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Dieser Artikel behandelt allgemeine Grundlagen der Sexualitat Zur menschlichen Sexualitat siehe Sexualitat des Menschen Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Sexualitat sinngemass Geschlechtlichkeit von spatlat sexualis aus lateinisch sexus Geschlecht bezeichnet im engeren biologischen Sinne die Gegebenheit von mindestens zwei verschiedenen Fortpflanzungstypen Geschlechtern von Lebewesen derselben Art die nur jeweils zusammen mit einem Angehorigen des bzw eines anderen Typus Geschlechts zu einer zygotischen Fortpflanzung fahig sind Hier dient die Sexualitat einer Neukombination von Erbinformationen Im sozio und verhaltensbiologischen Sinne bezeichnet der Begriff die Formen dezidiert geschlechtlichen Verhaltens zwischen Geschlechtspartnern Bei vielen Wirbeltieren hat das Sexualverhalten zusatzliche Funktionen im Sozialgefuge der Population hinzugewonnen die nichts mehr mit dem Genomaustausch zu tun haben mussen so dass dann die handelnden Partner auch nicht unbedingt unterschiedlichen Geschlechts sein mussen Im weiteren Sinn bezeichnet Sexualitat die Gesamtheit der Lebensausserungen Verhaltensweisen Empfindungen und Interaktionen von Lebewesen in Bezug auf ihr Geschlecht Zwischenmenschliche Sexualitat wird in allen Kulturen auch als ein moglicher Ausdruck der Liebe zwischen zwei Personen verstanden Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Evolution der Sexualitat 3 Genetische Grundlagen 4 Zoologische Grundlagen 5 Menschliche Sexualitat 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBegriffDer Begriff Sexualitat geht zuruck auf lateinisch sexus als Begriff fur das biologische Geschlecht von Lebewesen er leitet sich etymologisch ab von secare Schneiden Der Wortstamm bezieht sich also zunachst nicht auf einen Vorgang sondern auf die morphologische Verschiedenheit der Geschlechter heute Sexualdimorphismus genannt Das Wort Sexualitat wurde zunachst als biologischer Fachbegriff eingefuhrt und ist erst viel spater in den allgemeinen Sprachgebrauch ubernommen worden Die fruhesten Verwendungen Mitte des 18 Jahrhunderts stehen alle im Zusammenhang mit dem von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linne eingefuhrten System des Pflanzenreichs anhand sexueller Merkmale Linne selbst beschreibt 1735 einen Clavis Systematis Sexualis einen systematischen Schlussel anhand von Sexualmerkmalen Fruhester Beleg fur die lateinische Verwendung als Substantiv ist der Titel der Dissertation De sexualitate plantarum ante Linnaeum cognita des danischen Botanikers C C Kroyer im Jahr 1761 Im Zusammenhang mit Moosen war die erste Verwendung im Franzosischen 1775 in einer Arbeit von Noel Martin Joseph de Necker der erste Nachweis im Englischen 1789 in der Rezension eines Gedichts von Erasmus Darwin uber die Liebe der Pflanzen The Loves of the Plants Im Deutschen stammen die ersten Verwendungen aus den 1790er Jahren immer im Zusammenhang mit der Sexualitat der Pflanzen Der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling spricht 1799 in seinem Ersten Entwurf eines Systems der Naturphilosophie schon von der allgemeinen Sexualitat in der organischen Natur Eine Anwendung auf den Menschen gibt es aber nicht vor dem 19 Jahrhundert 1 Evolution der SexualitatDie Herausbildung der Sexualitat ist einer der Hauptfaktoren und gleichzeitig ein Ergebnis der biologischen Evolution Die Entstehung von genetisch unterschiedlichen Geschlechtern und Paarungstypen gilt als Ausgangspunkt fur die Entwicklung hoherer Lebewesen aus ursprunglich geschlechtslosen Einzellern die sich nur asexuell vegetativ fortpflanzen Auf der Ebene der Einzeller besonders bei den Ciliaten gibt es auch Arten mit mehr als zwei unterschiedlichen Paarungstypen und abgestufter Fahigkeit zur Bildung von Zygoten Genetische GrundlagenDie Sexualitat hat sich vermutlich erst vor ca 600 Millionen Jahren im Neoproterozoikum etabliert Vermochten sich die Lebewesen anfangs nur durch einfache Zellteilung unter Vermehrung fortzupflanzen was fast ausschliesslich zu genetisch identischen Nachkommen fuhrte ist am Ende dieses Evolutionsschrittes die Fortpflanzung mit einer Vereinigung und Neuaufteilung der Genome zweier Individuen verbunden was zu genetisch verschiedenen Nachkommen fuhrt Dadurch wird die Variabilitat der Individuen einer Population und damit deren Fahigkeit zur Anpassung erhoht Die Wahrscheinlichkeit dass zwei verschiedene Genome vereinigt werden wird dadurch erhoht dass es mindestens zwei verschiedene Paarungstypen gibt und nur die Genome zweier verschiedener Paarungstypen vereinigt werden konnen Die Vereinigung von identischen Genomen wird so verhindert Bei den meisten Lebewesen kommen nur jeweils zwei Paarungstypen vor die im Fall der Oogamie als Geschlechter mit mannlich und weiblich bezeichnet werden Bei vielen Einzellern besteht der sexuelle Akt aus der Verschmelzung ganzer Individuen einige Einzeller wie das Pantoffeltierchen sind fahig zur Konjugation bei der das Genom oder Teile davon ausgetauscht werden Auch manche Bakterien konnen durch