www.wikidata.de-de.nina.az
Ginkgo biloba ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu Goethes gleichnamigem Gedicht siehe Gingo biloba zum Literaturpreis siehe Ubersetzerpreis Ginkgo Biloba fur Lyrik Der Ginkgo oder Ginko 1 ˈɡɪŋko 1 Ginkgo biloba ist eine in der Volksrepublik China heimische heute weltweit angepflanzte Baumart Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen Naturliche Populationen sind nur aus der Stadt Chongqing und der Provinz Guizhou im Sudwesten Chinas bekannt GinkgoAlterer Ginkgobaum Ginkgo biloba SystematikUnterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse Ginkgopflanzen Ginkgoopsida Ordnung GinkgoalesFamilie GinkgogewachseGattung GinkgoArt GinkgoWissenschaftlicher Name der FamilieGinkgoaceaeEngl Wissenschaftlicher Name der GattungGinkgoL Wissenschaftlicher Name der ArtGinkgo bilobaL Ginkgo biloba im WinterGinkgo bilobaIn Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert Er wurde von niederlandischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt Zum Jahrtausendwechsel erklarte das deutsche Kuratorium Baum des Jahres Ginkgo biloba zum Mahnmal fur Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends 2 Der Ginkgo ist ein lebendes Fossil Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Holz 1 3 Rinde und Borke 1 4 Wurzelsystem 1 5 Knospen Blatter und Triebe 1 6 Inhaltsstoffe der Blatter 1 7 Bluten und Samen 1 8 Genetik 2 Fortpflanzung 3 Verbreitung und Standort 4 Herbivore und Krankheiten 5 Etymologie und Nomenklatur 6 Nutzung 6 1 Nutzung als Zierbaum 6 2 Nutzung von Zuchtsorten 6 3 Nutzung als Nahrungsmittel 6 4 Medizinische Nutzung 6 4 1 Anwendungsgebiete 6 4 2 Wirkungen 6 4 3 Wirkmechanismen 6 4 4 Unerwunschte Wirkungen Gesundheitsrisiken 6 5 Nutzung in der Traditionellen Chinesischen Medizin 6 5 1 Anwendungsgebiete der Samen 6 5 2 Anwendungsgebiete der Wurzeln 7 Systematik 8 Fossilgeschichte 9 Rezeption 9 1 In der Literatur 9 2 In der Astronomie 9 3 Symbolik 10 Quellen 11 Weiterfuhrende Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten Der Ginkgo ist ein sommergruner Baum das heisst er wirft im Herbst seine Blatter ab Er soll 1000 Jahre und alter werden und Wuchshohen bis uber 60 Meter sowie einen Brusthohendurchmesser BHD bis uber 5 Meter erreichen Meist wird er jedoch nicht hoher als 40 Meter Ein Exemplar aus Korea besitzt eine Hohe von 60 Metern und einen BHD von uber 5 Meter 3 eines in Japan erreicht etwa 7 Meter BHD allerdings besitzt dieser Baum mehrere Stamme 4 5 6 Der junge Baum wachst meistens schlank und auffallend gerade in die Hohe Die breite sich nach oben verjungende Krone ist eher sparlich beastet Dies andert sich zunehmend bei alteren Baumen ab 25 Jahren deren Aste sich immer mehr in die Waagerechte bewegen und so eine ausladende machtige Baumkrone bilden konnen Meistens besitzt der Ginkgo zwei Haupttriebe von denen einer schwacher ausgebildet ist Baume die unter Stress stehen konnen in Bodennahe oder darunter Sekundarstamme bilden die aus wurzelartig wachsenden Trieben entstehen Holz Bearbeiten Das harzfreie weiche und leichte Holz des Ginkgos weist eine feine Textur auf und ahnelt dem der entwicklungsgeschichtlich jungeren Koniferen Das hellbraune Kernholz lasst sich nur schwer vom hellgelben Splintholz unterscheiden An Stammkrummungen oder Asten entsteht haufig Druckholz das unabhangig von der Kontrolle des Hauptsprosses wachst Der Zellulose Gehalt liegt zwischen 40 und 42 Prozent und der Lignin Gehalt bei 30 bis 34 Prozent Die Rohdichte liegt mit 12 bis 15 Prozent Holzfeuchtigkeit bei ca 430 kg m 7 Im Gegensatz zu Nadelholzern sind bei dieser Art Tracheiden in verschiedenen Grossen vorzufinden Bei den Radialwanden der Tracheiden konnen ein bis zwei manchmal auch drei Reihen von Hoftupfeln festgestellt werden Daruber hinaus lagern sich in den Tracheiden viele Calciumoxalat Kristalle an Das Holz eignet sich gut fur Schnitzerarbeiten und findet als Paneel Verwendung Es werden kaum Bestande zur reinen Holzgewinnung angebaut 8 Rinde und Borke Bearbeiten Die Borke von ausgewachsenen Baumen ist dunkelgrau rau tief gefurcht und schwer entflammbar dies macht die Baume massig feuerresistent Bei jungeren Stammen ist sie graubraun und weist hellbraune Risse auf Die Rinde einjahriger Zweige ist hellgrau und geht bei zweijahrigen Zweigen ins Hellbraune uber 8 Wurzelsystem Bearbeiten nbsp Ginkgobaum mit aereal chichi an den Asten und basal chichi am BodenWahrend bei Altbaumen die Seitenwurzeln dominieren bilden Jungbaume eine bis zu einem Meter lange Pfahlwurzel aus Anders als in vielen Literaturberichten dargestellt bildet der Ginkgo keine Wurzelbrut aus 8 Der Baum hat relativ dicke Feinwurzeln von uber 0 5 Millimeter die von sehr vielen Wurzelhaaren bedeckt sind 8 Ginkgo besitzt die Fahigkeit bei schlechten Umweltbedingungen uber dem Boden aereal chichi und unter dem Boden basal chichi zu bilden Aereal chichi sind einem Tropfstein ahnelnde stalaktitenartige verholzte uber einen Meter lange Anschwellungen die bei sehr alten Ginkgobaumen an den Asten oder am Stamm in Asthohe aus uberwallten Sprossknospen entstehen Beruhren diese verholzten Anschwellungen den Boden entstehen unter gunstigen Bedingungen zahlreiche vegetative Sprosse die sich zu einer eigenstandigen Pflanze entwickeln konnen Basal chichi sind verholzte rhizomahnliche Anschwellungen aus denen meist Sekundarstamme und Adventivwurzeln hervorgehen Die Entwicklung der basal chichi ist meistens auf wurzelartige zur Schwerkraft positiv geotrop wachsende Triebe auch Lignotuber genannt zuruckzufuhren Stimuliert durch traumatische Reize treibt eine dieser Knospen in den Achseln der beiden Kotyledonen aus und die entsprechenden Triebe wachsen vom Spross in Richtung Schwerkraft Auch hier kann eine eigenstandige Pflanze entstehen die aber meist mit der Mutterpflanze verbunden bleibt 8 Knospen Blatter und Triebe Bearbeiten nbsp Ausschlagende KnospeSehr auffallig sind die Terminalknospen Sie sind lohfarbig hellbraun haben einen Durchmesser von 2 bis 5 mm und sind von kleinen Blattern ohne Achselknospen umgeben wobei sich die Tegmente schuppenartig anordnen Eine Besonderheit in der Pflanzenwelt stellen die sehr charakteristischen facherformigen breiten Laubblatter dar Sie sind in der Mitte mehr oder weniger stark eingekerbt und die Blattform variiert je nach der Stellung am Trieb und der Wuchskraft des Baumes weshalb kaum ein Ginkgo Blatt dem anderen gleicht Blatter von jungen Baumen sind deutlich anders geformt als die von alten Baumen Altersdimorphismus An Kurztrieben und an der Basis von Langtrieben erreichen die Blatter eine Breite von vier bis acht Zentimeter und sind entweder ungeteilt oder durch Einschnitt zweilappig Die Blatter an den Spitzen von Langtrieben besitzen deutlich tiefere Ausbuchtungen welche die Blatter in zwei oder mehr Lappen teilen An den Langtrieben werden die Blatter zwischen sechs und zehn Zentimeter breit Der Blattstiel wird zwischen vier und zehn Zentimeter lang Alle Blatter sind gabelnervig dichotom evolutionar betrachtet ein sehr ursprungliches Merkmal Sie sind zu Beginn ihres Wachstums im Fruhjahr hellgrun und dunkeln uber den Sommer nach im Herbst farben sie sich auffallend hellgelb bis goldgelb und fallen schliesslich etwa Anfang November ab 8 nbsp Ginkgoblatter in der NahaufnahmeNach einer weit verbreiteten Meinung 9 haben die Facherblatter ihre charakteristische Gestalt aus zusammengewachsenen Nadeln wahrend ihrer Entwicklungsgeschichte geerbt Das ist aber unwissenschaftlich und weder anatomisch noch entwicklungsbiologisch oder evolutionar belegbar Die Aste bilden Langtriebe und Kurztriebe aus Die Langtriebe