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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Felix Bloch Begriffsklarung aufgefuhrt Felix Bloch 23 Oktober 1905 in Zurich 10 September 1983 in Zollikon war ein osterreichisch schweizerisch US amerikanischer Physiker und bekennender Pazifist 1 Er erhielt 1952 den Nobelpreis fur Physik fur die Entwicklung neuer Methoden zur kernmagnetischen Prazisionsmessung und die damit gemachten Entdeckungen Kernspinresonanzspektroskopie Felix Bloch 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Familie 3 Ehrungen 4 Nach ihm Benanntes 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Belletristik 8 Zitat 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSein Vater Gustav Bloch 1868 1947 war ein mahrischer Getreidehandler 2 seine Mutter Agnes geborene Mauer 1878 1970 stammte aus Wien Nach dem ab 1912 erfolgten Besuch der Stadtschule in Zurich und der Matura an der Kantonsschule Ramibuhl begann Felix Bloch ein Maschinenbaustudium zwischen 1924 und 1927 studierte er an der Eidgenossischen Technischen Hochschule Zurich ETH Mathematik und Physik Als einer seiner Zurcher Lehrer der Chemiker Peter Debye an die Universitat Leipzig wechselte folgte er diesem im Jahre 1927 in den Freistaat Sachsen Felix Bloch setzte sein Studium in Leipzig u a bei Werner Heisenberg fort Das Thema seiner Diplomarbeit war die Schrodinger Gleichung Die Doktorarbeit 3 4 behandelte das Verhalten von Elektronen in Kristallgittern und war der Ausgangspunkt fur sein Lebenswerk die quantenmechanische Behandlung der Festkorperphysik zu deren Grundlagen er vieles beitrug wie das Bandermodell der Elektronen in Festkorpern und die Bloch Funktion Er war 1928 der erste Doktorand von Werner Heisenberg und kehrte fur ein Jahr an die ETH Zurich zuruck wo er bis 1929 Assistent bei Wolfgang Pauli war Nach Zwischenstationen in Utrecht und Haarlem in den Niederlanden wurde Felix Bloch 1931 Assistent bei Werner Heisenberg in Leipzig Er habilitierte sich 1932 mit einer Arbeit Zur Theorie des Austauschproblems und der Remanenzerscheinung der Ferromagnetika die unter anderem die heute Bloch Wande genannten Ubergangsbereiche zwischen verschieden magnetisierten Domanen behandelt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kehrte er zuruck in die Schweiz und ging 1934 an die Stanford Universitat wo er bis 1971 blieb Er ubernahm dort als erster den Lehrstuhl fur theoretische Physik 1937 wurde er Fellow der American Physical Society 1939 wurde er US amerikanischer Staatsburger Ab dem Sommer 1942 arbeitete Bloch im Manhattan Projekt in Los Alamos wozu er von Robert Oppenheimer eingeladen worden war den er noch aus Berkeley kannte Er arbeitete in der Gruppe von Seth Neddermeyer an der Implosionsversion der Atombombe Nach eigenen Aussagen sah er allerdings Ende 1943 seine Arbeit als erledigt an und ging Ihm gefiel die militarische Atmosphare der Geheimhaltung nicht und er hatte auch Zweifel dass der eigentliche Grund ein moglicher Vorsprung der Deutschen bei der Entwicklung der Atombombe noch aktuell war 5 Nach den Erinnerungen von Edward Teller kam es auch zu Differenzen mit Oppenheimer 6 November 1943 verliess er als einer der wenigen Physiker denen dies gestattet wurde Los Alamos 7 Er wechselte in die Radarforschung nach Harvard Anschliessend gelangen ihm wichtige Arbeiten zum Ferromagnetismus und die Messung der magnetischen Momente von Atomkernen 1946 entdeckte er unabhangig von Edward Mills Purcell und zusammen mit William