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Dieser Artikel erlautert den Stadtteil von Halle Saale fur den Findling bei Stockse siehe Giebichenstein Stockse Giebichenstein auch Giebichensteinviertel genannt ist seit seiner Eingemeindung 1900 ein Stadtteil im Norden von Halle Saale am Ostufer der Saale in Sachsen Anhalt Es ist nach der am Saaledurchbruch gelegenen Burg Giebichenstein benannt Am 31 Dezember 2019 wohnten 10 496 Burger im Stadtteil der zum Stadtbezirk Nord gehort 1 Wappen von Halle Saale Giebichenstein Stadtteil von Halle Saale Lage des Stadtteils Giebichenstein in Halle Saale anklickbare Karte Koordinaten 51 30 9 N 11 57 16 O 51 5025 11 954444444444 Koordinaten 51 30 9 N 11 57 16 O Einwohner 10 496 31 Dez 2019 Eingemeindung 1 Apr 1900Neugrundung 29 Jul 961Postleitzahlen 06108 06114Vorwahl 0345Teilgemeindekennziffer 230VerkehrsanbindungBundesstrasseStrassenbahn 3 7 8 12 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter des Ortes 4 2 Mit dem Ort verbundene Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie namensgebende Burg Giebichenstein geht auf eine bereits im 9 Jahrhundert vorhandene Siedlung zuruck Seit 1382 war die Burg Giebichenstein Hauptresidenz der Erzbischofe von Magdeburg Nach der Fertigstellung des Schlosses Moritzburg in Halle verlor Giebichenstein im Jahr 1503 den Residenzstatus Seitdem diente sie als Verwaltungssitz des Amtes Giebichenstein 2 das einen Grossteil des zum Erzstift Magdeburg gehorigen Saalkreises umfasste 3 1680 kamen Burg Ort und Vorwerk Giebichenstein mit dem Saalkreis zum Herzogtum Magdeburg unter brandenburg preussischer Herrschaft Mit dem Frieden von Tilsit wurde Giebichenstein im Jahr 1807 dem Konigreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet dort gehorte es zum Kanton Neumarkt 4 Nach der Niederlage Napoleons in der Volkerschlacht bei Leipzig befreiten die verbundeten Gegner Napoleons im Oktober 1813 den Saalkreis der zuruck an Preussen fiel Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde der Ort im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet 5 Im Jahr 1900 wurde Giebichenstein nach Halle Saale eingemeindet 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Giebichenstein GymnasiumDas Viertel wird vor allem durch die Burg Giebichenstein gepragt die ihrerseits auf eine bereits im 9 Jahrhundert vorhandene Siedlung zuruckgeht Grosse Teile des heutigen Stadtviertels wurden lange Zeit als vor der Stadt liegender Friedhof genutzt Noch heute zeugt die St Bartholomaus Kirche auf dem sudostlich von der Burg gelegenen Hugel mit einem kleinen Friedhof von dieser Funktion Anfang des 20 Jahrhunderts erbaute man nahe der Kirche eine Schule das heutige Giebichenstein Gymnasium Thomas Muntzer In unmittelbarer Nahe befinden sich auch eine Real und Grundschule Gleich an dieses Areal grenzt Reichardts Garten an Der Komponist Johann Friedrich Reichardt besass an dieser Stelle seit 1794 ein eigenes Haus mit einem grossen Garten in dem sich Dichter und Musiker der Romantik trafen wie etwa Goethe an den die so genannte Goethebank erinnert Tieck Eichendorff Brentano Novalis Achim von Arnim Wilhelm Grimm Jean Paul Wackenroder Carl Friedrich Zelter uvm Das Anwesen wird daher auch als Herberge der Romantik bezeichnet Der Garten ist von sehr alten Baumen gepragt er enthalt fur diese Zeit sehr exotische Baume wie den Ginkgo Seit 1902 befindet sich der Garten in stadtischem Besitz und wurde uber die letzten 200 Jahre in Grosse und Gestalt modifiziert An der ostlichen Seite des Parks schliesst sich das zurzeit nicht genutzte Kurbad bzw Solbad Wittekind an welches wiederum an Halles Zoo angrenzt Den Westabschluss am Ufer der Saale bilden der Amtsgarten und nordlich davon die Klausberge mit der Jahnhohle Architektonisch interessant ist die Giebichensteinbrucke mit den Tierplastiken die verkehrstechnisch von grosser Bedeutung als einer von den 2 Saaleubergangen in Halle fur Fahrzeuge ist Der restliche Teil des Viertels ist gepragt von Wohnhausern Sie dokumentieren die unterschiedlichsten Stilarten so z B in der Burgstrasse und historisch ganz verschiedene Ereignisse So gibt es mit der Gaststatte Der Mohr eine 400 Jahre alte Wirtschaft und mit dem Volkspark ein Beispiel fur Arbeiterkulturhauser des fruhen 20 Jahrhunderts 1890 91 wurde die katholische St Norbert Kirche erbaut An der Sudgrenze Muhlweg befindet sich das