konnen je nach Bedingungen zwischen 20 und 100 Zentimeter im Jahr wachsen Aus den Langtrieben wachsen versetzte wechselstandige Blatter aus deren Blattstielansatzen wiederum achselstandige Knospen wachsen Kurztriebe sind sehr langlebig sie werden bis 60 Jahre alt und wachsen haufig nur ein paar Millimeter im Jahr weshalb sie kaum eine Lange von 20 Zentimeter erreichen Kurztriebe konnen sich ganz unerwartet zu Langtrieben entwickeln 8 Inhaltsstoffe der Blatter Bearbeiten Die Blatter die als einzige Teile der Pflanze pharmazeutisch genutzt werden enthalten rund 0 5 bis 1 8 Prozent Flavonoide es sind dies Flavon und Flavonolglykoside acylierte Flavonolglykoside Biflavonoide Flavan 3 ole und Proanthocyanidine Bei den beiden erstgenannten Gruppen treten als Aglykone vor allem Kaempferol Quercetin und Isorhamnetin auf in geringerem Ausmass Apigenin und Luteolin 10 Terpene sind zu 0 03 bis 0 25 Prozent vorhanden vor allem als Terpenlactone An Diterpenen sind die Ginkgolide A B C J und M zu nennen Das Sesquiterpen Bilobalid ist ein Abbauprodukt der Ginkgolide Weitere Terpene sind Polyprenole und Steroide 10 Des Weiteren kommen langkettige Kohlenwasserstoffe und deren Derivate vor Alkohole Aldehyde Ketone und Sauren 10 Weitere Inhaltsstoffe sind alicyclische Sauren Shikimisaure Chinasaure Ascorbinsaure Ginkgolsaure und Hydroxyginkgolsaure Cyclite cyclische Polyole Pinit Sequoyit sowie Saccharose 10 Bluten und Samen Bearbeiten Der Ginkgo ist windbestaubt und bluht im Marz er ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch es existieren also mannliche und weibliche Pflanzen Gelegentlich treten an mannlichen oder weiblichen Baumen spontan einzelne Aste mit Anlagen des jeweils anderen Geschlechts auf dies sind aber extrem seltene Ausnahmen viel haufiger gehen sie auf Manipulation durch Pfropfen zuruck 11 Die Baume unterschiedlichen Geschlechts sind bis zur Geschlechtsreife die erst im Alter zwischen 20 und 35 Jahren erfolgt ausserlich nicht voneinander zu unterscheiden Weibliche und mannliche Bluten wachsen an den Achseln von Laub und Niederblattern aus mehrjahrigen Kurztrieben heran 8 Dabei sitzen die mannlichen immer etwas basaler weiter innen als die weiblichen 12 Ob die Fortpflanzungsorgane von Ginkgo als Bluten bezeichnet werden oder nicht hangt von der Definition ab Da es sich um nicht in Achseln von Tragblattern stehende unverzweigte Kurztriebe handelt ist die Zuordnung moglich Vor allem im englischsprachigen Raum ist es aber ublich Bluten auf die Bedecktsamer zu beschranken ausserdem weisen sie bei Ginkgo keine Blutenhulle auf Sie werden daher haufig wie bei der Fortpflanzung der Koniferen Strobili genannt Morphologisch korrekt handelt es sich um Mikro und Makrosporangiophore Die Bezeichnung als Bluten und Blutenstande ist aber im deutschen Sprachraum durchaus ublich und verbreitet Mannliche Bluten haben das Aussehen von 2 bis 3 cm langen Katzchen 8 Sie bestehen aus vielen an einer gestreckten Achse schraubig angeordneten Staubblattern Mikrosporophyllen Die Mikrosporophylle bestehen aus einem dunnen Stiel Staubfaden mit zwei manchmal bis zu vier an der Spitze einer kurzen runden Apikalerweiterung hangenden Mikrosporangien Pollensacken in denen die Pollen gebildet werden Die Bluten treiben vor den eigentlichen Blattern aus und fallen nach dem Bestauben je nach Temperatur von Anfang April bis Ende Mai wieder ab Der kahnformige Pollen hat eine Grosse von 30 µm 10 mm 13 Die 2 bis 3 mm grossen Samenanlagen 8 weibliche Bluten stehen zu zweit an einem sich apikal gabelnden 1 bis 1 5 cm langen Stiel Gelegentlich ist nur eine in manchen Fallen sind mehr als zwei zusatzliche Samenanlagen pro Stiel vorzufinden von denen meist nur eine ausreift 13 Sie bestehen aus einem ausseren Integument mit einer als Mikropyle bezeichneten Offnung im oberen Bereich Im Inneren der Samenanlagen befindet sich das vom Integument umhullte Megasporangium Nucellus in dessen Innerem sich wiederum die funktionsfahige Megaspore befindet 14 nbsp Mannliche Bluten des Ginkgo nbsp Weiblicher Blutenstand des Ginkgo an einem Zweig nbsp Weiblicher Blutenstand nbsp Wenn sich alle Samen entwickeln hangen sie als Zwillinge nbsp Samen des Ginkgo mit Sarkotesta nbsp Sezierter Ginkgosamen ohne SarkotestaDer nach der Befruchtung aus der Samenanlage entstandene Ginkgosamen ahnelt ausserlich den Mirabellen und hat eine Grosse von 20 bis 30 mm 16 bis 24 mm Er besteht aus einem inneren Embryo eingebettet in das Nahrgewebe primares Endosperm des weiblichen Gametophyten das von drei Schichten umgeben ist der dunnhautigen Innenschicht Endotesta einer harten verholzten Mittelschicht Sklerotesta und einer dicken Samenschale Sarkotesta die fruher einmal das Integument der Samenanlage war Die sich entwickelnde Samenschale ist bis zur Reife im Herbst grun bei Kalteeinbruch wird sie gelb bis der Samen schliesslich abfallt Die Samenschale entwickelt im ausgereiften Zustand einen unangenehmen Geruch nach ranziger Butter Verantwortlich dafur sind die in der Samenschale enthaltenen Fettsauren Buttersaure und Capronsaure Die ebenfalls enthaltenen Phenole konnen durch Austreten des Saftes zu Hautreizungen und Allergien fuhren Der Ginkgosamen ohne Samenschale der Kern hat eine Grosse von 19 bis 30 mm 11 bis 14 mm 13 und ein Tausendkorngewicht von 1500 Gramm 8 Genetik Bearbeiten Das diploide Genom des Ginkgo umfasst 2n 24 Chromosomen Weibliche und mannliche Baume weisen in der Art ihrer Chromosomen erkennbare Unterschiede auf Diese Unterschiede konnen mikroskopisch durch Wurzelspitzenpraparate nachgewiesen werden Das kann sehr hilfreich sein um recht junge Pflanzen meist neuer Zuchtsorten dem weiblichen oder mannlichen Geschlecht zuordnen zu konnen Weibliche Exemplare weisen ein heteromorphes griechisch verschieden geformtes Chromosomenpaar mit nur einem kleinen Satelliten auf mannliche Baume dagegen haben nur automorphe Chromosomen 8 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Samling des GinkgobaumsDer Befruchtungszeitpunkt liegt je nach Zeitpunkt der Bestaubung zwischen Ende August und Ende September 8 Im Generationswechsel entspricht der Ginkgobaum dem Sporophyt der Farne und Moose Allerdings werden die Sporen der weiblichen Baume nicht mehr in der Luft freigesetzt sie sind vielmehr im Sporangium sesshaft geworden und relativ gross genannt Megasporen Megasporen gibt es auch bei diversen Algen 14 Die weiblichen Bluten Samenanlagen entwickeln im Inneren der Megaspore Embryosackmutterzelle einen extrem stark reduzierten Megagametophyten befruchtungsfahiger Embryosack der uber sein Megagametangium Synergiden einen Megagameten Eizelle erzeugt Die Megasporen erhalten so viel Nahrung zugeteilt dass sie spater ohne selbststandige Ernahrung Geschlechtszellen Eizellen entwickeln konnen Der weibliche Gametophyt entsteht zunachst durch freie Kernteilungen gefolgt von Zellwandbildung Am Ende besteht der Gametophyt aus mehreren hundert Zellen und bildet meist zwei selten auch drei Archegonien Der Gametophyt ist durch den Besitz von Chlorophyll grun gefarbt 14 Die Sporen der mannlichen Baume genannt Mikrosporen oder Pollen erfahren noch im Mikrosporangium ihre ersten mitotischen Teilungen In der ersten Zellteilung entstehen durch zwei inaquale Teilungen der Pollenzelle zwei Prothalliumzellen und eine Antheridienzelle Aus dieser entstehen durch erneute Teilung die Pollenschlauchzelle und die generative Zelle 14 In diesem Stadium wird das Pollenkorn aus dem Sporangium entlassen und als solches als stark reduzierter Mikrogametophyt mehrzelliges Pollenkorn vom Wind zum Megagametophyten geweht 13 Im empfangsbereiten Stadium sondert das