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Die Pseudosporochnales sind eine ausgestorbene Pflanzengruppe die systematisch nahe der Basis der Farne steht Mit Eospermatopteris gehoren ihr die altesten bekannten baumformigen Pflanzen an PseudosporochnalesEospermatopteris erianus WurzelnZeitliches AuftretenDevon bis MississippiumSystematikohne Rang StreptophytaReich Pflanzen Plantae Abteilung Gefasspflanzen Tracheophyta FarneKlasse CladoxylopsidaOrdnung PseudosporochnalesWissenschaftlicher NamePseudosporochnalesEmberger Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Belege 4 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale BearbeitenViele Vertreter der Pseudosporochnales werden heute als baumformig angesehen Bei einigen Vertretern stehen an den letzten Verzweigungen dreidimensionale Anhangsel bei anderen abgeflachte laubblattahnliche Strukturen Die Sporangien stehen terminal und sind meist paarig Bei einigen Vertretern sind sie zu Gruppen zusammengefasst und stehen in Pseudowirteln Alle Arten werden als homospor nur gleich grosse Sporen angesehen Systematik BearbeitenDie Pseudosporochnales werden aufgrund ihrer Stelenstruktur zu den Cladoxylopsida gestellt CladoxylonDie Gattung Cladoxylon wurde 1856 von Unger fur anatomisch erhaltene Sprossachsen aufgestellt Heute wird die Gattung von den meisten Autoren als Formgattung fur versteinerte Sprossachsen mit einer charakteristischen Anatomie verwendet wobei das primare Xylem zumindest teilweise in Segmente gegliedert ist Cladoxylon radiatum stammt aus dem Mississippium von Deutschland Die Sprossachsen haben einen Durchmesser von bis zu 6 5 cm und besitzen rund 17 Stelensegmente Die Seitenzweige stehen spiralig Es gibt nur primares Xylem mit Leitertracheiden Im Grundgewebe des Stammes kommen dickwandige Zellen vor Bei der Entstehung von Seitenachsen zweigen vier bis sechs Xylemarme in den Blattstiel ab verzweigen sich weiter und bilden einen abgeflachten Ring aus bis zu acht Xylemstrangen Bei der nur 3 5 cm im Durchmesser messenden Cladoxylon taeniatum befinden sich im Stamm zwei Stelen Zonen Rund um die Stammperipherie befinden sich zahlreiche aber weniger als 20 radial verlangerte Xylemstrange im Zentrum des Stammes befinden sich drei bis vier zylindrische Xylemstrange Jeder von diesen produziert bipolare Blattspuren mit zwei Protoxylem Polen Aus dem Mississippium von Schottland wurden mehrere Funde mit cladoxylopsider Anatomie beschrieben Cladoxylon waltonii ist von Sprossachsen und Blattstielen von zwei Grossenklassen bekannt Die eine Gruppe umfasst radialsymmetrische Stamme mit einem Durchmesser von unter 1 2 cm und schraubig angeordneten Blattstielen mit clepsydroid artigen hantelformigen Xylemstrangen Die zweite Gruppe umfasst kleine Stamme von 2 bis 7 mm Durchmesser mit wechselstandigen Blattstielen Die grosseren Stamme umfassen 9 bis 15 Xylem Arme die kleineren 4 bis 9 die in einer U Form stehen PolyxylonPolyxylon australe aus dem Oberdevon Australiens hat kleine Sprossachsen mit 2 7 cm Durchmesser Im Querschnitt sieht man 19 langliche mesarche Arme primaren Xylems mesarch das Protoxylem befindet sich in der Mitte des Metaxylems die Reifung des Xylems erfolgt von der Mitte nach innen wie aussen Jeder der Arme verzweigt sich am Ende dichotom und bildet zumindest sechs Spuren die in die wirtelig stehenden Seitenachsen ziehen HierogrammaVon Hierogramma sind kleine Sprossachsen bekannt die ein bilaterales Gefasssystem mit zwei langlichen Xylembandern haben eine davon ist T formig Etwas hoher wird das Gefasssystem dann U formig Bei Hierogramma mysticum gehen die Blattspuren wechselstandig als kleine kreisrunde Strange ab PseudosporochnusPseudosporochnus nodosus wurde als kleiner Baum mit knolliger Basis rekonstruiert Er durfte 2 bis 4 m hoch gewesen sein Die Seitenachsen durften nach einer gewissen Zeit abgeworfen worden sein Die Seitenzweige verzweigten sich mehrmals dichotom Die letzten Verzweigungen sind dreidimensional Sterile und fertile Einheiten sind kaum unterschieden letztere besitzen Paare sitzender ellipsoidischer Sporangien Die Sporangien sind bis 3 mm lang Die Sporen sind nicht bekannt An allen Teilen der Pflanzen befinden sich rund langliche Strukturen diese stellen Nester von Rinden Fasern dar Pseudosporochnus hueberi stammt aus dem Mittel bis Oberdevon des ostlichen New York Die Achsen sind bis 58 cm lang und haben einen Durchmesser von mehreren Zentimetern In der Hauptachse gibt es 40 bis 50 Xylem Segmente in den Seitenachsen 20 bis 25 WattiezaWattieza givetiana stammt aus dem Mitteldevon von Belgien Es gibt auch Funde aus Venezuela Die Zweige sind noch starker verzweigt als bei Pseudosporochnus die letzten Achsen sind dreidimensional LorophytonLorophyton aus dem Givetium besitzt gabelige Wurzeln die Seitenzweige sind teils dichotom verzweigt Die letzten Seitenachsen verzweigen sich ebenfalls dichotom Die fertilen