www.wikidata.de-de.nina.az
Pieter Zeeman ˈzeːmɑn 25 Mai 1865 in Zonnemaire auf der Insel Schouwen Duiveland Zeeland 9 Oktober 1943 in Amsterdam war ein niederlandischer Physiker Fur seine Verdienste bei den Untersuchungen uber den Einfluss des Magnetismus auf die Strahlungsphanomene erhielt er 1902 den Nobelpreis fur Physik Pieter ZeemanBesuch von Albert Einstein Mitte und Paul Ehrenfest rechts im Amsterdamer Labor von Pieter Zeeman 1920Das Grab von Pieter Zeeman und seiner Ehefrau Johanna Elisabeth Lebret im Familiengrab auf dem Friedhof Kleverlaan in Haarlem Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Nobelpreis 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZeeman der aus der Familie eines Pfarrers stammte fiel schon fruh durch systematische und sorgfaltige Naturbeobachtungen auf Bei dem im Herbst 1882 in den Niederlanden zu beobachtenden Nordlicht wurden seine Aufzeichnungen in zwei Veroffentlichungen seines Physiklehrers in Nature erwahnt 1 Nach Abschluss der weiterfuhrenden Schule studierte er ab 1885 Physik bei Hendrik Antoon Lorentz und Heike Kamerlingh Onnes an der Universitat Leiden Nach Abschluss seines Studiums blieb der junge Physiker zunachst in Leiden promovierte dort 1893 mit einer Arbeit uber den magnetoptischen Kerr Effekt niederlandisch Metingen over het verschijnsel van Kerr 2 und ging dann fur ein Semester nach Strassburg wo er im Labor von Friedrich Kohlrausch arbeitete Danach kehrte er wieder nach Leiden zuruck um eine Stelle als Privatdozent zu ubernehmen 1897 wechselte Zeeman an die Universitat Amsterdam wo er 1900 eine ordentliche Professur erhielt und bis zu seiner Emeritierung 1935 blieb 1908 wurde Zeeman zum Direktor des Amsterdamer Physikalischen Instituts ernannt Das dort neu erbaute Laboratorium wurde 1940 ihm zu Ehren in Zeeman Laboratorium umbenannt Von 1912 bis 1920 war Zeeman Sekretar der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften der er seit 1898 angehort hatte Leistungen BearbeitenZeeman wurde durch die Entdeckung des nach ihm benannten Zeeman Effekts bekannt Bereits 1895 wurde von Hendrik Lorentz aufgrund seiner Elektronentheorie vermutet dass unter Einwirkung eines ausseren Magnetfeldes auf das Atom die Energieniveaus der Elektronen die Atomhulle und damit die Spektrallinien aufspalten Diese Theorie wurde anschliessend von Zeeman eingehend untersucht Im Herbst 1896 begann Zeeman seine entsprechenden experimentellen Untersuchungen 1 Er verbesserte seine Apparatur hinsichtlich der Starke der Magnete und des Auflosungsvermogens seines Spektroskops und konnte anhand der blaugrunen Linie im Spektrum des Kadmiums die Lorentzschen Voraussagen der Aufspaltung in ein Dublett und Triplett bestatigen Am 31 Oktober 1896 reichte er bei der Amsterdamer Akademie den ersten seiner insgesamt funf Aufsatze ein in dem er darstellte dass sich die Spektrallinien einer Lichtquelle im starken Magnetfeld in mehrere polarisierte Komponenten aufspalten Durch dieses Phanomen das als Zeeman Effekt bezeichnet wird bestatigte er die Elektronentheorie der Wechselwirkung von Licht und Materie seines Lehrers Lorentz 3 Aus der Verschiebung der Spektrallinien im Magnetfeld konnte auch auf ein unerwartet hohes Verhaltnis von Ladung zu Masse des