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Eine Zygote ist eine eukaryotische diploide Zelle die bei der geschlechtlichen Fortpflanzung durch Verschmelzung zweier haploider Geschlechtszellen Gameten entsteht meistens aus einer Eizelle weiblich und einem Spermium mannlich Diese Vereinigung der Geschlechtszellen bei der auch die beiden Zellkerne miteinander verschmelzen Karyogamie bezeichnet man als Befruchtung Aus der Zygote geht bei den meisten Lebewesen durch vielfache mitotische Zellteilungen ein diploider Organismus hervor Im weiteren Verlauf fruher oder spater erfolgt in manchen Zellen durch Meiose der Ubergang vom diploiden zum haploiden Zustand in dem schliesslich wieder Gameten gebildet werden Zygote schematisch Befruchtete menschliche Eizelle mit der Zona pellucida die das Eindringen weiterer Spermien verhindert Zygote Einzelle kurz nach der Befruchtung durch ein Spermium Der vaterliche und mutterliche Zellkern bewegen sich aufeinander zu sie sind aber noch nicht verschmolzen Befruchtung der menschlichen Eizelle durch ein Spermium links und Entstehung der Zygote rechts Eine Eizelle kann nur von einem einzigen Spermium befruchtet werden Deshalb enthalt die Zygote genau zwei Chromosomensatze einen mutterlichen und einen vaterlichen Dadurch konnen die anschliessenden mitotischen Teilungen im Verlauf der Embryonalentwicklung harmonisch ablaufen Das Mittelstuck des Spermiums das dessen Mitochondrien enthalt gelangt in der Regel nicht in die Zygote sondern bleibt in der Hulle stecken oder wird abgestossen Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Mensch und Tiere 3 Pflanzen 4 Pilze 5 Einzeller und Fadenalgen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenDie Bildung einer Zygote beobachtete erstmals Christian Gottfried Ehrenberg 1820 bei einem Schimmelpilz 1 Mensch und Tiere BearbeitenDie Zygote entsteht beim Menschen und bei den Saugetieren durch die Befruchtung im Eileiter In der Zygote vereinigen sich die Zellkerne von Eizelle und Spermium so dass die nukleare DNA Kern DNA beider Eltern zusammengefuhrt wird Das Mittelstuck des Spermiums dringt meist nicht in die Eizelle ein deshalb wird die darin befindliche vaterliche mitochondriale DNA mtDNA nicht an den Nachkommen vererbt wohl aber die in der Eizelle befindliche mutterliche mtDNA Aus der Zygote entstehen die ersten Embryonalstadien also das Zwei und Vierzellstadium daraus dann die Morula und die Blastula Blastogenese welche wahrend ihrer Entwicklung durch den Eileiter in Richtung Gebarmutter wandern Die Blastozyste nistet sich dann in der Gebarmutter ein Auch bei den Vogeln den Reptilien und den meisten Schwanzlurchen findet die Befruchtung nach einer Begattung im Mutterleib statt die Zygote wird dann aber als Ei ausgeschieden Froschlurche und die meisten Fische geben dagegen schon die unbefruchteten Eizellen als Laich ins Wasser ab und die Zygote entsteht dann dort durch eine aussere Befruchtung Ebenso gibt es bei wirbellosen Tieren solche mit innerer Insekten und Krebstiere und solche mit ausserer Befruchtung z B Hohltiere Pflanzen BearbeitenBei Samenpflanzen befindet sich die Zygote in der Samenanlage Sie entsteht indem das haploide Pollenkorn nach der Bestaubung den Pollenschlauch bildet dieser in die Samenanlage hineinwachst und dort die Eizelle befruchtet Aus der Zygote entwickelt sich dann der Embryo als Teil des Samens Bei den Farnen entsteht die Zygote in einem Archegonium weibliches Geschlechtsorgan das von dem kleinen haploiden Prothallium gebildet wird und eine Eizelle enthalt die durch spermienartige Spermatozoide befruchtet wird welche aus dem Antheridium mannliches Geschlechtsorgan freigesetzt werden und Wasser benotigen durch das sie zum Archegonium schwimmen konnen Aus der Zygote geht dann die eigentliche Farnpflanze hervor Bei den Moosen ist die eigentliche Pflanze haploid und auf ihr sitzen die Geschlechtsorgane Gametangien die wie bei den Farnen Eizellen enthalten oder Spermatozoide freisetzen Aus der Zygote entsteht dann ein relativ kleiner diploider Sporophyt der wie die diploide Farnpflanze nach einer Meiose haploide Sporen bildet welche der Vermehrung dienen Pilze BearbeitenEine grosse Vielfalt der Verhaltnisse und teils erhebliche Abweichungen von den ubrigen Organismen zeigen die Pilze So bilden die Standerpilze zu denen die meisten Speisepilze gehoren keine Geschlechtsorgane und keine Gameten Bei ihnen verschmelzen gewohnliche Zellen der fadenformigen haploiden Myzelien zu zweikernigen Tochterzellen ohne dass es zunachst zu einer Verschmelzung der Zellkerne Karyogamie kommt Das daran anschliessende zweikernige dikaryotische Stadium kann uber Jahre andauern in denen das Myzel weiter wachst bis es schliesslich Fruchtkorper ausbildet Erst in diesen findet dann die Karyogamie und damit die Bildung von Zygoten statt Anschliessend erfolgt gleich die Meiose und die Bildung haploider Sporen Bei den Jochpilzen die keine Fruchtkorper bilden sondern nur als coenocytische Myzelien mit vielen Kernen aber ohne trennende Zellwande existieren verschmelzen vielkernige Auswuchse zu einer ebenfalls vielkernigen Coenozygote in der eine paarweise Karyogamie erfolgt und die dann unter Ausbildung einer dicken Wand zur vielkernigen Zygospore wird Einzeller und Fadenalgen Bearbeiten nbsp Zygote der fadenformigen Grunalge Spirogyra sp in der Mitte des Bildes Die meisten Einzeller pflanzen sich nur ungeschlechtlich fort und bilden daher keine Zygoten Ausnahmen sind etwa viele Flagellaten Bei einfach organisierten fadenformigen Algen differenzieren sich einzelne Zellen des Fadens zu Geschlechtsorganen aus und die Zygote ist dann entsprechend eine Zelle des Algenfadens Literatur BearbeitenLexikon der Biologie ZygoteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zygote Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Zygote Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Lexikon der Biologie Ehrenberg Christian Gottfried Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zygote amp oldid 218488332