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Dieser Artikel behandelt einen Begriff der Psychoanalyse Fur die gleichnamige athiopische Sprache siehe Libido Sprache Der Begriff der Libido lateinisch libido Begehren Begierde im engeren Sinne Wollust Trieb Masslosigkeit stammt aus der Psychoanalyse und bezeichnet jene psychische Energie die mit den Trieben der Sexualitat verknupft ist Als Synonym zu sexueller Lust und Begehren ist dieser Terminus inzwischen auch in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen und wird in der Psychologie im Sinne einer allen psychischen Ausserungen zugrunde liegende n psychische n Energie verstanden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Psychoanalyse 2 Analytische Psychologie 3 Unterschiede zwischen Mann und Frau 4 Libidinose Dysfunktionen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePsychoanalyse BearbeitenIm Werk Sigmund Freuds nimmt der Begriff der Libido eine zentrale Stellung ein auch wenn er uber das Freudsche Werk hindurch nicht einheitlich verwendet wird In seinem fruhen Werk stellte Freud die Libido den Selbsterhaltungstrieben gegenuber und verstand Libido als sexuelle Triebenergie die sich im Phanomen des Drangens bzw Begehrens sowie des Wunsches und der Lust aussert Der Libido waren die Selbsterhaltungstriebe oder auch Ichtriebe entgegengestellt deren Aufgabe in der Selbsterhaltung des Individuums lag wofur er den Hunger als eine Ausdrucksform verstand 1914 fuhrte er in seiner Arbeit Zur Einfuhrung des Narzissmus das Konzept der Ichlibido ein also einer Libido die an der Entwicklung des Ichs beteiligt sei 2 In Massenpsychologie und Ich Analyse 1921 definierte er die Libido sei die Energie solcher Triebe welche mit all dem zu tun haben was man als Liebe zusammenfassen kann Die Libido aussert sich fur Freud jedoch nicht nur auf der Ebene des Sexuellen sondern auch in anderen Lebensbereichen etwa der kulturellen Tatigkeit die Freud als Sublimierung libidinoser Energie versteht Auch das Nichtsexuelle war also fur Freud letztlich von sexuellen Triebkraften gepragt was ihm den Vorwurf des Pansexualismus eingetragen hat Nach Freuds Triebtheorie durchlaufen die Triebe in der Kindheit folgende verschiedene charakteristische Entwicklungsphasen eine orale anale phallische odipale Latenz und schliesslich eine genitale Phase siehe Triebtheorie Storungen der Libidoentwicklung fuhren nach Freud zu psychischen Storungen Diese Entwicklungsphasen bezeichnen verschiedene Organbesetzungen Objektbesetzungen der libidinosen Energie Gilles Deleuze und Felix Guattari definierten und verwendeten den Begriff Libido jedenfalls weiter als Sexualtrieb z B als freie Energie als Wunsch als Sexualenergie die alles besetzt Auch die Sexualitat sahen sie mehr als Energie denn als korperlich genitales Verhalten 3 Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Analytische Psychologie BearbeitenCarl Gustav Jung verstand in seiner Lehre der analytischen Psychologie unter der Libido allgemein jede psychische Energie eines Menschen Anders als Freud sah Jung diese Kraft ahnlich wie das fernostliche Konzept des Chi oder Prana an also als allgemeines Streben nach Etwas Unterschiede zwischen Mann und Frau BearbeitenViele verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt dass die meisten Manner einen starkeren sexuellen Trieb als Frauen haben der anhand von Indikatoren wie spontane Gedanken uber Sex der Haufigkeit und Diversitat sexueller Fantasien bevorzugter Haufigkeit des Geschlechtsverkehrs bevorzugte Zahl der Sexualpartner Masturbation Vorlieben fur verschiedene Sexualpraktiken Bereitschaft auf Sex zu verzichten und fur Sex auf andere Dinge zu verzichten Initiieren und Ablehnung von