Webster Hansen und Martin Packard die Kernspinresonanz englisch Nuclear Magnetic Resonance NMR die zur Darstellung der Zusammensetzung und Struktur von Festkorpern und Flussigkeiten und chemischen Verbindungen angewandt wird und Grundlage der Magnetresonanztomographie ist Bloch war von 1954 bis 1955 Generaldirektor des CERN in Genf wahrend er an der Stanford University beurlaubt war 1971 wurde er in Stanford emeritiert Familie BearbeitenIm Jahre 1940 heiratete Felix Bloch in Las Vegas die Physikerin Lore Misch Tochter des Philosophen Georg Misch Professor fur Philosophie an der Universitat Gottingen 8 Aus dieser Ehe gingen die drei Sohne Georg Jacob 1941 Daniel Arthur 1941 und Frank Samuel 1945 sowie Ruth Hedy geborene Bloch 1949 hervor Letztere wurde Historikerin Ehrungen Bearbeiten1948 Wahl zum Mitglied der National Academy of Sciences 1952 Zusammen mit Edward Mills Purcell wurde Felix Bloch fur die Entdeckung der Kernspinresonanz der Nobelpreis fur Physik zuerkannt 1957 Ernennung zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1965 Wahl zum Mitglied der American Philosophical Society 9 1966 Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 10 1979 Aufnahme in den Orden Pour le Merite 11 Bloch war Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 12 Er war Ehrendoktor an den Universitaten Grenoble 1959 Oxford 1960 Jerusalem 1962 und Zurich 1966 Nach ihm Benanntes BearbeitenFolgende physikalische Objekte tragen seinen Namen Bloch Oszillationen Bethe Bloch Formel Bloch Funktion Bloch Gleichungen Bloch Kugel Bloch Vektor Bloch Wand Bloch ElektronVon Bloch und Arnold Nordsieck stammt auch das nach ihnen benannte Bloch Nordsieck Theorem das die Losung des Infrarotproblems in der Quantenelektrodynamik darstellt 13 Von ihm stammt das T 3 2 displaystyle T frac 3 2 nbsp Gesetz fur die spontane Magnetisierung bei tiefen Temperaturen T displaystyle T nbsp M T M 0 1 T T 0 3 2 displaystyle M T M 0 left 1 left frac T T 0 right frac 3 2 right nbsp von Bloch hergeleitet mit dem Bild eines Gases quantisierter Spinwellen Magnonen T c displaystyle T c nbsp ist dabei die Curie Temperatur und M 0 displaystyle M 0 nbsp die Magnetisierung bei T 0 displaystyle T 0 nbsp Ausserdem stammt von ihm das T 5 displaystyle T 5 nbsp Gesetz fur das Temperaturverhalten des spezifischen elektrischen Widerstand von Metallen bei tiefen Temperaturen im Rahmen der Bloch Gruneisen Formel benannt zusatzlich nach Eduard Gruneisen 14 15 Fur hohere Temperaturen verlauft die Abhangigkeit noch linear mit T displaystyle T nbsp mit einem Ubergang in der Nahe der Debyetemperatur Bei noch geringerer Elektronendichte ist die Bloch Gruneisen Temperatur statt der Debyetemperatur ausschlaggebend Schriften Auswahl BearbeitenUber die Quantenmechanik der Elektronen in Kristallgittern Berlin 1928 zugleich Dissertation an der Universitat Leipzig Bemerkung zur Elektronentheorie des Ferromagnetismus und der elektrischen Leitfahigkeit In Zeitschrift fur Physik 57 1929 S 545 555 mit G Gentile Zur Anisotropie der Magnetisierung ferromagnetischer Einkristalle In Zeitschrift fur Physik 70 1931 S 395 408 Zur Theorie des Austauschproblems und der Remanenzerscheinung der Ferromagnetika In Zeitschrift fur Physik 74 1932 H 5 6 S 295 335 zugleich Habilitation an der Universitat Leipzig vom 30 Januar 1932 Zur Bremsung rasch bewegter Teilchen beim Durchgang durch Materie In Annals of Physics 16 1932 S 285 320 Die Elektronentheorie der Metalle In E Marx Hrsg Handbuch der Radiologie Bd 6 Leipzig 