Integument an der Spitze Mikropyle eine fur die Fortbewegung der mannlichen Geschlechtszellen notige schleimige Flussigkeit Pollinationstropfchen ab Sie entsteht durch Auflosung der Zellen unter der Mikropyle wodurch auch eine Pollenkammer entsteht Wenn das Pollenkorn das Pollinationstropfchen erreicht absorbiert es Wasser und andere Substanzen aus der Flussigkeit auf diese Weise wird es schwerer wodurch es zum Ende der Empfangsbereitschaft mit der Pollinationsflussigkeit in der Mikropyle eintrocknet und sich in die Pollenkammer zuruckzieht Durch das Eintrocknen wird auch die Mikropyle verschlossen 15 13 In der Pollenkammer keimt das Pollenkorn aus und bildet einen kurzen Pollenschlauch der an seiner Spitze eine stark verzweigte interzellular wachsende Struktur entwickelt die das weibliche Gewebe Nucellus uber mehrere Monate durchdringt als eine Art Haftorgan Haustorium dient und Nahrstoffe aufnimmt wodurch sich das Nucellusgewebe zwischen Pollenkammer und Archegonienkammer auflost Wahrenddessen werden im Pollenschlauch die Spermien gebildet die generative Zelle teilt sich in eine Stielzelle und in die spermatogene Zelle Der mannliche Gametophyt ist jetzt funfzellig bestehend aus zwei Prothalliumzellen Pollenschlauchzelle Stielzelle und spermatogener Zelle Letztere teilt sich und bildet zwei Spermienzellen Spermatozoide Der Pollenschlauch ist nichts anderes als das Rudiment eines einstmals selbststandig wachsenden Gametophyten Vier Monate nach Auskeimen des Pollenkorns 8 schwillt das basale Ende des Pollenschlauches so weit an bis es die Form eines sackartigen Gebildes annimmt das in unmittelbarer Nahe zum Archegonium in der mit Flussigkeit gefullten Archegonienkammer zerplatzt und zwei vielgeisslige schwimmfahige sich selbststandig bewegende Geschlechtszellen Spermatozoiden freisetzt Der Ginkgo ist neben Palmfarnen die einzige rezente Samenpflanze mit Spermatozoiden Die Spermien haben eine Grosse von etwa 70 90 Mikrometer und wurden erstmals im Jahr 1895 bis 1898 von Sakugoro Hirase beschrieben 13 Nach Freilassung schwimmen die beiden Spermatozoiden auf die Archegonien zu Ein Spermatozoid durchdringt die Archegonie und verschmilzt mit der Eizelle Das ist eine fur Pflanzen sehr ursprungliche Entwicklung 15 Meistens erfolgt die eigentliche Verschmelzung der Spermatozoiden mit der Eizelle erst Wochen nach dem Abfallen der Samenanlagen 14 Nach der Befruchtung teilt sich der Kern der Zygote rasch und bildet uber 1000 freie Zellkerne Danach bilden sich die Zellwande und aus dem Gewebe entwickelt sich schrittweise eine Wurzel eine kleine stammartige Struktur von Zellen und zwei Keimblatter Kotyledonen deren Oberseiten nah zueinander platziert sind 14 13 Verbreitung und Standort Bearbeiten nbsp GinkgoblatterAls ursprungliches Verbreitungsgebiet werden die mesophytischen Mischwalder die einst das Hugelland entlang des Jangtsekiang bedeckten genannt In Dokumenten aus dem 11 Jahrhundert wird als Ursprungsgebiet eine Region sudlich des Jangtsekiang genannt die dem heutigen Ningguo Distrikt in der Provinz Anhui entspricht 8 Naturliche Populationen sind nur aus dem Sudwesten Chinas bekannt Die Populationen an den Sudhangen des Jinfo Gebirges in der Stadt Chongqing weisen im Vergleich mit anderen Populationen in China eine ausgepragte genetische Diversitat auf und gelten daher als naturlich In den angrenzenden Gebieten der Provinz Guizhou sind zahlreiche kleine Populationen vorhanden die ebenfalls als naturliche Vorkommen des Ginkgos angesehen werden 16 Die lange Zeit als naturliches Vorkommen geltende Population auf dem Westgipfel des Tianmu Shan im Nordwesten der Provinz Zhejiang ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf Anpflanzungen durch buddhistische Monche zuruckzufuhren 17 Wie die meisten Baume geht auch der Ginkgo eine Symbiose mit verschiedenen Mykorrhiza Pilzen ein unter anderem mit Glomus epigaeum 18 Er ist sehr unempfindlich gegenuber Luftschadstoffen und eignet sich deshalb sehr gut als Strassen und Parkbaum Des Weiteren ist er weitgehend resistent gegen Insektenfrass sowie von Pilzen Bakterien oder Viren ausgeloste Krankheiten ertragt Temperaturen von bis zu 30 C und wachst sowohl auf sauren wie alkalischen Boden wobei bei ersteren meist ein schlechteres Wachstum zu erkennen ist Sehr nasse aber auch ubermassig trockene Boden werden dagegen nicht toleriert In den USA zeigten angepflanzte Ginkgobaume ein gutes Wachstum bei reichhaltigen uber das ganze Jahr verteilten Niederschlagen Bei kalten Winden subtropischen und sehr hohen Temperaturen wahrend der Vegetationsperiode war dagegen schlechtes Wachstum zu erkennen 8 Herbivore und Krankheiten BearbeitenDer Ginkgo weist eine hohe Resistenz gegenuber Krankheiten und Herbivoren auf keine Einzelspezies wird fur sich allein als Bedrohung erachtet Krankheitserreger wie Pilze Bakterien oder Viren sind nur im Keimlingsstadium oder bei sehr geschwachten Pflanzen zu beobachten In Bezug auf Insekten ist der Ginkgo einer der am wenigsten anfalligen Baume uberhaupt Es konnte weder im ursprunglichen Lebensraum Ostasien noch in Nordamerika oder Europa eine naturliche Rauberfauna entdeckt werden 19 Die Resistenz des Ginkgo gegenuber Pilzen lasst sich zum Teil durch einen wachsartigen Stoff in der Kutikula der Blatter erklaren der die Sporenkeimung und das Wachstum des Keimschlauches einiger Pilze verringert und somit ein Eindringen der Pilze in die Kutikula verhindert Des Weiteren enthalten die Blatter 2 Hexenal das fungizidische Eigenschaften aufweist 2 Hexenal ist in niedriger Konzentration vorhanden und vom Wasserdampfdestillat der Blatter getrennt In seltenen Fallen konnten Fusarium sp und Macrophomina phaseoli entdeckt werden bei der es zur Wurzel und Stammfaule kommt 19 Die hohe Immunitat gegen Bakterien und Virusattacken wird zum einen durch den Sauregrad der Blatter erklart der ihn resistent gegen Bakterien wie Pseudomonas phaseolicola Escherichia coli Bacillus pumilus und Xanthomonas phaseoli macht Zum anderen konnte durch Studien festgestellt werden dass das Wachstum des Tabakmosaik und Bohnenmosaikvirus durch Wirkstoffe aus den Wurzeln erheblich inhibiert wird 19 Blatter Holz und Wurzeln sind fur fast alle Insekten mehr oder weniger toxisch So werden in Japan und China Blatter des Ginkgobaums als Lesezeichen verwendet um Bucher vor Silberfischen und Insektenlarven zu schutzen Z B sterben Japankafer eher an Unterernahrung als frische Ginkgoblatter zu fressen Die saurehaltigen Blatter bilden bei Beschadigungen verstarkt 2 Hexenale die zusammen mit Substanzen wie Ginkgolid A Bilobalid und Ginkgolsaure als aktivste Bestandteile der Blatter gegenuber Insekten ermittelt wurden Vereinzelt konnten bei jungen alten und stark geschadigten Pflanzen einige Schadlinge identifiziert werden Selten vorkommende Insekten sind Cacoecimorpha pronubana und die Larve des Maiszunslers Ostrinia nubilalis die sich von den Blattern ernahren sowie Brachytrupes portentosus Agrotis ypsilon und Gulcula panterinaria die sich in vereinzelten Fallen von den Setzlingen ernahren 19 Tiere wie Schnecken Nacktschnecken Mause Kaninchen Hasen oder Hirsche gehoren bei Jungpflanzen zu den bedeutendsten Frassfeinden Sie fressen die Blatter Wurzeln oder die Rinde im unteren Bereich des Baums ab was oft zum Absterben der Pflanze fuhrt Bei Samlingen besteht zudem die Gefahr der Zerstorung durch Vogel 19 Etymologie und Nomenklatur Bearbeiten nbsp Zweig und Samen des Ginkgo in Engelbert Kaempfers Amoenitatum Exoticarum 1712 Die Zeichnung hatte Kaempfer in Japan angefertigt das Schriftzeichen stammt aus dem Bildworterbuch Kinmōzui Der Name Ginkgo leitet sich