Einheiten bestehen aus zuruckgebogenen letzten Segmenten an jedem von diesen stehen zwei Sporangien EospermatopterisEospermatopteris wurde erstmals 1924 von Winifred Goldring beschrieben anhand von Funden aus dem Mitteldevon von Gilboa New York Damals waren nur Stammausgusse bekannt Es wurde geschatzt dass die Pflanze rund 9 bis 12 m hoch gewesen ist mit massiven farnartigen Wedeln und Samen an den Enden der Zweige Eospermatopteris wurde somit einige Zeit als der alteste Samenfarn angesehen 2007 wurden weitere Funde veroffentlicht Diese Funde zeigten dass Eospermatopteris eine Krone aus kurzen aufrechten Zweigen vom Typ Wattieza besass die fingerartig verzweigt sind und deren letzte Anhangsel dreidimensional verzweigt sind Echte Blatter fehlen Die Funde legen nahe dass die Pflanze rund 8 m hoch war Die Zweige wurden regelmassig abgeworfen und durch neue Zweige an der Spitze der Pflanze ersetzt PietzschiaPietzschia ahnelt anatomisch Pseudosporochnus Die Stamme haben einen Durchmesser von rund 2 5 cm und besitzen einen Zylinder aus radial angeordneten Xylem Platten Bei Pietzschia polyupsilon aus der New Albany Shale von Kentucky betragt die Anzahl der Xylemsegmente 54 An manchen Stellen befinden sich zwischen den Xylemsegmenten Sklerenchymplatten Die Spur in die Seitenachsen wird von vier Bundeln gebildet Etwas weiter von der Abzweigung bilden diese Strange einen invertierten U formigen Strang Die Hauptachse von Pietzschia polyupsilon hatte determiniertes begrenztes Wachstum die Seitenachsen waren wirtelig angeordnet Pietzschia levis aus dem unteren Famennium Oberdevon von Marokko besitzt Grundgewebe mit Aerenchym und lebte in Feuchtgebieten Pietzschia schulleri ebenfalls aus dem Famennium von Marokko besitzt ausschliesslich primares Gewebe Der Stammdurchmesser ist haufig uber 15 cm der Stamm hat sowohl zentrale wie auch periphere Xylemstrange XenocladiaFur Xenocladia aus dem Mittel bis Spatdevon wurde eine Lianen Wuchsform vorgeschlagen Exemplare von Xenocladia medullosina haben einen Durchmesser von rund 10 cm und besitzen sekundares Xylem StenoxylonStenoxylon besitzt reichlich sekundares und reduziertes primares Xylem Stenoxylon ludwigii besitzt Gefasssegmente die anastomosieren und so ein komplexes Netzwerk von Gefasssystemen bilden Am Stamm stehen zahlreiche kleine Blattstiele in schraubiger Anordnung Stenoxylon irvingense aus der New Albany Shale hat auf einer Seite des Xylemarms eine starkere Bildung sekundaren Xylems als auf der anderen Die Gefassbundel sind eher kreisrund Im parenchymatischen Grundgewebe gibt es unregelmassige Streifen dickwandiger Fasern RhymokalonRhymokalon trichium aus dem Oberdevon von New York ist von bis 3 cm dicken Sprossachsen bekannt Die Seitenachsen zweiter und dritter Ordnung stehen in schraubiger Anordnung Querschnitte zeigen einen vielrippigen Strang primaren Xylems von unter 1 8 cm Durchmesser Das Xylem besteht aus Tracheidenplatten zwischen denen sich Parenchym befindet Das Metaxylem besitzt Leiter und Tupfeltracheiden Die Rinde besteht aus langlichen Parenchymzellen PolypetalophytonPolypetalophyton stammt aus dem spaten Devon Chinas und wurde 2003 erstbeschrieben An jedem Knoten stehen vier Seitenzweige die Internodien dazwischen sind lang Das Gefasssystem besteht aus mehreren streifenformigen an der Peripherie befindlichen Strangen primaren Xylems In der Mitte der Achse befindet sich ein zentrales kreisrundes Leitbundel Die Sporangien sind endstandig an fertilen Zweigen Die sterilen endstandigen Segmente sind abgeflacht und entsprechen dem Typ Sphenopteridium Calamophyton Hauptartikel Calamophyton Calamophyton ist eine wenige Dezimeter hohe Pflanze mit aufrechtem Stamm gelegentlich mit dichotomer Verzweigung im Spitzenteil An diesem sassen dunne Seitenzweige an die nahe dem Stamm an einem Trenngewebe periodisch abgeworfen wurden Die meist separat fossil erhaltenen Seitenzweige gehoren zu einem Stamm der als Formtaxon Duisbergia mirabilis Krausel et Weyland beschrieben worden ist die Zusammengehorigkeit wurde 2013 bemerkt 1 Weitere Gattungen die anatomisch den Pseudosporochnales entsprechen sind Syncardia Voelkelia und Arctopodium Belege BearbeitenThomas N Taylor Edith L Taylor Michael Krings Paleobotany The Biology and Evolution of Fossil Plants Second Edition Academic Press 2009 ISBN 978 0 12 373972 8 S 388 398 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Giesen amp Christopher M Berry 2013 Reconstruction and Growth of the Early Tree Calamophyton Pseudosporochnales Cladoxylopsida Based on Exceptionally Complete Specimens from Lindlar Germany Mid Devonian Organic Connection of Calamophyton Branches and Duisbergia Trunks International Journal of Plant Sciences 174 4 665 686 doi 10 1086 669913Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pseudosporochnales Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pseudosporochnales amp oldid 219156763