1934 S 226 278 Molekulartheorie des Magnetismus In E Marx Hrsg Handbuch der Radiologie Bd 6 Leipzig 1934 S 375 484 On the magnetic scattering of neutrons In Physical Review 50 1936 S 259f und 51 1937 S 994 mit L W Alvarez A quantitative determination of the neutron moment in absolute nuclear magnetons In Physical Review 57 1940 S 111 122 mit A Siegert Magnetic resonance for nonrotating fields In Physical Review 57 1940 S 522 527 mit W W Hansen Nuclear induction In Physical Review 70 1946 S 460 474 mit M Packard Nuclear induction experiment In Physical Review 70 1946 S 474 485 mit J H Van Vleck und M Hamermesh Theory of radar reflections from wires or thin metallic strips In Journal of Applied Physics 18 1947 S 274 294 Nuclear induction In Physica 17 1951 Heft 3 4 S 272 281 The Dynamical theory of nuclear induction In Physical Review 89 1953 S 728 739 The Dynamical theory of nuclear induction In Physical Reviwe 102 1956 S 104 135 Fundamentals of Statistical Mechanics Manuscript and Notes of Felix Bloch Herausgegeben von John Dirk Walecka Stanford University Press 1989 World Scientific 2000 Literatur BearbeitenErnst Brun Bloch Felix In Historisches Lexikon der Schweiz Helmut Rechenberg Felix Bloch 1905 1983 In Naturwissenschaftliche Rundschau Band 58 Nr 11 2005 S 587 590 ISSN 0028 1050 E Brun Felix Bloch zum Gedenken Phys Blatter November 1983 doi 10 1002 phbl 19830391107 Deutsche Ubersetzung des Nobelvortrags The Principle of nuclear induction Felix Bloch Das Prinzip der Kerninduktion Phys Blatter Oktober 1953 doi 10 1002 phbl 19530091002 Robert Hofstadter Biographical Memoirs Fellows National Academy of Sciences pdf D C Cassidy Heisenbergs Meisterschuler Felix Bloch und Rudolf Peierls In C Kleint H Rechenberg G Wiemers Hrsg Werner Heisenberg 1901 1976 Leipzig 2005 S 109 113 Belletristik BearbeitenAlex Capus Der Falscher die Spionin und der Bombenbauer Carl Hanser Verlag Munchen 2013 Zitat Bearbeiten Kostenlose Fantasie ist das unschatzbare Vorrecht der Jugend und sie muss gehegt und wie ein Schatz bewacht werden 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felix Bloch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1952 an Felix Bloch englisch Oral History Interview mit Charles Weiner 1968 Oral History Interview mit Hoddeson 1981 Oral History Interview mit Thomas Kuhn 1964 Martin Schneider Felix Bloch 1905 1983 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Felix Bloch im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetEinzelnachweise Bearbeiten Harenberg Wissenskalender Einstein fur Quanten Dilettanten 2017 4 5 Marz Isabella Seemann Der Pazifist der an der Uranbombe baute Tagblatt der Stadt Zurich 25 November 2015 Felix Bloch Uber die Quantenmechanik der Elektronen in Kristallgittern Berlin 1928 OCLC 43394732 Inaug Diss Leipzig Felix Bloch Uber die Quantenmechanik der Elektronen in Kristallgittern In Zeitschrift fur Physik Band 52 Nr 7 8 Juli 1929 S 555 600 doi 10 1007 BF01339455 Oral History Interview mit Charles Weiner Edward Teller Memoirs Perseus Publ 2001 S 180 Nach Teller waren die Differenzen aus Sicht von Bloch unuberbruckbar der meinte durch die Art wie das Labor organisiert war wurde er seine Zeit verschwenden Zum Abschied schenkte er seinem Freund Teller als Symbol seiner Sicht von Los Alamos eine Plakette mit einem Auto das gegen einen Baum fuhr Einige Monate zuvor verliess schon Edward Condon wegen Differenzen mit Oppenheimer Los Alamos Philipp Dahm Felix Bloch ein Zurcher Nobelpreistrager