow und Ilja Michailowitsch Frank fur die Entdeckung und Interpretation des Tscherenkow Effekts erhielt Bereits 1946 hatte er mit Frank Tscherenkow und Sergei Iwanowitsch Wawilow den Stalinpreis Staatspreis der UdSSR erhalten 4 1954 hatte er mit Sacharow und Kurtschatow nochmals den Staatspreis der UdSSR erhalten 1933 wurde er korrespondierendes und 1953 Vollmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR Er war Held der sozialistischen Arbeit Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften der American Academy of Arts and Sciences 1961 der Schwedischen Physikalischen Gesellschaft sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 5 1967 erhielt er die Lomonossow Goldmedaille Ihm zu Ehren ist der Tamm Preis in theoretischer Physik der Russischen Akademie der Wissenschaften benannt der seit 1980 vergeben wird Auch der Mondkrater Tamm ist nach ihm benannt 6 Sein Sohn Jewgeni 1926 2008 war ein bekannter Physiker und Bergsteiger Schriften BearbeitenRelativistische Wechselwirkung der Elementarteilchen 1935 russisch Uber das magnetische Moment des Neutrons 1938 russisch Ginzburg Herausgeber Gesammelte Werke 2 Bande Nauka 1975 russisch B M Bolotovskii V Ya Frenkel Hrsg I E Tamm Selected Papers Springer Verlag 1991Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Igor Tamm Sammlung von Bildern und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1958 an Igor Jewgenjewitsch Tamm englisch Tamm Igor Evgenevich Biografie beim Lebedew Institut russisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Igor Yevgenyevich Tamm bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Krugoswet Igor Jewgenjewitsch Tamm russisch Webseite des American Institute of Physics zu Sacharows Arbeit an der Wasserstoffbombe Gennady Gorelik Meine antisowjetische Tatigkeit Russische Physiker unter Stalin Vieweg 1995 Zu Tamm zum Beispiel in dem abgedruckten Brief des bald darauf abgelosten Dekans der physikalischen Fakultat der Lomonossow Universitat Sergei Tichonowitsch Konobejewski 1890 1970 an Stalin von 1947 Gorelik S 233 Biographie bei der Nobelstiftung Mitgliedseintrag von Igor E Tamm bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Oktober 2012 Igor Jewgenjewitsch Tamm im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGSTrager des Nobelpreises fur Physik 1901 Rontgen 1902 Lorentz Zeeman 1903 Becquerel M Curie P Curie 1904 Rayleigh 1905 Lenard 1906 J J Thomson 1907 Michelson 1908 Lippmann 1909 Braun Marconi 1910 van der Waals 1911 Wien 1912 Dalen 1913 Kamerlingh Onnes 1914 Laue 1915 W H Bragg W L Bragg 1916 nicht verliehen 1917 Barkla 1918 Planck 1919 Stark 1920 Guillaume 1921 Einstein 1922 N Bohr 1923 Millikan 1924 M Siegbahn 1925 Franck Hertz 1926 Perrin 1927 Compton C T R Wilson 1928 O W Richardson 1929 de Broglie 1930 Raman 1931 nicht verliehen 1932 Heisenberg 1933 Schrodinger Dirac 1934 nicht verliehen 1935 Chadwick 1936 Hess C D Anderson 1937 Davisson G P Thomson 1938 Fermi 1939 Lawrence 1940 1942 nicht verliehen 1943 Stern 1944 Rabi 1945 Pauli 1946 Bridgman 1947 Appleton 1948 Blackett 1949 Yukawa 1950 Powell 1951 Cockcroft Walton 1952 Bloch Purcell 1953 Zernike 1954 Born Bothe 1955 Lamb Kusch 1956 Shockley Bardeen Brattain 1957 Yang T D Lee 1958 Tscherenkow Frank Tamm 1959 Segre Chamberlain 1960 Glaser 1961 Hofstadter Mossbauer 1962 Landau 1963 Wigner Goeppert Mayer Jensen 1964 Townes Bassow Prochorow 1965 Feynman Schwinger Tomonaga 1966 Kastler 1967 Bethe 1968 Alvarez 1969 Gell Mann 1970 Alfven Neel 1971 Gabor 1972 Bardeen Cooper Schrieffer 1973 Esaki Giaever Josephson 1974 Ryle Hewish 1975 A N Bohr Mottelson Rainwater 1976 Richter Ting 1977 P W Anderson Mott Van Vleck 1978 Kapiza Penzias R W Wilson 1979 Glashow Salam Weinberg 1980 Cronin Fitch 1981 Bloembergen Schawlow K Siegbahn 1982 K Wilson 1983 Chandrasekhar Fowler 1984 Rubbia van der Meer 1985 von Klitzing 1986 Ruska Binnig Rohrer 1987 Bednorz Muller 1988 Lederman Schwartz Steinberger 1989 Paul Dehmelt Ramsey 1990 Friedman Kendall R E Taylor 1991 de Gennes 1992 Charpak 1993 Hulse J H Taylor 1994 Brockhouse Shull 1995 Perl Reines 1996 D M Lee Osheroff R C Richardson 1997 Chu Cohen Tannoudji Phillips 1998 Laughlin Stormer Tsui 1999 t Hooft Veltman 2000 Alfjorow Kroemer Kilby 2001 Cornell Ketterle Wieman 2002 Davis Jr Koshiba Giacconi 2003 Abrikossow Ginsburg Leggett 2004 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