Teilchens geschlossen werden was durch die entsprechenden Werte fur das etwa um dieselbe Zeit 1896 7 in Kathodenstrahlen entdeckte Elektron Joseph John Thomson Emil Wiechert und andere bestatigt wurde In gewisser Weise kommt hier also auch Zeeman eine Prioritat zu wahrend Thomson das freie Elektron untersuchte entdeckte er das im Atom gebundene Elektron Die durch Thomas Preston 1860 1900 Alfred Cornu und Albert A Michelson 1898 fast gleichzeitig und unabhangig voneinander entdeckten anomalen Aufspaltungen von Spektrallinien in Quartetts Sextetts Oktetts usw die trotz des Namens viel haufiger sind konnten allerdings durch Lorentz Theorie nicht erklart werden Das wurde anomaler Zeemaneffekt genannt und konnte erst ab 1925 mit der Einfuhrung des Elektronenspins und der Entwicklung der Quantenmechanik zufriedenstellend erklart werden Nobelpreis BearbeitenFur die gemeinsame Forschung uber den Einfluss des Magnetismus auf die Strahlung erhielt Pieter Zeeman zusammen mit seinem Lehrer Hendrik Antoon Lorentz 1902 den Nobelpreis fur Physik 4 als Anerkennung des ausserordentlichen Verdienstes das sie sich durch ihre Untersuchungen uber den Einfluss des Magnetismus auf die Strahlungsphanomene erworben haben Ehrungen Bearbeiten nbsp Buste in ZonnemaireNach der Verleihung des Nobelpreises wurde Zeeman mit Ehrungen buchstablich uberschuttet 1922 bekam er die Rumford Medaille der Royal Society 1932 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt 1921 wurde er korrespondierendes und 1933 auswartiges Mitglied der Academie des sciences Der Preussischen Akademie der Wissenschaften gehorte er seit 1922 als korrespondierendes Mitglied an Hinzu kamen weitere Auszeichnungen so z B die Henry Draper Medaille 1921 1932 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 5 und 1933 als Ehrenmitglied Honorary Fellow in die Royal Society of Edinburgh aufgenommen 6 1970 wurde nach Zeeman ein Mondkrater 1991 ein Asteroid benannt In seinem Geburtsort Zonnemaire wurde ihm zu Ehren ferner eine Strasse benannt sowie eine Buste aufgestellt Literatur BearbeitenLexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler Band 3 Men bis Z 1 Auflage Sonderausgabe Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 8274 1883 8 Theodore Arabatzis The discovery of the Zeeman effect A case study of the interplay between theory and experiment In Studies in History and Philosophy of Science Part A Band 23 Nr 3 1992 S 365 388 doi 10 1016 0039 3681 92 90001 M Anne J Kox The discovery of the electron II The Zeeman effect In European Journal of Physics Band 18 Nr 3 1997 S 139 144 doi 10 1088 0143 0807 18 3 003 Zeeman Pieter 1865 1943 In Biografisch Woordenboek van Nederland niederlandisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pieter Zeeman Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Pieter Zeeman Quellen und Volltexte Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1902 an Pieter Zeeman englisch Literatur von und uber Pieter Zeeman im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Anne J Kox Ein Pionier der Magneto Optik In Physik Journal Band 14 Nr 6 2015 S 51 53 Pieter Zeeman im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Den Einfluss von Magnetismus auf Licht zeigte schon Michael