vom chinesischen Yinxing 銀杏 银杏 her dessen sinojapanische Aussprache Ginkyō jap phonographisch ギンキョウ ist Es handelt sich um eine Kombination der Schriftzeichen gin Silber und kyō Aprikose ein Hinweis auf die silbrig schimmernden Samenanlagen Der Name ist fur das Jahr 1578 erstmals bezeugt Nach Europa gelangte er durch den deutschen Arzt und Japanforscher Engelbert Kaempfer der angeregt durch Andreas Cleyer und andere Gelehrte in Batavia wahrend seines zweijahrigen Aufenthalts in Japan 1690 bis 1691 umfangreiche Untersuchungen zur Pflanzenwelt des Archipels durchfuhrte Einen grossen Teil seiner Forschungsergebnisse publizierte er unter dem Titel Flora Japonica in seinem Werk Amoenitatum Exoticarum Lemgo 1712 Nahezu alle Pflanzen hatte er in Japan zeichnerisch festgehalten Da er Wert auf die Wiedergabe der einheimischen Namen legte liess er sich diese von Japanern im bebilderten Worterbuch Kinmōzui 訓蒙図彙 anzeigen Die chinesischen Schriftzeichen wurden fur den Druck aus diesem Buch kopiert bei der Wiedergabe der Lesung Ginkyō in lateinischer Schrift jedoch unterlief Kaempfer ein Schreibfehler Gewohnlich notierte er die heute als kyo transliterierte Silbe in der Form kjo doch hier schrieb er aus ungeklarten Grunden in vollig atypischer Weise kgo Ohne diesen Schreibfehler wurde der Silber Aprikosenbaum heute wohlklingend Ginkjo heissen statt mit der harten Buchstabenfolge Ginkgo 20 21 Diese Form wurde 1771 von Carl von Linne bei der Erstveroffentlichung der Gattung ubernommen und ist damit unveranderbarer Bestandteil der Nomenklatur 22 Das von ihm fur die Art gewahlte Artepitheton biloba weist auf die Zweilappigkeit des Blattes hin Als Trivialname ist seit der Rechtschreibreform neben Ginkgo auch die Schreibweise Ginko zulassig Ein Synonym von Ginkgo biloba L ist Salisburia adiantifolia Sm Der englische Botaniker James Edward Smith schlug 1797 den Gattungsnamen Salisburia vor und wollte damit den Botaniker Richard Anthony Salisbury ehren 1824 kam noch der Name Salisburia biloba L Hoffmanns hinzu Der Name konnte sich aber nicht gegen den international anerkannten Namen Ginkgo biloba durchsetzen so dass Salisburia ein Synonym blieb Weitere Synonyme sind Ginkgo macrophylla K Koch Pterophyllus gingko K Koch Salisburia macrophylla Reyn Salisburia ginkgo Rich und Pterophyllus salisburiensis J Nelson 23 24 In der heutigen japanischen Sprache nennt man den Baum gewohnlich Ichō die Samen Ginnan ebenfalls 銀杏 geschrieben Wegen der chaotischen Verhaltnisse bei der Ubernahme chinesischer Bezeichnungen vor und wahrend der Edo Periode notieren botanische Texte in Japan den Namen meist nur phonographisch イチョウ geschrieben Hier und da findet man die Lesung jedoch auch fur die Schriftzeichen 銀杏 Dies ist linguistisch eigentlich falsch denn Ichō stammt von dem alternativen chinesischen Namen Yajiǎoshu 鴨腳樹 鸭脚树 Entenfuss Baum der auf die Form der Blatter anspielt In chinesischen Texten findet man auch die Bezeichnungen Baiguǒ 白果 weisse Frucht und Grossvater Enkel Baum Gōngsunshu 公孫樹 公孙树 Letztere bezieht sich auf die lange Zeit die verstreicht bis ein neu gesetzter Baum die ersten Samen tragt 20 Weitere ins Deutsche ubersetzte Namen waren Elefantenohrbaum Entenfussbaum Madchenhaarbaum 25 Facherblattbaum eine Anspielung auf die Blatter die denen der Frauenhaarfarne Adiantum ahneln Chinesischer Tempelbaum wegen der haufigen Pflanzungen in buddhistischen Tempeln 26 und Beseeltes Ei Mandelfrucht Weissnuss Nuss Aprikose was auf das Aussehen oder die Form der Samen zuruckgeht 27 Nutzung BearbeitenNutzung als Zierbaum Bearbeiten nbsp Heiliger Ginkgobaum in Takayama neben dem Tempel Hida KokubunjiDer Ginkgo fand ab etwa 1000 n Chr in ganz Ostasien als Tempelbaum Verbreitung und gelangte dabei auf die Koreanische Halbinsel sowie nach Japan Von Japan aus gelangten die ersten Ginkgo Pflanzen um 1730 nach Europa und wurden im botanischen Garten der Universitat Utrecht in den Niederlanden aufgezogen 1754 gelangten Exemplare von Utrecht nach Kew Gardens in England In die Vereinigten Staaten Philadelphia wurden die ersten Exemplare 1784 gebracht Heute stellt der Ginkgo in den meisten gemassigten Zonen eine wichtige und gute Alternative zu anderen Strassen und Parkbaumen dar und wird auch sehr gern angepflanzt 28 Der moglicherweise alteste Ginkgo Baum Deutschlands der Ginkgo in Rodelheim wurde angeblich um das Jahr 1750 gepflanzt und steht im Frankfurter Stadtteil Rodelheim Der Schlosspark Harbke Sachsen Anhalt hat in seinem umfangreichen Baumbestand ebenfalls einen der altesten deutschen Ginkgos der um das Jahr 1758 gepflanzt worden sei Im Bergpark Wilhelmshohe in Kassel befinden sich weitere alte Ginkgos die angeblich um das Jahr 1780 gepflanzt wurden Auch in Mannheim und Dresden gibt es sehr alte Ginkgos ohne weitere Jahresdaten Im Botanischen Garten Jena wachst am Furstengraben neben dem Alten Inspektorenhaus ein angeblich Ende des 18 Jahrhunderts angepflanzter Ginkgo dessen Pflanzung angeblich auf Johann Wolfgang von Goethe zuruckgeht Innerhalb des Gartens steht am sogenannten Mittelberg neben einem mannlichen Ginkgo ein weibliches Exemplar In Leipzig steht ein ohne weitere Jahresdaten von Willmar Schwabe gepflanzter weiblicher Baum In Weimar befindet sich in der Puschkinstrasse hinter dem Furstenhaus Weimar der Goethe Ginkgo den Goethe um das Jahr 1815 vom Hofgartner Sckell pflanzen liess 29 nbsp Alterer Ginkgobaum mit HerbstfarbungAufgrund seiner Resistenz gegen Schadlingsbefall und seiner Anspruchslosigkeit wird der Ginkgo inzwischen weltweit als Stadtbaum angepflanzt In Berlin hat langjahrige Kultur als Strassenbaum gezeigt dass er resistent gegen Autoabgase und Streusalz ist in jungen Jahren allerdings auch empfindlich gegen Frost Der unangenehme Geruch der Samen nach Buttersaure fuhrt dazu dass in Europa vornehmlich mannliche Ginkgobaume aus Stecklingen angepflanzt werden wahrend man in China und Japan genau umgekehrt vorwiegend weibliche Baume siehe Nutzung als Nahrungsmittel als Allee und Strassenbaume pflanzt und dabei um eine Befruchtung zu erleichtern mannliche und weibliche Baume nebeneinander setzt Die Vermehrung des Ginkgo erfordert von einem Gartner viel Geduld Ginkgosamen keimen zwar ohne Probleme selbst auf einer Fensterbank bis zu ihrer Keimung aber konnen mehr als zwei Jahre vergehen und auch nur etwa 30 Prozent aller Stecklinge gehen nach ebenfalls sehr langer Zeit an wobei sie ausserdem meist schwachwuchsiger sind als Samlingspflanzen Hinzu kommt dass der Ginkgo empfindlich auf Verpflanzungen reagiert Fur die Aussaat bestimmte Samen sammelt man im Spatherbst unter weiblichen Baumen die um die Befruchtung der Samen zu gewahrleisten in weniger als 100 Metern Entfernung von einem mannlichen Baum stehen Anschliessend muss zunachst die aussere fleischige Samenhulle Sarkotesta sorgfaltig entfernt werden wobei der Saft der Sarkotesta zu Hautreizungen und Allergien fuhren kann 30 Die so gereinigten Samen werden anschliessend gegebenenfalls noch einmal durch Stratifikation fur die darauffolgende Aussaat vorbereitet Nutzung von Zuchtsorten Bearbeiten Damit der Ginkgo den Anforderungen als Samenlieferant der Verwendung in der Medizin und den immer starker steigenden Anforderungen als Strassen und Zierbaum gerecht werden kann werden immer mehr Zuchtsorten Cultivare selektiert In China selektierte man allein 28 Sorten wegen ihrer uberlegenen Samengrosse Samenform sowie des uberlegenen Samenertrags Eine weit verbreitete Vermehrungsart der Zuchtsorten stellt die Pfropfung dar bei der die Pflanzen bereits mit funf Jahren Samen tragen Fruktifizieren Ein haufig verwendeter Cultivar ist Dafushon der