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Unter Zeugung von althochdeutsch giziogon beschaffen fertigen Fertilisation Befruchtung oder selten auch Prokreation werden die Vorgange verstanden die zur Bildung einer Zygote aus einer Eizelle Oozyte fuhren Unter anderem beim Menschen verschmelzen dazu zwei Keimzellen das mannliche Spermium und die weibliche Eizelle Entstehen die Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen wird von einer Jungfernzeugung oder Parthenogenese gesprochen Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf der naturlichen Befruchtung beim Menschen 1 1 Kapazitation und Spermienwanderung 1 1 1 Kapazitation 1 1 2 Spermienwanderung 1 2 Andocken an die Eizelle und Fusion 1 3 Kortikale Reaktion Abschluss der Meiose Aktivierung der Zygote 1 3 1 Kortikale Reaktion 1 3 2 Abschluss der Meiose 1 3 3 Aktivierung der Zygote 2 Jahreszeitliche Schwankung der Zeugungsraten beim Menschen 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAblauf der naturlichen Befruchtung beim Menschen BearbeitenDer Vorgang der Befruchtung der Eizelle beim Menschen lasst sich in drei Phasen unterteilen Kapazitation und Spermienwanderung Andocken der Samenzelle an die Eizelle und deren Fusion Kortikale Reaktion mit Abschluss der Meiose der Eizelle und die Aktivierung der Zygote 1 Kapazitation und Spermienwanderung Bearbeiten Kapazitation Bearbeiten Bei einem Samenerguss wahrend eines Vaginalverkehrs gelangen ca drei bis funf ml Sperma Samenflussigkeit des Mannes in die weibliche Scheide Das entspricht etwa 200 600 Millionen Spermien Wahrend der meisten Zeit des Zyklus sterben sie im sauren Milieu der Scheide innerhalb von 3 Stunden ab 2 Sobald wahrend der Follikelreifungsphase ostrogenstimuliert Zervixschleim gebildet wird konnen die Spermien in diesem Zervixschleim in den Zervixdrusen des Gebarmutterhalses bis zu 5 Tage uberleben und auf einen Eisprung warten Auf ihrem Weg zum Eileiter werden die Spermien erst zeugungsfahig indem bestimmte Proteine im Sperma und an den Spermien durch weibliche Enzyme entfernt werden Der Vorgang der Kapazitation dauert einige Stunden in denen die Spermien kein Ei befruchten konnen Nur wenige Hundert Spermien erreichen den Eileiter Diese sich bei der Frau abspielenden Vorgange und alle nachfolgenden hier behandelten Ablaufe werden insgesamt als Empfangnis bezeichnet Spermienwanderung Bearbeiten Die Verflussigung des Zervixschleims in der Zeit des Eisprungs ermoglicht dass innerhalb von etwa eineinhalb Stunden bis zu einige Millionen Spermienzellen in den Gebarmutterhals vordringen Der Gebarmutterhals wird zu einem Reservoir aus dem im Laufe von drei Tagen nach und nach Spermien in die Uterushohle abgegeben werden 3 Die weitere Entwicklung hangt davon ab ob sich in einem der Eileiter eine befruchtungsfahige Eizelle befindet oder ob ein Eisprung bevorsteht Die Spermien konnen sich mehrere Tage lebend im Eileiter aufhalten Wenn ein Eisprung erfolgt ist bewegen sich die Spermien auf die Eizelle zu Fur das Auffinden der Eizelle werden hormongesteuerte Ablaufe vermutet oder auch der Einfluss eines Stoffes der von der Eizelle abgegeben wird fur den die Spermien einen Duftrezeptor OR1D2 und hOR17 4 besitzen 4 Die Spermien bewegen sich vermutlich dem Konzentrationsgefalle eines Duftstoffes entgegen Neuere Untersuchungen zeigten dass der Duftstoff Bourgeonal welcher auch im Duft von Maiglockchen vorhanden ist den o g Duftrezeptor in den Spermien aktiviert und so zu einer positiven Chemotaxis fuhrt 5 Allerdings spielen wahrscheinlich auch noch andere Faktoren eine Rolle Nach neusten Erkenntnissen wird ein Steuerungssystem der Spermien durch das weibliche Hormon Progesteron aktiviert welches den Eizellen als anlockender Botenstoff dient welcher in den Spermien die Kalzium Konzentration ansteigen lasst Das Schlagmuster ihres Schwanzes wird dadurch verandert so dass die Spermien die Eizelle ansteuern konnen 6 Andocken an die Eizelle und Fusion Bearbeiten Eizellen sind von einer lockeren Schicht von Follikelzellen umgeben Uber der Plasmamembran der Eizelle befindet sich ausserdem die Zona pellucida eine Schicht von verschiedenen engmaschigen Glykoproteinen Durch beide muss das Spermium um mit der Eizelle verschmelzen zu konnen Spezielle Glykoproteine der Zona pellucida binden an auftreffenden Spermienkopfen und losen die Fusion des Akrosoms mit der Zona pellucida aus Die im Akrosom gespeicherten Enzyme losen die Zona pellucida auf und ermoglichen dem Spermium die darunter liegende Plasmamembran zu erreichen Die Akrosomreaktion bewirkt weiter