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Eduard August Gruneisen 26 Mai 1877 in Giebichenstein 5 April 1949 in Marburg 1 war ein deutscher Physiker Er verfasste Arbeiten zur Messung der Schallgeschwindigkeit und zur Festkorperphysik und war 20 Jahre lang 1929 1949 geschaftsfuhrender Herausgeber 2 der Annalen der Physik Eduard Gruneisen auf der Solvay Konferenz 1913 stehend vierter von rechts Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaftlicher Werdegang 2 Personliches 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWissenschaftlicher Werdegang BearbeitenGruneisen ein Sohn des Pfarrers Eduard 1841 1916 studierte in Halle und Berlin vor allem bei Max Planck und bei Emil Warburg der ihn 1900 mit einer Arbeit uber Elektrizitats und Warmeleitung in Metallen promovierte 3 1905 habilitierte Gruneisen sich in Berlin Als Assistent ging er an die Physikalisch Technische Reichsanstalt in Berlin Charlottenburg wurde 1904 standiger Mitarbeiter 1911 Leiter des Schwachstromlaboratoriums und 1919 Direktor der Abteilung fur Elektrizitat und Magnetismus 1927 wurde er ordentlicher Professor der Experimentalphysik und Direktor des Physikalischen Instituts in Marburg 3 Im Jahr 1940 wurde Gruneisen zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Seine im Ersten Weltkrieg als Nachrichtenoffizier gewonnenen Erfahrungen mit Elektronenrohren nutzte Gruneisen zu Messungen der Schallgeschwindigkeit in Gasen uber sehr weite Frequenzbereiche Die Messmethodik fuhrte durch seinen Marburger Assistenten Hans Otto Kneser zur Auffindung der Dispersion des Schalles von verschiedenen Gasen und ihrer Deutung Gruneisen hat gezeigt dass der Quotient aus thermischem Ausdehnungskoeffizient a und spezifischer Warmekapazitat cp temperaturunabhangig ist Gruneisenregel a c p f T displaystyle frac alpha c p neq f T nbsp Gruneisen behandelte unabhangig von Felix Bloch den elektrischen Widerstand bei tiefen Temperaturen 4 5 weshalb die Bloch Gruneisen Formel und die Bloch Gruneisen Temperatur nach beiden benannt sind Personliches BearbeitenObwohl Gruneisen im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler unterzeichnet hatte sorgte er fur ein liberales Klima an seinem Institut Der nicht arische Student Heinrich Hermann Barschall aus Berlin wurde nach Vermittlung durch Max Planck 1936 von Gruneisen am Institut aufgenommen nachdem er in Berlin seinen Studienabschluss nicht mehr ablegen konnte 6 Barschall beschreibt in seinen Lebenserinnerungen die Atmosphare am Marburger Physikinstitut wie folgt The physics institute at Marburg was an oasis where Hitler s existence was barely noticeable Heinrich Hermann Barshall 6 Dies schreibt er Gruneisen zu In Gruneisens Nachruf 2 schreiben die Verfasser dass Gruneisen ein Inbegriff vornehmer Sachlichkeit und gutiger Menschlichkeit ein Zentrum des Vertrauens vor wie nach 1933 vor wie nach 1945 gewesen war In einem weitern Nachruf schreibt E Huster 7 uber Gruneisens Wirken dass politische Einflusse auch in der vergangenen Epoche der Arbeit des Institutes fernblieben und dort bis kurz vor dem Kriege rassisch Missliebige eintrachtig auch mit Angehorigen von NS Organisationen zusammen arbeiteten Siehe auch BearbeitenGruneisen Parameter Mie Gruneisen ZustandsgleichungWeblinks BearbeitenNachruf in den Annalen der Physik Band 440 Nr 1 2 1949 S i xii doi 10 1002 andp 19494400102 Eckhart Vogt Gruneisen Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 190 f Digitalisat Gruneisen Eduard August Hessische Biografie Stand 14 Marz 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 5778 S 356 Digitalisat a b E Goens H O Kneser W Meissner E Vogt Eduard Gruneisen 26 5 1877 bis 5 4 1949 In Annalen der Physik Band 440 Nr 1 2 1 Januar 1949 ISSN 1521 3889 S i xii doi 10 1002 andp 19494400102 a b Eckhart Vogt Neue Deutsche Biographie 7 1966 Gruneisen Eduard S 190 191 deutsche biographie de Bloch Zum elektrischen Widerstandsgesetz bei tiefen Temperaturen Zeitschrift fur Physik Band 59 1930 S 208 214 Gruneisen Die Abhangigkeit des elektrischen Widerstandes reiner Metalle von der Temperatur Annalen der Physik Band 408 1933 S 530 540 a b Barschall H H Reminiscences Physics in Perspective Bd 1 1999 S 390 444 doi 10 1007 s000160050030 E Huster A Sommerfeld Eduard Gruneisen Walther Gerlach 60 Jahre In Physik Journal Band 5 Nr 8 1 August 1949 ISSN 1521 3722 S 378 379 doi 10 1002 phbl 19490050806 Normdaten Person GND 117571938 lobid OGND AKS VIAF 27851710 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gruneisen EduardALTERNATIVNAMEN Gruneisen Eduard AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 26 Mai 1877GEBURTSORT GiebichensteinSTERBEDATUM 5 April 1949STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Gruneisen amp oldid 235188278