bereits mit 15 Jahren Jahresertrage von 5 bis 10 kg und mit 50 Jahren zwischen 50 und 100 kg erzielt Ein weiterer oft genutzter Cultivar ist King of Dongling mit einem Tausendkorngewicht von etwa 2800 g 8 Nach den fast nur in Asien angebauten Frucht Cultivaren werden seit 1980 in den USA und Frankreich in grossem Umfang Cultivare zur reinen Blatter Gewinnung angebaut Verwendet werden dabei Inhaltsstoffe wie Ginkgolide und Bilobalide die aus den Blattern gewonnen werden und in der Humanmedizin Verwendung finden siehe Medizinische Nutzung Die entsprechenden Baume werden direkt nach dem Ernten der Blatter kurz uber dem Boden zuruckgeschnitten um eine Hohe von uber drei Metern zu vermeiden Im Normalfall erreichen die Baume dann bis zum nachsten Jahr wieder eine Hohe von einem Meter die so von Jahr zu Jahr konstant gehalten werden kann Da der Bedarf an Ginkgoholz relativ gering ist und nur selten Ginkgos zur reinen Holzgewinnung angebaut werden wurden noch keine Cultivare zur reinen Holzgewinnung selektiert Neben der Selektierung von neuen Ginkgo Sorten fur medizinische Zwecke und zur reinen Samen Gewinnung wurden die meisten Cultivare fur die Nutzung als Zier und Strassenbaum selektiert 8 Nutzung als Nahrungsmittel Bearbeiten nbsp Reife Ginkgo Samen nbsp Ginkgo Samen ohne SarkotestaIn Asien wurden mehrere Zuchtreihen des Ginkgobaumes mit verschiedenen Qualitaten als Nahrungspflanze gezuchtet Genutzt wird der Kern des Samens dieser muss jedoch gegart werden In Japan dienen die geschalten daher von Sarkotesta und Sklerotesta befreiten Ginkgosamen in kleinen Mengen als Beilage zu verschiedenen Gerichten Sie werden teilweise im Reis mitgekocht als Einlage in einem Eierstich Gericht verwendet oder gerostet und gesalzen als Knabberei verzehrt Dazu werden die Samen von ihrer harten Schale befreit nur der gelbe Innenkern wird verwendet In Europa sind Ginkgosamen meist nur als Konserven erhaltlich Gerostete und gehackte Kerne dienen als Gewurz in der asiatischen Kuche Die Samen enthalten 37 8 Kohlenhydrate 4 3 Proteine und 1 7 Fett Ein Ubermass an Ginkgosamen kann zu Vergiftungserscheinungen fuhren da diese den Vitamin B6 Antagonisten 4 Methoxypyridoxin enthalten 31 Im 11 Jahrhundert n Chr sollen diese Nusse so geschatzt worden sein dass der Kaiser von China die Samen als Tributzahlung von den sudostlichen Provinzen forderte Medizinische Nutzung Bearbeiten nbsp Grundstruktur der GinkgolideVerwendung finden Spezialextrakte aus den Ginkgoblattern Diese sind an den erwunschten Wirkstoffen Ginkgolide Terpenlactone angereichert an den unerwunschten Stoffen besonders Ginkgolsaure abgereichert Die Kommission E kennzeichnet den Trockenextrakt aus Ginkgoblattern mit einem Droge Extrakt Verhaltnis von 35 1 bis 67 1 einem Gehalt von 22 bis 27 Flavonglykosiden und 5 bis 7 Terpenlactonen und unter 5 ppm Ginkgolsaure Die Definition von Ginkgotrockenextrakt Ginkgo extractum siccum raffinatum et quantificatum nach dem Europaischen Arzneibuch ist sehr ahnlich Fur die Behandlung von Demenz sind in Deutschland nur derartige Extrakte verkehrsfahig Die meisten pharmakologischen Untersuchungen wurden mit den Extrakten EGb 761 und LI 1370 durchgefuhrt 32 Bei Ginkgo basierten Nahrungserganzungsmitteln etwa aus Supermarkten oder aus Drogerien ist die gewunschte Wirksamkeit unklar da deren Qualitat oft fragwurdig ist 33 und wissenschaftliche Studien fehlen Anwendungsgebiete Bearbeiten Ginkgospezialextrakte werden nach der ATC Klassifikation der WHO zu den Antidementiva gezahlt Fruhere Monografien der Kommission E 1994 und der European Scientific Cooperative on Phytotherapy 2003 beurteilten die Anwendung von Ginkgospezialextrakten bei folgenden Indikationen als positiv 32 zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstorungen Wichtigste Symptome sind Gedachtnisstorungen Konzentrationsstorungen Schwindel Ohrensausen und Kopfschmerzen Zielgruppe sind besonders Personen mit primarer degenerativer Demenz mit vaskularer Demenz oder Mischformen aus beiden zur symptomatischen Behandlung von arteriellen Durchblutungsstorungen bei Schwindel Vertigo und Ohrgerauschen Tinnitus Der Ausschuss fur pflanzliche Arzneimittel der Europaischen Arzneimittel Agentur EMA veroffentlichte 2015 eine Monografie mit folgenden anerkannten Indikationen 34 35 Verbesserung altersbedingter kognitiver Einschrankungen Verbesserung der Lebensqualitat well established use bei schweren Beinen kalten Handen und Fussen im Zusammenhang mit leichten Durchblutungsstorungen traditional use Der Schwerpunkt liegt heute bei der Behandlung der Demenz Ginkgo Arzneimittel konnen ahnlich wie Acetylcholinesterase Hemmer beziehungsweise Cholinesterasehemmer die eine Zunahme der Konzentration von Acetylcholin bewirken fur einen gewissen Zeitraum kognitive Parameter verbessern also die geistige Leistungsfahigkeit steigern und das Zurechtkommen im Alltag erleichtern wodurch auch die Belastung der Angehorigen reduziert wird CHE Hemmer sind von der Arzneimittelkommission der deutschen Arzteschaft als Mittel erster Wahl definiert In der aktuellsten internationalen Leitlinie der World Federation of Societas of Biological Diseases werden Ginkgo Arzneimittel als gleichwertig effektiv zu CHE Hemmern und Memantin und vertraglicher beurteilt 36 In deutschsprachigen Leitlinien finden sich Empfehlungen zur Anwendung von Spezialextrakten bei Demenzen deutsche S3 Leitlinie 2016 37 vaskularen Demenzen deutsche S1 Leitlinie 2016 38 leichten bis mittleren Alzheimer Demenzen osterreichisches Konsensus Statement 2014 39 behavioralen und psychologischen Symptomen der Demenz BPSD Schweiz 2014 40 Laut einer 2014 publizierten franzosischen Studie scheinen auch Patienten welche an der Alzheimer Krankheit leiden von der parallelen Einnahme von Ginkgo Arzneimitteln neben den klassischen Cholinesterase Hemmern zu profitieren 41 Insgesamt gilt die medikamentose Therapie von Demenz Kranken heute noch als sehr bescheiden 32 Eine weitere Indikation sind leichte kognitive Beeintrachtigungen MCI mild cognitive impairment die uberwiegend auf normalen Alterungsprozessen beruhen und bei einem Teil der Patienten 10 bis 20 Prozent zu einer Demenz voranschreiten 32 Insgesamt gibt es uber 40 klinische Studien zu Ginkgopraparaten u a die verschreibungspflichtigen Rezirkane Symfona Tebokan und das apothekenpflichtige Tebonin wobei nur wenige die strengen Richtlinien fur hochwertige klinische Prufungen erfullen Einige dieser Studien fanden signifikante Vorteile der Ginkgo Therapie andere keinen 32 Eine Metaanalyse von 2010 etwa ergab dass ein Ginkgo Arzneimittel zwar wirksamer sei als ein Schein Medikament der Effekt jedoch wie bei allen anderen Demenz Praparaten moderat ausfalle und die klinische Bedeutung dieses Effektes wie generell bei Antidementiva schwer zu bestimmen sei 42 Das Institut fur Qualitat und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen untersuchte 2008 im Rahmen einer Arzneimittelbewertung 43 Studien und Unterlagen zum Praparat EGb 761 Auf Grundlage der sieben bewerteten Studien kam es zu dem Schluss dass es bei der Behandlung der Alzheimer Krankheit einen Beleg fur einen Nutzen beim Therapieziel Aktivitaten des taglichen Lebens gebe sofern 240 mg Extrakt taglich eingenommen werden Fur die Therapieziele kognitive Fahigkeiten und allgemeine psychopathologische Symptome sowie fur das angehorigenrelevante Therapieziel Lebensqualitat der betreuenden Angehorigen gemessen am emotionalen Stress der Angehorigen gebe es bei derselben Dosierung dagegen nur einen Hinweis auf einen Nutzen 32 Die Neutralitat der untersuchten Studien ist jedoch umstritten 44 Die S3 Leitlinie Chronischer