Sex und weiteren Indikatoren gemessen wurde Laut einem Review von 2001 gibt es keine widersprechenden wissenschaftlichen Ergebnisse 4 Die Libido des Mannes ist sehr stark abhangig von der Produktion des mannlichen Sexualhormones Testosteron Bei Testosteronspiegeln unter 15 nmol l ist ein Libidoverlust wahrscheinlicher bei Spiegeln unter 10 nmol l nimmt die Wahrscheinlichkeit von Depressionen und Schlafstorungen zu Hitzewallungen und erektile Dysfunktion werden meist erst bei unter 8 nmol l beobachtet 5 Auch die weibliche Libido ist hormonabhangig Viele Frauen berichten von regelmassigen Schwankungen der Libido im Rahmen des Menstruationszyklus Libidinose Dysfunktionen BearbeitenMangelnde Libido wird manchmal als Frigiditat oder auch als sexuelle Appetenzstorung bezeichnet Bei der erektilen Dysfunktion des Mannes mangelt es oft nicht an der Libido sondern an der Erektionsfahigkeit trotz vorhandener Libido Man will kann aber nicht Viele Krankheiten darunter auch psychische und psychosomatische Erkrankungen fuhren zu einem Libidomangel oder Libidoverlust zum Beispiel Depression Hypothyreose Hypogonadismus Eunuchismus Testosteronmangel des Mannes Effemination Verweiblichung Siehe auch SSRI bedingte sexuelle Dysfunktion Auch verschiedene Medikamente konnen fur einen Verlust der Libido verantwortlich sein beispielsweise Trenbolon Finasterid oder verschiedene Steroidhormone wie z B Levonorgestrel Einige Krankheiten fuhren zu einer ubermassig gesteigerten Libido zum Beispiel Manie leichte Hyperthyreose Syphilis im vierten Stadium selten aber in der Belletristik haufig beschrieben manche Medikamente und viele Drogen die die Libido in die eine oder andere Richtung verandern Eine krankhaft gesteigerte Libido bezeichnet man auch als Sexsucht oder veraltet Nymphomanie Frau Satyriasis Mann Literatur BearbeitenChristina von Braun Nicht ich Logik Luge Libido Aufbau Berlin 2009 ISBN 978 3 351 02672 1 David Schnarch Die Psychologie sexueller Leidenschaft Originaltitel Passionate Marriage Love Sex and Intimacy in Emotionally Committed Relationships ubersetzt von Christoph Trunk Maja Ueberle Pfaff Piper Munchen Zurich 2009 ISBN 978 3 492 25137 2 Edwin J de Sterke Doppelt ist die Freude In Michael Erler Wolfgang Rother Hrsg Philosophie der Lust Studien zum Hedonismus Schwabe Basel 2011 ISBN 978 3 7965 2765 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Libido Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lust ohne mannliche Beteiligung Die weibliche Libido ist nicht an den Spiegel der mannlichen Geschlechtshormone gekoppelt wie bisher vermutet Auf wissenschaft de vom 6 Juli 2005 Lustvolles Erbe Israelische Wissenschaftler glauben einen Zusammenhang zwischen der sexuellen Erregbarkeit eines Menschen und seinem Erbgut gefunden zu haben Auf wissenschaft de vom 31 Mai 2006 YouTube Video eines Vortrags von Helen Fisher zum Thema Vom Wesen romantischer Liebe gehalten am 12 Juli 1999 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung Englisch mit deutscher Ubersetzung 45 Minuten Einzelnachweise Bearbeiten Libido die In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache DWDS Abgerufen am 5 August 2022 Sigmund Freud 1914 Gesammelte Werke Band X S 141 Deleuze Guattari 1977 Anti Odipus S 349 ff Roy F Baumeister Kathleen R Catanese Kathleen D Vohs 2001 Is There a Gender Difference in Strength of Sex Drive Theoretical Views Conceptual Distinctions and a Review of Relevant Evidence Personality and Social Psychology Review 5 242 273 PDF 202 kB doi 10 1207 S15327957PSPR0503 5 abgerufen am 9 Januar 2019 Arzte Zeitung 28 April 2010 S 15 Normdaten Sachbegriff GND 4140090 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Libido amp oldid 229940210