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Die Farne sind eine Gruppe von Gefasssporenpflanzen die die Schwestergruppe der Samenpflanzen bilden Die Farne umfassen alle Gefasssporenpflanzen exklusive der Barlapppflanzen Somit zahlen zu ihnen die Schachtelhalme die Gabelblattgewachse die Natternzungengewachse die Marattiaceae und die Echten Farne Sie werden haufig als Monilophyten bezeichnet die Bezeichnungen Monilophyta oder Moniloformopses sind jedoch keine gultigen Taxon Bezeichnungen 1 Die Gewohnliche Natternzunge Ophioglossum vulgatum und die Echte Mondraute Botrychium lunaria gehoren zur Familie der Natternzungengewachse Ophioglossaceae Der Konigsfarn Osmunda regalis hat der Familie der Konigsfarngewachse Osmundaceae seinen Namen gegebenBaumfarne erinnern in ihrer Wuchsform an PalmenFarnwedel im Wappen von BarwedelDer Gewohnliche Pillenfarn Pilularia globulifera und der Vierblattrige Kleefarn Marsilea quadrifolia gehoren zur Familie der Kleefarngewachse Marsileaceae Polypodium californicum ist ein Vertreter der Tupfelfarngewachse Polypodiaceae einer sehr artenreichen FamilieVerwendung von Farn als GartenpflanzeEs gibt weltweit rund 12 000 Arten die meisten davon in den immerfeuchten Tropen In Europa sind etwa 171 2 Arten in Mitteleuropa etwa 101 3 Arten beheimatet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Merkmale 3 Verbreitung 4 Nutzung 5 Systematik 6 Bildergalerie 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichteIm Karbon vor etwa 360 300 Millionen Jahren bildeten Farne in grosserer Form als heute meist Baumfarne genannt zusammen mit Schachtelhalmen und Barlapppflanzen riesige Walder und schufen die Basis fur die meisten heutigen Steinkohle Vorkommen 4 Die altesten fossilen Funde stammen aus dem unteren Devon vor etwa 400 Millionen Jahren Farne sind somit wahrscheinlich alter als die Samenpflanzen die erstmals im oberen Devon auftraten MerkmaleDie Farne besitzen alle Merkmale der Gefasssporenpflanzen Sie haben eine besondere Form der Gefassbundel Das Protoxylem ist auf bestimmte Lappen des Xylemstrangs beschrankt Daher kommt auch der Name Monilophyta Lateinisch moniliformis bedeutet halsbandformig Alle rezenten Vertreter haben auch eine spezifische Insertion im Plastiden Gen rps4 von neun Nukleotiden Farnpflanzen sind in der Regel ausserdem durch den Besitz von Wedelblattern ahnlich den Palmwedeln mit Rhachis gekennzeichnet die uber rand oder unterstandigen Sporangien verfugen Die Fiederblatter von Farnen sind bei den meisten Arten flachig ausgebildet und in der Jugend eingerollt 5 In tropischen Gebieten wachsen die grossten Farnpflanzen die Baumfarne Vertreter der Familien Cyatheaceae und Dicksoniaceae bilden einen sogenannten Scheinstamm aus und ahneln daher Baumen 6 VerbreitungDurch ihre unterschiedlichen Wuchsformen besiedeln Farne weltweit unterschiedliche Lebensraume wobei sie eher feuchte Standorte bevorzugen Ihren Verbreitungsschwerpunkt sowie die grosste Artenvielfalt weisen Vertreter der Farne in Orientalis Mittelamerika und dem nordlichen Sudamerika auf 5 Viele Farnpflanzen bevorzugen schattige Platzen im Wald in Mauerritzen Felsspalten und Schluchten oder in der Nahe von Gewassern es gibt aber auch lichtliebende Arten Nutzung nbsp Ein fur die Weisskrain typischer Steljnik wo Adlerfarn als Einstreu slowenisch stelja fur Stalle angebaut wurdeManche Farne werden als Zierpflanzen genutzt da sie winterhart sind und auch an schattigen Standorten gedeihen 7 8 Junger Adlerfarn und Straussenfarn werden trotz ihrer Giftigkeit regional als Salat oder Wildgemuse gegessen 9 10 11 In asiatischen Landern wie in der chinesischen Kuche und der japanischen Kuche stehen unterschiedliche Arten von Farn bereits seit rund 3000 Jahren auf dem Speiseplan zahlreicher Menschen Dabei werden samtliche Teile diverser Farne wie des Adlerfarns so zubereitet dass sie sich fur den menschlichen Verzehr eignen 12 In der Weisskrain wurde auf sogenannten Steljniki Adlerfarn als Einstreu kultiviert 13 14 SystematikDie Farne werden nach der hier verwendeten Systematik von Smith et al 2006 1 in vier Klassen unterteilt die alle monophyletisch sind Klasse Psilotopsida Ordnung Natternzungenartige Ophioglossales Familie Natternzungengewachse Ophioglossaceae inkl Botrychiaceae Helminthostachyaceae Ordnung Gabelblattartige Psilotales Familie Gabelblattgewachse Psilotaceae inkl Tmesipteridaceae Klasse Equisetopsida Sphenopsida Ordnung Schachtelhalmartige Equisetales Familie Schachtelhalmgewachse