Tinnitus der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften von 2015 kommt zu dem Schluss dass es keine Evidenz fur die Wirksamkeit von Ginkgo Praparaten bei Tinnitus gibt und spricht deswegen keine Empfehlung aus 45 Wirkungen Bearbeiten Auf Ginkgospezialextrakte sollen angeblich folgende Hauptwirkungen zutreffen 32 Neuroprotektion Verbesserung der Gedachtnisleistung und des Lernvermogens Forderung der zerebralen Neurotransmission und Minderung derart altersbedingter Neurotransmissionsdefekte Forderung der Durchblutung und Verbesserung der Fliesseigenschaften des Blutes Neue Arbeiten untersuchen vorwiegend die Wirkung von Ginkgoextrakten auf das Zentralnervensystem Altere Arbeiten untersuchten eher die durchblutungsfordernde Wirkung Wirkmechanismen Bearbeiten Die Ginkgoextrakte haben zum einen Radikalfangereigenschaften Diese Wirkung gegen reaktive Sauerstoffspezies wird vor allem durch die Flavonoide vermittelt zum anderen hemmen sie den plattchenaktivierenden Faktor PAF im Blut der eine Rolle etwa bei Entzundungen spielt Mit diesen zwei Mechanismen konnen jedoch viele der beobachteten Wirkungen nicht erklart werden Zudem besitzt die Reinsubstanz mit der starksten neuroprotektiven Wirkung das Bilobalid keine dieser beiden Eigenschaften 32 Eine wesentliche Rolle durften daher auch die Effekte der Inhaltsstoffe auf die Genexpression haben Der Extrakt EGb 761 verandert die Expression von mindestens 155 Genen in Microarray Studien Darunter befinden sich Transkriptionsfaktoren Gene fur antioxidative Enzyme Mitochondrienproteine und Proteine der DNA Synthese und Reparatur Als weiterer Mechanismus wird ein Einfluss der Terpenlactone auf verschiedene Rezeptoren diskutiert 32 Die Interaktion von Ginkgoextrakten mit dem plattchenaktivierenden Faktor PAF wird mit einer Reihe von Effekten auf Erkrankungen des Herz Kreislaufsystems der Nieren und des zentralen Nervensystems in Verbindung gebracht 46 Der Inhaltsstoff Ginkgolid B scheint am starksten fur diese Wirkung verantwortlich zu sein 47 In Versuchen zeichnen sich Extrakte aus Ginkgo biloba durch ostrogene 48 als auch anti ostrogene 49 Wirkung uber eine Interaktion mit dem Ostrogenrezeptor aus Unerwunschte Wirkungen Gesundheitsrisiken Bearbeiten An unerwunschten Wirkungen werden als sehr selten auftretend Magen Darm Beschwerden Kopfschmerzen und allergische Hautreaktionen beschrieben Einzelne Blutungen bei Langzeitbehandlungen konnten nicht in ursachlichen Zusammenhang mit Ginkgoextrakten gebracht werden 32 Ginkgo Extrakt selbst hat keinen Einfluss auf die Blutgerinnung 50 Allerdings besteht laut Arzneimittelkommission der Deutschen Arzteschaft ausgehend von mehreren Fallberichten ihrer Datenbank bei Kombination mit Gerinnungshemmern wie orale Antikoagulanzien oder Thrombozytenfunktionshemmer eine erhohte Blutungsgefahr ebenso bei einer vererbten oder erworbenen Gerinnungsstorung 51 Die einzelnen Berichte uber Blutungen belegen jedoch nicht zweifelsfrei dass es hier einen kausalen Zusammenhang gab da meist andere gerinnungshemmende Medikamente eingenommen wurden 50 In vielen Ginkgo haltigen Arzneimitteln und Tees ist in nennbaren Mengen der Storstoff Ginkgolsaure enthalten Da die Konzentration von Ginkgolsaure in Teeprodukten im Gegensatz zu Arzneimitteln bisher keiner Kontrolle unterliegt werden Ginkgo haltige Tees als potentiell gesundheitsgefahrdend diskutiert Ginkgolsaure kann schwere Allergien und Magenschleimhautentzundungen hervorrufen Auch cytotoxische neurotoxische und mutagene Wirkungen wurden nachgewiesen 52 53 In einer Studie des National Toxicology Programs der National Institutes of Health wurde 2013 im Tierversuch eine erhohte Rate an Leber und Schilddrusenkrebs beobachtet wobei diese Versuche mit sehr hohen Dosen von bis zu 2000 mg kg Korpergewicht durchgefuhrt wurden die beim Menschen gewohnlich bei weitem nicht erreicht werden 54 Nutzung in der Traditionellen Chinesischen Medizin Bearbeiten Im Gegensatz zur wissenschaftlich pharmakologischen Nutzung werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin nicht nur die Blatter sondern auch die Samen und Wurzeln des Baumes genutzt 55 Anwendungsgebiete der Samen Bearbeiten Die Samen werden bei Husten Blaseninfektionen Asthma Tuberkulose Alkoholvergiftungen Blahungen Gonorrhoe sowie bei haufigem und schmerzhaftem Wasserlassen angewendet 55 Eingenommen wird hierbei eine Abkochung der von Sarkotesta und Sklerotesta befreiten Ginkgosamen die nach dem Kochen ohne Samen eingenommen wird 55 Gegen starke asthmoide Atemnot Schleimbildung und Husten konnen die Samen in gerosteter oder gekochter Form auch pur angewendet werden wobei bei regelmassiger Einnahme aufgrund von geringen Anteilen des Vitamin B6 Antagonisten 4 Methoxypyridoxin 31 6 10 g Tag nicht uberschritten werden sollten 56 Anwendungsgebiete der Wurzeln Bearbeiten Die Wurzeln werden bzw wurden bei nachtlichen Pollutionen und Menstruationsstorungen angewendet Sie sollen bei Blahungen helfen und den Magen starken wirken anregend und zusammenziehend 55 Eingenommen wird hierbei eine Abkochung die nach dem Kochen ohne Wurzeln vor dem Essen eingenommen wird Eine Uberdosierung der Wurzel wie bei den Samen ist nicht moglich 55 Systematik Bearbeiten nbsp Ginkgo Fossil aus dem Jura Blatter aus der Cloughton Formation Fundort Scarborough Yorkshire EnglandDie Ginkgogewachse gehoren weder zu den Nadel noch zu den Laubbaumen sondern bilden eine eigene Gruppe Obwohl der Ginkgo auf den ersten Blick Ahnlichkeit mit Laubbaumen Bedecktsamer hat ist er mit den Nadelbaumen naher verwandt und wird deshalb wie sie zu den Nacktsamern gezahlt Der Ginkgo wird in eine eigene Klasse eingeordnet in die Klasse Ginkgoopsida oder Ginkgophyta Von der Klasse Coniferopsida unterscheidet er sich durch die abweichenden Strukturen der generativen Organe insbesondere der begeisselten Spermatozoiden Von der Klasse der Palmfarne Cycadopsida unterscheidet er sich vor allem durch die Anatomie der vegetativen Organe Die Ginkgoopsida enthalten wiederum eine einzige Ordnung die Ginkgoartigen Ginkgoales deren einzige Familie die Ginkgogewachse Ginkgoaceae mit nur einer lebenden Gattung Ginkgo sind Fossilgeschichte BearbeitenDie Gattung Ginkgo selbst ist mit fossilen Funden seit dem fruhen Jura prasent 57 Die alteste der Gattung unzweideutig zugeschriebene Art Ginkgo yimaensis aus China 58 besitzt sehr ahnliche Samenanlagen zur rezenten Ginkgo biloba sie unterscheidet sich vor allem durch starker zerschlitzte Blatter Weitere ahnliche Arten wurden in jurassischen Sedimenten der Inneren Mongolei beschrieben 59 Die Gattung scheint das Maximum ihrer Diversitat in der Kreide erreicht zu haben als sie mit zahlreichen Arten zirkumpolar auf der Nordhemisphare und in einigen Regionen der Sudhemisphare verbreitet war 57 60 Die Gattung uberlebte das Massenaussterben an der Kreide Palaogen Grenze noch auf beiden Hemispharen starb aber bald darauf auf der Sudhalbkugel aus Die seit der Unterkreide nachgewiesene im Palaogen verbreitete Art Ginkgo adiantoides ist morphologisch extrem ahnlich zur rezenten Art so dass die meisten heutigen Bearbeiter sie nicht mehr von dieser unterscheiden Die meisten anderen seit dem Palaogen beschriebenen Arten mit Ausnahme einer einzigen Ginkgo gardneri aus Schottland sind weder von Ginkgo adiantoides noch von Ginkgo biloba uberzeugend morphologisch unterscheidbar und vermutlich konspezifisch zu dieser 61 Ginkgo biloba ist damit vermutlich die alteste noch lebende Pflanzenart der Erde Die Gattung Ginkgo verschwand den fossilen Funden nach im Oligozan aus den nordlichen polnahen Breiten wo sie vorher bis nach Spitzbergen