der half die Atombombe zu bauen Little Boy hat seine zerstorerische Wirkung in Hiroshima durch Uran entfaltet In www watson ch 6 August 2015 abgerufen am 10 Oktober 2020 Member History Felix Bloch American Philosophical Society abgerufen am 6 Mai 2018 Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 Royal Society of Edinburgh abgerufen am 9 Oktober 2019 Felix Bloch in Orden pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste 1842 2002 Bleicher Verlag Gerlingen 2002 ISBN 3 88350 175 1 Past Members F Bloch Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 15 April 2023 Bloch Nordsieck Note on the radiation field of the electron Physical Review Band 52 1937 S 54 Bloch Zum elektrischen Widerstandsgesetz bei tiefen Temperaturen Zeitschrift fur Physik Band 59 1930 S 208 214 Gruneisen Die Abhangigkeit des elektrischen Widerstandes reiner Metalle von der Temperatur Annalen der Physik Band 408 1933 S 530 540 Harenberg Wissenskalender Einstein fur Quanten Dilettanten 2017 4 5 MarzTrager des Nobelpreises fur Physik 1901 Rontgen 1902 Lorentz Zeeman 1903 Becquerel M Curie P Curie 1904 Rayleigh 1905 Lenard 1906 J J Thomson 1907 Michelson 1908 Lippmann 1909 Braun Marconi 1910 van der Waals 1911 Wien 1912 Dalen 1913 Kamerlingh Onnes 1914 Laue 1915 W H Bragg W L Bragg 1916 nicht verliehen 1917 Barkla 1918 Planck 1919 Stark 1920 Guillaume 1921 Einstein 1922 N Bohr 1923 Millikan 1924 M Siegbahn 1925 Franck Hertz 1926 Perrin 1927 Compton C T R Wilson 1928 O W Richardson 1929 de Broglie 1930 Raman 1931 nicht verliehen 1932 Heisenberg 1933 Schrodinger Dirac 1934 nicht verliehen 1935 Chadwick 1936 Hess C D Anderson 1937 Davisson G P Thomson 1938 Fermi 1939 Lawrence 1940 1942 nicht verliehen 1943 Stern 1944 Rabi 1945 Pauli 1946 Bridgman 1947 Appleton 1948 Blackett 1949 Yukawa 1950 Powell 1951 Cockcroft Walton 1952 Bloch Purcell 1953 Zernike 1954 Born Bothe 1955 Lamb Kusch 1956 Shockley Bardeen Brattain 1957 Yang T D Lee 1958 Tscherenkow Frank Tamm 1959 Segre Chamberlain 1960 Glaser 1961 Hofstadter Mossbauer 1962 Landau 1963 Wigner Goeppert Mayer Jensen 1964 Townes Bassow Prochorow 1965 Feynman Schwinger Tomonaga 1966 Kastler 1967 Bethe 1968 Alvarez 1969 Gell Mann 1970 Alfven Neel 1971 Gabor 1972 Bardeen Cooper Schrieffer 1973 Esaki Giaever Josephson 1974 Ryle Hewish 1975 A N Bohr Mottelson Rainwater 1976 Richter Ting 1977 P W Anderson Mott Van Vleck 1978 Kapiza Penzias R W Wilson 1979 Glashow Salam Weinberg 1980 Cronin Fitch 1981 Bloembergen Schawlow K Siegbahn 1982 K Wilson 1983 Chandrasekhar Fowler 1984 Rubbia van der Meer 1985 von Klitzing 1986 Ruska Binnig Rohrer 1987 Bednorz Muller 1988 Lederman Schwartz Steinberger 1989 Paul Dehmelt Ramsey 1990 Friedman Kendall R E Taylor 1991 de Gennes 1992 Charpak 1993 Hulse J H Taylor 1994 Brockhouse Shull 1995 Perl Reines 1996 D M Lee Osheroff R C Richardson 1997 Chu Cohen Tannoudji Phillips 1998 Laughlin Stormer Tsui 1999 t Hooft Veltman 2000 Alfjorow Kroemer Kilby 2001 Cornell Ketterle Wieman 2002 Davis Jr Koshiba Giacconi 2003 Abrikossow Ginsburg Leggett 2004 Gross Politzer Wilczek 2005 Glauber Hall Hansch 2006 Mather Smoot 2007 Fert Grunberg 2008 Nambu Kobayashi Maskawa 2009 Kao Boyle Smith 2010 Geim Novoselov 2011 Perlmutter Schmidt Riess 2012 Haroche Wineland 2013 Englert Higgs 2014 Akasaki Amano Nakamura 2015 Kajita McDonald 2016 Thouless Haldane Kosterlitz 2017 Barish Thorne Weiss 2018 Ashkin Mourou Strickland 2019 Peebles Mayor Queloz 2020 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