Konjugation extrachromosomale DNA oder unter bestimmten Bedingungen Teile des Genoms DNA von einem Individuum auf ein anderes ubertragen dies geschieht unabhangig von der Vermehrung die meistens durch Zellteilung erfolgt Bei hoher entwickelten Eukaryoten d h Tieren Pflanzen Pilzen und Protisten bedeutete die Trennung in verschiedene Geschlechter den Ubergang zur geschlechtlichen Fortpflanzung durch den Austausch und die Rekombination des Genoms bei der Befruchtung und die Bildung einer befruchteten Keimzelle Dieser fand bei den Pflanzen im Verlauf der Stammesgeschichte durch eine Verlagerung der Phasen im Generationswechsel statt Die Entwicklung eines durch Hormone gesteuerten Systems war ein weiterer Schritt zur Herausbildung sexueller Verhaltensweisen Neben der Fortpflanzung mittels Austausch von Erbinformationen hat geschlechtlicher Verkehr bei hoheren Organismen teils auch eine soziale Bedeutung insbesondere bei den Primaten wie dem Menschen und den Bonobos Zoologische Grundlagen Kopulation zweier Roter Mauerbienen Kopulation zweier WanzenFur mannliche Individuen vieler jedoch bei weitem nicht aller Spezies gilt dass sie mit dem Geschlechtsakt ihren biologischen Anteil zur erfolgreichen Reproduktion bereits beigetragen haben Die ethologischen Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen aber auch dass fur viele Tierarten und den Menschen die gemeinsame Sexualitat die Basis fur vielfaltigste weitergehende Sozialstrukturen darstellt die im Extremfall lebenslange exklusive Sexualpartnerschaft zwischen einem Weibchen und einem Mannchen bedeuten kann Allen Sexualverhaltensmustern die oft nach einem starren Schema ablaufen ist gemeinsam dass sie auf etwas oder jemanden in der Aussenwelt des Individuums gerichtet sind siehe auch Torbogenschema in der Regel ist dies bezuglich eines optimalen Reproduktionserfolgs ein gegengeschlechtlicher Artgenosse Gleichgeschlechtliche Artgenossen konnen sich auf naturliche Weise nicht fortpflanzen Menschliche Sexualitat Hauptartikel Sexualitat des Menschen Beim Menschen und bei anderen Primaten ist die Sexualitat im Gegensatz zu vielen anderen Tieren kein reines Instinktverhalten sondern unterliegt auch Entscheidungsprozessen und ist in die jeweiligen sozialen Organisationsformen eingebettet Menschen drucken ihre sexuelle Anziehung zum Anderen durch unterschiedliche Formen und Aspekte aus Zartlichkeiten Worte verschiedene sexuelle Praktiken besitzergreifendes Verhalten siehe auch Begierde Die Sexualitat des Menschen beeinflusst seine Psyche seine personliche Entwicklung die Formen seines Zusammenlebens sowie auch beeinflusst von der Sexualmoral die gesamte Sozialstruktur also die Kultur und Gesellschaft in der er lebt Ausser der am weitesten verbreiteten Ausrichtung des Sexualverhaltens der Heterosexualitat weist das Sexualverhalten des Menschen weitere sexuelle Orientierungen auf Dazu gehoren zum Beispiel die Homosexualitat d h die Ausrichtung des Sexualtriebs auf das eigene Geschlecht die Bisexualitat die sich auf beide Geschlechter richtet die Asexualitat bei der kein Verlangen nach Sex weder mit dem mannlichen noch weiblichen Geschlecht besteht Es gibt auch verschiedene sexuelle Praferenzen wie die fetischistische Sexualitat die sich auf unbelebte Gegenstande oder bestimmte Handlungen richtet Fruher teilweise tabuisiert und gar unter Strafe gestellt gewinnen etliche dieser Ausrichtungen heute in aufgeklarten Gesellschaften an Akzeptanz und sind in vielen Landern heute erlaubt Siehe auch Portal Sexualitat Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema SexualitatLiteraturGeorges Valensin Dictionnaire de la sexualite La table ronde Paris 1967 H Grassel K R Bach Kinder und Jugendsexualitat Berlin 1979 Elia Bragagna Rainer Prohaska Weiblich sinnlich lustvoll Die Sexualitat der Frau Ueberreuter Wien 2010 ISBN 978 3 8000 7475 4 Ernst Bornemann Lexikon der Sexualitat Herrsching 1984 J Bancroft Grundlagen und Probleme menschlicher Sexualitat Stuttgart 1985 D Zimmer Sexualitat und Partnerschaft Munchen Wien 1985 Franz X Eder Kultur der Begierde Eine Geschichte der Sexualitat Munchen 2002 Sexualitat in der Tierwelt Spektrum der Wissenschaft Heidelberg Neckar 2003 ISBN 3 936278 28 8 Peter Fiedler Sexualitat Reclam Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 018725 8 Weblinks Commons Sexualitat Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Sexualitat Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Sexualitat Zitate Susanna Burghartz Sexualitat In Historisches Lexikon der Schweiz Alan Soble Philosophy of Sexuality In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Erwin J Haeberle Die Sexualitat des Menschen Handbuch und AtlasEinzelnachweise Georg Toepfer Historisches Worterbuch der Biologie Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe Band 2 Gefuhl Organismus J B Metzler Stuttgart und Weimar 2011 Kapitel Geschlecht Sexualitat auf S 80 82 Normdaten Sachbegriff GND 4054684 6 lobid OGND AKS LCCN sh85120549 NDL 00570251 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sexualitat amp oldid 234808672