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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gamet Begriffsklarung aufgefuhrt Gameten altgriechisch gameths gametes Ehemann auch als Geschlechtszellen oder Keimzellen bezeichnet sind spezialisierte Zellen von denen sich zwei bei der geschlechtlichen Fortpflanzung zu einer Zygote vereinigen Befruchtung Zwei menschliche Keimzellen ein Spermium und die im Vergleich dazu sehr grosse Eizelle unmittelbar vor der Befruchtung Inhaltsverzeichnis 1 Kontext der Kernphasenwechsel 2 Gametentypen 3 Herkunft der Gameten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseKontext der Kernphasenwechsel Bearbeiten Hauptartikel Kernphasenwechsel Die Zygote erhalt alle Chromosomen der beiden Gameten Diese Verdoppelung wird an einer anderen Stelle des Lebenszyklus durch eine spezielle Form der Kernteilung die Meiose oder Reduktionsteilung ausgeglichen Der Wechsel zwischen den beiden Kernphasen gewohnlich haploid und diploid wird als Kernphasenwechsel bezeichnet Beim Menschen und den meisten vielzelligen Tieren Metazoa sind die Gameten die einzigen haploiden Zellen wahrend die ubrigen Korperzellen diploid sind Diese Lebewesen nennt man deshalb Diplonten Der umgekehrte Fall liegt bei den Haplonten vor bei denen nur die Zygote diploid ist und alle anderen Zellen haploid Das kommt bei einigen einfach organisierten Organismen vor insbesondere bei fadenformigen Grunalgen und bei Flagellaten Weiter verbreitet ist die dritte Form des Kernphasenwechsels bei dem sowohl in der haploiden als auch in der diploiden Phase normale Kernteilungen Mitosen erfolgen und daher haploide und diploide Generationen im Wechsel auftreten Diplohaplonten Das ist bei Landpflanzen Embryophyta und vielen Algen der Fall Bei den Samenpflanzen ist die haploide Phase allerdings auf den winzigen Embryosack in der Samenanlage und auf das Pollenkorn beschrankt Manche Arten von Tieren oder Pflanzen haben in der Zygote und den Korperzellen vier tetraploid oder sechs hexaploid oder mehr Chromosomensatze Auch in diesen Fallen haben die Keimzellen jeweils halb so viele Chromosomensatze und ein Kernphasenwechsel geschieht entsprechend Gametentypen Bearbeiten nbsp A aktiv bewegliche Isogameten B unbewegliche Isogameten C Gametangiogamie Befruchtung ohne Gameten bei den Jochpilzen nbsp A aktiv bewegliche Anisogameten B Eizelle und Spermium Oogamie C unbewegliche Anisogameten Eizelle und Spermatium Bei manchen Lebewesen insbesondere bei den einzelligen Flagellaten sehen die Gameten wie normale Zellen aus und die verschmelzenden Gameten unterscheiden sich nicht in ihrer Gestalt Auch bei einigen mehrzelligen Algen sind die Gameten die miteinander verschmelzen ausserlich nicht voneinander zu unterscheiden Man bezeichnet solche Gameten als Isogameten und die Verschmelzung von Isogameten als Isogamie Da sich Isogameten aber physiologisch unterscheiden namlich verschiedenen Paarungstypen angehoren bezeichnet man die miteinander verschmelzenden Zellen als Gameten und Gameten Plusgameten bzw Minusgameten Bei den meisten Lebewesen unterscheiden sich die Gameten jedoch auch ausserlich und konnen daher verschiedenen Geschlechtern zugeordnet werden wobei der grossere und oft unbewegliche Gamet als weiblich betrachtet wird Wenn wie bei vielen Algen die Gameten beider Geschlechter Geisseln tragen und dadurch beweglich sind spricht man von Anisogameten und Anisogamie 1 Im Extremfall so bei Menschen und bei allen vielzelligen Tieren Metazoa ist die weibliche Geschlechtszelle viel grosser als die mannliche und nicht zu aktiver Bewegung fahig Sie wird Eizelle genannt die viel kleineren meist sich lebhaft bewegenden mannlichen Geschlechtszellen werden als Spermatozoiden Spermatozoen oder kurz Spermien bezeichnet Die Verschmelzung von Eizellen und Spermien wird als Oogamie bezeichnet Bei den Rotalgen sind auch die mannlichen Gameten unbegeisselt und werden Spermatien genannt Herkunft der Gameten BearbeitenBei den meisten vielzelligen Tieren gehen die Gameten aus der Keimbahn hervor die sich in einem sehr fruhen Stadium der Entwicklung vom ubrigen Organismus Soma absondert In diversen Gruppen einfacher organisierter Tiere leiten sie sich jedoch erst viel spater von pluripotenten Stammzellen her die sich auch zu den verschiedenen Zelltypen somatischer Gewebe entwickeln konnen Beispiele sind die Interstitial Zellen der Hohltiere die Neoblasten der Plattwurmer und die Hamoblasten die im Blut der Seescheiden zirkulieren 2 Auch Pflanzen und Pilze haben keine gesonderte Keimbahn So bildet etwa das Meristem im Sprossscheitel der Blutenpflanzen wahrend des vegetativen Wachstums Laubblatter aber dann zur Fortpflanzung Staubblatter und Fruchtblatter Zur Bildung der Gameten Gametogenese entwickeln die meisten Organismen spezielle Geschlechtsorgane Diese werden bei Tieren Gonaden bei Pflanzen und Pilzen Gametangien genannt Bei geschlechtlicher Differenzierung in weiblich und mannlich werden die weiblichen Gametangien Archegonien oder Oogonien und die mannlichen Gametangien Antheridien genannt Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gamet Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Keimzelle Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lexikon der Biologie GametenEinzelnachweise Bearbeiten Joachim W Kadereit Christian Korner Benedikt Kost Uwe Sonnewald Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 54435 4 S 572 doi 10 1007 978 3 642 54435 4 Bernard John Meiosis Cambridge University Press 1990 S 103f Normdaten Sachbegriff GND 4157017 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gamet amp oldid 218385360