und Ellesmere Island nachgewiesen war auf letzterer unter anderem in der Margaret Formation belegt 62 Zum Ende des Miozans verschwanden die nordamerikanischen Vorkommen In Europa uberlebte sie bis zum Ende des Pliozans und in Japan bis ins Pleistozan 60 Rezeption BearbeitenIn der Literatur Bearbeiten nbsp Goethes Reinschrift des Ginkgo biloba Gedichts 15 September 1815Zum Bekanntheitsgrad und zur Verbreitung des Ginkgos in Deutschland hat das Gedicht mit dem Titel Gingo biloba wesentlich beigetragen das der 66 Jahre alte Goethe im September 1815 schrieb und 1819 in seiner Sammlung West ostlicher Diwan veroffentlichte Das Gedicht ist Goethes spater Liebe Marianne von Willemer gewidmet und stellt das Ginkgoblatt aufgrund seiner Form als Sinnbild der Freundschaft dar 63 Der Brief mit dem Gedicht dem Goethe zwei Ginkgo Blatter beilegte ist heute im Goethe Museum Dusseldorf zu sehen in dessen unmittelbarer Umgebung zahlreiche Ginkgobaume stehen Ein spezielles Ginkgo Museum befindet sich in Weimar 64 In der Astronomie Bearbeiten Der Asteroid 85197 Ginkgo ist nach dem Ginkgo benannt Symbolik Bearbeiten Der Grund fur die bis heute grosse Bedeutung des Ginkgo fur Kunst Kultur und Heilkunde liegt vor allem in der Chinesischen Philosophie und der ansprechenden Morphologie des Baumes und seiner Blatter Der Ginkgo wird seit langem als kraftspendend und lebensverlangernd verehrt Die Chinesen und Japaner verehren den Ginkgo seit Jahrhunderten wegen seiner Lebenskraft und Wunderverheissungen als heilig und erbeten unter ihm ihre Wunsche Frauen erbitten unter ihm Milch zum Stillen ihrer Kinder und Bauern erflehen Regen fur eine reichhaltige Ernte Ginkgos sind auf diese und andere Art und Weise in Mythen Volkserzahlungen und Geschichten wieder zu finden Der Ginkgo steht in Japan unter Naturschutz So mancher Baumriese uberragt ganze Ortschaften und gilt als Wahrzeichen fur seine Anwohner Aus dem 18 Jahrhundert gibt es in dem Kloster Tanzhe si eine weit verbreitete Legende Der zufolge gab es dort ein Ehrentor das zu einem Ginkgobaum fuhrte Dieser Baum wurde durch ein kaiserliches Etikett geschutzt Der dortige Glaube der Chinesen besagte dass bei jedem Thronwechsel innerhalb der Mandschu Dynastie der Hauptstamm ein neues Reis in den Baum einsetzte das sich dann zu einem prachtigen Ast entwickeln sollte 27 Baume mit einem Alter von 1000 bis 2000 Jahren sind keine Seltenheit Man findet sie bei Tempeln in der Nachbarschaft auf Anhohen und auch auf Friedhofen neben Grabern In Japan werden die geschalten von Sarkotesta und Sklerotesta befreiten Ginkgosamen beim Hochzeitsmahl als Gluckssymbol verzehrt Ein 3000 Jahre alter und 26 Meter hoher Ginkgo in der Provinz Shandong hat bei gunstiger Witterung Samen von insgesamt einer Tonne geliefert 27 In vielen Geschichten und Erzahlungen wird der Baum als Wohnort von Geistern beschrieben und deshalb hoch geschatzt und gleichermassen gefurchtet 26 Zudem wurde das in der Pflanzenwelt einzigartige zweigeteilte Blatt und seine Zweihausigkeit schon fruh eng mit dem Symbol des Yin Yang in Verbindung gebracht 26 Zur modernen Mythenbildung hat auch wesentlich die Geschichte des Tempelbaumes in Hiroshima beigetragen der bei der Atombombenexplosion 1945 in Flammen aufging aber im Fruhjahr 1956 wieder austrieb und weiterlebte 65 dokumentiert als Atombomben Ginkgo von Hosenbo in Hiroshima 66 Das Ginkgo Blatt ist das Logo der Universitat Tokio und der sudkoreanischen Sungkyunkwan Universitat Quellen BearbeitenRudolf Hansel Otto Sticher Hrsg Pharmakognosie Phytopharmazie 9 Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 00962 4 S 1133 1142 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche L Shen X Y Chen X Zhang Y Y Li C X Fu Y X Qiu Genetic variation of Ginkgo biloba L Ginkgoaceae based on cpDNA PCR RFLPs inference of glacial refugia In Heredity Band 94 2005 S 396 401 doi 10 1038 sj hdy 6800616 Peter Del Tredici Ginkgo biloba In Peter Schutt u a Hrsg Lexikon der Nadelbaume Nikol Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 933203 80 9 S 187 196 Peter Del Tredici Wake up and smell the Ginkgos In Arnoldia Band 66 Nummer 2 2008 S 11 21 PDF Dana L Royer Leo J Hickey Scott L Wing Ecological conservatism in the living fossil Ginkgo In Paleobiology Band 29 2003 S 84 104 doi 10 1666 0094 8373 2003 029 lt 0084 ECITLF gt 2 0 CO 2 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenWerner Bockholt Bernadette Kircher Dieses Baumes Blatt Ginkgo Goethe Gartentraum Schnell Warendorf 2000 ISBN 3 87716 816 7 Francis V DeFeudis Ginkgo biloba extract EGb 761 from chemistry to the clinic Ullstein Wiesbaden 1998 ISBN 3 86126 173 1 Walter E Muller Ernst Poppel Ginkgo der Baum des Lebens Ein Lesebuch Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 2003 ISBN 3 458 34695 3 Hans D Reuter Spektrum Ginkgo biloba Aesopus Basel 1993 ISBN 3 905031 57 4 Maria Schmid Hrsg Ginkgo Ur Baum und Arzneipflanze 2 Auflage Hirzel Stuttgart 2001 ISBN 3 7776 1065 8 Siegfried Unseld Goethe und der Ginkgo Ein Baum und ein Gedicht Insel Frankfurt am Main 2003 Insel Bucherei 1188 ISBN 3 458 34175 7 Ginkgo Biloba Medicinal and Aromatic Plants Industrial Profiles CRC Press Verlag Harwood Academic 2000 ISBN 90 5702 488 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ginkgo Ginkgo biloba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Ginkgo Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Ginkgo biloba Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Ginkgo biloba Heilpflanzenlexikon auf awl ch Ginkgo biloba Fotodatenbank Botanischer Garten Wien The Ginkgo Pages umfangreiche private Infoseite englisch viele Seiten in deutscher Ubersetzung Ginkgo Museum Weimar mit Uberblick uber Kultivare Familie Ginkgogewachse Ginkgoaceae Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos Flora de Flora von Deutschland Schutzt Ginkgo biloba Extrakt vor der Alzheimer Demenz Medical Tribune ch Ginkgo biloba in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 1998 Eingestellt von W Sun 1998 Abgerufen am 13 Marz 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dudenredaktion Hrsg Die deutsche Rechtschreibung 22 Auflage Dudenverlag Mannheim 2000 ISBN 3 411 04012 2 Duden Band 1 Baum des Jahrtausends Memento vom 28 Juli 2005 im Internet Archive auf www baum des jahres de Han Yang Lin Wen Hao Li Chen Feng Lin et al International Biological Flora Ginkgo biloba In Journal of Ecology 110 4 2022 S 951 982 doi 10 1111 1365 2745 13856 Ginkgo Kitakanegasawa no Ichou auf monumentaltrees com Ginkgo biloba bei The Gymnosperm Database International Dendrology Society Year Book 1993 S 21 Rudi Wagenfuhr Bildlexikon Holz 2 Auflage Carl Hanser Verlag GmbH amp Co KG 2004 ISBN 3 446 22851 9 S 326 a b c d e f g h i j k l m n o p q r Schutt u a Lexikon der Nadelbaume S 187 196 Baum des Jahrtausends Ginkgo Biloba Abschnitt Ginkgo Wanderer zwischen den Zeiten Dr Silvius Wodarz Stiftung und Verein e V Baum des Jahres a b c d Rudolf Hansel Otto Sticher Hrsg Pharmakognosie Phytopharmazie 9 Auflage Springer Heidelberg 2009 ISBN 978 3 642 00962 4 S 1133 Toshiyuki Nagata Mitsuyasu Hasebe Taiyo Toriba Haruhiko Taneda Peter R Crane Sex Conversion in Ginkgo biloba Ginkgoaceae In Journal of Japanese Botany 91 Suppl 2016 120 127 Michael L Christianson Judith A Jernstedt Reproductive Short Shoots of Ginkgo biloba A Quantitative Analysis of the Disposition of Axillary Structures In American Journal of Botany 96 11 2009 1957 1966 a b c d e f g Vanbeek A Vanbeek Ginkgo Biloba Medicinal and Aromatic Plants Industrial Profiles CRC Press 2000 ISBN 90 5702 488 8 S 12 43 a b c d e f Andreas Bresinsky Joachim W Kadereit U