eine Aktivierung und Exponierung von Proteinen auf dem Spermium die spezifisch an passenden Rezeptoren auf der Plasmamembran des Eis binden Kortikale Reaktion Abschluss der Meiose Aktivierung der Zygote Bearbeiten Kortikale Reaktion Bearbeiten Bei Kontakt verschmelzen nun Spermium und Eizelle und das gesamte Spermium wird in die Eizelle gezogen Sekunden danach kommt es zu einem massiven Na Einstrom was zu einer Depolarisation der Eizellenmembran fuhrt Diese Depolarisation der Membran dauert etwa eine Minute an bevor sie durch einen K Ausstrom wieder repolarisiert wird Da Spermien aber nur bei einem Membranpotenzial von 70mV mit der Eizelle verschmelzen konnen wird eine weitere Befruchtung durch andere Spermien fur eine kurze Zeit verhindert Polyspermie Dieser Vorgang wird als schneller Block gegen Polyspermie bezeichnet 7 Die Depolarisation wird durch den langsamen Block gegen Polyspermie abgelost bei dem die Zona pellucida durch Enzyme aus den Corticalgranula ihre Struktur verandert und sich gegen weitere Penetration durch Spermien schutzt 8 Abschluss der Meiose Bearbeiten Ist das Spermium in die Eizelle aufgenommen worden beendet diese ihre zweite Reifeteilung oder Meiose II Sie schnurt hierbei ein letztes Polkorperchen ab Wie vorher hat sie jetzt nur noch den haploiden Ein Chromatid Chromosomensatz vorliegen Die mannlichen und weiblichen haploiden Ein Chromatid Chromosomen verwandeln sich zu haploiden Zwei Chromatid Chromosomen So bilden sich der mannliche und der weibliche Vorkern Diese vereinigen sich jetzt zu einem vollstandigen 2 fachen oder diploiden Zwei Chromatid Chromosomensatz Damit ist der Vorgang der eigentlichen Zeugung abgeschlossen es hat sich eine befruchtete Zelle gebildet die Erbgut beider Elternteile in sich tragt Aktivierung der Zygote Bearbeiten Die befruchtete Zelle die als Zygote bezeichnet wird beginnt einen Tag nach der Zeugung mit der Zellteilung Sie erreicht nach etwa drei Tagen im 12 bis 16 Zellen Stadium die Gebarmutter wo sie sich etwa funf bis sechs Tage nach dem Eisprung in der Gebarmutterschleimhaut einnistet womit nach vorherrschender Meinung die Schwangerschaft beginnt War die Einnistung erfolgreich wird folglich das humane Choriongonadotropin kurz hCG Hormon steigend produziert wodurch ab diesem Tag ein vorperiodlicher Schwangerschaftstest moglich ist Jahreszeitliche Schwankung der Zeugungsraten beim Menschen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bis ca zu den 1960er Jahren wurden im Fruhling in den meisten Gesellschaften der nordlichen Hemisphare nachweislich mehr Kinder gezeugt bis zu 10 uber dem Jahresmittel als in den anderen Jahreszeiten In den 1960er und 1970er Jahren anderte sich dies vergleichsweise abrupt das Maximum verlor an Auspragung und erstreckte sich auch in den Sommer und teilweise sogar den Herbst hinein Eine naheliegende Erklarung fur diesen Vorgang ist die zunehmende Unabhangigkeit des Menschen von jahreszeitlichen Schwankungen der Temperatur und des Sonnenlichts durch fortschreitende Technik und immer grossere Anteile der Bevolkerung die von meteorologischen Bedingungen unabhangige Berufe ausuben Siehe auch BearbeitenBegattung Embryogenese Geburt Insemination Sexualitat EmpfangnisWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Zeugung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Zeugung Zitate Fertilisation Was lange wahrt wird eher ein Sohn Viele vergebliche Zeugungsversuche erhohen die Chance auf mannlichen Nachwuchs wissenschaft de Benohr Laqueur Genetische Befreiungsszenarien in der Welt von morgen Rezension des Buches Bettina Bock von Wulfingen Genetisierung der Zeugung Bielefeld 2007 In Freiburger Geschlechter Studien Heft 21 2007 S 439 ff zag uni freiburg de PDF Einzelnachweise Bearbeiten Katerina Georgadaki Nikolas Khoury Demetrios A Spandidos Vasilis Zoumpourlis The molecular basis of fertilization Review In International Journal of Molecular Medicine Band 38 Nr 4 Oktober 2016 ISSN 1791 244X S 979 986 doi 10 3892 ijmm 2016 2723 PMID 27599669 PMC 5029953 freier Volltext englisch Elisabeth Raith Paula Petra Frank Hermann Gunter Freundl Thomas Strowitzki Naturliche Familienplanung heute Modernes Zykluswissen fur Beratung und Anwendung 5 Auflage Springer Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 29783 0 S 21 ff Albrecht Pfleiderer 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Munchen Boston u a 2006 ISBN 3 8273 7180 5 S 1202 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4117712 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeugung amp oldid 233467646