Equisetaceae Klasse Marattiopsida Ordnung Marattiales Familie Marattiaceae inkl Angiopteridaceae Christenseniaceae Danaeaceae Kaulfussiaceae Klasse Echte Farne Polypodiopsida Filicopsida Ordnung Konigsfarnartige Osmundales Ordnung Hautfarnartige Hymenophyllales Ordnung Gleicheniales Ordnung Schizaeales Ordnung Schwimmfarnartige Salviniales Ordnung Baumfarne Cyatheales Ordnung Tupfelfarnartige Polypodiales Fur die Gliederung bis auf Familienebene siehe Echte Farne dd Fossile Gruppen die an der Basis der heute existierenden Farne stehen sind 15 Cladoxylopsida Pseudosporochnales Iridopteridales Fruhe farnahnliche Pflanzen Rhacophytales Coenopteriden Stauropteridales ZygopteridalesBildergalerie nbsp 1933 Ausbeutung des Waldes Mann holt Farne Fotografie von Wilhelm Pietzsch nbsp Hirschzungenfarn Asplenium scolopendrium nbsp Wiesen Schachtelhalm Equisetum pratense nbsp Sori auf der Blattunterseite des Baumfarns Dicksonia antarctica nbsp Farnwedel vor dem Ausrollen nbsp Junger Farn der nur zum Teil ausgerollt ist nbsp Wappen von FornachLiteraturPeter Sitte Elmar Weiler Joachim W Kadereit Andreas Bresinsky Christian Korner Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X Alan R Smith Kathleen M Pryer Eric Schuettpelz Petra Korall Harald Schneider Paul G Wolf A classification for extant ferns In Taxon Band 55 Nr 3 2006 ISSN 0040 0262 S 705 731 doi 10 2307 25065646 englisch Nele Wellinghausen Farnpflanzen Bestimmungsschlussel fur alle heimischen Farne Barlappartigen und Schachtelhalme Deutscher Jugendbund fur Naturbeobachtung DJN Hamburg 1997 ISBN 3 923376 13 8 Einzelnachweise a b Alan R Smith Kathleen M Pryer Eric Schuettpelz Petra Korall Harald Schneider Paul G Wolf A classification for extant ferns In Taxon Band 55 Nr 3 2006 ISSN 0040 0262 S 705 731 doi 10 2307 25065646 englisch T G Tutin N A Burges A O Chater J R Edmondson V H Heywood D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea 2 uberarbeitete Auflage Volume 1 Psilotaceae to Platanaceae Cambridge University Press Cambridge New York Melbourne 1993 ISBN 0 521 41007 X englisch Karl Ulrich Kramer Hrsg Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta Begrundet von Gustav Hegi 3 vollig neubearbeitete Auflage Band I Teil 1 Pteridophyta Paul Parey Berlin Hamburg 1984 ISBN 3 489 50020 2 Jost Fitschen Begr Franz H Meyer Ulrich Hecker Hans Rolf Hoster Fred Gunter Schroeder Geholzflora Ein Buch zum Bestimmen der in Mitteleuropa wild wachsenden und angepflanzten Baume und Straucher Mit Knospen und Fruchteschlussel 12 uberarb und erg Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2007 ISBN 978 3 494 01422 7 S 6 a b Lexikon der Biologie Farne In Spektrum der Wissenschaft Abgerufen am 6 April 2022 Lexikon der Biologie Baumfarne In Spektrum der Wissenschaft Abgerufen am 6 April 2022 Farne pflegen als Zimmerpflanze und im Garten NDR de Ratgeber Garten Zierpflanzen In ndr de Abgerufen am 25 September 2018 Straussenfarn Matteuccia struthiopteris In Mein schoner Garten Abgerufen am 6 April 2022 Theodor C H Cole Worterbuch der Lebensmittel Dictionary of Foods Springer 2010 ISBN 3 8274 1992 1 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Ashkenazi Jeanne Jacob The Essence of Japanese Cuisine An Essay on Food and Culture University of Pennsylvania Press 2000 ISBN 978 0 7007 1085 0 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bulletin 2540 Ostrich Fern Fiddleheads Matteuccia struthiopteris University of Maine abgerufen am 6 April 2022 englisch Yujing Liu Wujisguleng Wujisguleng Food uses of ferns in China A review In Acta Societatis Botanicorum Poloniae Band 81 Nr 4 2012 S 263 270 doi 10 5586 asbp 2012 046 englisch The Land of Birch Trees Prvi interaktivni multimedijski portal MMC RTV Slovenija In rtvslo si Abgerufen am 25 September 2018 englisch Metlika Slovene regions and municipalities in numbers In stat si Abgerufen am 25 September 2018 englisch Thomas N Taylor Edith L Taylor Michael Krings Paleobotany The Biology and Evolution of Fossil Plants 2 Auflage Elsevier Academic Press Amsterdam u a 2009 ISBN 978 0 12 373972 8 S 401 405 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks nbsp Commons Farne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ralf Appelt www farndatenbank de Projekt zur Farnbestimmung www Bambusarium de Bilder von Freilandfarnen Hans Jurgen Czichowski Farnpflanzen im HarzNormdaten Sachbegriff GND 4016482 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index 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