Sonnewald G Neuhaus Strasburger Lehrbuch der Botanik 36 Auflage Spektrum 2008 ISBN 3 8274 1455 5 S 799 836 a b Peter H Raven Ray F Evert Susan E Eichhorn Biologie der Pflanzen 4 4 Auflage Gruyter 2006 ISBN 3 11 018531 8 S 429 471 Peter Del Tredici Wake up and smell the Ginkgos In Arnoldia Band 66 Nummer 2 2008 S 12 L Shen et al Genetic variation of Ginkgo biloba L Ginkgoaceae based on cpDNA PCR RFLPs inference of glacial refugia In Heredity 94 4 2005 S 396 401 doi 10 1038 sj hdy 6800616 Anna Fontana Vesicular Arbuscular Mycorrhizas of Ginkgo biloba L in Natural and Controlled Conditions In New Phytologist Band 99 1985 S 441 447 JSTOR 2432473 a b c d e Vanbeek A Vanbeek Ginkgo Biloba Medicinal and Aromatic Plants Industrial Profiles CRC Press 2000 ISBN 90 5702 488 8 S 72 74 a b Wolfgang Michel On Engelbert Kaempfer s Ginkgo Abgerufen am 12 Marz 2010 englisch Detaillierter Nachweis der Kaempferschen Fehlschreibung samt Scans von Kaempfers Handschrift in Collectanea Japonica und der Druckfassung in Amoenitates Exoticae Siegfried Unseld Goethe und der Ginkgo Ein Baum und ein Gedicht Insel Frankfurt am Main 2003 Insel Bucherei 1188 ISBN 3 458 34175 7 S 12 Mantissa Plantarum Altera Stockholm 1771 S 313 Online Ginkgo biloba bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Ginkgo biloba bei KEW abgeleitet vom Englischen Maidenhair Tree siehe 世界樹木字彙 1936 a b c Hellmuth Karasek Ulf Merbold BILD Wissensbibliothek 5 Pflanzen und Umwelt Das grosse Volks Lexikon Bertelsmann Lexikon Verlag 2006 ISBN 3 577 07555 4 S 20 57 a b c Josef Guter Lexikon der Gotter und Symbole der alten Chinesen Marixverlag 2004 ISBN 3 937715 04 5 S 111 112 Schutt u a Lexikon der Nadelbaume S 189 Goethe und der Ginkgo bei Ginkgo Museum Roland R Tomb Jean Foussereau Yves Sell Mini epidemic of contact dermatitis from ginkgo tree fruit Ginkgo biloba L In Contact Dermatitis Band 19 Nr 4 1988 S 281 283 doi 10 1111 j 1600 0536 1988 tb02928 x a b Yo Kajiyama Kenichi Fujii Hajime Takeuchi Yutaka Manabe Ginkgo Seed Poisoning In Pediatrics 109 Nr 2 2002 S 325 327 doi 10 1542 peds 109 2 325 a b c d e f g h i j Rudolf Hansel Otto Sticher Hrsg Pharmakognosie Phytopharmazie 9 Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 00962 4 S 1133 1142 Mona Tawab Meike Krzywon Manfred Schubert Zsilavecz Nahrungserganzungsmittel unter der Lupe In Pharmazeutische Zeitung Jahrgang 155 Nr 20 2010 S 62 67 pharmazeutische zeitung de HMPC European Union herbal monograph on Ginkgo biloba L folium EMA HMPC 321097 2012 HMPC Assessment report on Ginkgo biloba L folium EMA HMPC 321095 2012 World Federation of Societies of Biological Psychiatry WFSBP Guidelines for the Biological Treatment of Alzheimer s disease and other dementias Ralf Ihl Lutz Frolich Bengt Winblad Lon Schneider Alistair Burns Hans Jurgen Moller WFSBP Task Force on Treatment Guidelines for Alzheimer s Disease and other Dementias In World Journal of Biological Psychiatry Bd 12 Nr 1 2011 S 2 32 S3 Leitlinie Demenzen PDF 2 1 MB AWMF Register 038 013 S 60 Vaskulare Demenzen PDF AWMF Register 030 038 S 8 Psychopharmakotherapie beim alteren und hochbetagten Menschen Seite 9 Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der behavioralen und psychologischen Symptome der Demenz BPSD PDF S 144 M Canevelli N Adali E Kelaiditi C Cantet P J Ousset M Cesari Effects of Gingko biloba supplementation in Alzheimer s disease patients receiving cholinesterase inhibitors data from the ICTUS study In Phytomedicine international journal of phytotherapy and phytopharmacology Band 21 Nummer 6 2014 S 888 892 ISSN 1618 095X doi 10 1016 j phymed 2014 01 003 PMID 24548724 Stefan Weinmann et al Effects of Ginkgo biloba in dementia systematic review and meta analysis In BMC Geriatrics 2010 10 14 doi 10 1186 1471 2318 10 14 Institut fur Qualitat und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen Abschlussbericht Ginkgohaltige Praparate bei Alzheimer Demenz Veroffentlichung am 21 November 2008 pdf Arznei Telegramm 03 2009 Ginkgo biloba von Nutzen bei Demenz Online Ausgabe Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften Hrsg S3 Leitlinie 017 064 Chronischer Tinnitus 2015 S 18 awmf org PDF P F Smith K Maclennan C L Darlington The neuroprotective properties of the Ginkgo biloba leaf a review of the possible relationship to platelet activating factor PAF In Journal of ethnopharmacology Band 50 Nummer 3 1996 S 131 139 ISSN 0378 8741 PMID 8691847 Review H J Cho K S Nam Inhibitory effect of ginkgolide B on platelet aggregation in a cAMP and cGMP dependent manner by activated MMP 9 In Journal of Biochemistry and Molecular Biology Band 40 Nummer 5 2007 S 678 683 ISSN 1225 8687 PMID 17927900 S M Oh K H Chung Estrogenic activities of Ginkgo biloba extracts In Life Sciences Band 74 Nummer 11 2004 ISSN 0024 3205 S 1325 1335 PMID 14706564 S M Oh K H Chung Antiestrogenic activities of Ginkgo biloba extracts In The Journal of steroid biochemistry and molecular biology Band 100 Nummer 4 5 2006 ISSN 0960 0760 S 167 176 doi 10 1016 j jsbmb 2006 04 007 PMID 16842996 a b A J Kellermann C Kloft Is There a Risk of Bleeding Associated with Standardized Ginkgo biloba Extrakt Therapy A Systematik Review and Metaanalysis In Pharmacotherapy 2011 Band 31 S 490 502 Arzneimittelkommission der deutschen Arzteschaft Aus der UAW Datenbank Blutungen unter der Gabe von Ginkgo biloba Extrakten Cave Kombination mit Gerinnungshemmern Deutsches Arzteblatt Jahrgang 99 Heft 33 16 August 2002 S A2214 pdf 30 kB Pharmazeutische Zeitung eingesehen am 28 November 2011 Das Erste W wie Wissen eingesehen am 28 November 2011 National Institutes of Health USA NTP Technical Report on The Toxicology and Carcinogenesis Studies of Ginkgo Biloba Extract Marz 2013 ntp niehs nih gov PDF 7 9 MB a b c d e Lexikon der Traditionellen Chinesischen Medizin Komet 2006 ISBN 3 89836 531 X S 127 129 Lexikon der Traditionellen Chinesischen Medizin Komet 2006 ISBN 3 89836 531 X S 235 a b Hans Tralau Evolutionary trends in the genus Ginkgo In Lethaia Band 1 Nummer 1 1968 S 63 101 doi 10 1111 j 1502 3931 1968 tb01728 x Zhou Zhiyan Zhang Bole A Middle Jurassic Ginkgo with ovule bearing organs from Henan China In Palaeontographica Abteilung B Band 211 1989 S 113 133 Chunlin Sun David L Dilcher Hongshan Wang Ge Sun Yuhui Ge A study of Ginkgo leaves from the middle Jurassic of Inner Mongolia China In International Journal of Plant Sciences Band 169 Nummer 8 2008 S 1128 1139 doi 10 1086 590474 a b Peter del Tredici The evolution ecology and Cultivation of Ginkgo biloba Chapter 1 in Teris A van Beek Hrsg Ginkgo Biloba Harwood Academic Publishers Reading etc 2000 ISBN 90 5702 488 8 Dana L Royer Leo J Hickey Scott L Wing Ecological conservatism in the living fossil Ginkgo In Paleobiology Band 29 Nummer 1 2003 S 84 104 Christopher K West David R Greenwood James F Basinger The late Paleocene to early Eocene Arctic megaflora of Ellesmere and Axel Heiberg islands Nunavut Canada In Palaeontographica Abteilung B Palaeobotany Palaeophytology Band 300 Nummer 1 6 2019 S 47 163 Siegfried Unseld Goethe und der Ginkgo Ein Baum und ein Gedicht Insel Frankfurt am Main 2003 Insel Bucherei 1188 ISBN 3 458 34175 7 S 27ff Carola Schuren Thuringen Hommage an den Weltenbaum In DIE WELT 21 November 2009 welt de abgerufen am 4 August 2022 Ginkgo biloba In The Ginkgo Pages englisch Siegfried Unseld Goethe und der Ginkgo Ein Baum und ein Gedicht Insel Frankfurt am Main 2003 Insel Bucherei 1188 ISBN 3 458 34175 7 S 22 Normdaten Sachbegriff GND 4198536 9 lobid OGND AKS LCCN sh85054984 NDL 00564327 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ginkgo amp oldid 234749691