Faraday im Faraday Effekt zur Aufspaltung von Spektrallinien im Magnetfeld Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 266 Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 K Z PDF Datei Royal Society of Edinburgh abgerufen am 27 April 2020 Trager des Nobelpreises fur Physik 1901 Rontgen 1902 Lorentz Zeeman 1903 Becquerel M Curie P Curie 1904 Rayleigh 1905 Lenard 1906 J J Thomson 1907 Michelson 1908 Lippmann 1909 Braun Marconi 1910 van der Waals 1911 Wien 1912 Dalen 1913 Kamerlingh Onnes 1914 Laue 1915 W H Bragg W L Bragg 1916 nicht verliehen 1917 Barkla 1918 Planck 1919 Stark 1920 Guillaume 1921 Einstein 1922 N Bohr 1923 Millikan 1924 M Siegbahn 1925 Franck Hertz 1926 Perrin 1927 Compton C T R Wilson 1928 O W Richardson 1929 de Broglie 1930 Raman 1931 nicht verliehen 1932 Heisenberg 1933 Schrodinger Dirac 1934 nicht verliehen 1935 Chadwick 1936 Hess C D Anderson 1937 Davisson G P Thomson 1938 Fermi 1939 Lawrence 1940 1942 nicht verliehen 1943 Stern 1944 Rabi 1945 Pauli 1946 Bridgman 1947 Appleton 1948 Blackett 1949 Yukawa 1950 Powell 1951 Cockcroft Walton 1952 Bloch Purcell 1953 Zernike 1954 Born Bothe 1955 Lamb Kusch 1956 Shockley Bardeen Brattain 1957 Yang T D Lee 1958 Tscherenkow Frank Tamm 1959 Segre Chamberlain 1960 Glaser 1961 Hofstadter Mossbauer 1962 Landau 1963 Wigner Goeppert Mayer Jensen 1964 Townes Bassow Prochorow 1965 Feynman Schwinger Tomonaga 1966 Kastler 1967 Bethe 1968 Alvarez 1969 Gell Mann 1970 Alfven Neel 1971 Gabor 1972 Bardeen Cooper Schrieffer 1973 Esaki Giaever Josephson 1974 Ryle Hewish 1975 A N Bohr Mottelson Rainwater 1976 Richter Ting 1977 P W Anderson Mott Van Vleck 1978 Kapiza Penzias R W Wilson 1979 Glashow Salam Weinberg 1980 Cronin Fitch 1981 Bloembergen Schawlow K Siegbahn 1982 K Wilson 1983 Chandrasekhar Fowler 1984 Rubbia van der Meer 1985 von Klitzing 1986 Ruska Binnig Rohrer 1987 Bednorz Muller 1988 Lederman Schwartz Steinberger 1989 Paul Dehmelt Ramsey 1990 Friedman Kendall R E Taylor 1991 de Gennes 1992 Charpak 1993 Hulse J H Taylor 1994 Brockhouse Shull 1995 Perl Reines 1996 D M Lee Osheroff R C Richardson 1997 Chu Cohen Tannoudji Phillips 1998 Laughlin Stormer Tsui 1999 t Hooft Veltman 2000 Alfjorow Kroemer Kilby 2001 Cornell Ketterle Wieman 2002 Davis Jr Koshiba Giacconi 2003 Abrikossow Ginsburg Leggett 2004 Gross Politzer Wilczek 2005 Glauber Hall Hansch 2006 Mather Smoot 2007 Fert Grunberg 2008 Nambu Kobayashi Maskawa 2009 Kao Boyle Smith 2010 Geim Novoselov 2011 Perlmutter Schmidt Riess 2012 Haroche Wineland 2013 Englert Higgs 2014 Akasaki Amano Nakamura 2015 Kajita McDonald 2016 Thouless Haldane Kosterlitz 2017 Barish Thorne Weiss 2018 Ashkin Mourou Strickland 2019 Peebles Mayor Queloz 2020 Penrose Genzel Ghez 2021 Manabe Hasselmann Parisi 2022 Aspect Clauser Zeilinger 2023 Agostini Krausz L Huillier Normdaten Person GND 116968141 lobid OGND AKS LCCN n87116964 VIAF 103215195 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeeman PieterKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Physiker Nobelpreis fur Physik 1902GEBURTSDATUM 25 Mai 1865GEBURTSORT Zonnemaire Schouwen Duiveland Zeeland NiederlandeSTERBEDATUM 9 Oktober 1943STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pieter Zeeman amp oldid 236413551