Diakoniekrankenhaus welches 1868 als erstes Grosskrankenhaus damals noch vor den Toren der Stadt Halle erbaut wurde Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Bearbeiten nbsp Blick auf die Burg Giebichenstein mit der KunsthochschuleDie Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle nutzt seit 1922 Teile der Burg als Werkstatten und Ausbildungsraume In der Gegenwart nutzt die Hochschule auch mehrere andere Gebaude aus dem Stadtteil Giebichenstein wie das Neuwerk zur Lehre An der Hochschule lehrten seit 1915 bekannte Kunstler so u a der Begrunder Paul Thiersch die Maler Charles Crodel Erwin Hahs und Ludwig Ehrler die Bildhauer Gerhard Marcks und Gustav Weidanz der Fotograf Hans Finsler die Keramikerinnen Marguerite Friedlaender und Gertraud Mohwald An der Hochschule studieren heute ca 1000 Studenten in den verschiedenen Fachern der Kunst und des Designs Durch die Anwesenheit der Hochschule bildete sich neben der innerstadtischen Kneipenszene auch im Giebichensteinviertel eine grosse Vielfalt an Cafes und Kneipen Zwei Strassenbahnlinien durchqueren den Stadtteil zentral zwei weitere verkehren am Rande des Stadtteils auf der Reilstrasse Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Ludwig Bartels 1846 1907 Landeshauptmann der preussischen Provinz Sachsen Oswald Boelcke 1891 1916 legendarer Jagdflieger im Ersten Weltkrieg Magda von Dulong 1872 1950 Pseudonym Magda Lossen Konzertsangerin Eduard Gruneisen 1877 1949 Physiker Ludwig Heise 1815 1882 Verwaltungs und Ministerialbeamter Parlamentarier und Unternehmer Kurt Kempin 1874 1972 Maler und Buhnenbildner Johann Andreas Kraut 1661 1723 brandenburgisch preussischer Unternehmer Geheimer Kriegsrat und Minister Hans Achim Litten 1903 1938 Rechtsanwalt bekannt durch den Edenpalast Prozess von 1931 starb im KZ Dachau Rudolf Malzer 1881 1937 Volkssanger Komiker Damendarsteller Franz Peters 1888 1933 Politiker SPD Hans von Raumer 1820 1851 Politiker Carl Friedrich Reichardt 1803 1871 Architekt und Buchautor Johann Friedrich Reichardt 1752 1814 Komponist Musikschriftsteller und kritiker Otto Streicher 1882 1945 Architekt und sozialdemokratischer Kommunalpolitiker verbrachte die gesamte Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern und starb im KZ Auschwitz Franz Vetter 1886 1967 Maler Karl Volker 1889 1962 Maler Grafiker und Architekt Kurt Volker 1891 1972 Maler und Grafiker Walther Leonhard Wangerin 1884 1938 BotanikerMit dem Ort verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Friedrich von Tippelskirch 1802 1866 lutherischer Pfarrer in Giebichenstein Grunder des popularen christlich konservativen Volksblatts fur Stadt und LandSiehe auch Joachim Arentsehe Otto Mohwald 1933 2016 Maler und GrafikerLiteratur BearbeitenPeter Findeisen und Dirk Hohne Die Dorfkirchen in Halle Denkmalorte Denkmalwerte Bd 3 Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle 2006 ISBN 3 939414 00 X S 96 111 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giebichenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik der St BartholomauskircheEinzelnachweise Bearbeiten Stadt Halle Saale Fachbereich Einwohnerwesen Halle in Zahlen 2019 Online veroffentlicht unter https halle de pdf 173 KB im Jahr 2020 Das Amt Giebichenstein im Buch Geographie fur alle Stande S 123f Johannes Moser Volkskundler Beitrage zur Geschichte der Kriminalrechtspflege im Amt Giebichenstein In Neue Mitteilungen des Thuring Alterums Vereins 1899 Beschreibung des Saale Departements Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900 Halle Saale und seine Ortsteile auf gov genealogy netDie halleschen Stadtteile Altstadt Ammendorf Beesen Am Wasserturm Thaerviertel Bollberg Wormlitz Buschdorf Damaschkestrasse Dautzsch Diemitz Dieselstrasse Dolau Dolauer Heide Freiimfelde Kanenaer Weg Frohe Zukunft Gebiet der DR Gesundbrunnen Gewerbegebiet Neustadt Giebichenstein Gottfried Keller Siedlung Heide Nord Blumenau Heide Sud Industriegebiet Nord Kanena Bruckdorf Krollwitz Landrain Lettin Lutherplatz Thuringer Bahnhof Motzlich Nietleben Nordliche Innenstadt Nordliche Neustadt Paulusviertel Planena Radewell Osendorf Reideburg Saaleaue Seeben Silberhohe Sudliche Innenstadt Sudliche Neustadt Sudstadt Tornau Trotha Westliche Neustadt Normdaten Geografikum GND 4072247 8 lobid OGND AKS VIAF 236365219 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giebichenstein amp oldid 236080401