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Als Befruchtung oder Fertilisation wird zumeist die Verschmelzung von Keimzellen Gameten im Rahmen der geschlechtlichen Fortpflanzung bezeichnet Im engeren Sinn versteht man darunter die Verschmelzung der Zellkerne Karyogamie Das Ergebnis der Befruchtung bzw Kernverschmelzung ist die Zygote die Erbgut beider Eltern enthalt Die Verdoppelung der Chromosomenzahl bei der Befruchtung fuhrt zur Diploidie und wird spater bei den Zellen aus denen in der neuen Generation die Gameten entstehen durch die Meiose Reduktionsteilung wieder ruckgangig gemacht Ein Spermium und eine Eizelle bei Beginn der BefruchtungDarstellung des Eindringens eines Spermiums mehrfach dargestellt zu aufeinander folgenden Zeitpunkten in eine EizellePhasen der Befruchtung links und Entstehung der Zygote rechts Befruchtung im Eileiter und erste Zellteilungen Morula Gastrula Blastula wahrend der Wanderung des Embryos in den Uterus zur EinnistungFruher wurde unter Befruchtung auch das Eindringen von Spermien in die Vagina verstanden dies jedoch bezeichnet man heute als Besamung obgleich Spermien mit Samen nichts gemeinsam haben und eine ganz andere Funktion erfullen 1 Bei Blutenpflanzen erfolgt die Befruchtung im weiblichen Blutenorgan Die mannlichen Gameten befinden sich in den Pollen Voraussetzung fur die Befruchtung einer pflanzlichen Eizelle ist die Bestaubung 2 Die Besamung bzw Bestaubung gehen der Befruchtung voraus Arten der Befruchtung BearbeitenBeim Menschen und bei allen vielzelligen Tieren Metazoa ist der weibliche Gamet eine unbewegliche Eizelle der mannliche ein bewegliches Spermium In diesem Fall wird die Befruchtung als Oogamie bezeichnet Diese liegt auch bei Landpflanzen und bei manchen Algen vor wobei die Samenpflanzen jedoch keine frei beweglichen mannlichen Gameten haben sondern einen Pollenschlauch bilden der die Spermienzelle zur Eizelle bringt Siphonogamie Bei den meisten Algen sind die Gameten beiderlei Geschlechts durch Geisseln beweglich Wenn sie sich ausserlich nicht unterscheiden spricht man von Isogamie wahrend bei der Anisogamie die weiblichen Gameten grosser sind als die mannlichen Pilze bilden keine Gameten Bei ihnen erfolgt die Befruchtung indem spezielle Fortpflanzungsorgane Gametangien miteinander verschmelzen Gametangiogamie oder indem einfach gewohnliche Hyphen fusionieren Somatogamie Den Befruchtungsvorgang am Seeigel Ei hatte 1875 Oscar Hertwig beobachtet Im Jahr 1883 teilte Edouard van Beneden Erkenntnisse der Einzelheiten der Kernverschmelzung bei der Befruchtung mit der gleichmassigen Verteilung der beim Teilungsvorgang halbierten vaterlichen und mutterlichen Kernsubstanz mit 3 Bei Tieren unterscheidet man zwischen ausserer Befruchtung bei der die Geschlechtszellen ausserhalb des Korpers verschmelzen etwa bei den meisten Fischen siehe Laich und innerer Befruchtung die im Korper des Weibchens erfolgt Dies ist etwa der Fall bei allen amniotischen Landwirbeltieren einschliesslich des Menschen aber auch etwa bei Haien einigen Knochenfischen und vielen Insekten und Spinnentieren Bei der inneren Befruchtung ist es vor der eigentlichen Befruchtung notwendig dass die Spermien in den weiblichen Korper zur Eizelle gelangen Bei manchen Lebewesen geschieht das ohne korperlichen Kontakt bei anderen werden die Spermien aktiv in den weiblichen Korper eingefuhrt Das Einbringen von Geschlechtszellen in einen Korper zur spateren Befruchtung wird je nach Fall Insemination Begattung Geschlechtsakt oder Auskeimen des Pollens genannt Zur Befruchtung einer Eizelle beim Menschen siehe Zeugung Bei einer kunstlichen Befruchtung oder kunstlichen Besamung Insemination werden die Keimzellen durch einen menschlichen Eingriff zueinander gebracht In vitro Fertilisation die Keimzellen werden im Reagenzglas zusammengebracht und die Befruchtung erfolgt darin unter Laborbedingungen Nach einer Insemination also der kunstlichen Ubertragung von Sperma in den Genitaltrakt der Frau bzw eines weiblichen Tieres erfolgt die eigentliche Befruchtung Verschmelzung der Keimzellen auf naturliche Weise Man unterscheidet zwischen homologer und heterologer Insemination Bei der kunstlichen Bestaubung wird Pollen kunstlich beispielsweise mit einem feinen Pinsel auf das weibliche Blutenorgan aufgebracht Die Befruchtung erfolgt nachdem der Pollenschlauch ausgewachsen ist auf naturliche Weise Weblinks Bearbeiten Commons Befruchtung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Befruchtung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lexikon der Biologie Befruchtung Spektrum Heidelberg 1999 Einzelbelege Bearbeiten V von Hensen Beobachtungen uber die Befruchtung und Entwicklung des Kaninchens und Meerschweinchens In Z Anat Entw Gesch Band 1 1876 S 353 423 Christian Conrad Sprengel Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen Berlin Vieweg 1793 books google com Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 41 und 46 Normdaten Sachbegriff GND 4005234 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Befruchtung amp oldid 232898836